30 Jahre WBZ

Soziales Engagement gestern, heute und morgen.
Herausgeber: Wohn- und Bürozentrum für Köperbehinderte (WBZ)


Soziales Engagement gestern, heute und morgen.
Herausgeber: Wohn- und Bürozentrum für Köperbehinderte (WBZ)
Herausgeber: Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ)
Herausgeber: Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ), Aumattstrasse 70–72, Postfach, CH-4153 Reinach 1, Telefon 061 717 71 17, Fax 061 717 71 00, info@wbz.ch, www.wbz.ch, PC-Konto für Spenden: 40-1222-0.
Gesamtverantwortung: Thomas Müller, Leiter Kommunikation/Fundraising WBZ. Konzept, Redaktion: Marlon Heinrich, Redaktor WBZ (Leitung).
Produktion, Bildauswahl, Umschlaggestaltung : René Lieb. Produktion, Korrekturen: Walter Beutler. Layout, Gestaltung: Beatrice Zimmermann.
Bildbearbeitung: Nadine Wirth – alle Grafisches Service-Zentrum WBZ. Fotos: Foto Studio Mario (Umschlag Innenseite), Marlon Heinrich, René Lieb, Thomas Müller, Herbert Walther, Peter Wäckerlin, Andreas Zimmermann (Foto Heinz Schmid, Seite 10), zentrales Fotoarchiv WBZ.
Druck: Grafisches Service-Zentrum WBZ.
Auflage: 1’000 Exemplare.
Distribution, Bestellungen: Kommunikation/Fundraising WBZ, Telefon 061 717 71 04, Fax 061 717 71 68, kof@wbz.ch.
Weitere Informationen: www.wbz.ch.
© 2005 by WBZ. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Bitte um Benachrichtigung nach Erscheinen.
Sponsoring-Partner: Verein «Flohmarkt WBZ» (Hauptsponsor), Basler Versicherungen, Unteres Baselbiet (Co-Sponsor).
Gedruckt auf: LuxoArt Gloss 150g/m2 , glänzend gestrichen von Sihl + Eika Papier AG, www.papier.ch.
Mit freundlicher Unterstützung von Werner Druck AG, Basel
2 Impressum
3–4 Inhaltsverzeichnis
5–8 Vorwort
Gemeinsame Texte zum Jubiläumsbuch von Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra und WBZ-Direktor Stephan Zahn sowie den Machern des Buches.
9 Cartoon zum Jubiläumsbuch, gezeichnet von Henning «Henk» Penski, dem Vater und zugleich guten Freund von Willi Billi Zapp.
10–41 Die Anfänge des WBZ
Erinnerungen von Heinz Schmid, einem Mann der ersten Stunde und dem späteren ersten Betriebsleiter, an die Gründungszeit des «Wohn- und Arbeitsheim für Gelähmte» – so hiess das WBZ früher – in den Sechziger und Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
43–50, Die Geschichte des WBZ in Stichworten
69–72, Punkt für Punkt aufgeführt, was seit den Sechziger Jahren bis heute im 97–100 und rund um das WBZ für Schlagzeilen sorgte.
51–68, Die Geschichte des WBZ in Bildern
73–96, Fotos von Betriebsausflügen, vom Treffen mit Queen Elizabeth II an der 101–133 «Grün 80», von hohen Besuchen aus Bern, vom neuen Druck- und Kopiersystem für das Grafische Service-Zentrum, von Jahresabschlussfeiern und Sommernachtsfesten, von der Einweihung des Neubaus … und von vielem anderen mehr.
134–135 WBZ in Kürze 30 Jahre WBZ. 30 Jahre soziales Engagement. Das heutige WBZ auf den Punkt gebracht: die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, seine Philosophie, die Finanzierung und die Zertifizierungen kurz zusammengefasst.
136–139 Gisela Hartmann im Gespräch Menschen, die heute im WBZ leben und arbeiten. «Nirgends hätte ich mehr Freiheiten als hier», sagt Gisela Hartmann. Sie kam 1975 ins WBZ und hat hier bis heute fast ihr halbes Leben verbracht, und zwar fünfdimensional, weil sie im WBZ wohnt, isst, schläft, arbeitet und die Freizeit verbringt. Von Walter Beutler.
140–143
Christoph Hänggi im Gespräch
Christoph Hänggi war bereits bei der Hauptprobe in einem Holzpavillon beim Felix Platter-Spital in Basel dabei. Damals – ab Februar 1974 bis in den Sommer 1975 – wurde «WBZ» geübt: Menschen mit Behinderung sammelten zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in diesem «Ausbildungs-, Eingliederungs- und Übungsbetrieb» wertvolle Erfahrungen für das spätere WBZ. Von Walter Beutler.
144–147 Stefan Huber im Gespräch
Menschen, die heute im WBZ leben und arbeiten. Wer ihn erlebt, ist möglicherweise überrascht, denn er lernt einen jungen Mann kennen, der sich kaum von anderen Zwanzigjährigen unterscheidet. Stephan Huber kam vor rund zwei Jahren in das WBZ, arbeitet zu ähnlichen Teilen in der Kreativ- und in der Computergruppe des WBZ und bewohnt ein Zimmer im WBZ-Neubau. Von Marlon Heinrich.
148–152 Grussworte und Glückwünsche der Kantone Basel-Stadt und BaselLandschaft, der Gemeinde Reinach und der ASPr-SVG, der Association Suisse des Paralysés (Schweizerische Vereinigung der Gelähmten), welche zu den Gründerstiftungen zählt.
153–154 Behindertsein heute
Caroline Hess-Klein, Leiterin der Fachstelle Egalité Handicap, erzählt mit zwei eindrücklichen Beispielen, was es heissen kann, in diesen Tagen behindert zu sein. Hintergrund ist das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), das eigentlich verbietet, Menschen wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung zu diskriminieren.
155–158 Das WBZ der Zukunft
Gibt es das WBZ in zehn oder zwanzig Jahren noch? Wie sieht es aus? Ist es grösser? Kleiner? Wer wohnt, wer arbeitet im WBZ? Welche Dienstleistungen und welche Produkte verkauft es? In einem Interview geben Gianfranco Balestra, Stiftungsratspräsident, und Stephan Zahn, WBZ-Direktor, auf solche Fragen Antwort.
159–160 Ich wünsche dem WBZ … Was Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem WBZ für die nächsten dreissig Jahre wünschen.
Liebe Leserin, lieber Leser
Gianfranco Balestra, Stiftungsratspräsident
Stephan Zahn, Direktor
Wir sind sicher, nachdem Sie in diesem Buch geblättert haben, geht es Ihnen wie uns: Sie staunen über die Geschichten, welche die unzähligen Fotos aus dreissig Jahren WBZ erzählen; und Sie staunen darüber, was Sie in den Texten von Heinz Schmid – eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des WBZ – und Caroline Hess-Klein, der Leiterin des Büros Egalité Handicap, erfahren. Nämlich, was es vor dreissig Jahren alles gebraucht hat, um ein «Wohn- und Bürozentrum für Gelähmte» (so hat das WBZ früher geheissen) zu bauen, und was es heute bedeutet, ein Mensch mit Behinderung zu sein. Nicht irgendwo, sondern in der Schweiz, hier bei uns.
Und Sie sind vermutlich nicht weniger beeindruckt als wir von den Portraits über die Menschen, die heute im WBZ leben und arbeiten. Oder haben Sie bereits früher gewusst, wie ein Mensch mit Behinderung im WBZ arbeitet und wie er wohnt? Haben Sie gewusst, wie ein Zimmer eingerichtet sein muss, damit es behindertengerecht ist, und welche Unterstützung ein Mensch mit Behinderung Tag für Tag braucht, damit er ein möglichst selbständiges Leben führen kann?
Nach diesem anfänglichen Staunen hat sich bei uns beiden Stolz breit gemacht. Stolz über die eigene Geschichte und Stolz darüber, wie sich das WBZ heute präsentiert. Dass zum Beispiel im Jahr des 30-jährigen Jubiläums sämtliche neun -
zig Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und alle dreissig Plätze für das sogenannte «Wohnen mit Tagesstruktur» belegt sind, oder dass das Wohnzentrum siebzig Menschen mit Behinderung ein Zuhause bietet.
Gleichzeitig ist uns – einmal mehr – bewusst geworden, wem das WBZ diese 30-jährige Erfolgsgeschichte zu verdanken hat. Nämlich einer Gründergeneration, welche zwischen Anfang der Sechziger und Mitte der Siebziger Jahre trotz unglaublichen Widerständen aus einer Idee ein einmaliges Haus für Menschen mit Behinderung machte. Zudem unzähligen privaten Spenden und Beiträgen von Unternehmen und Institutionen, Subventionen von Bund und Kantonen, den zahlreichen Kunden, der Unterstützung durch die Vereine «Fründ vom WBZ» und «Flohmarkt WBZ», dem Wohlwollen von Politikern und Behörden, dem Engagement verschiedener Stiftungsräte und nicht zuletzt den behinderten und nichtbehinderten WBZ-Mitarbeiterinnen und WBZ-Mitarbeitern.
Noch während wir uns diese vielen Namen vergegenwärtigt haben, hat sich in uns ein starkes Gefühl der Dankbarkeit bemerkbar gemacht, das wir hier unbedingt ausdrücken wollen: Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen, die in den vergangen Jahren in irgendeiner Form mitgeholfen haben, das WBZ zu dem werden zu lassen, was es heute ist: ein modernes Wohnund Bürozentrum, das vielen Menschen mit Behinderung ermöglicht, ein selbständiges Leben zu führen.
Wir wünschen Ihnen beim Lesen unseres Jubiläumsbuches viel Vergnügen.
Gianfranco Balestra Stephan Zahn
Stiftungsratspräsident Direktor
PS: Die Zeit bleibt auch rund um das WBZ und im WBZ nicht stehen, selbst in unserem Jubeljahr nicht. Lesen Sie in einem Interview im dritten Teil des Buches, wie die Zukunft des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte aussehen könnte!
Liebe Leserin, lieber Leser
Wenn Sie in diesem Buch blättern, die Artikel lesen, die vielen Fotos anschauen und sich dabei nicht gleich fragen, wer hinter diesem Buch steckt, wer die Artikel geschrieben, die Fotos gemacht und das Buch gestaltet hat, dann sind wir zufrieden. Wir, das sind die Macherinnen und Macher dieses Jubiläumsbuches, und wir meinen, unser Ziel erreicht zu haben, wenn Sie vor allem über die vielen Fotos aus der 30-jährigen Geschichte des WBZ schmunzeln, wenn Sie die Artikel über Menschen mit Behinderung vor dreissig Jahren und heute ein wenig nachdenklich stimmen, wenn Sie von den Menschen beeindruckt sind, die heute im WBZ wohnen und arbeiten, wenn Sie im dritten Teil des Buches mit Hilfe des Interviews in die Zukunft des WBZ schauen und wenn Sie sich über die – unserer Meinung nach – gelungene Gestaltung freuen.
Oder mit anderen Worten: Es freut uns Macherinnen und Macher, wenn das Ergebnis –eben dieses Buch mit seinen Bildern und Texten – im Vordergrund steht und nicht die kleinen und grossen Mühen oder die Hochs und Tiefs während dessen Herstellung.
Wir erzählen Ihnen an dieser Stelle trotzdem, wie und wo und durch wen dieses Buch entstanden ist, weil es zu nahezu hundert Prozent hausgemacht ist. Das heisst, mit Ausnahme des Textes von Caroline Hess-Klein stammen sämtliche Artikel aus der Feder von Autoren, die im WBZ arbeiten oder, wie Heinz Schmid, dem Stiftungsrat angehören. Für die Gestaltung des Buches zeichnet das «Grafische Service-Zentrum» des WBZ verantwortlich, welches das Buch auch druckte. Und dass Sie dieses Buch in den Händen halten und dass es den Weg zu weiteren Leserinnen und Lesern findet, dafür ist die
hauseigene Kommunikationsabteilung «Kommunikation/Fundraising» zuständig, welche für Konzept und Redaktion verantwortlich zeichnete.
Sogar die Rohstoffe, aus denen der Inhalt des Buches gefertigt ist, stammen vorwiegend aus dem WBZ. Zu diesen zählen unter anderem tausende Fotos von hohen Besuchen aus Politik und Gesellschaft oder von Kirchenvertretern, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Arbeitsplätzen und Jahresabschlussfeiern oder während Ausflügen und Maskenbällen und, und, und … – alle aus dem zentralen Fotoarchiv des WBZ. Hinzu kommen auch kaum zu zählende Anekdoten, Berichte, Nachrichten, Geschichten und Zahlen aus WBZHaus- und Kundenzeitungen, Protokollen und Jahresberichten.
Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang ein Rohstoff, der vorallem am «letzten Schliff» des Buches mehrere Male mit aufmunternder Wirkung beteiligt gewesen ist. Bei diesem handelt es sich um Kaffee, und diesen haben die Macherinnen und Macher überwiegend – abgefüllt in zig Tassen – an den Kaffeemaschinen im WBZ bezogen.
Im Namen der Macherinnen und Macher des Jubiläumsbuches.
Das Projektteam «Jubi-Buch»:
Erinnerungen von Heinz Schmid an die Gründungszeit
Die Entstehung des WBZ ist eine spannende Geschichte von Pioniergeist, Zusammenarbeit und Durchhaltevermögen – eine Geschichte von Hingabe, Aufbruchstimmung und Vertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten.
Sie ist auch die Geschichte von harter Arbeit, vom konstruktiven Dialog mit Politikern, Behörden und Geldgebern, aber auch die fast unglaublich positive Geschichte von grossem Helferwillen und ehrenamtlichem Einsatz von vielen, die mit ihrem Fachwissen und ihrer Lebenserfahrung beigetragen haben zur Erreichung des Zieles.
Und – es ist auch die Geschichte der meist selber behinderten Initianten mit ihren Angehörigen und Freunden. Sie haben sich in unermüdlicher Kleinarbeit und sehr erfolgreich für Finanzierungsaktionen eingesetzt.
Kurz gesagt: Das WBZ ist ein Werk der Solidarität und der praktizierten Selbsthilfe.
Solche Fragen stellten die Initiantinnen und Initianten des WBZ grafisch dar, als es darum ging, eine grosse Sammelaktion in der Privatwirtschaft durchzuführen.
Grafik:
John Schmid, Arlesheim.
«Das Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte in Reinach wäre niemals entstanden, wenn nicht eine grosse Anzahl von initiativen behinderten und nichtbehinderten Menschen in einem bewundernswerten Akt der Solidarität gehandelt hätte.»
Heinz Schmid
Diese auf den ersten Anschein etwas tendenziös klingenden Fragen (siehe Grafik Seite 12) sind ernst gemeint – sie widerspiegeln viele Lebenssituationen von Schwerbehinderten. Betroffen sind jene, die auf Hilfe und Pflege im Alltag angewiesen sind. Betroffen waren und sind auch viele Mitglieder der ASPr-SVG (Association Suisse des Paralysés / Schweizerische Vereinigung der Gelähmten).
Die bange Frage des WOHIN hatte sich auch «Mams» gestellt, die verstorbene Mutter einer schwer behinderten Freundin. Schon 1957 regte sie in einer kleinen Versammlung Gleichgesinnter in ihrer Wohnung in Basel die Idee des eigenen Heims der ASPr an.
Die Gründung der ASPr-Ortsgruppe Basel
Diese Fragen sind der Ursprung, weshalb die ASPr-Ortsgruppe beider Basel Initiantin, Mitgründerin und eine der Trägerorganisationen des WBZ geworden ist. Sie steht gemeinsam mit der Stiftung für cerebral Gelähmte Basel unter Mitwirkung der C. Barell-Stiftung Basel hinter derjenigen Stiftung, die Sie alle kennen.
In den folgenden Abschnitten stelle ich Ihnen die ASPr Schweiz und deren Ortsgruppe beider Basel vor. Ich schildere Ihnen, aus welchen Leitmotiven heraus sich
deren Mitglieder auch in Basel und Umgebung organisiert haben und warum der Gedanke zur Schaffung des WBZ entstand.
Für 16 meist schwer behinderte Aktivmitglieder und ein paar nicht behinderte Sympathiemitglieder der ASPr war der 26. Juni 1960 ein wichtiger Tag: Sie gründeten «ihre» Ortsgruppe, die Ortsgruppe beider Basel. Dies mit einem von der Zentralkasse geliehenen und zurückzuzahlenden Anfangsbatzen von 300 Franken. Zwei Gedanken waren bei dieser Gründung entscheidend:
• Wir wollten eine eigene Institution bauen für normal begabte, schwerst Körperbehinderte.
• Wir wollten auch eine Organisation der Begegnung, Beratung und Hilfe zur Selbsthilfe schaffen für alle, die zu jenem Zeitpunkt zwar Einzelmitglied der ASPr Schweiz, aber ohne Anschluss an eine Sektion waren.
Zwei Männer standen im Vordergrund dieses Vereinsgeschehens: Der zur Gründung drängende damalige Zentralpräsident Walter Nyffeler von Ostermundigen und der Gründerpräsident der Basler Ortsgruppe, Fritz Kehrli. Fritz Kehrli war ein Mann voller Energie, Durchhaltevermögen und Helferwillen, der trotz seiner eigenen schweren Körperbehinderung (Paraplegie) als beispielgebende Persönlichkeit vielen behinderten und nichtbehinderten Menschen Mut gemacht hatte. Beide leben heute nicht mehr.
Sofort nach der Bildung der ASPr-Ortsgruppe beider Basel nahm ein fünfköpfiger Vorstand die Arbeit in folgenden Schritten auf:
• Schaffung von Kontakten zu Menschen, die bereit waren, mitzuhelfen.
• Die Ortsgruppe und ihre Ziele öffentlich bekannt machen und Geldmittel erarbeiten, wirksam in die Tat umgesetzt mit der Organisation der Schweizerischen Generalversammlung 1962 (GV-62).
Auf der Schlussabrechnung der GV-62 figurierte bei der Gewinnverteilung ein Posten «Fonds neues ASPr-Heim Basel» mit 2’000 Franken. In dieser Zeit erhielt der Basler Präsident den Auftrag des Vorstandes, Dr. med. Dr. h.c. Albert Fanchamps zu bitten, die leitende Rolle der WBZ-Planung zu übernehmen.
Im Jahr 1963 gründeten wir die Interessengemeinschaft (IG) Wohn- und Arbeitsheim für Gelähmte Basel zusammen mit den bereits erwähnten Partnern, 1969 wurde die IG in eine Stiftung umgewandelt. Inzwischen waren das Bundesamt für Sozialversicherung in Bern und die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt um Unterstützung angegangen worden. Es wurde Bauland gesucht, ein Raumprogramm und ein Vorprojekt ausgearbeitet und erste approximative Budgets erstellt.
Säulendiagramm der budgetierten Betriebsrechnungen für das 1. und 2. Betriebsjahr zuhanden der Behörden zur Erlangung von Betriebsbeiträgen – erstellt im Jahr 1971, also bevor auch nur ein Stein auf dem andern stand.
Grafik: Lilly Schmid, Arlesheim; Text und Zahlen: Heinz Schmid, Arlesheim.
Seit der Gründung der IG war ich deren Sekretär, mit der Gründung der Stiftung demissionierte ich, um meiner Berufung als designierter Betriebsleiter zu folgen und vorerst die Geschäftsstelle der Stiftung zu übernehmen, um – unter anderem – Kontakte mit Behörden und Ämtern zu knüpfen und zu pflegen, Bedarfsstatistiken und Budgets zu erstellen, alle Unterlagen vorzubereiten, Umfragen und Geldsammlungen durchzuführen, an Verhandlungen teilzunehmen, potentielle Kunden für das Bürozentrum zu suchen, Komitees und Arbeitsgruppen bilden zu helfen und eine Vorgehensorganisation mit aufzubauen.
Diese Vorgehensorganisation ist auf dem Organigramm dargestellt und mit Namenslisten ergänzt. Die Mitglieder des ersten Stiftungsrates stelle ich Ihnen in den folgenden Zeilen gerne näher vor.
Organigramm der Gremien, welche den Bau WBZ vorbereitet haben.
Mitglieder des Stiftungsrates
• Albert Fanchamps, Dr. med., Dr. h.c., Zermatt: Er war es – selber durch Polio gelähmt und dadurch aus eigener Lebenserfahrung mit dem Problem Behinderung vertraut –, der den initiativen «Ameisenstaat» von Fachleuten und Helfern mit grossem Geschick und hoher Selbstverantwortung lenkte und seine ganze Kraft zum Gelingen des Pionierwerks WBZ einsetzte. Unzählige Male sassen wir bis spät in der Nacht bei ihm und seiner Frau Nadine Fanchamps in ihrer Wohnung an der Nauenstrasse in Basel, um das WBZ auf den Weg zu bringen. Auch Nadine Fanchamps war eine der «Aktivistinnen» von der ersten Stunde an. Für die personalintensiven Finanzierungsaktionen stellte sie ganze Hilfstrupps auf die Beine, zum Beispiel die «Dames de Morges». Im Jahr 1981, dem UNO-Jahr der Behinderten, hat die Universität Basel Dr. Albert Fanchamps für sein Wirken die Würde eines Ehrendoktors verliehen.
• Jürg U. Baumann, Prof. Dr. med., Basel; Vizepräsident: Als Vater eines behinderten Sohnes und Rehabilitationsarzt war ihm die Gesundheit der Pensionärinnen und Pensionäre besonders wichtig. Er setzte sich vehement für die Erhaltung und Verbesserung ihrer physischen Kräfte ein, ohne dabei die Anliegen der Institution und der einzelnen Menschen aus den Augen zu verlieren.
• Rudolf Attenhofer, Füllinsdorf: Ein Finanzgenie der Grossindustrie mit Herz und Verstand! Jung, dynamisch und begeisterungsfähig, übernahm er schon bald das schwere Amt eines Finanzchefs der Stiftung WBZ und prägte als Vorsitzender die Arbeit der Aufnahmekommission, die ihre Tätigkeit 1972 aufnahm. Auch seine Ratschläge in der Betriebskommission waren von grosser Bedeutung.
• Emil W. Hockenjos, Dipl. Ing. ETH, Basel; Kassier: Er war ein erfahrener Vater einer behinderten Tochter, Ingenieur von Beruf und Kassier der Stiftung WBZ. Er gab in allen Sparten sein Bestes, und dank seinen Beziehungen kamen wir zu wertvollen Kontakten.
• Verena Flury, Basel; Sekretärin: Eine lebenserfahrene, behinderte Freundin aus der Selbsthilfe, berufserfahren in der Sozialarbeit und als Verwaltungsassistentin in einem grossen Kinderheim tätig. Aufgeschlossen für
Behindertenintegration, konnte sie neben ihrer Arbeit als Sekretärin des Präsidenten in allen Bereichen kluge Mitarbeit leisten.
• Fritz Kehrli, Basel: Seine Persönlichkeit und sein wertvolles Mitwirken im Stiftungsrat und in der Baukommission haben wir in der «Vorgeschichte» und im Abschnitt «Die Bauten» gewürdigt.
• Willi Lämmli: Vater einer behinderten Tochter und Kaufmann in leitender Stellung: Auch er liess seine reiche berufliche Erfahrung einfliessen und gab viele Ratschläge für die Lebensbewältigung mit auf den Weg.
• Giacomo Luratti, Basel: Er war im Stiftungsrat der Nachfolger von Emil W. Hockenjos, der 1975 leider verstarb. Giacomo Luratti war Vater eines behinderten Kindes. Im Stiftungsrat war er stets ein dynamischer und guter Ratgeber.
• Peter Probst, Basel: Peter Probst war schon in jungen Jahren in leitender Stellung tätig und Vater eines behinderten Kindes – gute Voraussetzungen, um mit Rat und Tat unserer Stiftung beizustehen.
• Markus Wehrli, Dipl. Architekt BSA/SIA, Basel: Als praktizierender Architekt mit langer Erfahrung in Behindertenfragen – er war Mitglied in der Stiftung für cerebral Gelähmte Basel – verstand er es, sein Wissen mit Bescheidenheit, jedoch bestimmt einzubringen. Damit trug er viel bei zum Gelingen des WBZ-Baus und dessen Einrichtung. Auch für ihn stand immer der Mensch im Mittelpunkt.
• Rudolf Wüthrich, Prof. Dr. med., Riehen: Ein sozial sehr aufgeschlossener Arzt, durch die C. Barell-Stiftung mit Behindertenfragen vertraut. Seine konstruktive Mitarbeit war immer geprägt von tiefer Menschlichkeit und Wohlwollen für die Institution und die Menschen.
Mitglieder des Finanzierungskomitees
• A. van den Berg, Ing. grad., Au/SG
• R. J. Ernst, Basel
• Fanchamps, Dr. med., Dr. h.c., Zermatt
• E. W. Hockenjos, Dipl. Ing. ETH, Basel
• E. F. Paltzer, Dr. iur., Basel
• W. Stauffacher, Binningen
• H. Streichenberg, Dr. iur., Basel
• E. Zangger, Riehen
Mitglieder der Baukommission
• J. Baumann, Prof. Dr. med., Basel; Präsident
• Frau J. Fromer, Binningen
• E. W. Hockenjos, Dipl. Ing. ETH, Basel
• F. Kehrli, Basel
• F. Métraux, Dipl. Ing. ETH, Basel
• Frau L. Schmid, Arlesheim
Mitglieder der Betriebskommission
• H. Schmid, designierter Betriebsleiter, Arlesheim; Vorsitz
• A. Andres, Muttenz
• R. Attenhofer, Füllinsdorf
• H. Becker, Basel
• Frau S. Dreier, Basel
• R. Haefelfinger, Reinach
• R. Himmler, Oberwil
• H. P. Kämpfer, designierter Wohnheimleiter, Salins/VS
• M. Wehrli, Dipl. Architekt BSA/SIA, Basel
Mitglieder der Aufnahmekommission
• R. Attenhofer, Füllinsdorf
• J. Baumann, Prof. Dr. med., Basel
• Frau S. Dreier, Basel
• Fanchamps. Dr. med. Dr. h.c., Zermatt
• H. P. Kämpfer, Salins/VS
• Frau M. Moser, Sissach
• Frau H. Pfister, Basel
• H. Schmid, Arlesheim
• R. Wüthrich, Prof. Dr. med., Riehen
Mitglieder der Kommission Wohnzentrum
• Frau N. Fanchamps, Zermatt
• K. Fink, Basel
• Frau V. Flury, Basel
• Frau J. Fromer, Binningen
• Frau R. Jerger, Basel
• Chr. Joder, Biel-Benken
• H. P. Kämpfer, Salins/VS
• Frau L. Schmid, Arlesheim
• M. Wehrli, Dipl. Architekt BSA/SIA, Basel
Die Vorgehensorganisation (siehe Organigramm) wurde von den Stiftungsträgern, dem Stiftungsrat, den Komitees, Kommissionen, Arbeitsgruppen, den Architekten und der Geschäftsstelle gebildet. Sie bestand aus 32 behinderten und nichtbehinderten Frauen und Männern, darunter viele Fachleute, Spezialistinnen und Spezialisten. Viele Helferinnen und Helfer, deren Namen nie offiziell erwähnt worden sind, gesellten sich dazu; sie alle hatten von Herzen mitgemacht.
Das Patronatskomitee
126 prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medizin und Sozialbereich stellten sich für ein repräsentatives Patronatskomitee zur Verfügung. Durch sie erhielten wir viel Goodwill bei Behörden sowie Geldund Auftraggebern.
«Es gilt, den sozial-ethischen Gedanken höher zu werten als den volkswirtschaftlichen Nutzen.»
Heinz Schmid
Heinz Schmid, erster Betriebsleiter des WBZ ab 1974 im WBZ-Provisorium in einem Pavillon auf dem Areal des Felix PlatterSpitals in Basel und ab August 1975 im WBZ in Reinach bis zu seinem Rücktritt im Jahre 1979.
Menschliche und soziale Ziele:
• Vermeidung der Platzierung in Asylen, Chronischkrankenhäusern und Altersheimen für diejenigen Behinderten, die dank pflegerischer Betreuung und technischer Mittel eine kaufmännische Arbeit zu verrichten vermögen;
• Stützung des moralisch wichtigen Bewusstseins, für den eigenen Lebensunterhalt mindestens teilweise selber aufkommen zu können;
• Förderung des Selbstvertrauens und Ermutigung zum Tragen von Mitverantwortung am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben;
• Gewährleistung einer optimalen Unabhängigkeit und individuellen Lebensgestaltung durch bauliche Voraussetzung und pflegerische sowie therapeutische Betreuung;
• Aufnahme von Behinderten, die noch nicht, nicht mehr oder überhaupt nicht in Normalbetrieben arbeiten können;
• Ergänzung bereits bestehender Institutionen für Behinderte, welche die Wahlmöglichkeit für die Betroffenen vergrössert.
Materielle und wirtschaftliche Ziele:
• Entrichtung von Leistungslöhnen, weil dies jedem Behinderten zu einer materiell besseren Situation und zu einer grösseren Unabhängigkeit gegenüber Fürsorgestellen verhilft;
• Vereinigung von Wohn- und Arbeitsort, weil Schwerstbehinderte den Weg zum Arbeitsplatz nur erschwert bewältigen können;
• Angebot der Chance an Behinderte, aus ihrer Vollrentensituation teilweise oder ganz herauszukommen.
(Zitat aus Unterlagen für den Ratschlag an den Basler Grossen Rat vom 20. Juli 1972)
Seit den Anfängen in den Sechziger Jahren bis heute unterstützte die ASPrOrtsgruppe beider Basel das
Mit diesen Leitmotiven wollten die Gründer den zukünftigen Bewohnern des WBZ ermöglichen,
• ihre Persönlichkeit freiheitlich zu entfalten,
• zu lernen, das eigene Geschick zu lenken,
• nicht mehr davon zu reden, was sie nicht tun können,
• sich auf das eigene Können zu konzentrieren,
• die Verantwortung für sich selbst und, anteilmässig, für den unmittelbaren Lebensraum zu übernehmen.
(Zitate aus Vorträgen und Reden von Heinz Schmid in den Jahren 1975–1978)
WBZ mit einer Summe, die eine Million Franken weit übersteigt. Dabei hat die Ortsgruppe diesen Betrag zuerst erarbeiten müssen, was sie unter anderem während Jahren mit einem eigenen Flohmarkt getan hat. Heu-
te wird dieser Flohmarkt vom «Verein Flohmarkt WBZ» geführt. Auf dem Bild: Die ASPr Ortsgrup-
pe beider Basel überreicht 1995 an der Generalversammlung einen Check über 142’000 Franken.
«Man kann alles, wenn man will – wenn man will, was man kann.»
Autor unbekannt
Die ASPr hilft dem WBZ
Die ASPr-Ortsgruppe beider Basel stellte nicht nur den Präsidenten der Stiftung und einen Grossteil der Stiftungsratsmitglieder. Sie hat sich von 1962 bis zum heutigen Tag mit über einer Million Franken an Beiträgen und Geschenken am WBZ beteiligt oder diese direkt den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnzentrums zugute kommen lassen – zum Beispiel in Form von Gratifikationen, Ferienkostenanteilen, von Kaffeemaschinen, den Bussen, der Ausgestaltung des Cheminéeraums und vielem anderen mehr.
Durch gezielte und arbeitsintensive Aktionen und Veranstaltungen erwirtschafteten die zirka 180 zum grössten Teil schwerstbehinderten Aktiv- und Sympathiemitglieder sowie unzählige Freiwillige der Basler Ortsgruppe alle Beiträge an das WBZ sowie die eigenen Mittel selber. Sie taten dies in ihrer Freizeit und absolut ohne Entschädigung – also ehrenamtlich.
Eine der wichtigen Einnahmequellen: Der Flohmarktstand auf dem Petersplatz während der Basler Herbstmesse.
Wie kam jedoch diese «gute» Million zusammen? Eine «Bausteinaktion» machte, neben dem GV-62-Überschuss, den Anfang; danach waren es grosse Bazare am Rennweg (1970) und an der Malzgasse (1974), ein Restaurant am «Heuwoog-Fescht» (1970), der permanente Flohmärtstand an der Basler Herbstmesse (seit 1963), der seit dem Bestehen des WBZ als grosser Antiquitäten- und Flohmarkt in der Einstellhalle des WBZ in Reinach weitergeführt wurde. Noch heute unter der Ägide des Vereins «Flohmarkt WBZ» geht seine Bedeutung weit über die Region hinaus. Er ist zum viel besuchten und erfolgreichen Publikumsanlass geworden.
Stiftung für cerebral Gelähmte Basel und C. Barell-Stiftung Basel
Diese beiden Mitbegründer/innen des WBZ beteiligten sich ebenfalls von Anfang an mit grosszügigen Kostenbeiträgen in ähnlicher Höhe wie die ASPr. Zudem engagierten sich ihre Mitglieder mit Begeisterung an allen grossen Finanzierungsaktionen.
Ergänzend zu den Finanzierungsaktionen der ASPr und den Spenden unserer Gründerpartnerinnen war es unsere Aufgabe, in regelmässigen Abständen eigentliche Postcheck-Sammlungen («Briefkasten-Aktionen») durchzuführen.
Grosszügige Geschenke
Während dem Ablauf der Vorgeschichte und in der Startphase erlebten wir viel Sympathie und erhielten viele Geschenke, davon wähle ich vier besonders grosszügige Zuwendungen und Aktionen aus:
• Die drei grossen chemischen Unternehmungen Sandoz, Ciba Geigy und Roche schenkten uns als Reaktion auf unseren Spendenappell an die Privatwirtschaft zusammen 500'000 Franken.
• Die Gemeinde Reinach erliess uns die Anschlussgebühren im Wert von 650’000 Franken.
• Die Reinacher Vereine stellten vom 24. bis 26. Juni 1977 ein riesiges Volksfest auf die Beine mit dem Zweck, uns finanziell zu unterstützen und Kontakte zur Bevölkerung zu schaffen.
• Eine Metzgerei aus Basel lieferte dem WBZ während einem vollen Jahr das Fleisch gratis. Leider konnte ich nicht mehr ausfindig machen, wer es war … Ich entschuldige mich bei dieser Firma.
«Selbst der schwerstbehinderte Mensch hat ein Recht auf Arbeit und Privatleben.»
Heinz Schmid
Das Provisorium
Noch vor dem Einzug in Reinach im Sommer 1975 führte ich im Auftrag der Stiftung und gemeinsam mit dem Heimleiter-Ehepaar Agnes und Hanspeter Kämpfer während anderthalb Jahren ein Provisorium im Pavillon E des Felix Platter-Spitals Basel. Wir hatten Erfolg mit diesem Ausbildungs-, Eingliederungs- und Übungsbetrieb, in welchem durchschnittlich zehn Behinderte wohnten und arbeiteten. Die im Provisorium gesammelten wertvollen Erkenntnisse und Erfahrungen erleichterten die Startphase im WBZ entscheidend.
Diese Zeit war enorm arbeitsintensiv für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – im speziellen für das Heimleiter-Ehepaar und für mich.
Pavillon E auf dem Areal des Felix PlatterSpitals in Basel, der das WBZProvisorium beherbergt.
Zum Beispiel lag der durchschnittliche Ausbildungsstand der Behinderten unter den ursprünglichen Erwartungen. Wir mussten deshalb grossen Wert auf Ergänzung des Fachwissens und der praktischen Arbeit legen. Wir erhielten Hilfe von der Stiftung Eingliederungsstätte Brunau aus Zürich. Der dortige Leiter Walter Buchmann stellte uns für längere Zeit gut ausgewiesene und freundliche Lehrkräfte zur Verfügung. Zusätzlich engagierten wir noch einen versierten KV-Dozenten.
Das Leben auf engem Raum in einer von den Wohnheimverantwortlichen allerdings gemütlich eingerichteten «Baracke» gestaltete sich anfänglich schwierig –doch bald einmal siegte die gegenseitige Toleranz. Das Wohn- und Pflegeteam und das Heimleiter-Ehepaar engagierten sich weit überdurchschnittlich auch für die Gestaltung der Freizeit für die Pensionärinnen und Pensionäre.
Im Arbeitsbetrieb wuchs das Wissen und das Können der behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stetig an. Trotz einer schweren Wirtschaftskrise bekamen wir doch einige Aufträge. Als das Provisorium im Sommer 1975 aufgehoben wurde und wir in das WBZ nach Reinach zogen, hatten wir schon einige Dienstleistungen erbracht und konnten den Kunden, vor allem KMUs, eine ansehnliche Palette von Arbeiten anbieten.
Die Bauten
Die BSI/SIA-Architekten Hans Beck und Heinrich Baur aus Basel gewannen den an zwei Architekturbüros vergebenen Vorprojekt-Wettbewerb.
Im Auftrag der Stiftung begannen sie unverzüglich mit der weiteren Projektierung der WBZ-Bauten.
Ihr Auftrag war klar formuliert und mit einem Raumprogramm dokumentiert:
• Wohnen und Arbeiten baulich getrennt, verbunden durch einen verglasten Verbindungsgang;
• s ämtliche Räume, der Zugang und die Einrichtungen rollstuhlgängig und mit genügend Bewegungsfreiheit für die Benützer;
• behindertenspezifische Einrichtungen wie zum Beispiel spezielle Sanitärräume und Nasszellen (Pflegebadewanne), höhenverstellbare Lavabos in den Pensionärzimmern, zentrale elektrische Bedienung für Licht, Radio, Telefon, TV, Rollläden, eine persönliche Hausglocke und anderes mehr.
• Dazu kamen die sehr strengen Auflagen der Behörden – unter anderem für Sicherheit im Brandfall und für Luftschutzräume mit Rollstuhlrampe ins Freie.
Herr Baur war unser Ansprechpartner. Es entwickelte sich eine fruchtbare und intensive Zusammenarbeit mit dem Stiftungsrat, den Fachleuten der Kommissionen und Arbeitsgruppen – speziell aber der Baukommission. Keine Diskussion, keine Sitzung – es waren unendlich viele –, keine Exkursion zu den modernsten Institutionen und Einrichtungen für Behinderte waren ihm zuviel. Zu den Besonderheiten gehörte auch das Musterzimmer.
Auszug aus dem Raumprogramm
WOHNTRAKT
23 Einerzimmer
7 Doppelzimmer
Pflegebad
BÜROTRAKT
Büroräume für 55 Arbeitsplätze
Büro Betriebsleiter
Druckerei
Stationszimmer Archiv
Aufenthaltsraum
7 Einzelzimmer für Angestellte
Speisesaal Wohnung Hauswart
Eingangshalle mit Empfang
Cheminéeraum
Therapiebad
Therapieräume
Turnhalle
Bettenlift
Küche mit Nebenräumen
Wohnung Heimleiter
Das Musterzimmer
Im Jahr 1972 durften wir im ehemaligen Technikum beider Basel in Muttenz ein Musterzimmer im Massstab 1:1 für ein Pensionärzimmer mit Nasszelle aufstellen – dies dank den guten Beziehungen von Auguste F. Métraux, Dipl. Ing. ETH, der uns sowohl im Stiftungsrat wie auch in der Baukommission fachlich ausserordentlich gute Dienste leistete.
In diesem Raum prüften meist schwer behinderte ASPr-Leute als Experten alle möglichen Materialien und Einrichtungen, die hernach für den Bau des WBZ ausgesucht wurden.
Als Gutachter mit dabei war auch Fritz Kehrli; seine grosse Erfahrung konnte er massgebend weitervermitteln. Wir sehen ihn noch heute, wie er jeweils mit seinem handbetriebenen Dreirad oder mit seinem «Blechkistli», einem «Döschwo», anrauschte.
Nach langer Suche nach geeignetem Bauland überliess uns der Kanton Basel-Stadt eine 5’000 m2 grosse Parzelle an der Aumatt in Reinach im Baurecht. Nun hatten wir «Boden unter den Füssen».
• September 1972, Baulandfest: Das Modell des WBZ wurde bei diesem fröhlichen Anlass den zukünftigen Nachbarn und Interessierten gezeigt und erklärt. Es war auch die erste, inoffizielle Kontaktnahme mit der Gemeinde Reinach. Ihr damaliger Gemeindepräsident, Dr. Hans Gubser, war ein grosser Bewunderer des Pionierprojektes WBZ. Er wirkte im Gemeinderat für Anerkennung und Unterstützung des WBZ, war Vorreiter für die bis heute andauernde gute Verankerung der Institution und der Bewohnerinnen und Bewohner in der Gemeinde Reinach.
• November 1972: Beginn der Aushubarbeiten, die aber wegen den fehlenden Bewilligungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) und der Direktion für Eidgenössische Bauten (D + B) gestoppt wurden.
• April 1973: Baubeginn nach Erhalt der Bewilligungen. Ende 1973 war der Rohbau zu siebzig Prozent fertiggestellt.
Blick in die Zukunft: Bei einem fröhlichen Anlass auf dem Baugelände an der Aumattstrasse wird
1972 Interessierten ein Modell des zukünftigen WBZ gezeigt (Bilder links und rechts).
• Mitte 1974: Fertigstellung des Rohbaus. Beginn mit dem anspruchsvollen Innenausbau und den behindertenspezifischen Einrichtungen.
• 3. August 1975: Einzug ins WBZ mit einer ersten Gruppe von behinderten Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
• 15. November 1975, Eröffnung: Mitte November findet die offizielle, schlichte Eröffnungsfeier mit einem anschliessenden Tag der offenen Tür statt.
Die Baukosten inklusive alle Einrichtungen betrugen rund 14 Millionen Franken.
Der Beitrag des BSV betrug 5,3 Millionen Franken; dazu gewährte das BSV ein zinsloses Darlehen von 2,7 Millionen Franken. Diese Subvention entsprach fünfzig Prozent der invaliditätsbedingten Kosten.
Auf Grund der Ratschläge an die Parlamente der Kantone BS und BL beschlossen diese eine Hypothekengarantie von 1,9 Millionen Franken für jeden der beiden Kantone. Ansprechpartner und grosse Förderer des WBZ waren alt Ständerat Carl Miville aus Basel und alt Regierungsrat Paul Manz aus Liestal.
«Geistig sind dem Behinderten keine Grenzen gesetzt.»
Albert Fanchamps
Wohnzentrum
Am 3. oder 4. August 1975 – darüber streiten sich die Informationsquellen – durften wir mit 13 Pensionärinnen und Pensionären ins «eigene Haus» einziehen. Zwar glich ein Teil des Wohnzentrums noch einer Baustelle, doch meisterte das Team des Wohnzentrums auch diese Schwierigkeit.
Das Improvisieren waren sie ja schon gewohnt. Die Pensionärinnen und Pensionäre freuten sich über ihr «eigenes» Zimmer mit Privatsphäre und richteten sich individuell und persönlich ein. Einige von ihnen haben im WBZ ihre Existenz und ihren sinnvollen Lebensraum auf Dauer gefunden und leben heute noch in der Institution.
In den ersten Monaten nach dem Einzug erhöhte sich die Zahl der Eintritte sehr rasch. Neben dem ohnehin komplizierten Tagesablauf und dem Aufbau eines funktionierenden Wohnzentrums mit spitalähnlicher Betreuung und Pflege gab es laufend Neueintritte, Abklärungen, individuelle Anpassungen, Eintrittsgespräche usw. Nur wer einmal einen Heimbetrieb aus der Nähe kennengelernt hat, kann ermessen, wie viel Arbeit und persönlicher Einsatz dahintersteckt.
Dazu einige Details aus den Jahresberichten des Leiters des Wohnzentrums, Hanspeter Kämpfer:
«Sehr vorteilhaft für eine Integration wirkt sich auch die Aufgeschlossenheit der Reinacher Bevölkerung und Behörden unserer Institution gegenüber aus. Im grossen und ganzen ist es unseren Pensionären gelungen, sich in unserer Institution einzuleben und sich in Reinach heimisch zu fühlen.»
«Die pflegerische Betreuung unserer behinderten Pensionäre gestaltet sich naturgemäss unterschiedlich. Wenn wir einerseits viel Gewicht auf die Verselbständigung jedes Einzelnen legen, so sind andererseits solchen Förderungsmassnahmen infolge der Behinderung doch Grenzen gesetzt. Es liegt uns natürlich auch fern, jemanden, der bereits im Arbeitsprozess stark gefordert wird, in seinem privaten Bereich mit derartigen Verselbständigungsmassnahmen zu überfordern. Wir sind aber davon überzeugt, dass eine möglichst optimale Verselbständigung ein wichtiger Bestandteil zur Findung und Erhaltung des psychischen Gleichgewichts darstellt. Unsere Erfahrung hat zudem die These bestätigt, dass bei den meisten Schwerbehinderten nicht die Behinderung als solche das Hauptproblem ist, sondern die ständige und tagtäglich neu zu erlebende Abhängigkeit von ihren Helfern und Betreuern.»
«Besonderes Gewicht haben wir nach den im Provisorium gemachten Erfahrungen mit der Spitalkost auf die Verpflegung gelegt. Wir schätzen uns glücklich, über eine optimal eingerichtete Vollküche zu verfügen, um so unseren Pensionären eine gesunde, frische und vielseitige Ernährung anbieten zu können.»
«Glücklicherweise konnten wir auf Anfang 1977 zusätzlich eine vollamtliche Physiotherapeutin verpflichten, so dass in Zukunft auch unter Berücksichtigung von Neueintritten der von Prof. Dr. Jürg U. Baumann geforderte, krankengymnastische Bedarf optimal gedeckt werden kann. Zusätzlich kann nun auch der Wunsch nach vermehrter sportlicher Betätigung erfüllt werden.»
«Erstmals fand auf Wunsch der Pensionärinnen und Pensionäre im Dezember eine Jahresabschlussfeier statt mit Musik und Tanz und einem feinen Nachtessen. Ein Anlass, der zur Tradition werden könnte!»
«Von allen Beteiligten an unserem Werk wird in Zukunft nach wie vor viel Anstrengung, Kraft, Verständnis und Toleranz verlangt, um alle anfallenden Aufgaben meistern und hängige Probleme in positiver Weise lösen zu können.»
Persönliche Freiheit und Privatsphäre für unsere Pensionärinnen und Pensionäre hatten erste Priorität. Nach und nach entwickelte sich auch Gemeinschaftssinn,
der an kleinen Partys, Gesprächsrunden oder auch in der Forderung nach Mitsprache und Mitbestimmung zum Ausdruck kam. Freundschaften wurden geschlossen, und das schon verlobte Paar Heidi und Peter Villanyi zog als erstes Ehepaar ins Dachgeschoss ein. Ein politisch interessiertes «Trio» liess sich sogar in den Einwohnerrat wählen.
Zur grossen Freude aller Beteiligten fand die offizielle Einweihungsfeier im WBZ am 15. November 1975 statt mit einem Tag der offenen Tür für die Reinacher Bevölkerung am 16. November 1975. Es gab viel Lob und Anerkennung auch von den Kantonsvertretern BL und BS und dem Vertreter des Bundesamtes für Sozialversicherung für das Pilotwerk WBZ sowie auch für den in architektonischer und einrichtungsmässiger Hinsicht bemerkenswerten Bau. Und es gab Gelegenheit für den Stiftungspräsidenten zu offiziellem Dank an die Architekten Hans Beck und Heinrich Baur sowie an die Mitglieder der inzwischen aufgelösten Gremien Baukommission, Kommission Wohnzentrum, Betriebskommission und des Finanzierungskomitees.
«Das Können zählt – nicht die Behinderung.»
Jürg U. Baumann
Bürozentrum
Das Bürozentrum war nach unserem Umzug vom Provisorium ins WBZ betriebsbereit mit voll installierten behindertengerechten Arbeitsplätzen. Die Druckerei arbeitete bereits seit Mai 1975.
Von Anfang an war es geboten, mit dem BSV, den IV-Regionalstellen und vor allem mit den Eingliederungsstätten Brunau in Zürich, Rossfeld in Bern und dem WWB (vormals «Milchsuppe») in Basel eng zusammenzuarbeiten.
Wir wollten für unsere behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst normale Arbeits- und Sozialbedingungen schaffen, zum Beispiel:
• Mit einem Lohnsystem, das in drei Abstufungen funktionierte – und heute noch angewendet wird –, nämlich mit einer Einstufung bei 100% Leistung und nach dem Basellandschaftlichen Besoldungsreglement in folgenden Stufen:
1. Zeitleistung
2. Arbeitsleistung
3. Qualifikation
Mit diesem Lohnsystem rückten wir ab von allen Systemen, wie sie in geschützten Werkstätten mit industriellen Tätigkeiten angewendet werden mussten. Diese Praxis erlaubte uns, den behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen im Schnitt höheren Arbeitslohn auszuzahlen, als dies in geschützten Betrieben möglich war. Durch dieses Vorgehen wurde – und wird – das WBZ subventionstechnisch benachteiligt.
• Die Pensionskasse. Diese ist das Produkt von zähen Verhandlungen der beiden WBZ-Leiter mit ein paar Pensionskassen. Die SWISSLIFE (damals Rentenanstalt) war bereit, auf unsere Wünsche einzugehen und auch die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzuversichern.
• Fortschrittliche Anstellungs- und Arbeitsbedingungen. Diese runden die «Normalität» unseres Arbeitsbetriebes für die behinderten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab – sind diese Verträge doch weitgehend identisch mit denjenigen des Personals.
Der Arbeitsbetrieb war unterteilt in zwei Abteilungen: in die Kaufmännische Abteilung mit den Dienstleistungsgruppen Buchhaltung und Rechnungswesen, Treuhand, Inkasso, Liegenschaftsverwaltung, Allgemeine Schreibarbeiten (Reinschriften, Protokolle, Korrespondenz, Dissertationen reinschreiben und anderes mehr) sowie die EDV.
Die Technische Abteilung umfasste folgende Dienstleistungen: Druckerei, Grafik, Ausrüsterei, Kuvertieren und Spedieren sowie Verkauf von Geschenkartikeln und Original-Lithos. Erst etwas später kam die Kreativgruppe dazu.
Es zeigte sich, dass es für einzelne behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch eine untere Grenze der Arbeitsmöglichkeit gab – und auch heute noch gibt.
Und nun wohin? Zurück ins Pflegeheim? Auf Grund von diesen Fragen entstand die Idee der Kreativgruppe, die von der beliebten Physiotherapeutin Christa Remagen nach und nach in die Tat umgesetzt wurde. Ohne Zeitund Leistungsdruck arbeiten, dafür mit Fantasie die handwerklich-künstlerischen Begabungen nutzen, das war die Devise.
Die Realisation und der Aufbau eines funktionierenden Dienstleistungsbetriebes mit Arbeitsplätzen für Schwerbehinderte war die wichtigste Aufgabe.
In der Startphase, die immer noch in die Zeit der Rezession fiel, musste praktisch alles gleichzeitig in Angriff genommen werden:
• Die Aufnahme der behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit der Aufnahmekommission und der IV;
• die Eingliederung und Einarbeitung (Arbeitsplatzgestaltung, technische Hilfsmittel);
• Lohneinstufungen und Gespräche;
• Koordination mit den Anliegen des Wohnzentrums;
• Überwachung des Betriebes;
• Arbeitsbeschaffung und Kundenpflege;
• Diversifizierung und Ausbau des Arbeitsangebotes;
• ständige Erweiterung des Maschinenparks;
Das WBZ in den Anfängen: Blick auf einen Arbeitsplatz im Bürozentrum.
• Einarbeitung des nichtbehinderten Personals, welches mit der Arbeit mit Behinderten meist nicht vertraut war;
• Kontakte nach aussen schaffen;
• Subventionsverhandlungen mit den Kantonen BS und BL, den Herkunftskantonen der behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Pensionärinnen und Pensionäre sowie mit dem BSV in Bern;
• Finanzbeschaffungsaktionen: Durch die rezessive Arbeitslage und die um ein Jahr verzögerte Auszahlung der Subvention des BSV waren wir dringend auf zusätzliche Geldmittel angewiesen. Befreundete Firmen, Stiftungen und Einzelpersonen halfen uns mit namhaften Beiträgen aus der finanziellen Notlage. Vom 24. bis 26. Juni 1977 stellten die Reinacher Vereine ein Riesenvolksfest auf die Beine mit dem Zweck, uns finanziell zu unterstützen und Kontakte zur Bevölkerung zu schaffen.
Auszüge aus den Jahresberichten 1975/76 des Betriebsleiters: «Vieles muss zuerst durch die Praxis erfahren, erlernt und erlebt werden, wie zum Beispiel das Verantwortungsbewusstsein für Termineinhaltung, fehlerfreies Arbeiten und echte Leistung im Rahmen der Möglichkeiten der Behinderung. Diese für den Dienst am Kunden so wichtigen Eigenschaften mussten sich bei den meisten behinderten Mitarbeitern zuerst entwickeln; ihnen fehl -
te es an echtem Wettbewerbsverständnis. Woher sollten sie es nehmen, wenn ihr bisheriger Lebensraum solches nicht ermöglichte?»
«Ende 1976 waren 41 behinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bürozentrum beschäftigt, davon 14 Externe; das Kader – worunter auch einige Behinderte – umfasste 13 vollamtliche und 4 teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter. 1976 sind für 22 Behinderte berufliche Eingliederungsmassnahmen durchgeführt worden.»
«1976: viermal mehr Produktion bei einem Zuwachs von 30% bei den behinderten Mitarbeitern ist das Fazit einer raschen Entwicklung von der Experimentierphase in die Dienstleistungsarbeit.»
«Die Elektronische Datenverarbeitung (EDV), die über ein DATA-100-Datensammelsystem verfügt, hat sich günstig entwickelt. Eine zweite Erweiterung des Systems muss erwogen werden, damit weitere Dienstleistungen, wie die Übernahme von Buchhaltungen, auf dem Computer erledigt werden können.»
«Allen Startschwierigkeiten zum Trotz glauben wir zuversichtlich, unsere Ziele innert nützlicher Frist zu erreichen: Wir wollen 1977 die Produktion fast verdoppeln, den behinderten Mitarbeitern (rückwirkend auf 1. Januar) einen für die Verhältnisse von geschützten Arbeitsbetrieben doch recht fortschrittlichen Arbeitsvertrag überreichen, das Leistungs- und Qualifikationssystem neu überprüfen, das interne Informationswesen verbessern, die Rationalisierung in einigen Sparten vorantreiben sowie einen umfassenden Sparplan ausarbeiten.»
«Nach und nach arbeiteten sich die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut ein und trugen viel bei zur positiven Weiterentwicklung des Betriebes. […] Es gab auch behinderte Arbeitnehmer, die in der Lage waren, so fleissig und hervorragend zu arbeiten, dass ihnen die IV-Rente teilweise oder ganz gestoppt wurde!»
«Einige qualifizierte Körperbehinderte sahen im Bürozentrum eine Chance zur beruflichen Weiterbildung und als Zwischenstation im Karriereplan. Sie gaben als leitende Kadermitglieder ihre Erfahrungen weiter. Von ihnen konnten sich nicht wenige beruflich und privat später selbständig machen. Auch das gehört zur kleinen Erfolgsgeschichte des WBZ.»
Die Entwicklung und der Aufbau des Betriebes wären nicht möglich gewesen ohne Teamgeist und den überdurchnittlichen Einsatz des Kaders und den beiden kompetenten Sekretärinnen des Heimleiters und Betriebsleiters.
Im Sommer 1977 kündigte das Ehepaar Kämpfer aus gesundheitlichen Gründen ihre Heimleiterstelle, um einen kleineren Heimbetrieb zu übernehmen. Ich bedauerte diesen Schritt sehr, waren wir doch ein gewachsenes, gut funktionierendes Team und freundschaftlich verbunden. Wir pflegen noch heute einen guten Kontakt. Der Stiftungsrat beschloss in diesem Zusammenhang, einen Organisationswechsel der Führung des WBZ vorzunehmen. Er wählte Peter Kuhn als Direktor der Institution, und ich wurde zum stellvertretenden Direktor ernannt. Es folgte eine Phase der Konsolidierung und der Weiterentwicklung. Das WBZ gewann immer mehr an Bedeutung, auch in der breiten Öffentlichkeit. Einer der Höhepunkte in dieser Richtung war der Besuch von Bundesrat Kurt Furgler mit seiner Gattin am 8. November 1978.
Peter Kuhns breite Erfahrung im Sammeln von finanziellen Mitteln zeigte bald Wirkung: Die Spenden flossen wieder reichlicher und die finanziellen Sorgen drückten weniger hart.
Ende 1979 nahm ich mit 49 Jahren eine neue Herausforderung an: die Reorganisation des grossen Wohnheimes des WWB (vormals «Milchsuppe») – mit dem Ziel, auch diesen behinderten Menschen mehr individuelle Lebensgestaltung zu ermöglichen.
Später, nach meiner Pensionierung als Heimleiter, wurde ich in den Stiftungsrat des WBZ berufen und konnte so die Institution WBZ erneut begleiten und unterstützen. Mit Dankbarkeit und Stolz blicke ich heute zurück.
Die Zielsetzung des WBZ
Indem ich Ihnen die Zielsetzung des WBZ nochmals näherbringe, möchte ich Sie, verehrte Leserinnen und Leser, hinüberleiten zum WBZ von heute, zu seinen Menschen und seinen Zielen.
Die 1969 gegründete Stiftung Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte Basel hat sich zum Ziel gesetzt, motorisch behinderten Menschen, deren Invaliditätsgrad so schwer ist, dass ein individuelles Wohnen und/oder eine Tätigkeit in der offenen Wirtschaft unmöglich sind, eine Dauerunterkunft und eine Arbeitsstätte zu bieten.
Dieses Vorhaben wurde 1975 mit der Eröffnung des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte (WBZ) in Reinach/BL realisiert.
Die Institution ist konfessionell und politisch neutral. Im Wohnzentrum finden geistig normale, aber motorisch schwerstbehinderte, meist an allen vier Gliedern handicapierte Erwachsene und Jugendliche optimal angepasste, die individuelle Freiheit und Privatsphäre möglichst respektierende Wohnverhältnisse.
Im angeschlossenen Bürozentrum können die Pensionäre sowie extern wohnende Behinderte in Arbeitsgebieten tätig sein, die mehr intellektuelle Fähigkeiten als die ohnehin eingeschränkte Handfertigkeit beanspruchen, so namentlich: Buchhaltung, elektronische Datenverarbeitung, graphische Vorarbeiten für die eigene Offsetdruckerei und allgemeine Büroarbeiten.
Dr. h.c. Heinz Schmid
30 Jahre WBZ in Stichworten
1960 bis 1974: von der Idee zum Wohn- und Bürozentrum
1960 Gründung der Ortsgruppe. 26. Juni, Gründung der Ortsgruppe beider Basel der ASPr (Association Suisse des Paralysés/Schweizerische Vereinigung der Gelähmten). Erster Präsident: Fritz Kehrli.
1962 Erste Fondseinlage. Schweizerische Generalversammlung der ASPr in Basel: 2’000 Franken Reingewinn werden zur ersten Fondseinlage für das zukünftige WBZ.
1963 Beschluss. Die Ortsgruppe und die Stiftung «Tagesschulheim für cerebral gelähmte Kinder» (später Stiftung für cerebral Gelähmte Basel) beschliessen, ein «Dauerwohnheim mit angeschlossener Arbeitsstätte für körperlich behinderte Menschen» zu errichten.
1964 Suche nach Bauland. In Reinach steht die Parzelle Nr. 645 zur Diskussion; die Bemühungen um die Parzelle schlagen fehl.
1967 Bauland in Sicht. Der Kanton Basel-Stadt überlässt in Reinach die Parzelle Nr. 416 im Baurecht. Die Interessengemeinschaft erstellt ein provisorisches Raumprogramm für die Wohn- und Bürotrakte; zwei Architekturbüros erarbeiten Vorprojekte. Büroarbeit statt Kleinmechanik. Die Invalidenversicherung (IV) wünscht Arbeitsplätze für Büroarbeiten und Datenverarbeitung.
1968 Beitragsgesuche. Die Interessengemeinschaft stellt Beitragsgesuche an die Regierungen Basel-Landschaft und Solothurn und ein provisorisches Beitragsgesuch an das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV).
Erster Betriebsleiter. Die Interessengemeinschaft wählt Heinz Schmid zum ersten Betriebsleiter. Seine wichtigsten Aufgaben: Budgets für Bau, Einrichtung und Betrieb, Finanzierungsaktionen, Auftragsbeschaffung für das Bürozentrum.
Gründung der Stiftung. Die Interessengemeinschaft wird zur «Stiftung Wohn- und Arbeitsheim für Gelähmte Basel». Erster Stiftungsratspräsident: Dr. Albert Fanchamps.
Bauland frei. Durch Landabtausch der beiden Basel ist das Grundstück an der Aumattstrasse frei.
1969 Entscheid. Der Stiftungsrat entscheidet sich für das Projekt der Architekten Hans Beck und Heinrich Baur aus Basel.
Baustein-Aktion. Die Deutschschweizer Mitglieder der ASPr sammeln mit einer Baustein-Aktion Geld für den Bau des WBZ und ein Projekt für Menschen mit Behinderung in Wetzikon.
1970 Formelle Gesuche. Der Stiftungsrat richtet formelle Anerkennungs- und Subventionsgesuche an die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn.
Intensive Suche nach Geld. Finanzierungsaktionen des Stiftungsrates bringen folgende Erträge:
620’000 Franken von der Privatwirtschaft
300’000 Franken von der Schweizerischen Stiftung für das cerebral gelähmte Kind
50’000 Franken von der Pro Infirmis
100’000 Franken durch einen Flohmarkt und einen Restaurantbetrieb der Stiftung am «Heuwoogfescht»
20’000 Franken durch verschiedene Aktionen der ASPr
1971 Restfinanzierung in Aussicht. Nein der beiden Basler Kantone zu den Subventionsgesuchen vom Vorjahr. Beide Kantone stellen jedoch in Aussicht, die Restfinanzierung des Baus zu übernehmen. Der entsprechende Beschluss folgt ein Jahr später.
Intensive Suche nach Geld. Finanzierungsaktionen des Stiftungsrates bringen folgende Erträge:
128’000 Franken durch eine Postchecksammlung
25’000 Franken durch Spenden der Ortsgruppe der ASPr und der Stiftung für cerebral Gelähmte Basel.
1972 Kostenvoranschlag. Die Baukosten sind mit 11,8 Millionen Franken veranschlagt. Das BSV stellt eine Subvention von 5’365’000 Franken und ein zinsloses Darlehen in Aussicht.
Wahl des Heimleiters. Der Stiftungsrat wählt Hanspeter Kämpfer zum Heimleiter.
Baulandfest. Präsentation des WBZ-Gebäudes in einem Modell an der Aumattstrasse. Erste Kontakte mit den Nachbarn.
Aushub, verschobener Baubeginn. Am 1. November beginnt der Aushub. Der Baubeginn ist verschoben, weil das BSV seine Subvention noch nicht definitiv zugesprochen hat.
Intensive Suche nach Geld. Finanzierungsaktionen des Stiftungsrates bringen folgende Erträge:
70’000 Franken durch eine Postchecksammlung
30’000 Franken durch Aktionen der ASPr Basel
86’000 Franken durch diverse Spenden
1973 Geld vom BSV. Das Bundesamt für Sozialversicherungen gewährt die beantragte Bausubvention und ein zinsloses Darlehen von 2,7 Millionen Franken, rückzahlbar in zwanzig Jahren.
Baubeginn. Am 2. April beginnen die Bauarbeiten, Ende Dezember ist der Arbeits- und Personaltrakt im Rohbau fertig, der Wohntrakt zu 70%.
Erfahrungen sammeln. Heimleiter Heinz Kämpfer absolviert ein neunmonatiges Praktikum in einem Arbeitszentrum für Behinderte.
Grosse Nachfrage. Bis Ende Jahr bewerben sich 45 meistens körperlich schwer behinderte Menschen für einen Platz im WBZ.
Intensive Suche nach Geld. Finanzierungsaktionen des Stiftungsrates bringen folgende Erträge:
156’000 Franken durch einen Appell an die Privatwirtschaft in der Nordwestschweiz
155’000 Franken dank einem Heimbau-Fonds der ASPr
112’500 Franken durch diverse Spenden
1974 Provisorium. 4. Februar: Eröffnung des «WBZ-Provisorium» in einem Pavillon des Felix Platter-Spitals in Basel. Zunächst ziehen sechs Pensionäre ein, Ende Jahr sind es doppelt so viele. Das Spital verpflegt die Pensionäre und erbringt medizinische Dienstleistungen. Das Kader sammelt während dem Provisorium wichtige Erfahrungen für das spätere WBZ.
Rohbau fertig. Im Juni ist in Reinach der Rohbau fertig, am 1. Dezember zieht der Hauswart als erster Bewohner ein.
Kurvenreiche Finanzierung. Neue Varianten bei der Finanzierung: Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft genehmigt eine Staatsgarantie für die Bauschuld. Damit springt der Kanton Basel-Landschaft nur ein, wenn die Stiftung zahlungsunfähig ist.
Das Problem löst sich, nachdem Basel-Stadt und Basel-Landschaft eine Hypothek von 3,8 Millionen garantieren.
30 Jahre WBZ in Stichworten
1975 bis 1984: Gründerjahre
1975 Die ersten Bewohner. Das Provisorium im Felix Platter-Spital schliesst Anfang Juli, 13 Pensionäre verabschieden sich in die Ferien und ziehen am 4. August in Reinach in das – unfertige – WBZ ein. Einweihung. Mitte November ist das WBZ zu Ende gebaut, mit Ausnahme des Schwimmbades und der Vordächer. Am 15. November findet die offizielle Einweihung statt: Die Öffentlichkeit ist zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
Verschiedene Dienstleistungen. Im ersten Betriebsjahr besteht das Bürozentrum aus einem Sekretariat, einer Technischen und einer Kaufmännischen Abteilung. Das WBZ hat eine Druckerei und eine Liegenschaftsverwaltung, es bietet treuhänderische Dienste an oder führt verschiedene Schreibarbeiten aus. Aufträge zu bekommen, ist allerdings schwierig, das WBZ spürt die wirtschaftliche Rezession. Viele Bewerbungen. Es bewerben sich mehr Menschen mit Behinderungen, als das WBZ Plätze anzubieten hat.
1976 Noch keine finanzielle Sicherheit. Nach dem ersten Betriebsjahr braucht die Stiftung nahezu ihr ganzes Kapital, um den Betrieb zu bevorschussen.
Intensive Suche nach Geld. Der Stiftungsrat führt eine Briefkastenaktion durch, verkauft Kunst-Lithos und Schallplatten mit Liedern einer Reinacher Schulklasse, und zum ersten Mal findet im WBZ – und nicht mehr an der Basler Herbstmesse – ein grosser Antiquitäten- und Flohmarkt statt. Veranstalterin ist die ASPr.
1977 Peter Kuhn Direktor. Heimleiter Hanspeter Kämpfer verlässt das WBZ aus gesundheitlichen Gründen, Betriebsleiter Heinz Schmid sucht Entlastung.
Ein Ausschuss des Stiftungsrates sucht einen Gesamtleiter und wählt Peter Kuhn zum Direktor. Heinz Schmid wird sein Stellvertreter und kümmert sich um Subventionen, Verkaufsförderung und um Belange der Aufnahmekommission.
Mehr Kapazität. Die Druckerei erhält eine A3-Fuji-Offset-Maschine. Nachzahlungen. Das WBZ erhält verschiedene Nachzahlungen aus Bern, darunter 549’809 Franken als Folge der gutgeheissenen Bau- und Einrichtungsabrechnung. Heinz Schmid erreicht zudem beim Bundesamt für Sozialversicherungen einen verbesserten Subventionsansatz für die Betriebsbeiträge.
1978 Fritz Kehrli tot. Am 6. März stirbt einer der Gründerväter des WBZ. Baukommission verabschiedet. Nach neunjährigem Wirken löst sich die Baukommission auf.
Die Reinacher helfen. Reinacherinnen und Reinacher veranstalten das «Reinacher Volksfest» und verhelfen dem WBZ zu 15’631 Franken. Erster Betriebsausflug. Der erste offiziell erwähnte Betriebsausflug führt nach Strassburg.
Sich gegenseitig kennen lernen. Das WBZ lädt die Nachbarn zu einem Besuch ein.
Besuch aus Bern. Am 3. November besucht Bundesrat Kurt Furgler das WBZ.
Weihnachtsgeschenk. Die Basler Zeitung überreicht dem WBZ einen Check über 50’000 Franken – das Ergebnis der Aktion «BaZ hilft Not lindern».
1979 Rücktritt. Heinz Schmid tritt zurück, er verlässt das WBZ und wird Leiter der «Milchsuppe» (später «WWB»). Aufwärts. Das Bürozentrum auf einem Höhenflug: Die EDV und die «Allgemeinen Dienste» steigern den Umsatz beträchtlich.
1980 Worte wechseln mit der Queen. Franco Bertoli, Hansjürg Gaide und Albert Meyer – drei Mitarbeiter des WBZ – treffen an der «Grün 80» Queen Elizabeth.
Neues Filmsatzgerät. Die Druckerei erhält ein neues Filmsatzgerät, dank einer Spende der Schweizerischen Paraplegiker-Stiftung und dem Entgegenkommen einer Firma.
Neuer Bus. Die ASPr Basel schenkt dem WBZ einen «Saurer»-Bus im Wert von 44’160 Franken.
Linderung für die geplagte WBZ-Kasse. «D’Fründ vom Rynecher Zentrum» (später «Fründ vom WBZ») überweisen 130’000 Franken, die Basler Zeitung überreicht – aus der Aktion «BaZ hilft Not lindern» – in Form von zwei Checks 103’000 Franken, eine Spende von 79’983 Franken der Stanley Thomas Johnson-Stiftung in Bern ermöglicht den Kauf von zwei Textverarbeitungssystemen «CPT 8000».
1981 Rücktritt: Dr. med. Dr. h.c. Albert Fanchamps tritt aus Altersgründen als Präsident des Stiftungsrates zurück; ihm zu Ehren findet im WBZ Anfang Dezember eine Feier statt.
Neuer Präsident : Prof. Dr. med. Heinrich Herzog ist neuer Präsident des Stiftungsrates.
Besuch aus Bern. Bundesrat Dr. Hans Hürlimann besucht das WBZ. Druckkapazität verdoppelt. Die Druckerei erhält eine neue HeidelbergZweifarben-Offset-Druckmaschine. Die Sophie und Karl Binding-Stiftung Basel macht den Kauf möglich.
Geld aus Zürich. Zur Tilgung der Hypothekarschuld leistet der Kanton Zürich einen Beitrag von 2 Millionen Franken an die Bau- und Einrichtungskosten.
Zum Jahr der Behinderten. Die Gemeinde Reinach richtet in der Verwaltung ein Büro für Menschen mit Behinderung ein.
1982 Platzprobleme. Im WBZ ist es eng, drei Pensionäre wohnen an der Gehrenstrasse in Reinach. «Drehscheibe». Sieben Personen gründen die «Drehscheibe». Diese vermittelt Kontakte zwischen Menschen mit Behinderung und Nichtbehinderten.
1983 Grösseres WBZ. Die Kosten betragen 1,1 Millionen Franken, das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) sichert eine Subvention zu: Ab Novem-
ber erweitern und sanieren die Architekten Hans Beck und Heinrich Baur das WBZ-Gebäude.
Runder Geburtstag. Der Antiquitäten- und Flohmarkt der ASPr feiert sein zwanzigjähriges Jubiläum.
Zum ersten Mal gemeinsam. Bewohnerinnen und Bewohner reisen –unter der Leitung von Direktor Peter Kuhn – zusammen mit Begleiterinnen und Begleiter aus dem WBZ auf die Nordsee-Insel Föhr.
1984 Neues Logo. Das Kürzel «WBZ» bleibt ein fester Bestandteil: Grafiker Willy Göttin aus Reinach gestaltet das WBZ-Logo (WBZ-Signet) neu.
Neue Räume. Dank der baulichen Erweiterung bekommt die Lingerie einen eigenen Raum, erhält die Druckerei Arbeitsplätze mit Tageslicht sowie zusätzlichen Lagerraum und die EDV mehr Platz für Büros.
Ein zus ä tzliches «Fenster». Die «Fründ vom WBZ» haben mit dem «WBZ-Fenster» ein neues Vereinsorgan.
30 Jahre WBZ in Bildern
1975–1984
Ausgelassen: Peter Villanyi und Ehefrau Heidi Villanyi 1977.
Unten links:
Reinacher Unterstützung:
Reinacher führen 1977 mit Erfolg zu Gunsten des WBZ einen Bazar durch.
Nettoertrag: 107’378 Fr.
Hinter dem Stand: Christoph Hänggi.
Unten rechts: Der Ball muss über das Netz: Sporttag 1977 mit Menschen mit Behinderung aus dem WBZ.
Im Bürozentrum 1979: Maja Schmid, Heidi Blaser und Gisela Hartmann (von links nach rechts).
1979: Besprechung im Pflegeteam des WBZ. Mit dabei: WBZ-Direktor Peter Kuhn (vorne rechts).
Treffen mit der Queen 1980: Queen Elizabeth begegnet an der «Grün 80» Menschen mit Behinderung aus dem WBZ. Auf dem Foto rechts, ganz links Otto Bartenschlager, Abteilungsleiter der Druckerei. Im Rollstuhl Albert «Albi» Meyer … … und Hansjürg Gaide (Bild unten), welche mit der Queen ein paar Worte wechseln. Zwischen der Queen und Hansjürg Gaide: WBZ-Direktor Peter Kuhn. Hinter der Queen: Bundesrat Kurt Furgler.
1981, Jahr der Behinderten: Bundesrat Dr. Hans Hürlimann (links) besucht im Mai das WBZ. In der Mitte: Dr. h.c. Albert Fanchamps, Präsident der Stiftung WBZ.
Monika Honegger und Christoph «Bissi» Bissegger im Gespräch mit Bundesrat Hans Hürlimann.
Hoher Besuch aus Bern 1978: Bundesrat Kurt Furgler bei der Begrüssung vor dem WBZ und bei einem Besuch im Zimmer eines Pensionärs.
Dahinter Prof. Dr. Jürg Baumann, Vize-Präsident des Stiftungsrates, rechts Regierungsrat Paul Nyffeler.
Ende Dezember 1981 tritt Dr. med. Dr. h.c. Albert Fanchamps als Präsident der Stiftung WBZ zurück. Albert Fanchamps (am linken Ende des Tisches, rechts von ihm Ehefrau Nadine Fanchamps) gehörte zur Gründergeneration und war einer der «Vordenker» des WBZ.
Ihm zu Ehren veranstaltete das WBZ eine Abschiedsfeier, am Mikrofon: Peter Kuhn, WBZ-Direktor.
Davon erzählen sich ältere WBZler und WBZlerinnen noch heute: Frohgelaunt traf man sich 1981 zu einer legendären PyjamaParty. Zum obligaten Nachtgewand trugen einige eine originelle Kopfbedeckung.
Während sich diese zwei mit MotorfahrradHelmen schützten …
… genügte einer Mitarbeiterin in der Pflege ein Häubchen.
Auf dem Betriebsausflug dabei: Maria Gouliamakis, Christoph «Bissi» Bissegger, Fränzi Schmocker (von links nach rechts).
Betriebsausflug
1981: Durch den Broyekanal gelangten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WBZ per Schiff nach Murten.
Auf dem Bild: Blick in die wunderschöne Altstadt von Murten.
Murten, 1981: Bilder aus einer anderen Zeit. Ob mit oder ohne Rollstuhl –Vergnügen und Anstrengung sind nah beieinander.
Die Strasse ist steil, der Aufstieg anstregend, es beginnt zu regnen … trotzdem: Der Zusammenhalt ist zu spüren.
Nach dem Besuch in Murten: Auf dem Heimweg über die Nepomukbrücke in Dornach nach Reinach.
Marie-Thérèse Kuhn, Ehefrau von WBZ-Direktor Peter Kuhn, beim Spiel mit Kindern und einer WBZ-Bewohnerin.
Kartenspiel während dem Betriebsausflug zur Clubhütte der «Amis de la nature» bei Vicques im Jura 1982.
Bemerkenswert: Aus einem unscheinbaren Werkzeug wie diesem klappbaren Meter wird für Werner Walt ein willkommenes Hilfsmittel.
Unterwegs: Marcel Bünter, Achim Krüger, Marc Eglin, Otto Artho (von links nach rechts).
1982: WBZlerinnen und WBZler unter einem Schatten spendenden Dach auf einem Vorplatz des WBZ 72.
JahresabschlussFeier 1982: Robert Smit, Edi Wurster, Heidi Blaser, Franco Bertoli (von links nach rechts) … … und Ruedi Attenhofer (2. von links), Heinz Schmid (2. von rechts).
Betriebsausflug 1983 ins malerische Kaisersberg im Elsass.
Erfrischende Gespräche, erfrischende Getränke:
WBZlerinnen und WBZler in einer Gaststätte in der Altstadt von Kaisersberg.
Bernard Mattern in Kaisersberg, zusammen mit einem Strassenverkäufer. Ob er etwas gekauft hat, ist nicht überliefert … … WBZ-Mitarbeiter René Lieb hat dies allerdings getan und trägt seinen Kauf stolz auf dem Kopf.
Franz Wicki zusammen mit Margrit Meyer, während Jahren eine der Stimmen der Telefonzentrale.
Auf der nächsten Seite: Christian Meier und Renate Mosimann 1983 unterwegs in Kaisersberg.
Hoher kirchlicher Besuch 1984: Otto Wüest, Bischof von Basel, besucht das WBZ.
Auf dem Bild: Der Bischof in der Druckerei, zusammen mit einem Vertreter der Kirche und Drucker Theo Hanselmann vor der «Heidelberger», einer Druckmaschine …
… in der EDV –am Schreibtisch von Yvonne Zwahlen, im Hintergrund Mohamed Hadjezzine –und …
… in der WBZKüche, zusammen mit Direktor Peter Kuhn und Koch Dieter Inderwies.
Auf der nächsten Seite: Corinne Wurster und Bischof Otto Wüest, mit einem Lachen und einem Lächeln im Gesicht.
Vertraute Zweisamkeit: Christoph «Bissi»
Bissegger und Yvonne Zwahlen.
Trotz nassem
Wetter im Mai 1984: eine fröhliche Runde auf dem Betriebsausflug in den Schwarzwald.
Zwei WBZ-Busse vor dem Gasthaus «Obere Alp». Wer genau hinschaut, bemerkt auf den Bussen das alte WBZLogo.
Im alten Physiotherapieraum (der späteren Turnhalle) im WBZ 72 übt in den Achtziger Jahren ein Therapeut mit Markus Weidner das Aufstehen aus dem Rollstuhl und den Gang zur Liege auf der linken Seite.
JahresabschlussFeier 1984: Küchenbrigade mit «Brigadier» (Küchenchef)
Dieter Inderwies (3. von links) …
… den Gästen Rolf Heuberger (Mitte) und René Gysin …
… und einer Tanzgruppe als ProgrammAttraktion.
… Land- und Gemeinderat
Werner Zahn, Vater des späteren WBZDirektors
Stephan Zahn, und Nicolas «Niggi» Reber …
Veronica Cannazza (später Veronica Gredig) und Christian Signer …
… Edith und Robert «Robi» Studer …
… Landrätin Elsbeth Schneider (später Regierungsrätin) …
30 Jahre WBZ in Stichworten
1985 bis 1994: Zeit der Konsolidierung
1985 Höhenflug. Im Bürozentrum steigt dank wirkungsvoller Mund-zu-MundPropaganda die Zahl der Kundinnen und Kunden. Sozialdienst. Im WBZ wird ein Sozialdienst eingerichtet, erste Stelleninhaberin ist Ruth Maeglin.
10 Jahre WBZ. Vom 23. bis 25. August feiert das WBZ sein zehnjähriges Jubiläum. Eine Auswahl der Höhepunkte: Mehrere tausend Besucherinnen und Besucher, darunter viel Prominenz, ein Festzelt für 1’800 Personen neben dem Aumattschulhaus, ein grossartiges Festprogramm, über 500 Helferinnen und Helfer im Einsatz, 40 Verkaufsstände in der Aumattstrasse, Schiessbuden, 35’000 – im Nu – verkaufte Tombola-Lose, Ballonfahrten, Autoscooter und ein Karussell für Kinder, Radio DRS, Radio Basilisk und Radio Raurach berichten live, hochsommerliches Festwetter.
1986 Neubau. Verantwortliche des WBZ informieren an einer Pressekonferenz über ein notwendiges zusätzliches Haus für nicht mehr arbeitsfähige, stark pflegebedürftige Schwerbehinderte des WBZ.
Biotop. Auf dem Gelände des WBZ entsteht ein Biotop. Talentschuppen. Otto Bartenschlager, Abteilungsleiter der «Druckerei/ Ausrüsterei», führt nach dem Erfolg während dem Jubiläum im letzten Jahr zusammen mit Bo Katzmann – dem später populären Chorleiter – einen weiteren Talentschuppen für junge Musikerinnen und Musiker durch.
1987 Neubau. Der Stiftungsrat bestellt eine Planungs- und Baukommission. Präsident: Bruno Hediger, diplomierter Bauingenieur. Mit der Architektur des Neubaus sind die Architekten Wenger Partner in Reinach beauftragt. In die Politik gewählt. WBZ-Direktor Peter Kuhn wird in den Landrat gewählt.
Rekord. Die Kreativgruppe verkauft an der Basler Herbstmesse ihre Produkte so gut wie nie zuvor.
1988 Neubau. Der Stiftungsrat entschliesst sich zusammen mit der Planungsund Baukommission, im Neubau das Konzept des «alten» WBZ zu übernehmen. Das heisst, im Neubau entsteht nicht ein Pflegeheim für nicht mehr arbeitsfähige, stark pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner, sondern die Durchmischung von arbeitsfähigen und nicht arbeitsfähigen Menschen mit Behinderung soll eine «Ghettoisierung» verhindern.
Immer beliebter. Immer häufiger halten Vereine und Firmen aus der Umgebung von Reinach in Räumen des WBZ Sitzungen ab.
1989 Neubau. Das BSV erhält die Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Wenger Partner mit einem Raumprogramm, das der Stiftungsrat ein Jahr zuvor verabschiedet hat.
Zufriedene Gesichter. Im Bürozentrum übersteigt der Umsatz die 3-Millionen-Franken-Grenze.
Neue Datenerfassungsanlage: Die EDV ersetzt die Datenerfassungsanlage mit einem PC-Netzwerk auf der Basis des IBM-Token-Rings. Damit kann die EDV eine Software verwenden, welche COOP entwickelt hat und dem WBZ zur Verfügung stellt.
Flugtag. Zum fünften Mal führen Privatpiloten auf dem Flughafen BaselMülhausen einen Flugtag für Menschen mit Behinderung durch.
1990 Berufskleidung. Der Pflegedienst des WBZ trägt – versuchsweise – Berufskleidung – die Begeisterung darüber ist geteilt. Gulaschsuppe für einen guten Zweck. Das WBZ verkauft in Reinach Gulaschsuppe zu Gunsten des Hildegard-Hospizes in Basel. Dieses führt in Rumänien eine Hilfsaktion für behinderte Kinder durch.
1991 Neubau. Das Architekturbüro Wenger Partner stellt der Planungs- und Baukommission und dem Stiftungsrat das Vorprojekt vor. Dieses enthält 5 Wohngruppen für 40 Menschen mit Behinderung, ein öffentliches Restaurant, eine Autoeinstellhalle, einen ökumenischen Gebetsraum, Räume für die Weiterbildung, für die Druckerei, die Physio- und die Kreativgruppe. Weihnachtsgeld. Der Verein «Flohmarkt WBZ» spendet dem WBZ aus dem Flohmarkt-Erlös eine Kaffeemaschine für den Speisesaal und zahlt den behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – zum ersten Mal ist dies im Jahresbericht erwähnt – das schon übliche Weihnachtsgeld aus.
Neuer Prä sident . Viktor Höchle übernimmt das Präsidium der «Fründ vom WBZ».
Redaktionskommission. Das «Fenster» – das Vereinsorgan der «Fründ» – erhält eine Redaktionskommission. Verantwortlicher Redaktor ist Martin Schütz aus Reinach.
1992 Neubau. Oliviero Tarolli wird neuer Präsident der Planungs- und Baukommission, Fritz Dürrenberger Vizepräsident.
Bundesrat im WBZ. Flavio Cotti besucht das WBZ, zusammen mit seiner Ehefrau.
1993 Beförderungen. Jacques Schaer wird Leiter des Bürozentrums und stellvertretender Direktor; Esther Stoll leitet künftig das Wohnzentrum.
« Die Zweifler». Seit Jahren sind sie einer der Höhepunkte an der Jahresabschlussfeier: Franco Bertoli und Jürg Müller als Kabarett-Duo «Die 2Fler». Gekonnt äussern sie sich mit spitzer Zunge über die Menschen im WBZ.
Spende dank Risotto-Essen. Der Kirwanis Club Birstal spendet dem WBZ 15’000 Franken. 3’000 Franken davon stammen aus einem RisottoEssen auf dem Dorfplatz in Reinach – eine Verkaufsaktion, die dank dem Kirwanis Club für einige Jahre zur Tradition wird.
1994 Neubau. Der Stiftungsrat beschliesst Mitte März einstimmig, den Neubau nun zu verwirklichen. Am 30. September erfolgt der Spatenstich.
Unterstützung von der ASPr. Die ASPr Schweiz überreicht dem WBZ 100’000 Franken für den Neubau.
Neuer Stiftungsratspräsident. Gianfranco Balestra, seit 1993 im Stiftungsrat, übernimmt von Dr. med. Heinrich Herzog das Präsidium des Stiftungsrates. Heinrich Herzog wird Ehrenpräsident.
30 Jahre WBZ in Bildern
1985–1994
Betriebsausflug im September 1985 auf den «Klushof» in Aesch, einen Landwirtschaftsund Weinbaubetrieb mit Pferdepension und Beizli. Die hochsommerliche Hitze ist förmlich zu spüren: Im Schattenwurf eines Baumes erholt sich WBZ-Mitarbeiterin Maja Schmid, die Pflegerin Margrit Burkhalter spendet einem Pensionär kühles Nass aus einer Dächlikappe.
Im Zweiviertel-, Dreiviertel- oder sogar im Viervierteltakt?
Christoph «Bissi» Bissegger übt sich als Schlagzeuger.
Worüber sie wohl gesprochen haben?
WBZlerinnen und WBZler unterhalten sich bei kühlenden Getränken im gemütlichen ländlichen Beizli auf dem Klushof.
Auf der nächsten Seite:
Susanne «Susi» Bachmann, langjährige WBZ-Mitarbeiterin, als Clownin geschminkt und mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen.
JahresabschlussFeier 1985: Prof. Dr. med. Jürg Baumann im Gespräch mit Nicolas «Niggi» Reber …
… und Vilma Peyer, Leiterin des Hausdienstes, vielen als «gute Fee» bekannt.
Unten:
JahresabschlussFeiern, hört man sagen, dauerten früher gelegentlich bis in die Morgenstunden. Kein Wunder bei dieser Stimmung!
Auf der nächsten Seite: 10 Jahre WBZ! Vom 23. bis 25. August 1985 feiert das WBZ sein 10-jähriges Jubiläum mit Ballonfahrten, über 40 Verkaufsständen in der Aumattstrasse, Schiessbuden,
Autoscootern, einem Karussell für Kinder, einem Festzelt für über 1’800 Personen neben dem Aumattschulhaus und mit …
… viel Prominenz (links), tausenden von Besucherinnen und Besuchern und einem grossartigen Festprogramm unter anderem mit dem Musiker und (später populären)
Chorleiter Bo Katzmann (Bild rechts) sowie einem Talentschuppen für junge Musikerinnen und Musiker (Bild links).
Eine der musikalischen Attraktionen: die Reinacher Musikgesellschaft «Concordia», dirigiert von «Niggi» Reber (links).
Dem jungen Gast schmeckt’s: Während dem Fest gibt es knusprig Gebackenes in Form eines «Fröschlis».
«Fröschenfest»:
Mit einem grossen Fest – während dem unter anderem die Gruppe «Aruma» spielt – weihen WBZlerinnen und WBZler ein Biotop ein, das …
… 1986 durch fleissige Hände beim WBZ-Gebäude 72 entstanden ist. Auf dem Bild: Lucilla Schediwy (ganz links), Edith Schmid und Henri Senn (rechts).
Ferien auf «Föhr»: In den Achtziger Jahren geniessen Menschen mit Behinderung aus dem WBZ zusammen mit Betreuerinnen und Betreuern Ferien auf der Nordsee-Insel.
Viel Sonne, viel Wind, von links nach rechts:
Christoph «Bissi» Bisseggger, Andreas «Andi» Meier, Maja Schmid.
Fest der Druckerei 1987 in der Waldhütte «Sulzchöpfli» in Muttenz. WBZDirektor Peter Kuhn scheint sich zu fragen, ob die Glut heiss genug für die Grillade sei … Auf dem Bild rechts: Efmorfia und Cristos Siglidis (hinten von links nach rechts) sowie Alfred von Allmen und Marc Eglin (vorne von links nach rechts).
Zum zweiten Mal im Klusthal: Betriebsausflug 1987 auf den «Klushof» in Aesch. Im «Sulzchöpfli», von links nach rechts: Elisabeth Huber, Rolf Heuberger, Fred Tschanz, Andreas «Andi» Meier, Jörg Gross.
WBZlerinnen und WBZler beim Ausstieg aus dem Flugzeug, das sie auf die Insel brachte.
Kurzes Orientieren auf dem fremden Boden.
Unvergessen: Herbstferien 1989 auf Sardinien, der zweitgrössten Insel des Mittelmeeres.
Physiotherapeutin Marina Niedermann mit Peter Villanyi vor dem WBZBus. Marina Niedermann hat
den Bus nach Sardinien gefahren, damit die Gruppe ein Fahrzeug zur Verfügung hat.
Betriebsausflug
1988: WBZlerinnen und WBZler in der malerischen Altstadt von Freiburg, der Breisgaumetropole zwischen Schwarzwald, Elsass und der Schweiz.
Einladendes «Münster-Café» und einladendes «Hotel Rappen»: … … Erfrischung in der Altstadt von Freiburg im Breisgau.
Beim Flanieren durch die Strassen von Freiburg, sichtlich erholt, sichtlich bei guter Laune.
… zwei, die gekonnt mit Worten und Tönen umgehen: Franco Bertoli (links) und Jürg Müller, als Duo «Die 2-fler» bekannt dafür, an Anlässen, wie zum Beispiel der JahresabschlussFeier, grosse und kleine Namen gut und gerne auf die «Schippe» zu nehmen.
JahresabschlussFeier 1988: vier, die sich gut vertragen … von links nach rechts:
Antoinette Burkhard, Christine Koller, Corinne Wurster und die Sozialarbeiterin
Susanne Schlienger sowie …
Pause vom Betriebsausflug?
WBZlerinnen und WBZler in einem der Restaurants auf der Petersinsel.
Betriebsausflug
1989 auf die Petersinsel im Bielersee. Auf der Fahrt: Peter Althaus (links) und Nicolas «Niggi» Reber …
… und viele vergnügte Ausfluggäste, welche die Zeit auf dem Schiff für angeregte Gespräche nutzen oder sich von der wunderschönen Landschaft rund um den Bielersee beeindrucken lassen.
… WBZ-Direktor Peter Kuhn und Stiftungsrat Prof. Dr. med Jürg Baumann, dem als Rehabilitationsarzt die
Gesundheit der Pensionärinnen und Pensionäre besonders am Herzen liegt.
JahresabschlussFeier 1989: Unter den vielen vergnügten Gästen:
Dr. Albert Fanchamps, von 1968 bis 1981 Präsident der Stiftung WBZ, mit Ehefrau Nadine Fanchamps … … und Ruedi Attenhofer, während Jahren Finanzchef der Stiftung WBZ, im Gespräch mit Prof. Dr. med. Heinrich Herzog, dem Nachfolger von Albert Fanchamps als Präsident der Stiftung, sowie …
Die Pflegerinnen Christine Bühlmann (vorne) und Theres Peter hieven Albert «Albi» Meyer mit einem pneumatischen Kran von einem Rollstuhl in einen anderen. Das WBZ verkauft am 1. Dezember 1990 auf dem Dorfplatz in Reinach Gulasch. Der Erlös geht an das Hildegard-Hospiz in Basel, das in Rumänien Hilfsaktionen für behinderte Kinder durchführt. Auf dem Bild: WBZDirektor Peter Kuhn (rechts), zusammen mit Patrick Baerfuss, Besitzer des Pony-Hofes in Reinach, auf einer Gulaschkanone aus dem Jahre 1909.
Hans Christen, Abteilungsleiter der EDV, verlässt 1991 das WBZ. Ihm zu Ehren findet eine Abschiedsfeier statt, …
… an der Direktor Peter Kuhn (links), der Stiftungsrat Ruedi Fringeli (später WBZ-Direktor) und der Präsident der Stiftung Prof. Dr. Heinrich Herzog ebenso anwesend sind wie …
… Jacques Schaer, Abteilungsleiter der Treuhand (ganz links), und Victor Bertschi (rechts, zusammen mit seiner Ehefrau), damals und noch Jahre später einer der treuesten WBZKunden.
Hans Christen packt während der Feier ein Abschiedsgeschenk aus. Rechts freut sich Corinne Wurster.
Sommernachtsfest 1991: Kurt Dürrenmatt freut sich, fotografiert zu werden.
Im Hintergrund die Silhouette der Stadt Luzern, im Vordergrund wartende WBZlerinnen und WBZler.
Auf den pinkfarbenen Regenschirm tröpfelt es «Vo Lozärn gäge Wäggis zue».
Margrit und «Karli» Läubli tanzen und tanzen … bis in die tiefe Nacht.
Betriebsausflug 1991 nach Weggis am Vierwaldstättersee: Die Reisenden an der Schifflände in Luzern und in Weggis (Bild links und unten).
An der Schifflände in Luzern, im Hintergrund die «MS Schwyz».
Bundesratsbesuch 1992. In der Mitte: Barbara Baumgartner, rechts: Bundesrat Flavio Cotti, links: WBZ-Direktor Peter Kuhn.
Von links nach rechts: Urs Giger, Trudi Vogelsanger, Charlie Collins, Otto Bartenschlager.
Betriebsausflug 1992 ins «Val Müstair» oder Münstertal mit seiner einmaligen Naturlandschaft. Auf dem mittleren
Bild bei einem Apéro in einem wunderschönen Garten, auf dem Bild oben rechts: Direktionssekretärin Esther Stoll mit Peter Villanyi.
Von links nach rechts: Edith Hunziker, Marlies Lanz, Marianne Bitzi, Gisela Hartmann.
Bundesrat Cotti im Gespräch mit Edith Koller, Mitarbeiterin in der Kreativgruppe.
Flavio Cotti neben Dr. Eva Rüetschi, der Gemeindepräsidentin von Reinach.
1993:
Ein weiteres der vielen schönen Sommernachtsfeste unter freiem Himmel.
«Grümpeli» 1993 in Reinach: Eine handvoll Mutiger aus dem WBZ nimmt als «Handicap»Mannschaft teil.
Betriebsausflug 1993 in die elsässische Stadt Colmar. Es ist heiss, jeder Schatten willkommen.
Auf dem Parkplatz des WBZ 72 werden 1993 in einem Zelt Möbel verkauft und so die Finanzen aufgebessert. Beim
Aufbau des Zeltes (auf dem Bild oben links): Peter Althaus und auf der Leiter Otto Bartenschlager.
JahresabschlussFeier 1993:
auf dem Bild links: Kurt Schmocker (mit Bart!) und WBZDirektor Peter Kuhn.
Nelly Oppliger vom Pflegedienst als versierte Bassistin mit zwei Mitmusikern.
Das WBZKüchenteam 1994. Von links nach rechts: Martin Kinzel, Koch, Christos Siglidis, Casserollier; Carmen Novatti, Lehrtochter; JeanGeorges Sester, Koch, und Ferdinand Frey, Küchenchef.
1994: Laut guggend und schränzend bringen die Reinacher Schülerinnen und Schüler von Lehrer Jürg Bopp am Schmutzigen Donnerstag die Fastnacht ins WBZ.
Blick auf einen Arbeitsplatz in der «Druckerei/Ausrüsterei» 1994: Mitarbeiter Marc Eglin erfasst Text an einem «Mac».
Das WBZ präsentiert 1994 im Schönthal-Center in Füllinsdorf an verschiedenen Ständen seine
Dienstleistungen. Von links nach rechts: Urs Helfenstein, Cornelia Verdy und Christoph Hänggi.
30. September 1994: Spatenstich für den Neubau. Der geplante Bau hat einen Rauminhalt von 44’000 Kubikmetern, aufgeteilt in drei Unter- und
vier Obergeschosse. Voraussichtliche Baukosten: 40 Millionen Franken. Auf dem Bild vorne: Heidi Blaser (links) und Gisela Hartmann ziehen die Schau-
feln für den Spatenstich. An den Schaufeln, von links nach rechts
Prof. Dr. med Heinrich Herzog vom Stiftungsrat (im hellen Anzug),
Dr. Eva Rüetschi, Gemeindepräsidentin von Reinach, Regierungsrätin Elsbeth Schneider und Gianfranco Balestra, der in diesem Jahr von Heinrich Herzog
das Amt des Stiftungsratspräsidenten übernimmt.
Ansprache von WBZ-Direktor Peter Kuhn beim Spatenstich für den WBZ-Neubau.
Angeregte Gespräche vor einer Baumaschine.
Oben: Kurt Schmocker (links) und Ba Cuong Nguyen (rechts) vom Technischen Dienst kümmern sich intensiv um die Baupläne.
Bautafel an der Aumattstrasse.
Der Neubau, Gesprächsthema Nummer 1 im Festzelt. Links Gianfranco Balestra, ihm gegenüber, von links nach rechts: MarieThérèse Kuhn, Prof. Dr. med. Heinrich Herzog, Anna-Maria
Balestra und Markus Wenger vom Architekturbüro Wenger Partner in Reinach, welches das zukünftige «WBZ 71» baut.
30 Jahre WBZ in Stichworten
1995 bis 2005: Der Neubau – oder das doppelte WBZ
1995 Neubau. Die Umwelt- und Gesundheitskommission des Landrates des Kantons Basel-Landschaft genehmigt einen Beitrag von 2,5 Millionen Franken.
Geschenke zum 20-Jahre-Jubiläum. Die «Fründ vom WBZ» überreichen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Bewohnerinnen und Bewohnern des WBZ ein Feriengeld und schenken dem WBZ den Bus «Niggi». Peter Kuhn tot . Am 1. Oktober stirbt WBZ-Direktor Peter Kuhn. Wenige Wochen zuvor hat er im WBZ seinen 60. Geburtstag gefeiert.
1996 Neubau. Aufrichtefeier im Februar mit Arbeiterinnen und Arbeitern, Unternehmern und viel Prominenz. Die «Züglete» vom Alt- in den Neubau beginnt: Im März ziehen die Physiotherapie und die Kreativgruppe in den Neubau ein. Ebenfalls im März öffnet das Restaurant «Albatros» mit einer «Antrinkete» die Türen.
Neuer Direktor, neue Führung. Ruedi Fringeli wird neuer Direktor und löst den Stiftungsrat Ruedi Attenhofer ab. Dieser hat das WBZ seit dem Tod von Peter Kuhn interimistisch geleitet. Sylvia Grosjean übernimmt die Leitung des Wohnzentrums, Stephan Zahn die des Bürozentrums. Gemeinsam mit Ruedi Fringeli bilden sie die Geschäftsleitung.
1997 Altbau: Etappenweise Renovation des Altbaus. Kosten: 9 Millionen Franken.
Neubau. Grosses Einweihungsfest vom 29. bis 31. August mit 10’000 Besucherinnen und Besuchern. Bundesrat Flavio Cotti eröffnet das Fest.
GSZ. Aus der WBZ-Druckerei wird das «Grafische Service-Zentrum» mit Druckvorstufe, Druckerei, Ausrüsterei, Letter- und Copyshop.
IQM. Im WBZ startet die Einführung des Integrierten Qualitäts-Managements (IQM).
Internet. www.wbz.ch: Das WBZ ist mit einer eigenen Website im weltweiten Netz.
Daniel Vasella. Der Novartis-Konzernchef arbeitet während dem Novartis-Tag der Partnerschaft einen Tag im WBZ, zusammen mit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Novartis.
1998 Neubau. Mit 36 Millionen Franken liegen die Kosten zehn Prozent unter dem Kostenvoranschlag.
Sicherheitsübung. Wie in früheren und späteren Jahren testet das WBZ die Zusammenarbeit mit externen Rettungsdiensten bei der Bergung von Menschen mit Behinderung in einem Brandfall.
Eine Million. Das WBZ erhält die grösste Spende seiner Geschichte: 1 Million Franken. Die Spenderin oder der Spender möchte ungenannt bleiben.
1999 Neues Leitbild. Der Stiftungsrat überarbeitet das Leitbild des WBZ, ein Jahr später tritt es in Kraft.
Leistungsverträge. Der Stiftungsrat genehmigt die Leistungsverträge mit dem Bund und dem Kanton Basel-Landschaft.
Mehr Kapazität. Das Grafische Service-Zentrum (GSZ) beschafft sich die «Digi Source 9110», ein digitales Kopier/Drucksystem. Damit kann das GSZ die Produktionskapazität von Mailings steigern.
Audits bestanden. Im November ist das WBZ gemäss ISO 9001 zertifiziert, die Einführung des Qualitätsmanagement-Systems (QMS) abgeschlossen.
2000 Turnier mit Tradition. Menschen mit Behinderung spielen einmal mehr zusammen mit Nichtbehinderten um den Sieg im WBZ-Tischtennis-Turnier.
«Jubi-Fest». Vom 27. bis 30. Oktober feiert das WBZ sein 25-Jahre-Jubiläum mit einem ökumenischen Gottesdienst, einer grossen Festwirtschaft, Führungen durch das WBZ, mehreren «Promi-Talks», viel musikalischer Unterhaltung und zahlreichen Auftritten von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern. Gleichzeitig findet der WBZ-Flohmarkt statt. Über 5’000 Gäste besuchen diese besondere WBZ-Geburtstagsfeier.
2001 Sportlager. Im bernerischen Sumiswald nehmen 17 Menschen mit Behinderung aus dem WBZ an einem Sportlager teil. Sie üben sich unter der Leitung der WBZ-Physiotherapie während einer Woche in verschiedenen Sportarten und geniessen das attraktive Freizeitangebot.
Neues «Fenster». Das WBZ und die «Fründ vom WBZ» geben gemeinsam ein neues «WBZ-Fenster» für Kunden und Fründ heraus.
Abschied und Nachfolge. Ruedi Fringeli geht Ende Jahr in Pension. Der Stiftungsrat hat seine Nachfolger bestimmt: Stephan Zahn wird Direktor und bleibt gleichzeitig Leiter des Bürozentrums. Ebenfalls in der Geschäftsleitung: Sylvia Grosjean. Sie leitet das Wohnzentrum und ist Stellvertreterin des Direktors.
2002 Qualität geprüft. Das WBZ besteht mit guten Noten die Rezertifizierung des Qualitätsmanagement-Systems nach ISO-Normen. Gleichzeitig erfährt das «QMS» die Zertifizierung nach Normen des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV).
ETF. Zusammen mit dem REHAB Basel unterhält das WBZ am Eidgenössischen Turnfest (ETF) 2002 im Baselbiet einen Stand im sogenannten «Fitorama»-Zelt.
Neue Dienstleistungen. Das WBZ bietet mit Ergotherapie, Begleitetem Wohnen, Aktivierung und Psychologischer Beratung den Bewohnerinnen und Bewohnern neue Dienstleistungen an.
2003 Ruedi Attenhofer tot. Am 6. August stirbt der Stiftungsrat Ruedi Attenhofer – er gehört zur Gründergeneration – nach einem tragischen Verkehrsunfall.
Computer to Plate. Das GSZ erhält eine Computer to Plate-Belichtungsanlage, eine zweite Offsetdruckmaschine (Speedmaster) und eine neue Falzmaschine.
Dankeschön. Im späten Herbst führen der Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra und die Geschäftsleitung Grossspenderinnen und Grossspender durch das WBZ. Sie bedanken sich damit bei diesen Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung.
2004 WBZ eine Nichtraucherzone. Seit Juli ist das Rauchen im WBZ mit wenigen Ausnahmen verboten.
Wohnen mit Tagesstruktur. Dreissig – meist schwer behinderte – Bewohnerinnen und Bewohner geniessen zusätzliche Betreuung durch Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen; zudem teilt ein persönlicher Coach die Verantwortung für eine sinnvolle Tagesstruktur. Betraut mit diesen Aufgaben ist ein erfahrenes Agogikteam.
Mehr Transparenz. Ab 2005 gelten für Organisationen, die von der ZEWO – der Fachstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen – zertifiziert sind, besondere Empfehlungen für die Darstellung der Jahresrechnung. Diese Empfehlungen erhöhen für Spenderinnen und Spender die Transparenz. Das WBZ gestaltet bereits den Jahresbericht 2004 gemäss den SWISS GAAP FER 21-Empfehlungen.
2005 Überzeugende Visitenkarte. Der Personal- und der Pflegedienst informieren mit einem Tag der offenen Tür in der Pflege über die Pflegeberufe im WBZ.
Jazz vom Feinsten. Im März begeistern die «Loamvalley Stompers» –die Mannen um Frontmann und Saxophonist Urs Aeby – mit ihrem Jazz im Lichthof des Neubaus einmal mehr zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer.
30 Jahre soziales Engagement. Das WBZ feiert seinen 30. Geburtstag mit einem Jubiläumsbuch, einer grossen internen Jubiläums-Jahresabschluss-Feier und vier öffentlichen Jubiläums-Events. Zu diesen gehören ein Podiumsgespräch über die «Gleichberechtigung für Behinderte», ein Benefiz-Fussballspiel mit einem verstärkten FC WBZ gegen den FC Reinach ebenso wie ein Aktionstag «Behinderte bewegen» und ein Tag der offenen Tür.
30 Jahre WBZ in Bildern
1995–2005
1995: Links
Daniel Haltinner, rechts Daniela Bürge, in der Mitte Christine Koller, Leiterin der Kreativgruppe.
Anlässlich einer Instruktion wird der Bus «Niggi» unter die Lupe genommen.
1995: GV der «Fründ vom WBZ». Links Esther Minder, rechts Präsident Viktor Höchle.
August 1995: WBZ-Direktor
Peter Kuhn feiert im WBZ mit einer
«Chästeilete» seinen 60. Geburtstag. Von links nach rechts: Marie-
Thérèse Kuhn, Jacques Schaer, Esther Stoll und Jürg Fringeli. Am 1. Oktober
stirbt Peter Kuhn völlig unerwartet wegen einem Herzversagen.
Der Schweizerische Bankverein überreicht im September 1995 dem WBZ
einen Check in der Höhe von 100’000 Franken. Links: Walter Frehner vom
Bankverein, rechts: Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra.
Ein Geschenk der «Fründ vom WBZ» zum zwanzigjährigen Jubiläum des WBZ: Ein Ford «Transit», eingerichtet für Menschen im Rollstuhl. Der Bus heisst «Niggi» – in Erinnerung an Nicolas Reber, Mitarbeiter und Bewohner des WBZ. Auf dem Bild: Direktor Peter Kuhn, Werner Walt, Jacqueline Fromer (von links nach rechts).
Nochmals Walter Frehner, rechts: WBZDirektor Peter Kuhn.
JahresabschlussFeier 1995: Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra (links) grüsst den Physiotherapeuten Vladimir Djurdjevic.
Die Arbeiten für den Neubau schreiten voran: Blick in den künftigen Verbindungsgang unter der Aumattstrasse.
Verein «Flohmarkt WBZ»: das FlohmärtTeam 1995.
Theo Hanselmann (links) und Achim Krüger (rechts) trinken auf das Wohl des Fotografen.
Die Stiftungsräte Wilhelm Diermann, Georg J. Foglar und Heinz Schmid (von links nach rechts).
1996: Gut gelaunte Gäste während der Aufrichtefeier für den Neubau. Unter ihnen: die am Bau beteiligten Arbeiterinnen und Arbeiter, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie viel Prominenz.
Auf Einladung des FC Basel besuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WBZ im Oktober 1996 das Spiel FCB gegen Sion. Auf den Bildern oben rechts und unten zwei prominente Sportler: oben Fussballer Kubilay Türkilmaz und rechts Franz Nietlisbach, erfolgreicher Schweizer Rollstuhlsportler, in Begleitung von Barbara Schneider (Vertreterin des FCB).
Aktion «Wir Bauen Zusammen» (WBZ). Mit dem Kauf eines Pins für Franken 6.50 kauft man für den Neubau einen echten Backstein samt dazugehörendem Zement.
Von links nach rechts: Ayse Ak, Perihan Yildrim und Güley Caprak.
In der Bildmitte von links nach rechts: Edith Schmid, Pflegerin Angela Elk (später Angela Burri) und Henri Senn.
Bilder rechts: Guido Kunz von der Kreativgruppe und Pfleger Fridolin Scherrer.
Lachende und lächelnde Gesichter in einem Strassencafé von Neuenburg.
Betriebsausflug im Juni 1996 nach Neuenburg:
Hansjürg Gaide zusammen mit Margret
Intemann (links) und Dominique Gerber (rechts).
Eine frohgelaunte Gesellschaft in Neuenburg bei Tisch. Im Vordergrund leicht zu erkennen: Daniel Haltinner (im blauen Pullover) und am selben Tisch sitzend ganz rechts der neue WBZDirektor Ruedi Fringeli.
29. bis 31. August 1997: Grosses Einweihungsfest für den Neubau mit einem Festzelt, verschiedenen Beizen und vielen Attraktionen. Bundesrat Flavio Cotti
eröffnet das dreitägige Fest. Auf dem Bild: Rund 10’000 Personen besuchen das Einweihungsfest, darunter viel Prominenz aus Politik und Gesellschaft.
Auf dem Bild links:
WBZ-Mitarbeiterin Maria SahliD’Ignoti
Von links nach rechts:
WBZ-Direktor
Ruedi Fringeli,
Regen, Regen – der Wettergott scheint verschnupft zu sein …
Das OK des Einweihungsfestes bei einer (Verschnauf-)Pause.
Bundesrat Flavio Cotti und Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra.
Die Festgemeinde im Einweihungsfestzelt: vorne im roten Rollstuhl Peter Villanyi, hinten Sylvia Grosjean neben Rolf Heuberger, ganz rechts Heidi Blaser. Markus Wenger Junior von Wenger Partner in Reinach, den Architekten des Neubaus.
Doppelter Otto an der Einweihung: Otto Piller, Direktor des Bundesamt für Sozialversicherung (BSV), neben Bundesrat Otto Stich.
Das WBZ-Bürozentrum 1997 an der «AGIR», der Reinacher Gewerbeausstellung. In der WBZBauernstube gibt es italienische Spezialitäten und Informationen über das WBZ.
Grosse «Züglete» 1997 vom Alt- in den Neubau: Eine Heidelberger-
Druckmaschine wird in Richtung neuen Standort geschoben.
«Novartis-Tag der Partnerschaft» 1997: Novartis-Konzernchef Daniel Vasella (links) und 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Novartis arbeiten im WBZ.
Rechts: WBZ-Mitarbeiter Christoph Hänggi.
Zusammenrücken für ein Gruppenbild …
Betriebsausflug 1997 an das Dreiländereck.
Fröhliche Gesichter im Restaurant «Dreiländereck».
Einer der Höhepunkte des Betriebsausfluges: der Besuch des Zirkus Nock. Von links nach rechts: Therese
Ambühl, Marlies Lanz, Frido Kappeler und Brigitte Kappeler zusammen mit Angestellten des Zirkus Nock.
Sommernachtsfest im Juni 1998: ein Vergnügen unter
Im Restaurant des SchlumpfMuseums von links nach rechts: Christine Barth, Theo Kohler, Pia Baumgartner, Andreas Trösch, Markus Weidner und Thomas Platzgummer.
Samichlaus Feier 1998: Grosser Auftritt von Samichlaus und Schmutzli samt Esel.
Grosser Auftritt der «Vier Zylinder» mit (von links nach rechts) Ruedi Fringeli, Urs Kunz, Ferdi Frey und Cap Nguyen …
freiem Himmel für alle WBZlerinnen und WBZler und, wie man sieht, auch für deren Kinder.
Betriebsausflug 1998 nach Mulhouse und Besuch eines der bedeutends-
ten Automobilmuseen der Welt: der Sammlung Schlumpf.
Von links nach rechts:
Perihan Yildirim, Barbara Baumgartner und Zora Djurdjevic.
… sowie einer (sensationellen) WBZ-Band an der Jahresabschluss-Feier 1998. Von links nach rechts:
Walter Beutler, Bruno Planer, Cap Nguyen, René Lieb, Sylvia Grosjean und Theo Kohler.
Blick auf einen Arbeitsplatz im Grafischen Service-Zentrum.
GSZ-Mitarbeiterin Nadine Wirth fertigt von Gästen digitale Karikaturen an.
Demonstration eines EDVArbeitsplatzes im Lichthof des Neubaus. Auf dem Bild: Mitarbeiter David Birrer und Brigitte Zahn, Ehefrau des späteren WBZDirektors.
Tag der offenen Tür im August 1998: Sylvia Grosjean führt durch das WBZ.
Besucherinnen und Besucher lernen auf einem Parcours den Umgang mit dem Rollstuhl.
Bild unten: Hans Burn (ganz links im blauen Hemd) – erfolgreicher behinderter Skirennfahrer und mehrfacher ParalympicsChampion. Auf dem Bild bewundern ihn Andi Meier, Rolf Heinis und Rolf Heuberger (von links nach rechts).
Von den Ödenburger Holzmusikanten gibt es «lüpfige» volkstümliche Klänge. Am Kontrabass: Stiftungsrat Rudolf Attenhofer.
Bilder rechts: von links nach rechts: Markus Baumann, der Sohn des ehemaligen Stiftungsrates Jürg Baumann, Ruth Dreifuss und Stiftungsratspräsident Gian-
franco Balestra. Die Politikerinnen Vreni Spörri (links) und Christine Beerli (rechts).
Mai 1999: Die Kommission für soziale Sicherheit des Ständerates hält im WBZ eine Sitzung ab. Auf dem Bild: Christiane Brunner, Mitglied dieser Kommission (links), ganz rechts: AnnaMaria Balestra, die Ehefrau von Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra.
Gianfranco Balestra und Ruth Dreifuss im Gespräch mit Carmela Moor und Maria Dolores Gigante. Ganz links, mit gelbem Pullover über den Schultern: Peter Ruef.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GSZ hören in einem «Crossair»-Hangar gebannt den Worten von Paul Kurrus (hinten in der Mitte im weissen Hemd) zu.
Schutz vor Regen bei WBZDirektor Ruedi Fringeli.
Mit festem Boden unter den Füssen: «Töggele» nach dem Ausflug.
Das Grafische Service-Zentrum in der Luft: Im Juni 1999 besucht das GSZ die Basler Fluggesellschaft «Crossair» und geniesst einen Rundflug. Als Kopilot am Steuer der «SAAB 2000» der Politiker Paul Kurrus.
GSZ-Mitarbeiter Rolf Dürr (Mitte) beim Aussteigen aus der «SAAB 2000».
Eine der sympathischen WBZStimmen: Suzanne Vogel 1999 als Telefonistin.
1999 wird die «Digi Source 9110» installiert – und im Copy Shop des Grafischen ServiceZentrums steht somit eines der ersten digitalen Kopier/Drucksysteme der Schweiz. Das GSZ steigert damit die Produktionskapazität von Mailings erheblich.
JahresabschlussFeier 1999: Gut gelaunte Gäste dank einem hervorragenden Programm …
… beispielsweise mit dem Auftritt der Balletttänzerinnen unten, die sich an diesem Abend durch erstaunliche tänzerische Fähigkeiten auszeichnen.
Auf dem Bild:
Trotz perfekter Bekleidung, perfekt aufgetragenem Wangenrouge und Lippenstift täuscht es nicht – die Schönheiten sind bestandene Männer. Von links nach
rechts: Stephan Zahn (später WBZ-Direktor), Jean-Louis Bauch und Kurt Schmocker (beide vom Technischen Dienst) und Ernst Köbel (Mitarbeiter im Grafischen Ser-
vice-Zentrum).
Einzige Ausnahme: Tanzlehrerin Tamara Kiessling, vorne liegend, Trainerin des temporären Tänzer(innen)Quartetts ...
... oder mit einer Schnitzelbank, vorgetragen von Sabine Schneuwly (links) und Beatrice Howell (rechts), beide von der Pflegedienstleitung.
Im Februar 2000 feiert das WBZ die ISO-Zertifizierung, gemeinsam mit Kundinnen und Kunden und vielen prominenten Gästen. Am Rednerpult: Georg H. Endress.
WBZ-Direktor
Ruedi Fringeli mit gekröntem Haupt und königlichem Blick, bereit für Fotoaufnahmen, die später Platz in einer legendären Zeitschrift zu seinem Abschied finden.
Bei der Übergabe des ISO 9001Zertifikates von links nach rechts: Christoph Hänggi, Stephan Zahn und Georg Kassowitz, Vertreter der Zertifizierungsstelle
für Qualitätsmanagement-Systeme.
Fasnacht 2000 im WBZ. Auf dem Bild: Physiotherapeutin Marina Niedermann.
Rechts: Direktionssekretärin Cornelia Verdy.
Auf den Bildern rechts: Karikaturist Samy zeichnet Andi Lämmlin. Unter den Gästen: das Ehepaar Kuster, Verwalter des Altersheims Aumatt. GSZ-Mitarbeiter Walter Beutler inspiziert das Kuchen-Buffet mit den spanischen Spezialitäten, und der Chor «Mitenand ond Fürenand» (Bild ganz unten) während seinem Auftritt.
Sommernachtsfest 2000 unter dem Motto «Spanien». Einer der Höhepunkte im Festprogramm: die Flamenco-Tänzerinnen.
Ein Bild, typisch für Ruedi Fringeli: Der WBZ-Direktor im vertrauten Gespräch mit einem Bewohner des WBZ, hier mit Henri Senn (rechts).
Sommernachtsfest 2000: Ein Stück Spanien auf dem WBZParkplatz.
Im Jahr 2000 feiert das WBZ seinen 25. Geburtstag. Die Fahne an der Fassade des WBZ-Neubaus kündigt die Jubiläumsveranstaltungen im Herbst an.
Grosses Jubiläumsessen im Speisesaal.
Gekonnt: Auftritt des Rollstuhlclubs beider Basel im Lichthof des Neubaus.
Zu Gast an den Jubiläumsveranstaltungen: Regierungsrätin
Elsbeth Schneider und Urs Hintermann von der Gemeinde Reinach.
Nationalrat
Marc F. Suter (links) hält während dem Festbankett einen Vortrag. Rechts: Nationalrat Paul Kurrus.
Links WBZ-Direktor Ruedi Fringeli, rechts
Marc F. Suter.
Beeindruckend: Die Volkstanzgruppe Hofstetten bei ihrem Auftritt.
Vom 27. bis 30. Oktober 2002 feiert das WBZ sein 25-jähriges Jubiläum. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht der Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gönner und Spenderinnen, Kundinnen und Kunden, die Reinacher Bevölkerung und verschiedene Behörden. Rund 5’000 Gäste besuchen während den drei Tagen die über zwanzig Jubiläumsveranstaltungen, zu denen «Promi-Talks», ein grosses Festbankett, ein grosser GastroFestbetrieb, der Flohmarkt, Auftritte von Musikern, Guggenmusigen, Tanzgruppen und Theatergruppen ebenso gehörten wie Vorträge von Politikern oder ein ökumenischer Gottesdienst.
Halten während dem JubiFest im Speisesaal des Altbaus einen Vortrag: Regierungsrat
Peter Schmid (links), Ok-Präsident des Eidgenössischen Turnfestes 2002, und Martin Heller (rechts), künstlerischer Direktor der EXPO.02. In der Mitte: Stiftungsratspräsident Gianfranco Balestra.
Gäste einer der «Promi-Talks»: Karl Odermatt, ehemaliger Fussballer beim FC Basel und in der Nationalmannschaft, Arthur Cohn (Bild in der Mitte), Filmproduzent und
mehrfacher Oscar-Gewinner, und die Sängerin Nubya.
Unverwechselbare Saitenklänge der Gruppe «La Volta» während dem Konzert im Speisesaal des Altbaus.
Einer der Höhepunkte des vielfältigen musikalischen Jubiläumsprogramms im Speisesaal WBZ 71: Der Männerchor Reinach unter der Leitung von Ule Troxler.
Bilder unten: Gäste in einem der «PromiTalks»: Adrian Knupp, ehemaliger Fussballer beim FC Basel und in der Nationalmannschaft (rechts), und Markus Wiesner, Trampolinspringer und Olympiateilnehmer (links).
Der Flohmarkt des Vereins «Flohmarkt WBZ»: Im Herbst regelmässig ein grosses Ereignis im WBZ. Mit
dem Erlös aus dem Flohmarkt unterstützt der «Verein Flohmarkt» unter anderem die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Weihnachtsgeld. Auf dem Bild: Evelyne Brändli, eine der vielen engagierten Verkäuferinnen während dem Flohmarkt.
Fasnacht 2001 im WBZ: Pipi Langstrumpf alias Monika Kyburz und ein Strafgefangener, der stark Andi Lämmlin ähnelt.
Im «Sennechutteli»: Ferdinand Frey, in seinen Armen: Margret Intemann und (mit Schnauz) Helga Rüegg.
«Menu 2001»: Das WBZ-Gastro-Team präsentiert sich 2001 an der Mustermesse Basel.
Unter anderem dank gekonntem Dudelsackspiel von GSZAbteilungsleiter Bruno Planer führt für Besucherinnen und Besucher kein Weg am WBZStand vorbei.
Fleissige Hände am Sommernachtsfest 2001: Rita Sprecher schneidet Kuchen am Kuchenbuffet (Bild links), WBZKöche schöpfen Essen, Franca Rossi zapft
frisches Bier und Fredy Furrer (mit dunkler Brille) übt sich an einem Djembé als Trommler in der Nacht.
Unihockey-Turnier während dem Polysportfest 2001 in
Reinach mit mehren Teams aus dem WBZ. In voller Konzen-
... oder lauschen den Worten der Vertreterin der Brauerei Feldschlösschen über die Kunst des Bierbrauens.
tration: WBZMitarbeiterin Evelyne Brändli (Bild links).
Ausflug des GSZ 2001 in die Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des GSZ unterhalten sich angeregt ...
Beinderten-Politik im WBZ: Podiumsgespräch 2001 im WBZ über «Arbeitsplätze für Behinderte in der Privatwirtschaft».
JahresabschlussFeier 2001: WBZ-Direktor
Ruedi Fringeli verlässt das WBZ. Während der Feier verabschiedet ihn «sein» WBZTeam herzlich mit mehreren verschiedenen Aufmerksamkeiten, zu denen ein Hemd mit Unterschriften ebenso gehört wie eine Ruhebank und ... (lesen Sie bitte die Legende unter dem Foto von Frau Änishänsli unten rechts.)
Die Herren mit den echten Schnäuzen und den beeindruckenden turnerischen Fähigkeiten sind, von links nach rechts: René Lieb,
Scherrer, Stephan Zahn, Abdou Diatta, Jean-Louis Bauch und Thomas Müller.
Sie kommt, tritt auf und beherrscht im Nu rundum die Lachmuskeln nach Belieben: Frau Änishänsli,
In corpore: Die «Gürgeli Swingers», von links nach rechts: Walter Beutler, Peter Minder, Cap Nguyen, Urs Kunz, Herbert Walter, Michael Kiefer, René Lieb, Ruedi Fringeli, Ruedi Attenhofer, Ferdinand Frey, Markus Huggenberger. Vor dem Klavier: Dirigent Alfred Bischler.
die in der Regel als Kurt Schmocker verkleidet den technischen Dienst im WBZ leitet. Während ihrem Auftritt äussert sich Frau Änishänsli mit gewohnt hoher Stimme zu verschiedenen Angelegenhei-
ten rund um das WBZ und lässt es sich nicht nehmen, Ruedi Fringeli zu dessen Abschied mehre Küsse (Zeugen sprechen von zwei) auf die Wange zu drücken.
Ein Geschenk des Vereins «Flohmarkt
WBZ»: der WBZBus «Floh», eingerichtet für Menschen im Rollstuhl.
Auf dem Bild:
WBZ-Direktor Stephan Zahn (Mitte) 2002 bei der Übergabe, zusammen mit Rita Sprecher, der Präsidentin des Vereins «Flohmarkt WBZ».
Eines der unvergesslichen Konzerte der «Loam Valley Stompers» 2002 im Lichthof des WBZ.
Bilder oben: «Menu 2002» –die WBZ-Gastro führt während der Mubaplus 2002 an einem Stand ihre Kochkünste vor. Mit Kochmützen: Matthias Hänggi (links) und
Thierry Gélinau (rechts).
Bild darunter: Am WBZ-Stand zusammen mit einem Gast: Mitarbeiterin Simone Coigny.
Ralph Krüger, Coach der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft, besucht das WBZ und hält einen Vortrag, in dem es (auch) um «Teamspirit» geht. Von links nach rechts: Urs Helfenstein, Ralph Krüger, Stephan Zahn und Fränzi Flöscher.
Novartis-Tag der Partnerschaft
2002: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Novartis arbeiten während einem Tag im WBZ –entweder in der Kreativgruppe (Bild rechts) in der Assistenzgruppe oder in der Küche des WBZ (Bilder darunter).
September
2002: Besucherinnen des Tages der offenen Tür in der WBZ-Assistenzgruppe.
Das WBZ mit einem Messestand an der «AGIR02» in Reinach, einer Gewerbeausstellung. Besucherinnen und Besucher lernen das WBZ und seine Dienstleis-
tungen kennen, vor allem jüngere Gäste vergnügen sich beim Basteln von phantasievollen Raben (Bilder unten).
«Fründ vom WBZ»: Ihre finanziellen Beiträge ermöglichen den Menschen im WBZ seit Jahren vieles, das sonst nicht möglich wäre.
Anfang November 2002 feiern sie in Reinach ihr 25-jähriges Jubiläum, unter anderem mit einem Konzert des Orchesters Bürgerspital.
JahresabschlussFeier 2002 mit einem Programm voller Höhepunkte, zum Beispiel mit der Tochter von Andreas Hämmerli, dem Leiter des internen Rechnungswesens, als «Schlangenfrau»; mit der Pflegerin Cornelia Colombana als Céline Dion (Bild oben in der Mitte) oder dem Duo mit Simone Coigny und Filippo Mandracchia (Bild ganz unten auf der Seite).
Den Gästen gefällt das Programm: Sie spenden Beifall – wie Cornelia Truffer, die Leiterin des Personaldienstes und der Aufnahmekommission (Bild links) …
… amüsieren sich – wie diese Besucherinnen und Besucher …
Keine Jahresabschluss-Feier ohne Beförderungen: Ab dem Jahr 2003 ist Jean-Louis Bauch WBZQualitätsleiter.
… oder bewegen sich gemeinsam im Takt der Musik.
Die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten lachen in die Kamera des Fotografen.
Schmutziger Donnerstag 2003 im WBZ: Die «Waldgeister» sind zu Besuch, gekonnt und laut guggende und schränzende Schülerinnen und Schüler aus Reinach.
Novartis-Tag der Partnerschaft im Jahr 2003: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Novartis sind ein weiteres Mal während einem Tag zu Gast im WBZ: Sie putzen, helfen in der Küche, in der Lingerie, in der Kreativgruppe, sie arbeiten in der EDV oder in der Treuhand oder sie gehen mit den Menschen mit Behinderung einkaufen. In der Regel endet der – für alle – erlebnisreiche Tag mit einem Apéro im WBZ-Restaurant «Albatros».
Bild rechts: Ein Konzert mit Klasse, Tradition und regelmässig vielen Zuhörerinnen und Zuhörern: Die «Loamvalley
Stompers», eine Jazz-Formation um den Frontmann Urs Aeby (mit dem Saxophon), beim Auftritt im Lichthof des Neubaus.
«Latino» – Sommernachtsfeste des WBZ haben jeweils ein Länder-Motto: Während dem Sommernachtsfest 2003 gibt es südamerikanische Spezialitäten aus der Küche des WBZ-Restaurants «Albatros» und ein Programm mit vielen südamerikanischen Klängen. Auf dem Bild: Pfleger Jaime Diaz beim gemeinsamen Essen mit Gisèle Keller.
Sommernachtsfest 2003: So viele frohe Kinder können nicht täuschen: Das «GumpiSchloss» ist am Sommernachtsfest eine wich-
tige Attraktion (Bild ganz oben). Die munteren Gesichter unter den Strohhüten gehören Hauswart Peter Althaus (Bild links oben) und
WBZ-Direktor Stephan Zahn, der auf dem Bild oben per Mikrophon eine Ansage macht.
Dank diesem Foto leicht zu erraten: «Latino» ist das Motto des Sommernachtsfestes 2003.
Auf Ernstfälle
vorbereit: Im November 2003 findet im WBZ eine gross angelegte Sicherheitsübung statt. Auf dem Bild rechts: WBZDirektor Stephan Zahn verlässt auf ungewohntem weg das WBZ.
Während mehreren Jahren veranstalten der Kiwanis-Club Birstal und das WBZ im Dezember in Reinach einen «RisottoPlausch».
Herzliches Dankeschön für die Unterstützung: Der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung 2003 bei einem Apéro mit Grossspenderinnen und Grossspendern.
JahresabschlussFeier 2003: Gutgelaunte Gäste dank guter Stimmung und einem Programm, zu dem – wie in vielen Jahren zuvor – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die meisten Attraktionen beisteuern.
Das WBZ an der MUBA 2004: Der Rollstuhlparcours am WBZStand steht bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs.
Bild unten und Bild rechts: lächelnde, zufriedene Ge-
sichter während dem NovartisTag der Partnerschaft.
Während einer Brandschutzübung in der Auto-Einstellhalle des WBZ-Neubaus lernen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fachleuten den realitätsnahen Umgang mit Feuerlöschern.
Premiere: Zum ersten Mal findet 2004 ein Sommernachtsfest nicht unter freiem Himmel, sondern im Spei-
sesaal des WBZNeubaus statt.
Der Grund: schlechtes Wetter, ab und zu regnet es in Strömen. Dieser «Lokalwechsel» hindert jedoch niemanden daran, sich zu amüsieren und das Programm zu geniessen. Auf
dem Bild rechts warten Kinder auf eine kunstvoll gedrehte Figur des Ballonmanns.
Das WBZ bedankt sich bei Kundinnen und Kunden und lädt sie 2004 zu einem Besuch der Schule für Blindenführhunde in Allschwil ein. Ein besonderes Erlebnis für viele, nicht zuletzt wegen den beeindruckenden Beispielen für die Leistungsfähigkeit der Hunde (Bild oben rechts) und dem abschliessenden Apéro aus der WBZ-Küche (Bild oben in der Mitte).
Überzeugende
Visitenkarte: Im Februar 2005 informieren der Personal- und der Pflegedienst zahlreiche Besucherinnen und Besucher über die Pflegeberufe im WBZ. Auf
dem Bild beim Interview: Cornelia Truffer (links), Leiterin des Personaldienstes, und Kirsten Spethmann (rechts), Leiterin des Pflegedienstes.
Jahresabschlussfeier 2004: Gute Laune dank einem Bühnenprogramm, das in vielfältiger Weise von den Mitarbeitenden des WBZ gestaltet wird (Bilderzeile unten).
Novartis-Tag der Partnerschaft:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Novartis kurz vor dem gemeinsamen Spaziergang mit Bewohnerinnen aus dem WBZ.
Per Easy Rider auf den Twannberg: 2005 fahren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Grafischen Service-Zentrums auf ungewöhnlichen Dreirädern in den Berner Jura.
30 Jahre WBZ. 30 Jahre soziales Engagement. Das WBZ feiert sein Jubiläum mit vier öffentlichen «Jubi-Events». Dazu zählt auch ein Podiumsgespräch über «Gleiche Rechte für Behinderte». Nach dem Gespräch geben Fachleute Auskunft an Infoständen.
Vor dem 30-Jahre-WBZ-Jubiläumsspiel «WBZ All Stars» gegen den FC Reinach versammeln sich die Spielerinnen und Spieler der beiden Teams zu einem gemeinsamen Mannschaftsfoto. Das begeisternde Spiel vor vielen
Zuschauerinnen und Zuschauern (kleines Foto) endet nach einem Penaltyschiessen mit einem 10 : 9 zu Gunsten der – mit prominenten Spielern verstärkten – «WBZ All Stars» (Spielstand nach der regulären Spielzeit: 5 : 5).
Das heutige WBZ in Kürze
Das Wohn- und Bürozentrum für Körperbehinderte (WBZ) in Reinach ist eine soziale Institution für Menschen mit einer Behinderung. Seit 1975 bietet es behinderten Menschen qualifizierte Arbeitsplätze und ebenso lange behindertengerechtes Wohnen in einem modernen Wohnzentrum an.
Im Wohnzentrum finden 70 Menschen mit einer Behinderung Platz zum Leben, 30 Bewohnerinnen oder Bewohner können – je nach Bedarf – im Rahmen von «Wohnen mit Tagesstruktur» zusätzliche Unterstützung von erfahrenem Fachpersonal beanspruchen. Dabei reicht das Angebot von beratenden Gesprächen bis zur Hilfe bei täglichen Verrichtungen und erfüllt einen wichtigen Grundsatz: Die Leistungen des WBZ fördern und unterstützen die Unabhängigkeit, Selbstverantwortung, Selbst ändigkeit und Selbstbestimmung der behinderten Menschen, die im WBZ wohnen und arbeiten.
Rund 120 Menschen mit einer Behinderung arbeiten im WBZ im Grafischen Service-Zentrum, in der EDV, Treuhand, Beschäftigung, Agogik oder in der Verwaltung. Ihre Löhne richten sich nach dem Lohnsystem des Kantons BaselLandschaft und dem persönlichen Leistungsvermögen. Insgesamt sind im WBZ rund 300 Menschen beschäftigt – damit gehört das WBZ zu den grössten Arbeitgebern in Reinach.
Einen grossen Teil der finanziellen Mittel erwirtschaftet das WBZ mit seinen Dienstleistungen und Produkten selber. Pensionszahlungen der Bewohnerinnen und Bewohner, Subventionen vom Bund und von verschiedenen Kantonen sowie Spenden von Privatpersonen, Firmen, Stiftungen oder des Vereins «Fründ vom WBZ» bilden zudem das finanzielle Rückgrat. Der Verein «Flohmarkt
WBZ» unterstützt die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedes Jahr mit einem Weihnachtsgeld. Der jährliche Spendenbedarf des WBZ liegt bei rund einer Million Franken.
Das WBZ ist zertifiziert: ISO 9001 steht für ein professionelles Qualitätsmanagement, BSV/ IV 2000 garantiert die Einhaltung der Normen des Bundesamtes für Sozialversicherung (BSV) und das Gütesiegel der ZEWO attestiert dem WBZ Vertrauens- und Spendenwürdigkeit.
Weitere Informationen:
Kommunikation/Fundraising
Telefon 061 717 71 04, Fax 061 717 71 68, E-Mail kof@wbz.ch
PC-Konto für Spenden: Stiftung WBZ, Reinach, 40-1222-0
Gisela Hartmann im Gespräch
Gisela Hartmann ist ein wandelndes WBZ-Geschichtslexikon. Ohne Schwierigkeiten liesse sich mit ihren detailreichen Schilderungen eine umfangreiche Anekdotensammlung füllen, die einen Zeitraum von an die dreissig Jahre umfasst: von den Anfängen im WBZ-Altbau im Jahr 1975 bis zum heutigen Tag. Und Gisela Hartmann erzählt diese Geschichten mit schelmischem, manchmal auch beissendem Humor – und hält auch mit Kritik nicht zurück.
Fast ihr halbes Leben hat sie im WBZ verbracht. «Und ich bin recht eigentlich fünfdimensional hier: Ich wohne, esse und schlafe, ich arbeite und verbringe die Freizeit im WBZ. Und in allen fünf Dimensionen gibt es die Möglichkeit, dass mir die Leute auf den Wecker gehen …» Trotzdem fühlt sie sich wohl hier und sieht die Vorzüge des WBZ: «Nirgends hätte ich mehr Freiheit als hier: beim Aufstehen und Zubettgehen zum Beispiel, das im Prinzip – nach vorgängiger Anmeldung allerdings – rund um die Uhr möglich ist. Auch bei den Mahlzeiten kann ich frei entscheiden, ob ich dabei sein will oder nicht – und entsprechend werden sie mir verrechnet. Dies klingt selbstverständlich, war es aber zu jener Zeit in anderen ähnlichen Institutionen durchaus nicht.»
Als Gisela Hartmann 1975 ins WBZ kam, konnte für sie alles nur noch besser kommen. Dort, wo sie herkam, waren die verschiedensten Behinderungsarten wild durcheinander gewürfelt, sogenannt geistig oder mehrfach Behinderte zusammen mit rein körperlich Behinderten. Zudem mangelte es dem Betreuungspersonal in jener Institution an Differenzierungsvermögen. Alle wurden in einen Topf geworfen. Man wurde bevormundet; sogar von Unterdrückung ist die Rede. Kein Wunder also, dass es dort geradezu zu
einer Absetzbewegung von Menschen mit einer Körperbehinderung kam – hin zum WBZ, das von Anfang an den Ruf genoss, Körperbehinderten ein freiheitlicheres, selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen.
Die junge Frau wurde im WBZ überall dort eingesetzt, wo gerade Arbeit anfiel: an der Telefonzentrale, bei der Auswertung von Umfragebögen, die zentnerweise anfielen, bei Schreib- und Versandarbeiten. Nicht immer hatte es in den Anfängen des WBZ genügend Arbeit für alle Bewohnerinnen und Bewohner. Und dann gab es wieder Zeiten, wo die Arbeit kaum bewältigt werden konnte. Im Jahr 1995 wechselte Gisela Hartmann in die Spendenverwaltung, dann in die Liegenschaftsverwaltung, wo sie als Sekretärin hauptsächlich Protokolle schrieb und Korrespondenz erledigte. Als die Abteilung Liegenschaftsverwaltung vor wenigen Jahren aufgelöst wurde – weil der Hauptteil der anfallenden Arbeit nicht für Menschen mit einer körperlichen Behinderung geeignet war –, wechselte Gisela Hartmann zur Treuhandabteilung, wo sie noch heute arbeitet. Ein Teil ihrer Arbeitskraft setzt sie zugunsten der Personalabteilung ein.
«Zu Beginn ist das WBZ eine grosse Familie gewesen. Oft hat man auch in der Freizeit etwas zusammen unternommen, die verrücktesten Partys zum Beispiel oder Ausflüge. Alles war noch familiärer, irgendwie persönlicher – aber natürlich auch kleiner und übersichtlicher. Trotzdem möchte ich um keinen Preis zurück in jene Zeit. Zum Glück hat sich das WBZ von der recht improvisierten Grossfamilie zu einer KMU entwickelt, in der alles professioneller zu und her geht, angefangen bei der täglichen Arbeit und den Mitteln, die uns dafür zur Verfügung stehen, bis hin zur Pflege.»
Gisela Hartmann nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Fragwürdiges oder gar Missstände aufzudecken und an den Pranger zu stellen. Das fängt bei ihren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern an: «Viele Behinderte nehmen die Freiheit, die ihnen zusteht, nicht wirklich wahr. Ein freundschaftlicher, aber kräftiger Tritt wäre manchmal heilsamer als zu verständnisvolle Betreuung, die in eine Art Bevormundung ausarten könnte. Jeder Mensch, auch der mit einer Körperbehinderung, sollte in
höchstem Mass als selbstverantwortliches Wesen wahrgenommen werden – mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben.»
Auf die Zukunftsaussichten des WBZ angesprochen, lacht Gisela Hartmann: «Um eine Daseinsberechtigung muss das WBZ bestimmt nicht kämpfen. Die Zimmer werden ausgebucht sein. Denn es werden vermehrt Menschen mit den unterschiedlichsten – allerdings immer schwereren und oft auch progressiven – Körperbehinderungen ins WBZ drängen. Dies wäre die Folge des zunehmenden Abbaus von Spitex-Leistungen. Die grössten Herausforderungen an das WBZ sind wohl finanzieller Art. Einem recht grossen, bestimmt auch zunehmenden Pflegeaufwand stehen beschränkte finanzielle Mittel gegenüber, die wohl in Zukunft mehr und mehr unter Druck geraten.»
Am Schluss windet Gisela Hartmann der Gemeinde Reinach ein Kränzchen. Schon von Anfang an, vor nun dreissig Jahren notabene, sei die Gemeinde im Umgang mit Menschen mit einer Behinderung vorbildlich gewesen. So seien zum Beispiel Trottoirränder, wo immer nötig, abgesenkt worden, was für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer eine grosse Erleichterung ist. Wenn man mit dem Elektrorollstuhl unterwegs gewesen sei, hätte man genau gemerkt, wo das Gemeindegebiet aufhöre und das der Nachbargemeinde anfange …
Walter Beutler
Christoph Hänggi im Gespräch
«Das WBZ ist für mich mehr als ein Arbeitgeber; es ist eine Art Herzensangelegenheit.» Wenn Christoph Hänggi dies sagt, so wirkt es überzeugend. Denn es liegt keine Spur Sentimentalität in diesen Worten, weder Nostalgie noch Verklärung. Und Christoph Hänggi weiss genau, wovon er spricht. Denn er ist mit dem WBZ seit den Uranfängen verbunden.
Damals, im Februar 1974, in den Anfängen des WBZ, war natürlich alles ganz anders: Acht Menschen mit einer starken körperlichen Behinderung fanden sich zusammen, um selbstbestimmt zu wohnen und zu arbeiten – als Alternative zum Spital oder Altersheim. Der Holzpavillon beim Felix Platter-Spital in Basel wurde zur «Urzelle» des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte, denn er war ein Probebetrieb, improvisiert, chaotisch womöglich, aber getragen von einem zukunftsfähigen Leitgedanken: Es sollten möglichst selbstbestimmte Arbeits- und Wohnmöglichkeiten für Menschen mit einer körperlichen Behinderung geschaffen werden.
Christoph Hänggi brachte seine Arbeit gleich selber mit: Er berechnete damals für eine grössere Firma Offerten für Kücheneinrichtungen und zeichnete die entsprechenden Pläne. Dies tat er fortan unter dem Dach des WBZ. Sehr bald machte er sich aber wieder ein Stück weit unabhängig – indem er auswärts wohnte, als sich die Gelegenheit bot. Beruflich (und freundschaftlich) blieb er allerdings dem WBZ verbunden: zunächst als Mitarbeiter der Treuhandabteilung und später der EDV-Abteilung, wo er Gruppenleiter und später stellvertretender Abteilungsleiter war.
Im Jahr 1999 leitete er die Qualitätssicherung im WBZ und blieb dieser bis auf den heutigen Tag verbunden, allerdings nicht in leitender Stellung. Denn Christoph Hänggi lebt heute mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter in Thun und
ist nur mehr ein- bis zweimal pro Monat im WBZ anwesend, hauptsächlich zum Vorbereiten und Durchführen von sogenannten Qualitätsaudits oder «Qualitätsprüfungen», wie es auf Deutsch heisst, und zur Qualitätsschulung der Mitarbeitenden im WBZ. Bald hätte ich es übrigens vergessen: Christoph Hänggi ist infolge eines missglückten Trampolinsprungs Tetraplegiker und damit ein recht stark behinderter Rollstuhlfahrer …
Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft
Was hat sich im Lauf dieser 30 Jahre im WBZ geändert? Christoph Hänggi zögert bei der Antwort keine Sekunde und beginnt zu erzählen: «Das WBZ war zu Beginn eine Wohngemeinschaft, wo man ganz selbstverständlich auch die Freizeit zusammen verbrachte. Im WBZ der ersten Jahre wohnten und arbeiteten alles junge Behinderte, die in ihrem Alltag Pflege brauchten – und die so gar nicht dem Image eines pflegebedürftigen Menschen entsprachen: selbstbewusst, frech, engagiert und kämpferisch. Zwei Bewohner des WBZ waren zum Beispiel im Einwohnerrat von Reinach.
Natürlich ist heute vieles anders geworden. Nostalgisch könnte man die alten Zeiten hochleben lassen, könnte schwärmen von all dem, was damals möglich war und heute nicht mehr. Oder man könnte im Gegenteil die Nase über die doch recht primitiven Anfänge rümpfen, könnte lächeln über die bescheidenen Verhältnisse und im Vergleich doch recht unprofessionellen Vorgehensweisen in vielen Belangen. Beides tut Christoph Hänggi in keiner Weise. Er sieht im WBZ von damals – wie in dem von heute – eine absolute Daseinsberechtigung. Wichtig ist ihm nur, dass man gegenüber der Gegenwart und ihren Anforderungen wach und offen bleibt und sich flexibel verhält. «Man kann nicht alte Modelle in die Gegenwart und Zukunft übertragen», sagt er und meint weiter: «Man darf aber auch nicht bewährte und immer noch aktuelle Ideen einfach einem trendigen Zeitgeist opfern.»
Im selben Atemzug beginnt Christoph Hänggi Gedanken über die Zukunft des WBZ zu äussern: «Viele der Pioniere von damals – das heisst körperlich recht stark behinderte, aber mental-geistig selbstbewusste und kräftige Persönlichkeiten – würden wohl heute, wenn sie wählen könnten, eine Lösung ausserhalb des Wohn- und Bürozentrums anstreben und möglicherweise auch
finden. Solche Menschen sind auch heute die ‹Wunschklientel› des WBZ, jedoch immer schwieriger zu finden. An ihrer Stelle sind Menschen mit nicht mehr nur rein körperlicher Behinderung – Gehirnverletzte etwa oder psychisch Behinderte – auf der Suche nach geeigneten Plätzen in Institutionen. Bei Menschen mit solchen Behinderungen müsste das Selbstbestimmte und Freiheitliche mit grosser Wahrscheinlichkeit einer gezielten – auch agogischen – Führung weichen oder beides würde dadurch zumindest relativiert. Zudem müssten andere Wohn- und Betreuungsformen angeboten und andere Arbeitsplätze bereitgestellt werden. Das WBZ hat diese Zeichen der Zeit erkannt und wird einen Wandel anstreben, wenn es notwendig sein sollte.»
In Zusammenhang mit seinem Blick in die Zukunft sieht Christoph Hänggi die Gefahr, dass das WBZ dereinst ein reines Pflegeheim werden und das ganze Bürozentrum womöglich dem Spardruck oder anderen Umständen zum Opfer fallen könnte. Dies beurteilt er als «äusserst ungünstige Entwicklung», stellen doch die für Kundinnen und Kunden erbrachten Dienstleistungen durch Menschen mit einer Behinderung eine Art Brücke zum Menschsein dar –für beide Seiten. «Wenn ich eine Dienstleistung erbringen kann, die von anderen Menschen nicht nur geschätzt, sondern auch gebraucht wird», sagt er, «so hat das eine ganz andere Qualität, wie wenn ich einer Beschäftigung nachgehe, die zwar meinen Tag strukturiert und einzelne Fähigkeiten fördert, darüber hinaus aber nicht im wirtschaftlichen Kreislauf integriert ist.» Und weiter meint er: «Dieser Umstand hat direkte Auswirkungen auf mein Menschsein. Im ersteren Fall habe ich eine Art gemeinsamen Boden unter den Füssen; ich nehme am Leben teil. Im letzteren Fall besteht die Gefahr, ins Abseits zu geraten, den Kontakt zum wirklichen Leben zu verlieren – ausgesondert zu sein. Das Bürozentrum mit seinen Kundenbeziehungen hat eine wichtige Brückenfunktion, ist geradezu ein Garant gegen Ausgrenzung von Seiten der Nichtbehinderten und gegen Rückzugstendenzen seitens der Menschen mit Behinderung. Anspruchsvoll ist deshalb die Herausforderung, Arbeitsplätze für die Bewohnerinnen und Bewohner von heute bereitzustellen und Kunden zu finden, die an entsprechenden Dienstleistungen auch interessiert sind.»
Walter Beutler
Stefan Huber im Gespräch
Stefan Huber kam ins WBZ, nachdem er – noch während seiner Schulzeit – an verschiedenen Orten geschnuppert hatte. Entschieden hat er sich schliesslich für das WBZ, weil ihn hier die Menschen, denen er begegnete, «offen» dünkten und weil er überzeugt war, dass hier am meisten Zeit für Gespräche vorhanden sein werde.
Er wohnt nun seit zwei Jahren im 2. Stock des WBZ-Neubaus in einem Zimmer und arbeitet morgens von 10 bis 12 Uhr in der Kreativgruppe des WBZ, wo er in diesen Tagen für einen wichtigen Auftrag mit Papier und Kleister beschäftigt ist und nebenbei mit Filz arbeitet. Am Nachmittag wechselt er das Haus, die Arbeit und den Arbeitsplatz. Punkt 13.30 Uhr beginnt seine Arbeit in der «Computergruppe», die drei Stunden dauert. Dort übt er eine Tätigkeit aus, die er während seiner Schulzeit in der Schule für Körperbehinderte im deutschen Emmendingen/Wasser gelernt hat. Stefan Huber schreibt Texte ab und überträgt sie dabei in den Speicher seines Computers.
Zwei bis drei Buchstaben auf einmal lesen
Dazu braucht er Hilfsmittel, zu denen ebenso ein Lesegerät, eine Art Scanner gehört, der stark vergrössert, wie die Möglichkeit seiner Computersoftware, Buchstaben bis 16-fach zu vergrössern. Ohne diese beiden Hilfsmittel könnte er seinen Job nicht ausüben, könnte er keine Texte erfassen, weil er sehbehindert ist. Beim Lesen heisst das: Stefan Huber kann auf einmal zwei bis drei Buchstaben mit scharfen Konturen wahrnehmen, und das zwingt sein Gehirn zu wahren Meisterleistungen. Es muss nämlich aus einzelnen Buchstaben-Zweier- oder -Dreiergruppen sinnvolle Worte, Sätze, Abschnitte, Kapitel und ganze Bücher machen.
Obwohl er es in diesem mentalen Hochleistungssport weit gebracht hat, klagt er darüber, dass er manchmal den Zusammenhang verliere, am Ende eines Satzes nicht mehr wisse, wie dieser begonnen habe. Und oft staune er, was
er geschrieben habe, vor allem wenn er sich seinen Text vorlesen lasse. Da sei er nämlich gelegentlich überrascht, was er da höre, und dies, obwohl er von seinen Kombinationen überzeugt gewesen sei.
Wie der Strom in die Steckdose kommt
Aber Stefan Huber scheint mit dieser Behinderung – so kommt es einem vor – gut zurecht zu kommen. Die Arbeit, vor allem diejenige in der Computergruppe, bereitet keine Mühe, weil der Arbeitsplatz mit ausgeklügelten Hilfsmitteln an seine Bedürfnisse angepasst ist. Ebenso die Arbeitsleistung, die von ihm gefordert ist. Sie ist auf sein Leistungsvermögen abgestimmt.
Und die Behinderungen von Stefan Huber scheinen ihn noch aus einem anderen Grund nicht zu behindern: Stefan Huber ist ein Hörmensch. Im Lauf der Jahre haben seine Ohren Augen bekommen. Ohrenaugen, die genau und lustvoll wahrnehmen, was um ihn herum geschieht.
Obwohl er nicht genau wisse, mit welchen Sinnen er fremde Personen beurteile, sagt er doch, dass die Stimme einer Person für ihn sehr wichtig sei. Die Wahl der Worte und deren Geschwindigkeit, die Tonlage und Betonungen gäben den Ausschlag, ob jemand sympathisch auf ihn wirke. Auch erkenne er daran sofort, ob ihm diese Person wohl gesinnt sei oder nicht.
Bei einem wissensdurstigen Hörmenschen wie Stefan Huber liegt es nahe, dass Hörbücher zu seinen Steckenpferden gehören. Deshalb ist er auch in der Schweizerischen Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte in Zürich eingeschrieben und lässt sich von dort regelmässig mit der Post Hörbücher ins WBZ schicken.
Zurzeit gehört sein Interesse vor allem einem Hörbuch, das die «Geschichte der Entstehung des Kantons Tessin» erzählt. Doch er versichert, dass sich seine Interessen bei weitem nicht auf Historisches beschränken. Vor seiner Reise in vergangene Tage des Tessins habe er sich intensiv mit einer aktuellen literarischen Figur, nämlich Harry Potter, auseinandergesetzt – auch via Hörbuch, allerdings einem gekauften.
Damit gibt Stefan Huber einen Hinweis, wie breit gefächert seine Neugierde ist. Sie reicht wie erwähnt von der Geschichte eines Schweizer Kantons bis zu den Zauberkünsten des populären, fiktiven jungen Engländers, ist damit aber noch nicht erschöpft. Denn Stefan Huber hört neben Potter und dem Vergan-
genen aus dem Tessin mit Vorliebe Fakten aus der Welt der Physik und der Mathematik; beides waren in der Schule Lieblingsfächer.
Allerdings hat er, der sich schon lange mit physikalischen Fragen beschäftigt, auf die Frage, wie der Strom in die Steckdose kommt, bisher noch keine befriedigende Antwort gefunden. Und weil dies so ist, hat Stefan Huber Strom zum Forschungsgebiet erklärt, das ihn in nächster Zeit ebenso sehr beschäftigen wird wie die Schweizerische Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte in Zürich oder seine Eltern und seinen jüngeren Bruder Michael, denen er oft am Telefon Fragen stellt, weil das Telefon für ihn ebenfalls ein wichtiges Mittel ist, um Antworten auf wichtige Fragen zu bekommen.
Stefan Hubers Feierabend beginnt von Montag bis Donnerstag um 16.30 Uhr. Und diesen beginnt er wie wohl viele Menschen auf der Welt: Kaum ist er in der Wohnung, erfrischt er sich mit einem Getränk aus dem Kühlschrank, danach hört er entspannende Musik oder Nachrichten, kramt in seiner Post oder er sucht, bevor er dies alles tut, einen Aufenthaltsraum im Neubau des WBZ auf, um jemanden zu treffen, mit dem er sich austauschen kann.
Hört sich doch wirklich an wie ein Feierabend, wie ihn Dutzende, Tausende oder sogar Millionen verbringen, oder? Doch halt! Stefan Huber ist einer der Menschen mit Behinderung, bei denen man – ob deren Ausstrahlung und unglaublichem Optimismus – sehr schnell vergisst, dass sie … behindert sind. Deshalb hat es der Autor um ein Haar versäumt zu erwähnen, dass Stefan Huber die Strasse zwischen den WBZ-Bauten nicht alleine überqueren kann, weil er keine Stufen sieht, und dass er, um zu einer Erfrischung aus dem Kühlschrank zu kommen, den Pflegedienst des WBZ rufen muss, weil seine Sehbehinderung nicht immer erlaubt, diese selber herauszuholen.
Marlon Heinrich
Caroline HessKlein, Leiterin der Fachstelle
Egalité Handicap.
Egalité Handicap ist eine Fachstelle der Dachorganisationenkonferenz der privaten Behindertenhilfe und -selbsthilfe. Getragen wird diese Konferenz von allen grossen Behindertenorganisationen in der Schweiz.
Im Alltag sehen sich Menschen mit Behinderungen in beinahe allen Lebensbereichen mit Benachteiligungen konfrontiert. Diese sind insbesondere auch darauf zurückzuführen, dass die heutige Gesellschaft mehrheitlich auf dem Konstrukt aufgebaut ist, dass jeder immer gleich leistungsfähig ist, gut sehen, hören und laufen kann und im Erwachsenenalter eine gewisse Grösse erreicht. Menschen, die dieser Norm nicht entsprechen, stossen schnell einmal auf gesellschaftliche Barrieren.
Neue Rechtsinstrumente
Seit dem 1. Januar 2000 stellt das verfassungsrechtliche Verbot, wegen einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung zu diskriminieren, ein wichtiges Instrument zur Förderung der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen dar. Es wurde im Jahre 2004 zudem durch das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) ergänzt, dessen Ziel wie folgt formuliert ist: es soll dazu beitragen, «Benachteiligungen zu verhindern, zu verringern oder zu beseitigen, denen Menschen mit Behinderungen ausgesetzt sind». Zudem soll es Rahmenbedingungen setzen, «die es Menschen mit Behinderungen erleichtern, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und insbesondere selbstständig soziale Kontakte zu pflegen, sich aus- und fortzubilden und eine Erwerbstätigkeit auszuüben». Dieses Gesetz enthält zum Teil gut durchsetzbare Bestimmungen, welche Menschen mit Behinderungen benutzen können, um sich gegen Benachteiligungen zu wehren. Dies gilt insbesondere für die Bereiche des Baus, des öffentlichen Verkehrs und der Dienstleistungen (inkl. Kommunikation). Folgendes konkrete Beispiel soll zeigen, wie sich dieses neue Gesetz im Bereich Dienstleistungen auswirken kann.
Ein konkretes Beispiel
Frau Bartolomeo ist gehörlos. In zwei Wochen ist sie mit einer regionalen Arbeitsvermittlungsstelle (RAV) verabredet, da sie vor kurzem arbeitslos wurde. Sie informiert diese Stelle über ihre Gehörlosigkeit und bittet um die notwendigen Vorkehrungen, damit sie mit ihrer Beraterin kommunizieren kann. Die RAV weigert sich, diesem Gesuch entgegen zu kommen. Beauftragt durch Frau Bartolomeo wendet sich Égalité Handicap brieflich an die RAV mit Hinweis auf die Verpflichtungen, welche im BehiG enthalten sind: Behörden müssen ihre Dienstleistungen so anbieten, dass auch Menschen mit Behinderungen sie in Anspruch nehmen können. Konkret heisst es in diesem Fall, dass die RAV einen Dolmetscher zu organisieren und zu bezahlen hat. Mit Erfolg: Schliesslich sieht die Behörde ein, dass sie diese Anpassungen vornehmen muss, um mit dem neuen Behindertengleichstellungsrecht im Einklang zu sein.
Nach bald anderthalb Jahren Existenz kann festgestellt werden, dass das Behindertengleichstellungsrecht in zahlreichen Fällen erfolgreich herangezogen werden konnte. Dennoch zeigen sich Mängel, insbesondere im Bereich der Integration im Erwerbsleben und im Schulbereich. Für den Bereich Erwerbsleben müssen neue Rechtsbestimmungen erarbeitet werden, in Anlehnung an die diesbezügliche Entwicklung, welche zur Zeit in den Ländern der Europäischen Union stattfindet. Für eine Förderung der Integration von Kindern mit Behinderungen in der Regelschule müssen die Kantone zum Teil noch ihre Gesetze und/oder ihre Praxis ändern.
Trotz dieser bedauerlichen Lücken stellt das Behindertengleichstellungsrecht ein wichtiges Instrument für Menschen mit Behinderungen in ihrem Kampf für ein selbständiges Leben dar. Wichtig ist, dass die Betroffenen sich noch mehr ihrer neuen Rechte bewusst werden und diese auch wenn immer notwendig anwenden.
Caroline Hess-Klein
Gibt es das WBZ in fünf, zehn oder zwanzig Jahren
noch? Wie sieht es aus? Ist es grösser? Kleiner? Wer wohnt, wer arbeitet im WBZ? In einem Interview geben Gianfranco Balestra, Stiftungsratspräsident, und Stephan Zahn, Direktor, auf diese Fragen Antwort.
Interview: Marlon Heinrich
Gianfranco Balestra, eine etwas provokante Frage: Gibt es das WBZ in fünf Jahren noch?
Gianfranco Balestra: Uns gibt es noch in fünf Jahren, ganz klar. Ich bin deshalb so sicher, weil Menschen mit Behinderung auch in fünf Jahren ein WBZ brauchen werden.
Allerdings werden im Wohnzentrum vermutlich mehr Schwerstbehinderte leben als heute, und zwar aus folgendem Grund: Für weniger schwer behinderte Menschen ist es heute einfacher als früher, selbstständig zu wohnen, und Schwerstbehinderte können heute, dank dem medizinischen Fortschritt, auch ausserhalb von Spitälern – zum Beispiel im WBZ – leben.
Optimistisch bin ich auch, was die Zukunft der Arbeitsplätze im Bürozentrum betrifft: Kaum ein Arbeitgeber kann Arbeitsplätze zu solch günstigen Bedingungen anbieten wie das WBZ.
Sie beschreiben den philosophischen Hintergrund des WBZ …?
Ja … und auch das gehört zu unserer Philosophie: Das WBZ sieht sich als Glied in einer Kette von verschiedenen Integrationsmöglichkeiten; es bietet Menschen mit Behinderung Dienstleistungen an, die eine Integration in der Gesellschaft, in deren Arbeits- und Lebenswelt ermöglichen. In diesem Zusammenhang könnte es für das WBZ immer mehr zur Aufgabe werden, Menschen mit Behinderung zu unterstützen, die ausserhalb einer Institution wohnen und arbeiten wollen und dazu noch nicht in der Lage sind.
Das WBZ als Durchgangsstation …?
Ja, das WBZ könnte für viele eine Durchgangsstation werden. Doch ist dies nicht unser wichtigstes Ziel. Obwohl wir natürlich wissen, welche wichtige Aufgabe wir erfüllen, wenn wir Menschen mit Behinderung einen Einstieg oder Wiedereinstieg in eine «normale» Arbeits- und Lebenswelt ausserhalb des WBZ ermöglichen.
Was hat sich in den vergangenen dreissig Jahren für Menschen mit Behinderung verändert?
Vor dreissig Jahren gab es kaum ein öffentliches Gebäude, kaum eine öffentliche Verwaltung oder kaum private Arbeitgeber mit behindertengerechten Arbeitsplätzen. Und wenn es solche Arbeitsplätze gab, dann fehlte oft die Betreuung. Man kann nicht ein rollstuhlgängiges Büro einrichten und meinen, damit sei alles getan. Das wissen wir im WBZ nur allzu gut. Es gibt viele weitere Dinge, die stimmen müssen, beispielsweise die Einstellung von Arbeitgebern gegenüber Menschen mit Behinderung, der Transport zum Arbeitsplatz oder die Pflege zuhause.
Zudem haben sich die Behinderungsarten verändert. Heute gibt es zum Beispiel Behinderungen aus Traumafolgen, die es vor dreissig Jahren kaum gab. Und Menschen mit solchen Behinderungen, meistens Gehirnschäden, können heute nicht nur über-, sondern lange weiterleben.
Sind das Veränderungen, an denen auch das WBZ nicht vorbeikommt?
Stephan Zahn : Ganz bestimmt … wir orientieren uns stark nach dem, was Gianfranco Balestra gesagt hat. Das WBZ sieht seine Position nahe bei «freiheitlich, beinahe privat wohnen und wie in der Wirtschaft arbeiten». Deshalb haben unsere behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übrigens auch einen Leistungslohn. Wir wollen diese Position unbedingt auch in Zukunft behalten, trotz den Veränderungen, die Gianfranco Balestra angesprochen hat. Denn auch in fünf, zehn oder zwanzig Jahren kann vielen Menschen mit Behinderung kaum besseres passieren, als so schnell wie möglich den Weg in ein normales Leben zu finden …
Gianfranco Balestra: Dabei ist es mir wichtig, folgendes zu sagen: Niemandem käme es in den Sinn, einem Nichtbehinderten vorzuschreiben, wie er sein Leben einzurichten habe. Bei einem Menschen mit Behinderung sind jedoch vie -
le versucht, zu bestimmen, wie er zu leben habe – vor allem wenn dieser auf Betreuung angewiesen ist. Ein WBZ ist auch deshalb nötig, weil wir unseren Bewohnerinnen und Bewohnern nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, sondern weil wir immer wieder die Bedingungen für ein freies, selbständiges Leben schaffen.
Stephan Zahn: Dem habe ich nichts beizufügen … in einem anderen Punkt teile ich allerdings die Meinung von Gianfranco Balestra nicht. Und dieser Punkt betrifft seinen Optimismus im Bezug auf unsere und die Arbeitsplätze für Behinderte in der Wirtschaft. Ich sehe sogar eine Tendenz, die in eine andere Richtung läuft: In unserer Gesellschaft wird das Angebot für bezahlte Arbeit immer knapper und die, welche weniger qualifiziert oder sogar behindert sind, fallen zuerst aus dem System …
Gianfranco Balestra: … vor dreissig Jahren gab es in der Wirtschaft praktisch keine Arbeitsplätze für Behinderte. Bis heute ist einiges passiert, und es passiert immer noch viel. Aber Stephan Zahn hat Recht, zurzeit fallen immer mehr Leute aus dem Erwerbsleben, die nur einen geringen Output erbringen können. Deshalb ist es möglich, dass das WBZ auch eine Institution wird, in welcher sich Menschen mit Behinderung besser für Jobs in der Wirtschaft qualifizieren können. In der Vergangenheit ist es schon ab und zu passiert, dass einige unserer besten behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Wirtschaft abgewandert sind. Das war zugleich schmerzlich und erfreulich, weil wir einen Verlust zu beklagen hatten, gleichzeitig jedoch auch einen unserer wichtigsten Aufträge erfüllten, nämlich die soziale Integration von Menschen mit Behinderung.
Werden sich die Arbeitsplätze verändern? Welche Dienstleistungen wird das WBZ anbieten? Wer wohnt im Wohnzentrum?
Gianfranco Balestra: Viele Arbeiten, welche ein Teil der Menschen mit Behinderung im WBZ hervorragend ausführen kann – dazu gehören zum Beispiel repetitive Arbeiten – verschwinden zunehmend. Das betrachten wir mit Sorge – dennoch gelingt es uns immer wieder, ein breites Dienstleistungs- und Produkteangebot aufrecht zu erhalten …
Stephan Zahn : … weil wir unsere Dienstleistungen immer wieder mit Fingerspitzengefühl dem Markt anpassen. Vor ein paar Jahren haben wir uns in der EDV – eines von vielen Beispielen – von der reinen Datenerfassung verabschie -
det und begonnen, Kundinnen und Kunden Adressenverwaltungen anzubieten, welche Serienbriefe oder das Ausstellen von Rechnungen ermöglichen. Im selben Atemzug muss ich jedoch erwähnen, dass es eine grosse Nachfrage nach niederschwelligen Arbeitsplätzen in unserer Beschäftigung gibt, zu der die Computer- und die Kreativgruppe gehören. Zudem ergänzen und verfeinern wir laufend die Angebote für schwerstbehinderte Menschen, die kaum in der Lage sind zu arbeiten und auf Dienstleistungen wie «Wohnen mit Tagesstruktur» angewiesen sind.
Bitte sagen Sie mehr dazu …
Stephan Zahn: Das WBZ bietet heute schon zahlreiche Dienstleistungen für Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen an, und es wird dieses Angebot in den kommenden Jahren erweitern. Sowohl im Wohn- als auch im Bürozentrum. Das WBZ wird in fünf Jahren also weder grösser noch kleiner sein, doch man wird, vermutlich öfter als heute, Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen begegnen. Man wird diplomierte Buchhalter im Rollstuhl antreffen, die eine 42-Stunden-Woche haben, aber auch Menschen, die wegen ihrer Behinderung kaum oder nur wenig arbeiten können und für einen sinnvollen Tag, für ein sinnvolles Leben, andere Strukturen brauchen.
In unseren Köpfen kategorisieren wir Behinderte oft in geistig Behinderte, psychisch Behinderte und körperlich Behinderte, die schön abgegrenzt in verschiedenen Institutionen leben. Das WBZ setzt diesem «Schubladendenken» Dienstleistungen entgegen, die auf verschiedene Behinderungsarten ausgerichtet sind – ohne jedoch seine Hauptaufgabe zu vernachlässigen, nämlich Menschen mit einer Körperbehinderung qualifizierte Arbeitsplätze und behindertengerechtes Wohnen anzubieten.
Gianfranco Balestra und Stephan Zahn – herzlichen Dank für dieses Gespräch.
Was Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Behinderte und Nichtbehinderte dem WBZ für die nächsten dreissig Jahre wünschen.
«Dem WBZ wünsche ich gute ‹Fründ vom WBZ› und viele grosszügige Spenderinnen und Spender, die helfen, das Überleben dieser wertvollen Institution zu sichern … damit es das WBZ auch in drei mal dreissig Jahren noch gibt.»
Männlich, arbeitet seit über zwanzig Jahren im WBZ
«Ich wünsche dem WBZ, dass es auch in den nächsten dreissig Jahren den schwierigen Spagat zwischen Bestimmungen und Bedürfnissen schafft. Und es wäre schön, bei einem Gang durch das Haus in viele lachende Gesichter sehen zu können.»
Weiblich, arbeitet seit sechs Jahren im WBZ
«Liebes WBZ, fliesst manches Jahr auch schnell dahin, ist es doch wieder ein Gewinn.
Denn erst Erfahrung lässt uns reifen, des Lebens Schönheit auch begreifen.
Du WBZ bist ein wahres Geschenk für ALLE, deshalb bleib noch möglichst lang am Balle.
In Dankbarkeit und mit den besten Wünschen für die Zukunft.»
Männlich, arbeitet seit sieben Jahren im WBZ
«Ich wünsche dem WBZ in den nächsten Jahren viel, viel Arbeit in Form von Aufträgen, welche die Existenz sichern, die aber auch wichtig sind, weil Arbeitenkönnen für viele Menschen mit Behinderung im WBZ zu einem sinnvoll verbrachten Tag gehört.»
Männlich, arbeitet seit zwanzig Jahren im WBZ
«Ich wünsche mir, dass die Verantwortlichen bei den Behörden, dass Politikerinnen und Politiker immer wieder merken, wie wichtig das WBZ für behinderte Menschen ist.»
Weiblich, arbeitet und wohnt seit elf Jahren im WBZ
«In dreissig Jahren kann viel geschehen. Das WBZ hat die Zeit genutzt, um aus einem kleinen Team ein Unternehmen mit über dreihundert Mitarbeitenden zu machen. Herzliche Gratulation! Ein gescheiter Kopf (Sigmund Graff) sagte einst: ‹Die Geister scheiden sich daran, ob man von ‹Gewinnen› oder von ‹Profiten› spricht. In sozialen Staaten gibt es nur Gewinne, von denen alle profitieren.» Ich glaube, diese Worte haben viel mit dem WBZ zu tun, vielleicht sind sie sogar das Rezept des WBZ-Erfolges. Für die Existenz des WBZ bin ich sehr dankbar und wünsche mir, dass dieses seine wichtige Aufgabe noch lange fortsetzen kann.»
Männlich, arbeitet seit fünf Jahren im WBZ
«Ich wünsche dem WBZ, dass es sich in dem rauher werdenden sozialen Klima auch die nächsten dreissig Jahre behaupten kann. Es bleibt zu hoffen, dass es den kommenden Anforderungen gewachsen ist und die Zeichen der Zeit stets frühzeitig erkannt werden!»
Männlich, wohnt und arbeitet seit 23 Jahren im WBZ
«Ich bin stolz, dass ich seit zehn Jahren in einer lebendigen Institution meinen Beitrag leisten kann. Ich wünsche uns als WBZ, dass wir auch in den nächsten dreissig Jahren den ursprünglichen Selbsthilfegedanken von Körperbehinderten hochhalten, uns aber auch mutig an neue Anforderungen und Bedürfnisse anpassen.»
Weiblich, arbeitet seit zehn Jahren im WBZ
«Ich wünsche dem WBZ weiterhin einen guten Geist im Zusammenleben und Zusammenarbeiten untereinander. Ausserdem hoffe ich, dass das WBZ weiterhin viel Hilfe in schwierigen Situationen bietet. Weiter so!»
Männlich, arbeitet und wohnt seit sechs Jahren im WBZ
«Das WBZ feiert in diesem Jahr sein dreissigjähriges Jubiläum. Ich habe zwei Jubiläumsveranstaltungen besucht. Am besten hat mir der Fussballmatch gefallen, weil das WBZ gewonnen hat. Ich wünsche dem WBZ, dass es noch viele Jubiläen mit solchen tollen Veranstaltungen feiern kann. Ich will nämlich auch beim sechzigjährigen Jubiläum dabei sein, auch wenn ich dann ein alter Mann bin.» Männlich, arbeitet seit vier Jahren im WBZ
Zu diesem Buch:
30 Jahre WBZ. 30 Jahre soziales Engagement für die umfassende Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft. Das WBZ stellt seit 30 Jahren Menschen mit Behinderung qualifizierte Arbeitsplätze zur Verfügung und bietet – ebenso lange – im eigenen Wohnzentrum behindertengerechtes Wohnen an. Gründe genug, diese 30-jährige Erfolgsgeschichte zu feiern – auch mit einem Jubiläumsbuch.
«30 Jahre WBZ. Soziales Engagement gestern, heute und morgen» blickt mit unzähligen Fotos auf die Geschichte des WBZ zurück. Es erzählt, was es bedeutete, vor dreissig und mehr Jahren eine Institution wie das WBZ zu gründen, und es schildert in mehreren Portraits den Alltag von Menschen mit Behinderung, die heute im WBZ arbeiten und wohnen. Zudem schaut es in einem Interview mit dem Stiftungsratspräsident und dem Direktor des WBZ in die Zukunft des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte.