Rheinsberger Mosaik 2011 Frühling Heft 22

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Rheinsberger Mosaik

Das Magazin für das Rheinsberger Seenland t 22 H e f ga n g hr 4 . Jarühling F 2 011

Das Urteil des Midas Schlosstheater Rheinsberg Premiere: Ostersamstag, 23.04.2011 um 19:30 Uhr Weitere Vorstellungen 24.04. | 29.04 | 30.04. | 07.05. jeweils 19:30 Uhr 01.05. | 08.05. jeweils 15:00 Uhr


RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


INHALTLICHES

Rätselhaftes Rätselfrage................................... 4 Wir sagen danke.......................... 4

Editorial Neujahrsgruß............................... 5

Rückspiegel Was war los in Rheinsberg?........ 6

Geschichtliches Kalender 2010 – . 675 Jahre Rheinsberg.................. 8 Rückblick Wendejahr 1990........ 10

Pokalschießen in Flecken Zechlin...................... 33 Die Dakar gewonnen................. 34 43 Teilnehmer beim Wittweseelauf............................ 36 Handball..................................... 37 6-Tage Rennen........................... 38 Weltmeister feiern Premiere beim Sechstage-Jubiläum.......... 39

Gesundes Leben in Balance....................... 40 20 Jahre Rheuma Liga............... 41

Närrisches Die 5. Jahreszeit......................... 14

Gewerbliches CUBA Kunststoffverarbeitung.... 16

Kulinarisches

Kinder besuchen Senioren Senioren besuchen Kinder........ 28 Tag der offenen Tür in der Heinrich-Rau-Schule.................. 29

Landwirtschaftliches Resi i hol di mit mei‘m Traktor ab................................... 30 Kleintierzüchter zeigten Ergebnisse ihrer Arbeit.............. 31

Sportliches Neujahrsempfang beim FSV...... 32

www.ferienland-luhme.de

Bungalows Ferienwohnungen Restaurant Konsumwirtschaft

Ein Geburtstag fast wie zu Hause..................................... 52

Künstlerisches 14. Lange Nacht der Künste. in Rheinsberg ........................... 59

Keramisches Keramik erleben in der Keramikstadt Rheinsberg.......... 60

Kalendarisches

S 033923/ 71425

Veranstaltungsvorschau 2011... 61

Impressum Literarisches Else Weil - Eine Frau inspieriert Rheinsberg ................................ 42 „Die im Bett behält immer Recht.“ K. Tucholsky Ratgeber... 45 Mörderische Geschichten.......... 46

Filmisches „Kino-Klassiker des DEFA-Films“............................... 47

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Ehrenhaftes

Förderpreis für 31-jährige Pianistin..................................... 53 20 Jahre Musikakademie........... 54 Die Opernwerkstatt der Kammeroper Rheinsberg........... 56 Kammeroper Schloss Rheinsberg - vom 25.Juni bis 13.August ist Festivalzeit................................. 57 Ein fast familiäres Konzert........ 58

Winterliche Heimat.................... 12

Schulisches

Die wohlige Anarchie des kulturellen Neubeginns............. 48 Murga mara hai, wah ab nahi bangega..................................... 49 Rheinsberg, Rostock und die alkoholische Gärung.................. 50 Ein waschechter Sachse an der Knautsche................................... 51

Musikalisches

Jahreszeitliches

Pokalkochen............................... 18 Waldschänke.............................. 20 Internationale Grüne Woche mit „Rheinsberger Spezialitäten“... 22 Fisch des Jahres......................... 24 Kossätenhof der Familie Behm...................... 25 Eiskalender der EIS-Zauberei..... 26

Erzähltes

Leserbrief................................... 62


Rätselhaftes

Rätselfrage

Wir sagen danke

Dass das Rheinsberger Mosaik eine Meise hat, wußten viele schon immer. Das ist allerding falsch! Wir haben gleich viele davon.

Für die Mitarbeit bei dieser Aus­gabe bedanken wir uns herzlichst bei Ralf Stresow, Jürgen Rammelt (jr), Ruth Eberhardt (re), Jörg Möller, Jörg Schubert, Olaf Barufke, Heinz Karwath (HK), Eckhard Joszko (EJ), Peter Böthig, Ingo Mangliers, Klaus Bothe, Tanja Rosenberg, Detlev Glahnert, Dorothea Gast, Sabine Müther

Wie viele? Schauen Sie

Leserfoto von Jürgen Rauch Shwanow

genau hin und schreiben sie uns ihre Antwort.

Unsere Anschrift: Rheinsberger Mosaik PF 112 in 16831 Rheinsberg oder Rheinsberger-mosaik.redaktion@web.de

Fotoquellen: Titelfoto: Jürgen Rammelt Thomas Tittel(tt), Jürgen Rammelt(jr), Ute Böhm, Oliver Gerndt, Jeanette Mrosek, Karl Franke, . Karin Stellmacher, Messe Berlin, Jan Beeskow, . Gundula Tittel, Björn Schröder, Wolfgang Brasch, . Stadtgeschichte e.V., Musikakademie, Jean Severin, . Marie Prott, privat

Layout | Satz | Grafik | Bildbearbeitung | Offsetdruck | Großformatdruck mit Konturenschnitt und Metalliceffect | Digitaldruck | Weiterverarbeitung | Außen- & Leuchtwerbung | Beschriftungen aller Art Großflächenwerbung | Messesysteme | Rollup- & Falt-Displays

Objektbeschilderungen | Folienvollverklebung (KFZ) | Wegeleitsysteme UV-Schutzfolien | Steinschlagfolien | Innen- & Außendekoration ... Ahornallee 9 | 16818 Märkisch Linden OT Werder | Tel. 03 39 20/ 50 55 0 | Fax 03 39 20/ 50 55 25 info@druck-werbung-luebke.de | www.druck-werbung-luebke.de

RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Editorial Liebe Rheinsbergerinnen, liebe Rheinsberger, liebe Gäste der Stadt

Endlich ist es an der Zeit, sich auf den kommenden Frühling und das Osternfest zu freuen. Wenn auch der Winter noch nicht ganz weichen möchte, zeigen sich doch bereits die ersten Frühlingsboten. Und bevor wir uns versehen, wird der Sommer Einzug halten. Hier und da wird in unserer Stadt auch schon geputzt und werden Pläne geschmiedet, wie man die Attraktivität von Rheinsberg weiter erhöhen kann. Dazu werden hoffentlich bald auch saubere und schlaglochfreie Straßen und Gehwege gehören. Aber auch der Blumenschmuck auf den Freiflächen und wo etwas Grün-Buntes hinpasst, gehören zweifelsfrei zu einem Erholungs- und Tourismusort. Doch das kann längst nicht alles sein, was unser Rheinsberg seinen Gästen bieten sollte. Zu einer Stadt, die sich von anderen Orten abheben möchte, gehören auch Sehenswürdigkeiten und Angebote, die über das ganze Jahr Urlauber anlocken, selbst wenn die Benzinpreise zu explodieren drohen. Natürlich hat Rheinsberg ein Schloss mit einem Museum, eine Musikakademie, ein Kurt-Tu-

cholsky-Literaturmuseum und im Hochsommer ein Kammeropernfestival. Auf diese Einrichtungen, die Musikakademie und das Kurt-Tucholsky-Museum werden immerhin 20 Jahre alt, können und sollten wir stolz sein. Auch Wasser, Fahrradwege und Wald gibt es reichlich. Aber gerade der Wald sieht nach dem vielen Schneebruch in diesem Winter alles andere als schön aus und auch die Radwege sind in jüngster Zeit nicht besser geworden. Doch wer neue und zusätzliche Touristen und Urlauber in die Region locken möchte, muss sich hin und wieder etwas Neues einfallen lassen. Allerdings scheint das in Rheinsberg nicht so einfach. Da gibt es zum Beispiel den Grafiker und Holzbildhauer Tony Torrilhon, der auf eigene Kosten am seeseitigen Ende der Seestraße ein Ensemble mit seiner Kunst schaffen möchte. Doch das Vorhaben stößt bei einigen Rheinsbergern auf Widerstand. Es gibt sogar Signale, dass an diesem Thema alte Freundschaften zerbrechen und die Bürgerschaft in Gegner und Befürworter des Projektes gespalten werden. Das ist nicht gut für unsere Stadt. Natürlich kann man über Kunst immer streiten, aber etwas Peppiges oder auch Ausgefallenes fehlt in unserer geschichtsträchtigen Stadt. Noch ist die alte Remise nicht restauriert und auch die denkmalgeschützten Ruinen in der Seestraße müssen noch auf den Einzug der Rathausmitarbeiter warten. Und am allerwenigsten ist der teuer um-

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gestaltete Vorplatz des Schlosses dafür geeignet, um zusätzliche Gäste in die Stadt zu locken. Gestritten und geredet wurde ohne Zweifel in Rheinsberg in den zurückliegenden Jahren genug. Wenn die einstigen Stadtverordneten etwas mehr Mut bewiesen hätten, dann sähe es in unserer Prinzenstadt wahrscheinlich etwas anders aus. So haben wir zum Beispiel eine Thermalquelle, aber kein Thermalbad, eine freigelegte alte Bahnstrecke, aber keine Ortsentlastungsstraße, einen plattierten Kirchplatz, aber darauf keinen Weihnachtsmarkt und mit Feldsteinen gepflasterte Wege und Straßen, die wenig rollstuhltauglich sind. Dennoch wünsche ich den Lesern und Freunden des Rheinsberger Mosaik einen tollen Start in den Frühling und den Geschäftsleuten einen Sommer mit vielen zufriedenen Gästen, die gerne wiederkommen möchten. Aber auch etwas mehr Mut zum Verändern und Gestalten und die Hoffnung, dass die Stadtverordneten Nägel mit Köpfen machen. Es hilft wenig, den alten Zeiten nachzutrauern, denn in der Gegenwart und Zukunft wird entschieden, wohin der Weg in Rheinsberg führen wird. Auch das inzwischen 22. Heft des Rheinsberger Mosaik hält wieder interessante Lektüre und Tipps bereit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Ihr

Jürgen Rammelt


Rückspiegel

Was war los in Rheinsberg? 1

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RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Rheinsberger Leben in Bildern 6

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1. Bun ga 2. Eisf lowbrand in ee Waren thin 3. Kin derfas c h 4. Koc ing he 5. Roll n in der Sch ule stuhlr ugby 6. Köp ernitz er 7. KoiStamm Hausmusik tisch 8. Feu e 9. Deu rwehr Rhein tschla sberg 10. W ndcup bei de interf im Ro r Ausb est in llstuh ildu Zechli ner Hü ltischenten ng nis tte 10

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Geschichtliches

Rheinsberg in Kalenderblättern

Eine stadtgeschichtliche Erinnerung Ein Kalender ist an sich nichts Besonderes. Jedes Jahr überschwemmt eine Vielzahl von ihnen den Markt in mehr oder weniger guter Qualität. Zu etwas Besonderem und mittlerweile auch zu einem gefragten Exemplar scheint sich aber insbesondere ein Kalender in Rheinsberg und Umgebung entwickelt zu haben. Der Verein „Stadtgeschichte Rheinsberg e.V.“ stellte im Herbst vergangenen Jahres für das Jahr

Serien-Nr.

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2011 die inzwischen vierte Ausgabe seines stadtgeschichtlichen Kalenders vor. Die erste Ausgabe wurde noch selbst gedruckt und gebunden, die weiteren Auflagen aber in den Folgejahren an entsprechende Firmen übergeben. Intensive Bemühungen und Recherchen zu den Themen der jeweiligen Kalenderausgaben sind immer wieder der Anfang aller Arbeiten.

Kalender 2011

Entwurf, Gestaltung und Verwirklichung eines Kalenderprojektes nehmen viel Zeit in Anspruch. Es genügt nicht, damit erst in der zweiten Jahreshälfte zu beginnen. Bereits zum Anfang eines neuen Jahres steht dieses Thema auf der Tagesordnung. Gemeinsam wird von den Vereinsmitgliedern für jedes Folgejahr ein Thema ausgewählt. Vereinsvorsitzender Jörg Möller legte in diesem Jahr zum Beispiel bereits im Februar die ersten gestalterischen Entwürfe für das Exemplar 2012 vor. Aber es sind erst zwei Monate des Jahres 2011 verstrichen und es bietet sich an, auf die Entstehungsgeschichte des diesjährigen Kalenders des Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e.V. zurückzublicken. Das Handwerk in Rheinsberg hatten sich die Vereinsmitglieder für diese Ausgabe zum Thema gewählt. Eine Aufgabe, die damit beginnt ,zwölf Gewerke auszuwählen die repräsentativ für alle anderen Handwerksbetriebe der Stadt im neuen Kalender stehen sollen. Kein Betrieb und sei er noch so klein, soll sich dabei benachteiligt fühlen, auch wenn es ihn vielleicht längst nicht mehr gibt. Immerhin war die Zahl der Handwerker in unserem Städtchen einst sehr beachtlich: Im Jahre 1800 werden zum Beispiel rund 50 Handwerker genannt (histo-

“Handwerk in Rheinsberg”

RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Geschichtliches

1 - Bergstr. 2 2 - Berliner Str. 13 3 - Berliner Str. 31 4 - Kirchstr. 11 5 - Königstr. 4 6 - Königstraße 23 7 - Königstraße 24 8 - Mühlenstr. 14 9 - Schlossstr. 18

10 - Seestr. 22 11 - Seestr. 24 12 - K.-Tucholsky-Str. 11 13 - K.-Tucholsky-Str. 15 14 - K.-Tucholsky-Str. 26 15 - K.-Tucholsky-Str. 36 16 - K.-Tucholsky-Str. 42

Hermann Fischer (Hausschlächter) (1920er) Robert Weger (ca. 1898-1929); Paul Weger (1929-1947); Konsum (1947-1954); Heinz Weger (1954-1958); HO (Ltr.: Heinz Weger (1958-1972), Rita Weger (1972-81)) Hermann Lehmann (Hausschlachter),(ca.1926- ) Erich Rückheim (ca.1926- ) Otto Gartmann (Hausschlachter)(ca.1920er-1940er) Konsum-Fleischerladen (Ltr.: Gustav Buwert (1957 - 1968)) Fritz Thurmann (ca.1912-ca.1921); Paul Ullrich (1926-1932); Helmut Koppe (1932-1937); Paul Wiwiorra (1937-1945); Albert Wiese (ca.1899-1928); Gertrud Wiese (1928-1941); Max Grasnick (1941-1945); Gustav Buwert (1945 - 1951); Konsum (Ltr.: Max Grasnick (1947-ca.1967), ...(1967-1990)); Cornelia Endler (1991-heute) Bernhard Baeker (1900-ca.1912); Ernst Benk (ca. 1912-1934); Emil Benk (1934-1955); Günther Benk (ca.1955-ca.1962); HO (Ltr.: Günter Brenk (ca.1962-64); Ursula Weger (Laden 1958-1990)); Horst Rathmann (1990-1998);Zupke( - ); Ines Thurmann (2008 - heute) Hermann Fraufarth sen. ( -1918); Siegfried Nicolai (1918-ca.1934) Hermann Fraufarth sen.(ca.1918-1930er); Hermann Fraufarth jun. (ca.1930er-ca.1943); Wilhelm Rohde (ca.1943-1954) Hermann Fischer (Hausschlachter)(1920er-1945) Wilhelm Rohde (ca.1921-ca.1952) Walter Fischer (Hausschlächter 1920er-1940er) Konsum (Ltr.: Gustav Buwert (1951-1957),(1957-1968, nur Produktion) Fritz Thurmann (ca.1921-ca.1950); Heinz Thurmann (ca.1950-1976); Marlies Thurmann (1976-1980)

Der Januar des neuen Kalenders stellt das Bäckergewerbe vor. Hier wurde das seit dem Jahr 1900 von der Familie Läge betriebene Unternehmen in der Berliner Straße ausgewählt. In unseren Recherchen gelang es uns, die Standorte von 11 Bäckereien zu benennen. Deren älteste war dabei die Bäckerei August Haack, Königstraße 28 (ca. 1899 oder 1900). Bäcker

Handwerk in Rheinsberg Bäckermeisterei Hermann Läge, Berliner Str. 12, um 1910

1 - Berliner Str. 12 2 - Berliner Str. 18 3 - Kirchstraße 8 4 - Königstr. 22 5 - Königstr. 28 6 - Lange Str. 42 7 - Mühlenstr. 2 8 - Mühlenstr. 7 9 - Schlossstr. 14 10 - K.-Tucholsky-Str. 11 11 - Schwanower Str. (Windmühle)

Hermann Läge (1900-1934); Alfred Läge (1935-1961); Gerhard Läge (1961-1991); Antje Rosenthal, geb. Läge (1992-heute) Ernst Stein (ca.1911-1931); Emil Döhring (1931-ca.1953) August Wendt (ca.1900-1929); Otto Borchert (1929-ca.1963); Günter Borchert (1963-1973) Ernst Prast (ca.1930-Anfang der 40er Jahre) August Haack (ca.1899-1937); Erwin Braatz (1937-1938); Andreas Reisenberg (1938 - 1952); HO-Bäckerei (Ltr.: Heinz Rudel (1952-1967); Eberhard Jäger (1967-1970er)) Hermann Erb (ca.1912- ); Franz Reichow (ca.1926-1936); Karl Schütz (1936-1940) Willy Winkelmann (1930- ) Ernst Lemm (ca.1910er-1928); August Rönnefahrt (1928-ca.1952); Hans Aschenbach (ca.1952-1960) Franz Blank ( -ca.1921); Herrmann Freyer (ca.1921-1927); Richard Schulz jun.(1927-1965); Horst Steffen (1965-1981); VEB Backwaren (1982- ); Erdmann Reschke ( -2003) Richard Schulz sen. (ca.1904-1938); Arnold Foth (1938-1938); Heinz Graap (1938-Anfang 50er Jahre); Konsum ( Anfang 50er Jahre-1956) Erich Diethert (1930-ca.1952)

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01. - Neujahr

Januar

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Sehr interessant und auch etwas kurios gestalteten sich die Recherchen zum Thema des Monats Februar. Fleischereien in Rheinsberg.

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19., 26. und 27. Fasching

Immerhin hatten die für diese Seite Verantwortlichen 16 Fleischereibetriebe ausfindig gemacht, die einst in Rheinsberg vorhanden waren. Als Beispiel für den Kalender sollte die ehemalige Fleischerei Grasnick, Schloßstraße / Ecke Mühlenstraße (heute Endler), dienen. Im Vereinsbesitz befindet sich das Foto von Mitarbeitern einer Rheinsberger Fleischerei aus Zeiten vor dem zweiten Weltkrieg. Genau konnte niemand sagen, wer auf diesem Bild zu sehen ist. Vermutungen gingen jedoch in die richtige Richtung: Fleischerei Grasnick. Doris Lippuner, Jörg Möller und Peter Francke erinnerten sich,

HEFT 22 ∙ 4. JAHRGANG

Fleischer

Handwerk in Rheinsberg Fleischermeister Albert Wiese, Mühlenstr. 14, um 1935

Februar

risches Ortslexikon für Brandenburg 1970 Teil II Seite 213). Handschuhmacher, Nadler, Drechsler, Seiler und andere Gewerke sind inzwischen in der Prinzenstadt nicht mehr zu finden, aber ganz ausgestorben ist das Handwerk dennoch nicht. Als Ausgangsdatum unserer Suche nach einstigen und jetzigen Handwerkern in Rheinsberg haben sich die Vereinsmitglieder auf das Jahr 1900 festgelegt. Die ersten sechs Monate des für dieses Jahr geltenden Kalenders sollen als Beispiel für alle Kalenderblätter stehen.

dass die ehemaligen Rheinsberger Karl-Heinz und Ruth Lipock dazu nähere Auskünfte geben könnten, denn Frau Lipock ist eine Gebürtige Grasnick. Ein anschließender Besuch bei Familie Lipock war sehr erfolgreich: Er führte zu vielen interessanten und aufschlussreichen Informationen zur Geschichte des Hotels und Gaststätte „Zum Alten Fritz“. Unter anderem waren auch Leihgaben dabei. Insbesondere aber konnte Frau Lipock zur Fleischerei Grasnick / A. Wiese genaue Auskunft geben. Sie erkannte als erste „Person“ ihren damaligen Hund auf dem vorgelegten Bild. Anhand dessen datierte sie


Geschichtliches

Handwerk in Rheinsberg Autoreparaturwerkstatt Bruno Paetsch, Schlossstr. 10, um 1935

1 - Berliner Chaussee 8 2 - Berliner Chaussee 10 3 - Berliner Chaussee 14 4 - Berliner Straße 53 5 - Rudolf-Breitscheid-Str. 1 6 - Dr.-Martin-Henning-Str. 5 7 - Dr.-Martin-Henning-Str. 14 8 - Kiefernweg 4 9 - Königstr. 7 10 - Lindenallee 7 11 - Rhinhöher Weg 2a 12 - Schlossstr. 5 13 - Schlossstr. 8 14 - Schlossstr. 10 15 - Seestr. 22

Autoreparatur

Timo Gottschalk (2008-heute) Gerd Schmidt (1989-heute) Günther Gröning (1994-1999) Ernst Otto (ca.1935-1949); Karl-Heinrich Otto (1949-Ende 1970er) Günther Gröning (1999-2007) Günter Maaß (1967-1984); Gerd Schmidt (1984-1989); Werner Tornow (1990-heute) Victor Cramer (1955-1976); Bernd Cramer (1976-heute) Gernot Pietz (1977-1982) Carl Richard Hermann Lamprecht (ca.1926-1932); Kurt Krokowski (1932-); Alfred Schneider (ca.1960er-ca.1970er) Ernst Otto (1927-ca.1928); Otto&Schröder (ca.1928-ca.1933); Schröder (ca.1933-ca.1950er); Victor Cramer (1953-1955) Rosh Car Service (2002-heute) Siegfried Kolbow (1931- ) Wilhelm Isachsen & Sohn (1927-ca.1930) Bruno Paetsch (1920er-ca.1955); Günter Maaß (1962-1967) Paul Baumbach (1912 - 1913)

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5. und 6. Fasching

das Foto auf das Jahr 1935. Sie selbst wurde 1939 in Rheinsberg eingeschult und heiratete 1956 ihren jetzigen Ehemann Karl-Heinz Lipock. Beide wohnen seit dem Jahr 1961 in Berlin- Spandau.

10 ein Begriff. Einige auf dem Foto im Kalender zu findende Details sind auch heute noch am Gebäude zu erkennen.

Handwerk in Rheinsberg

Die Erfindung des Automobils rief seit dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts ein neues Handwerk auf den Plan: Autoreparaturen. Mit diesem Thema befasst sich das Kalenderblatt des Monats März. Die älteste, aber kaum noch bekannte Werkstatt betrieb in Rheinsberg seit 1912 Paul Baumbach in der Seestraße 22. Vielen alten Rheinsbergern ist aber sicher noch die Firma von Bruno Paetsch, Schloßstraße

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März

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Schuhmacher

Schuhmachermeister Franz Schifferdecker, Königstr. 22, um 1910

1 - Brückenstr. 35 2 - Gartenstr. 3 - Kirchstr. 2 4 - Kirchstr. 4 5 - Kirchstr. 13 6 - Kirchstr. 14 7 - Kirchstr. 17 8 - Königstr. 19 9 - Königstr. 22 10 - Königstr. 26 11 - Lange Str. 39 12 - Lange Str. 50 13 - Lindenallee 8 14 - Mühlenstr. 6 15 - Mühlenstr. 10 16 - Mühlenstr. 14 17 - Mühlenstr. 17 18 - Mühlenstr. 18 19 - Mühlenstr. 19 20 - Paulshorster Str. 6 21 - Seestr. 10 22 - Seestr. 11 23 - Seestr. 22 24 - K.-Tucholsky-Str. 38

Kurt Stelter (1983-1990) Friedrich Rattunde (um1926- ) Adolf Meyer (ca.1850-1900); Robert Meyer (ca.1900-1932); Walter Meyer (1932-1960er); Anni Meyer (1960er-ca.1970er) Max Fuhrmann (1927-1950er) Alfred Westpfahl (ca.1924-1948); Herbert Groche (ca.1955-1960); Wegener (1960er-1970er) Friedrich Schönberg (ca.1920er-1945) Walter Kilian (ca.1926- ); Georg Koppetzki (Inh. 1930er-ca.1949) Karl Kaplick (ca.1930er-1939) Franz Schifferdecker (ca.1890-ca.1920) Horst Augner (1963-1968) August Kilian (ca.1912-1935) August Sukrow (ca.1926-1940er) Ferdinand Wollitz (1920er) Albert Keller (1920er) August Müther (ca.1930er-1940er) Stobbe (ca.1950er) Alfred Wikinger (ca.1950er-ca. Anfang 1970er) Wilhelm Zacharias Albert Rönnefahrt Alfred Schröder (1934.1941) Gustav Kaplik (ca.1914-1929) Hermann Westpfahl (1910er- ); Louis Westpfahl (ca.1910er-ca.1920er) Alfred Westpfahl (Anfang 1920er-ca.1924) Hermann Albrecht

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16.-17. - 5. Keramik- und Kunsthandwerkermarkt

22. - Karfreitag, 25. - Ostermontag

Mehr und mehr entwickelte sich im vergangenen Jahrhundert auch das Fotografenhandwerk Älteren Bürgern unserer Stadt mögen Namen wie Voigt, Tauchert, Lehmann, Stein, Gebrüder Otto oder Wegwart in diesem Zusammenhang noch bekannt sein. Uns ist es gelungen, zwölf Fotografen und deren damalige Adressen zu benennen. Die Zeiten haben sich, wie in allen Bereichen, weiterentwickelt und die Zahl der Unternehmen hat sich reduziert.

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April

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Das Kalenderblatt des Monats April ist in diesem Jahr dem Schusterhandwerk gewidmet. Dieses Handwerk war in unserem Städtchen weit verbreitet und hatte im Jahr 1800 einen Umfang von 23 Schustereibetrieben. (historisches Ortslexikon für Brandenburg 1970 Teil II Seite 213). Unseren Vereinsmitgliedern ist es bei den Recherchen dazu gelungen, die ehemaligen Standorte von 24 Betrieben bis zur heutigen Zeit nachzuweisen. Dazu wurden persönliche Kontakte mit noch lebenden Nachfahren genutzt und auch telefonische Auskünfte eingeholt. Sehr hilfreich waren auch die Informationen des ehemaligen, heute in Frankfurt/Oder lebenden Rheinsbergers, Wolfgang Buwert. Doris Lippuner erkundete z.B. das Todesjahr des Schuhmachers Alfred Wikinger an dessen Grabstein auf dem Rheinsberger Friedhof. Nachbarn von ehemaligen Handwerkern wurden befragt und sowieso wurden Informationen zu den Themen unter den Vereinsmitgliedern ausgetauscht.

Das Tischlerhandwerk kann in Rheinsberg auf eine schon recht lange Tradition zurückblicken.

10 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Geschichtliches Unsere Nachforschungen (bis 1880 Wilhelm Scheibel) ergaben, dass in Rheinsberg bis heute insgesamt 13 Tischlereien nachgewiesen werden konnten.

Fotograf

Handwerk in Rheinsberg

Fotograf Franz Tauchert mit Frau Dorothea und den Kindern Werner und Gisela, ca. 1927

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1 - Berliner Str. 11 Alfred Voigt (ca.1926-1940er) 2 - Berliner Str. 33 H. Lehmann (1940er-1950er) 3 - Dr.-Martin-Henning-Str. 1 Franz Tauchert (1921-1939); Luise Meißner (1939-1972); Karin Wegwart (1972-1981) 4 - Dr.-Martin-Henning-Str. 2 Ernst Stein (ca.1922-1940er) 5 - Kirchstr. 12 Ernst Stein (ca.1908-ca.1922) 6 - Kirchstr. 13 Gebrüder Otto (1880er-ca.1921) 7 - Königstr. 23 Karin Wegwart (1981-2001); Jeanette Mrosek (2001-heute) 8 - Markt 2 Alfred Voigt (1910er- ) 9 - Mühlenstr. 11 Fridericus Rex ( - 2001) 10 - Rhinstr. Fridericus Rex (1991- ) 11 - Schillerstr. 7-8 Fritz Regling (1920er) 12 - Schlossstr. 10 Fridericus Rex

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01. - Tag der Arbeit

Bereits im Jahr 1800 sind in Rheinsberg acht Tischlereibetriebe angesiedelt (historisches Ortslexikon für Brandenburg 1970 Teil II Seite 213).

Für die Präsentation auf dem Kalenderblatt Juni wurde die ehemalige Tischlerei von August Steffen ausgewählt. Sie befand sich im Haus Schloßstraße 28, das heute noch von seinem Enkel, dem Bäckermeister Horst Steffen bewohnt wird. August Steffen hatte dieses Haus damals vom Rheinsberger Maurermeister Seiffert erbauen lassen und die entsprechende Tischlerwerkstatt dabei berücksichtigt. Heute dient dieses Gebäude

Tischler

Handwerk in Rheinsberg Tischlermeister August Steffen, Schlossstr. 29, um 1910

1 - Berliner Chaussee 8 2 - Berliner Str. 1 3 - Kirchstr. 6 4 - Königstr. 19 5 - Lange Str. 39 6 - Lange Str. 60 7 - Mühlenstr. 19 8 - Schlossstr. 15 9 - Schlossstr. 21 10 - Schlossstr. 29 11 - K.-Tucholsky-Str. 1 12 - K.-Tucholsky Str. 21 13 - K.-Tucholsky Str. 39

Olaf Kress (2004-heute) Carl Schütze (1945); Siegfried Schütze (1945-ca.1950) Emil Paul (vor 1900-ca.1925); Max Paul (ca.1925-1960er) Ernst Rönnefahrt (um 1900-1930er); Hermann Rönnefahrt (1935-1965) August Steffen (1894-1907) Albert Reinke (ca.1907-ca.1920er) Robert Rönnefahrt (ca.1890er-1913) Albert Lamprecht (ca.1907-mind. bis 1912) Albert Lamprecht (ca.1920er-ca1935); Martin Lamprecht (ca.1935-Ende 1960er); Günter Kress (1985-1988) August Steffen (1907-1935); Siegfried Schütze (ca.1950-ca.1954) Hermann Rönnefahrt (1935-1965); Erich Schönholz (1935-1941) Wilhelm Scheibel (1880-ca.1930er); Fritz Scheibel (ca.1930er-ca.1970) Heinz Schäfer (1968 - 1973)

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Als angenehmer Nebeneffekt ergaben sich aber auch Erkenntnisse zu anderen Rheinsberger Themen und Ereignissen, die für den Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e.V. sehr interessant und aufschlussreich sind. Überhaupt ist der Verein an allen Dingen die zur Geschichte unserer Stadt Informationen hergeben sehr interessiert und nimmt diese gern entgegen. Nur so können wir auch für die nächsten Jahre so erfolgreich weiterarbeiten. Gern begrüßen wir auch Gäste zu unseren Vereinsversammlungen, die jeweils dienstags um 19:00 Uhr im Marstall des Schlosses stattfinden. Außerdem können Sie sich einen ersten und persönlichen Überblick über unsere Vereinstätigkeit auf unserer Internetseite unter www.stadtgeschichterheinsberg.de verschaffen.

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3

nur noch als reines Wohnhaus. Immer wieder machten sich sehr umfangreiche Recherchen in Form von Telefonaten, Briefwechseln oder persönlichen Gesprächen erforderlich, um die notwendigen Informationen zur möglichst vollständigen Gestaltung unseres Kalenders zu erhalten.

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Eckhard Bartel

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Stadtgeschichte Rheinsberg e.V.

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So 5 12 19 26

Juni

1


Nächtliches Jahreszeitliches

Das war die 5. Jahreszeit

Rheinsberg TV, Flower-Power und ein Flug nach Amerika

Rheinsberg im Telespiegel – unter dieses Motto haben die Karnevalisten der Prinzenstadt ihr diesjähriges Programm gestellt. Schon einmal, vor 40 Jahren, ging es ebenfalls um die Show im Fernsehen. 1971 aber gab es noch das FDGB-Klubhaus in der Menzer Straße und viele der heutigen Gäste hatten noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt. Diesmal fand das Spektakel im Schlosstheater des Prinzen Heinrich statt, in dem der RCC auf Sender gegangen war. In drei Abendveranstaltungen sowie dem Rentner- und Kinderfasching boten die Rheinsberger Karnevalisten ein Programm, bei dem es an Höhepunkten nicht fehlte. Ute Baudis als RBB-Moderatorin, die Sängerschar des RCC sowie Pin und Kel durften im über zweistündigen Programm

ebenso wenig fehlen, wie Jens Flegel als Wetterfrosch oder Ute Schönherr als Richterin Salesch sowie Karsten Koch und Thomes Kaufmann als Fernsehköche. Als Shakira wirbelte Meike Dittberner über die Bühne, flankiert von den Damen des RCCBalletts und beim Schlager-Medley der RCC-Sänger gab es Unterstützung aus dem ganzen Saal. Um perfekte Körper ging es bei der Suche des Germany Next Top Model und natürlich gab sich auch die Supertalent-Jury mit Dirk Otto als Dieter Bohlen die Ehre. Wer dagegen einmal richtig Flower-Power erleben wollte, der war im Kinderland Prebelow richtig. Dorthin hatte der Kleinzerlanger

Faschingsklub seine Fans eingeladen. Das in drei Blöcke aufgeteilte Programm begann mit einem getanzten

Feuerwerk der Funken vom Pälitzsee. Bei den folgenden Sketchen, Reden und Parodien nahmen die 25 Mitwirkenden alles aufs Korn, was es rund um Kleinzerlang, aus Rheinsberg und der

Welt zu berichten und auf die Schippe zu nehmen gab. Da wurde die Rheinsberger Königstraße zur Reichslochallee erklärt und die neue Brücke über den Kanal zum längsten Bauwerk der Welt ernannt, weil man das andere Ende des Bauwerkes nicht sehen kann. Aber auch die skurrilen Szenen aus dem Eheleben, die deftigen Stammtischreden sowie musikalischen Darbietungen wurden vom Publikum mit dem Schlachtruf „Pälitz-Helau“ euphorisch gefeiert. Gleich in mehreren Rollen war Ortsvorsteherin Ilona Schenk zu erleben: Mal als die Tante der Cindy aus Marzahn, als Verkäuferin in einem Marktcenter, als Mitglied einer Oma-Gang, sowie als

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Jahreszeitliches Nächtliches Krankenhauskontrolleurin, sorgte die Ortschefin für ausgelassene Stimmung. Als stilechtes Double von Udo Lindenberg kam sie sogar um eine Zugabe nicht herum. Aber auch Karl-Heinz (Kalle) Willert, der mit Andrea Bergs „Du hast mich 1000-mal belogen“ sowie Norbert Stoppel mit dem Titel „Blumen der Liebe“ brachten genauso wie Elvira Spreu (alias Juliane Werding) mit „Als Jonny Cramer starb“ die Hippies zum Toben. Absoluter Höhepunkt des über dreistündigen Programms war der Auftritt des Männerballetts. Dabei zeigten die nur mit einem schwarzen Umhang und roten Slips bekleideten Herren einmal mehr, dass sie zu Recht dem „starken Geschlecht“ angehören. Reisestimmung ließ in diesem Jahr der Linower Faschingsclub aufkommen, der mit seinen Gästen über den großen Teich reiste. Unter den Passagieren befanden sich mit Frieda

und Erna (Susanne Stein und Kati Hinze) zwei alte Damen, die zum ersten Mal auf Weltreise gingen. Natürlich hat man Marschverpflegung dabei: Nöööd (Nüsse), die Erna den Passagieren und auch der Besatzung anbietet, die im Jumbo Platz genommen haben. Der Flugkapitän (Bodo Rieck) und sein Co-Pilot (Dirk Stein) sind nicht ganz nüchtern. Doch das macht nichts _ der Autopilot ist

ja eingeschaltet. Außerdem will sich der Flugzeugführer mit der Stewardess vergnügen. Er verrät dies, obwohl der Bordfunk noch eingeschaltet ist. In Amerika angekommen, erwartet das närrische Volk ein buntes Spektakel mit zahlreichen Überraschungen. Nach den Klängen des Radetzky-Marsches schwingen die Funkendamen ihre strammen Beine. Bevor Elvis (Karin Rieck) das Publikum rockt, erfahren die Reisenden von Burkhardt Stranz was man als Globetrotter alles in den Staaten erle-

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ben kann. Die Rede ist von hochprozentigem Whisky, störrischen Eseln und scharfen Frauen. Mit sonorer Stimme ertönt dann „New York, New York“, etwas später „My Way“, gesungen von Bernd Köpke, bevor stilecht Thomas Kiehn als Marilyn Monroe das Publikum vor Entzücken von den Plätzen reist. Da gibt es eine Begegnung mit dem King of Pop (Angela Otto) genauso wie mit Michelle und Barack Obama. Das Präsidenten-Ehepaar, gespielt von Valeria Deinert und Burkhardt Stranz, kannte sich zur Verwunderung des Publikums bestens in der Region aus. Es geht es um fehlenden Nachwuchs, und vom Bürgermeister veranlasste Stromsperren, um dem Kindermangel entgegen zu wirken, um vergipste Arme und verbrannte Weihnachtsbäume, damit niemand feststellen kann, wo die vor dem Fest geklaut worden sind. Und dann war noch der Auftritt der Liberty-Girls. Das Linower Männerballett machte in Kostümen der Freiheitsstatue der Filmmetropole Hollywood alle Ehre. Jürgen Rammelt


Kulinarisches

Erdgaspokal

Mit Topf und Kelle am Gasherd Die Rheinsberger Schülerköche haben sich auch in diesem Jahr für das Landesfinale im Erdgaspokal qualifiziert. Im Regionalendkampf um den zum 14. Mal ausgetragenen Pokal konnten sich Rheinsberger am 17. Februar gegen zwei Teams aus Potsdam und Oranienburg durchsetzen. Nach einem spannenden Wettkampf war nach gut zwei Stunden der Sieger ermittelt. Am Start in der Küche des Jugendaufbauwerkes Nauen waren die besten drei Teams aus dem ehemaligen Bezirk Potsdam - Mannschaften aus der Schule Am Nuthetal in Potsdam, der Jean-Clermont-Schule in Sachsenhausen und die Schülerköche aus der Heinrich-Rau Oberschule. Dabei war es gar nicht so einfach, den Endkampf zu erreichen. Immerhin mussten sich die jungen Weißmützen in einer ersten Wettbewerbsrunde gegen drei weitere Teams aus der Region durchsetzen. Gekocht wurde in Nauen auf nagelneuen Gasherden – von der EMB Energie Mark Brandenburg GmbH gesponsert – genauso wie Kochlöffel, Töpfe, Pfannen und viele gesunde Zutaten. Wie bereits in den Vorjahren hatten sich die Teenager seit Schuljahresbeginn auf den Wettbewerb vorbereitet, um die Drei-Gänge-Menüs – laut Wettbewerbsaufgabe bestehend aus Salat, Pasta und einheimischen Früchten – optimal zuzubereiten, anzurichten und am gedeckten Tisch zu präsentieren. Für die Heinrich-Rau-Schule waren Juliane Koch, Dana Rütz,

Jan Mäske und Michelle Bluck am Start. Während Jan Mäske für das Hauptgericht verantwortlich zeichnete, waren Dana Rütz für die Tischdekoration sowie Juliane Koch für die Vorspeise und Michelle Bluck für den Nachtisch zuständig. Schon mal Wettkampfluft durfte Jenny Hellblau schnuppern. Die Schülerin war als Ersatzköchin

Ende die Rheinsberger vorn. Fast wie ein Profi agierte Jan Mäske beim Gemüseschneiden und beim Zubereiten des Hähnchenfleisches. Aber auch Michelle Bluck, die für den Nachtisch kleine Schiffchen und aus Schokolade die Segel herstellte, sowie Juliane Koch, die einen Begrüßungssalat zubereitete, zeigten beim Wettkampf, dass

mit nach Nauen gekommen. Für ihr Menü hatten die vier Schüler aus der Prinzenstadt das Motto „Eine Reise in den Süden“ gewählt. Es ging über 1202 Kilometer von Rheinsberg nach Venedig, wie die Schülerköche am Ende der Jury und den Gästen berichteten. Um das auch bildlich darzustellen, schmückte den Tisch eine Autobahn, die die beiden Orte verband. Der Wettkampf war bis zum Schluss offen. Allerdings merkte man den von Bärbel Bliese und Christine Edler trainierten Rheinsbergern an, das sie gut trainiert hatten. Alle drei Juroren sahen am

sie sich im Küchenhandwerk auskennen. Völlig stressfrei ließen sie sich selbst von den Blicken der Juroren nicht aus der Ruhe bringen. Der Küchenchef vom Lindower Haus Schönbirken Volker Tabatt, der der Jury vorstand, lobte zum Schluss die Arbeit aller Teams. „Schon die Teilnahme am Regionalfinale ist für alle Teilnhmer ein Erfolg“, tröstete er die unterlegenen Schülerköche. Als er den Rheinsbergern zum Sieg gratulierte und die Urkunden überreichte, wollte die Freude bei den Jugendlichen kein Ende nehmen. Jürgen Rammelt

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Kulinarisches

Öffnungszeiten: Gaststätte: Sommer 12:00 – 22:00 Uhr Dienstag Ruhetag Fischhandel: Sommer 9:00 – 18:00 Uhr Dienstag Ruhetag

Unser Fischrestaurant hat für sie ab 08. April wieder geöffnet

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Kulinarisches

Wasser für Matthias Platzeck

Zehn Rheinsberger Unternehmen an einem Stand Es war ein Geschiebe und Gedränge am Brandenburgtag in der Halle 21a auf der Grünen Woche. Besonders als Ministerpräsident Matthias Platzeck am Vormittag gemeinsam mit dem Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft Jörg Vogelsänger den obligatorischen Rundgang absolvierten, war an einigen Ständen kaum ein Durchkommen. Der Weg führte sie auch an der Rheinsberger Gemeinschaftsstand, wo sie von Bürgermeister Jan-Peter Rau und von Tourismusmanagerin Sigune Schmidt-Ulbrich begrüßt wurden. Das Interesse des Ministerpräsidenten galt vor allem der Rheinsberger Preußenquelle. An dem Stand hatte der Marketingleiter des Unternehmens, Andreas Henschel, nicht Eiligeres zu tun, als dem hohen Besuch mehrere Gläser Wasser einzuschenken. „Das schmeckt

nicht schlecht“, meinte Matthias Platzeck, der an diversen Ständen bereits mit Bier, Milch und Säften sowie diversen Leckereien verwöhnt worden war. Henschel berichtete dem Ministerpräsidenten, das der Rheinsberger

Betrieb zahlreiche Märkte und sogar Berliner Spitzenhotels mit dem Mineralwasser beliefert. Doch dann war auch schon die Kurzvisite beendet. Ein Besuch nebenan am Stand der Rheinsberger Eiszauberei, die Platzeck

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Kulinarisches

sonst nie ausgelassen hatte, musste an diesem Tag ausfallen. Trotzdem herrschte am Rheinsberger Gemeinschaftstand über den ganzen Tag dichtes Gedränge. Wer wollte, erhielt ein Bonusheft, in dem sich Kupons von den zehn Rheinsberger Unternehmen befanden, die sich auf der Messe unter dem Funkturm präsentierten. Wer sich besonders für die Region interessierte, konnte sogar ein Gastgeberverzeichnis oder die druckfrische 21. Ausgabe des Rheinsberger Mosaiks mitnehmen. Hochherrschaftlichen Besuch empfing mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und seiner Gemahlin Henriette indessen Bürgermeister Jan-Pieter Rau. Allerdings trat das Stadtoberhaupt sofort Gerüchten entgegen, dass die Stadt demnächst die Monarchie wieder einführen will. „Die Hoheiten aus Oranienburg haben mich bereits in Rheinsberg besucht und nun gibt es ein Wiedersehen“, sagte Rau. Bereits am Freitag gab es für die

Abordnung aus der Prinzenstadt einen Höhepunkt. „Zur offiziellen Eröffnung wurden wir als erste auf die Bühne gebeten“, berichtete Sigune Schmidt-Ulbrich. „Wir konnten uns den Besuchern vorstellen und es wurde die von der Bäckerei Janke hergestellte Torte mit dem Wappen der Stadt und den Logos der beteiligten Unternehmen angeschnitten und von den Besuchern verzehrt.“ Überraschungsgast am Rheinsberger Stand war am Brandenburgtag auch Landrat Ralf Reinhardt. Der Nachfolger von Christian Gilde nutzte die Gelegenheit, sich mit den Rheinsberger Tourismusfachleuten bekannt zu machen Ausführlich lies sich der neue Kreischef über die Rheinsberger Unternehmen informieren, die auf der Grünen Woche für ihre Stadt warben. Natürlich probierte der Landrat auch das Wasser der Preußenquelle, Kekse der Bäckerei Janke und das Prinzenpils aus der Gasthausbrauerei Mücke. Doch die zehn Unternehmen

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auf dem Rheinsberger Gemeinschaftsstand waren nicht die einzigen Aussteller auf der Messe unter dem Funkturm aus dem Ruppiner Land. In der Halle der biologischen Erzeuger war auch die Bioland-Ranch Zempow vertreten. Hier konnten die Besucher von Wilhelm Schäkel, dem Geschäftsführer der Ranch, jede Menge über die Angebote seines Betriebes erfahren. Aber nicht nur das: Die Bioland-Ranch hatte an ihrem Stand auch eine Theke mit köstlichen Fleisch- und Wurstwaren vom Angus-Rind und wer wollte, konnte sogar zarten warmen Braten probieren. Natürlich brauchte keiner auf der Grünen Woche verdursten oder gar hungern. Für kleines und großes Geld gab es allerlei Deftiges und Exotisches wie Wildgerichte, neue Wurstsorten, Spargel- und Kräuterschnaps, diverse Käsearten und -sorten sowie Biowein von Mosel und Rhein. Jürgen Rammelt


Kulinarisches

Urlaub nach Herzenslaune Bei Familie Endler werden Sie verwöhnt Urlaub in Rheinsberg und Umgebung in einem äußerst reizvollen Ambiente können Sie bei Familie Endler machen. In Rheinsberg erwarten Sie der Gasthof mit seinen 8 Doppelzimmern in einem eingetragenen Einzeldenkmal und das Apartmenthaus vis á vis mit seinen sehr gut ausgestatteten Ferienwohnungen direkt gegenüber von Schloss Rheinsberg. Wenn Sie noch mehr Ruhe und Entspannung suchen, buchen Sie ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung von Endlers im Paradies Kalksee in Binenwalde.

Der Gasthof in Rheinsberg Die Kombination von Gasthof, Beherbergung und Fleischerei ist in Rheinsberg und Umgebung einmalig. Wunderschön eingerichtete Zimmer mit alten Fußböden, Fachwerk in einigen Zimmern, Nieschen und Ecken, alte Möbel und der rustikale Charme des Gasthofes wird Sie begeistern. Kein Zimmer ist wie das andere: Ob großes Appartement oder Doppelzimmer mit zusätzlichem Schlafboden, bestens geeignet für Eltern und Kinder. Im Gasthof stehen Ihnen die unterschiedlichsten Zimmervarianten zur Verfügung, jedes mit einer Mini-Küche ausgestattet. Die Zimmer haben einen Blick auf den herrlichen Innenhof, auf das Schloss oder auf die Kirche. Insgesamt verfügt der Gasthof über acht Doppelzimmer, die auch als Einzelzimmer buchbar sind. Genießen Sie nach einem interessanten Tag am Wasser, im Schloss oder wo immer es Sie hingezogen hat, den Innenhof bei einem gemütlichen Abendessen mit Wein und den hauseigenen Spezialitäten unserer Fleischerei. Das Restaurant im Gasthof bietet Platz für 55 Personen und ist für Familienfeiern, Klassentreffen und alle anderen Veranstaltungen bestens gerüstet. Das Apartmenthaus vis á vis Das Apartmenthaus hält 6 modern eingerichtete Apartments für 2 bis 6 Personen für die Gäste bereit. Hier können Sie in Sichtweite des Schlosses einen kulturvollen, sportlichen und entspannten Urlaub erleben. Ein Garten mit Sonnenterrasse und Grill steht Ihnen hier zur Verfügung. Die Rheinsberger Seenkette ist eine Region mit einem großen Angebot zur Urlaubsgestaltung für die unterschiedlichsten Interessen. Wassersportarten wie Segeln, Surfen oder Schiffsfahrten sind auf den Gewässern der Seenkette bestens möglich. Flora und Fauna können Sie bei Radtouren, Wanderungen oder Kutschfahrten erleben. Das Paradies Kalksee – Ferienhaus und Ferienwohnungen Im gemütlichen Paradies am traumhaften Kalksee verleben Sie Ihren Entspannungsurlaub. Alle Objekte sind komplett ausgestattet. Besonderes Highlight für die Gäste ist die Ufersauna. Während des Saunaganges haben Sie eine herrliche Aussicht auf den Kalksee. Boote, Fahrräder, frische Eier von glücklichen Endler-Hühnern und saisonales Gemüse aus dem Garten der Familie sowie ein Brötchenservice stehen Ihnen nach Wunsch zur Verfügung.

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18 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Kulinarisches

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Kulinarisches

2007

-10 -08

®

April

365+Sorten... heute schon probiert? Mai

Juni

1 Fr Schokoeis, Chili

1So Sorbet, Erdbeere, Müsli

1Mi Milcheis, Erdbeeren, Schokolinsen

2 Sa Joghurteis, Himbeeren, Brause

2 Mo Schokoeis, Banane, Müsli

2 Do Milcheis, Erdbeeren, Kiwi

3 So Schokoeis, Kirschen, grüner Pfeffer

3 Di Milcheis, Erdbeere, Müsli

3 Fr Joghurteis, Erdbeeren, grüner Pfeffer

4 Mo Joghurteis, Kirschen, Spirulina

4 Mi Joghurteis, Kirsche, Müsli

4 Sa Milcheis, Brombeeren, Fruchtbonbon

5 Di Milcheis, Banane, Schokotäfelchen

5 Do Milcheis, Tropic, Müsli

5 So Joghurteis, Erdbeeren, Banane

6 Mi Milcheis, Ingwer-Lemon-Öl

6 Fr Joghurteis, Kirsche, Rumkugel, Müsli 6 Mo Sorbet, Erdbeeren

7 Do Joghurteis, Himbeeren

7 Sa Milcheis, Himbeere, Müsli

7 Di Joghurteis, Erdbeeren, Mango

8 Fr Sorbet, Erdbeeren, Fruchtbonbon

8 So Milcheis, Banane, Müsli

8 Mi Milcheis, Erdbeeren

9 Sa Joghurteis, Beerenkorb, Brause

9 Mo Milcheis, Himbeere, Brause, Müsli

9 Do Milcheis, Erdbeeren, Chili

10 So Milcheis, Luftschokolade

10 Di Joghurteis, Kräutermix aus dem Garten 10 Fr Joghurteis, Erdbeeren, Himbeeren

11 Mo Joghurteis, Knoblauch, Petersilie

11 Mi Süß oder scharf? Laß Dich überraschen! 11 Sa Joghurteis, Erdbeeren, Brause

12 Di Sorbet, Himbeeren, Brombeeren

12 Do Joghurteis, Kirschen, Rumkugel

12 So Joghurteis, Erdbeeren, Meerrettich

13 Mi Schokoeis, Erdbeeren

13 Fr Schokoeis, Kirschen, Rumkugel

13 Mo Joghurteis, Tomate, Basilikum

14 Do Milcheis, Chili

14 Sa Sorbet, Johannesbeere, Holunderbonbon 14 Di Schokoeis, Erdbeeren, Tabasco

15 Fr Sorbet, Kirsche, grüner Pfeffer

15 So Sorbet, Kirsche, Erdbeeren

15 Mi Joghurteis, Erdbeeren, Rumkugel

16 Sa Schokoeis, Beerenkorb, Fruchtbonbon

16 Mo Joghurteis, Petersilie, Dill

16 Do Joghurteis, Erdbeeren, Tropic

17 So Sorbet, Johannesbeere, Brause

17 Di Milcheis, Erdbeere, Rose

17 Fr Joghurteis, Erdbeeren, Johanna

18 Mo Schokoeis, Walnuss

18 Mi Milcheis, Kürbiskerne, Kürbiskernöl

18 Sa Schokoeis, Erdbeeren, Kaffeebohnen

19 Di Sorbet, Mango, Himbeeren

19 Do Joghurteis, Möhre, Nuss

19 So Joghurteis, Sanddorn

20 Mi Schokoeis, Kakao, Herbe Schokolade

20 Fr Schokoeis, Sesamriegel

20 Mo Joghurteis, Erdbeeren, Beerenkorb

21 Do Sorbet, Erdbeere, Mango

21 Sa Joghurteis, Kiwi

21 Di Joghurteis, Erdbeeren

Aprilscherz

Engelchen

Tapferes Schneiderlein Pechmarie Affentüte

Sonnentau

Himmlischer Frühling

Tourist

Waldgeist

Luftikus

Kräuterbitter Rapunzel

Schober

Teufelshorn Showtime

Schoko-Beerenmix

Santa Maria Küßchen

Das schmeckt! Schokotraum

Frühlingserwachen

Glückskind

Max und Moritz

Muntermacher SchMüBa

Erdbeer-Kiwi

Scharfmacher

1. Frühstück

Fruchtbeere

Kraftprotz

Eber

Tropy Frutti

Zungenkuss

Orchesterprobe Elfenstaub

ErMa

Frühaufsteher

Große Klasse

Hot Pants

Schnatterinchen Kräuterliesel

Beerenpower

Lotterie

Querbeet

Beerenscharf

Amore mio

Frühschoppen Fruchti

Pfingstochse

Feuertopf

Beschwipste Beere

Fruchtpunsch Kräuterhexe

Sommerlaune

Beerenkönigin

Für „Sie“

Für „Ihn“

Suppenkasper

Inka-Traum

C-Power Bäriges

Hans guck in die Luft

Versuchung

Theatergeist Sinfonie

Fernsicht

22 Fr Joghurteis, Erdbeeren, Schokolinsen 22 So Schokoeis, Kirschen

22 Mi Sorbet, Sanddorn, Erdbeere

23 Sa Joghurteis, saure Gurken, Dill

23 Mo lhaW renieD siE niE

23 Do Joghurteis, Erdbeeren, Chili

24 So Milcheis, Schokoei

24 Di Sorbet, Johannesbeere, Sanddorn

24 Fr Sorbet, Erdbeeren, Meerrettich, Schokolinsen

25 Mo Milcheis, Mini-Schokohase

25 Mi Milcheis, Banane, Walnuss

25 Sa Joghurteis, Beerenkorb, Piri-Piri-Schote

Käpten Hook Osternest

Osterhase

Küstenwind

Feuerzauber

Zungenbrecher

Säuerling

Erwartung

Kasper

Mexikaner Komet

Mondlicht

26 Di Sorbet, Erdbeere, Sanddorn, Holunderbonbon 26 Do Sorbet, Mango, Sanddorn

26 So Sorbet, Mango, Fruchtbonbon

27 Mi Joghurteis, Himbeeren, Senf

27 Fr Schokoeis, Kirschen, Mint-Bonbon

27 Mo Milcheis, Tropic, Fruchtbonbon

28 Do Schokoeis, Banane, Amarettistreusel

28 Sa Schokoeis, Kirschen, Cappuccinopulver 28 Di Schokoeis, Erdbeeren, grüner Pfeffer

29 Fr

Joghurteis

29 So Joghurteis, Meerrettich, Senf

29 Mi Schokoeis, Erdbeeren, Krokant

30 Sa Sorbet, Knoblauch

30 Mo Joghurteis, Kirsche, Knoblauch

30 Do Joghurteis, Erdbeeren, Knoblauch

Gnom

italienische Schokobanane Glatzkopf

Walpurgisnacht

Minzige Schokokirsche

Cappuchinogenuss Roulett

Einsamer Star

Schwarzes Gold

Diamant

König Drosselbart Anastasia

Stichtag

31 Di Milcheis, Lakritz

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20 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Kulinarisches In ruhiger Atmosphäre genießen Sie unsere feine Landhausküche mit ausschließlich regionalen Produkten.. Sie bietet von Kleinigkeiten. bis zum Rumpsteak fast alles. Gern gehen wir bei Voranmeldung auf ihre Wünsche ein die sie uns bitte 2-3 Tage im Voraus übermitteln.

Besuchen Sie unseren . idyllisch gelegenen Waldbiergarten inmitten des Landschaftsschutzgebietes zwischen Rheinsberg und Menz.

Verweilen Sie an lauen . Sommerabenden bei einem . gepflegten Glas Wein oder einem kühlen Bier und lauschen Sie einem einmaligen Konzert der Natur, der Musik der Bäume und dem Gesang der Tiere. Unsere Waldschänke gehört zu den beliebten Ausflugszielen die man von Rheinsberg gut als Spaziergang oder mit dem Fahrrad erreicht.

Sowohl unsere Räumlichkeiten wie auch der Außenbereich sind ideal für Feierlichkeiten jeglicher Art. Ob Firma, Familie oder Verein. Unsere Nachbarn das Reh und das Wildschwein haben nichts dagegen wenn es mal etwas länger dauert. Gern organisieren wir ihnen die Heimfahrt.

Schauen Sie doch einfach mal bei uns rein Wir freuen uns auf ihren Besuch und werden Sie verwöhnen

Ihr Team der Waldschänke Rheinsberg

21 HEFT 22 ∙ 4. JAHRGANG


Kulinarisches

Leistungsstärkstes Catering-Unternehmen in der Region Für den Ratskeller Rheinsberg Werbung zu machen ist in etwa so wie Eulen nach Athen oder Keramik nach Rheinsberg zu tragen. Das traditionsreiche Haus in exponierter Lage muss man den Rheinsbergern und Stammgästen unserer Stadt nicht erst empfehlen, sie kennen und schätzen es. Längst nicht alle wissen, dass der Rheinsberger Ratskeller eines der leistungsstärksten CateringUnternehmen in der Region ist. Vor allem sticht er mit der Komplettleistung von Gastronomie über Festzeltverleih bis hin zur Organisation von Technik und Programm Ihrer Veranstaltung hervor. Zahlreiche renommierte

Unternehmen gehören zu den Stammkunden. Die bisher größte Herausforderung war im Jahr 2010 das Catering zu den Opernaufführungen der Kammeroper Schloss Rheinsberg im Heckentheater für 1000 Gäste. Dies wurde mit Bravour und zur Zufriedenheit der Gäste und Veranstalter bestanden und findet so in 2011 seine Fortsetzung. Doch auch die Inanspruchnahme der gastronomischen Leistungen für private oder Firmen- und Vereinsfeiern sind sehr beliebt. Dazu bietet die Galerieetage mit bis zu 80 Plätzen den idealen Rahmen. Der Ratskeller Rheinsberg

kommt aber auch gern zu Ihnen nach Hause. Für Ihre private Feier daheim steht das Team gern mit seinem großen Leistungsspektrum bereit, von der kalten Platte bis hin zum kalt- warmen Buffet. Der Ratskeller Rheinsberg ist selbst auch Veranstalter von Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest und dem „Tanz in den Mai“. Letztere findet in . diesem Jahr am 30. April ab . 18 Uhr im Festzelt auf dem Sportplatz in Rheinsberg statt .

Thomas Tittel

Plötz GbR

22 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Kulinarisches

Grillstube & Biergarten Inh. Brigitte Weidauer

Am Markt · 16831 Rheinsberg Tel. 033831 - 2198

Di - So 11 - 22 Uhr - Seit 30 Jahren 23 HEFT 22 ∙ 4. JAHRGANG


Kulinarisches

Der Farbe Blau auf der Spur

Zum Weltgästeführertag am 20. Februar hatten zahlreiche Natur-, Kultur - und Landschaftsführer zu Exkursionen in die Natur oder zur Besichtigung von Ausstellungen eingeladen. Dabei ging es in diesem Jahr um die Farbe Blau. Und weil diese Farbe vor allem die Gewässer des Ruppiner Landes prägt, hatte das Naturparkhaus Stechlin in seine Räume nach Menz eingeladen. „Die Farbe Blau kann vieles bedeuten“, erklärte Karin Schlösser, den Besuchern, die zu der Exkursion durch das Naturparkhaus gekommen waren. „Das Blau können die Augen sein, der Himmel oder eben die Seen, von denen wir über 160 im Naturpark Stechlin haben“, erklärte die Naturführererin anhand einer Landkarte, auf der neben dem Grün die Farbe Blau überall leuchtete. „Unsere Landschaft ist geprägt von klaren Waldseen, die oftmals nicht miteinander verbunden sind, aber auch von Mooren und Feuchtgebieten.“ Dann ging es durch die einzelnen Räume, die einzelnen Themen gewidmet sind. Schlösser wies darauf hin, dass im 68 Quadratkilometer großen Naturpark Stechlin der Tourismus, der Naturschutz und die Waldbewirtschaftung

eine wichtige Rolle spielen. Ein Naturpark soll kein Tabugebiet sein, sondern den Menschen etwas geben. Dann berichtet die Naturführerin von einer Zeit als die Wasseroberfläche des Stechlinsees noch einen Meter höher war. Das sei jedoch lange her und habe sich mit dem Bau des Polzowkanals 1745 bis 1750 und der nachfolgenden Flößerei entscheidend geändert. Deshalb sei heute das Gesicht des Naturparks ein ganz anderes. Auf die Bedeutung der Moore eingehend, erzählte Karin Schlösser vom EU-Life-Projekt, bei dem es

den Besuchern findet auch das ultimative Kugelspiel, das der Behausung eines Ameisenstaates ähnelt. In einem weiteren Raum wird das Nahrungsnetz in der Natur auf bildhafte Weise erläutert. Es geht um die Fragen: Wer frisst wen? Wer wird gefressen? Aber man kann auch den Stimmen der Tiere lauschen oder mit dem Haubentaucher, dem Fischadler oder der Ringelnatter in den Wettstreit treten, wer unter Wasser länger die Luft anhalten kann. Doch es gibt noch viel mehr zu erfahren: Karin Schlösser erzählt von

um die Wiedervernässung und Renaturierung von Feuchtgebieten ging. „Die Ergebnisse dieser Arbeit sind überall zu spüren“, sagte sie und berichtete über eingebaute Staustufen und das verschiedentlich schon wieder Moorpflanzen zu sehen sind. Aber auch über den Wald, dessen Bewirtschaftung und über die darin lebenden Tiere hatte die Naturführerin viel zu erzählen. Schlösser berichtet, dass die Schellente in Baumhöhlen brütet, die vorher vom Schwarzspecht ausgehöhlt werden. Interesse bei

Wilhelm Müller, der im Winter mit Bauleuten Holz im Wald schlug und dabei umgekommen ist. Aber auch von einer Familie Dietrichs, die am Teufelssee einen Teerofen betrieb. Dann besteht die Möglichkeit in den Mikrokosmos abzutauchen. Doch bevor es um Wasserflöhe, Algen und Bakterien geht, können sich die Besucher noch mit einem Frosch unterhalten und aus der Perspektive eines Fisches oder einer Libelle die Umgebung betrachten. .

Jürgen Rammelt

24 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Touristisches

Für und Wider zu Kunst am See Holzfiguren es Probleme beim Betanken der Schiffe geben könnte.

Die Pläne des Rheinsberger Holzbildhauers Tony Torrilhon, am Ufer an der Seestraße eine Bank und weitere Skupturen aufzustellen, beschäftigt seit geraumer Zeit die Rheinsberger Stadtverordneten und Fachausschüsse. Während ein Teil der Bürger das Vorhaben begrüßen, regt sich aber auch Widerstand. Vor allem der Reeder Eberhard Halbeck, dessen Schiffe dort am Steg liegen und von da aus in See stechen, sieht in den Kunstplänen eine Behinderung für sein Unternehmen. Eines seiner Argumente ist, dass durch die überdimensionale Bank und die

Ob das wirklich so kommt, wird sowohl vom Bauamt als auch von etlichen Rheinsbergern bezweifelt. Da es sich um ein Bauvorhaben handelt, ist für das Vorhaben auch ein ordentliches Planverfahren notwendig. Torrilhon hat auf eigene Kosten eine Architektin beauftragt, bei der Planung behilflich zu sein. „Die notwendigen Abstände, Aufstellflächen für die Feuerwehr und Fluchtwege werden natürlich eingehalten“, versicherte Anja Holtz-Baumert in der jüngsten Ortsbeiratssitzung, in der über das Vorhaben ausführlich beraten wurde. Aber auch der am Seeufer ansässige Fischer Wolfgang Eilke sieht bei einer Neugestaltung der Uferpromenade Probleme. So müsste die Zufahrt zu seinem Betrieb auch weiterhin gesichert werden. Eilke kritisierte, dass er als Anlieger zu den Beratungen nicht eingeladen wurde. Doch das ist so nicht üblich, da alle öffentlichen Sitzungen auch öffentlich angekündigt werden und jeder Rheinsberger daran teilnehmen kann. Torrilhon möchte mit seinen Kunstwerken diesen Teil der Uferpromenade attraktiver gestalten. Ähnlich wie die Seejungfrau in Kopenhagen könnte Torrilhons Kunst Touristen anlocken, die anschließend eine Seenrundfahrt unternehmen. Das Argument, dass die weiterführende Uferpromenade genug Platz zum Aufstellen der Kunstwerke böte, hat allerdings auch Haken und

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Ösen: Dort stünden die Holzplastiken mehr oder weniger allein in der Natur und könnten so ein Opfer von Vandalismus werden. Und dann gibt es noch ein Problem, das jüngst Rheinsbergs Ortsvorsteher Sven Alisch ansprach. Der Kommunalpolitiker brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass über die Gestaltung dieses Bereiches bereits zwei Jahre kontrovers diskutiert wird. „Hier schaukeln sich zwei Lager hoch und es werden sogar Unterschriftenlisten ausgelegt“, sagte der Vorsteher. „Das schadet dem Ansehen unserer Stadt“, erklärte Alisch. Inzwischen haben die Stadtverordneten für das Planverfahren grünes Licht gegeben. Jürgen Rammelt


Touristisches Leinen los und Schiff Ahoi - am 16. April geht`s los Mit der Reederei Halbeck das Rheinsberger . Seenland vom Wasser . her entdecken.

. Offiziell - das heißt mit . der traditionellen . Flottenparade startet die . Reederei Halbeck am . 16. April zum Kunsthandwerker und Keramikmarkt in die neue Saison. Mit Blasmusik und Shantys werden die Gäste der Korsofahrt am Bootsanleger in der Rheinsberger Seestraße empfangen. Ganz sicher sind wieder alle drei Schiffe, MS Rheinsberg, MS Rhinperle und MS Remus waren vollbesetzt. Vorbei an der Uferpromenade und Seebad hinüber in Richtung Forsthaus Boberow erreichen Sie den Rheinsberger See und das Panorama des Hafendorfes wenig weiter backbord die Rehaklinik Hohenelse, Steuerbord die Remusinsel. Durch den Schlabornkanal auf den Schlabornsee von wo sich ein Traumhaftes Bild auf Zechliner Hütte ergibt. Nach passieren des Jagowkanales erreicht die Flotte den Tietzowsee von wo die Tour über den Prebelowsee zurück führt. Die Grosse Rheinsberger 5-Seenfahrt ist die meistgebuchte Fahrt, aber bei weiten nicht die einzige Route im Linienfahrplan der Reederei. Ebenfalls 2 Stunden dauert

die 4-Seen-Entdeckungstour . und quasi als Schnuppertour gibt es die einstündige Inseltour von Rheinsberg um die Remusinsel vorbei an Warenthin zurück nach Rheinsberg. Die 4- stündige Naturfahrt nach Flecken Zechlin bietet Gelegenheit zu einem kurzen Aufenthalt in dem zweitgrößten Ortsteil von Rheinsberg. 2 Halbtagsfahrten führen nach Strasen bzw. zur Fleether Mühle . Einen ganzen Tag frei sollte man sich für die Tagesfahrten nach Röbel Lychen oder Fürstenberg einplanen. Beliebte Events auch in 2009

. . . . . eine strecke radeln und den Rückweg über das Wasser nehmen. 2 Schiffe sind begrenzt barrierefrei, so dass auch die zahlreiche Touristen mit Rollstuhl von den wunderbaren Erlebnissen an Bord nicht ausgeschlossen sind. Wer selbst einmal Kapitän sein möchte kann dies auf den führerscheinfreien Motorbooten Typ Mausi.

Neben der Saisoneröffnung gehören wiederum die beliebte Mondscheinfahrten bei maritimem Kerzenschein am 2., 16. und 23.Juli. sowie am 6.,13. und 20. August 2011 und nun bereits zum siebten Mal Rheinsberg in Flammen zum offiziellen Saisonabschluss mit Feuerwerk am 7. und 8. Oktober auf dem Programm .

Mehr Informationen gibt . es im Büro der Reederei am Markt, in allen Touristinfos, an den Anlegestellen in Schaukästen und in zahlreichen Hotels der Region.

Immer beliebter werden die Hochzeitenauf dem „Traumschiff“ in Rheinsberg.

Na dann, nichts wie an Bord und das Reinsberger Seenland vom Wasser aus entdecken!

Fahrräder können Sie an Bord aller Schiffe mitnehmen und so bequem

Jürgen Rammelt

26 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Touristisches

Partnerland Polen auf der ITB Berlin: „Move your Imagination“

POLISH TOURIST ORGANISATION

Polen, das diesjährige Partnerland der ITB Berlin, rüstet sich für seinen Auftritt auf der weltweit führenden Reisemesse. Die Präsenz auf der ITB Berlin vom 9. bis 13. März 2011 bildet den Auftakt für eine große Werbekampagne der Polnischen Organisation für Tourismus, die später in Deutschland, Großbritannien und Frankreich weitergeführt wird. Unter dem Motto „Move your Imagination“ präsentiert sich Polen mit moderner 3D-Technologie, spektakulären Filmvorführungen und sympathischen Comic-Wesen „Monster“ als kreatives und interessantes Reiseziel in Europa mit außergewöhnlicher Kulturund Naturvielfalt. Neben der ITB Berlin stehen für Polen zwei weitere Ereignisse vor der Tür: Die EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2011 und die Fußball-Europameisterschaft EURO 2012.. . „Polen ist seit vielen Jahren auf der ITB Berlin vertreten. In diesem Jahr kommt uns eine besondere Rolle zu, was bedeutet, dass die Augen der ganzen Welt auf uns gerichtet sind. Es ist eine riesige Chance, für unser Land zu werben. Diese Chance werden wir nutzen“, erklärt Rafal Szmytke, Präsident der Polnischen Organisation für Tourismus..

. Spektakulärer Startschuss für den Auftritt Polens auf der ITB Berlin ist der Eröffnungsabend am 8. März 2011, an dem rund 4.500 Vertreter aus der internationalen Tourismusindustrie zu Gast sind. .

Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel und Logistics der Messe Berlin: „Wir freuen uns darauf, dass Polen dieses Jahr im Rampenlicht der ITB Berlin steht. Die extravaganten Ideen, mit denen sich Polen auf der Messe präsentiert, machen das Partnerland zu einem der großen Highlights für Fach- und Publikumsbesucher.“. . Besucher der ITB Berlin finden alle 16 Regionen Polens in Halle 15.1 auf 1.700 Quadratmetern. Der Stand Polens stützt sich ebenfalls auf das zentrale Element der Imagekampagne, den weißen Würfel. Weitere Veranstaltungen und Programmpunkte zeigen den Gästen die Vielfalt des Landes und wie Polen als eines der kreativsten EU-Mitglieder an Attraktivität gewonnen hat. Zusätzlich ist die Imagekampagne auch in ganz Berlin präsent. An 150 Orten der Stadt wird eine Serie von großformatigen Billboards aufgestellt, auf denen fünf auffällige und fröhliche „Monstren“ zu einem Besuch in Polen einladen. Angelehnt an das Design der Urban-Toys, stehen die Gestalten für Kreativität und Vielfalt. Jede von ihnen beinhaltet einen Buchstaben des Wortes Polen und weist durch Fußbälle nochmals auf die Fußball-Eu-

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ropameisterschaften 2012 hin. Berlin-Besucher finden große Aktionsflächen zum Beispiel auf dem Berliner Hauptbahnhof.. . Weitere Höhepunkte in der Stadt sind eine Foto-Ausstellung zu den UNESCO-Weltkulturerbestätten auf dem Alexanderplatz oder eine Woche der polnischen Küche im Hotel Steigenberger.. . Die ITB Berlin 2011 findet von Mittwoch bis Sonntag, 9. bis 13. März, statt. Von Mittwoch bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur Messe läuft der ITB Berlin Kongress von Mittwoch bis Freitag, 9. bis 11. März 2011. Er ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. Die Mongolei ist Convention & Culture Partner, Hamburg Tourismus und Specific Media sind Basic Sponsoren des ITB Berlin Kongresses 2011. 2010 stellten 11.127 Unternehmen aus 187 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen 179.351 Besuchern, darunter 110.953 Fachbesuchern vor.


Touristisches

Der Hahn aus einem Eichenstamm

Zweites Holzfest lockte an beiden Tagen zahlreiche Besucher an Es ist kalt am vorletzten Wochenende im Februar. Ein eisiger Wind weht um das Hotel Gutenmorgen zwischen Kagar und Dorf Zechlin.

Der Schöpfer der Skulptur ist kein Unbekannter. Immerhin war der Holzschnitzer Andreas Martin, der mit drei verschiedenen Kettensägen die Späne tanzen läst, 2007 Europameister im Kunstschnitzen.

Blickfang auf der Wiese hinter dem Hotel geworden ist, nimmt langsam die Farbe der Tiere an.

„Der Stamm ist von einer Eiche, die früher am Rheinsberger Kreisel am Abzweig nach Zühlen und Linow stand“, berichtet Birgit Gutenmorgen. Die aus dem Erzgebirge stammende Hotelchefin hatte vor zwei Jahren zwei Stämme vom Landesstraßenbauamt erworben, mit der Absicht, daraus überdimensionale Kunstwerke entstehen zu lassen. „Zwei Stücke gibt es noch“, verrät sie. Damit sei für die nächsten zwei Holzfeste vorgesorgt.

Das hält aber Andreas Martin nicht ab, an einem Kunstwerk aus Holz zu arbeiten. Schnitt für Schnitt fressen sich die Zähne der Kettensäge in das Holz des Eichenstammes. Die Späne wirbeln durch die Luft. Längst ist zu erkennen, dass ein überdimensionaler Hahn entstehen wird. Es ist ein Gockel, wie er auch im Logo des Hotels zu sehen ist.

Andreas Martin, der Holzschnitzer aus dem Erzgebirge, der auch als Sauensäger bekannt ist, war am 19. und 20. Februar zum zweiten Mal in Dorf Zechlin zu Gast. Beim ersten Holzfest vor einem Jahr hatte er auf dem Hotelgelände bereits eine Wildschweinfamilie gesägt. Die Skulptur, die inzwischen zu einem

„Im vierten Schuljahr begann ich mit dem Schnitzen“, erzählt der Holzschnitzer, der nach der Schulzeit eine Ausbildung zum Forstfacharbeiter absolvierte und nach dem Armeedienst Forstwirtschaft studierte. Danach war er als Revierförster tätig und betreute bis 2010 das Forstrevier Mulda mit einem Fichtenwald unweit der sächsischen Stadt Freiberg. Weil er andere Pläne hatte, schied er 2011 aus dem Forstdienst aus. 1998 hatte der Erzgebirgler, der bis dahin in seiner Freizeit das traditionelle Schnitzhandwerk betrieben hatte, begonnen, mit der Kettensäge Skulpturen zu schnitzen. 2003 beteiligt er sich erstmals an nationalen Wettbewerben im Kettensägeschnitzen und nahm in den Folgejahren an internationalen Veranstaltungen in Australien, Brasilien, Österreich, England, Japan und den USA teil. Inzwischen ist Andreas Martin Eigentümer und Betreiber

Birgit Gutenmorgen, die Chefin des Hotels, die in diesem Sommer das 20-jährige Bestehen des Hauses feiern wird, ist zufrieden. Ihr Hotel ist seit diesem Wochenende um eine Attraktion reicher: Jetzt ziert das Gelände ein übergroßer Hahn, gesägt aus einem vier Meter langen Eichenstamm.

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Touristisches einer Walderlebnishütte die in einem Forst bei Freiberg steht. Der Sauensäger war allerdings nicht die einzige Attraktion beim diesjährigen Holzfest. Da gab es zum Beispiel noch den Gerhard, Jens und David, drei Forstleute, die mit der Kettensäge Pilze, Blumenkästen, Bänke und Figuren schnitzten. „Insgesamt 28 Verwandte und Freunde sind aus dem Erzgebirge angereist, um mit unseren Gästen das Holzfest zu feiern“, berichtet Birgit Gutenmorgen, die gemeinsam mit ihrer Tochter Lysann das Hotel leitet. Gefeiert wurde an beiden Tagen kräftig: Besonders, als sich am Nachmittag die Männer als Waldleute verkleidet hatten und in der Schubkarre der Holzmichl auf den Platz vor dem Hotel gekarrt wurde, waren die Besucher nicht mehr zu halten. Angeführt vom Michl und den anderen Erzgebirglern wärmten sich die Besucher bei einer Polonaise auf, bevor trotz einiger Minusgrade weiter gefeiert wurde. Jürgen Rammelt

20 Jahre

Hotel Gutenmorgen am Samstag den

02. 0 . 201 Eintritt frei

ab 10 Uhr: Frühschoppen mit dem Rheinsberger Blasorchester ab 12 Uhr: Buntes Unterhaltungsprogramm Sonari Chor Berlin, Hoteltanz Comedy ... Kinderschminken, Ponyreiten ab 11 Uhr: Fisch- und Hackepeterbrötchen, Bratwurst, Caipirinha ab 12 Uhr: Lunchbuffet ab 15 Uhr: Kuchenbuffet Zur Beckersmühle 103 16837 Dorf Zechlin Tel. 033923 / 70275 www.hotel-gutenmorgen.de

W i r f e i e r n 20 J a h r e Hotel Gutenmorgen 29 HEFT 22 ∙ 4. JAHRGANG


Touristisches

Wandern am Wummsee 35 Teilnehmer aus Rheinsberg und seinen Ortsteilen, aus Neuruppin und Fehrbellin begleiteten am Weltgästeführertag, Sonntag 20.02.2011, die vier Gästeführer Siegline Assatzk, Christine Mewes, Jeanette Lehman und Robert Franck bei einer Wanderung am Wummsee. Um 13.45 Uhr fuhr uns der Bus vom Treffpunkt Kronprinzendenkmal zum Wummsee, nicht ohne Zwischenstopp in Zechlinerhütte, damit auch hier Teilnehmer zusteigen konnten.

ging es nicht um die Farbe Blau sondern um Grün und Weiß als Glasfarbe. Jeanette Lehmann erzählte anschaulich und humorvoll über die Glasherstellung, die früher in dieser Gegend heimisch war.

sucht“ machte die Runde und aus Sieglindes „Vorfrühlingstag“ wurde ein „Vor dem Vorfrühlingstag“. Dennoch alle hielten tapfer durch und waren begeistert, natürlich auch von der Überraschung, die

Pottasche, Sand, Chemikalien - Jeanette hatte alles dabei, nur der Brennofen fehlte, auch uns Teilnehmern für ein paar Wärmegrade.

Christine Mewes und Robert Franck zum Ende der Wanderung vorbereitet hatten: Heißer Tee, Glühwein und etwas zum Knabbern.

Frau Sieglinde Assatzk, die zuvor einige Erläuterungen über den Naturpark Stechlin-Ruppiner Land gab, übernahm dann die Führung mit interessanten Ausführungen zur Wasserqualität von Seen, zu Klima und Waldpflege und zur kleinen Natur am Wegesrand. Das Wortspiel „Blaue Sehnsucht - blaue Seen-

Alles in allem ein erlebnisreicher und gelungener Nachmittag. Herzlichen Dank!

Wandern am Wummsee

Das Motto für diesen Tag hieß deutschlandweit „Die Farbe Blau“. Rheinsberg wählte das Motto „Blaue Sehnsucht“. Aber zunächst

Jürgen Rauch Schwanow

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30 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


Touristisches

Rheinsbergs wilde Tiere Auf Exkursion mit dem Wolfsexperten Der Rheinsberger Heimatverein ist dabei, eine Wandergruppe zu gründen. Auch sollen im diesem Jahr regelmäßig Wanderungen mit den staatlich geprüften Natur- und Landschaftsführern aus der Region stattfinden. Ein Anfang wurde bereits gemacht: Am 29. Januar fand die erste Wanderung mit dem Vorsitzenden des Heimatvereins Robert Franck statt. Der Rheinsberger weiß sehr genau, dass es im Boberowwald keine wilden Tiere gibt. Trotzdem hat der Natur- und Landschaftsführer seine Führung unter den spannenden Titel gestellt. Der Vorsitzende des Heimatvereins „Rheinsberger Seenkette“ möchte vor allem den Touristen und Einheimischen die Natur näher bringen. Und dazu gehören Fledermäuse, Biber, Waschbären, Greifvögel und neuerdings auch der Wolf. Begonnen hatte die Tour am Obelisk gegenüber dem Schloss. Dort fanden sich über 20 Naturliebhaber ein, um mit dem Rheinsberger auf Exkursion zu gehen. Doch bevor die Route auf dem Poetensteig entlang führte, stimmte Franck die Wanderer auf die heimische Tierwelt ein. Neben dem Geweih eines Rothirsches, zeigt er den Schädel eines Wildschweins, eine Damwildschaufel und das Horn eines Mufflons. „Letztere Tierart gibt es bei uns nicht mehr“, ließ der Naturführer seine Gäste wissen. Beim zweiten Halt am Ufer des Grienenicksees standen die Fleder-

mäuse im Mittelpunkt. Franck berichtet, dass jährlich Fangaktionen stattfinden, um die Fledermäuse zu beringen und das Gewicht und Geschlecht zu bestimmen. „Das wird aber nur mit den jungen Tieren gemacht“, sagt der Naturschützer. Anschaulich schildert er, wie die flinken Säuger gefangen, gewogen und beringt werden. „Weltweit gibt es über 1000 Arten“, berichtet Franck. Zu den heimischen Arten würden das Mausohr, die Mückenfledermaus und das Braune Langohr gehören. Groß war das Erstaunen, als Franck erzählt, dass eine Fledermaus in einem Jahr bis zu 60 000 Mücken, Spinnen und andere Insekten jagt. Doch dann ist der nächste Punkt erreicht, an dem sich Franck den Greifvögeln widmet. Marie und Elin müssen sich so aufstellen, dass sie die Flügelspannweite eines Seeadlers demonstrieren. „Es sind 2,50 Meter Spannweite, die der König unter den einheimischen Adlern aufweist“, so der Wanderführer. Franck berichtet, dass es 2010 im Kreis OPR acht Brutpaare gab, die vermutlich nur einen Jungvogel aufgezogen haben. Während der Seeadler das ganze Jahr über in der Region verweilt, würde der kleinere Fischadler in Afrika überwintern. Doch Robert Franck kann noch mehr berichten. So erzählt er, dass der Seeadler sich von Aas verendeter Tiere und der Fischadler sich von lebenden Fischen ernährt, die er selbst fängt. Der Naturliebhaber berichtet von der Beringung der Jungvögel und dass das Blei, das sich in bestimmter Munition

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befindet, schon manchem Adler zum Verhängnis wurde, weil dieser das giftige Metall mit den verendeten Tieren aufnimmt. Mit dem Blick auf Elin und Marie gerichtet, erzählt Robert Frank, dass es seit 1998 im Land Brandenburg wieder Wölfe gibt - zuerst in der Lausitz, aber seit geraumer Zeit auch in der KyritzRuppiner Heide. „Leider hat sich unser Wolf auf Schafe und Damwild spezialisiert“, sagt Franck, der auch als Wolfsexperte tätig ist. Er zeigt Bilder, die mit Hilfe einer Fotofalle entstanden sind. Neben Hirschen und Wildschweinen ist auch ein Wolf abgelichtet. Laut Franck ist das Revier eines Wolfes größer als der ehemalige Schießplatz. Der Naturschützer berichtet, dass die Bauern, wenn der Wolf deren Tiere gerissen hat, entschädigt werden. Aber das sei nur die eine Seite der Medaille: „Wenn die Tiere individuell gehalten werden und sogar einen Namen haben, dann ist der Verlust besonders schmerzlich.“ Jürgen Rammelt


Touristisches

Der Stechlin

Eine Perle im Naturpark Stechlin ist der Stechlinsee. Klares Wasser mit einer Sichttiefe von ca. 10 m, das hat kein anderer See des norddeutschen Tieflandes zu bieten. Die Einzigartigkeit dieses Sees schlug schon Fontane in seinen Bann, der unsere Gegend sehr gern durchwanderte. Sein Altersroman „Der Stechlin“ setzte der Region ein Denkmal.

Kein Wunder das der Stechlinsee und das kleine verträumte Örtchen Neuglobsow ein beliebtes Ausflugsziel war und ist. Der Polyglott-Guide ,veröffentlicht 2007 ,nennt Rheinsberg und den Stechlin unter den 100 Sehnsuchtszielen Deutschlands. Besuchen Sie uns am Stechlin und überzeugen Sie sich selbst. Verkehrsverein Stechlin e.V. c/o Fontanehaus Neuglobsow Fontanestr. 1 16775 Stechlin/OT Neuglobsow www.stechlin.net Der staatlich anerkannte Erholungsort Neuglobsow und sein Ortsteil Dagow verfügt über zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Hotel, Pensionen, Ferienwohnungen, Ferienzimmern, Campingplatz und in einem Wanderstützpunkt. Informieren Sie sich im Schaukasten am Fontanehaus nach

freien Kapazitäten in Neuglobsow, Dagow, Altglobsow und Menz. Eine Tauchbasis, ein Bootsverleih, ein Fahrradverleih, ein Tourismusbüro der Regio Nord im Haus des Gastes (Stechlinsee-Center) , eine Bundeskegelbahn und eine intakte Natur laden Sie jederzeit ein. Tanken Sie Energie vom Alltagsstress in unserer schönen Region um den sagenumwobenen Stechlin zwischen Rheinsberg und Neuglobsow.

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Touristisches

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Soziales

Neues Angebot für ältere Menschen Pro Seniorenpflege baut eine Begegnungsstätte auf In Rheinsberg soll eine neue Begegnungsstätte aufgebaut werden. Initiator ist der Verein Pro Seniorenpflege im Land Brandenburg, der in der Stadt ein Alten- und Pflegeheim besitzt und betreutes Wohnen anbietet. „An den anderen Orten, wo unser Verein Heime besitzt, in

Kremmen, Wusterhausen und Ziesar, gibt es so etwas schon“, berichtet Ingrid Mühle, die sich um das neue Angebot kümmert.

Man bemühe sich, aktive Mitstreiter und Interessierte zu finden. So sei zum Beispiel an den Aufbau einer Fahrrad- und Wandergruppe gedacht. Ebenso sind Veranstaltungen mit kulturpolitischen Themen oder auf dem Gebiet der Heimatkultur geplant. Bei einem ersten Treffen gab es den Vorschlag, regelmäßig Sprechstunden zu sozialen Angelegenheiten durchzuführen. Diese Idee aufgreifend, hat sich die ehemalige Leiterin des Seniorenheimes, Renate Schwanz, bereiterklärt, an jedem 3. Mittwoch im Monat von 10 bis 11 Uhr eine solche Möglichkeit anzubieten. Als Ort wurde das betreute Wohnen in der Kirchstraße 1 genannt. Doch das ist längst nicht alles, was geplant sei. Ingrid Mühle, die bereits seit zwölf Jahren im Pflegedienst tätig ist, möchte sowohl für die Bewohner des Pflegeheimes, als auch für die Menschen im betreuten Wohnen

regelmäßige Veranstaltungen anbieten, die auch von Seniorinnen und Senioren aus der Stadt besucht werden. So gibt es montags einen Kaffeenachmittag im Betreuten Wohnen (Am Stadion) und mittwochs einen Kaffeenachmittag im Betreuten Wohnen (Kirchstraße1). Jeweils am Donnerstag stehen ab 14 Uhr Spiele auf dem Programm, und am Donnerstag sind alle ins Seniorenheim eingeladen, die sich gern sportlich betätigen. Aber das soll nur der Anfang sein. Gemeinsam mit einer Kulturund Landschaftsführerin ist am 26. März eine geführte Radtour geplant, es sind Lesungen und Gesprächsrunden in Vorbereitung und am Rosenmontag soll in geselliger Runde gefeiert werden. Gern ist Ingrid Mühle noch für andere Ideen offen. Jürgen Rammelt

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Soziales

Der kurze Sommer der Anarchie Freke Over erzählt über die Hausbesetzungen Seit kurzer Zeit gibt es in Rheinsberg eine Solid-Gruppe. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Jugendlichen die den Linken nahe steht. In einer ersten Veranstaltung hatte sie sich mit dem Stadtverordneten Freke Over ein Mitglied dieser Partei eingeladen, der bereits ein bewegtes Leben hinter sich.

Immerhin waren 17 Männer und Frauen, darunter drei Erwachsene, in den Schulpavillon „Old School“ gekommen, um vor allem etwas über die Hausbesetzungen in Berlin zu erfahren, an denen Over beteiligt war. Nach der Begrüßung durch Paul Schmudlach, berichtete der Luhmer, dass es bereits um 1880 Hausbesetzungen gab. „Dabei ging es den Leuten vor allem darum, bezahlbaren und lebenswürdigen Wohnraum zu besitzen“ erklärte Over.

Over, der Mitglied einer Landkommune war und bereits an der Besetzung von Häusern Anfang der 80er-Jahre in Westberlin beteiligt war, zog es nach dem Mauerfall immer mehr nach Ostberlin, wo immer mehr leer stehende Häuser von Autonomen, aber auch von Intellektuellen, Künstlern und anderen Bevölkerungsschichten besetzt wurden. „1989/90 gab es in Ostberlin 30 000 schwarz bewohnte Wohnungen“, erzählte der Luhmer. Mit der Besetzung habe man Häuser vor dem Verfall und dem Abriss retten wollen“, argumentierte Over, der im Frühjahr 1990 selbst in der Mainzer Straße ein Haus mit besetzte. „Es war ein kurzer Sommer der Anarchie“, sagte Over, der elf Jahre Stadtverordneter der Linken in Berlin-Friedrichhain war, die Zeit von Mai bis November in der Mainzer Straße. „Unser Ziel war es, akzeptable Mietverträge

Er berichtete über das so genannte Trockenwohnen, indem die Mieter in frisch gebaute Wohnungen einzogen, bis diese die Feuchtigkeit verloren hatten. „Wenn dann die Wohnungen trocken waren, stiegen danach meist die Mieten so hoch, dass die Bewohner diese nicht mehr bezahlen konnten und ausziehen mussten.“ Das führte dann dazu, dass die Leute die Miete verweigerten.

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auszuhandeln. Aber das war nicht gewollt“, so der heutige Stadtverordnete. Over berichtete von Sicherheitspartnerschaften mit der Polizei gegen Neonazis, von geschenkten Möbeln, Trabants und Wartburgs und vom Bau eines Spielplatzes mit Unterstützung des Stadtbezirkes. „Doch dann kam der 3. Oktober, der Tag der Wiedervereinigung. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Verhandlungen mit uns mehr“, sagte Over. Der Höhepunkt war dann der 12. November, an dem die Bereitschaftspolizei mit Wasserwerfern und 1500 Polizisten zum Angriff anrückte. „Wir hatten Barrikaden errichtet, aber es half nichts.“ Als am nächsten Tag dann weitere Hundertschaften mit schwerer Räumtechnik anrückten, gaben die Hausbesetzer auf. Jürgen RammeltRae, Ti. Gracciam nox nond


Feuriges

Freiwillige Feuerwehr Rheinsberg „Helfen in Not – ist unser Gebot“ Im September 2010 feierte die Freiwillige Feuerwehr Rheinsberg mit vielen Freunden und Gästen ihr 135-jähriges Jubiläum. Es waren erfolg- und erlebnisreiche Stunden und Tage. Aber d.h. nun nicht, dass in und bei der Feuerwehr Ruhe eingekehrt ist. Laut dem Arbeitsplan der Kameradinnen und Kameraden sind so einige Aktivitäten im Jahr 2011 auch für die Bevölkerung der Stadt geplant. So wollen wir am Freitag, dem 1. April , für die Kinder einen Lampionumzug durchführen und anschließend an der Feuerschale bei Bratwurst und Getränken den Abend, natürlich mit den Eltern, fröhlich ausklingen lassen.

interessierte Bürger sind gern gesehene Gäste. Natürlich gibt es zur Mittagszeit wieder die traditionelle Erbsensuppe aus der Feldküche. An dem Tag wollen auch die Feuerwehrkameraden

An einem Wochenende im August sollen die Mitglieder der Jugendfeuerwehren der Stadt Rheinsberg einen „Tag der Berufsfeuerwehr“ erleben. Rheinsberg hat zwar keine Berufsfeuerwehr, kann aber durchaus für die Kinder einen Tagesablauf gestalten, mit eben 24 Stunden „Einsatzbereitschaft“. Es wird für die „jungen“ und für die „erfahrenen“ Kameraden bestimmt ein erlebnisreicher Tag. Am 7. Oktober ist nochmals, zum Abschluss des Jahres, ein Lampionumzug mit anschließendem Feuer in der großen Feuerschale auf dem Gelände der Wehr geplant.

Der 21. Mai steht für einen „Tag der offenen Tür“ bei der Feuerwehr. Daran werden an erster Stelle die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen der Feuerwehren der Stadt Rheinsberg teilnehmen, aber auch

ihr Können für den eine Woche später stattfindenden „Leistungsnachweis in Brandbekämpfung“ der Feuerwehren des Landkreises Ostprignitz-Ruppin zeigen. Nähere Informationen werden über Plakate bekannt gegeben.

Also, wer Lust und Interesse hat, schaut doch mal bei uns vorbei und nach wie vor suchen wir junge Mitstreiter, um in Not Geratenen zu jeder Zeit und Stunde zur Hilfe zu eilen, entsprechend unserem Leitspruch: „Helfen in Not – ist unser Gebot“ Ihre Freiwillige Feuerwehr Rheinsberg

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Chronistisches

Ortschronisten-Köpernitz Exkurs in die Geschichte Wenn es im Köpernitzer Kulturgutshaus um Geschichte und Geschichten geht, ist die Resonanz groß. Das war auch am 23. Januar, einem Sonntag der Fall, als die Geschichte von Heinrichsdorf im Mittelpunkt der Veranstaltung des Fördervereins stand. Doch mit solch einer großen Resonanz hatte Bernd Donner, der Vorsitzende des Köpernitzer Gutshausvereines, nicht gerechnet. Über 60 geschichtsinteressierte Leute waren in das Gutshaus gekommen, um etwas über die Geschichte von Heinrichsdorf zu erfahren. Und sie sollten nicht enttäuscht werden: Die beiden Ortschronisten, Burckhard Schleuß und Jochen Hochsieder, erzählten viel Spannendes über die fast 650-jährigen Geschichte des Ortes an der Bundesstraße 122. Bei ihren Recherchen im Landesarchiv waren sie unter anderem auch auf die Namen der zehn Familien gestoßen, die den wüsten Ort vor 160 Jahren neu besiedelten. Schleuß und Hochsieder berichteten, dass der zugewiesene Acker von schlechter Qualität war und daher auch die Erträge gering ausfielen. „Die Heinrichsdorfer waren so arm, dass sie im Fall einer Verurteilung, wie sie damals schnell üblich war; nicht in der Lage waren, ihre Strafe selbst zu bezahlen“, berichtet Schleuß, dessen Vorfahren sich im Ort eine Existenz aufgebaut hatten. Eine nicht unwesentliche Rolle an dem Nachmittag spielte das 1807 fertig gestellte Spritzenhaus, das

heute unter Denkmalschutz steht. In seinem Inneren befindet sich die 1817 angeschaffte Glocke. „Beim Bau hat es mehrfach Komplikationen gegeben“, berichtet Hochsieder, ein in der Region anerkannter Restaurator. So sei der fast fertige Giebel vor der Fertigstellung umgestürzt. In ihren Ausführungen gingen die beiden Heinrichsdorfer im Weiteren auf die wechselvolle Geschichte des Ortes ein, der 1827 und 1835 durch zwei verheerende Brände heimgesucht wurde. „Bei dem Feuer wurden fast alle Häuser zerstört“, berichtet Schleuß. Eine der Feuersbrunsten ist bei seinen Vorfahren entstanden. Die Chronisten lesen aus Schreiben an den damaligen Landrat von Zieten vor, in denen über den Brand berichtet wurde. Aber auch die damalige Gutsherrin, der Gräfin Caroline Aymon de la Roche, schilderte akribisch in einem Brief an den Landrat, was sich in der kalten Januarnacht zugetragen hatte. Aus einem Teich musste das Wasser in Eimern zu den Spritzen befördert werden. Interessant dabei ist, dass aus den umliegenden Dörfern zahlreiche Bürger nach Heinrichsdorf beordert wurden, um beim Löschen zu helfen. Selbst aus Sonnenberg, Schulzendorf, Braunsberg und anderen Orten kamen Leute, um dem Feuer zu Leibe zu rücken. Wer dem nicht nachkam, musste mit Bestrafung rechnen. Gezeigt wurde auch die Abbildung eines Gerichtssiegels der Gräfin,

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das bei Beurkundungen benötigt wurde. Aber auch auf Fotos von der Einweihung des ersten Feuerlöschteiches in Heinrichsdorf sowie vom Kriegerdenkmal sind die Hobbygeschichtsforscher bei ihren umfangreichen Recherchen gestoßen. Wesentliches zur Geschichte des Ortes erfuhren die Chronisten auch aus einer Schulchronik, die 1885 verfasst wurde und noch vorhanden ist. „Unsere Forschungen waren oftmals nicht einfach, weil die meisten Dokumente in altdeutscher Schrift verfasst waren“, erzählen die Hobbyforscher. Aber auch da konnte den Chronisten geholfen werden. Rudolf Hochsieder (85), der Vater vom Jochen Hochsieder, konnte die alten Schriften lesen und war beim Entziffern behilflich. „Es sind Akten über 60 Jahre Geschichte, die Burckhard und Jochen ausgegraben haben“, sagte Bernd Donner am Ende. Er möchte die Veranstaltungsreihe mit Ortschronisten unbedingt fortsetzen. Jürgen Rammelt

Info Im Jahrbuch 2011 des Kreises gibt es einen Beitrag von Jochen Hochsieder und Bernd Donner zur Geschichte von Heinrichsdorf


Gesundes

Lange, graue Wintertage liegen hinter uns. Welch Wohlgefühl rufen die ersten intensiven Sonnenstrahlen hervor. Voller Elan starten wir durch, haben viele Ideen, was wir tun wollen.

auch),verbesserte Kondition, Stressabbau oder einfach nur Freude an der Bewegung in der Natur haben, all das und noch viel mehr bietet Nordic Walking.

Die Kleingärtner vernichten emsig das alte, graue Laub und vertrocknete Pflanzen. Voller Glück entdecken sie die so lang verborgenen neuen Triebe. Die Natur erwacht zu neuem Leben.

Worauf warten Sie, - anmelden und los geht’s!

Das ist doch sicher auch für SIE genau der richtige Zeitpunkt, aktiv in den Frühling zu starten.

Bei der ersten intensiven Gartenarbeit mit krummen Rücken und wintermüden Muskeln ist der Schmerz quasi vorprogrammiert.

Wie wäre es mit einem Nordic Walking Kurs?! Nur wer die Technik richtig beherrscht, erzielt auch die unzähligen

Übrigens: einige haben sich bereits in die Rückenschule begeben.

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Dorothea Gast

Gesundheitlichen Positiveffekte. Egal ob SIE das Ziel Bikinifigur(Badehose natürlich

Physiotherapeutin/. Präventionstrainerin.

Meine Kurstermine: Autogenes Training 21.02.11, 17.00 Uhr Progressive 10.03.11, 17.00 Uhr Muskelentspannung Rückenschule 16.03.11, 10.00 Uhr 25.03.11, 18.30 Uhr Nordic Walking 06.04.10, 09.00 Uhr 28.04.11, 18.00 Uhr

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Gesundes

Auszeit für Körper und Seele Fastenwandern mit Yoga in Flecken Zechlin Steigen Sie einmal für eine Woche aus, machen Sie Pause vom Alltag und von der üblichen Reizüberflutung, weg von Terminkalender und Telefon. Bereichern Sie Ihr Leben durch neue Facetten, halten Sie inne und schöpfen Sie Kraft. Gemeinsam in einer kleinen Gruppe nutzen Sie diese Tage dafür, Körper und Seele etwas richtig Gutes zu tun.

Mit dem neu in Flecken Zechlin ansässigen Heilpraktiker Jörg Scheffler erhalten Sie eine fachkompetente Einführung und Begleitung der Fastenwoche. Seine Vorträge helfen, in Zukunft gesünder und leichter zu leben. Darüber hinaus bietet er eine Vielfalt an individuellen Behandlungen aus den Bereichen Ernährungsberatung, Akkupunktur, Homöopathie und Phytotherapie sowie verschiedene Massagetechniken an.

Wenn der Frühling die Natur zum Leben erweckt und sich die Landschaft in ihrer ganzen Pracht entfaltet, ist eine besonders gute Zeit zum Fasten. Durch die Entwicklung und Pflege von Partnerschaften mit anderen Unternehmen und Personen möchten wir Ihnen ein besonders hohes Niveau und eine heilende Atmosphäre bieten. Unser professionelles Team verfügt über ein hohes Maß an Wissen und Kompetenz, verbunden mit Menschlichkeit und Begeisterung im Umgang mit unseren Gästen: Die Yoga-Lehrerin Melanie Dowedeit gibt Ihnen fastenbegleitend die Gelegenheit, verschiedene Yoga-Übungen zu erleben. Durch einfache Körper-, Atem- und Meditationsübungen werden die feineren Funktionen des Körpers reguliert. Herz, Nervensystem, Gefäße und Drüsen werden stimuliert, die inneren Organe und die Durchblutung angeregt. Innere autonome Muskelfunktionen, wie die Darmperistaltik, werden entspannt und können wieder ausgewogen funktionieren.

Als Kennerin des Naturparks Stechlin-Ruppiner Land vermittelt unsere zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Sieglinde Assatzk die Schönheit der Landschaft und informiert mit Freude über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte. Das Programm der studierten Kulturwissenschaftlerin bietet zwei bis vierstündige Wanderungen in abwechslungsreichen Naturräumen und zur Geschichte von Flecken Zechlin. Unser Team wird ergänzt durch die erfahrene Physiotherapeutin Anna-Karina Korff. Sie ist Ihre Gastgeberin im Gesundheitsgarten und leitet Sie an, beim Erfühlen und Erkennen des eigenen Körpers in richtiger Haltung für alle Lebenssituationen. Die Entlastung des Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen, Bindegewebe) bewirkt ein intensives körperliches Wohlgefühl und bringt einen hohen therapeutischen Wert.

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Ihre Gastgeberin auf dem Kossätenhof der Familie Behm ist die studierte Archäologin Susanne Behm. Sie begleitet die Fastenwoche und kümmert sich darum, dass Sie Ihren Alltag hinter sich lassen können. Aus ihrem Kräutergarten mischt sie eine große Auswahl an wohlschmeckenden Tees, die Sie am Morgen und im Laufe des Tages genießen können.

Unsere Termine: 26.03. bis 02.04.2011 09.04. bis 16.04.2011 07.05. bis 14.05.2011 Weitere Informationen unter www.fewo-behm.de Tel. 033923-70240 e-mail: susannebehm@web.de Heilpraktiker Jörg Scheffler Weinbergsring 12 16837 Flecken Zechlin Mobil: 0176-96382902


Wirtschaftliches

Das Steuer übernommen – eine Gärtnerei mit Tradition regelrechtes Ödland. „Die Quecken standen meterhoch“ sagt Brunhild, die sich später zum Gartenbauingenieur qualifizierte. Werner Wimmer hatte im KfL den Umgang mit Stahl und Schweißen gelernt und so entstand in Eigenleistung ein Gewächshaus nach dem anderen. Selbst die Heizungsanlage hat der gelernte Gärtner selbst eingebaut.

Seit 36 Jahren gibt es die Gärtnerei Wimmer in Rheinsberg. Jetzt wurde der Staffelstab übergeben. Es hat seine Zeit gedauert, bis Werner Wimmer sich entschließen konnte, seine Gärtnerei in jüngere Hände zu geben. Doch nun ist es soweit. Ab dem 1. März 2011 ist Gundula Tittel, die Tochter von Brunhilde und Werner Wimmer, die neue Chefin der Gärtnerei an der Reuterpromenade in Rheinsberg. Werner Wimmer, der im vergangenen Jahr 65 wurde, hätte sicher noch einige Jahre länger durchgehalten. Aber man wird ja nicht jünger, und in seiner Tochter hat er eine würdige Nachfolgerin gefunden, die die Familientradition in bewährter Weise fortführen möchte. Während Brunhild Wimmer, eine geborene Hagenstein, in Rheinsberg groß geworden ist, stammt Werner aus dem Thüringischen. Kennen gelernt haben sich beide

in Berlin und nach Rheinsberg kam Werner Wimmer 1965. Bruni, wie sie von ihrem Bekannten und Freunden genannt wird, arbeitete damals in der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft (GPG), Werner, der in Thüringen den Gärtnerberuf erlernt hatte, war beim Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) beschäftigt. „Obwohl es mein Wunsch war, eine eigene Gärtnerei zu besitzen, war das zu DDR-Zeiten nicht so einfach“, erinnert sich Werner Wimmer. Deshalb war er froh, als die Stadt einen Friedhofsgärtner suchte und er kurz danach die Genehmigung für einen eigenen Betrieb erhielt. „Das habe ich dem damaligen Bürgermeister Hans Wieck zu verdanken“, erzählt Werner Wimmer.

Heute, fast 40 Jahre später, gehören zur Gärtnerei Wimmer nicht nur die Glashäuser an der Reuterpromenade, sondern auch einige Freiflächen und Folienzelte in der so genannten Wiese. Dort reifen nicht nur die Erdbeeren, auch Tomaten, Gurken, Salat, Porree, Kartoffeln und weitere Gemüsesorten gehören neben edlen Blumen zur Produktpalette des Betriebes. Die Gärtnerei ist anerkannter Lehrbetrieb, in dem bereits mehrere Gärtner und Floristinnen ausgebildet wurden. Das meiste, was bei Wimmers heranwächst, wird frisch in den beiden Läden in Rheinsberg und in Fehrbellin verkauft.

Das Areal, das Brunhild und Werner Wimmer dann zur Gärtnerei umgestalteten, war

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Wirtschaftliches Wenn das Gärtnerehepaar zurückschaut, dann kann es auf eine beachtliche Lebensleistung verweisen: Drei Kinder haben Brunhild und ihr Mann großgezogen. „Eine Zeit lebten vier Generationen in unserem Haus“, berichtet Brunhild, die neben der Arbeit in der Gärtnerei mehrere Jahre ihre Mutter Hertha Hagenstein gepflegt hat. Obwohl Brunhild Wimmer seit zehn Jahren Rentnerin ist, hilft sie wo sie kann, ist sie die Seele des Betriebes und die Oma, die sich, wenn es die Zeit erlaubt, auch um die vier Enkel kümmert. „Natürlich wird es einige Veränderungen geben“, erklärt die 43jährige Mutter zweier Kinder, die schon etliche Jahre im elterlichen Betrieb beschäftigt war. Den Gärtnerberuf hat die Rheinsbergerin von der Pike auf gelernt. Aber nicht im Unternehmen der Eltern, sondern in der bekannten Erfurter Gärtnerei Chrestensen, zu dem sie von der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Lindow delegiert worden war. „Das war 1984 bis 1986, und die Ausbildungsrichtung war Gärtner für Zierpflanzen“, erinnert sich Gundi, wie sie von ihren Freunden und Bekannten kurz genannt wird. Nach der Lehre folgte dann die Arbeit im Betrieb der Eltern. Und weil die junge Frau auch studieren wollte, holte sie im Abendstudium das Abitur nach. Doch dann kam die Wende und es lockte die weite Welt. Gundula Wimmer, die sich schon immer für andere Länder und Kontinente interessierte, unternahm als erstes eine Sprachreise in die USA. Und als sie wieder

zurück war, stand fest, dass sie für ein Jahr als Au-Pair-Mädchen nach Amerika geht. „Ich bekam einen regelrechten Kulturschock, als ich dort die Supermärkte, die riesigen Straßen, Theater und Wolkenkratzer sah“, erinnert sich die Gärtnerin. Doch auch diese Zeit ging zu Ende, aber nicht die Lust, die weite Welt kennen zu lernen. Die Lust auf ein Studium war verflogen. In der Folgezeit qualifizierte sich Gundula Wimmer zur Gärtnermeisterin in der Richtung Zierpflanzen und wenn sie Ferien plante, wurde nach Australien, nach Afrika, Grönland, Südamerika, Island und sogar nach Nepal gereist. Doch dafür fehlt jetzt die Zeit. Die Kinder Judith und Max, ihr Mann Thomas und die neue Aufgabe sind jetzt die wichtigeren Dinge in ihrem Leben. Gundula, die nach ihrer Hochzeit jetzt Tittel heißt, möchte den Betrieb in bewährter Weise weiterführen und trotzdem einiges verändern. So wir künftig der Gartenbau unter dem Namen Wimmer als Landwirtschaftsbetrieb weitergeführt, jedoch getrennt von dem „Blumenhaus Wimmer“ mit den beiden Läden in Rheinsberg und Fehrbellin. Beide Läden zeigen sich seit einigen Tagen im neuen Outfit, was die Kunden sofort registriert wurde. Fortgeführt und möglicherweise erweitert werden der Direktverkauf am Standort der Gärtnerei in der Reuterpromenade und die Zusammenarbeit mit dem Edeka-Markt der Familie Brehme. „Was sich in der Vergangenheit bewährt hat, soll beibehalten werden“, sagt die neue Chefin. Aber sie sei auch für neue Ideen

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offen. Dabei geht es sowohl um ein verbessertes Angebot, besonders von Bio-Produkten als auch für besondere Aktionen. Auch für die Belebung des Tourismus in Rheinsberg gibt es bereits neue Ideen, denn auf dem Gelände der Gärtnerei gibt es auch ein Ferienhaus, wo Urlauber aus der Stadt naturnah wohnen können. Ebenso ist die Teilnahme an der Brandenburger Landpartie eine Aktion, die sich bewährt hat und die auch unter der neuen Leitung fortgeführt werden soll. „Eine Gärtnerei soll etwas zum Anfassen, zum Erkunden und Erleben sein“, sagt Gundula Tittel. Jürgen Rammelt Sie finden uns am 16. und 17. April auf dem Kunsthandwerkermarkt an gewohnter Stelle auf dem Kirchplatz, direkt an der Schlossstraße. Am 18. und 19. Mai begrüßen wir alle Klein- und Hobbygärtner zu unseren Kleingärtnertagen in der Gärtnerei an der Reuterprommenade.

Reuterprommenade 10 a 16831 Rheinsberg Tel. 033931 23 73 • Fax -74 Mobil 0173 6228123 blumenhaus-wimmer@web.de


Sportliches

Empfang-Timo Gottschalk Dakar-Sieger gebührend empfangen

Wilfried Janke, der selbst schon Rallyes gefahren ist, extra einen Torte gebacken. Diese zierte ein Mini-Tuareg und ein essbares Foto von der Siegerehrung in Buenos Aires, zu der laut Gottschalk allein eine Million Menschen gekommen waren.

Die Rheinsberger haben „ihren“ Dakar-Helden gebührend empfangen. Nachdem der siegreiche Rallye-Pilot bereits in der AllendeSchule den Mädchen und Jungen am letzten Tag vor den Winterferien Rede und Antwort gestanden hatte, kamen am Abend mehr als 200 Einwohner und Motorsportfans aus Rheinsberg und den Ortsteilen in die Seehalle des Hotels Haus Rheinsberg,

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Natürlich wurde die Torte an dem Abend angeschnitten, und wer wollte, konnte von dem süßen Naschwerk ein Stück probieren. Doch bevor der Navigator über seine Arbeit im Cockpit des 310 PS starken Turbodiesels berichtete, zeigte er einen Film über die Rallye. Dabei konnten die Zuschauer hautnah erleben, welchen Tortouren die Dakar-Teilnehmer während der über 9600 Kilometer langen Rallye ausgesetzt sind.

um Timo Gottschalk persönlich zum Dakar-Sieg zu gratulieren. Dort konnten sie auch den Race Tuareg bestaunen, mit dem der Rheinsberger und sein Fahrer Nasser Al-Attiyah den Wüstenklassiker durch Argentinien und Chile gewonnen hatten. Für seinen Freund Timo hatte der Flecken Zechliner Bäckermeister

Besonders die Bilder aus der Atacama-Wüste, aber auch die Schlammpassagen und Fahrten durch enge Schluchten vermittelten ein stimmungsvolles und reales Bild von den Strapazen auf der Strecke. Gezeigt wurde auch der Moment, als Timo Gottschalk

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42 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ Frühjahr 2011


SportLICHES unterwegs ein Hufeisen geschenkt bekam, das sich am Ende der 14 Etappen als Glücksbringer erwies.

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Gottschalk berichtete, dass das VW-Motorsport-Team aus 80 Leuten besteht und neben den vier Tuaregs, zwei Race-Renntrucks, acht Service-Lkw mit insgesamt 55 Tonnen Ersatzteilen sowie weitere Begleitfahrzeuge zum VW-Tross gehörten. Sich selbst bezeichnete er als Sekretär und Seelsorger des Fahrers. „Weil die Fahrer gewöhnlich faul sind, schieben sie immer mehr Aufgaben zum Beifahrer“, erklärte der Rheinsberger. „Allerdings wären wir ohne die Ingenieure und Techniker nichts. Abends stellen wir eine Kiste mit lockeren Schrauben hin und morgens haben wir ein fahrtüchtiges Auto“, lobte Gottschalk das gesamte Team. Immerhin bestünde das Auto aus 5635 Einzelteilen und zahlreichen Systemen, die für die Sicherheit, die Kühlung und die Energieerzeugung wichtig seien.

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Ob es auch mal kritische Momente gibt, wollte dann einer der Anwesenden wissen. „Natürlich“, erklärte Gottschalk. „Wenn sich zum Beispiel mein Fahrer und Carlos Sainz (der Vorjahresgewinner der Dakar) auf der Strecke begegnen, dann brennt die Luft“. Und wie ist es zwischen dem Fahrer und Beifahrer? „Da gibt es ebenso mal Stress, besonders, wenn Nasser anders will als ich. Da fliegen auch mal die Fetzen.“ Aber am Ende sei alles wieder gut. „Wir sind zum Glück beide nicht nachtragend“, erklärte Gottschalk Zu seinen künftigen Aufgaben und Plänen befragt, zeigte sich Gottschalk zuversichtlich. Allerdings

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würde er noch nicht richtig zur Ruhe kommen. Mit seinem Fahrer, der inzwischen in Arabien ein Held sei, gehe es bereits Anfang Februar zu einer Rallye nach Saudi Arabien. „Aber die dauert nur drei Tage“, gab sich Gottschalk gelassen, der sich freut, wieder bei seiner Lebenspartnerin und den Kindern zu sein. Ob VW an

der nächsten Dakar teilnimmt, sei noch nicht entschieden. „In einigen Wochen sind wir da schlauer“, sagte der Rheinsberger. Jürgen Rammelt


SportLICHES

Phantastisches Publikum erlebt Traum-Finale Bartko/Kluge besiegen die Weltmeister

Leiden mußte das Publikum. Für 8 Runden. Zwei Kilometer vor dem Schlußsprint hatten Robert und Roger den letzten Rundengewinn des 100. Berliner Sechstagerennens vollzogen. Da krochen aber beide auf dem Zahnfleisch, weil die Australier an der Spitze des Feldes Tempo machten, damit Bartko/Kluge, die Helden des Publikums, ihre „Stubenlänge“ zum Sieg nicht vollenden können. Bange war den Zuschauern, weil 8 Runden sogar reichen, um einen Konter zu setzen. Aber die Weltmeister aus Down Under stellten das Klassement nicht mehr auf den Kopf, weil auch ihnen die Kraft ausging, nachdem sie 18 Runden vor Schluß im Solo eine Runde holten und die Führung im Rennen übernahmen von Bartko/Kluge, die ihre Taktik auf den Punktevorsprung von gut 100 Zählern ausgerichtet hatten. Sie gingen jeden Angriff des Teams

Nr. 3 (Axel Lange Generali) mit und machten den Kampf um den historischen Gesamtsieg wieder zu einem Duell. Alle schauten in dieser Phase auf die beiden Vorjahressieger Alex Rasmussen und Michael Mörköv – aber die Dänen vom techem-Team konnten nicht nachsetzen. Der Tank war leer. Sie hatten in den ersten beiden der insgesamt 6 Wertungssprints Punkte gut machen wollten und sich dabei verausgabt. Platz drei war ihnen sicher. Der Schweizer Franco Marvulli (JAHN BAU) erreichte nicht sein gewohntes Niveau und war keine Superunterstützung für seinen deutschen Partner Danilo Hondo, der sich in einer tollen Form präsentierte und ein sehr engagiertes Rennen fuhr. Fernseh-Übertragung des rbb – gut und schön. Die Dramatik der letzten 8 Runden konnte aber nur auskosten, wer tatsächlich

im Velodrom saß. Bartko gegen Meyer und Kluge gegen Howard – diese mitreißenden Zweikämpfe motivierten auch das Publikum zu Höchstleistungen. Die Halle bebte, als sich die beiden Fahrer des Schultheiss-Teams nach dem entscheidenden Rundengewinn mühsam durchs Feld nach vorn kämpften. Als sie an der Seite der Regenbogen-Boys auftauchten, fegte ein erlösender Jubel ums Oval. Die letzten drei Runden wurden zum Schaulaufen für Robert und Roger, die in der letzten Wertung auf Platz 1 sprinteten und einen triumphalen Erfolg feierten. Für Kluge war es der erste Sieg im Velodrom, für Bartko (Team LKT Brandenburg) der dritte. Ihm standen die Tränen der Rührung in den Augen, als er sich beim Publikum bedankte: „Ihr wart einsame Klasse und eigentlich unser dritter Mann im Team. Ich muß mich fast entschuldigen bei der Konkurrenz für diesen Vorteil. Aber ich habe Eure Unterstützung genossen, dieser Sieg ist mir so unendlich viel wert.“

Thomas Tittel

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Sportliches

70. Geburtstag von Hansjörg Fickert Mit 70 ein engagierter Ehrenamtler Er mag keine großen Worte und doch hat er viele Jahre Sportgeschichte geschrieben. Auch bei den Feuerwehrleuten ist der Rheinsberger kein Unbekannter. Immerhin hat er lange Zeit die Feuerwehr des Kernkraftwerkes geleitet. Die Rede ist von Hansjörg Fickert, der vor wenigen Wochen seinen 70. Geburtstag feierte. Der Vorsitzende des Rheinsberger Sportvereins kam 1960 aus dem sächsischen Dippoldiswalde in die Prinzenstadt, um das Kernkraftwerk mit aufzubauen. In den folgenden Jahren qualifizierte sich der gelernte Schlosser zum Reaktormechaniker, Meister und MaschinenbauIngenieur. Bis zur Pensionierung war er im Nuklearbereich und als ehrenamtlicher Brandschützer tätig. Dabei hat er gelernt mit der Strahlungsgefahr umzugehen. 1961 wurde Hansjörg Mitglied der Sektion Segeln. „Die Tätigkeit bestand zu 80 Prozent aus Aufbauarbeit und zu 20 Prozent aus Sport“, erinnert sich der Jubilar an die Zeit, als die Wassersportler ihr Domizil a Grienericksee errichteten. Vier Jahre später war er als Gründungsmitglied mit dabei, als die Zentrale Sportgemeinschaft (ZSG) Rheinsberg aus der Taufe gehoben wurde. Kurz danach beginnt auch seine Zeit als aktiver Volleyballer. Es ist die Sportart, die ihn künftig nicht mehr loslassen wird. Mit seinen Sportkameraden steigt der fast zwei Meter große Rheinsberger bis in die Bezirksliga auf. Noch heute erinnert sich Hansjörg an

die sportlichen Erfolge, die er mit Friedrich Pötter, Wolfgang Neumann, Siegfried Brandt und anderen Teammitgliedern erkämpfte.

Ab 1975 kümmert sich Hansjörg Fickert auch um den Nachwuchs am Netz und er ist Mitbegründer des Wittweseelaufes, der 1977 seine erste Saison erlebt. Als 1978 die BSG KKW und schließlich 1990 sich der Rheinsberger Sportverein gründet, gehört der passionierte Volleyballer den Vorständen an. „Als Übungsleiter

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habe ich über 300 Jugendliche für den Sport begeistert“, erzählt der Sportler aus Leidenschaft. Der Jubilar, der seit 1991 Vorsitzender seines Vereins ist, hält allerdings jetzt die Zeit für gekommen, um eine Verjüngung an der Spitze in Angriff zu nehmen. Dankbar ist er vor allem seiner Frau, die ihm stets den Rücken freigehalten und seine sportlichen Aktivitäten unterstützt hat, sowie den zahlreichen Sportfreunden und Weggefährten, ohne die er die viele Arbeit in all den Jahren hätte nie bewältigen können. Alles Gute nachträglich wünscht das Rheinsberger Mosaik.


Sportliches

Feldberg gewinnt Alte-Herren-Turnier in Rheinsberg Beim ersten Rheinsberger Hallenturnier der Alten-Herren in der neuen Sporthalle landete eine Mannschaft aus MecklenburgVorpommern auf dem ersten Platz. Sieger wurden die Alten Herren vom SV Feldberg. Den zweiten Platz belegte das Team aus Fürstenberg vor Rheinsberg. Ursprünglich hatten für das Turnier noch die Mannschaften vom SV 90 Neuruppin und Zühlen gemeldet. „Doch beide haben abgesagt“, erklärte Turnierleiter Ingo Mangliers.

Die Mannschaft des Gastgerbers zeigte bereits im ersten Spiel eine schwache Leistung und verlor gegen Fürstenberg mit 1: 6. Ganz anders dagegen trumpften die Gäste aus Feldberg auf. Mit 4:3 konnten sie ihr Spiel gegen Rheinsberg gewinnen. So musste das Spiel zwischen

Feldberg und Fürstenberg in der ersten Runde eine Vorentscheidung bringen. Die Begegnung endete 2:6 für Feldberg.

besseren Torverhältnisses ging der Turniersieg an Feldberg.

In der Rückrunde, die mit dem Spiel zwischen Rheinsberg und Fürstenberg begann, hieß es am Ende 6:2 für die Mannschaft aus dem Kreis Oberhavel. Doch dann erteilten die Feldberger den einheimischen Alten Herren erneut eine Fußball-Lektion und gewannen 5:1. Da Fürstenberg und Feldberg über die gleiche Punktzahl verfügten, musste das letzte Spiel über den Turniersieg entscheiden. Das mit Spannung geführte Spiel endete 1:1. Auf Grund des

Als bester Torwart wurde der Frank Kurth (Fürstenberg) mit einem Pokal geehrt. Der Rheinsberger René Korinke war mit sechs Treffern erfolgreichster Torschütze und durfte sich ebenfalls über einen Pokal freuen. Jeweils vier Tore schossen Maik Firmont (Fürstenberg) sowie Harald Schrader und Ronald Güllmeister von der Feldberger Mannschaft. Jürgen Rammelt

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Sportliches

FSV Blau-Weiss 90 Rheinsberg e. V. + NEWS + NEWS + NEWS + NEWS + + Neuzugang Patrick Weiß traf in seinem ersten Pflichtspiel für Rheinsberg am 27.02. gegen Blumenthal. + Die Rheinsberger C-Junioren gewannen das eigen Hallenturnier am 26.02.2011 + Axel Neuaug Torwart der Alten Herren feierte im Februar sein 50. Geburtstag. Der Verein sagt auf diesem Weg herzlichen Glückwunsch! + Für seine gute Nachwuchsarbeit erhielt der Verein vom Fußballkreis OPR ein Notebook überreicht.Denn Zukunft läuft die Kommunikation mit dem DFB und Fußball Landesverband nur noch per Internet. + Der Verein erhielt von der Bekleidungsfirma KiK welche im März eine Filiale in Rheinsberg eröffnete 5 Sätze Trikots überreicht. Der Verein bedank sich hiermit bei der Firma. + Der Verein erweiterte sein Fanartikelangebot. Der neue Katalog mit den Angeboten ist in der Vereinsgaststätte Zum Elfmeter zu erhalten. + Martin Plötz ist seit März neuer Herthabotschafter der Stadt Rheinsberg bei Hertha BSC.

Hallenturniere in Rheinsberg: 19.02.2011 Alte Herren 1. Feldberger SV 1990 2. SV Fürstenberg 3. FSV Blau Weiß 90 Rheinsberg

Heimspiele 2. Männer 3. Kreisklasse: 13.03. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Sieversdorf II 20.03. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Maulwürfe II 03.04. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Zaatzke III 17.04. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Zernitz II 08.05. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Breddin II 22.05. 12.30 Uhr Rheinsberg II - Dossow II 05.06. 12.30 Uhr Rheinsberg II – Maulbeerwalde II

Bester Torschütze: Rene Korinke (FSV Blau-Weiß 90 Rheinsberg) 6 Tore

26.02.2011C-Junioren 1. FSV Blau-Weiß 90 Rheinsberg 2. SV Fürstenberg 3. FC Kremmen 4. Eintracht Altruppin 5. Fortuna Grüneberg

Pkt. 9 8 7 3 1

Tore 7:6 9:2 8:5 5:8 4:12

Bester Torschütze: Pascal Kornetzky (SV Fürstenberg) 4 Tore Bester Torwart: Lucas Wreth ( FC Kremmen )

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Heimspiele 1. Männer Kreisliga: 13.03. 15 Uhr Rheinsberg – Linum 20.03. 15 Uhr Rheinsberg – Hansa Wittstock II 03.04. 15 Uhr Rheinsberg – Zaatzke 17.04. 15 Uhr Rheinsberg – Walsleben 08.05. 15 Uhr Rheinsberg –Neustadt II 22.05. 15 Uhr Rheinsberg – MSV Neuruppin II 05.06. 15 Uhr Rheinsberg – Protzen

Heimspiele Alte Herren: 27.03. 10.00 Uhr Rheinsberg – Linum 03.04. 10.00 Uhr Rheinsberg – SV 90 Neuruppin 17.04. 10.00 Uhr Rheinsberg – Altruppin 08.05. 10.00 Uhr Rheinsberg – Walsleben 22.05. 10.00 Uhr Rheinsberg – Dabergotz 05.06. 10.00 Uhr Rheinsberg – Langen Heimspiele E-Junioren Landesliga Nord: 12.03. 10.00 Uhr Rheinsberg – Oranienburg 07.05. 10.00 Uhr Rheinsberg – Brieselang 28.05. 10.00 Uhr Rheinsberg – Elstal


Sportliches

Rheinsberger als Spitzenreiter Fernsehteam des MDR kam nach Rheinsberg Heinz Willert hat in seinem Leben schon manche Überraschung erlebt. Doch, dass es da noch eine Steigerung geben könnte, daran hatte er keinesfalls gedacht. Auch nicht, als seine Sportkameradin Sigrun Legler ihn gebeten hatte, dass er am 24. Februar etwas früher zum Training kommen soll. Fast hätte er den Termin vergessen, doch dann machte er sich schnell auf den Weg zur Turnhalle. Dort wurde er bereits erwartet. Aber nicht allein nur von seinen Sportfreunden, sondern von einem Fernsehteam des MDR. Kein geringerer, als der inzwischen legendäre Hans-Joachim Wolfram mit seiner Außenseiter-Spitzenreiter-Mannschaft hatte sich auf den Weg nach Rheinsberg begeben. Und bevor sich die Tischtennis-Legende des Rheinsberger Sportvereins versah, stand er vor der Fernsehkamera.

Eingefädelt hatte den Deal Siegfried Schneider. Der Rheinsberger ist ein wandelndes Sportlexikon. Und weil dieser ganz genau wusste, dass Heinz Willert in diesem Frühsommer den 90. Geburtstag feiert, hatte er sich an den bekannten Fernsehmoderator gewandt, ob man nicht

nach Rheinsberg kommen könnte, um den agilen Tischtennisspieler für die Fernsehsendung zu interviewen und zu filmen. „Für uns kam der Hinweis wie gerufen“, erzählt HansJoachim Wolfram. „Wir hatten bereits eine über 90-Jährige aus Norddeutschland, die bei den Seniorenweltmeisterschaften im Tischtennis Titelträgerin geworden ist und da passte der Rheinsberger natürlich wunderbar dazu“, erklärte der Moderator. Willert wurde nichts ahnend überrumpelt, aber eine Antwort blieb er dem Moderator nicht schuldig. Wolfram und sein Team staunten nicht schlecht, als der fast 90-Jährige nach dem Interview vor laufender Kamera eine Kostprobe seines Können an der Tischtennisplatte gab. Nachdem er sich gegen Daniel Brackrock warm gespielt hatte, forderte er Sigrun Legler heraus. Auch sie ist eine Tischtennislegende: Unter ihren Mädchennamen Kunz war die Rheinsbergerin dreifache DDR-Meisterin und mehrfache Titelträgerin im Mixed, Doppel

und mit der Mannschaft. Natürlich wird Heinz Willert im Fernsehen zu sehen sein: Am 30. März, um 20.45 Uhr, gibt es beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) die 366. Folge der Sendereihe Außenseiter-Spitzenreiter „Mit dem Beitrag über die Tischtennisspieler wird die Sendung eröffnet“, ließ Wolfram die Rheinsberger wissen. Am 18. Juni 1972, vor gut 39 Jahren, hatte er die Fernsehreihe aus der Taufe gehoben. Jürgen Rammelt Info: Die Sendung Außenseiter Spitzenreiter

mit Heinz Willert aus Rheinsberg läuft am 30.03.11 um 20.45 Uhr im MDR.

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Sportliches

Neuer Botschafter ernannt Hertha Hautnah

Anlässlich des Hertha-Botschaftertreffens vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am 4. März, das 3: 1 gewonnen wurde, stellte der Pressesprecher des Vereines Martin Plötz als den neuen Hertha Botschafter Rheinsbergs vor. Die Neubesetzung wurde notwendig, da der bisherige Botschafter Michael Stellmacher im letzten Jahr verstorben ist. Plötz will dessen verdienstvolle Arbeit in dessen Geist fortsetzen. Zentraler Baustein der Partnerschaft ist die Kooperation mit dem örtlichen Fußballverein und der Schule. Rheinsberg ist seit 2007 Partnerstadt von Hertha, eine(die fünfte) von derzeit 22. Bereits viermal liefen Junioren des Rheinsberger Fußballvereines mit den Profis zu Bundesligaheimspielen auf. Die Rheinsberger Hertha Botschaft befindet sich seit 2007

im Ratskeller. Der Fantreff ist im Elfmeter im Vereinsheim von Blau Weiß 90 Rheinsberg.

· Freikarten für nächstes Heimspiel Im Rahmen des Projektes Hertha Hautnah Stellt Hertha der Partnerschule Heinrich Rau Oberschule Rheinsberg ein Freikartenkontingent für das Heimspiel gegen den SC Paderborn zur Verfügung

· Fanfahrt zur Aufstiegsparty In der festen Annahme das Hertha bis, oder spätestens mit dem letzten Heimspiel am Sonntag 15. Mai gegen den FC Augsburg den Aufstieg perfekt

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macht, hat Hertha Fan Gerhard Läge den nächste Rheinsberger Hertha- Fanbus gechartert. Die letzte Fan Fahrt gegen Ingolstadt war in allen Belangen ein voller Erfolg. Interessenten melden sich bei Gerhard Läge. Eintrittskarten für Hertha Heimspiele gibt es im Hertha Shop in der Touristinformation im Kavalierhaus am Markt in Rheinsberg Hertha - macht weiter so- wir wollen im Herbst gegen Dortmund spielen, oder gegen Bayern!


Sportliches

Den König matt gesetzt Das erste Rheinsberger Schachturnier wurde aus Sicht der Organisatoren ein guter Erfolg. Immerhin hatten sich neun Mädchen und Jungen aus der Stadt Rheinsberg und deren Ortsteilen an dem Wettbewerb beteiligt. Der Stadtverordnete Hans-Georg Rieger, der mit seinem Projekt „Begegnung der Generationen“ sowie dem Rheinsberger Ortsbeirat das Turnier ins Leben gerufen hatte, konnte sich am Ende über 100 Euro freuen. Von dem Geld, das von den Startgeldern sowie von Spenden stammt, soll Granulat für den Flecken Zechliner Sportplatz gekauft werden. Der Wettbewerb fand am 5. Januar in den Räumen der künftigen Pizzeria „Pene e vino“ in der Berliner Straße statt. Gespielt wurde an fünf Brettern, die genauso wie die Schachuhren die AllendeGrundschule zur Verfügung gestellt hatte. Geleitet wurde das Turnier von Angela Wolf. Nachdem die Schachlehrerin die Kinder entsprechend ihrem Alter in zwei Gruppen eingeteilt hatte, konnte der Kampf auf den 64 schwarzen

und weißen Feldern beginnen.

Ortsbeirat gestifteten Pokal.

Zur Gruppe der Schüler der 6. bis 10. Klassen gehörten Virginia Rieger, Sven und Frederic Behm sowie Tim Müller. Am Ende erwies sich Frederic Behm als Sieger. Der 11-jährige Schüler aus Flecken Zechlin gewann alle Partien und verwies Tim Müller (Allende-Schule Rheinsberg) und seinen Bruder Sven auf die Plätze zwei und drei.

Angela Wolf zeigte sich hinsichtlich des Spielniveaus zufrieden. Natürlich hätte sie sich gefreut, wenn auch einige Erwachsene an dem Turnier teilgenommen hätten. „Die Kinder gingen mit Feuereifer zur Sache“, freute sich die engagierte Schachtrainerin, die 1980 in der Altersgruppe 15/16 den Titel einer DDR-Jugendmeisterin errang. Heute leitet die 47-Jährige mehrere Arbeitsgemeinschaften Schach an den Grundschulen Flecken Zechlin, Lindow, der Schule Am Weinberg in Alt Ruppin, der Heinrich-RauOberschule Rheinsberg sowie der Montessori-Schule in Neuruppin. „Die Teilnehmer aus Flecken und Rheinsberger haben bei mir das Schachspiel erlernt“, berichtete Wolf. Die Lindowerin, die in ihrer Heimatstadt bereits zweimal eine Schachausstellung organisierte, würde gern ein Schachmuseum einrichten. Doch bisher hat sie noch keinen geeigneten Raum gefunden.

In der Gruppe II, die aus Schülern der Klassen 1 bis 5 bestand, waren mit Chinh Kieu Nguyen, Joshua Böhm, Nico Lipowski sowie Luise und Thiemo Wöhlke fünf Mädchen und Jungen am Start. Auch hier musste jeder zweimal gegen jeden antreten, bis der Sieger ermittelt war. Nach gut fünf Stunden durfte sich die achtjährige Luise Wöhlke über den Sieg freuen. Die Schülerin der Fleckener Grundschule verwies ihren Bruder Thiemo sowie Nico Lipowski von der Rheinsberger Allende-Schule auf die Plätze. Die drei Erstplazierten erhielten neben kleinen Preisen und einer Urkunde einen vom Rheinsberger

Jürgen Rammelt

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GärtnerisCHES

Wo Blumen blühen lächelt die Welt!

Und der Frühling kann kommen Spätestens wenn der Frühling sich ankündigt, kann man es überall beobachten: Körbe und Gefäße werden liebevoll mit blühenden Pflanzen in leuchtenden Farben bepflanzt und verschönern Terrassen, Balkone und Wohnräume. Der Mensch braucht das Gefühl der Behaglichkeit, Leichtigkeit und Freiheit. Um dieses Gefühl zu unterstreichen, gehört ein schön dekoriertes Gefäß dazu. Sie sind selbst gern kreativ? Unser Tipp: Stöbern Sie mal in Ihrem Keller nach Gefäßen, man kann eigentlich alles bepflanzen wo etwas Erde hinein passt. Sie werden staunen was so alles ans Tageslicht kommt. Eine breite Auswahl an Frühlingsblühern wie Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Veilchen und Primeln in verschiedenen Sorten sowie diverse Erden bekommen Sie bei uns im Fachgeschäft, gratis dazu eine freundliche und fachliche Beratung. Nachdem Sie alles gepflanzt

haben wird dekoriert. Zum Frühling passen sehr gut knorrige Zweige, Moos und farblich zu den Pflanzen abgestimmte Bänder. Wer sich die Leichtigkeit des Mittelmeeres ins Haus holen möchte, entscheidet sich für Gefäße aus Terrakotta. Sie wecken mir Ihrer warmen Farbe Urlaubsgefühle und schöne Erinnerungen in uns. Bei der Pflanzenauswahl entscheiden Sie sich für Rosmarin, Lavendel, Majoran und Minze kombiniert mit Primeln und Veilchen. Stellen Sie diese in die Nähe Ihrer Küche und Sie können gleichzeitig frische Kräuter ernten. Sie haben sehr flache Gefäße wo nur wenig Erde hineinpasst? Dann pflanzen Sie Steinpflanzen wie Sedum und Sempervivum-Arten, diese benötigen wenig Nahrung und Wasser. Dekorieren Sie mit schönen Steinen, gesammelt beim letzten Spaziergang. Nun ist alles gepflanzt und schön dekoriert jetzt noch leicht angießen und einen geeigneten Platz suchen. Achten Sie auch noch

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auf Nachtfröste. Schützen Sie Ihre Gefäße dann mit Vlies oder holen Sie sie einfach ins Haus. Ab Mitte April bieten wir Ihnen wieder eine große Auswahl an Kräutern, ca. 60 verschiedene Sorten, z.B. verschiedene Minze-, Rosmarinund Oregano-Arten, Süßkraut, Bärlauch und Rucola, an. Sie finden uns auch am 16. und 17. April auf dem Keramik- und Kunsthandwerkermarkt (am bewährten Standort links vor der Kirche). Am 30.04.11 ist bei uns im Geschäft die 5. Balkonpflanzaktion. Bringen Sie in der Zeit von 8 bis 14 Uhr Ihre Kübel und Kästen mit und wir bepflanzen Sie gemeinsam mit Ihnen. Wir freuen uns Sie in unserem Geschäft in der Langen Straße in Rheinsberg begrüßen zu dürfen. Ihre Floristmeisterin Martina Schlede und Team


MusikalisCHES

Dr. Ulrike Liedtke, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Musikakademie Rheinsberg. Foto: Roland Horn

20 Jahre Musikakademie Rheinsberg: Alte und Neue Musik zum Jubiläum Mit einer Handvoll ABM-Kräften und einem Leihklavier ging man 1991 an den Start und hatte dennoch eine klare Vision vor Augen. 20 Jahre später ist vieles von dem, was damals als ferner Traum erschien, Wirklichkeit. Die Musikakademie Rheinsberg stellt heute einen Ort künstlerischen Austauschs unterschiedlichster Bereiche dar, ein „Haus junger Künstler“, das renommierte Profis und ambitionierte Laien vereint. Seit dem Jahr 2000 bietet die Musikakademie Rheinsberg mit dem Schlosstheater den Künstlern und Musikern außerdem ausgezeichnete Auftrittsmöglichkeiten, um dem Publikum ihr Können zu präsentieren. Ungefähr 150 Veranstaltungen im Jahr mit circa 20.000 Besuchern und rund 18.000 Gästetage in der Musikakademie mit Musikschaffenden aus dem gesamten Bundesgebiet sprechen für sich. Eine große Festveranstaltung am 2. April im Schlosstheater Rheins-

berg lässt die letzten 20 Jahre Musikakademie Rheinsberg Revue passieren. Ein musikalisches Ständchen von langjährigen Weggefährten auf dem Akademiehof leitet die Feierlichkeiten an diesem Tag um 15 Uhr bei freiem Eintritt ein. Mit dabei: das Bläserquintett der Kreismusikschule Ostprignitz-Ruppin, Partnerin der Musikakademie in zahlreichen Kindermusikprojekten, wie dem musikalischen Wintermärchen „Der Laternenmann“ von Ulrike Liedtke; der Chor Pro Musica, seit vielen Jahren regelmäßig im Kavalierhaus zu Gast; der Arbeitergesangverein „Vorwärts“ Rheinsberg und der Frauenchor Rheinsberg, die jedes Jahr in der Weihnachtszeit im Schlosstheater auftreten. Der Arbeitergesangverein bildete darüber hinaus sogar den Opernchor in der Opernproduktion „Prinz Heinrich“, die die Musikakademie Rheinsberg 2002 präsentierte. Zu der Festveranstaltung am frühen Abend haben sich neben jungen Künstlern und

Musikern von damals und heute prominente Festredner angekündigt: die neue Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburgs, Prof. Dr. Kunst, ebenso wie der Generalsekretär des Deutschen Musikrates und Vizepräsident des Europäischen Musikrats, Christian Höppner, der frühere brandenburgische Bildungsminister Steffen Reiche, der damals den Wiederaufbau des Schlosstheaters eng begleitete, sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Musikakademie, Dr. Dr. Markus Vette. Viel Prominenz aus Kultur und Politik und alle, die sich der Musikakademie eng verbunden fühlen, werden also das Geburtstagskind am 2. April als kulturellen Leuchtturm im Norden Brandenburg gebührend feiern. Zu Ostern präsentiert die Musikakademie Rheinsberg seit über zehn Jahren eine Opernproduktion selten gespielter Werke aus der Zeit von Prinz Heinrichs, dem Gründer des historischen

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Musikalisches

Opernproduktion 2001 „Kassander oder das sprechende Bildnis“ von André-Ernest-Modeste Grétry im Schlosstheater Rheinsberg. Foto: Jean Severin

Schlosstheaters Rheinsberg. Für die Jubiläumsspielzeit fiel die Wahl auf 1776 entstandene Opéra comique „Das Urteil des Midas“ von André-Ernest-Modeste Grétry, dessen Musik sich an Heinrichs Hof großer Beliebtheit erfreute: Drei Sänger wetteifern um die Gunst zweier Mädchen, zwei von ihnen mit französischer und italienischer Oper, der Dritte aber mit neuer Musik, mit der von Grétry. Was niemand weiß: Der Dritte ist kein geringerer als Apoll, er hat die Götter mit neuen Klängen längst auf seiner Seite! Die musikalische Leitung der Produktion hat Elias Grandy übernommen, der neben seinem Dirigierstudium auch als stellvertretender Solo-Cellist an der Komischen Oper Berlin engagiert ist. Regie führt Barbara Schöne, die bereits mit Inszenierungen am Theater Erfurt, am Theater am Haidplatz in Regensburg und beim Kulturfestival „Montafoner Sommer“ in Österreich auf sich aufmerksam machte. Die Musiker

und Sänger der Produktion sind Studenten und Absolventen von Musikhochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet (Premiere: Ostersamstag, 23.04., 19.30 Uhr, außerdem 24.04., 29.04., 30.04., 07.05. jeweils 19.30 Uhr; 01.05., 08.05., jeweils 15.00 Uhr). Am Pfingstwochenende stehen bei der 20. Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik unter dem Motto „Schlaglichter“ zeitgenössische internationale Klänge auf

Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik 2010: Porträtkonzert Clara Maïda, Michael Weilacher (Schlagzeug). Foto: Henry Mundt

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dem Programm. Mit dabei sind szenische Produktionen von Carola Bauckholt (Deutschland), Elena Mendoza (Spanien) und Pei-Yu Shi (Taiwan). Außerdem vertreten sind die Chinesin Sabrina Ma am Schlagwerk, der Schweizer Egidius Streiff auf der Violine und die aus den USA stammende Flötistin Carin Levine mit einem Internationalen Meisterkurs. Landesjugendensembles für Neue Musik gründeten sich nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz / Saarland


MusikalisCHES

Rheinsberger Pfingstwerkstatt Neue Musik 2010: Porträtkonzert Clara Maïda, Michael Weilacher (Schlagzeug). Foto: Henry Mundt

nun auch in Niedersachsen und Thüringen; natürlich kommen sie zur Rheinsberger Pfingstwerkstatt.

Musikakademie Rheinsberg Kavalierhaus der Schlossanlage | 16831 Rheinsberg

Für Freunde der klassischen Musik gibt es im Liszt-Jahr eine Reihe mit Klavierkonzerten ab Mitte Mai jeweils am Sonntagnachmittag im Foyer des Schlosstheaters. Neben der Grétry-Oper „Das Urteil des Midas“ präsentiert die Musikakademie Rheinsberg aus dem Bereich der Alten Musik auch Konzerte mit der diesjährigen Rheinsberger Hofkapelle, dem Ensemble „La Prosperina“. Darüber hinaus stehen in der Jubiläumsspielzeit Abschlusskonzerte internationaler Meisterkurse und Jazz im Hof der Musikakademie auf dem Programm.

Tel.: 033931 721-0 Fax: 033931 721-12 info@musikakademie-rheinsberg.de www.musikakademie-rheinsberg.de

Kartenservice: Theaterkasse Vorverkauf eine Stunde vor jeder Veranstaltung Tel.: 033931/7210

Tourist-Information Rheinsberg Tel.: 033931 39296 tourist-information@rheinsberg.de

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Musikalisches

Positives Resümee für 2010

Zur Jahreshauptversammlung des Männerchores Am 18. Februar 2011 fand die Jahreshauptversammlung 2010 des Männerchores „Arbeitergesangverein Vorwärts Rheinsberg“ e.V. statt. Der Vorstand mit dem Vorsitzenden Siegfried Gawlik, dem 2. Vorsitzenden Jürgen Prast, Schatzmeister Wolfgang Reinhardt sowie Schriftführer Hartmut Löschke, Notenwart Jürgen Pierskalla und Vorstandsmitglied und 2. Dirigent Wilfried Jäger erstatteten umfangreiche Berichte. Dabei stellten sich die Redner unter der Versammlungsleitung des ehemaligen langjährigen Vorsitzenden Gerhard Läge auch den Anfragen und Diskussionen der Mitglieder. Höhepunkt des Jahres 2010 war das „Sängerfest“ am 19. Juni aus Anlass des 90-jährigen Bestehens des Chores unter Teilnahme von elf befreundeten Chören aus der Region sowie Delegationen aus Ascheberg, Köln-Forsbach und Hamburg. Auftritte in der St.-Laurentiuskirche, im Schlosstheater Rheinsberg und zum Rheinsberger Adventsmarkt gehörten zu den weiteren Höhepunkten im vergangenen Jahr. Ein besonderer Dank galt dem Dirigenten Siegfried Schweitzer, seinem Vertreter Wilfried Jäger, und wenn beide gesundheitlich oder dienstlich verhindert waren, auch Eckhard Schwemmin, der dann den Taktstock (meistens ist es ja die Notengabel) schwang. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön konnten die ausscheidenden Vorstandmitglieder Jürgen

Prast und Dieter Rönnefahrt, allerdings aus Gesundheitsgründen ebenfalls nicht persönlich anwesend, für ihre aktive Mitarbeit im Vorstand entgegennehmen. Der Alterdurchschnitt des Chores liegt zurzeit bei 67 Jahren, so dass zum Beispiel der Zugang von Enrico Schulz, der auch aktiv im Posaunenchor der Kantorei Rheinsberg mitarbeitet, den Durchschnitt „senkt“. Gleichzeitig kamen von ihm Ideen, die zwar zunächst etwas überraschend, aber doch überdenkenswert waren. So schlug dieser vor, durch eine aktive Präsentation bei „Rock am Rhin“ junge Leute für den Chor zu gewinnen. Gewissermaßen eine „Denksportaufgabe“ für die Dirigenten und den neuen Vorstand. Nach der Entlastung des alten Vorstandes erfolgte die Neuwahl für die Zeit von Februar 2011 bis Dezember 2012. So besteht der neue Vorstand aus Siegfried Gawlik als 1.Vorsitzenden, Wilfried Jäger als 2. Vorsitzenden, Wolfgang Reinhardt als Schatzmeister, Hartmut Löschke als

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Schriftführer, Jürgen Pierskalla als Notenwart und dem Heinz Karwath, der künftig für die Verbindung zu den passiven Mitgliedern und für die Pressearbeit verantwortlich zeichnet. In diesem Jahr stehen unter anderem die Teilnahme an der Festveranstaltung „20 Jahre Musikakademie Rheinsberg“, am „Sängerkreisfest“ am 30. April in Wittenberge, an den „Pfingstmusiktagen Rheinsberg“ sowie an den „Sängerfesten“ in Wittstock und in Fürstenberg auf dem Plan. Selbstverständlich sind auch wieder die gemeinsamen Konzerte mit der Kantorei Rheinsberg in der St.-Laurentiuskirche, in der Musikakademie und auf dem geplanten Rheinsberger Weihnachtsmarkt vorgesehen. Der Chor probt jeweils montags um 19.30 Uhr im Vereinslokal „Vier Jahreszeiten“ in Rheinsberg. Gern sind sangesfreudige Männer als neue Mitglieder willkommen. Heinz Karwath


Museales

20 Jahre Kurt Tucholsky Literaturmuseum – oder mehr? Vor zwanzig Jahren, am 27. April 1991, wurde die Kurt Tucholsky Gedenkstätte im Schloss Rheinsberg eröffnet. Die Geschichte des TucholskyMuseums in Rheinsberg geht jedoch bis in die zweite Hälfte der 1970er Jahre zurück. Im Sommer

1977 tauchte zwischen der Weimarer Klassik-Stiftung und dem DDR-Kulturministerium die Idee auf, in Rheinsberg einen Gedenkort für Kurt Tucholsky einzurichten. Das Ergebnis war die Ausstellung, die am 12. Juli 1980 im Foyer des Klubs der Gewerkschaften in der Langen Straße

eröffnet wurde, eingerichtet vom Heimatmu-seum Neuruppin. Über den Namen war man sich nicht ganz sicher: mal hieß sie „Gedenkstätte“, mal „Gedächtnisstätte“. Auch ob sie als Dauerausstellung oder nur vorübergehend – bis zu der geplanten Einrichtung einer „Tucholsky-Stube“ im wieder zu errichtenden Ratskeller gedacht war, darüber gingen die Meinungen zwischen Kreisverwaltung und Kulturministerium hin und her. Mary Gerold-Tucholsky schenkte der Ausstellung 53 Exponate, darunter 21 Ausgaben des „Rheinsberg“-Buches, und später, zur 650-Jahr-Feier, 10.000 Mark von den Ost-Tantiemen aus Tucholskys Werken. Die Ausstellung wurde 1988/89 wieder abgebaut. Sie sollte nun nämlich ins Schloss umziehen. Der Anlass war der 100. Geburtstag des Dichters, der im Januar

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Museales 1990 erwartet wurde. Bei dieser Gelegenheit sollte er offiziell in das „Erbe“ der DDR-Kultur aufgenommen werden. Vom Oktober 1988 stammt daher ein Beschluss des Ministerrats der DDR (so etwas wurde damals auf höchster Ebene entschieden) über eine „Konzeption zur Errichtung einer Tucholsky-Gedenkstätte im Schloss Rheinsberg“. Aber es gab noch einen zweiten Grund: in den 1980er Jahren hatte sich das Preußen-Bild in der DDR grundlegend gewandelt. Vom „Wegbereiter des Faschismus“ und der „Brutstätte des deutschen Militarismus“ war Preußen umgedeutet worden zu einem Bestandteil einer eigenen ostdeutschen „DDR-Nation“, die es historisch zu begründen galt. Anfang der 1980er Jahre war Unter den Linden das Friedrich II-Denkmal wieder errichtet worden, 1980 die erste Friedrich II-Biografie in der DDR von Ing-rid Mittenzwei erschienen. Seit im Jahr 1985 in Rheinsberg im Rahmen der 650Jahr-Feier das Schloss erstmals wieder öffentlich zugänglich gewesen war, gab es Bestrebungen, das Sanatorium aus dem Schloss auszulagern. Tucholsky und Rheinsberg – das war ein idealer „Türöffner“, um das Schloss einer kulturellen, musealen Nutzung zuzuführen. So beschlossen die Rheinsberger Stadtverordneten, auf der Grundlage besagter Ministerrats-Konzeption zum 100. Geburtstag des Dichters eine Gedenkstätte im Schloss einzurichten. Dieser Beschluss vom 5. Januar 1989 ist die eigentliche Gründungsurkunde des Museums. Dann überschlugen sich jedoch die Ereignisse: Wahlbetrug, Bürgerproteste, Montagsdemo,

Mauerfall, freie Wahlen, Währungsunion, Wiedervereinigung – buchstäblich jeder, der noch im Lande war, musste sich umorientieren. Die Menschen waren mit anderen Dingen beschäftigt. Hinzu kam: Das Sanatorium ging nicht freiwillig, der Auszug konnte nur gegen hartnäckigen Widerstand durchgesetzt werden. Er zog sich schließlich bis zum März 1991 hin. Da war der 100. Geburtstag längst vergangen – die Feierlichkeiten hatten im Deutschen

Bei laufendem Besucherverkehr wurde im Juni 1991 die Sanatoriumsküche aus den Räumen der heutigen Dauerausstellung herausgebrochen und im November 1991 mit der Sanierung Theater in Berlin stattgefunden. Als am 27. April 1991 die Kurt Tucholsky Gedenkstätte schließlich mit einer Ausstellung des Potsdamer Malers Wolfgang Wegener ihre Pforten öffnete, war ringsherum noch vieles, fast alles, im Umbruch. Es war eine spannende Zeit: Das DiabetikerSanatorium „Helmut Lehmann“ mit seinen jährlich ca. 2.000 Reha-Patienten, das seit 1953 im Schloss residierte, hatte im Juni

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1990 die Räume der heutigen Galerie im Erdgeschoss des Nordflügels freigezogen, so dass eine umfassende Restaurierung beginnen konnte. Im März 1991 war endlich das ganze Schloss geräumt. Am 1. April 1991 hatte die Stiftung Schlösser und Gärten die Rechtsträgerschaft übernommen. Gut eine Woche nach der Gedenkstätte (genau genommen: der Galerie der Gedenkstätte) eröffnete am 6. Mai 1991 das Schlossmuseum. Kurz darauf, im Sommer 1991, trat auch die Kammeroper in die Öffentlichkeit.


Museales

Jens Kanitz

Refugium Skulptur, Relief, Malerei Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonnabend, den 19. Februar 2011, um 11:00 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Begrüßung: Dr. Peter Böthig Rede: Prof. Dr. Thomas Thiessen Musik: Holzbläserquintett „Woody Sounds“

Ausstellung vom 19.02. bis 01.05.11

Kurt Tucholsky Literaturmuseum Kontakt Jens Kanitz Tel./Fax: 03391 400 820 Mobil 0175 41 44 611 E-Mail: info@atelier-kanitz.de www.atelier-kanitz.de

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Museales

begonnen. Der Sammelbestand zu Tucholsky, der im Januar 1989 vom Heimatmuseum Neuruppin übernommen worden war, umfasste 107 Inventarnummern. Es waren dies vor allem die Exponate, die aus der Ausstellung im Rheinsberger Klub der Gewerkschaften stammten. Obwohl der Bestand bis 1991 auf etwa 300 Exponate erweitert wurde – vor allem Bücher, einige Erstausgaben und Grafiken

–, waren die Vorbereitungen für eine eigene Dauerausstellung noch längst nicht abgeschlossen. Mitten in diese Phase platzte eine kleine Bombe. In der ZEIT vom 1.11.1991 mutmaßte der Literaturkritiker Stefan Berkholz, die Gedenkstätte sei, weil sie noch immer nichts über Tucholsky präsentierte, eine „Briefkastenfirma“, bei der „klammheimlich“ Gelder zur Sanierung des Schlosses umgewidmet würden. So wenig dieser Artikel die realen Widrigkeiten vor Ort in Rechnung stellte – es musste zunächst vor allem darum gehen, die Bausubstanz zu retten –, half er doch, die Entwicklung zu beschleunigen. Der Tucholsky-Forscher Richard von Soldenhoff aus Ascheberg (zufällig Rheinsbergs Partnerstadt in Westfalen) hatte noch eine fertige Ausstellung im Keller, die er 1985 in Wien gezeigt hatte. Rasch wurde eine Übernahme nach Rheinsberg vereinbart, Gelder beantragt und bewilligt, und die umfangreiche Präsentati-

on in den dafür fertiggestellten Räumen am 5. Juni 1992 eröffnet. Damit war Tucholsky endlich im Schloss angekommen. Diese Ausstellung wurde mit zweimaliger Verlängerung bis zum Juni 1993 gezeigt. Allerdings hatte es von Soldenhoff versäumt, die seinerzeit (1985) aktuellen pazifistischen Provokationen im letzten Teil der Ausstellung auf die Zustände in der DDR auszudehnen. Dies sorgte für Irritationen und Kritik in den Medien und erzürnte den Bundeswehr-General Werner von Scheven derart, dass er am 8. September 1992 auf offiziellem Briefkopf den Rheinsberger Bürgermeister aufforderte, das „Machwerk“ auf dem „Müllhaufen der Geschichte“ zu entsorgen. Erneut flammte ein Skandal auf – die Medien, vom Spiegel bis zur Süddeutschen Zeitung, stürzten sich dankbar auf den Konflikt, Politiker bezogen Stellung, es kam zum Gerichtsprozess. Das Museum zog seinen Nutzen aus der Aufmerksamkeit – es hatte zwar immer noch keine eigene DauerAusstellung, war aber nun schon deutschlandweit bekannt. Nun wurde es Zeit, eine tragfähige Struktur zu finden. Die Funktionen des Leiters des Schlossmuseums und des Leiters der Gedenkstätte wurden getrennt, die letztere Stelle öffentlich ausgeschrieben und zum 1. April 1993 neu besetzt. Am 30. Oktober 1993 wurde schließlich unter dem Titel „Es gibt keinen Neuschnee“ die erste eigene Dauerausstellung der Gedenkstätte eröffnet. Was in diesen turbulenten Zeiten begonnen wurde, ist in den letzten 20 Jahren zu einem

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Museales

Eine Einrichtung der Stadt Rheinsberg, gefördert durch das Land Brandenburg und den Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Veranstaltungen April - Juni 2011 Ausstellung bis 1. Mai

Lesung literarischen Kompetenzzentrum gewachsen, das deutschlandweit und international Anerkennung gefunden hat. Die Archive des Museum umfassen ca. 10.000 Objekte mit dem Sammlungsschwerpunkt Tucholsky, Weltbühne, Literatur der Weimarer Republik, einer Kunstsammlung, Beständen zu Theodor Fontane, Armin T. Wegner, Erich Arendt und stadtgeschichtlichen Dokumenten. Etwa 30.000 Menschen besuchen jährlich die Ausstellungen. Die Galerie zeigte bisher über 100 Kunstausstellungen und 20 Literaturausstellungen. Über 250 zeitgenössische Autoren kamen zu Lesungen nach Rheinsberg, 33 Autoren waren seit 1995 als Stadtschreiber zu Gast. Seit zwei Jahren betreut das Museum, das mit allen relevanten Kulturträgern in der Region (und vielen in ganz Deutschland) gut vernetzt ist, auch das neue Alfred-WegenerMuseum in Zechlinerhütte.

Donnerstag, 7.April 19:30 Uhr Eintritt 4,- / 2,- EUR

Moritz von Uslar Deutschboden. Eine teilnehmende Beobachtung Nach „Oberhavel“, wo Hartz IV, Alkoholismus, Abwanderung und Rechtsradikalismus angeblich zu Hause sind, fährt der Reporter, hört zu, guckt zu, boxt mit, trinkt mit, labert mit, und zeichnet die Gespräche, Gags, Sprüche und Blödeleien und die Fülle absurder, rührender und furchterregender Alltäglichkeiten mit. Gemeinsam mit dem Brandenburgischen Literaturbüro

Schneider Rheinsberg. Eine preußisch Legende Buchpremiere Rolf Frisch aus der Druckerei: Rolf Schneider erzählt die Geschichte des preußischen

Dienstag, 19. April 19:30 Uhr Eintritt 4,- / 2,- EUR

Musenhofs neu. Er geht seiner Geschichte nach, und erzählz von mit seinen Bewohnern und Besuchern. Gemeinsam mit dem Brandenburgischen Literaturbüro

Pitz Ausstellungs- Hermann Hermann Pitz (geb. 1956) arbeitet mit Fotos, Objekten und Installationen. Er verbindet Gefundenes mit Geschaffenem. Er legt seinen Arbeiten etwas Zufälliges zueröffnung grunde, eine Art Fundstück: Dei Ausstellung bringt eine Werkübersicht von Plastik,

Sonnabend, 14. Mai 11:00 Uhr Eintritt frei.

Fotografie und Objekten aus den 90er Jahren bis heute. Gemeinsam mit der Akademie der Künste

in Rheinsberg. Sonderaussstellung Internationaler Tucholsky Im Juni 1980 wurde die erste Tucholsky-Ausstellung im Rheinsberger Club der Gewerkschaft eröffnet, eine Straße erhielt seinen Namen. Bis heute hat sich vieMuseumstag les verändert – die Sonderausstellung versucht einen Rückblick. Sonntag, 15. Mai

Lesung

„Das schönste Proletariat der Welt“. Junge russische Literatur

Dienstag, 17. Mai 19:30 Uhr Eintritt 4,- / 2,- EUR

In Rußland meldet sich eine neue Generation von Autoren zu Wort. Sie kennen keine sowjetische Vergangenheit mehr, die sie verklären oder bekämpfen müßten. Die aufregendsten neuen Stimmen der russischen Literatur kommen nicht mehr aus Moskau und Petersburg, sondern aus Perm, Ufa und Kazan, wo der Einfluß des Zentrums geringer, die konfliktträchtige Heterogenität aber um so größer ist. Gemeinsam mit dem Suhrkamp Verlag

Scheer Stadtschreiber- Regina Regina Scheer, 1950 in Berlin geboren, studierte Theater- und Kulturwissenschaft Lesung in Berlin. Von 1972 bis 1976 war sie Redakteurin der Studentenzeitung „Forum“, Dienstag, 31. Mai 19:30 Uhr

Eintritt 4,- / 2,- EUR

von 1980 bis 1990 Redakteurin der Literaturzeitschrift „Temperamente“. Sie arbeitet als Publizistin, Historikerin und Herausgeberin. Regina Scheer lebt in Berlin.

Lesung

Ulrich Noethen liest

Eintritt 15,- / 10,- EUR

Gemeinsam mit der Fürst Donnersmarck-Stiftugn, „Haus Rheinsberg“

Lesung

Peggy Mädler Legende vom Glück des Menschen

Sonnabend, 18. Juni 19:30 Uhr

Dienstag, 21. Juni 19:30 Uhr

„Ein erstaunliches Roman-Debüt: vielschichtig, nachdenklich, klug und umsichtig erzählt, voller Lust am aussagekräftigen Detail und der genau platzierten, farbig geschilderten Episode.“ (Sigrid Löffler)

Eintritt 4,- / 2,- EUR Änderungen vorbehalten. Bitte informieren Sie sich unter: www.tucholsky-museum.de

Was im Juni 1977 erstmals als Idee einer „Tucholsky-Stube“ durch die Akten geistert, hat sich als eine tragfähige Vision erwiesen. Deutschlands einziges Tucholsky-Museum gehört heute zu den kulturellen „Leuchttürmen“ Brandenburgs – so wurde es vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zertifiziert. Dr. Peter Böthig

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Jens Kanitz: Refugium. Skulpur, Relief, Malerei

Holz ist der bevorzugte Werkstoff des gebürtigen Rheinsbergers.


Museales

Das Tucholsky Museum gründet eine Förderstiftung. Seit Anfang des Jahres hat die Sparkasse OPR neben einer eigenen Kulturstiftung auch ein neues Instrument zur Kulturförderung entwickelt: Eine Plattform für Treuhandstiftungen. Als erste Einrichtung im Landkreis wird nun das Kurt Tucholsky Literaturmuseum eine eigene, nichtselbstständige Förderstiftung unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin gründen Seit 1990 arbeitet der Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e.V. als Förderverein für das Schlossmuseum, die Musikakademie, die Kammeroper und das Kurt Tucholsky Literaturmuseum. Deshalb wurde bislang auf die Gründung eines eigenen Fördervereins für das Literaturmuseum verzichtet. Seit einiger Zeit bestehen aber Kontakte zu stiftungswilligen Bürgern, die bereit wären, das Museum mit privaten Zuwendungen zu fördern. Der Vorteil gegenüber einer Spende liegt darin, dass das Geld nicht ausgegeben, also verbraucht werden darf, sondern in das Stiftungskapital einfließt. Die Gründung einer selbstständigen, rechtsfähigen Stiftung ist relativ aufwändig, und in der Regel erst ab einem Grundstock von 100.000,- EUR möglich. Eine unselbstständige Stiftung („Treuhandstiftung“) kann man dagegen schon ab einem Grundstock von 10.000,- EUR gründen. Sie wird durch einen Vertrag zwischen dem Stifter (Stadt Rheinsberg) und dem Treuhänder (Stiftergemeinschaft der Sparkasse

Ostprignitz-Ruppin) errichtet. Der Treuhänder verwaltet die Stiftung und vertritt sie gegenüber den Finanz- und Aufsichtsbehörden. Die Erträge der Stiftung kommen ausschließlich dem Stiftungszweck (Förderung des Kurt Tucholsky Literaturmuseums) zugute. Der Grundstock für die Stiftung (12.000,- EUR) wird aus dem Spendenaufkommen des Kunst- und Kulturvereins und einer privaten Spenderin für das Kurt Tucholsky Literaturmuseum gestiftet. Die Einwilligung des Vorstands liegt vor. Die Kosten für die Verwaltung der Stiftung werden aus den Erträgen der Stiftung bezahlt. Zukünftig sollen weitere Zustiftungen eingeworben werden. Die unselbstständige Stiftung ist steuerlich der selbstständigen Stiftung gleichgestellt. Durch Zustiftungen selbst kleinerer und mittlerer Beträge kann das dauerhaft zu erhaltende

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Stiftungsvermögen nach und nach erhöht werden. Damit können zunehmend attraktivere Erträge erwirtschaften werden. Die Errichtung einer Förderstiftung für das Kurt Tucholsky Literaturmuseum wird nicht sofort zu einer spürbaren Entlastung führen. Aber sie ist mittelund vor allem langfristig ein hervorragendes Instrument, um privates Geld einzuwerben und das Museum damit Schritt für Schritt unabhängiger von öffentlichen Förderungen zu machen. Die Satzung der Stiftung und der Vertrag mit dem Treuhänder wurden im Februar 2011 von der Stadtverordnetenversammlung Rheinsberg durch Beschluss bewilligt. Noch im Frühjahr wird die Förderstiftung per Vertrag errichtet und sich der Öffentlichkeit vorstellen. Dr. Peter Böthig


lITERARISCHES

„Männer und Frauen, Teil 2“

Kurt Tucholsky Ratgeber Männer und Frauen Im letzten „Rheinsberger Mosaik“ haben wir als kleinen Tucholsky-Ratgeber das Thema „Männer und Frauen“ gewählt. Darüber lässt sich jedoch noch viel mehr sagen. Also bringt der unser sechster Teil „Männer und Frauen, Teil 2“ – pünktlich zum Frauentag:

Sie sprach so viel, dass ihre Zuhörer davon heiser wurden. Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen. In der Ehe pflegt gewöhnlich immer einer der Dumme zu sein. Nur wenn zwei Dumme heiraten –: das kann mitunter gut gehn. Man denkt oft, die Liebe sei stärker als die Zeit. Aber immer ist die Zeit stärker als die Liebe. Einer schönen Frau zuzusehn, die sich anzieht, das ist so schön wie der Anblick junger, spielender Raubtiere. Alles geschieht im höchsten Ernst und ist doch Spiel. (Oho!) Ja, ich weiß schon. Eine gute alte Freundin von mir hat einmal das Gebot geprägt: „du sollst nicht alles mit der Sexu-Elle messen–!“ Wendriner: 8 Uhr-Kuss geb ich meiner Frau, und dann hab ich meine Ruhe! „Freie Bahn dem Seitensprung.“ Hüte dich – alle Männer sind ein Schuft! „Liebst du mich?“ „Ja. Sonst wäre ich viel netter zu Dir.“ Sie zündete ihr Lächeln an, und es lächelte. Meine eigene Frau, die mich auch nicht gern hat.

Eine schöne dicke Frau … sowas zum Festhalten, wenns donnert. (Schwedischer Bauernausdruck) (von Frauen): rein ornithologisch So viel: mit einem zu schlafen. / So wenig: mit einem zu schlafen. Die erste Liebe: eine Javanerin – seitdem liest er noch heute die javanischen Zuckerkurse. Man nimmt sich Männer doch zur Freude. Man sah auf den ersten Blick, warum er sie geheiratet hatte, was ihn an ihr bezaubert hatte – und man sah auf den zweiten, dass er sich geirrt hatte.

(Eifersüchtiger): Wenn er auch mit ihr schläft, so schön kann er es gar nicht, und so stark empfindet sie es auch nicht. Frau vor einem Kompass: „So schief ist Norden?“ Wer in einem blühenden Frauenkörper das Skelett zu sehen vermag, ist ein Philosoph. Brüste sind hübscher. Ein Diplomat, mein liebes Kind, ist ein Mann, der das Geburtsdatum einer Frau kennt und ihr Alter vergessen hat!

Die Frau: „Ich bin gekränkt, wenn er mich betrügt – das kann er bei mir auch haben.“

(...) wenn manche Frauen wüssten, was manche Männer so unter „arbeiten“ verstehen, so ließen sie sich nie mehr wegen ihrer zu langen Telefongespräche Vorwürfe machen.

„Eigentlich war das doch eine schöne Mode!“ (eine Frau über den Mantel der anderen.)

(...) es ist so schön, einen Mann zu haben, dem man die ganze Schuld geben kann.

Kinder kriegen? Das ist ja wie selbstgemachte Hüte.

Eines der tiefsten Worte der deutschen Sprache sagt von zwei Leuten, dass sie sich nicht riechen können.

Kompliziert? Der Kerl ist eine simple Rechenaufgabe, die nicht aufgeht – das ist doch nicht kompliziert! „Ich will keinen anderen – ich komme ja kaum mit dir aus!“

(...) und wenn eine Frau allein ist, dann ist sie viel alleiner als ihr Männer. Um wie viel stiller ginge es in manchen Familien zu, wenn sich alle Frauen Männer kaufen könnten!

Die Frau, die weint, weil der Mann sie nachts zum Vögeln aufweckt. Scheidungsgrund! „Er achtet mich Kurzes Glück kann jeder. Und nicht mehr!“ gedemütigt. „Er respektiert nicht mal meinen Schlaf“. kurzes Glück: es ist wohl kein andres denkbar, hienieden. Die Gemeinsamkeit der Erinnerungen – nur das! zählt. Bei Grippe muss unbedingt unter allen Umständen das Bett gehütet Sie werden holzig ohne Mann. werden – es braucht nicht das eige(das hässliche Mädchen, mit ne zu sein. Humor) – „Als mich Gott gemacht hat, war es schon dunkel, und zusammengestellt er war auch schon müde.“ von Dr. Peter Böthig

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lITERARISCHES

Stimmen der brandenburgischen Geschichte Man kann den Krieg nicht grausamer bekämpfen, als indem man in kleinen faßbaren Bildern zeigt, wie er auf den Einzelnen gewirkt hat. (Kurt Tucholsky, 1912) Deutschlands Kriegsgeschichte ist bekannt und doch kann man sich nur schwer in vergangene Epochen versetzen und begreifen was damals geschah. Einige Menschen brachten in der schweren Zeit des Zweiten Weltkriegs ihre Sorgen und Nöte aber auch ihre kleinen Freuden zu Papier. In dem gerade erschienenen Buch „Die Russen sind da“ kommen 30 Autoren aus ganz Brandenburg zu Wort, die auf 512 Seiten über die Zeit zwischen Kriegsende und Neubeginn in Brandenburg berichten. Darunter ein Hotelbesitzer, ein Landwirt, eine Sekretärin, ein eingekesselter Soldat, ein KZ-Häftling aus Sachsenhausen, eine Lehrerin – ganz normale Menschen also, denen die Ausnahmesituation des Krieges zum Alltag geworden ist. Der Auswahlband ist ein Ergebnis des Projektes „Zeitstimmen“, Tagebuchliteratur aus Brandenburg. Im Frühjahr 2009 hatten das Brandenburgische Literaturbüro in Potsdam und das Kurt Tucholsky Literaturmuseum in Rheinsberg dazu aufgerufen, Tagebücher und Briefe für ein Projekt bereitzustellen – eine Suche nach „Zeitstimmen“. Ziel war es, die Brandenburgische Geschichte aus individuellen Perspektiven zu rekonstruieren und so ein von Brandenburgern selbst geschriebenes Geschichtsbuch zu gewinnen. Inzwischen konnten mehr als 120 Tagebücher und Briefe zusammengetragen und aufbereitet werden. Den Initiatoren Peter Walther und Peter Böthig zufolge schrieben die Menschen offenbar vornehmlich in besonders extremen

Situationen, vermutlich, um die Ereignisse verarbeiten zu können. So stammen zwei Drittel aller vorhandenen Tagebücher aus der Zeit von 1939 bis 1945. Neben den Aufzeichnungen und Briefen enthält der Band mehr als 50 Abbildungen, die teilweise in Farbe, das Bild der Zeit vor, während und nach dem Krieg veranschaulichen. Von dem „Echolot“ Walter Kempowskis (1929-2007) inspiriert, entstand ein kollektives Tagebuch, das die damalige Realität der Menschen deutlich macht. Wie bei jenem Vorbild wurden Texte aus den vorhandenen Tagebucheinträgen ausgewählt und die Einzelerlebnisse chronologisch so angeordnet, dass die Einträge gemeinsam einen Eindruck dieser Zeit ergeben. Es entstand eine Collage aus subjektiven Darstellungen, die es dem Leser ermöglicht, die Vergangenheit besser nachzuvollziehen. Der Leser taucht ein in die Denkweisen der Verfasser, sie werden ihm beinahe vertraut, er nimmt teil an den persönlichen Erfahrungen, er kann das Geschehen, die Angst um das eigene Leben und die Verzweiflung über die Versorgungslage unmittelbar fühlen. Was in diesen Zeiten wirklich wichtig ist, beschrieb Marianne Vogt aus Rehbrücke, südlich von Potsdam: Das eigene Leben und wie man es erhalten kann gilt, sonst nichts. Der Titel des Buches „Die Russen kommen“ kennzeichnet heute den Moment der Befreiung vom Faschismus. Helene Parpart aus Jüterbog schrieb am 21. April 1945: Gegen 6 Uhr hören wir auf der Chaussee nach Jüterbog Geschrei und Jubel der Gefangenen, die sich zum Empfang dort aufgestellt hatten. Die Russen sind da. Und tatsächlich war das

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damals ein Ruf der Befreiung für die einen, für andere aber ein Ruf des Entsetzens, so fragte sich Hildegard Muschan am 8. Mai 1945: Der furchtbarste Krieg aller Kriege ist zu Ende. Armes Vaterland, wie wird es dir nun ergehen? So subjektiv die Darstellungen und Wahrnehmungen der geschichtlichen Ereignisse der einzelnen Personen sind, so machen sie doch insgesamt einen umfassenden Blick auf die Lebensverhältnisse möglich und ergeben ein realistisches Bild des damaligen Alltags: zwischen der Angst um das eigene Überleben und der Möglichkeit, sich mit den Besatzern zu arrangieren. Das vollständige Material umfasst die Zeit zwischen 1806 und 2008 und ist seit dem 30. Januar im Internet auf dem Portal www. zeitstimmen.de zugänglich. In über 4.000 Einträgen kann nach Orten, Schlagwörtern und Daten recherchiert werden. Die Schriftzeugnisse sind aber auch vollständig einsehbar und können in der ursprünglichen Form der einzelnen Personen gelesen werden. Die Sammlung soll auch in Zukunft weiter wachsen und bleibt offen für Einsendungen. Vielleicht können wir also auf einen Folgeband hoffen, der ein weiteres Kapitel der brandenburgischen Geschichte zeigt. Alexandra Brach

Die Russen sind da Kriegsalltag und Neubeginn 1945 in Tagebüchern aus Brandenburg. 512 Seiten, 19,80 Euro.


KALENDARisches 2011

März

23.04. bis 08.05. Rheinsberg „Festtage der Alten Musik zu Ostern“

April

12.03.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert mit der „Rheinsberger Hofkapelle 2011“

02.04.11, 12:00 Uhr Zechlin Hotel Gutenmorgen „20 Jahre-Hotel Gutenmorgen“ mit Frühschoppen und Blasmusik

12.03.11, 19:30 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Wo bleiben die Westpakete?“ Satire-Abend mit dem Eulenspiegel - Autor Ernst Röhl

02.04.11, 15:00 Uhr/17:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „20 Jahre Musikakademie Rheinsberg“ Festveranstaltung - Eintritt frei

15.03.11, 19:30 Uhr Tucholsky-Literaturmuseum Lesung „Lesen unter Hitler“

09.04.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater„Frühlin gsball der Musikakademie“

19.03.11, 17:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Die Winterreise“ Liederzyklus von Franz Schubert

09.04.11, 19:30 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Das besondere Konzert“ mit dem „German-Marimba-Duo“ aus Schleswig-Holstein

19.03.11, 19:19 Uhr Köpernitz KulturGutshaus Konzert mit der Folk-Gruppe „Yggdrasil“ 26.03.2011, 14:00 Uhr Rheinsberg Fontaneplatz Radtour in den Frühling mit dem Heimatverein Rheinsberg 26.03.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Kammermusik für und mit Klavier“ 26.03.11, 15:30 Uhr Rheinsberg HausRheinsberg „Erzählkaffee“ mit Herrn Karl Fulle 26.03.11, 19:00 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „33. Ländliche Gerichte und Geschichte(n)“„Wenn Bienen richtig Staat machen…“

23.04.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Das Urteil des Midas“ Weitere Aufführungen: 24.,29.,30.04. und,01.,07.,08.05. 23.04.11 Rheinsberg IFA-Hafendorf „Ostertrubel“ und „3. Hafenbeckenspringen“

10.04.11, 15:00 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Frühlingskonzert“ der Musikschule OPR

30.04.11, 11:00 Uhr Zechlin Hotel Gutenmorgen „Baumblütenfest“ 30.04.11 Rheinsberg HausRheinsberg „Frühlingsfest“ mit Harley-Weekend 30.04.11, 15:30 Uhr Rheinsberg HausRheinsberg „Erzählkaffee“ mit Frau Dr. Ulricke Liedtke

10.04.11, 17:00 Uhr Rheinsberg St. Laurentiuskirche „Lesung mit Herrn Joachim Gauck“

30.04.11, 14:30 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Wüste vor der Haustür“ Eröffnung der Fotoausstellung von Dirk Donner

16.04.11, 14:30 Uhr Flecken Zechlin Markt „Einweihung des Osterbrunnens“ 16.04.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer Konzert „Quergeflötet“

Mai

16.04.11, 14:00 Uhr Rheinsberg Anlegestelle Seestrasse „Leinen los“Saisonstart der Fahrgastschifffahrt 16.+17.04.11, 10:30-17:00 Uhr Rheinsberg Stadtzentrum „5. Kunsthandwerkermarkt“ 22.04.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer „Karfreitag bei Familie Bach“ Konzert mit der „Rheinsberger Hofkapelle 2011“

25.04.11, 11:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer „Musikalischer Osterspaziergang“

01.05.11 14:30 Uhr Flecken Zechlin Fesplatz Kleineichen „Maifest“ 07.05.11 Rheinsberg Uferpromenade „15. Rheinsberger Hafenfest“ mit Piraten-Pappboot-Regatta 13.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg IFA Hafendorf Konzert mit den „Amigos“

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Kalendarisches 2011

13.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Hof der Musikakademie „Jazz im Hof“ mit „Big Brass“

22.05.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer Konzert zum 200. Geburtstag von Franz Liszt

14.05.11, 17:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Theaterführung“

27.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer Konzert „Flötissimo“

14.05.11, 19:00 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „34. Ländliche Gerichte und Geschichte(n)“ Gemeindeschwester Agnes - ein Beruf mit Berufung

28.05.11, 15:30 Uhr Rheinsberg HausRheinsberg „Erzählkaffee“ mit Herrn Titus-Rex Giese

14.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert „Fridericianische Kammermusik“ 15.05.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert zum 200. Geburtstag von Franz- Liszt 20.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Hof der Musikakademie „Jazz im Hof“ So., 22.05.11, 14:30 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Tag der Gräfin 2011“ 21.05.11, 11:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Tag der offenen Tür“

28.05.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Hof der Musikakademie „Jazz im Hof“ 28.05.11 Flecken Zechlin Haus Elsenhöhe „100 Jahre Haus Elsenhöhe“ 29.05.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer Konzert zum 200. Geburtstag von Franz Liszt

Juni 02.06.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert „Jugend musiziert“ 03.06.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Hof der Musikakademie „Jazz im Hof“

04.06.11, ab 13:00 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Gutshausnachmittag“ Spiel, Spaß und Musik in Verbindung mit dem Köpernitzer Seelauf 04.06.11, 17:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Theaterführung“ 04.06.11, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Uraufführung “Ich - Paganini“ 05.06.11, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer Konzert zum 200. Geburtstag von Franz Liszt 10.-13.06. Musikakademie Rheinsberg „Pfingstwerkstatt Neue Musik“ und „Musiktage zu Pfingsten“ 10.06.11, 20:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Musiktheater „hellhörig“ von Carola Bauckholt 10.06.11, 22:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheaterfoyer „Teufelsgeiger-Egidius Streiff“ 10.06.11, 23:00 Uhr Rheinsberg vor dem Schlosstheater „Schlaglichter“ mit Sabrina Ma Lasershow + Licht-Illuminationen

Änderungen vorbehalten! Ticket-Service für alle Aufführungender Musikakademie und der „Kammeroper Schloss Rheinsberg 2011“ TOURIST-INFORMATION RHEINSBERG Kavalierhaus des Schlosses/ Am Mark, Tel. 033931 - 39296 Fax 033931 - 34704 E-Mail: tourist-information@rheinsberg.de, www.tourist-information-rheinsberg.de

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Impressum

Der Leserbrief Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Bürgermeister Rau, wir melden uns als Bewohner des Hauses Damaschkeweg 16A (acht Wohnungen), um uns mit besonderem Nachdruck über den Zustand dieser öffentlichen „Straße“ zu beschweren! Seit August 2008 bewohnen wir diese Wohnung und müssen feststellen, dass seit nunmehr zweieinhalb Jahren nichts, aber auch gar nichts unternommen wurde, um den Zustand dieser Straße zu verbessern, geschweige denn dass irgendwie geplant sei,

hier überhaupt etwas zu ändern. An dem vergangenen, verregneten Wochenende bot sich ein Bild des Jammers, dessen sich Jeder der für Rheinsberg Verantwortung trägt, eigentlich schämen müsste. In dieser Straße wohnen Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, unser Nachbar ist ein 85jähriger alter Mann, der bei diesem Straßenzustand – besonders bei Eis und Schnee – in Lebensgefahr gerät! Es ist unglaublich, dass die Verwaltung bzw. die Stadtpolitik diesen Zustand seit zweieinhalb Jahren in Kauf nimmt und damit ja wohl auch billigend, dass hier

Menschen zu Schaden kommen. Wir fordern Sie dringend auf, wenigstens die schlimmsten Übel unverzüglich zu beseitigen, indem die tiefen unpassierbaren Löcher und Seen verfüllt bzw. geschoben werden! Träumen Sie bitte nicht von irgendwelchen Thermen, Seitenkanälen oder touristischen Luftschlössern tun Sie lieber bitte etwas für Ihre Mitbürger, unmittelbar vor Ort und zum Wohle für deren körperliche Unversehrtheit! Mit freundlichen Grüßen Ilona Wenk und Klaus Bothe

Impressum Herausgeber: Thomas Tittel Rheinsberger Mosaik, PF 112 Kurt-Tucholsky-Straße 30 16831 Rheinsberg Tel.: 0173/ 622 81 22 Fax: 01212/ 55 21 38 79 1 Redaktion: Rheinsberger Mosaik PF 112 Kurt-Tucholsky-Straße 30 16831 Rheinsberg

Leiter des Redaktionsteams: Thomas Tittel (ViSP) E-Mail: rheinsberger-mosaik.redaktion@web.de Layout, Satz und Druck: Lübke Druck & Design Ahornallee 9 16818 Märkisch Linden OT Werder Tel.: 033920/ 50 55 0 Fax: 033920/ 50 55 25 E-Mail: info@druck-werbung-luebke.de

Der Herausgeber haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos. Alle Beiträge, Abbildungen und Anzeigengestaltungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder anderweitige Verwendung erfordert die schriftliche Zustimmung des Herausgebers. Redaktionschluss: 01.03.2011

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