Rheinsberger Mosaik Weihnachtsausgabe 2009

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Rheinsberger Mosaik

Das Magazin für das 14:57 Uhr Rheinsberger 24.11.2009 Seenland

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1. Rheinsberger Adventsmarkt im IFA Hafendorf Rheinsberg

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24.11.2009

14:58 Uhr

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Weihnachtsleckereien, Geschenkideen, Musik & Moderation, Kinderanimation & Weihnachtsmann, Winterwald Veranstaltungstipp: Samstag, 05.12.09: 16:00 Uhr Kindermusical „Der gestiefelte Kater” Kartenbestellung im IFA Hafendorf Rheinsberg Telefon 03 39 31 - 80 00


Einer von uns. Einer für

(fast)

Alle.

Keiner für jeden.

Thomas Tittel unabhängig  - sozial - dynamisch


INHALTLICHES

Rätselhaftes Rätselfrage................................... 4 Wir sagen danke.......................... 4

Editorial Wir sind das Volk......................... 5

Rückspiegel Was war los in Rheinsberg?........ 6

Wählerisches Egmont Hamelow........................ 8 Sabine Heiden............................ 10 Miteinander – Füreinander . statt Gegeneinander.................. 12 Jan Pieter Rau............................ 14 Ich bin angekommen................. 15

Natürliches Macht hoch die Tür, . die Tor`macht weit..................... 22 Weihnachtsbäume zum . Selberschlagen ......................... 23

Tierisches Kleintierzüchter ........................ 24 werben für Ihr Hobby . ............. 24 Es gibt sie wieder...................... 26

Winterliches Im Herbst und Winter an die Rheinsberger Seenkette . ......... 28 Adventsveranstaltungen . für Jung und Alt......................... 30

Automobiles Immer auf Ersatzteilsuche ....... 52 Bosch-Car-Service Tornow......... 53

Wirtschaftliches Timo Gottschalk sagt . wo’s lang geht........................... 54

GESCHICHTLICHES Carmol tut wohl!........................ 58 Kalender 2010 – . 675 Jahre Rheinsberg................ 60

Ausgestelltes Poesie des Untergrunds............. 62

Historisches Ein aufregendes und buntes Leben ........................................ 16 Meine Erinnerungen . an die Wende ........................... 17

Schulisches Tag der offenen Tür in der Kita „Waldzwerge“ .......................... 18 Männersache - Weiberkram...... 19 Mit Ben X in der . virtuellen Welt........................... 19

Soziales „Haus der Begegnung“ . Rheinsberg................................. 21

Närrisches Narren mit festem Wohnsitz..... 32 Rede zur Schlüsselübergabe .... 33

Kulinarisches Lasagne mit Grünkohl . und Walnüssen ......................... 34 Schlemmen am Büfett . der Superlative.......................... 36 Rehbraten vom . Stadtschreiber............................ 39 So kochte die DDR..................... 40

Gesundes Netzwerk Gesunde Kinder........ 42 Stärken Sie Ihr Immunsystem... 43 Impfungen – Errungenschaft . der modernen Medizin.............. 44 10 Jahre Zahnpraxis . Schulz-Steinberg........................ 45

DIE HEIDE IST FREI Kein Protest – aber noch . viel zu tun.................................. 47 www.ferienland-luhme.de

Bungalows & Ferienwohnungen Restaurant · Konsumwirtschaft

S 033923/ 71425

Sportliches FSV Blau-Weiss 90 . Rheinsberg e. V.......................... 48 Wer ist Chef im Velodrom?........ 50

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Nächtliches Die 13. Lange Nacht . der Künste in Reinsberg............ 63

Literarisches Ulrich Enzenzberger:. Rheinsberger ABC...................... 64

Musikalisches Laudatio für . Siegfried Musolt ....................... 66 Rainer Schwarz - . 10 Jahre Kammeroper................ 67 Adventskonzert in der . Mercedes-Welt Berlin................ 67 Veranstaltungen der . Musikakademie Rheinsberg...... 68 Veranstaltung zum . 20. Jahrestag des Mauerfalls..... 69

Kalendarisches Veranstaltungskalender . Rheinsberger Seenkette................71

Leserliches Leserbrief ..........................................72

IMPRESSUM


Rätselhaftes

Rätselfrage

Wir sagen danke

Mit welchem Partner tritt Vorjahressieger Robert Bartko zum 99. 6-Tage Rennen in Berlin an ?

Für die Mitarbeit bei der Gestaltung dieser Ausgabe bedanken wir uns herzlichst bei

A: Erik Zabel B: Bruno Risi C: Roger Kluge

Ute Böhm, Klaus Schäfer, Manfred Richter, Ralf Stresow,. Susan Hauke, Jürgen Rammelt (jr) Ruth Eberhardt(re), Holger Pfeifer, Jörg Möller, Jörg Schubert, Anne Strauch,. Robert Franck, Ruth Eberhardt, Michael und Karin Stellmacher, Olaf Barufke, Heinz Karwath (HK),. Eckhard Joszko (EJ), , Peter Böthig, , Ingo Mangliers,. Susanne Döbler, Martina Schleede, , Hans Hoch,. Petra Elsner,.

Einsendeschluss ist der 1. Januar 2010. Zu gewinnen gibt es wieder 3 x 2 Sponsorenkarten für das 99. 6-Tage Rennen in Berlin In der letzten Ausgabe wollten wir wissen, wo die Boot und Fun stattfindet. Richtig war Antwort C, Berlin. Über Eintrittskarten freuten sich: Klaus Schulze, Berlin Schindler, Pritzwalk Jeanette Köster, Hennigsdorf Herzlichen Glückwunsch Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los. Unsere Anschrift: Rheinsberger Mosaik PF 112 in 16831 Rheinsberg oder Rheinsberger-mosaik.redaktion@web.de

Fotoquellen: Titelfoto: IFA Hafendorf Thomas Tittel(tt), Jürgen Rammelt(jr), Ute Böhm, Hanne Winkel, Oliver Gerndt, Jeanette Mrosek, Karl Franke, Karin Stellmacher, Petra Elsner, Messe Berlin, Werner Tornow, Olaf Barufke, .Stadtgeschichte e.V., privat

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RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Editorial

Wir sind das Volk Liebe Rheinsbergerinnen, liebe Rheinsberger, liebe Gäste unserer Stadt! Liebe Leserinnen und Leser des Rheinsberger Mosaik!

Dieser Ruf erklang um den Leipziger Ring entlang und faszinierte die Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt. Den Thomanern war verboten worden, zu demonstrieren und natürlich gehorchten sie nicht, obwohl in den Ställen der Galopprennbahn im Scheibenholz die Blutkonserven bereit standen. Das war am 9. Oktober 1989, 4 Wochen vor dem Fall der Berliner Mauer. Viele Mitwirkende unserer Aufführung „Wir sind das Volk“ im Schlosstheater Rheinsberg waren damals noch gar nicht geboren. Der Ruf nach Demokratie, nach Freiheit, Reisefreiheit, Pressefreiheit ist für sie Geschichtsunterricht, neben Spartakus und Arminius. A L L E S hat sich seither verändert. Zwanzig Jahre, Halbzeit der untergegangenen DDR. So lange ist das schon her? So kurz nur gab es die beiden deutschen Staaten nebeneinander? Das war, als Geografie zu den

unsinnigsten Schulfächern der Welt gehörte, weil man nicht hinkam, wohin man wollte. Das war, als noch die Kohlehaufen vor dem Rheinsberger Schloss lagen, als Friedrich noch nicht auf dem Triangelplatz stand, als FDGB-Urlauber im Ratskeller noch platziert wurden. Von Musikakademie, Schlosstheater, Kammeroper, Tucholsky-Literaturmuseum, Schlösserstiftung ganz zu schweigen. Das war, als wir noch nicht die Bücher, CD’s und Noten kaufen konnten, die wir haben wollten, auch nicht die Autos, Fernseher und Playstations. Dafür wussten wir, was man hören und lesen musste, w o g e g e n man zu sein hatte und dass die Konzentration im abgeschlossenen Raum auch manchmal was Gutes hat – für musikalische Arbeit zum Beispiel. Aber mal ehrlich - schon 20 Jahre Westen? Zu intensiv waren die Wochen um den 9.11.89, sie überstrahlen das, was danach kam. Die Entscheidungen vom Abend hatten sich bei morgendlichem Zeitung lesen schon überlebt. Eigene Spontaneität und fremde Strategie trafen aufeinander. Im Konrad-Wolf-Saal der Akademie der Künste der DDR erläuterte Walter Momper eher beiläufig die Möglichkeiten eines gemeinsamen deutschen Staates durch Vereinigung gleichberechtigter Partner oder durch Beitritt. Ich notierte: „Man tritt daneben oder drauf, aber niemals bei.“

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Der Rückblick ist komplex, viele Leben in gleicher Zeit. Die Momentaufnahmen müssen erzählt werden, Erzähltes ist subjektiv, es ist noch nicht lange her. Dank gebührt denen, die Zivilcourage zeigten - das Pfarrerehepaar Sprenger, Norbert Gast und Martin Gilde mögen stellvertretend für viele mutige Rheinsberger aus dem Herbst 89 genannt sein. Dank ihnen ist der Tag des Mauerfalls ein Tag der Freude. Die Ereignisse vom Herbst 89 sind noch immer eine Chance für Neues. Lassen Sie uns mittun und verändern. Vielleicht muss man alle 20 Jahre neu nach Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit rufen?

Wir sind dabei, denn Theater ist für mich gesellschaftliches Zentrum einer Stadt. Auch im Advent, zu Weihnachten, Silvester und Neujahr - ich freue mich auf Sie im Schlosstheater Rheinsberg! Dr. Ulrike Liedtke Geschäftsführerin und Künstlerische Leiterin der Bundes- und Landesmusikakademie Rheinsberg


Rückspiegel

Was war los in Rheinsberg?

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1 Spendenübergabe Tinas Blumenwelt an HdB 2 Rheinsberger Prinzenpaar Elke II. und Lothar I. 3 Kabarett in Luhme 4 Krippenfest in Flecken Zechli n 5 Kulturgutshaus Köpernitz 6 Kindermusical Gilgamesch 7 Sängertreffen 8 Kurkonzert in Kleinzerlang 9 Kürbistag 10 Rheinsberger „Wolgatreidler“ 11 Halloween im Jugendclub 12 Azubitag in der Preußenquelle 13 „neues“ Fahrzeug für die Jugendfeue rwehr aus der Partnerstadt Ascheberg

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Rheinsberger Leben in Bildern

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Wählerisches

Egmont Hamelow

Kandidat zur Landratswahl des Landkreises Ostprignitz-Ruppin

Ostprignitz-Ruppin

mit 22 Jahren zum Bürgermeister der Gemeinde Zaatzke – ehemals Kreis Wittstock - gewählt.

Vizelandrat Egmont Hamelow ist 47 Jahre alt ,Vater von 3 Kindern und großer Vater einer kleinen süßen Enkeltochter. Sein Vater stammt aus Heiligengrabe in der Ostprignitz. Seine Mutter ist in Neuruppin geboren und hat Ihre Kindheit und Ihre Jugend dort verbracht – er ist also ein waschechter Ostprignitz Ruppiner Er ist in Heiligengrabe aufgewachsen, hat dort Kindergarten und Schule besucht und ist danach in Horst bei Blumenthal in die Landwirtschaftsschule gegangen. Dort hat er einen landwirtschaftlichen Beruf erlernt – Früher sagte man dazu Agrotechniker. Eigentlich war seine berufliche Perspektive auch in die Landwirtschaft ausgerichtet. Aber wie das manchmal so ist, kommt es anders als man denkt. Als man auf ihn zukam und fragte, ob er sich es vorstellen könnte Bürgermeister in einer Gemeinde zu werden, sagte er nach einiger Bedenkzeit zu und wurde 1986

Nach der Wende wurden die Gemeinden um Heiligengrabe und Blumenthal zu einem Amt zusammengelegt. Dort nahm er in der Verwaltungsspitze die Aufgaben des stellv. Amtsdirektors war und führte das Hauptamt. 2000 wurde er dann zum Amtsdirektor gewählt. 2003 wurde aus dem Amt Heiligengrabe/Blumenthal im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Heiligengrabe gebildet. Bei der direkten Bürgermeisterwahl erhielt er über 80 % der Stimmen der Wähler. Im Jahre 2006 wurde er dann vom CDU Kreisverband angesprochen, ob er sich vorstellen könnte, nicht die Aufgaben des 1. Beigeordneten und stellv. Landrates in unserem Landkreis zu übernehmen – er konnte. Im Dezember 2006 wurde er dann vom Kreistag Ostprignitz-Ruppin ebenfalls mit über 80 % der Stimmen gewählt. Seit dem 01. März 2007 nimmt er die Aufgaben des 1. Beigeordneten und stellvertretenden Landrates war. Ihm untersteht das Dezernat I mit den Bereichen - Bauordnungs- und Planungsamt - Kataster- und Vermessungsamt - Amt für Gebäude und Liegen-. schaftsmanagement. - Verantwortlich für die Wirtschaftsförderung und die kreisliche Entwicklung In seiner Eigenschaft ist er Mitglied zahlreicher Gremien ,Arbeits-

kreise, Aufsichtsräte e.t.c. Auch in gemeinnützigen Vereinen und Förderkreisen wie dem Förderkreis der Musikakademie Rheinsberg. Seine beiden Hobbys sind Sport und Musik. Trotz 70 Stunden Arbeitswoche findet er die Zeit. In seinem Heimatverein SV Zaatzke in dem er als Kind und Jugendlicher Fußball spielte ist er noch heute Mitglied Seine musische Ader hat er wohl von seiner Großmuter geerbt, diese spielte nämlich Klavier und so kam es, dass er Klavier- und später auch Gitarrenunterricht nahm. Von 1986 bis 1990 absolvierte er ein Fernstudium im Staats- und Verwaltungsrecht der DDR. Nach der Wende absolvierte er neben seiner beruflichen Tätigkeit und an den Wochenenden die Ausbildung für den mittleren, gehobenen und höheren Verwaltungsdienst nach bundesdeutschem Recht. In den vergangenen 23 Jahren hat er sich in der Kommunalpolitik umfangreiche Kenntnisse angeeignet und Erfahrungen gesammelt.. Am 10. Januar stellt er sich als Kandidat der CDU ihrer Wahl zum Landrat. Zu seinen Schwerpunkten sagte Hamelow dem Rheinsberger Mosaik: Unser Landkreis steht vor großen Herausforderungen. Da ist zum einen die finanzielle Situation. Seit dem Hartz IV

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Wählerisches eingeführt wurde, hat sich die finanzielle Lage unseres Landkreises wesentlich verschlechtert. Fast ¾ des Gesamtbudget von etwa 244 Mill. Euro fließen in soziale Leistungen – also Pflichtaufgaben, die so gut wie nicht beeinflussbar und bei denen es selbst im laufenden Jahr zu großen Schwankungen kommt. Es muss uns gelingen – den großen Posten, der unseren und damit auch die Haushalte der Städte und Gemeinden über die Kreisumlage belastet, zu reduzieren. Natürlich sind unserer eigenen Möglichkeiten begrenzt. Gemeinsam darüber nachdenken, was wir gemeinsam tun können, sollten wir aber in jedem Fall – Ein Ergebnis dieser Bemühungen könnte es dann nämlich auch sein, die Kreisumlage stabil zu halten und mittelfristig zurückfahren, um unseren Städten und Gemeinden Ihrerseits mehr Spielraum zu geben für eigene Investitionen.“ Hamelow hat entscheidenden Anteil als Vizelandrat in den letzten 3 Jahren die Wirtschaftsförderung im Landkreis OPR neu zu organisieren und zu verbessern. Jetzt gibt es eine flächendeckende abgestufte Wirtschaftsförderung im Landkreis mit den Schwerpunkten RWK Neuruppin, dem Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock(Dosse) und der Kleeblattregion. Mit der Initiative „Regional - . 1. Wahl“ wurde vielen Direktvermarktern die Möglichkeit gegeben ihre Produkte einem größeren Kundenkreis anzubieten. Er kämpft permanent für eine bessere Versorgung mit DSL auch

in der Fläche. Bisher können 70 % in OPR versorgt werden. Das von ihm initiierte Radwegekonzept bindet an die großen Touren an, sorgt für Lückenschlüsse und schafft Bedingungen für bessere Unterhaltung der Radwege in den Kommunen. Egmont Hamelow ist viel vor Ort um sich ein konkretes bild zu verschaffen. Beispiel Flecken Zechlin. Natürlich hätte der Landkreis sagen können, Kraft unserer Wassersuppe - wir bauen dort Asphalt rein – nein! Eine Vielzahl von Gesprächen mit den Bürgern dort, dem Ortsbeirat – intensive Diskussionen im Ausschuss – Lösungsansätze wurden gesucht, wieder verworfen , Ideen wurden entwickelt . Jetzt soll mit der Stadt Rheinsberg das touristische Konzept in Flecken weiter umgesetzt werden und der Durchgangsverkehr aus dem Ortskern verlagert werden.

Die Kultur- und Sportförderung auf dem bestehenden Niveau erhalten und wenn sich Spielräume ergeben, weiter ausbauen

Sein Ziel als Landrat lautet: „Ostprignitz – Ruppin – stark aus eigener Kraft

Die Kraft unseres Zusammenlebens kommt aus der Ehrenamtlichkeit und dass ist bei mir keine Sprechblase - ich lebe das – wie sie es aus meiner Vita eingangs entnehmen konnten. Eine lebendige Bürgergesellschaft lebt davon, dass es die vielen Menschen gibt, die sich für Ihr Lebensumfeld, ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen. Das prägt das Leben im Gemeinwesen und macht seine Qualität aus.

Weitere Schwerpunkt für ihn sind: Stärkung der Wirtschaftskraft „Die Weiterentwicklung unserer Unternehmen zu unterstützen, halte ich für vordergründig Die Verdichtung von Wertschöpfungsketten und die Verdichtung regionaler Finanz- und Wirtschaftskreisläufe möchte ich besonders unterstützen – siehe Regional -1. Wahl. Die abgestimmte Wirtschaftsförderung zwischen den Städten und Gemeinde und dem Landkreis als ein wichtiges Instrument zur Stärkung der Wirtschaftskraft weiter ausgestalten

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Bildung ist für mich ein zentrales Thema – deshalb möchte ich mich dafür einsetzen, dass den Landkreisen, aber auch den Städten und Gemeinden z.B. mehr Kompetenzen bei der Besetzung von Schulleiterposten eingeräumt wird – in den Schulen werden die Weichen gestellt für den Lebensweg unserer jungen Menschen. Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen haben besser Aussicht auf eine gute Ausbildung oder Studium nach der Schule, sie machen sich eher Selbstständig und sind sozial engagierter und unterstützen eher karitative Initiativen und Einrichtungen nehmen weniger Staat bzw. staatliche Hilfen in Anspruch

Wir brauchen einen besseren sichtbareren Service seitens der Behörde. Mit unserer Bürokratie ist es schon schwer genug – da müssen wir es uns nicht selbst noch schwer machen. Mit Egmont Hamelow sprach Thomas Tittel


Wählerisches

Sabine Heiden • Danach Tätigkeit als Fachtheorie-Lehrerin beim Internationalen Bund in Dabergotz • Gegenwärtig bei einem privaten Bildungsträger in Zehdenick als Fachtheorie-Lehrerin tätig

• Geboren 1951 in . Cannewitz (Sachsen), verheiratet, eine Tochter • Lebt seit 1980 in Rheinsberg Bildungsabschlüsse • 1968 bis 1970 Ausbildung . zur Restaurantfachfrau in . Magdeburg • 1970 bis 1973 Studium an der Hotelfachschule in Leipzig, Abschluss: Ökonompädagogin • 1975 bis 1979 Fernstudium an der Humboldt Universität zu Berlin, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Abschluss: Diplom-Ökonompädagogin Berufspraxis • 1973 bis 1980 Berufsschullehrerin in Anklam Praxis • 1980 bis 1987 tätig als stellvertretende Heimleiterin beim FDGB Feriendienst • 1987 bis 1989 stellvertretende Bürgermeisterin (NDPD), Enttäuschung über Wahlbetrug, persönlicher Rücktritt • 1990 bis 1991 arbeitslos • 1991 bis 2003 Leiterin des . Rheinsberger Hauses der . Begegnung

Ehrenamtliche Tätigkeiten • 1974 bis 1988 Mitglied der Prüfungskommission für Kellner und Köche in Anklam und danach in Rheinsberg • 1991 bis 1998 sachkundige Einwohnerin im Jugendund Sozialausschuss • 1998 bis 2003 Abgeordnete (Wählergemeinschaft „Für Rheinsberg“) • 2003 bis 2008 Mitglied im Ortsbeirat Rheinsberg • Seit 2008 SPD-Stadtverordnete und Mitglied im Ortsbeirat (seit 08/2008 SPD-Mitglied) …möchte mich nach meiner Wahl als Bürgermeisterin stark machen/einsetzen für: • Mehr Akzeptanz und einen höheren Stellenwert gegenüber den ansässigen Unternehmen entwickeln, z. B. durch aktiveres Einbeziehen in die Arbeit des städtischen Wirtschaftsausschusses, regelmäßige Zusammentreffen • Verständlichere und logischere Darstellung der gesamten Wirtschaftsführung der Stadt gegenüber dem Bürger, z. B. Höhe und Verbleib der jährlichen Kurbeiträge • Unterstützung ansässiger bzw. neu anzusiedelnder Unternehmen durch schnelle und unbürokratische Handlungs-

• •

weisen der Verwaltung und dadurch Stärkung der Wirtschaft Mehr Transparenz und Bürgernähe, z. B. Bürgerbüro Konstruktiveres Miteinander aller Ortsteile, z. B. durch mehr Sachlichkeit innerhalb der Fraktionen und mehr Akzeptanz gegenüber den Ortsvorstehern Wiedereinführung der Abiturstufe vor dem Hintergrund, dass auch junge Familien gern im Rheinsberger Land wohnen und leben, die Vereinstätigkeit gestärkt wird, z. B. Sportvereine, Musikschule Erhalt und Unterstützung des Bestandes der kulturellen Einrichtungen wie z. B Musikakademie, Kammeroper und aller musealen Stätten der Ortsteile Förderung, Unterstützung und Ausbau der touristischen Infrastruktur z. B. bei der Anerkennung weiterer Ortsteile als staatlich anerkannter Erholungsort, wie Flecken Zechlin Schaffung bzw. Wiedereinführung wöchentl. Facharzt-Sprechstunden (Augenarzt, Orthopäde…) Erhalt der sozialen Einrichtungen z. B. Haus der Begegnung

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Wählerisches

Freke Over: Arbeite mit, plane it . m reS G gS 3IieFJOre ,NFJTUF it m TCFSH # SHFS XXX GSFLF PWFS EF

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Wählerisches

Miteinander – Füreinander statt Gegeneinander Sehr geehrte Rheinsbergerinnen und Rheinsberger, habe ich meine wunderbare Frau, eine „Rheinsberger Ureinwohnerin“ mit der ich hier eine Familie gründete zu der unsere zwei süßen Kinder Judith-Anna (3) und Max (1) gehören, die aber mit Oma, Opa und vielen Verwandten sehr viel größer ist.

ich danke ihnen für ihre Unterstützung, vor allem jenen Rheinsbergern die mit ihrer Unterschrift im Amt dafür gesorgt haben, dass aus meiner Absichtserklärung nun eine Kandidatur zum Amt des Bürgermeisters wurde. Ich stehe insbesondere diesen Menschen, aber natürlich allen Wählerinnen und Wählern gegenüber in der Verantwortung sie nicht zu enttäuschen. Ich bin 47 Jahre jung, ehemaliger „Nichtrheinsberger“ , geboren in Leipzig, wo ich auch aufgewachsen bin und die Schule bis zum Abitur besuchte. Wehrdienst und das Studium in dem ich mich mit Gesellschaftswissenschaften und Kulturwissenschaften tiefgründig beschäftigen durfte sorgten dafür, dass ich von Mutters Herd und meinen Sportfreunden getrennt wurde. Ich kam nach Leipzig nur noch als Besucher. Nach Rheinsberg kam ich 2002 als Tourist auf der Suche vor allem nach Ruhe in der Natur. Gefunden

Ich bewerbe mich für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Rheinsberg weil ich mein politisches Wissen und mein Engagement für die Entwicklung unserer schönen Stadt dauerhaft einbringen möchte. Ich setze mich politisch für einen grundsätzlichen Systemwechsel ein. Als Mitglied der überparteilichen Initiative „Pro Solidarisches Bürgergeld“ trete ich für die Abschaffung von Hartz IV und die Einführung des solidarischen Bürgergeldes in Höhe von 800 € für jeden. und 500 € für jedes Kind. ein. Dies sind selbstverständlich Aufgaben der Bundespolitik, aber auch und gerade ein Bürgermeisterkandidat darf dazu eine Position haben und diese energisch vertreten. Mich treibt besonders die Situation um, dass wir in unserer Stadt über 33 % Kinder und Jugendliche in Hartz IV betroffenen Haushalten haben. Die kommunalen Haushalte sind seit Einführung dieser Gesetze bundesweit zu zwei Drittel mit Sozialausgaben belastet, in unserem Kreis sind es sogar drei Viertel und Rheinsberg

liegt noch über dem Kreisdurchschnitt. Das ist das zentrale Problem. Wir können und dürfen das nicht allein anderen überlassen und müssen unsere zugegeben begrenzten Möglichkeiten nutzen. Es gilt zuerst die örtlichen Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Bevor wir über Neuansiedlungen reden, müssen die hier existierenden Unternehmen in die Lage versetzt werden nicht nur gerade zu überleben, sondern Gewinne zu erwirtschaften mit denen sie ihre Funktion als Unternehmer (also etwas zu unternehmen) wahrnehmen können. Auf diesem Wege können wir schneller mehr Arbeitsplätze generieren als durch Neuansiedlungen, die wir zweifelsfrei nicht aus dem Auge lassen dürfen. Die Wirtschaftsförderung muss in unsere Beteiligung im regionalen Wirtschaftskern Neuruppin eingebunden werden. Dafür bedarf es eines kompetenten und verantwortlichen Ansprechpartners für Unternehmen und Verbände in der Stadt. Tourismus und Kultur sind Haupterwerbszweig unserer Stadt. Diese zu fördern und zu entwickeln dürfen wir nicht gemeinnützigen Vereinen allein überlassen. Diese müssen vielmehr durch eine professionelle Fachkraft in städtischer Verantwortung in der Wahrnahme ihrer Aufgaben wirksam entlastet und unterstützt werden.

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Wählerisches Das Abitur in Rheinsberg ist ein gemeinsames Ziel. Ich sehe zwei Lösungsansätze: Zum einen die Wiedereinführung als gymnasialer Zug in einer insgesamt zweizügigen Gesamtschule. Dies ist vor allem von landespolitischen Entscheidungen abhängig. In eigener Regie können wir ein spezielles Kultur-, noch konkreter Musikgymnasium, allerdings nur mit einem Internat, auf die Beine stellen. Beide Wege sind offen. Das Thema darf nicht tabuisiert werden. Die sozialen Einrichtungen Haus der Begegnung, Jugendclub und Eltern-Kind Zentrum müssen nicht nur schlechthin erhalten werden, sondern längerfristig unter dem Konzept Mehrgenerationenhaus zusammengeführt werden. Das Ehrenamt hält unsere Gesellschaft zusammen. Wird es

weiter wie bisher dadurch geschwächt, dass die Kommune ihre ureigensten Aufgaben Vereinen überlässt ohne diesen die dazu notwendige Unterstützung zu gewähren, steht der kommunale Frieden und das Gemeinwohl auf dem Spiel. Dies gilt es sofort und entschieden zu ändern. Ich werde dafür werben, dass das Ehrenamt, egal ob als Feuerwehrmann, Übungsleiter oder ehrenamtlicher Kommunalpolitiker bei Personalentscheidungen in Lehre oder Beruf Anerkennung findet. In städtischer Verantwortung werde ich dies mit Konsequenz durchsetzen. Die Arbeit in der Stadtverordnetenversammlung muss versachlicht werden. Dazu ist es notwendig die Lagerbildung, sprich Zählgemeinschaft aufzugeben, damit die Abgeordneten

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in jenen politischen Strukturen und Mehrheiten diskutieren und beschließen, in denen sie von ihnen als Wähler beauftragt wurden. Als ihr Bürgermeister werde ich die demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten durch deutlich mehr Sprechstunden des Bürgermeisters und durch politische Diskussionsformen, die Bürgern, Vereinen und Unternehmern mehr Beteiligungsmöglichkeiten einräumen, als dies die restriktiven Regelungen der Einwohnerfragestunde zulassen, schaffen. Bitte geben Sie mir am 10. Januar Ihre Stimme Herzlichst Ihr Thomas Tittel


Wählerisches

Jan Pieter Rau

Persönliches: Jahrgang 1966, aufgewachsen in Rheinsberg, evangelisch, verheiratet, 2 Kinder (15 und 12 Jahre) Liebe Rheinsbergerinnen und Rheinsberger, ich bewerbe mich um das Amt des Bürgermeisters der Stadt Rheinsberg, weil ich mich in die Geschicke der Stadt einbringen will und weil ich meine, dass ich hierfür die Befähigung habe. Ich bin seit 1997 Mitglied der CDU hier in Rheinsberg, war von 1998 bis 2003 Stadtverordneter und in dieser Funktion auch Vorsitzender der CDUFraktion. Seit 2003 bin ich Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Ich verfüge also über einige kommunalpolitische Erfahrung. Ich habe Verwaltungswissenschaften studiert und bin DiplomVerwaltungswirt(FH). Ich bin bei der Fontanestadt Neuruppin als Beamter beschäftigt und habe alle Stationen einer Kommunalverwaltung kennen gelernt. Zuerst war ich im Organisationsbereich beschäftigt, dann, und das bis heute, im Personalbereicht. Seit dem Jahr 2007 bin ich Personalamtsleiter und damit für ca. 400 Mitarbeiter zuständig und – gleichzeitig – Büroleiter des Bürgermeisters. Sie kön­nen mir also durchaus zutrauen, dass ich in der Lage bin, eine Verwaltung zu führen, fachlich den Aufgaben gewachsen zu sein und mich selbst in die Verwaltungsarbeit einzubringen.

Welche Ziele habe ich? Zunächst haben wir zur Kommunalwahl 2008 ein Wahlprogramm für die CDU Rheinsberg aufgestellt. Diese Wahlgrundsätze sind für mich verbindlich. Zwei Angelegenheiten dürften in Rheinsberg klar sein und müssen wohl nicht weiter ausdiskutiert werden: 1. Der Kampf um die Freie Heide – denn allein die Absage der Bundeswehr an das Bombodrom hat die Heide noch nicht ganz befreit. Hier wartet viel Arbeit – auch und gerade für die Anliegergemeinden. 2. Der Erhalt des Schulstandortes Rheinsberg/Flecken Zechlin und die Wiedereinführung der Abiturstufe in Rheinsberg Vertrauen Große Priorität hat für mich die Schaffung eines vertrauensvollen Verhältnisses zwischen der Stadtverordnetenversammlung, den Ortsbeiräten und der Verwaltung sowie zwischen den Bürgern und der Verwaltung. So wie der Zustand jetzt ist, darf er nicht bleiben. Als Bürgermeister – und damit als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung trage ich eine besondere Verantwortung bei der Vermittlung zwischen den unterschiedlichen politischen Meinungen. Für die Ortsvorsteher stelle ich mir halbjährliche Bürgermeister-Beratungen vor. Finanzen Eine weitere große Aufgabe ist die Haushaltskonsolidierung. Rheinsberg hatte seit Jahren keinen genehmigten Haushalt; auch der Haushalt 2009 steht unter einer Haushaltssperre. Erste Aufgabe wird es also sein, einen Kassensturz zu machen, die Ergebnisse in der Stadtverordnetenversammlung vorzustellen und dann einen Haushalt zu erarbeiten. Dies wird ein hartes Stück Arbeit über Jahre werden. Die Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements, also der so genannten Doppik, macht diese Aufgabe nicht gerade leichter.

Wirtschaft Rheinsberg verfügt bereits über gute Potentiale in der Kulturwirtschaft und im Tourismus. Das allein reicht nicht. Die letzten Diskussionen zur Kurtaxe zeigen, dass hier unbedingt eine Entwicklungsplanung KulturTourismus-Wirtschaft geschaffen werden muss. Wir müssen uns mehr als bisher um die Ansiedlung von Gewerbe und Wirtschaft kümmern. Die Entwicklung des ehemaligen KKW-Standortes muss vorangetrieben werden. Darüber hinaus müssen wir uns um die Entwicklung des Kurgebiets machen. Die Zusammenarbeit mit dem Regionalen Wachstumkern Neuruppin ist für Rheinsberg überlebenswichtig. Hier werde ich mich stark einbringen. Bei aller Ansiedlungspolitik dürfen die schon hier tätigen Unternehmungen nicht vergessen werden. Ich stelle mir hier eine jährliche Wirtschaftskonferenz mit den Rheinsberger Unternehmern vor, um direkt zu erfahren, wo der Schuh drückt. Verwaltung Die Verwaltung muss neu aufgestellt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es verdient, dass Ihnen durch eine gute Führung klare Anweisungen gegeben werden, und sie die Sicherheit haben, dass der Chef zu Ihnen steht. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Kultur und Soziales Die Jugendarbeit, die kulturellen Angebote und die Betreuung unserer Bürgerinnen und Bürger im Haus der Begegnung müssen erhalten bleiben. Dies stellt angesichts der finanziellen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung dar. Ich bitte Sie am 10. Januar 2010 um Ihre Stimme! Herzlichst Ihr Jan-Pieter Rau

Ostprignitz-Ruppin 14 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Wählerisches

Ich bin angekommen des Landes an die Kommunen. Bei letzterem Anliegen zeigen sich bereits erste Kontroversen und Interessenskonflikte. Es wird nicht einfach werden, dafür die notwendigen Mehrheiten zu organisieren.

Ich bin im parlamentarischen Alltag in Potsdam angekommen. Aber ich bleibe natürlich ein Rheinsberger. Meine Fraktion hat mich als ordentliches Mitglied in den Rechtsausschuss und ebenso in den wichtigen Haushalts und Finanzausschuss gewählt. Im Innenausschuss bin ich stellvertretendes Mitglied. Der Arbeitskreis 1 Innenpolitik kommt erst zu seiner ersten Beratung zusammen um die Schwerpunkte festzulegen. Hier bin ich Sprecher für Kommunalfinanzen und kommunale Angelegenheiten. Ich denke, dass ich da mit meinen Erfahrungen als Bürgermeister eine Menge einbringen aber auch erreichen kann. Ich will mich für eine bessere Einstufung der Kommunalen Beamten in den kleinen Kommunen einsetzen. Ebenso für eine Einführung eines Flächenfaktors bei der Bemessung der Zuweisungen

Schwierigkeiten hatte ich mit den Sondierungen und der Koalitionsbildung. Erstmals Rot-Rot im Land. Für mich bestehen die Schwierigkeiten mit der Linkspartei vor allem mit deren Stasiverstrickungen, die sich ja nun als noch umfangreicher als vorher bekannt erweisen. Andererseits sind diese Entscheidungen nun so gefallen und das muss auch ich akzeptieren und nun das Beste daraus machen. Die Landtagssitzung kommt mir so ein bisschen wie eine große Stadtverordnetenversammlung vor. Neu für mich ist die Häufigkeit und Härte der Zwischenrufe von anderen Abgeordneten. Ich war noch nicht selbst am Pult um zu sprechen. Als sehr positiv erlebe ich die Unterstützung der Arbeit der Landtagsabgeordneten durch die Landtagsverwaltung. Zu allen Themen gibt es Referenten, die uns Abgeordneten kurzfristig qualifiziertes Material und Informationen zur Verfügung stellen können. Mein Wahlkreisbüro hat inzwischen auch die Arbeit aufgenommen. Es befindet sich in Neuruppin in der Friedrich-Engels-

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Straße 23. Herr Lutz Plagemann ist dort mein Büroleiter. Sie erreichen mein Büro unter 03391 659944 und per e-mail mdlrichter@t-online.de Mit großem Interesse verfolge ich in den Medien das breite Interesse an der Nachfolge in meinem Amt des Bürgermeisters. Natürlich unterstütze ich als Vorsitzender des Stadtverbandes und des Unterbezirkes meiner Partei deren Kandidatin im Wahlkampf. Ungeachtet wie dieser ausgeht sage ich schon jetzt jedem der neuer Rheinsberger Bürgermeister wird meine ganz persönliche Unterstützung insbesondere bei der Einarbeitung Und darüber hinaus zu. Ich wünsche uns allen eine frohe Adventszeit, besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch in einerfolgreiches Jahr 2010. Ihr Manfred Richter Mitglied des Landtages


Historisches

Ein aufregendes und buntes Leben – deutsche Wende inklusive Dieter Däbel im Vierten Rheinsberger Erzählcafé Einige Besucher mussten näher zusammenrücken. Sie fanden nur in Nischen und Ecken einen guten und gemütlichen Platz. Dieter Däbel, in unserer Stadt gewiss kein Unbekannter, hatte im Café Tucholsky für ein volles Haus gesorgt, wo dieses Mal das Vierte Rheinsberger Erzählcafé stattfand. Und er war bestens gelaunt, ebenso präpariert und ließ souverän, gespickt mit Humor, seine Lebensstationen Revue passieren. Stationen eines auf sympathische Weise etwas anderen Lebens mit vielen Abenteuern und so gar nicht angepasst an die gesellschaftlichen Erwartungen. Die DDR, so schien es bei Däbels unterhaltsamem Erzählen, war nicht so wichtig und konnte mit einem Augenzwinkern auch mal ausgetrickst werden, als es etwa darum ging, 1968, einen beschleunigten Trauungstermin zu ergattern. Der Lebensweg des Dieter Däbel verlief alles andere als geradeaus, er musste sich oft gegen manche Widrigkeiten durchsetzen. Zunächst gegen die Wünsche der Eltern, später in der Schule oder in der Lehre als Maurer, um schließlich Beruf und Berufung in der Gastronomie zu finden. Hier war er sofort wie der berühmte Fisch im Wasser. Dieter Däbel war stetig unter Dampf und Strom: Nicht nur seine auch heute noch große Liebe Erika, die er in einer Tanzbar kennenlernte, sondern auch seine Stationen in Rostock, Neubrandenburg, Lindow-Gühlen und schließlich 1978

in Rheinsberg forderten stets den ganzen Dieter Däbel und er gab sich gerne den multifunktionalen Positionen und Aufgaben hin. Lebhaft, plastisch, anekdotenreich und fröhlich sowie ein bisschen stolz wusste Dieter Däbel zu verdeutlichen, wie es ihm gelungen ist, dass das Leben sich oft nach ihm richtete und keineswegs immer umgekehrt. So bestand die größte Aufregung für ihn weniger in dem Druck, den der Staat und seine Partei auf ihn ausübten, doch gefälligst mehr auf Line zu kommen; vielmehr bestand sie in seiner ungeplanten Teilnahme an der historischen Leipziger Demonstration vom 9. Oktober 1989. Däbel, eigentlich nur als interessierter Zeitzeuge zugegen, wurde förmlich mitgerissen von den Ereignissen, den Spannungen und der Gefahr, die da im Verzuge war. Und er bekam, wie viele Andere auch, auf dieser Demo Prügel, die ihre Wirkung nicht verfehlten: Voller Zorn gab er wenige Tage später in Rheinsberg sein Parteibuch zurück, das man ihm vor einigen Jahren förmlich

abgedrückt hatte. „Ein Staat, der seine eigenen Bürger verprügeln lässt von denen, die sie beschützen sollen, der ist nicht der, in dem ich leben möchte!“ Nur einen Monat später sollte er recht behalten und die Mauer war offen und fiel darauf in sich zusammen. Zusammen mit seinem Sohn machte er sich auf nach Berlin und stand noch in derselben Nacht am Übergang Bornholmer Straße – bewegt und zugleich fröhlich und guter Dinge, endlich mal den Westen zu schnuppern und um wiederzukommen. Die beiden Männer kamen bis zum „Eden“ auf dem Kudamm, wo man es ablehnte, die Valuta der DDR anzunehmen: Es gab Freibier für alle aus dem Osten. Bewegt brachte Dieter Däbel einen ersten 5-Westmark-Schein nach Hause, den er in dem Trubel gefunden hatte und den er beim Erzählcafé noch einmal präsentierte. Dieter Däbel wäre nicht er, wie er ist, hätte er nicht die Wende als Chance begriffen. Bis 2004 betrieb er äußerst erfolgreich und mit viel Besucherprominenz aus Politik und Promi-Szene den Rheinsberger Ratskeller. Viel Applaus gab es am Ende für einen Erzähler mit Statur, Witz und einem großen Herzen: Die Runde im Café Tucholsky ging auf Dieter Däbel. Das Fünfte Rheinsberger Erzählcafé findet statt mit Manfred Richter, am Sonnabend, 28. November 2009, 15.30h im Hotel Rheinsberg, Kaminzimmer. Klaus Bothe

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Historisches

Meine Erinnerungen an die Wende vor 20 Jahren Von Hans-Norbert Gast Bedingt durch Reha-Maßnahmen nach einer Stimmbandoperation war ich im September und Oktober 1989 zu ambulanten Behandlungen mehrmals für einige Tage in Berlin. Da die Klinik in der Nähe der Gethsemanekirche lag, kam ich hier erstmalig mit der oppositionellen Bewegung in der DDR in Kontakt. Bisher hatte man davon in Rheinsberg ja nur aus dem Fernsehen erfahren. Besonders beeindruckend waren die Augenzeugenberichte von Betroffenen, die von Polizei und Staatssicherheit verhaftet und misshandelt worden waren. Ab da stand für mich fest, dass ich mich auch aktiv engagieren müsste und das an meinem Arbeitsplatz und in meiner Heimatstadt. Ich sammelte in Berlin alles, was ich an Unterlagen bekommen konnte, legte damit einen Hefter an und nahm diesen fortan überall hin mit, um ihn zu zeigen und Bekannte, Freunde und Kollegen aufzurütteln. In Rheinsberg ergab sich im Freundeskreis recht bald die Meinung, dass wir uns organisieren müssten, um etwas zu erreichen – um an den notwendigen Veränderungen mitwirken zu können. Allerdings war die Angst vor Verfolgung und eventueller Ausweisung doch recht groß, so dass wir bald den Kontakt zur Kirche in Rheinsberg herstellten. Hier kam dann auch vom damaligen Kantor Herrn Grosch das Angebot eine erste

Versammlung im kircheneigenen Kantorenhaus durchzuführen. So traf sich dort erstmals eine kleine Gruppe am 30.10.1989. Als Ergebnis wurde eine erste Friedensandacht in Absprache mit Pfarrer Sprenger vorbereitet. Diese fand dann schon am 03.11.1989 trotz kurzer Vorbereitungszeit in einer völlig überfüllten Rheinsberger Kirche statt. Ermutigt durch die große Resonanz trat dann die Rheinsberger Bürgerinitiative schon am 04.11. im Club der Gewerkschaft auf, wo eine Dialogveranstaltung mit Vertretern des Rates des Kreises und der SED-Kreisleitung stattfand. Hier machten wir erstmalig unsere Vorwürfe zum Wahlbetrug in Rheinsberg öffentlich und stellten klare Forderungen für eine Demokratisierung der Gesellschaft. Am 8.11. gab es dann die erste öffentliche Vollversammlung der Rheinsberger Bürgerinitiative. Hier wurden Arbeitsgruppen gebildet, ein Sprecherrat gewählt und der Beschluß gefasst, über einen Schaukasten die Öffentlichkeit über unsere Arbeit zu informieren.

Friedensandacht am 15.11.89 nur noch zur Hälfte gefüllt. Dies spornte die Aktiven aber nun erst Recht an, ihre Arbeit in den einzelnen Arbeitsgruppen weiterzuführen. Gleichzeitig mit der Vorbereitung der 3. Friedensandacht für den 29.11. wurde für den 30.11. ein großer Schweigemarsch für Rheinsberg organisiert. An diesem Abend zogen mehr als 1500 Teilnehmer mit Kerzen vom Rathaus durch die Stadt zum Club der Gewerkschaft, um dort vor der Stadtverordnetenversammlung gegen den Wahlbetrug zu demonstrieren und den Abgeordneten entsprechende Beweise vorzulegen.

Die Grenzöffnung am 9.11. kam für uns natürlich genauso überraschend, wie für alle – wir hatten aber sofort die Angst, dass dies ein gezielter Schachzug sein könnte, um „Dampf“ abzulassen und die Bürgerbewegungen zu schwächen. Tatsächlich war dann die Kirche bei der 2.

Gestärkt durch die große Resonanz in der Bevölkerung begann die Bürgerinitiative in Rheinsberg jetzt unter dem Dach des Neuen Forums mit der Vorbereitung des 1. Runden Tisches, um direkten Einfluß auf die politischen Abläufe in Rheinsberg nehmen zu können.

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Schulisches

Tag der offenen Tür in der Kita „Waldzwerge“ Dorf-Zechlin Am 29.09.2009 wurde ein Tag . der offenen Tür in der Kita . Dorf-Zechlin durchgeführt. Alle interessierten, egal Jung oder Alt waren dazu eingeladen. Die Resonanz war sehr gut. Als Highlight kam ein Team der Brandenburger Landjugend mit einer Springburg und einen richtigen Kindermotorrad. Gleichzeitig konnten sich alle Kinder schminken lassen. Geleitet wird die Einrichtung von Regina Stein. Sie wird unterstützt durch Carola Henning, Gerlinde Schumann und den Praktikanten Sven Börner. . Zur Zeit besuchen 23 Kinder im . Alter von ein bis fünf Jahren diese . Einrichtung. Regina Stein zeigte den Besuchern die Einrichtung und erklärte das Konzept. Die Kita hat zwei Gruppenräume, einen Spielraum, einen Schlafraum indem sich die Kleinen auch

zwischendurch ausruhen und schlafen können sowie einen Kreativraum, indem sich die Kinder beschäftigen können. Weiterhin gibt es einen Snuselraum, hier können sich die Kinder zurückziehen, sich ausruhen, leise Musik, Märchen und Geschichten hören. Für sportliche Aktivitäten gibt es einen gesonderten Sportraum. Eine Besonderheit der Kita ist ein 2000m² großer Spielplatz mit Wald, Wiese Sandplatz und Rodelberg. Für heiße Sommertage steht den Kindern eine Wasserspielanlage zur Verfügung. In der Kita gibt es Kaninchen und Meerschweinchen. Die Kinder haben große Freude, die vorhandenen Tiere in unserer Einrichtung zu beobachten und übernehmen gemeinsam mit der Erzieherin die Verantwortung bei Pflege und Fütterung. Die pädagogische Arbeit in dieser Kita ist durch ganzzeitliche Förderung geprägt. Gesunde Ernährung und viel Bewegung bedeutet gleichzeitig

„Gesunde Kita - starke Kinder“. Um dieses Ziel zu verwirklichen werden Themen der gesunden Ernährung mit einem Ernährungsberater in Elternversammlungen besprochen. Es gibt auf dem Kita - Gelände einen „Obst-Naschgarten“ einen Gemüsegarten und einen Kräutergarten. Die Ernte wird bei den Mahlzeiten verbraucht. Um den Kindern die vielfältigsten Möglichkeiten zur Bewegung zu schaffen, werden folgenden Maßnahmen durchgeführt. • Wöchentliche eine Turnbeschäftigung • Täglich verschiedene Übungen zur Kräftigung der Muskulatur • Bewegungsbaustelle • Möglichkeiten zum . Hangeln und Klettern • Balancierbäume • Baumhaus Das Ergebnis war die erfolgreiche Teilnahme an der 1.KITA Olympiade des KSB Ostprignitz- Ruppin. 31 Kita Teams nahmen daran teil. Das Team Kita „Waldzwerge“ belegte dabei den 1.Platz und nahm den Siegerpokal und einen Scheck über 500 Euro aus den Händen von Egmont Hamelow, den stellvertretenden Landrat, in Empfang. Weitere Aktivitäten sind die wöchentliche Märchenstunde mit Oma Herta und der monatliche Waldtag mit Förster Henry Janz aus Wallitz. Eckart Joszko

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Schulisches

Männersache - Weiberkram Spannende Tage in Flecken Zechlin In Hinblick auf die spätere Berufswahl führten die Schüler der 8. Klassen der Heinrich Rau-Oberschule aus Rheinsberg eine Projektwoche in der Zeit vom 02.11.-06.11.2009 in der DGB- Jugendbildungsstätte in Flecken- Zechlin durch. In verschiedenen Aktionen wurden die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen herausgearbeitet und u.a. im Fotoshooting dokumentiert. So hatten die Schüler und Schülerinnen Gelegenheit, in z.T. spielerischer Form einiges über sich selbst und über das jeweils andere Geschlecht zu erfahren und damit ist ein kleiner Beitrag zum gegenseitigen Verständnis geleistet worden.

Den Höhepunkt bildete am Freitag die Präsentation in Form einer Ausstellung der gelungenen Fotos und die Auswertung der Woche mit den Seminarleitern. Dank der freundlichen Unterstützung des Hausteams und der

Projektleiter wurde die Woche zu einem besonderen Erlebnis. Unsere Unterbringung und kulinarische Versorgung waren auch dieses Mal unschlagbar. Vielen herzlichen Dank dafür! B. Boehlke und S. Döbler Klassenleiter der Klassen 8a und 8b

Mit Ben X in der virtuellen Welt Ein weiteres Mal fand das Kinderfilmfest Brandenburgs auch in diesem Jahr in Rheinsberg statt. „Wir trauen uns...“ war das aktuelle Thema.

Am 16.11.2009 sahen die Schüler/ innen de Klasse 9b einen Film über Ben X, der ein ganz besonderer Junge ist. Mit seinem Autismus hat er es in seinem Schulalltag schon

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seit frühester Kindheit sehr schwer und so ist er ein Mobbingopfer seit langer Zeit. Seine besonderen Fähigkeiten kann er im OnlineSpiel unter Beweis stellen und es kommt zu einer total überraschenden Lösung der Mobbingsituation. Von der Medienpädagogin zum Gespräch animiert, kamen wir im Anschluss an den Film zu einer aufschlussreichen Diskussionsrunde zusammen. Im Klassenzimmer versuchten wir das Gesehene auf unseren Schulalltag zu übertragen. Danke für die gute Filmauswahl und die prima Organisation an Frau Jahnel von der Bibliothek in Rheinsberg. P. Müller


Soziales

Liebe Rheinsbergerinnen und Rheinsberger, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer! Interessante Bildungsinhalte und Fördermöglichkeiten Zusammen mit Frau Maronde vom Haus der Begegnung Rheinsberg in der Schillerstraße, bieten w ir w ieder interessante Angebote im Bereich Unternehmen, Job und Freizeit am und mit dem Computer an. Dabei informieren w ir Sie gern zu Fördermöglichkeiten für Kurse und Qualifizierungen, sowohl im privatem als auch im Unternehmensbereich und finden für Sie das passende Angebot. Ich möchte Ihnen zunächst einmal kurz unser Unternehmen vorstellen. Seit der Gründung im Mai 2004, begann das Unternehmen Computer-Anwendungs-Service, PC-Kurse und Computer-Club-Treffen für Anfänger und Senioren durchzuführen. Sehr schnell kamen Angebote für klein- und mittelständische Unternehmen dazu. Im Sommer 2008 w urde das Einzelunternehmen in die Computer-Anwendungs-Zentrum GmbH gewandelt. Das Unternehmen hat inzw ischen 3 Mitarbeiter und neben seinem umfangreichen Schulungsangebot ist das Unternehmen registrierter DELL- Vertriebspartner, verkauft, betreut und repariert PC-und Netzw erktechnik und realisiert bei seinen Kunden technischen VorOrt-Service. Ein Schw erpunkt unserer Arbeit ist heute die individuelle Qualifizierung von Beschäftigten und Führungskräften zur optimalen Nutzung von modernen IT-Lösungen. Diese Qualifizierungen finden überwiegend direkt am Arbeitsplatz der Mitarbeiter statt und tragen effektiv zur Rationalisierung von Unternehmensprozessen bei. Mit einem mobilen Trainingsnetzwerk organisiert das Unternehmen nicht nur Kurse z.B. zum Betriebssystem, der Textverarbeitung, dem Internet und der Bildbearbeitung im eigenen Schulungsraum, sondern auch bei Kunden, die für die Durchführung keine Technik, aber einen geeigneten Raum zur Verfügung stellen können.

Interessantes Beispiel für Unternehmen! Unternehmen haben die Möglichkeit sich über die LASA Brandenburg Qualifizierungen bei zertif izierten Bildungsanbietern fördern zu lassen. Dabei beträgt der Anteil des Unternehmens momentan nur 20%. Wenn das interessant für Sie ist, vereinbaren Sie ein Termin mit uns! Interessantes Beispiel für Arbeitnehmer! Arbeitnehmer, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und in Brandenburg ihren Hauptw ohnsitz haben, können für ihre berufliche Weiterentwicklung an Qualifizierungen teilnehmen und diese fördern lassen. Klingt das interessant für Sie sollten Sie einen Termin mit uns vereinbaren!

Tel.: 03391- 512670 Fax: 03391- 512671 www.caz-gmbh.de info@caz-gmbh.de

Ihr Olaf Wolff Geschäftsführer

Zu den Angeboten in Ihrem Haus der Begegnung Rheinsberg fragen Sie bitte nach unter: 033931- 2659

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Soziales

„Haus der Begegnung“ Rheinsberg Stadt Rheinsberg Haus der Begegnung 16831 Rheinsberg Schillerstraße 9 Tel.: 033931 / 2659 ----- täglich von 14.00 – 17.00 Uhr -----Haus Begegnung 16831 verzieren Rheinsberg Schillerstraße 9 01.12.2009 Stadt Rheinsberg Kerzen mitder Serviettentechnik Tel.: 033931 / 2659

02.12.2009

----- täglich von 14.00 – 17.00 Uhr -----Handarbeitszirkel

03.12.2009

Bratäpfel und Co

04.12.2009 02.12.2009

Weihnachtsgeschichten lesen Handarbeitszirkel

01.12.2009

03.12.2009

08.12.2009

04.12.2009

08.12.2009 08.12.2009

Kerzen mit Serviettentechnik verzieren

Bratäpfel und Co

Kleine Handwerker: Kleine Geschenke basteln Weihnachtsgeschichten lesen

Tütchen, Schachteln und vieles mehr für Weihnachtsgeschenke herstellen Kleine Handwerker: Kleine Geschenke basteln

09.12.2009

Handarbeitszirkel

10.12.2009

Gipsfiguren bemalen

08.12.2009 09.12.2009

11.12.2009

10.12.2009 11.12.2009

Tütchen, Schachteln und vieles mehr für Weihnachtsgeschenke herstellen Handarbeitszirkel

Gemütlicher Nachmittag für Familien mit Pfefferkuchen und Tee / Glühwein Gipsfiguren bemalen Gemütlicher Nachmittag für Familien

14.12.2009

mit Pfefferkuchen und Tee / Glühwein Kleine Handwerker

15.12.2009

Papiersterne herstellen

16.12.2009 15.12.2009

weihnachtliche Fensterbilder gestalten Papiersterne herstellen

17.12.2009 16.12.2009

Plätzchen backen weihnachtliche Fensterbilder gestalten

18.12.2009 17.12.2009

„Es weihnachtet Plätzchen backen sehr“ – Weihnachtsfeier

14.12.2009

18.12.2009

Kleine Handwerker

„Es weihnachtet sehr“ – Weihnachtsfeier

Habt ihr Anregungen oder Ideen? – Dann teilt sie uns einfach mit.

Habt ihr Anregungen oder Ideen? – Dann teilt sie Wir freuen uns auf euren Besuch! uns einfach mit. Wir freuen uns auf euren Besuch!

Euer Team vom Haus der Begegnung

inHaus Rheinsberg. Euer Team vom der Begegnung in Rheinsberg.

Stadt Rheinsberg Haus der Begegnung 16831 Rheinsberg Schillerstraße 9 Tel.: 033931 / 2659 ----- täglich von 14.00 – 17.00 Uhr -----01.12.2009 02.12.2009 HEFT 16

Kerzen mit Serviettentechnik verzieren Handarbeitszirkel ∙ 3. JAHRGANG

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Natürliches

Macht hoch die Tür, die Tor` macht weit Offener Garten im Advent in Linow Liebe Gartenfreunde, am Samstag war es wieder soweit. Es ist schon ein wunderschöner Brauch in der Adventzeit, nicht nur das Haus, sondern auch de Eingangsbereich und den Garten zu dekorieren.Im Mittelpunkt dabei, steht der Türkranz und der Adventskranz. Ein Sinnbild für den Kreislauf der Natur und des Lebens und er symbolisiert dem Gast oder Besucher auf angenehme Weise: „Hier bist du willkommen“ Ob eher natuerlich und rustikal oder glänzend , es entschied

der jeweilige Geschmack der Besucher. - Naturkunstwerke -und wunderschöne Kränze aus Efeu wurden von einigen Besuchern hergestellt. Patrik der Schmied an der Feldschmiede lud ebenso zum mitmachen ein wie Alexander der Lederer. Es konnten hausgemachte Köstlichkeiten probiert werden und alles traf sich am warmen Kaminfeuer zu Geschichten im Advent und Holunderpunsch von A. van der Borght und der Musik von Axel Roehken an der Konzertgitarre. Masha Lofft – Designerin unmd ein Gesamtkunstwerk zeigte tolle Hüte und Stirnbänder aus Filz. Die Gartenfreunde plauderten über das Gartenjahr, die noch dringend zu erledigenden Gartenarbeiten und tranken fröhlich Apfelpunsch am Lagerfeuer. In der Werkstatt der Hausherrin wurde Schafwolle gesponnen und die neuesten Taschen „grobgestrickt mit Zöpfen“ vorgestellt. Besonders reizvoll dekoriert war der Garten, die Sitzplätze , selbst die Stallfenster und alle Vogelhäuschen waren weihnachtlich mit Tannenzweigen geschmückt. Vorweihnachtliche Arrangements mit Kerzen und Windlichtern leuchteten in der frühen Dämmerung und entlockten jedem Vorrübergehenden angesichts der festlichen und stimmungsvollen Atmosphäre einen sehnsuchtsvollen Blick. Ein wenig Zauber und Wärme in die Herzen und den Alltag

und etwas Glanz in die grauen Wintertage, das war zu spüren. Herzlichen Dank an alle Künstler , Teilnehmer und Freunden meines verstorbenen Mannes und ein besonderes Dankeschön an meine Eltern und meine Tochter Saskia - ohne Sie wäre es nicht zu schaffen gewesen. Auch Ihnen da draußen , viel Spaß bei weihnachtlichen basteln und dekorieren in Haus und Garten! Ute Boehm

Kontakt: Dipl.-Ing. Ute Boehm 16831 Rheinsberg OT Linow Tel. 033931/806 41 Mobil 0173/ 845 50 75 E-Mail: ute-boehm@t-online.de

22 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Natürliches

Rheinsberger Weihnachtsbäume zum Selberschlagen am Forsthaus Boberow Lagerfeuer, Punsch für Groß und Klein, Kuchen, Gegrilltes und Wild­ spezialitäten sowie den Weihnachtsbaum Ihrer Wahl erwarten Sie am: Samstag, den 12. Dezember 2009 von 9 bis ca. 13 Uhr Ort:

Boberower Weihnachtsbaumkultur am Ferienobjekt . Forsthaus Boberow (Rheinsberg Richtung Zühlen, Abzweig Warenthin, . Plattenstraße folgend bis zum ausgeschilderten Abzweig zum Forsthaus Boberow)

Kontakt:

Oberförsterei Zechlinerhütte 033921/ 702 39. Revierförster Klaus Werner 0172/ 314 41 39

Angebot:

Fichte (Preis je nach Größe des Baumes zwischen 10 und 20 €) diverse Wurstangebote sowie Fleisch vom Hirsch, Reh oder Wildschwein aus heimischen Wäldern für das Festtagsessen, . Vorbestellungen unter 033921/ 70239 möglich Besichtigung des Ferienobjektes Forsthauses Boberow – . Tag der offenen Tür

FORST

Brandenburg

Ferienobjekt Forsthaus Boberow - Gelegenheit zur Besichtigung – Tag der offenen Tür am 12.12.2009, von 9 bis 13 Uhr –

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Tierisches

Kleintierzüchter werben für Ihr Hobby Die Haltung und Zucht von edlen Rassetieren ist rückläufig Die Rheinsberger Kleintierzüchter würden sich wünschen, dass mehr junge Leute ihrem Verein angehören. Doch der Trend ist rückläufig. Deshalb werden verstärkt die regelmäßigen Ausstellungen und Tierschauen wie die Teilnahme am Zühlener Viehmarkt genutzt, um für das Hobby zu werben. Auch bei der jüngsten Ausstel-

Tiere diesmal auch nicht bewertet. Die Züchter wollten die Ausstellung vor allem nutzen, um für frisches Blut in ihren Ställen und auf fremden Höfen zu sorgen. So stand ein nicht geringer Anteil der insgesamt 200 Kaninchen, Rassehühner und Tauben zum Verkauf. „Einige Züchter nutzten die Möglichkeit, um Tiere zu erwerben“, berichtete Wehrbein, der 2. Vorsitzende.

lung kamen wie immer einige interessierte Leute, um die ausgestellten Hühner, Tauben und Kaninchen der Kleintierzüchter zu bewundern. Allerdings hätte sich die Vorsitzende des Vereins Dora Auricht gewünscht, dass die Ausstellungen dazu beitragen, dass die Kleintierhaltung an Bedeutung gewinnt. „Mit den Schauen wollen wir vor allem für unser Hobby werben“, sagt Lothar Wehrbein. Deshalb wurden die ausgestellten

Mit der Baracke am Ländlichen Vermarktungszentrum an der Berliner Chaussee hat der Rheinsberger Verein ein Domizil, indem er die Tiere fach- und artengerecht präsentieren kann. Diesmal hatten sich acht Aussteller mit neun Rassen edler Kaninchen, neun Züchter mit 13 Arten von Rassehühnern und vier Zuchtfreunde, die Tauben zeigten, beteiligt. Außerdem konnten zwei verschiedene Entenarten begutachtet werden,

die zwei Züchter präsentierten. Die meisten der Aussteller kamen aus dem einheimischen Verein. „Aber auch aus Mirow haben fünf Züchter die Gelegenheit genutzt und ihre Tiere hierher gebracht“, berichtete Wehrbein. Der Grund dafür sei, dass die Mirower keine eigene Schau veranstalten. Was die Situation der Vereine betrifft, würde die Zahl der Züchter immer weniger werden. So habe der Rheinsberger Verein vor Jahren noch 30 Mitglieder gezählt. „Heute sind es noch 18, davon zwei Jugendliche“, so Wehrbein. Aus Sicht der Züchter fehlt es insgesamt an jungem Nachwuchs. Aber auch so würden sich immer weniger Leute die Mühe machen, Kaninchen, Hühner oder Wassergeflügel zu züchten. „Heute muss jeder selbst sehen, wie er seine Tiere vermarktet. Der Geschmack der individuell gehaltenen Tiere ist die eine Seite, der Preis aber die andere“, sagt Wehrbein. „Eine Ente müsste 30 Euro kosten, wenn der Züchter daran noch etwas verdienen will.“ Zu denen, die dem Rheinsberger Verein die Treue halten, gehört Heinz Schröder. Der heute 73Jährige ist seit 43 Jahren Züchter. Meist zeigt er seine Australops, eine großwüchsige Hühnerrasse, die vor einigen Jahren aus Australien nach Europa kam. Auch Heidrun Giese (61) gehört mit ihrem Mann zu den aktiven Rheinsberger Züchtern. In Gieses Ställen tummeln sich Blaue Wiener, eine edle Kaninchenrasse. jr

24 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Tierisches

03-11-2009-Hengstpräsentation A4_PFAD.indd 1

03.11.2009 12:01:05 Uhr

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Tierisches

Es gibt sie wieder

Freilebenden Wölfen in Brandenburg auf der Spur Auf einem Truppenübungsplatz in der Oberlausitz (in Sachsen) leben seit 1998 zwei Wölfe. Im Jahr 2000 wurden erstmals wieder Wolfswelpen in Freiheit geboren. Die Lausitzer Wölfe sind polnische Wölfe. An Hand von genetischen Untersuchungen an Kotproben konnte das nachgewiesen werden. Sie sind ohne menschliche Hilfe zurückgekehrt. Ein Wolfsrevier kann zwischen 25 000 und 30 000 ha groß sein, je nach Nahrungsangebot. Diese besteht zum größten Teil aus Schalenwild. Ist viel Wild vorhanden, ist das Revier recht klein. Gibt es wenig Beute wird das Revier größer gewählt. Sie verteidigen ihr Revier auch gegen Artgenossen. Die Tiere sind vorsichtig und man braucht keine Angst zu

haben, denn sie vermeiden es in der Regel, den Menschen direkt zu begegnen. Kommt es zu einem Zusammentreffen, ziehen sie sich meistens schnell und unbemerkt zurück. Wölfe können eigentlich nur gefährlich werden, wenn sie wie alle unsere Wildtiere vom Menschen in die Enge getrieben werden, wenn sie an Tollwut erkrankt sind oder wenn sie angefüttert werden. Das Märchen vom bösen Wolf steckt noch tief in uns drin. Fast jedes Kind kennt das neugierige Mädchen, welches sich nicht an markierte Wanderwege hält, das Rotkäppchen. Noch im 16. Jahrhundert war der Wolf allgegenwärtig, danach begann seine systematische Ausrottung und eine erbarmungslose Verfolgung durch den Menschen. Seit etwa

1750 war Brandenburg nahezu Wolfsfrei, zu DDR Zeiten unterlag er dem Jagdrecht und konnte geschossen werden. Seit 1990 steht er EU weit unter strengem Schutz. Derzeit halten sich ca. 40 Wölfe in Deutschland auf. Rudel gibt es in Sachsen, Sachsen- Anhalt und in Brandenburg. Laut Aussagen des Umweltamtschef des Landes Brandenburg M. Freude gibt es an 7 Stellen freilebende Wölfe in Brandenburg. 1 Rudel bei Senftenberg, 1 Paar um Zschorna , zwei Wölfe auf dem Truppenübungsplatz in Jüterbog, 1Wölfin mit ihren beiden Jungen auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow, das dazugehörige Männchen wurde bei einer Jagd im angrenzenden Sachsen-Anhalt 2009 abgeschossen,1 Wolf in der Prignitz und einer in der Kyritz-

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Tierisches

Ruppiner- Heide. Es sollen auch einige im Unteren Odertal leben. Wie viele ist noch unbekannt. Nachgewiesen werden sie mit Hilfe von Fotofallen, Genetikproben des Kots, und zuverlässigen Sichtbeobachtungen mit Spuren. Steckbrief: helles graues Fell mit gelblich oder bräunlichem Einschlag im Rückenbereich dunkler. Lange Beine! Mit großen Pfoten, breiter Kopf mit heller Schnauze und kleinen dreieckigen stehenden Ohren, gerader nach unten hängender buschiger Schwanz. Vorderpfote 8- 10cm, Hinterpfote 7- 9 cm lang .Im Schnee sind die Abdrücke wie an einer Perlenket-

te gut zu sehen. Der Hinterlauf wird genau in den Abdruck des Vorderlaufes gesetzt und man sieht deutlich die Krallen. Spätestens im Alter von 2 Jahren müssen die jungen Wölfe ihr Elternhaus verlassen und gehen auf Wanderschaft, um sich einen Partner und ein eigenes Revier zu suchen. Dabei legen sie große Strecken hinter sich. Der am 13.03.09 in Sachsen mit einem GPS Sender ausgestattete Wolf mit Namen „Alan“ hatte in ca. 2 Monaten Polen durchquert und einen Abstecher nach Weißrussland gemacht und wanderte Anfang Septem-

ber 2009 nach Litauen ein. Ob er bei uns willkommen ist, werden wir Menschen entscheiden. Er braucht uns nicht! Wir müssen erst wieder lernen, mit ihm zu leben und stehen noch ganz am Anfang. Zuverlässige Informationen über die Wölfe sind wichtig, um nicht Gerüchten oder Halbwahrheiten aufzusitzen. Bitte melden Sie uns deshalb jede Wolfsbeobachtung, jeden Schalenwildriss oder auch Spuren und Losung. Wenn Sie mit ihrem Handy ein Foto machen können, ist es noch besser.

Regionalmonitoring Wolf Robert Franck Schloßstraße 42 16831 Rheinsberg Mobil: 0172 60 48 375 Robert.Franck@rhintour.de

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Winterliches

Warum nicht auch in Herbst und Winter einmal an die Rheinsberger Seenkette? Text und Fotos sollen Ihre Neugier wecken auf eine Perle im Norden Branden- burgs und dem Südausläufer der Mecklenburgischen Seenplatte. Nirgendwo sonst gehen atemberaubende Natur und einzigartige Kultur, Geschichte und moderne Infrastruktur eine solch faszinierende Verbindung ein. Der eigene Charme der Region ist auch der Grund für die stattliche Zahl an Stammgästen. Das viele Besucher angenehme Erinnerungen mit ihrem Rheinsberg-Besuch verbinden und diese nicht selten auch Anlass zum Wiederkommen sind, das hat nicht nur mit den interessanten Sehenswürdigkeiten und vielfältigen Veranstaltungen zu tun. Der Besucher der Region findet Gastgeber, die mit aufmerksamen, freundlichen Service ganz auf die vielfältigen Wünsche der Gäste eingestellt sind. Die Musikakademie Rheinsberg bietet im Dezember Advents-

und Weihnachts-Konzerte im Schlosstheater und natürlich traditionell auch am 2.Weihnachts-feiertag eine Aufführung für die ganze Familie „Der Laternenmann“, eine Weih-nachtsgeschichte mit Musik aus vier Jahrhunderten. Ebenfalls schon Tradition sind das „Silvesterauftaktkonzert“ und der „Silvesterball“ am 31.12. und das jährliche Konzert am 01.Januar. Das „Neujahrskonzert“ wird jeweils von der „Rheinsberger Hofkapelle“ des Jahres gestaltet. Am 01.01. 2010 wird es das Ensemble „Diderot“ sein, das das neue Jahr musikalisch mit alter Musik auf historischen Instrumenten „einläuten“ wird, und auch fast schon traditionell seit mehreren Jahren wird wieder eine Gästegruppe von TwerenboldReisen aus der Schweiz zu den Konzertbesuchern zählen. Die Veranstaltungen am 26. Dezember, 31.Dezember und 01.Januar sind erfahrungsgemäß stark gefragt,

so das Interessenten sich auch bald um Karten bemühen sollten. Rheinsberg gehört zur Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ im Land Brandenburg. Bereits viele restaurierte Gebäude in der Altstadt sind sehenswert. Am 8.Dezember wird im Rahmen der Aktion „Historischer Adventskalender“ um 15:00 Uhr das Haus am Markt 11, ehemals „Stadtgefängnis“, jetzt Firmensitz der Reederei Halbeck, präsentiert. Auch Schloss und Park haben in der herbstlichen oder winterlichen Atmosphäre ihren Reiz. Seit 1991 besuchten über 2 Millionen Touristen das Rheinsberger Schloss, den zeitweiligen Sitz von Kronprinz Friedrich, dem späteren „Alten Fritz“. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten lassen es nach und nach wieder im alten Glanz erstrahlen. Das Schlossmuseum ist im Winterhalbjahr täglich außer montags von 10:00 – 16:00 Uhr geöffnet und barrierefrei. Natürlich besuchte auch der bekannteste „Reiseschriftsteller“ der Mark Brandenburg, Theodor Fontane, Rheinsberg und widmete der Stadt und ihrer Umgebung viel Raum in seinen „Wanderungen durch die Mark“. Folgen Sie seinen Spuren und entdecken Sie, warum Kurt Tucholskys Claire und Wölfchen und ihre kleine Liebesgeschichte „Rheinsberg - ein Bilderbuch für Verliebte“ der Stadt ein unvergängliches Denkmal gesetzt

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Winterliches

haben. Die Besucher erwartet im Schloss Rheinsberg auch das einzige Museum in Deutschland über Leben und Werk zu Kurt Tucholsky, dessen 120.Geburtstag 2010 mit einer Sonderausstellung gewürdigt wird. Das „TucholskyMuseum“ ist ebenfalls täglich außer montags geöffnet. Weitere Museen, zwei Manufakturen, in denen seit 1762 Keramik hergestellt wird, Ausstellungen und Galerien laden ein. Sie geben ganz nach Interessengebieten und Vorlieben Einblick in Geschichte, Natur, Kultur und Zeitgeist. Für die Tage zwischen Weihnachten- und Neujahr beachten Sie bitte den gesonderten Ausstellungsflyer mit geänderten Öffnungszeiten in der Region. Entdecken Sie eine der schönsten Ferienanlagen, die direkt vor den Toren von Rheinsberg entstanden ist oder die MARINA Wolfsbruch mit ihrem skandinavischen Flair an der brandenburgischen Landesgrenze zu Mecklenburg Vorpommern. Beide Einrichtungen bieten eine Vielfalt an Angerboten für Körper, Geist und Seele zum „Abschalten und Auftanken“ Sich wohlfühlen und entspannen in maritimer Atmosphäre – das können Sie im 2007 eröffneten 4*Superior Hotel IFA Hafendorf Rheinsberg. Mit 175 eleganten Zimmern und Suiten, einer modernen Wellnessoase mit

attraktiven Arrangements auch in Herbst und Winter, zahlreichen gastronomischen Angeboten sowie variablen Veranstaltungs- und Tagungsmöglichkeiten ist das Hotel der ideale Ort für alle, die das Besondere lieben. Veranstaltungen, wie der „Rheinsberger Adventsmarkt“ am 5. / 6. Dezember, das Kindermusical „Der gestiefelte Kater“ am 05. Dezember oder die „Große Dampfershow“ mit Maxi Arland am 04.Februar laden in das Hafendorf ein. In der „Marina Wolfsbruch“ in Rheinsberg- Kleinzerlang feiert man nun schon traditionell seit 5 Jahren an den Adventswochenenden 27./28. November, 4. /5. und 11./12. Dezember „Advents-Motto-Partys“, das richtige für kleine Teams und Gruppen. Allerdings ist auch dafür Eile geboten, es sind nur noch wenige Plätze frei Und wer nach Neujahr einmal „richtig abschalten will“, auf den wartet in der „Marina Wolfsbruch“ ein Wellness-Wochenende mit „Seenzauber-Tagen“ oder eine „Skipper-Vital-Woche“. Die Erlebniswasserwelt „Kaskaden“ auf 1000 qm mit Sauna und Wellnessbereich ist ein weiterer Besu-

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chermagnet für Groß und Klein. Und wer es ganz anders möchte: Erleben Sie am 30. Januar oder 06.Februar 2010 im Schlosstheater den Rheinsberger Carneval Club in seiner 42.Session mit dem Motto „Wir schiffen uns ein!“ .Fasching themengebunden - bewährt seit vier Jahrzehnten mit ausverkauften Sälen in Rheinsberg. Noch können Sie dabei sein: Karten gibt`s bereits in der Tourist-Information Rheinsberg. Überhaupt ist die Information des Tourismusvereins im Kavalierhaus am Markt für Sie genau die „richtige Stelle“, die Ihnen hilft bei Planung und Buchung Ihres Aufenthaltes. Das Serviceteam berät Sie gern, wenn Sie - Fragen zu den Konzerten und Aufführungen der Musikakademie im Schlosstheater oder der „Kammeroper Schloss Rheinsberg 2010“ haben, spezielle Auskünfte über das ! H.K.touristische Angebot benötigen, - Tipps zu Ausflugszielen brauchen, - an einer informativen Führung durch Schloss, Schlosspark oder Stadt teilnehmen möchten oder eine Gruppenreise planen. Seien Sie uns auch im Winterhalbjahr herzlich willkommen.


Winterliches

Adventsmarkt und zwei Musicalveranstaltungen für Jung und Alt Fest-Wochenende am 5./6. Dezember im IFA Hafendorf Rheinsberg mit kostenlosem Shuttleverkehr aus den umliegenden Orten Am zweiten Adventswochenende startet mit dem erstmals im Hafendorf stattfindenden „Rheinsberger Adventsmarkt“ eine neue Tradition, für die eigens ein im Stundentakt verkehrender, kostenloser Shuttle zwischen den umliegenden Orten, Rheinsberg und dem Hafendorf eingerichtet wird. Als besondere Glanzlichter am Samstag gleich zwei MusicalVeranstaltungen. Am Nachmittag ist „Der gestiefelte Kater“ Anziehungspunkt für die Kinder und am Abend ist es die MusicalGala mit den Höhepunkten aus Phantom der Oper, Evita, Les Miserables, Die Schöne & das Biest und weiteren Welterfolgen. Weihnachtsduft liegt über der Piazza des IFA Hafendorf Rheinsberg. Ein festlicher Winterwald und geschmückte Hütten gruppieren sich um den im Lichterglanz erstrahlenden Weihnachtsbaum mit Blick auf den Hafen und den illuminierten

Leuchtturm, dem Wahrzeichen des Hafendorf Rheinsberg. Mit Unterstützung des Verkehrsvereins Rheinsberg und des Heimatvereins Rheinsberg wurde in dieser zauberhaften Kulisse ein an beiden Tagen jeweils um 12 Uhr beginnender Adventsmarkt organisiert, der keine Wünsche offen lässt. Kulinarische Köstlichkeiten, Handwerkliches und Dekoratives aus der Region, Kinderbastelecke, Festbühne mit Manuel Richter (Musik und Moderation) und als Highlights am Samstag der Männerchor Rheinsberg sowie am Sonntag das Blasorchester Rheinsberg. Selbstverständlich wird auch der Weihnachtsmann nicht fehlen, der nicht nur für die Kinder des Hort Rheinsberg, die mit ihren selbstgebastelten Accessoires den Adventsmarkt mit dekoriert haben, kleine Geschenke mitbringen wird.

lausüberraschung eine schöne Idee, ob für die Kinder (16 Uhr, Kind 5,00 Euro, Erwachsener 10,00 Euro) oder für Partner, Freunde und Verwandte (20 Uhr, Erwachsener 15,00 Euro). Karten gibt es im Vorverkauf an der Rezeption des IFA Hafendorf Rheinsberg (Tel. 033931/800-0) . oder an der Tageskasse. Ein Besuch am Fest-Wochenende im Hafendorf Rheinsberg wird für alle ein schönes Erlebnis sein – ob als Tagesbesucher aus der Region oder als Gast im Hotel IFA Hafendorf Rheinsberg für einen unvergesslichen Kurzurlaub über den 2. Advent. Ausführliche Informationen. im Internet unter www.ifa-hotel-rheinsberg.de oder www.hafendorf-rheinsberg.de.

Zur Adventszeit sind MusicalKarten als vorgezogene Niko-

Wellness Lounge

Luv & Lee – Restaurant

Tägliche Öffnungszeiten: Pool: täglich 6:00 – 22:00 Uhr

Tägliche Öffnungszeiten: Frühstücksbüffet 13,- €/Pers. 7:00 – 11:00 Uhr Á La carte 12:00 – 22:30 Uhr

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Winterliches

Für die Sinne, die Seele, für Sie!

Kleine Auszeit… Tanken Sie neue Energie, lassen Sie den Alltag hinter sich und gönnen Sie sich eine kleine Auszeit im ****S Hotel IFA Hafendorf Rheinsberg. Entspannen Sie in eleganten Zimmern, einer exklusiven Wellness Lounge und geniessen Sie unsere kulinarischen Köstlichkeiten. Herzlich willkommen!

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Närrisches

Narren mit festem Wohnsitz

Gasthaus „Zum Jungen Fritz“ ist jetzt offizielle Heimstätte des RCC RHEINSBERG - Die Rheinsberger Karnevalisten hatten sich nicht im Datum geirrt. Obwohl sich am Sonnabend nicht wenige Passanten wunderten, dass sich in der Schlossstraße Männer und Frauen mit Narrenkappen und bunten Schals versammelten, war der Narrenauflauf kein verfrühter Faschingsscherz. Anlass war vielmehr die Weihe des Vereinslokals, des Gast- und Logierhauses „Zum Jungen Fritz“.

Lutz Rottke habe der RCC seit einigen Jahren eine Heimstätte gefunden, in der sich die Karnevalisten wohl fühlten. Deshalb werde sie jetzt offiziell zum Vereinslokal geweiht. Sichtbare Zeichen sind nun eine Plakette über der Tür mit dem Vereinswappen sowie zwei Wandvitrinen in der Gaststätte für Erinnerungsstücke des Vereins. „Schenk ein, schenk ein, schenk mächtig ein …“ erklang es dann

dafür ein Lied: „Unser Handwerk ist verdorben, die letzten Saufbrüder sind verstorben“. Dann sinnierte der Programmminister Hans-Norbert Gast über diejenigen, die vor 1970 geboren wurden: die keinen Airbag und keinen CD-Player kannten, die ohne Sturzhelm Fahrrad fuhren und sich prügelten, ohne gleich vom Gegner verklagt zu werden. Zuletzt der Blick in die Zukunft: Am 14. November feiert der RCC den 60. Geburtstag der DDR. „Wir erwarten Besuch aus der BRD“, verrät Dirk Slaby schon mal. Wer den RCC live erleben möchte, hat dazu am Mittwoch, 11. November, um 11 Uhr vor dem Rathaus Gelegenheit, wenn die Narren in Rheinsberg die Amtsgeschäfte übernehmen. Am 14. November feiert der RCC in der Seehalle des Hotels Haus Rheinsberg. Jürgen Rammelt

Dieser Anlass wurde zünftig gefeiert: mit dem Vereinslied und einem Rückblick auf die Geschichte des Rheinsberger Karnevals. RCC-Präsident Dirk Slaby erinnerte daran, dass der Verein in seiner 42-jährigen Geschichte schon in vielen Gaststätten zu Hause war. Doch beim „Jungen Fritz“-Wirt

aus den durstigen Kehlen der Karnevalisten. Inzwischen hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefunden. Für 1,11 Euro gab es die ersten Bratwürste vom Grill, und auch das Bier zapfte Lutz Rottke zur Feier für diesen Preis. Natürlich kannten die Rheinsberger Karnevalisten auch

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Närrisches

Rede zur Schlüsselübergabe 2009 vor dem Rathaus in Rheinsberg Nun endlichist die Zeit mal wieder ran, in der gleich morgens früh bis in die Nächte ein jeder Bürger, wenn er möchte, mit ganzer Lust den Narren spielen kann. Sich selbst mal richtig zu verschaukeln, mit Witz die heile Welt vorgaukeln, mal hier, mal dort ein Lächeln zu erzwingen und damit Freude in den Alltag bringen! Wir Narren stell‘n uns also wieder ein da könnt Ihr schön zufrieden sein! Ja, so ein Jahr geht viel zu schnell vorbei, und wer da denkt: ‚s war mal wieder Einerlei weit gefehlt, denn 200 und 9 war wieder bunt und reich an Erlebnissen, es ging ganz schön rund. Da wollen wir auch keine Zeit verlieren und wie immer an dieser Stelle resümieren. Bleiben wir doch erst mal hier in unserer Stadt, die eigentlich zur Zeit keine Regierung hat. Noch kann der RCC einen oder 11 Kandidaten stellen Ihr müßt am Wahltag dann die Entscheidung fällen. 19 Jahre hielt Herr Richter in der närrischen Zeit immer die Schlüssel der Stadt für uns bereit danke schön, wir hoffen es wird auch beim Neuen so sein, dann können wir schön zufrieden sein!

Wie gewohnt, seh‘n wir die Dinge durch die Narrenbrille nicht gleich beleidigt sein - denkt nach in aller Stille! Hier in Rheinsberg, unserer schönen Stadt kann man deutlich sehen, dass sich was entwickelt hat. Aber vieles bleibt Stückwerk, wird in Ausschüssen zerredet, oder wenn es fertig ist: kaum genutzt und dann verödet. Fleißige Hände halfen für Kinder einen Platz zu bauen, doch Kinder sah man dort kaum eine Sandburg bauen. Initiative zu wecken, das ist wirklich nicht leicht, aber die verpufft, wenn das Projekt noch nicht reif. Was wird wohl mit der Skaterbahn mal sein? wenn die fertig ist, können heutige Kinder Opas schon sein. Mein alter Lehrer sagte immer: erst Denken, dann reden das gilt noch - wir empfehlen das Abgeordneten - eigentlich Jedem! Wenn das vorurteilslose Denken und Handeln zieht wieder ein, dann können wir schön zufrieden sein.!

Nun kann man bei solch einer närrischen Rückblende nicht alles erwähnen - man hat ja auch bloß zwei Hände. Ich will aber wenigstens einige Stichworte nennen Ihr werdet sicher dazu die Tatsachen kennen: Damaschkeweg und Bahnübergang Berliner Chaussee, Beim nächsten Thema muß niemand groß denken: die Parkordnung für‘s Spazieren am Grienericksee, die Regierung wollte die Konjunktur positiv lenken: alle Bemühungen um die denkmalgeschützte Badeanstalt, Zunächst hat sie einen neuen Kredit aufgenommen, das Thema Fördermittelverwendung dann haben die Länder, die Kreise - das muss man klären halt! und Städte was bekommen, Und dann die Kurtaxe - jahrelang unerfüllte Wünsche wurden massengeht das schon hin und her haft zusammen getragen kann man nicht bei ander‘n nachund dann ging‘s den Bürgern an den Kragen. fragen - ist das so schwer? Anliegerbeitrag nennt sich das - gemeint ist Geld Die Kameraden der Feuerwehr mußnichts ist nämlich umsonst auf unserer Welt. ten zuletzt fast täglich ran, Hast du ein Häuschen und ‚nen Fußweg vorn dran denn die Gefahrenmelder im Hafendorf zeigten es an, auch wenn der fast nur genutzt wird von Jermann, dass irgendwas eingetreten sein könnte ja, dann mußte du zahlen, wenn dort saniert werden soll. oder sollte‘s gar brennen? Ganz klar: die Anlieger finden das garnicht toll! Wieder ein Fehlalarm, aber die HelUnd - wer hat dies‘ Jahr nicht über die Baustellen geflucht? fer mußten trotzdem rennen. Wer hat nicht verzweifelt nach Schleichwegen gesucht? Und schließlich: es war in der SchloßKaum ein Rheinsberger kennt sich jetzt noch aus! - Warum? straße wahrlich zu hören, In Rheinsberg und um Rheinsberg: Umleitung rundherum! konnte der RCC vor kurzem sein Vereinshaus küren. Ach, wenn diese Baustellen endlich werden fertig sein, Dort besprechen wir Freitags, was für dann können wir schön zufrieden sein! die Programme wohl passt, sammeln Ideen und haben trotz harter Arbeit immer noch Spaß. Lasst uns gemeinsam auch weiter noch kritisch und lustig sein dann können wir schön zufrieden sein!

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Kulinarisches

Lasagne mit Grünkohl und Walnüssen

Eine weihnachtliche Empfehlung aus der Naturkostküche Rezept für 4 Personen (1 kg Grünkohl,1 Zwiebel,2 Eßl. Olivenöl, 200 ml Gemüsebrühe, Pfeffer, Muskatnuss, Walnüsse, Salz, 100 g Old Amsterdam Käse, 400 g Tomatenstücke, Oregano, Lasagneblätter ) Den Grünkohl, Zwiebel Öl und Nüsse anschwitzen und mit Brühe ablöschen. Alles würzen, über ein Sieb abtropfen lassen und beiseite stellen. Die Tomatenstücke anschwitzen und würzen mit Oregano und Salz.

Die Lasagneblätter nach Packungsanweisung kochen oder roh verarbeiten. Eine eckige Auflaufform verwenden, diese einfetten und abwechselnd Grünkohlmasse, Nüsse, Lasagneblätter, Tomaten und Käse schichten, bis alles aufgebraucht ist. Die Lasagne zum Schluss mit geriebenem Käse . bestreuen und bei ca. 170 Grad etwa 45 Minuten backen. Guten Appetit ! Ute Boehm

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Kulinarisches

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Kulinarisches

Schlemmen am Büfett der Superlative Ruppiner Köche feierten mit Freunden ein fröhliches Ballfest

Es war ein rauschender Ball mit einem Büfett der Superlative. Bis weit nach Mitternacht feierten am 7. November der Verein der Ruppiner Köche mit Freunden und Sponsoren seinen bereits traditionellen Köcheball. Wie bei den vorangegangenen vier Veranstaltungen war das Best Western Premier „Marina Wolfsbruch“ ein würdiger Gastgeber für die 185 geladenen Gäste. In seiner Begrüßungsrede erinnerte Andreas Rohde an den 5. November 1992. An diesem Tag trafen sich zehn Köche aus dem Ruppiner Region, um einen Verein zu gründen, der künftig die Interessen der Zunft vertreten sollte. „Wir mussten uns nach der Wende den neuen Bedingungen stellen. Außerdem wollten wir mit dazu beitragen, dass sich die Gäste in unserer touristischen Region wohl fühlen“, begründete der Vorsitzende das Anliegen des von ihm geführten Vereins.

Dann ging Rohde auf die Vereinsarbeit ein. Viel Lob gab es für das Oberstufenzentrum Neuruppin, das mit Wolfgang Salzmann und weiteren Lehrern dem Verein ein zuverlässiger Partner bei der Ausbildung des Kochnachwuchses ist. Aber auch für Volker Tabatt, den Jugendwart des Vereins, sowie für Matthias Kleber und Karsten Pfefferlein, die der Deutschen Nationalmannschaft der Köche angehören und die bei der Kocholympiade in Erfurt mit ihrem Team in der Länderwertung die Silbermedaille gewannen, gab es lobende Worte. Gewürdigt wurde auch Rainer Stirnemann. Der Unternehmer aus Storbeck gehört zu den Hauptsponsoren des nach ihm benannten Pokalwettkampfes des Kochnachwuchses, der alljährlich im Januar in Zechlinerhütte ausgetragen wird. Aber auch den Mitgliedern der Ruppiner Kochakademie, der mit Lothar Franke, Dieter Prag und Holger Wizisk verdiente Küchenmeister und Ausbilder angehören, dankte Rohde mit herzlichen Worten. Dann Stand Rohde selbst im Mittelpunkt. Der Kochverein dankte seinem Vorsitzenden, der vor wenige Wochen zu einem der Vizepräsidenten des Verbandes der Köche Deutschlands (VKD) gewählt wurde. Sein Stellvertreter Jens Dreyer überreichte ihm im Namen des Vorstandes ein Präsent. „Mit solchen Mitstreitern macht die Arbeit Freude, ich

danke Euch“, sagte der überwältigte Vereinsvorsitzende. Doch dann waren der anerkennenden Worte genug gesprochen: Rohde forderte die Gäste auf, das warmkalte Büfett zu stürmen, das Jens Schneider, der Küchenchef der Marina Wolfsbruch mit seinen Leuten, einigen Auszubildenden und Kollegen zubereitet hatte. Die Köstlichkeiten waren vom Feinsten. Es gab Leckeres aus dem Wok, Truthahn, Entenbrust auf Lotosgemüse sowie Lachs und Garnelen in Chili-Ingwersauce, aber auch kurz gebratenen Blauhai, frische Austern und Mjuscheln. Wer es deftig mochte, konnte Spanferkel, Weißwurst, Haxen oder Leberkäse probieren und wer dann noch nicht genug hatte, konnte sich am süßen Büfett mit Obst aus aller Welt und kreativen Eis- und Cremvariationen verwöhnen lassen. Höhepunkte des stimmungsvollen Abends, bei dem nach Diskomusik bis nach Mitternacht getanzt werden konnte, waren zwei Showeinlagen mit einer Sambatänzerin sowie einem Duo, das zeigte, wie man sich mit Hüten anstellen kann. Mal als Napoleon Bonaparte, mal als feuriger Torero, Friedrich der Große oder als Seeräuber Flint, im Handumdrehen fand mittels einer Hutkrempe die Verwandlung statt. Jürgen Rammelt

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Kulinarisches

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Kulinarisches

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Kulinarisches

Rehbraten vom Stadtschreiber und Tiramisu vom Küchensklaven

Wiglaf Droste ist nicht nur ein exzellenter Schreiber und Plauderer. Der Dichter, Sänger und Satiriker kann auch hervorragend kochen. Nachdem bei der ersten Auflage des „Literarisch-Kulinarischen Menüs“ die 50 Plätze innerhalb weniger Stunden ausverkauft waren, hatten sich der Wirt des Rheinsberger Schlosshotels Titus Rex Giese sowie Wiglaf Droste und Peter Böthig vom Kurt-Tucholsky-Literaturmusseum entschlossen, die Veranstaltung zu wiederholen. Auch diesmal war die Resonanz groß. Neben literarischen Einlagen, dargeboten vom vormaligen Stadtschreiber und Häuptling am eigenen Herd Wiglaf Droste, durften die Gäste ein kulinarisches Mahl verzehren, das aus fünf Gängen bestand. Während der Poet sich hauptsächlich um den Hauptgang gekümmert hatte, war Titus Giese für die Vorsuppe und Peter Böthig für das Dessert zuständig. Begonnen hatte der unterhaltsame Abend mit einem Vortrag

des ehemaligen Stadtschreibers, der über die Rolle der Frau rezitierte. Allerdings ging es dabei weniger um Kochkünste oder gar Schwächen des weiblichen Geschlechts, sondern um dir Figut, die verschiedentlich mit einer Rolle unterhalb des Bauchnabels nicht unbedingt für Freude sorgt. Danach ging es mit der Schlemmerei los. Nach einem Gurkensalat mit Krabben wurde eine Ungarische Gulaschsuppe serviert, zu deren Zubereitung sich der Hotelchef persönlich bekannte. Natürlich hatte der Gastronom nicht mit Würze gespart, „um den Getränkeumsatz zusätzlich anzukurbeln“, wie er eingestand. Natürlich kam an dem Abend auch der Dichter zu Wort, der mit seinem Bilderbuch für Verliebte die Stadt Rheinsberg in aller Welt bekannt machte. Peter Böthig, berichtete, das Tucholsky, der mit seiner Aussage „Soldaten sind Mörder“ seine pazifistische Haltung zum Ausdruck brachte, im 1. Weltkrieg zum Offizier der Feldgendamerie avancierte. Die Rechnung der Feier anlässlich seiner Beförderung war der Speisekarte beigefügt. Es muss ein ziemliches Gelage gewesen sein, denn die 14 Personen hatten neben 45 Flaschen Rot- und Weißwein, zwei Flaschen Rum und diverse andere Schnaps- und Likörsorten verkonsumiert. Anspielend auf Gieses Verbindung zur Turbo-Post ging es im Weiteren um Pakete, die beschlossen und verabschiedet werden und dann hatte Droste, der für

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den Rehbraten verantwortlich zeichnete, auch zu diesem Thema eine humorige Geschichte parat. Er berichtete von „Püree und Rehen, die im Pfeffer liegen“ und von seiner Großmutter, die sich nicht scheute, in passenden wie unpassenden Situationen die Wahrheit zu sagen. „Humor ohne Wahrheit gibt es nicht“, meinte verschmitzt der Satiriker. Zurückkommend auf Tucholsky trug Böthig vor, was der Dichter über das Essen und Trinken sowie über das Geld geschrieben hat. Und auf das „Bilderbuch“ eingehend, erzählte der Museumsleiter, dass Tucholsky da geschrieben hätte, dass er in Rheinsberg auf das Essen und die Getränke warten musste. Übrigens brauchte sich Böthig, der wie beim ersten kulinarischen Menü als Küchensklave angestellt war, nicht verstecken. Der Hobbykoch hatte nicht nur die Kartoffeln geschält und den Rotkohl für den Rehbraten geschnitten, sondern auch das Tiramisu mit Beerenfrüchten und einer Sahne-Joghurt-Haube zubereitet. Das Dessert bildete neben einer Geschichte, bei der es um die Angst der Spätheimkehrer und den Heiligabend ging, den Abschluss der gelungenen Veranstaltung. Sie könnte sogar eine Wiederholung finden, denn immerhin konnten vom Erlös der ersten Veranstaltung zwei hochwertige DVD-Player für das TucholskyMuseum angeschafft werden. jr


Kulinarisches

So kochte die DDR 2007

Am 21. November traf sich der Literarische Kreis Berlin im „Schlosshotel Rheinsberg“ zum Lesen und Kochen mit der Autorin Tatjana Trögel. Aus dem Buch die „ Deutsche Delikatessen Republik“ wurden altbekannte und bewährte Rezepturen in der Schlosshotel Küche praktisch umgesetzt. Alle Teilnehmer schnippelten, brutzelten und probierten natürlich bei original Muscatella Wein und Apricot Brandy die Produkte. Der Chefkoch beäugte alles sehr verständnisvoll und unterstützte da, wo das Latein der Gäste am Ende war – natürlich fachkundig. Also Erinnern… und Genießen!

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Kochen und Essen in der DDR folgte bekanntlich ganz eigenen Gesetzen. Die Versorgung mit allen Grundnahrungsmitteln war so gut wie immer gesichert. Da war aber das Problem. Es konnten nicht nur Originalzutaten verwendet werden und dennoch kam genau das Zustande was die Gäste erinnerten. Tatjana Tögel las und ergänzte mit eigenen Anekdoten und unterbrochen wurde nur, wenn der nächste Gang zu erschnuppern war. Die kleinen charmanten Küchenanekdoten wirkten so frisch, als wären die Geschichten erst gestern passiert. Auch die Gäste tauschten Erinnerungen und redeten über den unglaublichen Erfindungsreichtum der nötig war um kulinarische Köstlichkeiten zu zaubern.

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Dabeigewesen, gekocht, gegessen und gelesen. Ute Boehm

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Kulinarisches

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Gesundes

Netzwerk Gesunde Kinder Wenn eine Familie ein Kind bekommt, bringt dies eine schöne, freudige, aber gewaltige Veränderung. Früher gab es engere familiäre, nachbarschaftliche oder dörfliche Strukturen – heute sind Familien mobil, oft mehr auf sich allein gestellt. Es gibt viel Information für Eltern heute – das ist einerseits eine Chance, andererseits eine Quelle der Verunsicherung. Vieles, was früher üblich war, hat seine Gültigkeit verloren. „Es wäre schön, wenn es ganz unkompliziert freundliche und tatkräftige Unterstützung für Familien gäbe, die für alle zugänglich ist, kostenlos und vertrauensvoll“ – das war die Grundidee der Netzwerke gesunde Kinder. Seit Mai 2008 gibt es das Netzwerk gesunde Kinder auch im Landkreis OPR. Hier können Familien Beides finden: Jede Familie, die ein Kind zwischen 0 und 3 Jahren hat, kann eine ehrenamtliche Patin/einen Paten vermittelt bekommen, die sie nach persönlicher Vereinbarung besucht. Jede/r Erwachsene ab 18 Jahren, der oder die Freude an

Familie und Kindern hat, Zeit und Lust zu vorbereitenden und begleitenden Schulungen für das Ehrenamt mitbringt, kann sich bei unserem Netzwerk als Patin/ Pate bewerben. Die 74 Patinnen und Paten des Netzwerks Gesunde Kinder OPR sind Menschen mit hohem Engagement und Einsatzbereitschaft. Sie sind bereit, an einer umfassenden Schulung teilzunehmen, verpflichten sich zu regelmäßigen weiteren Fortbildungen, zur Teilnahme an Patenstammtischen, Fachtagungen und Supervision. Sie lassen sich darauf ein, verbindlich mindestens die ersten drei Lebensjahre eines Kindes der Familie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die Patinnen und Paten verstehen sich explizit nicht als „jemand, der den Eltern sagt, wie es geht“. Sie bringen ihre eigene Lebenserfahrung mit, aktuelles Wissen aus Schulungen, aber vor allem die Botschaft: es tut gut, Lebensfreude zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen. Zusätzlich bildet das Netzwerk Gesunde Kinder die Möglichkeit,

Ostprignitz-Ruppin

das Fachwissen vieler Experten zu bündeln, weiterzugeben und über die vielen verschiedenen Beratungs-, Unterstützungs- und Freizeitangebote zu informieren, die es im Landkreis OPR gibt. Wir wissen alle: wenn ein vertrauter Mensch uns eine Empfehlung gibt, nehmen wir sie völlig anders auf, als wenn wir eine Notiz in der Zeitung lesen, einen Aushang oder ein Türschild sehen. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.“ Die Zeit um die Geburt eines Kindes ist immer eine sehr besondere Zeit für eine Familie – und jeder, der Kinder hat, weiß, wie schnell diese besondere Zeit dann wieder vorbei ist. Wir wollen dazu beitragen, dass die Zeit um Schwangerschaft, Geburt und Leben mit dem Baby eine freudige, schöne und behütete Zeit ist. Wir freuen uns über alle, die am zum Wachsen unseres Netzwerks teilnehmen! Das Rheinsberger Büro ist immer Dienstags und Donnerstags von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr geöffnet. Sie finden es im Haus der Begegnung, … str. Nr.. Unsere Patin Frau Claudia Merz ist dort ihre Ansprechpartnerin.

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Gesundes

Stärken Sie Ihr Immunsystem Ein schwaches Immunsystem ist keine Krankheit. Es liefert aber die besten Voraussetzungen, dass man krank wird. Tagtäglich wird der Körper mit Krankheitserregern konfrontiert. Das Immunsystem sorgt dafür, dass sie sich nicht einnisten und vermehren

Durchblutung. Die Abwehrzellen zirkulieren durch den ganzen Körper und Sie sind gut gegen Infekte geschützt. Auch das Saunieren kann gesund halten. Da Erkältungs- und Grippeviren bekanntlich durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, sollten wir achtsam und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Auf das Händeschütteln können wir in diesen Wochen, ohne unhöflich zu sein, besser verzichten.

Folgende Alltagsregeln können helfen, dass Sie in diesen Wochen den Kampf gegen Viren und Bakterien gewinnen: - Gehen Sie täglich an die frische Luft, egal bei welchem Wetter - Treiben Sie regelmäßig Sport - Essen viel Obst und Gemüse - Vermeiden Sie überheizte Räume, im Schlafzimmer sind 16-18 Grad optimal - Trinken Sie mindesten 2 Liter Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen pro Tag, so bleiben die Schleimhäute feucht und widerstandsfähig - Schlafen Sie ausreichend - Vermeiden Sie dauerhaft belastenden Stress

BLEIBEN SIE GESUND! Präventionskurse Rückenschule Montag 07.12.09 14:00 Uhr Autogenes Training Montag 18.01.10 17:00 Uhr Nordic Walking auf Anfrage Sonderkurs in Zusammenarbeit mit Frau Dr. K. Schulz-Steinberg Progressive Muskelrelaxation – eine Entspannungstechnik gegen Knirschen und Aufeinanderpressen der Zähne Dienstag 05.01.10 19:00 Uhr

Auch wenn es Überwindung kostet: Regelmäßige Wechselduschen stärken den Kreislauf und machen den Körper weniger anfällig für Krankheiten. Wenn Sie den Morgen mit einer schönen warmen Dusche beginnen, sollten Sie sich anschließend mindestens 30 Sek. eiskalt abbrausen. Beginnen Sie mit dem kalten Strahl am rechten Fuß, dann langsam am Bein hinauf, nun ebenso am linken Bein. Weiter geht’s mit dem rechten Arm, dann der linke und zum Schluss kommen Rumpf und Gesicht dran. Der Wechsel von Wärme und Kälte stimuliert das Immunsystem und verbessert die

Dorothea Gast Nordic Walking Trainerin NWCA, Rückenschul- und Entspannungstrainerin - Physiotherapeutin 16831 Rheinsberg | Tel. 033931/37774 E-Mail: lebeninbalance@gmx.de

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Gesundes

Impfungen – eine Errungenschaft der modernen Medizin Gerade in Zeiten der in den Medien heiß diskutierten „Schweinegrippe“-Impfung einen Impfartikel zu verfassen, scheint gewagt. Aber es ist vielleicht auch eine Chance, das Thema vor einem realen Hintergrund zu diskutieren. Ohne Panikmache. Infektionserkrankungen waren von jeher ein Menschheitsproblem und traten wiederholt in Epidemien auf, bei denen je nach Erkrankung und hygienischen Verhältnissen bis zu hunderttausende Opfer zu beklagen waren. Denken Sie an die Pesterkrankungen im Mittelalter, an die Tuberkuloseerkrankungen noch im letzten Jahrhundert und an kleinere Masernepidemien in der Jetztzeit, z.B. 2008 in NRW. Hier starben bzw. erkrankten Kinder zum Teil mit bleibenden Beeinträchtigungen nach Infektion mit dem Masernvirus. Dieses konnte sich aufgrund einer nur geringen Durchimpfungsrate in der Region fast ungehemmt ausbreiten. In Verkennung der Gefahr auch auf extra von den Eltern dafür ausgerichteten „Masernpartys“.... Schlechte Aufklärung oder Ignoranz der Eltern? Mit einer Masernimpfung wäre den Kindern dieses Schicksal erspart geblieben. Natürlich überleben die meisten der erkrankten Kinder die Masern ohne Beeinträchtigung und mit einer lebenslangen Immunität gegen dieses Virus. Aber wir sollten mit der Gesundheit unserer Kinder nicht Roulette spielen, oder? Eine Impfung ist heutzutage einfach, so gut wie nebenwirkungsfrei und führt zum gleichen Ziel der

Immunität wie eine Infektion mit dem Wilderreger. Allerdings ohne Erkrankung und deren mögliche Folgen. Beispiel Keuchhusten: Eine Lappalie würden Sie sagen? Mag sein, aber nicht für Säuglinge und Kleinkinder. In dieser Altersgruppe können lebensbedrohliche Komplikationen die Folge sein. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut die Impfung der Säuglinge gegen Keuchhusten bereits ab dem vollendeten 2. Lebensmonat. Da die Erkrankung aufgrund einer nur wenige Jahre dauernden Immunität auch bei Jugendlichen und Erwachsenen, also Eltern, Geschwistern und Großeltern der Säuglinge auftritt, wird seit Kurzem von der STIKO eine Keuchhusten-Auffrischungsimpfung auch für Erwachsene empfohlen- u.a. zum Schutz der Säuglinge! Impfungen können

Erhöhte Temperatur ist ein Zeichen, dass mit dem Baby etwas nicht stimmt. Auch der im Säuglingsalter häufige Brech-Durchfall geht meist mit Fieber einher. Oft sind Rotaviren Auslöser. Dagegen hilft eine frühe Schluckimpfung. Foto: WEDOpress

Krankheiten ausrotten, wie bereits die Pocken. Sie können Erkrankungen massiv eindämmen, wie die Poliomyelitis. Auf jeden Fall schützen sie die Einzelperson und dessen nächste Kontaktpersonen. Sie sind eine der wesentlichsten Errungenschaften der Medizinischen Wissenschaften des letzten Jahrhunderts und werden erfolgreich weiterentwickelt für eine noch bessere Wirksamkeit und Verträglichkeit. Nur weil wir Erkrankungen nicht mehr kennen, ist deren Gefahr nicht gebannt. Das kann kein Argument sein, sich oder sein Kind nicht gemäß den Empfehlungen der STIKO impfen zu lassen. Zurück zur Neuen Influenza A/ H1N1, der sog. „Schweinegrippe“: Sie ist die sich aktuell ausbreitende Infektionserkrankung, welche die Menschen verunsichert. Einer überwiegenden Anzahl leichter Verläufe stehen einzelne Todesfälle gegenüber. Berichtet wird über eine deutliche Zunahme der Erkrankungen in diesem Herbst in Deutschland. Den o.g. Epidemien kann sie in Bezug auf Ausmaß und Schwere noch nicht das Wasser reichen, aber wir haben bereits einen wirksamen und nach allen bisherigen Erkenntnissen aus anderen Ländern und Bundesländern auch gut verträglichen Impfstoff. Insbesondere chronisch Kranke werden von der Impfung profitieren. Lassen Sie sich von Ihrem Haus- bzw. Kinderarzt beraten und nutzen Sie ggf. die Chance, sich und Ihr Umfeld durch eine Impfung zu schützen. Kathrin Vock

44 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Gesundes

10 Jahre Zahnpraxis Schulz-Steinberg

Allen Grund zum Feiern hatten Anfang November Kirsten SchulzSteinberg und deren Ehemann Karsten Schulz. Das Ehepaar kam im Januar 1999 nach Rheinsberg, wo sich die Gelegenheit bot, künftig als Zahnärzte zu arbeiten. Während Kirsten Schulz-Steinberg als promovierte Oralchirurgin ihren speziellen Patientenstamm betreut, kümmert sich Ehemann Karsten Schulz um die allgemeinen zahnärztlichen Probleme der Rheinsberger.

Kirsten Schulz-Steinberg, die Neuruppinerin ist, arbeitete genauso wie ihr aus Brandenburg stammende Ehemann vorher in Berlin. Dass sich vor zehn Jahren in Rheinsberg die Gelegenheit bot, eine Praxisgemeinschaft zu gründen, bezeichnen beide als Glücksfall. Vor allem das Umfeld, die Landschaft sowie die Arbeitsmöglichkeiten und das Hobby waren ausschlaggebend, dass sich die Familie für die Prinzenstadt entschied. Heute gehören der Segelsport sowie die Musik, die Karsten Schulz und der zehnjährige Sohn Paul verbinden, zum Alltag. Um das Jubiläum zu feiern, hatte sich das Zahnarztehepaar auf den November geeinigt. „Im Januar sind die Leute noch von den ganzen Festlichkeiten geschädigt“, begründet Karsten Schulz den Termin. Auch wollte man nicht mit Häppchen und Sekt das Jubiläum feiern. Zur Feier hatten sich die beiden Zahnmediziner mit „Yellicat“ eine Berliner Künstlerin nach Rheinsberg geholt. Mit ihrem Programm „Alle Zähne lachen blütenweis“, eine musikalische Revue über Zahnpflege, gesunde Ernährung und Bewegung, sorgte die Entertainerin bei Kindern und deren Eltern für spannende Unterhaltung. Es gab ein musikalisches Zahnputztraining, lustige Songs, einen Ernährungsquiz und kreative Spiele. „Wir dürfen alles essen“, erklärte Bettina Flüss, so ihr richtiger Name, den Kindern. Doch der Protest folgte auf dem Fuß, indem einer der Steppkes erklärte, dass dies wohl nicht für giftige Pilze zutrifft.

45 HEFT 16 ∙ 3. JAHRGANG

Dem Einwand musste auch die als Katze verkleidete Künstlerin Recht geben, denn ihre Aussage bezog sich auf Süßigkeiten, die in Maßen genascht werden sollten. Mit dabei am 4. November war auch die Rheinsberger Eiszauberei, die mit verführerischen Kreationen bei den Kindern für kühle Erfrischungen sorgte. Mit dem Tag der offenen Tür für ihre jüngsten Patienten wollten Kirsten Schulz-Steinberg und Karsten Schulz bewusst das Praxisjubiläum feiern. „Die Kinder sind unsere Zukunft“, sagte Kirsten SchulzSteinberg. Einige der Jungen und Mädchen ließen sich am Mittwochnachmittag auch in ihre Münder schauen, um festzustellen, um nach den Zähnen zu sehen. Zu ihnen gehörte auch Pascal Busch, der mit seinem Papa in die Praxis gekommen war. Er ließ sich von Karsten Schulz in den Mund schauen. „Alles ist in Ordnung“, stellte zufrieden der Zahnarzt fest.


Gesundes

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RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


DIE HEIDE IST FREI

Kein Protest – aber noch viel zu tun

Die Bürgerinitative FREIeHEIDe (BI)I hat im Sommer beschlossen, bis zum endgültigen Verzicht der Bundeswehr auf die Kyritz- Ruppiner Heide die Arbeit fortzusetzen. Sie führt keine Protestwanderungen mehr durch, da das Ziel der Verhinderung des Bombodroms vorerst erreicht ist; für den Fall der Fälle aber würde die BI natürlich entsprechend reagieren Das Ziel der BI ist es, dass eine begeh- bzw. erlebbare Heidelandschaft erhalten bleibt, die in Ergänzung zur Wald- und Seenlandschaft korrespondierend die Tourismusangebote ergänzen kann Zwingend notwendig ist eine seriöse und unabhängige Untersuchung des Platzes, um die tatsächliche Belastung festzustellen und entsprechende Pläne zur Beseitigung entwickeln zu können - hier ist dann der Bund in der Pflicht Eine kommunale Arbeitsgemeinschaft zur zivilen Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist in Bildung mit dem Landkreis, den Anliegerkommunen und den Bürgerinitiativen; diese soll Motor in der wei-

teren Entwicklung gemeinsam mit Unterstützung des Landes sein. Eine weitere freie Arbeitsgruppe zu Vorstellungen der zivilen Nutzung der Heide hat sich in der vergangenen Zeit gebildet mit dem Ziel, unterstützenden Maßnahmen zur Erhaltung der Heidelandschaft zu ergreifen Die BI möchte gerne den langjährigen Widerstand der Regionen/ Bundesländern dokumentieren und würde dazu eine Räulichkeit

Benedikt Schirge Sprecher der BI

Wenn nichts mehr fährt wir fahren Sie immer!

Wir wünschen unseren Kunden Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Bitte reservieren Sie rechtzeitig ihre Fahrten an den Feiertagen.

47 HEFT 16 ∙ 3. JAHRGANG

in Rheinsberg favorisieren Neben der weiteren politischen Arbeit soll es auch Veranstaltungen im kommenden Jahr geben z.B. die Errichtung einer abschließende Mahnsäule und die Aufstellung eines FREIe-HEIDe-Engeles, Um den 09.07.2010 wird dies stattfinden.


Sportliches

FSV Blau-Weiss 90 Rheinsberg e. V. NEWS + NEWS + NEWS + NEWS + NEWS  Der Verein meldete eine 2. E-Juniorenmannschaft für den Spielbetrieb im Fussballkreis OPR an.  Alle Nachwuchsmanschaften nehmen an den diesjährigen Hallenmeisterschaften des Fussballkreises OPR teil.  Ab sofort sind Wimpel des Vereins in der Gaststätte Zum Elfmeter erhältlich.  Die Sportfreunde M. Albrecht und L. Schröglmann bestanden im Oktober die Schiedsrichterprüfung des Fussball Landesverband.  Die 2. Männermannschaft und die Freizeitmannschaft haben sich für die Hallenmeisterschaften angemeldet.

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28.11.2009, ab 14.00 Uhr

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2. Adventsnachmittag für alle Mitglieder und alle die dem Verein verbunden sind.

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Vereinspreisskat im Ratskeller (Gänsepreisskat)

48 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Sportliches

Spielansetzungen: 05.12.

9.30 Uhr

E-Junioren

Wustrau – Rheinsberg II

10.00 Uhr

E-Junioren

Rheinsberg – MSV Nrp. I

06.12.

10.00 Uhr

Alte Herren

Rheinsberg – Wildberg

11.00 Uhr

2. Männer

Gühlen Gl. II – Rheinsberg II

13.00 Uhr

1. Männer

MSV Nrp.II – Rheinsberg

12.12.

13.00 Uhr

1. Männer

Union Nrp. II – Rheinsberg (Pokal)

13.12.

13.00 Uhr

2. Männer

Rheinsberg II – Schönberg (Pokal)

Fußball der Spaß macht …und die Fans glücklich! Am ersten Advent gab es endlich wieder richtig was zu feiern. Erst das 5 : 4 der „II“ .Manschaft gegen die Zeite aus Wildberg. Das wohl spannendste Spiel der bisherigen Saison, in dem „Fußballgott Schwanz“ nach vorher wechselnden Führungen beider Teams, den Siegtreffer per Kopf markierte. Die Erste kam auch mit. 3 Punkten und einen souveränen Sieg aus Walsleben nach Hause. Für die Blau-Weißen trafen in Walsleben Nico Bamberg, Martin Bielefeld und Fabian Jankowski. Jungs macht weiter so! Eure Fans und das RM

HEFT 16 ∙ 3. JAHRGANG


Sportliches

Wer ist Chef im Velodrom? 99. Berliner 6-Tagerennen In allen Sportarten gibt es den Leitwolf, den Kopf, den Kapitän, den Besten - einer, der das Sagen hat – kurz den Chef. Auch im Radsport. Auf der Straße waren es in den letzten Jahren der Amerikaner Lance Armstrong, der Spanier Miguel Indurain, Frankreichs Bernard Hinault – und natürlich der Größte, Eddy Merckx. Wie der Belgier gewannen sie alle die Tour de France, das schwerste Rennen der Welt, mehrmals.

Auf der Bahn haben andere Geschichte geschrieben. Sie waren auch auf der Straße stark, aber auf dem Holzoval die Könige. Und sie waren alle in Berlin – und gewannen Sechstagerennen. Untypisch war eigentlich nur einer: Rik van Steenbergen. Der große Belgier gewann auf der Straße Klassiker, wurde Weltmeis-

ter – und siegte insgesamt 40 Mal bei den Sixdays. Damit belegt er Platz sechs in der ewigen Bestenliste. In Berlin siegte er 1957 mit seinem Landsmann Emile Severeyns und 1961 mit dem Berliner Klaus Bugdahl, Deutschlands Besten mit 37 Erfolgen. Nachfolger von van Steenbergen wurde ein Holländer: Peter Post. Der lange Peter, später sportlicher Leiter verschiedener Rennställe, siegte insgesamt 65 Mal. In Berlin drehte er die Ehrenrunden 1960 und 1962 mit dem belgischen Straßenweltmeister Rik van Looy, 1964 und 1965 mit dem Schweizer Fritz Pfenniger, 1967 mit Klaus Bugdahl, 1968 mit dem Berliner Wolfgang Schulze und 1971 mit Patrick Sercu. Und der Belgier wurde der Größte auf der Bahn: Mit 88 Siegen stellte er einen Jahrhundertrekord auf. Er

war und ist das Maß aller Dinge. Wer ihn als Partner hatte, konnte sich schon mal auf Ehrenrunde freuen. Patrick war ein Multitalent, war Sprintweltmeister, mehrfach Mannschaft- und Derny-Europameister, gewann Tour de France-Etappen. In Berlin, schon immer das schwerste Sechstagerennen, siegte er 1975, 1978 und 1979 mit dem „blonden Engel“ Dietrich Thurau. 1977 führte er Eddy Merckx zum Sieg, dann 1980 den Doppel- Olympiasieger Gregor Braun. Seinen Abschiedssieg feierte Patrick Sercu, der heute Fahrer-Manager und sportlicher Leiter ist, 1982 mit dem Italiener Maurizio Bidinost. Nach Sercu übernahm ein Australier das Zepter: Danny Clark. Mit insgesamt 74 Siegen liegt er in der ewigen Liste auf Platz zwei. Hier siegte er 1983, 1986 und

50 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Sportliches 1988 mit dem Briten Anthony Doyle, 1984 mit Horst Schütz, 1985 mit dem Dänen Hans-Henrik Oersted. Wie Sercu konnte Clark viermal hintereinander in der Deutschlandhalle gewinnen. Der erste König im Velodrom, aber auch auf allen Bahnen, wurde ein Italiener. Silvio Martinello, ein stiller, eleganter Meister seines Fachs. Es begann 1998 mit Marco Villa. Mit seinem Landsmann gewann er auch 2000. Es folgten zwei Erfolge mit Rolf Aldag 2001 und 2002. Silvio, den man auch bei Tour-Etappen vorn sah, beendete seine Laufbahn. Nachfolger wurde der Schweizer Publikumsliebling Bruno Risi. Siege mit seinen Landsmännern Kurt Betschart (2003/2005), der seine Laufbahn beendet hat, und Franco Marvulli (2008). Im letzten Jahr unterlagen Sie in einem spannenden Finish Erik Zabel und Robert Bartko, der mit seinem neuen Partner Roger Kluge in der laufenden Saison bereits gewann, aber in München durch einen

Sturz ausschied. Dieses Team wie auch die Publikumslieblinge Rasmussen aus Dänemark dürften die Spitzenteams im Januar auf dem Velodrom sein. Ob Bruno Risi auf seiner Abschiedstour in Berlin fährt, steht zur Zeit noch in den Sternen. Die Verhandlungen laufen noch. Viel Spaß hatten in den letzten Jahren viele Rheinsberger beim 6-Tage Rennen. Dies Dank der Unterstützung durch 6-Tage

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Chef Heinz Seesing und die Möglichkeit im Rheinsberger Mosaik begehrte Karten zu gewinnen. Vorjahresgewinnerin Katrin Martin traf am Finaltag im Fahrerlager die späteren Gewinner Erik Zabel und Robert Bartko. Wenn sie auch Karten für das 6-Tagerennen 2010 gewinnen wollen beantworten Sie einfach die Preisfrage auf Seite 4. RM


Automobiles

Immer auf Ersatzteilsuche

Peter Rehberg aus Rheinsberg liebt alte Mopeds und Krafträder

Der Rheinsberger Peter Rehberg kommt seit einigen Jahren an keinem Oldtimermarkt vorbei. Es sind vor allem alte Mopeds, Motorräder und andere Zweiräder, für die sich der Rheinsberger Malermeister interessiert. Doch nicht nur die Fahrzeuge werden dann in Augenschein genommen, auch die Stände mit den Ersatzteilen werden systematisch durchstöbert. Das Ganze hat natürlich seinen Grund: Zu Hause in der Rheinsberger Rudolf-Breitscheid-Straße warten eine ganze Reihe von alten Fahrzeugen darauf, wieder zu neuem Glanz und Leben erweckt zu werden. „Angefangen hat alles vor drei Jahren“, erzählt der 57-Jährige. Da hat Rehbergs Sohn Paul in Neuhäsen im Kreis Oberhavel in der Scheune seines Opas ein altes Moped entdeckt. „Eigentlich war das einst in Suhl hergestellte Fahrzeug schrottreif. Aber Paul lies nicht locker und hat mich so lange genervt, bis ich versprach, das Moped wieder aufzubauen“, sagt Rehberg. Inzwischen steht der blitzende

Habicht mit sechs weiteren fahrbereiten Zweirädern in einem Bungalow, der auch als Werkstatt dient. Neben Mopeds vom Typ SR 1 und SR 2 gehören auch ein KR 50, ein Spatz, eine Schwalbe und ein Sperber zu den wieder aufgemöbelten Zweirädern. Doch das sind längst nicht alle Fahrzeuge, die der Chef der Malerfirma sein eigen nennt: Auch eine ES 250-1 und eine RT, beides Motorräder, die zu DDR-Zeiten in Zschopau hergestellt wurden, sind dabei. Die Zweitakter warten genauso auf ihre Instandsetzung, wie noch einige andere Mopeds aus der so genannten Vogelserie. „Wenn ich mich über ein Fahrzeug hermache, dann wird es bis ins kleinste Teil zerlegt“, erzählt Rehberg. Danach wird jede Schraube und jedes Stück gereinigt und untersucht. „Was defekt ist, muss unweigerlich ersetzt werden“, berichtet der Fahrzeugbastler. Allerdings sei es gar nicht mehr so einfach, Ersatzteile zu beschaffen. Während Griffe, Spiegel und Speichen schon eher auf

den Oldtimermärkten zu finden sind, würden andere Ersatzteile eher wie Goldstaub gehandelt. Peter Rehberg erhebt keinen Anspruch, ein Fahrzeugmechaniker zu sein. Der selbständige Handwerksmeister, der in seinem Unternehmen je nach Auftragslage bis zu 25 Leute beschäftigt, sieht sich eher als Autodidakt auf dem Gebiet des Kfz-Wesens. „Natürlich muss bei der Instandsetzung eines alten Mopeds alles stimmen“, sagt Rehberg. Deshalb war er auch schon im Zweiradmuseum im thüringischen Suhl, um Erfahrungen mit Fachleuten auszutauschen und sich die Fahrzeuge im Originalzustand anzusehen. Was die Originalität betrifft, legt der Rheinsberger besonderen Wert auf die Farbgebung. Chromteile gab es zum Beispiel an den alten DDR-Fahrzeugen kaum. Im Suhler Museum hat Rehberg unter anderem in Erfahrung bringen können, welchen Farbcode heute die Lacke besitzen, damit sie mit den Farben von früher identisch sind. Stolz ist Rehberg auf einen KR 50, den es bereits mit Hammerschlaglack zu kaufen gab. Genauso hat er das Fahrzeug wieder hergerichtet. Der Rheinsberger gibt zu, dass inzwischen die Bastelei an den alten Fahrzeugen mehr als ein Hobby ist, das selbst von seiner Frau toleriert wird. Und das soll noch eine Weile so bleiben. Schließlich warten in einem Schuppen noch einige mehr oder weniger schrottreife Zweiräder auf ihre Widergeburt. jr

52 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Automobiles

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Wirtschaftliches

Timo Gottschalk sagt wo’s lang geht Der ehemalige Linower startet im Januar 2010 bei der Rallye Dakar Der im Rheinsberger Ortsteil Linow aufgewachsene Timo Gottschalk steht vor einer neuen Herausforderung. Der 35-jährige Rallye-Sportler gehört erneut zu den vier VW-Werksteams, die sich auf die Rallye Dakar im Januar des kommenden Jahr vorbereiten. Gottschalk, der vor einem knappen Jahr bei der Rallye Dakar auf dem südamerikanischen Subkontinent als Navigator und Co-Pilot gemeinsam mit Dieter Depping für VW den sechsten Platz belegte, wird diesmal mit Nasser Al-Attiyah aus Katar mit einem VW Race Tuareg II an den Start gehen. Vorbereitet hat sich Gottschalk auf die neue Aufgabe, indem er in diesem Jahr mit seinem neuen Partner an zwei wichtigen

Rallyes in Brasilien und Asien teilgenommen hat. Zum einen war es die Rallye dos Sertoes, zum anderen die Silk Way Rallye, die durch Teile Russlands, Kasachstans und Turkmenistans führte. „Dabei lief es ganz gut“, berichtet der Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik, der neben seinem Job als Werkfahrer in Rheinsberg eine typenfreie KFZ-Werkstatt AMS besitzt. Bei der Tour in Brasilien belegte das Team Attiyah/Gottschalk im VW Tuareg den zweiten Platz und bei der Fahrt auf den Spuren der legendären Seidenstraße lief es ebenfalls bis zur achten Etappe hervorragend. Allerdings passierte auf der vorletzten Etappe den beiden Rallyefah-

rern ein Missgeschick, in dem sie in Führung liegend sich in einer Senke überschlugen und am Ende aufgeben mussten. Die rund 5000 Kilometer lange Rallye in Brasilien führte über zehn Etappen und diente neben dem Test des Materials und der Fahrzeuge auch dazu, um sich besser kennen zu lernen. Außerdem bot die Tour einen Vorgeschmack darauf, was die Fahrer und deren Co-Piloten im Januar 2010 erwartet. Bei der nächsten Rallye Dakar, die vom 1. bis 17. Januar erneut durch Argentinien und Chile führen wird, gehen die VW-Teams als Titelverteidiger ins Rennen. Start und Ziel ist erneut Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens. Unter

54 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Wirtschaftliches anderem werden auf der Tour, die bis Antofagasta im Norden Chiles führt, die Anden überquert. Neben extremer Hitze auf Abschnitten, die durch eine wüstenartige Landschaft führen, erwarten die Fahrer in den Höhenlagen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Teilnehmer, zu denen auch Motorradfahrer gehören, müssen auf der rund 8500 Kilometer langen Route in den 17 Tagen über 5200 Wertungskilometer absolvieren. Dabei müssen zahlreiche Kontrollpunkte angesteuert werden. Es geht durch das trockenste Gebiet der Welt – die Atacama-Wüste. Timo Gottschalk, der mit dem Linower Jan Gantikow erste Rennen fuhr, machte 1995 sein Hobby zum Beruf und konzentriert sich seitdem voll als Navigator auf das Rallyefahren. In der Anfangszeit seiner Karriere bestritt er für die Rennsportgemeinschaft Neuruppin Rallyes auf einem Trabant 601. 1997, als Beifahrer von Michael Neuschäfer, absolvierte Gottschalk seine erste Saison bei der Deutschen Rallye-Meisterschaft. 1999 folgte mit Niklas Birr im Seat Ibiza Cupra die erste Teilnahme an der Ralley-Weltmeisterschaft. Es

Service

folgten Starts mit Carsten Mohe, Frank Richert, Andreas Aigner, Quirin Müller, Dieter Depping und anderen, wobei die Automarken unterschiedlich waren. Auf Grund seiner Fachkenntnisse gilt das Interesse von Timo Gottschalk nicht nur der Navigation, sondern auch den Fahrzeugen selbst. „Technik hat mich schon immer fasziniert und interessiert “, sagt Timo Gottschalk, der seine Erfahrungen auch nutzt, um sie bei den Vorbereitungen der Fahrzeuge für die Rallyes einzubringen. Der Katari Nasser Al Attliyah übt den Rallye-Sport seit 1970 aus. Bereits 2006 wurde der heute 38-Jährige Rallye-Weltmeister in der Produktionswagenklasse. Mit einem BMW X3 belegte er 2007 bei der Dakar den sechsten Platz. 2009, mit der Schwedin Tina Thöner als Co-Pilotin, konnte das Duo zwei Etappensiege erringen. Nach der sechsten Etappe wurde Team allerdings disqualifiziert, weil es einige Kontrollpunkte verpasst hatte. Nasser Al Attliyah, der ab diesem Jahr für VW im Tuareg II startet, ist außerdem Tontaubenschütze. Bei den Olympischen

Kfz - Meisterbetrieb

Spielen 2004 verfehlte er als Vierter nur knapp eine Medaille. Sowohl Gottschalk als auch Al Attliyah rechnen sich gute Chancen aus, bei der Rallye Dakar 2010 ganz vorn mitzufahren und sich mit den anderen Kollegen einen spannenden Kampf zu liefern. Die Werkteams von VW haben sich natürlich das Ziel gestellt, den Titel zu verteidigen. Jürgen Rammelt

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Regionales

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Geschichtliches

Carmol tut wohl!

Firmengründer Rudolf Poscich

„Carmol im Haus treibt Sorge hinaus.“ „Carmol aus Rheinsberg in der Mark macht Nerven, Geist und Körper stark.“ „Plagt Dich Rheuma, Ischias, Gicht, vergiß Carmol aus Rheinsberg nicht!“ – Mit diesen und anderen Slogans wurde einst ein bekanntes Rheinsberger Industrieprodukt vermarktet, ein Universalmittel, das sogar in Arzneischränken außerhalb Deutschlands zu finden war. Alles begann um die Jahrhundertwende, als Rudolf Poscich eine Mixtur erfand, mit der man die verschiedensten Schmerzen lindern konnte: CARMOL (von Karmelitergeist). 1902 rollte die Produktion an. Die erste „Fabrik“ fand noch in einem kleinen Schuppen Platz. Jeden Abend belud man den Firmenhandwagen und rumpelte damit zum Bahnhof. Carmol zog aus in die Ferne und freundete sich mit vielen verstimmten Mägen und schmerzenden Gliedmaßen an. Das Unternehmen konnte expandieren, indem es 1904 ein Massivgebäude auf dem Grundstück der heutigen Sparkasse errichtete und die Zahl der Beschäftigten

erhöhte. Weitere Anbauten Trotzdem lief die Produktion bald folgten, und 1907 stand an der wieder an, und die Kriegsheimkehrer konnten an ihre Straße das erste Hauptgebäude. Arbeitsplätze zurückkehren. Der bekannte Slogan „Carmol tut Die größte Entlassungswelle aber wohl!“ verbreitete sich und zierte gab es 1923, dem Höhepunkt auch so manche Werbefläche in der Geldentwertung. Gerade drei Rheinsberg (z.B. die Giebelwand Frauen und ein Mann blieben von des Hauses Schlossstrasse 15). der Kündigung verschont, und Die Jahre verliefen erfolgreich, auf den Fließbändern floss kein doch 1912 zogen dunkle Wolken Carmol mehr in die Flaschen. über der Fabrik auf - sie stand in Doch die Einführung der RentenFlammen, und das Feuer vernichtete den größten Teil des Invenmark brachte die Wende. In den tars. Den nächsten Schlag brachte folgenden Jahren erweiterte man bald der Erste Weltkrieg. Viele der die Fabrik nach Osten hin. An der Männer zogen ins Feld, Paulshorster Straße entstand u.a. die neue und die schlechte Druckerei, deren wirtschaftliche Pressen fortan Lage während Etiketten, Karder Kriegsjahre machte tonagen und WerbemateriEntlassungen al herstellten. notwendig. . Waren An der Südwestseite wur1914 noch de der Bau 1926 ca. 70 Leute vollendet. Poscich beschäftigt, hatte schaffte modersich ihre Zahl Jubiläumsmedaille 1927 ne Maschinen bis 1918 auf an und vergrößerte die Produktietwa 20 verringert. Hinzu kam, onspalette auf 30 verschiedene dass die ausländischen Abnehmer nicht mehr mit deutschen Präparate, z.B. Hyproxit und Tergol. 120 Beschäftigte sorgten für Firmen Handel treiben wollten.

Fabrik 1969

58 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Geschichtliches

Briefkopf der Fa. Kreuz-Hammer, 1930

einen jährlichen Ausstoß von zwei bis drei Millionen Flaschen. Carmol gab es nicht nur in flüssiger Form; es wurde als Creme und für die Fans von Lutschwaren als Bonbon auf den Markt gebracht. Das Unternehmen war in mehrere Geschäftsteile gegliedert: die eigentliche Carmolfabrik, die Druckerei, die Firma MEGABOL,

Reklame v. Anfang 20. Jh.

die sich um den Versand auf die Dörfer und Bauernhöfe kümmerte; außerdem die Firma OMEGA, die als Großhandel kleine Drogerien, Apotheken und sogenannte „Schrankdrogisten“ (Kolonialwarenhändler mit Genehmigung für Arzneimittelverkauf) belieferte. Schließlich gab es noch die Dr. Schäffer & Co GmbH, die sich z.B. mit Oberflächenbehandlung von Metallen beschäftigte. All diese Tochterunternehmen befanden sich in der Hand Rudolf Poscichs. Sein Sohn Hans war Chef der Firma Kreuz-Hammer an der Berliner Straße. Ihr Geschäftsfeld reichte vom Seifenhandel über Honigher-

stellung bis zur Galvanisierung. Anfang der 30er Jahre baute Rudolf Poscich seinem Sohn ein Produktionsgebäude neben dem Bahnhofshotel an der Berliner Straße, in dem nun Seife, Zahnpasta, Mundspülmittel und andere Kosmetika hergestellt wurden. Der Senior starb 1937 und seine Frau Emma ein Jahr später. Der Krieg kam, und Hans Poscich, inzwischen Besitzer des gesamten Betriebes, wurde eingezogen. 1943 starb er an einer Verwundung. Da er alleinstehend war und ohne Erben, hatte er vorher alles seinen Arbeitern und Angestellten, die mindestens zehn Jahre der Firma angehörten, vermacht. Die Wirrnisse jener Zeit schoben die Auszahlung der 42 ermittelten Erben um etwa ein Jahrzehnt hinaus. Durch die Materialrationierung war die Produktion während des Krieges stark eingeschränkt worden. Der Betriebsteil an der Berliner Straße wurde zum Wehrkreissanitätspark umfunktioniert. Vom Bombenangriff der Roten Armee 1945 blieb die Carmolfabrik verschont, ging aber kurze Zeit später durch Brandstiftung in Flammen auf. Die Täter wurden offiziell nie ermittelt. In den Gebäudeteilen, die den Brand überstanden hatten, lief noch die Bonbonproduktion weiter. Die Carmol-Abfüllung fand nun in der Berliner Straße statt. Regie führten dabei vor allem der

Chemiker Fritz Neumann und der Prokurist Hermann Wolf. Mit den neuen Gesetzen der Besatzungsmacht nahmen sie es jedoch nicht so genau und handhabten die Rohstoffbeschaffung und Abrechnung sehr großzügig. So kam es 1949 zu einer Verurteilung wegen Wirtschaftsverbrechen. Zu diesem Zeitpunkt waren beide schon flüchtig. Das Carmol-Patent landete schließlich im Westen Deutschlands, später in der Schweiz. In Rheinsberg lief die Produktion trotzdem weiter, ab 1949 unter volkseigener Regie. In den 50er Jahren kaufte man das benachbarte Bahnhofshotel dazu und verband die Gebäude später mit einem Zwischenbau. Als Teil von Berlin Chemie bestand der Betrieb ab 1976, überdauerte die Wende und wurde 2001 geschlossen. Holger Pfeifer Stadtgeschichte Rheinsberg e.V.

Erzeugnisse in den 50er Jahren

59 HEFT 16 ∙ 3. JAHRGANG


Geschichtliches

Kalender 2010 – 675 Jahre Rheinsberg

Herausgegeben vom Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e. V. 3

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Rheinsberg erfolgte im Jahr 1335. Demnach begeht Rheinsberg im Jahr 2010 seinen 675ten Jahrestag. Aus diesem Grund wählte der Verein dieses Ereignis als Thema für den Jahreskalender 2010. In 12 Etappen wird die Geschichte der Stadt erzählt. Auch wenn der Kalender inhaltlich einer Chronik nahekommt, so war dies nicht unser Ziel. Als Anschauungsobjekt soll er auf jeden Fall plakativ wirken. Angereichert mit einigen wichtigen Informationen zur Entwicklung der Stadt soll er natürlich auch informativ sein. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, hoffen aber, dass Ihnen die Zusammenstellung gefällt.

Januar Für den Januar wählten wir die Zeit von den Anfängen bis zum Jahr der Ersterwähnung 1335. Ursprünglich war das Gebiet von Slawen besiedelt. Später wuchs der Einfluss der germanischen Stämme. Es gibt wenig Aussagen, wie die germanische Besiedlung erfolgte und wann sie abgeschlossen war. Sicher blieben auch die Menschen mit Ihren Traditionen und Lebensweisen trotz der neuen Herrschaft dort leben. Ein Zeugnis damaliger Kultur wurde im Süden der heutigen Stadt gefunden. Im Zusammenhang mit dem Bau des Fahrradweges von Rheinsberg in Richtung Flecken Zechlin wurden auf dem Rosenplan Reste eines Töpferofens gefunden. Zeitlich ist dieser in das letzte Viertel des 12. bzw. in den Anfang des 13. Jahrhunderts einzuordnen. Zu dieser Zeit war

das Territorium bereits unter germanischer Herrschaft. Die Form der dort ausgegrabenen Töpfererzeugnisse zeigen aber deutlich slawische Einflüsse. Dies gilt sowohl für die Gestaltung der Pokale als auch für die dort gefundenen Gewichte zur Absenkung von Fischernetzen. Ein sehr ähnlicher Ofen wurde in der Nähe der Stadt Brandenburg, in der Gemeinde Göttin, ergraben. 675 Jahre Rheinsberg – Zeit von den Anfängen bis 1335

Brennofen, 13 Jh. (Fundort Rosenplan) Tongefäß , 13 Jh. (Fundort Rosenplan)

8000 v.C.

frühsteinzeitlicher Rastplatz von Jägern der Ahrensberger Kultur bei Burow jungsteinzeitliche Siedlungen an den Seen von Zechlin bronzezeitliche Funde am Südufer des Rheinsberger Sees und der Remusinsel 600 v.C – 1000 n.C. in der Eisenzeit, der römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit und der frühen Slawenbesiedlung war die Gegend um das spätere Rheinsberg weitgehend menschenleer ab 1200 Zustrom deutscher Siedler vom Niederrhein 1291 Gerhardus de Rynesberge ist Ratsherr in Neuruppin 3000 – 1700 v.C. 1700 – 600 v.C.

Karte um 1200

Slawen/ Wenden ( - 1157) Randpfennig, um 1000, Silber, Durchm. 15,5 mm

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5 12 19 26

6 13 20 27

7 14 21 28

Fr 1 8 15 22 29

Sa 2 9 16 23 30

01. – Neujahr,

So 3 10 17 24 31

Januar

Gleichzeitig möchten wir die Gelegenheit nutzen und den Sponsoren des Projektes danken. Somit war es uns auch dieses Jahr möglich, den Kalender für einen Preis von 9,- Euro anzubieten. Doch nun zum Kalender. In dieser und den nächsten 5 Ausgaben des MOSAIKs werden wir jeweils zwei Monatsblätter des Kalenders vorstellen. Dabei wollen wir einige zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Zeitabschnitten geben.

Serien-Nr.

30. – Fasching

Diese Öfen sind der vorherrschende Ofentyp des hohen und späten Mittelalters. Es handelt sich dabei um einen zweikammerigen, liegenden Ofens mit Feuerprallsäulen. Auf Grund des großen Publikumsinteresses bei der Ausgrabung in Göttin wurde dort im Jahr 1997 ein Ofen mit gleichem Aufbau rekonstruiert,

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Geschichtliches um darin den Originalgefäßen entsprechende Keramik zu brennen. Jedem Kalenderblatt haben wir eine Abbildung einer typischen Münze zugeordnet. Für diese Zeit wählten wir einen Denar aus der Slawenzeit. Er war territorial weit verbreitet. Auf Grund seiner Form wird er auch Randpfennig bzw. Dickpfennig genannt. Auf Grund seines erhabenen Randes war der Abrieb der Münzbilder recht gering.

ein zum Pfarrer in Freienstein berufener Geistlicher seine darüber ausgestellte Erklärung von diesem Orte datirte (Hptth. I, B. II, S. 281).“ Im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz fanden wir das entsprechende Kopialbuch mit der auf dem Kalenderblatt abgebildeten Urkunde.

Februar Das Kalenderblatt Februar beschreibt die Zeit von 1335 bis 1500.

bezeichnet sich Friedrich VI. von Nürnberg dann als Friedrich I. von Brandenburg. Das Datum gilt als Gründungsdatum der Markgrafschaft Brandenburg.

675 Jahre Rheinsberg – Zeit von 1335 bis 1500

Als typische Münze entschieden wir uns für einen Denar. Da in der Grafschaft Ruppin keine Münzen geprägt wurden, entschieden wir uns für einen Denar aus der Prägestelle Kyritz. Auf der Vorderseite befindet sich ein Bild des Markgrafen. Auf der Rückseite sehen wir ein Kreuz aus Lilien. Auch heute führt die Stadt Kyritz noch eine Lilie in ihrem Stadtwappen.

Siegel

Der Ort wurde 1335 zum ersten Mal in einem Dokument des Pfarrers von Freienstein erwähnt. Zu dieser Zeit gab es wahrscheinlich eine Burg und eine Siedlung mit Kirche. Die erste Bezeichnung als Stadt tauchte 1368 auf. Im 14. Jahrhundert litt die Gegend vor allem unter dem Raubrittertum und der Pest. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Burg von der Familie von Platen bewohnt. 1465 erhielt Behrend von Bredow durch Heirat die Lehnsherrschaft über Rheinsberg.

Mark Brandenburg (1157 – 1415) Denar, um 1335, Silber, Kyritz, Durchm. 14 mm

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1 8 15 22

2 9 16 23

3 10 17 24

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5 12 19 26

6 13 20 27

7 14 21 28

Februar

Urkundliche Ersterwähnung der Stadt Rheinsberg, 3. Zeile von unten: „…Ludovici marchionis omni promptitudine beneplacita et mandata. Datum Rynesperg anno domini Mo CCCXXXVto. IIIIa feria ante Symonis et Jude.“

Karte der Grafschaft Ruppin und der Prignitz

ist die Befriedung des Gebietes. Die offizielle Übertragung erfolgte vier Jahre später am 30. April 1415 auf dem Konstanzer Konzil. Als brandenburgischer Markgraf

06. und 13.- Fasching, 07. Fasching (nachmittags), 14. Kinderfasching

Dr. Adolph Friedrich Riedel schreibt 1844 in seinem vierten Band der „Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten“ folgenden Hinweis: „Der Ort Rheinsberg wird unter dem Namen „Rynesperg“ im Jahre 1335 zuerst genannt, da

In dieser Zeit bildet sich auch die Grafschaft Ruppin. Ungeordnete politische Verhältnisse unterstützten die Entstehung von Raubrittertum. Der Hohenzoller Friedrich VI. von Nürnberg wurde 1411 von dem Luxemburger König Sigismund zum erblichen Hauptmann und Verwalter der Mark Brandenburg eingesetzt. Ziel

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Jörg Möller Stadtgeschichte Rheinsberg e.V.

Weitergehende Informationen finden Sie natürlich in unserer Internetdatenbank unter www.stadtgeschichte-rheinsberg.de.


Ausgestelltes

Poesie des Untergrunds

Die Literaten- und Künstlerszene Ostberlins 1979 – 1989 Unsere letzte Ausstellung im Jahre 20 nach dem Mauerfall präsentiert Zeugnisse der literarischen und künstlerischen Opposition Ostberlins aus dem letzten Jahrzehnt der untergehenden DDR. Anders als die Generation der Autoren und Künstler vor ihnen war dieser Szene nicht mehr an einem Konsens mit den sozialistischen Verhältnissen und ihrer Vertreter gelegen. Sie wandte sich ab von staatlichen Institution und ignorierte offiziell vorgegebene Modelle. Heiner Müller hatte bereits 1977 über Thomas Brasch geschrieben, die „Generation der heute Dreißigjährigen in der DDR hat den Sozialismus nicht als Hoffnung auf das Andere erfahren, sondern als deformierte Realität“. Dies galt mit noch größerer Berechtigung auch für die damals Zwanzigjährigen. Bereits 1981 beschrieb FrankWolf Matthies seine Situation: „Werden wir uns dessen bewußt: Wir leben in einem Land, das von Surrealisten beherrscht wird. Das

Politbüro ein surrealistischer Club! Hineingeboren in eine surrealistische Umwelt werden wir fast schon zwangsläufig Surrealisten.“ Elke Erb schilderte 1985 eine junge Literatur, die „nicht mehr Objekt der ererbten Zivilisation sein will und kann. Sie beantwortet jedoch die chaotischen, deformativen, resignativen, nihilistischen Tendenzen, welche die Geschichte dieser Zivilisation prägen, nicht mehr mit Chaos, Deformation, Resignation, Nihilismus. Sie läßt sich nicht mehr infantilisieren von ihren utopischen Gehalten und widersteht ihren Kompromissen“. Die jungen Künstler nutzten die zunehmende Unsicherheit des Staates und die sich dadurch öffnenden Freiräume. Ihre Netzwerke erlaubten ihnen eine neue Art der Kreativität. Es arbeiteten Dichter mit bildenden Künstlern, mit Fotografen, mit Bands und Zeitschriftenmachern zusammen. Es gab Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Modenschauen oder Theateraufführungen in privaten Wohnungen, Ateliers und auf Dachböden oder Hinterhöfen im Arbeiterbezirk Prenzlauer Berg. Dichter wie Bert Papenfuß, Adolf Endler, Elke Erb, Detlef Opitz, Stefan Döring, Jan Faktor, Uwe Kolbe, Andreas Koziol, Johannes Jansen, Lutz Rathenow, Leonhard Lorek und Sascha Anderson arbeiteten Dichter in der Keramikwerkstatt Wilfriede Maaß, mit Malern wie Berlin 1981 Foto: Helga Paris Cornelia Schleime,

Wolfram Adalbert Scheffler, Klaus Killisch, Christine Schlegel, Micha Voges, Karla Woisnitza, Uta Hünniger oder Helge Leiberg, um nur einige zu nennen, wie auch mit Fotografen wie Helga Paris, Sven Marquardt, Thomas Florschütz, Harald Hauswald, Kurt Buchwald und vielen anderen zusammen. Die kritischen Vertreter der Vorgänger-Generation (Günter de Bruyn, Franz Fühmann, Christa Wolf) waren nach der BiermannAusbürgerung von 1976 in eine Art innere Emigration ausgewichen. In der Beschäftigung mit der Romantik suchten und fanden sie Bilder für das Scheitern des Künstlers an den gesellschaftlichen Widersprüchen und für das Nicht-Gebrauchtwerden einer kritischen Intelligenz. Gegen diese von der Enttäuschung geprägte Haltung setzte die neue Generation Hedonismus und Rebellion, Aufbegehren und Anarchie. Die in eigener Verantwortung (also ohne Druckgenehmigung) hergestellten inoffiziellen Zeitschriften und Grafik-Lyrik-Mappen geben ebenso wie die Tape-Produktionen Auskunft über das ästhetische Selbstverständnis der (damals) jungen Autorengeneration. Es entwickelte sich in den 1980er Jahren eine eigenständige zweite Kultur, die für viele Freiräume für eigenständige, kreative Lebensformen barg. Diese sich mehr und mehr unabhängig verwirklichende Szene wurde eine eindrucksvolle geistige Vorhut, die auf ihre Weise den Untergang des Systems vorweg nahm. Dr. Peter Böthig

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Nächtliches

Die 13. Lange Nacht der Künste in Reinsberg Als wir am 8. November 1997 zum ersten Mal zur „Langen Nacht der Künste“ nach Rheinsberg einluden (das Modell war im selben Jahr in Berlin „erfunden“ worden), ahnten wir noch nicht, dass wir damit eine so lange Tradition begründeten. Die „Lange Nacht der Künste“ war von Anfang an eine gemeinsame Benefizaktion aller Rheinsberger Kultureinrichtungen, Künstler und Kunstfreunde unter Schirmherrschaft des Kunst- und Kulturvereins. Zur Vor- und Nachbereitung trifft sich mehrmals im Jahr eine informelle Gruppe, eingeladen von Dr. Detlef Fuchs und Dr. Peter Böthig.

Zum dreizehnten Mal fand nun am 7. November 2009 die Lange Nacht der Künste statt. In der Zeit von 17:00 bis 24:00 Uhr waren das Schloss, das Schlosstheater, das Kurt Tucholsky-Literaturmuseum, die St. Laurentiuskirche, die Buchhandlung, das Keramikmuseum, das Atelier Torrilhon, die Tourist-Information, der Ratskeller, Schlosshotel, der Seehof und weitere Veranstaltungsorte geöffnet, um die Besucher zu etwa 30 verschiedenen Veranstaltungen einzuladen. Los ging es bereits um 13:00 Uhr mit einer Führung im Schlosspark – danach konnten sich ab 17:00 Uhr die Besucher aus den im 90-Minuten-Rhythmus wechselnden Veranstaltung ein eigenes Programm zusammenstellen, bis schließlich ab 23 Uhr im Schlosstheater, in der St. Laurentiuskirche und in der TRIANGEL Bar die Nachtschwärmer Einlass fanden. Abgerundet wurde das Kulturereignis in gewohnter Weise durch ein Imbiss- und Getränke-Angebot vor dem Marstall am Schloss. Sicher wäre es möglich, auch im dreizehnten Jahr einige Höhepunkte zu benennen. Aber das will ich nicht tun, zumal ja das Angebot gerade darauf ausgerichtet ist, dass sich jeder Besucher „seine“ eigenen Höhepunkte selbst sucht. Auf jeden Fall war das Programm wieder breit gestrickt, vom Puppentheater für Kinder über Konzerte, Führungen und Präsentationen bis zu Lesungen und Jazz. Das Wetter hatte

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auch in diesem Jahr ein Einsehen mit den Veranstaltern – und blieb zwar kühl, aber trocken. Nicht überall war es wohl gleich voll, und insgesamt hatten wir etwas weniger Gäste als in den Jahren zuvor, aber dennoch lag die Gesamtbesucherzahl durchaus innerhalb der normalen Schwankungsbreite. Alle Veranstaltungen, die ich selbst erlebte, waren gut besucht und es herrschte sehr gute Stimmung. Auch beim dreizehnten Mal war die Lange Nacht wieder ein kulturell anregendes und geselliges Ereignis, eben die Rheinsberger Art, die Saison mit einem besonderen Höhepunkt zu verabschieden und vor der kommenden Winterpause das Schloss und die Stadt noch einmal im Lichte der Künste erstrahlen zu lassen. Der Einnahmenüberschuss . des gesamten Abends kommt in diesem Jahr der Musik­ akademie für die Restaurierung eines Konzertflügels zugute. Dr. Peter Böthig


Literarisches

Ulrich Enzenzberger: Rheinsberger ABC ARBEIT. Im Oktober 2009 sitzt im einfachsten Café von Rheinberg, im Eiscafé Kolbow, eine Runde, fünf Frauen und ein Mann. Frau: „Ich such noch ne kleene Putzstelle für mich.“ Zweite Frau: „Wenn man will, findet man wat.“ Der Mann, Generalbaß: „Jeder Beruf hat seine Vorteile.“ Frau: „Aber nich im Hotel. Ik bin keen Bummelant, aber det is nich meine Welt.“

weiter draußen, in Warenthin das Logierhaus Mischke, sehr empfehlenswert, ja das ganze Hafendorf Rheinsberg müßte er putzen, hinausfahren nach Kleinzerlang zur Best Western Premier Marina „Wolfsbruch“ mit ihren 203 Zimmereinheiten, Rheinsberg ist groß, da gehören der Flecken Zechlin dazu mit seinem CrossCountry-Hotel und das Ferienland Luhme in Heimland und das Hotel Kapellensee usw. Einige dieser Betriebe würden vielleicht mehr zahlen. 3 Euro. Aber schwarz? Und ohne eigenes Auto, alles nur mit dem Rad, das der Stadtschleicher hat? Wie sollte das gehen?

Dritte Frau: „Zwee Euro kriegste für ein Zimmer.“ Der Mann: „Muß allet vadient werdn. Umsonst is nischt im Leben.“ Vierte Frau: „Tja, das Leben is hart.“

1000 Euro bekommt der Stadtschreiber im Monat vom Land Brandenburg. Er müßte dafür vom 1. August bis 31. Dezember - so lange ist er in Rheinberg beschäftigt, 2500 Zimmer putzen, und zwar schwarz. Theoretisch wären das u.a. das Schloß Hotel Rheinsberg, das Apartementhaus Am Grienericksee, Der Seehof, das Haus Rheinsberg-Hotel am See, die Holländer Mühle, das Keramik Hotel, die Pension am Rheinsberger Schloßpark, die Pension Vier Jahreszeiten, dann, schon etwas

Der Schriftsteller Ulrich Enzensberger (geb. 1944 in Wassertrüdingen) ist der 30. Rheinsberger Stadtschreiber

FRIEDRICH. Man kommt eben doch nicht um den großen preußischen König herum. Das mußte zu seinem Unglück der junge Kutscher erfahren, dem beim 15. Töpfermarkt 2009 die Pferde

durchgingen. Dieser Markt ist das größte, schwer erkämpfte Fest in Rheinsberg. Die Sommersaison ist zu Ende, dann geht es in Urlaub. Zum Glück feiert man nicht alleine. Über 25.000 Besucher wurden 2008 geschätzt. Rund 80 Kunstkeramiker und Töpfer hatten heuer ausgestellt. Eine Blechlawine rollte auf das Städtchen zu, Busse, PKWs, Motorräder. Viele waren nervös. Zwei der vier wichtigsten Landstraßen waren wegen Bauabeiten gesperrt, lange Umwege in Kauf zu nehmen. Reagierte ein Autofahrer falsch? War es eine Fehlzündung, eine Hupe, die im Getümmel die zwei Grauschimmel des Kutschers erschreckten? Sie stürmten los. Sie stießen gegen ein geparktes Kfz. Ein Kind fiel aus der Kutsche. Es verletzte sich leicht. Der Kutscher wurde vom Bock geschleudert. Der Vater versuchte im Stehen die Zügel zu fassen, als das Gefährt die krumme Mühlenstraße entlang auf den Markt zurasten. Dem Himmel sei Dank, daß die Pferde nicht in die Menge preschten. Sie prallten gegen das Denkmal des Kronprinzen. Der Vater des Kindes flog kopfüber aufs Pflaster, die Mutter fiel herab. Ihre Begleiterin, eine 84-jährige Dame, erlitt einen Schädelbasisbruch. In wenigen Minuten trafen die Rettungswagen ein. Dann kam der Hubschrauber. Ein verletztes Pferd mußte getötet werden. Die Zeitungen, ordentliche, konkurrierende Blätter sonst, die MAZ und der Neuruppiner Anzeiger, machten ihre Sache schlecht. Sie

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Literarisches

erteilten einer fernen, spinösen „Tierfreundin“ das Wort. Nichts darüber, daß der Kutscher mit den Pferden aufwuchs, daß es sich um den Sohn eines der ältesten Fuhrunternehmens Rheinsbergs handelte. „Ihm gerieten die Pferde außer Kontrolle“. Keine echte Recherche, keine ordentliche Reportage, keine Hintergründe. Nichts über die schon seit langem vom Unglück verfolgte Familie, kein ermutigendes Wort. Die Rettungsdienste wurden angegriffen. Und dann, nach der Meldung, die alte Dame liege im Wachkoma, das große Schweigen. Kein Wort des ausscheidenden Bürgermeisters Richter, einem sonst wahrlich nicht üblen Mann. Die feige Angst vor dem Imageverlust der „Prinzenstadt“ ging um. Als ob es nicht auf der Straße täglich Tote gäbe. Als

ob Pferde einen Zündschlüssel hätten, mit dem sie auszuschalten wären wie ein VW. Als ob alles in Ordnung wäre, wenn es einen Schuldigen gibt. Als ob es für jedes Unglück einen gäbe!Als könnte eine Stadt nicht gerade dadurch Eindruck machen, daß sie zusammenhält, wenn so etwas passiert! Und sich gerade nicht abduckt, sondern zusammenrückt! Der Stadtschreiber macht einen Absatz, holt Luft. Wer ist er denn, daß er glaubt, den Rheinsbergern eine Standpauke halten zu dürfen? Hat die übergroße Mehrheit nicht sofort ihr Mitgefühl bewiesen? Hat ihm die Metzgersfrau nicht mit Tränen in den Augen davon erzählt, wie sie nach dem Unfall Kutscher und Pferd, beide mit hängendem Kopf, vorbeiwanken sah an ihrer Schaufensterscheibe? Die Rheinsberger

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wußten um die Hintergründe. Fast alle hatten Mitleid. Der Pfarrer und der RCC sprachen ein leises Wort. Man hört von einer Sammlung... Oh, ihr Stadtverordneten, ihr politischen Repräsentanten, ihr Zeitungsfritzen! Geht in euch. Nein, es muß nicht alles anders werden. Niemand wollte Friedrich vom Sockel stoßen. Inzwischen ist er wieder zurechtgerückt. Man besinnt sich. Die Zeitungen melden, daß sich der Zustand auch der alten Dame erheblich gebessert hat. Das ist eine freudige Nachricht. Aber auch, daß die Staatsanwaltschaft erwägt, Anklage gegen den Kutscher zu erheben. Von Scheuklappen ist die Rede. Aber wer hat sie auf? Die geschäftsführende Bürgermeisterin hat sich zu Wort gemeldet. Aber warum hat die versprochene Aussprache der Verantwortlichen mit den Kutschern immer noch nicht stattgefunden? Warum heißt es, sie sollen verbannt werden mit ihrem Standplatz weg vom Schloß, zum - Bahnhof? Wo im Winter kein Zug mehr fährt? Die Gaststätte „An der Eisenbahn ist gerade geschlossen worden. Sollen sie in Zukunft vor vernagelten Fenstern stehen? Rheinsberg, finde eine bessere Lösung. Verachte deine Kutscher nicht, du alte Holzstadt! Die Kutscher gehören zu deinen traditionsreichsten Gewerben. Höre auf sie, hilf ihnen auf die Beine, pflanze Bäume, damit die Pferde im heißen Sommer im Schatten stehen, damit sie wie früher, so auch in Zukunft, im kalten Winter die Schlitten ziehen und dich und deine Gäste mit einem Fläschchen Wodka durch den verschneiten Wald gleiten lassen. - Was das alles mit Friedrich zu tun hat? Wäre er ohne Pferde geworden, was er war?


Musikalisches

Laudatio für Siegfried Musolt Anlässlich seiner Auszeichnung durch die Stadt Rheinsberg am 09.11.2009 Musik ist sein Leben Und so kam es, wie es kommen musste. Nicht die vorgesehene Laufbahn als Handwerker, wie bei seinem Vater, sondern die Musik sollte sein Leben bestimmen. Aber die Musik zu beherrschen oder Ihr nahe zu kommen, ist auch Handwerk. Handwerk, das nicht jeder erlernen kann. Man braucht dazu Begabung. Zu dieser Begabung haben wir einen gesunden Neid, Anerkennung, Ehrfurcht. Es versetzt uns in Staunen. Er hatte diese Begabung. Musik ist sein Leben „Die Musik“, so schrieb Wilhelm Humboldt an Karoline einst“, das bleibt einmal unleugbar, ist ein unendlich mächtiger Hebel der Empfindung, sie fängt an, wo das Wort aufhörte, und wo sie endigt, reicht selbst der Gedanke nicht hin.“ Nach einem gründlichem Studium der Musik und dem Dienst als Mi-

litärmusiker beschloss er Ende der 40 er Jahre sich ganz der Musik zuzuwenden. Mit seinem Orchester war er weit über die Region bekannt. Er selbst spielt Saxophon, Trompete, Klarinette, Posaune, Akkordeon, Orgel und Klavier. So blieb es nicht aus, dass bald auch andere Aufgaben auf Ihn warteten und er Sie übernahm. Wie seit Beginn der 50 er Jahre mit einer Unterbrechung die künstlerische Leitung des Männerchor 1854 Zechlin bis heute. Oder auch das Spielen der Kirchenorgel über 50 Jahre lang, wofür er den Titel Kantor Ehrenhalber verliehen bekam. Moliere in (Der Bürger an den Edelmann) schrieb: „Wenn alle Menschen Musik lernten, wäre das nicht ein Mittel sie im Einklang zu bringen und der Welt den Frieden zu sichern.“ Musik ist sein Leben

So konnten gerade in den 70 er Jahren an unserer Schule in Flecken Zechlin viele Kinder und Jugendliche eine solide musikalische Ausbildung erhalten. Seine Selbstdisziplin, seine Pünktlichkeit, sein Ehrgeiz wirken bis heute nach, ja wir profitieren geradezu davon. Auftritte im Spiegelsaal des Schlosses erfreuten viele Diabetiker. Wir profitieren auch von vielen Kompositionen. Diese Lebensleistung zu beschreiben oder aufzuzählen würde den Rahmen einer jeden Veranstaltung sprengen. Wir können sie nur angemessen würdigen. „Wer die Musican verachtet“, sprach Doktor Martin Luther, „wie denn alle Schwärmer tun, mit denen bin ich nicht zufrieden. Denn die Musica ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes, nicht ein Menschengeschenk. So vertreibt sie auch den Teufel und machet die Leute fröhlich; man vergisst dabei alles Zorns, Unkeuschheit, Hoffart und anderer Laster. Ich gebe nach der Theologia der Musica den nächsten Locum und höchste Ehre. Und höchste Ehre soll heute Herrn Siegfried Musolt zu Teil werden. Ich bitte Dich Siegfried Musolt nach vorn. Meinen herzlichsten . Glückwunsch im Namen der Gemeinde Flecken Zechlin und der Stadt Rheinsberg. Wilfried Schmidt Ortsvorsteher

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Musikalisches

Rainer Schwarz – 10 Jahre bei der Kammeroper

Rainer Schwarz gestand mir einmal, wenn er wieder auf die Welt käme und sich einen Beruf wählen könnte, dann würde er nie mehr bei einem Open Air Festival arbeiten... Wir haben viele große Probleme zu bewältigen. Mit Engagement, Überlegung, Geschick und guten Verbindungen findet sich

aber meist eine Lösung. Beim Wetter allerdings gelingt uns das nicht. Weder Voraussagen noch kurzfristige Informationen von der Wetterdienststelle in Potsdam geben eine 100prozentige Garantie. Diese Belastung ist für uns beide sehr nervenaufreibend und schlimm, denn wir müssen unsere Entscheidungen unserem Publikum mitteilen und dort finden wir nicht immer das ungeteilte Verständnis dafür. Wenn Rainer Schwarz immer noch keine Lösung für das Wetter gefunden hat, in seinem Bereich der Finanzen, der komplizierten Verträge und des Managements des gesamten Festivals hat er alles gut im Griff. Er kann für die wirtschaftliche Seite der Kammeroper Schloss Rheinsberg GmbH eine tadellose Bilanz vorweisen, um die ihn so mancher aus seinem

Fach sicher beneidet. Wie macht er das? Er kalkuliert sehr genau und achtet dann darauf, dass nirgendwo finanzielle Überziehungen des vorgegebenen Etats vorkommen. Das ist bei einem laufenden Theaterunternehmen sehr schwierig, denn die Regisseure haben während der Arbeit immer neue Einfälle, die aber dann auch neues Geld kosten. Da ist Rainer Schwarz unerbittlich und diese Haltung führt dann auch dazu, dass die Kammeroper wirtschaftlich so glänzend dasteht. Auch bei den kompliziertesten und immer wieder neuen Verordnungen ist er auf dem Laufenden und setzt sie um. Ich habe die große Hoffnung, dass er auch das Problem des Wetters bei unseren Open Air Veranstaltungen noch meistern wird. Siegfried Matthus

Adventskonzert in der Mercedes-Welt Berlin Sonntag, 6.12.09

„Weihnacht international“ ist das nahe liegende Motto des Adventskonzerts der Kammeroper Schloss Rheinsberg in der Berliner Mercedes-Welt. Mit dabei sind: die französische Sopranistin Norma Nahoun, die Mezzosopranistin Tanja SimicQueiroz aus Kroatien – beide waren im Sommer als Solistinnen des Mobilen Konzertensembles

beim Satyrspiel im Schlosshof zu erleben - sowie der Tenor Egill Arni Palsson aus Island. Er hatte die Partie des Lucio in Wagners „Liebesverbot“ gesungen. Beim nun schon traditionellen Adventskonzert geben sie einen Einblick, wie Weihnachten in ihrer Heimat klingt. Alle drei zusammen stimmen aber auch deutsche Weihnachtslieder an – z.B. „Maria

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durch ein’n Dornwald ging“. Neben den weihnachtlichen Weisen erklingen dann Arien und Duette aus populären Opern von Massenet, Mozart, Rossini, Verdi und Offenbach. Christian Glinz begleitet die Sänger am Flügel. Das Konzert in der Mercedes-Welt am Salzufer 1 in Berlin beginnt 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.


Musikalisches

Veranstaltungen der Musikakademie Rheinsberg

in der Adventszeit und zum Jahreswechsel 2009/2010 FESTLICHES CHORKONZERT des Kammerchores der Humboldt-Universität Berlin Samstag, 5. Dezember 2009 15:00 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Eintrittspreise (Vorverkauf): . 12 €, ermäßigt 10 €, . Kinder/Studenten/Schüler 5 € Wohlklingende Töne aus 30 Kehlen läuten den zweiten Advent ein: Freuen Sie sich auf einen musikalischen Nachmittag mit dem Kammerchor der HumboldtUniversität Berlin. Das Ensemble wurde 1982 gegründet und besteht aus Studierenden, Absolventen und Freunden der Universität, die aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Europas sowie aus den USA kommen. Die Sänger versprechen ein abwechslungsreiches Programm mit einem Repertoire, das von Werken aus der Zeit der Renaissance und des Barocks bis in die Gegenwart reicht und geistliche sowie weltliche Lieder umfasst. Der Kammerchor wird von Dirigent und Tonmeister Rainer Ahrens geleitet. WEIHNACHTSKLÄNGE IN GEMÜTLICHER KAFFEERUNDE CHORKONZERT mit dem Männergesangsverein „VORWÄRTS“ Rheinsberg und dem Frauenchor Rheinsberg Sonntag, 6. Dezember 2009 15:00 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Eintrittspreis (Vorverkauf): 12 € Ein festlich beleuchteter

Theatersaal, gemütlich eingedeckte Tafeln, der Duft von Kaffee und Weihnachtsgebäck, dazu besinnlicher Gesang: Der zweite Adventssonntag steht ganz im Zeichen des nahenden Weihnachtsfestes und lädt zum Genießen ein. Der Männergesangsverein „Vorwärts“ und der Frauenchor Rheinsberg stimmen mit bekannten Weihnachtsliedern ein auf die schönste Zeit des Jahres. Durch das Programm führt die Direktorin der Musikakademie Dr. Ulrike Liedtke. GLANZLICHTER DER OPER - OpernGala mit Publikumswertung! mit der Meisterklasse Gesang der Hochschule für Musik Lodz Leitung: Prof. Wlodzimierz Zalewski Samstag, 12. Dezember 15:00 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Eintrittspreise (Vorverkauf): 12 €, ermäßigt 10 €, Kinder/Studenten/Schüler 5 € Bekannte Opernarien und bezaubernde Stimmen – das zeichnet die beliebte Operngala „Glanzlichter der Oper“ im Schlosstheater Rheinsberg aus. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit besucht Prof. Wlodzimierz Zalewski, Dozent für Gesang und Dekan der Hochschule für Musik in Lodz, mit seinen Studenten aus Warschau und Lodz die Musikakademie Rheinsberg und leitet den Internationalen Meisterkurs Gesang. Die besten seiner Meisterklassen und des Kurses

zeigen dann im Konzert ihr virtuoses Können. Der Auftritt im Schlosstheater ist gleichzeitig eines der offiziellen Vorsingen für die Operninszenierung der Musikakademie zu Ostern 2010. Das Publikum darf sich an der Wertung beteiligen und aktiv mitbestimmen, wer im kommenden Jahr auf der Bühne stehen und in „Orpheus & Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck singen darf. ADVENTSKONZERT mit dem Jazzchor Köpenick Ein Jazzkonzert gehört traditionell zum Adventsprogramm im Schlosstheater Rheinsberg. Sonntag, 13. Dezember 2009 15:00 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Eintrittspreise (Vorverkauf): 12 €, ermäßigt 10 €, Kinder/Studenten/Schüler 5 € Chorleiterin Susanne Faatz (JazzVocals) ist mehrfach im Jahr mit verschiedenen Ensembles in der Musikakademie zu Gast und stellt diesmal den Jazzchor Köpenick mit vorweihnachtlichen Jazztiteln vor. JOHANN SEBASTIAN BACH Weihnachtsoratorium, BWV 248, Kantaten I, II, III, VI Samstag, 19. Dezember 17:00 Uhr St. Laurentiuskirche Eintrittspreise (Vorverkauf): 10 €, ermäßigt 8 €, Kinder/Studenten/ Schüler 5 €

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Musikalisches

Konzert der Rheinsberger Kantorei Leitung: Kantor Hartmut Grosch Eine Veranstaltung der St. Laurentiuskirche Rheinsberg. DER LATERNENMANN Weihnachtsgeschichte von Ulrike Liedtke mit Musik aus vier Jahrhunderten Samstag, 26. Dezember 2009 2. Weihnachtsfeiertag 15:00 Uhr Schlosstheater Rheinsberg Eintrittspreise (Vorverkauf): 18 €, ermäßigt 15 €, Kinder/Schüler/ Studenten 5 € Jeden Abend zündet er die Lichter an. Warm soll das Licht sein, hell

und manchmal gelingen ihm kleine Kunstwerke aus Farben und . Licht. Der Laternenmann sieht alles, was in seiner Straße passiert, kennt das Mädchen mit den Schwefelhölzern, den Stelzenläufer und den Hund. Eigentlich mag er keine Musik. Aber die Musiker mögen das Licht seiner Laternen. Aus den Talglichtern werden Petroleumlampen, dann kommen die Gaslaternen und später das elektrische Licht. Zu jeder Laterne passt eine andere Musik, mischen sich die Klänge der Instrumente neu, ähnlich wie die Farben.. Ob der Laternenmann am Ende immer noch keine Musik mag?

Veranstaltung zum 20. Jahrestag des Mauerfalls Zu einem ungewöhnlichen Theaterereignis luden wir am 9.11. ein. Drei Ensembles aus Orten mit unterschiedlicher Revolutionserfahrung brachten Text und Musik zum 20. Jahrestag des Mauerfalls nach Rheinsberg mit. Verblüffend ist: Unabhängig voneinander kamen die Musiker aus Strasbourg, Stettin und Leipzig zu ähnlichen Ergebnissen. Vom „Großen, schönen Traum“ erzählt der französische Text , denn: „Die Welt wird nicht gleich besser, wenn man eine Mauer überspringt, Freiheit

macht Arbeit.“ Im polnischen Text gibt es eine Freiheit aus Beton, die Unfertigkeit des Zufalls, ein Aufschieben von Ideen auf den 8. Tag der Erdentstehung“, und im deutschen Text heißt es: „Wind weht Hoffnung über das Land“. Am Ende bleibt ein Fragezeichen - Warum arbeiten für weniger Geld länger als der Kollege im Westen? Wie entsteht Arbeitslosigkeit, obwohl sich der Absatzmarkt vergrößert hat? Wieso gleiche Steuern für die mühsam aufgebaute Firma wie

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für die vom Opa ererbte? Was soll Bürokratismus? Wie kann es in einem so reichen Land Kinderarmut geben? Jedem von uns fallen bestimmt viele konkrete Beispiele ein. Kunst darf unkonkret bleiben, um Akzente zu setzen, sie kann Assoziationen wecken, zum Denken anregen. Unsere Aufführung ist immer dann gut, wenn die Besucher das Theater anders verlassen als sie herein gekommen sind. U.L.


Kalendarisches

Veranstaltungskalender Rheinsberger Seen   November 2009 28.11.09, ab 13:00 Uhr Flecken Zechlin Am Markt „Krippenfest“ 28.11.09, 17:00 Uhr Rheinsberg Schloss Abendliche Familienführung „Advent, Advent (k)ein Lichtlein brennt...“ Faszination Licht, wie es entsteht und warum es so (feuer)gefährlich ist. weitere Veranstaltungen: 05. / 12. / 19.12.09, jeweils 17:00 Uhr Voranmeldung: Tel. 033931-7260

Dezember 2009 05./06.12.09, jeweils 12:00 - 21:00 Uhr Rheinsberg Hafendorf „Rheinsberger Adventsmarkt“ Tel. 033931-8000 05.12.09, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert des Kammerchores der „Humboldt-Universität“ Berlin Ticketservice: Tel. 033931-39296 05.12.09,16:00 Uhr Rheinsberg IFA Hafendorf Kindermusical „Der gestiefelte Kater“ Tel. 033931-8000 05.12.09, 20:00 Uhr Rheinsberg IFA Hafendorf Nachtclub „Musical-Gala“ Höhepunkte der internationalen Musical-Szene Tel. 033931-8000 06.12.09, 14:00 - 17:00 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Adventsbasteln im Gutshaus“ für die ganze Familie Voranmeldung: Tel. 033931-37855 06.12.09, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Chorkonzert mit dem Männergesangverein „Vorwärts“ und dem Frauenchor Rheinsberg in weihnachtlicher Kaffeerunde, Ticketservice: Tel. 033931-39296

12.12.09, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Glanzlichter der Oper“ Konzert mit der Meisterklasse der Hochschule für Musik Lódz Ticketservice: Tel. 033931-39296 13.12.09, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Adventskonzert mit den „Jazzvocals“ Berlin Ticketservice: Tel. 033931-39296 14.12.09, 19:30 Uhr Rheinsberg Ratskeller Kabarett – „Die Oderhähne“ Voranmeldung: Tel. 033931-2264 16.12.09, 10:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Der Laternenmann“ Eine Weihnachtsgeschichte von Ulrike Liedtke mit Musik aus 4 Jahrhunderten Ticketservice: Tel. 033931-39296 19.12.09, 17:00 Uhr Rheinsberg St. Laurentiuskirche „Johann Sebastian Bach“ Konzert der Rheinsberger Kantorei Leitung: Kantor Hartmut Grosch Ticketservice: Tel. 033931-39296 26.12.09, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Der Laternenmann“ Eine Weihnachtsgeschichte von Ulrike Liedtke mit Musik aus 4 Jahrhunderten Ticketservice: Tel. 033931-39296 27.12.09, 19:30 Uhr Köpernitz KulturGutshaus „Traditionell Irish Music“ Konzert mit der Gruppe „The Churche Mice“ Voranmeldung: Tel. 033931-37855 31.12.09, 16:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Silvesterauftaktkonzert“ mit der „Kammersymphonie Berlin“ Ticketservice: Tel. 033931-39296 31.12.09, 20:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Silvesterball“ mit Tanz, Buffet und Feuerwerk Ticketservice: Tel. 033931-39296

70 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Kalendarisches

kette – Ende November ’09 bis Februar 2010 Januar 2010

20.02.10, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert der „XII. Akkordeontage“ Zum zwölften Mal lädt der Deutsche Harmonika Verband Akkordeonisten aus dem gesamten Bundesgebiet ein um gemeinsam zu musizieren.

01.01.10, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Neujahrskonzert“ mit dem „Ensemble DIDEROT“ (Rheinsberger Hofkapelle 2010) Ticketservice: Tel. 033931-39296 08.01.10, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Die Hektiker“ weitere Veranstaltungen: 09. / 15. / 16.01.10, jeweils 19:30 Uhr

21.02.10 „Weltgästeführertag“ Thema: „Es riecht nach Arbeit...! Handwerk - Gewerbe - Industrie“ siehe Sonderaushang

23.01.10, 15:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „10 Jahre Schlosstheater Rheinsberg“ Festliches Konzert zum 10. Jahrestag der Wiedereröffnung des Rheinsberger Schlosstheaters. mit Arien, Chören und Ensembles aus den Opernwiederentdeckungen der Musikakademie Ticketservice: Tel. 033931-39296

25.02.10, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Konzert des „Meisterkurses Flöte“ von Prof. Anne-Cathérine Heinzmann Ticketservice: Tel. 033931-39296 27.02.10, 19:30 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Die Winterreise“ von Franz Schubert Ticketservice: Tel. 033931-39296

30.01.10, 19:19 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Wir schiffen uns ein!“ Fasching mit dem Rheinsberger Carneval Club weitere Veranstaltungen: 06. / 13.02.10, jeweils 19:19 Uhr Ticketservice: Tel. 033931-2059

Schlossparkführung in Rheinsberg jeweils montags 10:00 Uhr Treffpunkt: „Kronprinz-Friedrich-Denkmal“

Februar 2010

Voranmeldung: Tourist-Information Rheinsberg Tel. 033931-2059

04. 02.10, 19:30 Uhr Rheinsberg Siegfried-Matthus-Arena im IFA Hafendorf „Die große DampferShow“ präsentiert von Maxi Arland Karten erhältlich in der Tourist-Information Rheinsberg unter Tel. 033931-2059 07.02.10, 14:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater „Wir schiffen uns ein!“ Senioren-Fasching mit dem Rheinsberger Carneval Club Ticketservice: Tel. 033931-2059

Karten für die Konzerte und Aufführungen der Musikakademie Rheinsberg erhaltenSie in der Tourist-Information Rheinsberg

14.02.10, 14:00 Uhr Rheinsberg Schlosstheater Kinder-Fasching mit dem Rheinsberger Carneval Club Ticketservice: Tel. 033931-2059

Änderungen vorbehalten!

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Fotografisches

72 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Leserliches

Leserbriefe stellen nicht die Meinung der Redaktion dar und können aus redaktionellen Gründen gekürzt werden oder aus tech­nischen Gründen entfallen. Die Redaktion

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Werben im Rheinsberger Mosaik Das ist Ihre Chance! Das Rheinsberger Mosaik ist das meistgelesene Magazin der Region. Seit zwei Jahren erscheint das Rheinsberger Mosaik alle zwei Monate mit einer durchschnittlichen Auflage von 10 000 Exemplaren. Sie finden es in den Touristinformationen in der Region ebenso wie in zahlreichen Gaststätten, Hotels, Pensionen, Ferienhäusern, Campingplätzen und Geschäften in und um Rheinsberg. Auch überregional wird das Rheinsberger Mosaik vertrieben, z.B. auf Messen, wie der Grünen Woche, der ITB, der internationalen Funkausstellung, der Bootsmesse und zahlreichen Tourismusmessen. Aber auch beim Berliner 6-Tagerennen, der internationalen Biermeile, den Tourismus-Events in Brandenburg, Berlin und MecklenburgVorpommern. Das Rheinsberger Mosaik ist auch ein beliebtes Sammlerobjekt geworden. Nicht nur hier, auch in der Ferne. Rheinsberger verschicken das Rheinsberger Mosaik an Verwandte und Freunde in ganz Deutschland, Österreich der Schweiz, Spanien, Niederlande, Norwegen, Dänemark, Ukraine, Polen, Slowenien, USA, Argentinien, Australien, Südafrika, Island.

Impressum Herausgeber: Thomas Tittel Rheinsberger Mosaik, PF 112 Kurt-Tucholsky-Straße 30 16831 Rheinsberg Tel.: 033931/ 80 87 5 Fax: 01212/ 55 21 38 79 1 Redaktion: Rheinsberger Mosaik PF 112 Kurt-Tucholsky-Straße 30 16831 Rheinsberg

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Der Herausgeber haftet nicht für . unverlangt eingesandte Manuskripte . und Fotos. Alle Beiträge, Abbildungen und Anzeigengestaltungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck oder anderweitige Verwendung erfordert die schriftliche Zustimmung des Herausgebers. Redaktionschluss: 27.11.2009 Redaktions- u. Anzeigenschluss der . nächsten Ausgabe (Heft 17): 10.02.2010

74 RHEINSBERGER MOSAIK ∙ WEIHNACHTEN 2009


Das Team des Rheinsberger Mosaik w端nscht allen Leserinnen und Lesern besinnliche und frohe Festtage sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2010!


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