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Ehrenringverleihung

Ischgls Bürgermeister bezeichnete Michael Stieber in Anlehnung an Psalm 23 (der Herr ist dein Hirte, dir wird es an nichts fehlen) als besten Hüter der Gemeinde, bevor er Resümee über die wichtigsten Stationen im Leben des Jubilars und nunmehr neuen Ehrenringträgers zog. Der Bürgermeister schloss mit den Worten: „Gott versteckt die Dinge, indem er sie ganz nah bei uns platziert. Lieber Michael, bleib noch sehr lange ganz nah bei uns“, und er sprach damit vielen Anwesenden aus der Seele. Dem Anlass entsprechend blieb es aber natürlich nicht bei dieser einen Ansprache. Alt-Bürgermeister und Obmann des Pfarrkirchen- und Pfarrgemeinderates Herbert Aloys ergriff das Wort, um sich beim Ortsseelsorger zu bedanken. Den Freudentag verglich er mit jenem vor achtzehn Jahren, als Michael Stieber begonnen hatte, in Ischgl zu wirken. Aloys drückte seine Freude und Dankbarkeit darüber aus, „in Zeiten des Priestermangels und großen Glaubensverlusts, in den Zeiten des grenzenlosen Liberalismus, des dramatischen Werteverfalls im globalen Geschehen, in Zeiten großer Gefahr für unser Seelenheil einen Hirten Gottes mitten unter uns zu haben, der uns in diesem irdischen Chaos sicher an unser Ziel, sicher zu Gott auf oft nicht leichten Wegen begleiten und führen will“. Die zahlreichen Anwesenden zeigten eindrücklich, dass ein Seelsorger in einem Ort wie Ischgl nicht wegzudenken ist und darüber hinaus untrennbar mit dem intensiv gepflegten Vereinsleben verbunden ist. Stellvertretend für alle Vereine richtete Herbert Jehle seine Worte an die Festgäste des Silvrettacenters. Er unterstrich die große Bedeutung und Ehre, die eine Ehrenringverleihung für den Ausgezeichneten bedeutet. Er betonte darüber hinaus, dass Pfarrer Michael Stieber größtes Ansehen im Ort genießt und eine äußerst gewichtige Rolle im Dorfleben spielt, wird doch auch außerhalb der Gottesdienste, beispielsweise im

Zum 60. Geburtstag am 16.10.2011 Lieber Herr Pfarrer Stieber, heute ist keiner daheim geblieben, alle wollen mit Ihnen Geburtstag feiern, der Bürgermeister wird Ihnen den Ehrenring verleihen. Das ist eine große Ehr’, und wir alle freuen uns mit Ihnen sehr! Als unser Seelenhirte gilt Ihr stetes Bestreben, uns zu einem guten, christlichen Leben zu bewegen. Da haben Sie’s nicht immer leicht – oft schon mussten Sie sagen: „Jetzt reicht’s!“ Doch Gott sei Dank – Sie geben nicht gleich auf – nach einem Tief geht es wieder bergauf! Deshalb haben wir uns fest vorgenommen, wieder fleißiger zur heiligen Messe zu kommen. Überhaupt wollen wir uns wieder mehr bemühen und auch in der Frühmesse ministrieren. Wir wünschen Ihnen viel Glück und Segen, vor allem Gesundheit und noch ein langes Leben, verdiente Ruhe, viele zufriedene Stunden und die Kraft, um noch lange das Wort Gottes zu verkünden. Erholung finden Sie am besten in Rom, das wissen auch wir Kinder schon. In dieser wunderschönen Stadt schöpfen Sie immer neue Kraft; sie gibt Ihnen frischen Schwung und hält Sie wieder rundum jung. Diese Entspannung wollen wir Ihnen von Herzen gönnen, doch wir hoffen, dass Sie auch immer wieder zurückkommen. Heute stehen wir vor Ihnen mit einer großen Bitte, bleiben Sie noch lange Zeit in unserer Mitte! Mit Ihrem Lieblings-Geburtstagslied möchten wir Vergelt’s Gott sagen für alles, was Sie uns durch all die Jahre gegeben haben! Volksschule Ischgl, Hedi Zangerl

Gasthaus, vom Pfarrer und dessen Predigten gesprochen. Herbert Jehle konnte sich der Feststellung nicht erwehren, dass Pater Michaels Ischgler Schäfchen ihm wohl nicht nur Kummer und Sorgen, sondern ganz im Gegenteil auch sehr viel Freude bereiten. Konkret meinte er damit die gemeinnützigen Vereine. Allen voran die Sängerrunde Ischgl, den Kirchenchor Mathon, den Bergführerverein, die Bergrettung, die Landjugend, die Rotkreuzstelle, die Musikkapelle, die Schützenkompanie sowie die Freiwilligen Feuerwehren Mathon und Ischgl. Mit der symbolischen Übergabe eines Schecks in Höhe von ` 4.700,– überreichte er ein gemeinsames Geschenk aller Vereine. Die Summe wird in weiterer Folge einem wohltätigen Zweck zugutekommen.

Der Jubilar und Ehrenringträger selbst war anfangs wenig von den Plänen der Gemeinde angetan, eine große, dem Anlass entsprechende Feier durchzuführen. „Am Anfang war es mir eine Bürde, als ich gehört habe, dass eine große Feier stattfinden soll. Ich habe sogar versucht, das abzublocken“, so der Sechzigjährige. Er musste später allerdings doch einlenken und ergänzen, dass das gelungene Fest ihm doch sehr gefallen hat. Gefreut haben sich auch die anwesenden Feiernden, die wohl der Wunsch einte, noch möglichst viele Jahre mit ihrem Seelsorger verbringen zu dürfen. Mit einer Dankesansprache des neuen Ehrenringträgers und Jubilars wurde der offizielle Teil des Festes beendet.


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