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Stadtansichten: Wird Thun wirklich
from ThunMagazin 0315
by WEBER VERLAG
Wird Thun wirklich urban?
Der Blick vom Dach des Parkhauses Aarestrasse zeigt gleich zwei neue – wenn auch kleine – «Hochhäuser»: eines rechts aussen im Selve-Quartier, in der Bildmitte eines im Rex-Max-Quartier. Die «Dachlandschaft» von Thun hat sich verändert. Um die Stadt nach innen anstatt ins Grüne wachsen zu lassen, wird der Boden besser ausgenutzt, wird dichter und öfter auch in die Höhe gebaut. Wird Thun dadurch allmählich urban? Und was bedeutet eigentlich «städtisch» bzw. «urban»? Gemäss Wikipedia bezieht sich der Begriff «auf ein weites Feld von Bedeutungen im Zusammenhang mit ‹Stadt›, unter anderem auf Bildung, Ordnung und Unordnung, Toleranz, Freiheit, soziale Distanz, Vernetzung, Interkulturalität, Weitläufigkeit, Aufgeschlossenheit, Bürgersinn, Raffinesse, Intellektualität, Kreativität, Sexualpräferenz, Höflichkeit, Eleganz und Schönheit». Zu erkennen seien diese Merkmale etwa in Architektur, Kunst, Politik, Lebensstil, Sprache und Umgangsformen.
«Rex-Max» schafft einige Voraussetzungen für eine gewisse urbane Entwicklung. Dazu gehört, dass in den Erdgeschossen nur publikumswirksame Angebote zu finden sind. Neben Einkaufsgelegenheiten, Dienstleistungsangeboten und Gewerbe ist mit dem neuen Multiplexkino auch ein kulturelles Angebot ins Areal eingezogen. Nur Gastronomie fehlt noch. Ein Restaurant könnte den neu gestalteten öffentlichen Strassenraum weiter beleben.
Text und Bild Markus Däppen, Beauftragter für Städtebau der Stadt Thun