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Stakeholder:innen-Workshop

Karitative und soziale Einrichtungen

1. Dezember 2022

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An dem Workshop nahmen Vertreter:innen des Helferkreis Asyl, des Senior:innenclubs Hebertshausen, des Elisabeth-Hospizverein Dachau e.V., des Caritas Zentrums Dachau, des Bayrischen Roten Kreuz Dachau, des Plegestützpunkts Landkreis Dachau sowie die Inklusionsbeauftragte der Gemeinde Hebertshausen teil.

Gruppe 1: Interessen an & in der Neuen Holzschleiferei

Der Workshop wurde basierend auf drei Ausgangsfragen geführt.

Warum könnte die neue Holzschleiferei für euch interessant sein? Welchen Mehrwert bringt sie euch?

Die erste Gruppe sah in der Neuen Holzschleiferei vor allem die Chance zum einen ein neues Zentrum für Hebertshausen, zum anderen einen Begegnungsort im Ort zu schaffen. Dieser soll einen generationenübergreifenden und interkulturellen Austausch ermöglichen und ein Ort für alle sein. Dadurch soll auch Diversität gefördert werden.

Welche Bedarfe habt ihr und wie könnten sich diese in der Holzschleiferei wiederfinden?

Konkreter Bedarf wird für einen Veranstaltungsort gesehen, welcher auch gemeinsam mit einem Café gedacht werden könnte. Dieser soll für verschiedene Vereine und Organisationen nutz- und mietbar sein. Zudem wurde der Bedarf nach einer Apotheke sowie einem Ärztehaus genannt. Ein weiterer wichtiger Punkt wird in der Integration von Asylsuchenden gesehen. Es sollen integrative Angebote, sowie bezahlbare Wohnungen für Geflüchtete geschaffen werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Idee eines Informationszentrum bzw. eines Quartiersmangements. Hier sollte die zentrale Anlaufstelle zu allen Fragen rund um die Neue Holzschleiferei, sowie ein temporärer Stützpunkt für Gesundheitspersonal (Gemeindekrankenpflegeteam) entstehen. Dem Quartiersmanagement soll die Rolle einer:s Kümmer:in zukommen.

Groß wird auch der Bedarf nach gemischten Wohnformenen sowie nach Betreutem Wohnen (inklusive Pflegeangebot) gesehen.

Welche Synergien ergeben sich zwischen euren Organisationen?

Durch die Umsetzung dieser Ideen könnten neue soziale Strukturen und Netzwerke geschaffen werden. Durch die räumliche Nähe können sich auch Synergien ergeben. So könnten etwa Bewohner:innen des betreuten Wohnens als „Leihomas“ und „Leihopas“ für den Kindergarten aktiv werden. Zudem wird auch die Chance gesehen handwerkliche Angebote wie etwa ein Repaircafé, Computerhilfe oder Stricken für Neugeborene in der Holzschleiferei umzusetzen.

Gruppe 2: Interessen an & in der Neuen Holzschleiferei

Warum könnte die neue Holzschleiferei für euch interessant sein? Welchen Mehrwert bringt sie euch?

Die zweite Gruppe sah vor allem im „Wohnen“ in seinen unterschiedlichsten Facetten große Chancen. Die Neue Holzschleiferei bietet die Möglichkeit inklusiven Wohnraum für jene Gesellschaftsgruppen zu schaffen, die einen erschwerten Zugang am Wohnungsmarkt haben (anerkannte Asylwerbende, ältere Mitbürger:innen, Menschen mit Behinderung). Chancen werden auch im Wohnraumtausch von älteren (ins betreute Wohnen) mit jüngeren Menschen (ziehen in die zuvor großteils leerstehenden Einfamilienhäuser) gesehen. Wichtig dabei erschien den Workshop-Teilnehmenden, dass das Gesamtkonzept inklusiv (und somit bspw. auch barrierefrei) gedacht wird.

Welche Bedarfe habt ihr und wie könnten sich diese in der Holzschleiferei wiederfinden?

Als konkrete Raumbedarfe wurden eine inklusive WG, etwa in Form von Clusterwohnen, bei dem jede:r seine eigenen Räume hat, sowie eine Tagespflege, sowohl für Menschen mit Behinderung als auch für Senior:innen identifiziert. Zweiteres könnte auch mit betreutem Wohnen (Tagespflege im EG, Betreutes Wohnen in den Obergeschossen) kombiniert werden. Sowohl Inklusive Wohnangebote, als auch Tagespflegeeinrichtungen sind derzeit in der Region nur unzureichend vorhanden, es besteht jedoch starker Bedarf. Ebenso gibt es für solche Konzepte viele Fördermöglichkeiten. Aufgrund der speziellen Raumanforderungen ist beides auch nur schwer im Bestand umsetzbar, weshalb im Neubau des Quartiers große Chancen gesehen werden. Auch für betreute Wohnformen sahen die Teilnehmenden Bedarf, machten jedoch auch darauf aufmerksam, dass es keine einheitliche Definition für betreutes Wohnen gibt und somit klar definiert werden muss, was man eigentlich möchte. Es sind etwa ambulante Wohnangebote, bei denen die zu Betreuenden eine eigene Wohneinheit haben und pflegerische oder sozialpsychatrische, ... Dienste zu ihnen kommen. Eine andere Form des betreuten Wohnen ist Wohnen mit Service, bei dem es einen Hausnotruf, Sprechstunden sowie erweiterte Angebote gibt. Wichtig erscheint daher, den Bedarf in Hebertshausen zu erheben, zu eruieren welche Erwartungen erfüllt werden können und basierend darauf ein bedarfsgerechtes Angebot zu entwickeln. Ein betreutes oder auch inklusives Wohnangebot sollte jedenfalls zentral im Quartier, in der Nähe von Infrastrukturen angesiedelt werden, um so die Mobilität der Bewohner:innen zu gewährleisten. Zudem sollten auch Synergien mit weiteren Einrichtungen wie etwa der Kita (Kooperation mit betreutem Wohnen) oder dem Nahversorger (Dorfladen mit inklusiven Arbeitsplätzen) gedacht werden.

Wichtig erscheint dabei diese unterschiedlichen Wohnformen mit Gesundheits- und Beratungsangeboten zusammen zu denken und zu kombinieren. Dabei entstand die Idee vor Ort Sprechstunden zu sozialraumorientierten Angeboten anzubieten. Wichtig erscheint dabei, dass dieser Anlaufpunkt niederschwellig und neutral (in dem er ein breites Angebot umfasst) ist. Diese Anlaufstelle soll auch zu passenden konkreten Beratungen und Angeboten weiter vermitteln können (Anm.: eine solche Funktion hat bereits jetzt der Pflegestützpunkt Dachau inne). Als zentral wird eine Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen angesehen. Eine Überlegung war auch eine Art Kümmer:in (wie bereits in Ried vorhanden) einzusetzen, welche:r auch außerhalb der Sprechzeiten Personen aufsucht. Eventuell kann das Angebot auch stärker als Quartiersmanagement gedacht werden, welches zusätzlich auch eine Ehrenamtsbörse für temporäres Engagement (in Projektarbeit) in Hebertshausen fördern könnte.

Welche Synergien ergeben sich zwischen euren Organisationen?

Im Workshop zeigte sich, dass die Organisationen sehr ähnliche Ziele verfolgen. Es entstand der Wunsch auch in Zukunft dieses Netzwerk an Kompetenzen und Wissen stärker zu nutzen und so auch stärker sozialraumorientiert zu arbeiten. Das könnte bspw. durch Kümmer:innen, auf informeller, ehrenamtlicher oder professioneller Ebene passieren. Zudem ist eine klare Empfehlung bei der (Weiter-)Entwicklung konkreter Angebote (wie etwa betreutem Wohnen) zum einen konkrete Nutzer:innengruppen als auch Leistungserbringer (wie verschiedene soziale und karikative Organisationen) (weiter) einzubinden, um Vorstellungen und Bedarfe sowie Anforderungen an Räumlichkeiten und Raumausgestaltung besser verknüpfen zu können.

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