
7 minute read
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Projekt
Allgemein
Welche Vorteile bringt das Projekt für die Hebertshausner:innen?
Advertisement
Das Zukunftsquartier „Neue Holzschleiferei am Mühlbach“ soll als Quartier in ökologischer Bauweise einen Mehrwert für alle Bewohner:innen von Hebertshausen bilden. Schwerpunkte dabei sind inklusive Wohnformen, betreutes und Mehrgenerationenwohnen, Infrastrukturen wie Nahversorgung und shared mobility, vielfältige kulturelle und gemeinschaftliche Nutzungen sowie hochwertige Freiräume rund um den zukünftig renaturierten Mühlbach.
Wer sind die Zielgruppen des Projekts?
Eine Mischung aus allen Altersklassen, Bildungsschichten/ Milieus. Sowohl Hebertshausener:innen als auch neu Zuziehende sollen ein zu Hause finden.
Wie sieht der Zeitplan für das Projekt aus? Wann soll mit der Realisierung begonnen werden?
Aktuell ist davon auszugehen, dass es Mitte 2023, also nach Abschluss der Rahmenplanung (städtebaulicher Rahmenplan), zur Aufstellung des Bebauungsplans kommt. Mit Abschluss der Bauleitplanung kann frühestens Anfang 2025 gerechnet werden, sodass frühestens Mitte 2025 mit der Realisierung begonnen werden kann. Ein Bezug erster Wohneinheiten wäre somit frühestens 2026 möglich.
Wie erfolgt die Finanzierung? Werden Grundstücksteile an Investor:innen vergeben und gibt es bereits Investor:innen?
Das Projekt kann ohne externe Beteiligung (Investor:innen) nicht umgesetzt werden. Lage und Größe der zu vergebenden Grundstücksteile werden zu einem späterem Zeitpunkt festgelegt. Dann sollen Konzeptvergabeverfahren anstatt eines klassischen Verkaufs an Investor:innen durchgeführt werden. Die konkreten Kriterien zur Vergabe müssen von Seiten der Gemeinde erst festgelegt werden. Die Ansprache erfolgt frühestens nach Aufstellungsbeschluss. Investor:innen können auch Genossenschaffen, die Kommunale Wohnungsbaugemeinschaft Hebertshausen, örtliche Banken und weitere lokale Akteur:innen werden.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in dem Projekt?
Nachhaltigkeit spielt in dem Projekt eine große Rolle. Der neue Stadtteil wird als Smart City konzipiert, die ökologisch, sozial und innovativ geplant und realisiert werden soll. Ökologisch: Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, Optimierung des ökologischen Fußabdrucks, nachhaltiger Betrieb der Gebäude, regionale Wirtschaftskreisläufe und Versorgung, ressourcenschonender Bau
Sozial: Integrativ, gemischt, hohe Aufenthalts- und Begegnungsqualität, Gemeinschaftsangebote, vielfältige Angebote für unterschiedlichste Wohnbedürfnisse, Widmung von Baufeldern eigens für Genossenschaften, enge Vernetzung in die bestehenden Nachbarschaften
NUTZUNGEN
Innovativ: Ein Intelligentes, vernetztes Quartiersenergiekonzept, CO2 Neutrale Energieversorgung, vernetzte Mobilität, umfangreiche Angebote im Rahmen eines quartiersweiten Mobilitätskonzeptes, Implementierung eines Quartiersmanagements.
Wie gestalten sich die Eigentumsverhältnisse bei der neuen Holzschleiferei?
Es handelt sich um drei Grundstücke. Das Grundstück 842 gehört nicht der Gemeinde. Diese Fläche hat eine Größe von 2400 m2. Davon sollen 40% an die Gemeinde verkauft werden. Grundstück 828/0 ist ebenfalls in fremdem Besitz und wird mit einer Fläche von 3500 m2 miteinbezogen. Auch hier wird die Gemeinde 40% erwerben. Die Restflächen von knapp 13500 m2 sind im Besitz der Gemeinde.
Grundstücksnummern im Gebiet der Neuen Holzschleiferei
Projektgebiet Neue Holzschleiferei Nicht im Besitz der Gemeinde befindliche Grundstücke
Gibt es aufgrund der ehemaligen Nutzung des Grundstücks Kontaminationen?
Es liegt eine Voruntersuchung zu möglichen Altlasten zur „Alten Holzschleiferei“ vom 15.05.2015 in Form einer Beprobung durch Schürfungen vor. Dabei wurden Aschen- und Schlackenanteile, Kies mit Ziegelschutt und Papierschlamm im Untersuchungsgebiet festgestellt. Die Auffüllmächtigkeiten liegen lt. Einschätzung des Gutachtens bei bis zu 2 m. Die Gemeinde Hebertshausen wird im Zuge der Entwicklung des Areals der „Alten Holzschleiferei“ eine vollständige Sanierung der Fläche durchführen.
Welche Nutzungen sind auf dem Areal geplant? Gibt es konkrete Nachfrage?
Aus dem städtebaulichen- und landschaftsplanerischen Konzept ging folgende Nutzungsvorschläge für die Neue Holzschleiferei hervor:
Nutzungsvorschlag © Grassinger Emrich Architekten und Kübert Landschaftsarchitektur
Das Nutzungskonzept lebt von dem historischen Ort der „alten Holzschleiferei“. Sie soll durch eine Mischnutzung ein Ort der Öffentlichkeit und Begegnung für alle Altersgruppen sein. Am zentralen Kulturplatz sollen sich kulturelle Nutzungen sowohl im Innenraum (Bibliothek, Veranstaltungsraum) als auch im Außenraum ansiedeln und somit eine besondere Qualität für alle Bewohner:innen Hebertshausens und Deutenhofens darstellen. Besonderheit des Platzes ist die einmalige Lage entlang des Mühlbachs. Dieser soll im Bereich der „Neuen Holzschleiferei“ wieder zugänglich gemacht und Spuren der Historie im neuen Kontext zeigen. Alle Bereiche sind barrierefrei zugänglich geplant und eine Querung des Flusses mit Brücken, die die historische Lage abbilden, soll möglich sein. Ein Gästehaus soll Platz für Besucher:innen bieten und in Hebertshausen einen Ort für interkulturellen Austausch schaffen. Der geplante Mobilitätshub, als zentrale Hochgarage mit Nahversorger, Car- und Bikesharing soll den Quartiersplatz markieren und die Vernetzung mit Bürger:innen und Besucher:innen unterstreichen. Südlich der Neuen Holzschleiferei ist ruhiges, durchmischtes Wohnen mit KITA, betreutes-& generationenüberfreifendes Wohnen sowie und Eigentumswohnungen geplant. Die Nutzungen ergaben sich durch diverse Umfragen durch das ISEK und bereits vorab. Durch die Bürger:innenbeteiligung wurden weitere Nutzungsideen und Raumbedarfe gesammelt, anhand derer das Konzept weiter geschärft wird.
Wird es kulturelle Angebote und Gemeinschaftseinrichtungen geben?
Kulturelle Nutzungen sind ein Schwerpunkt im Konzept der Neuen Holzschleiferei. Durch zahlreiche öffentliche Nutzungen für alle Altersgruppen soll Raum für kulturelles Leben in Hebertshausen geschaffen werden. Der zentrale Kulturplatz ermöglicht eine kulturelle Nutzung sowohl im Innen als auch im Außenraum.
Sollen in dem Gebiet auch Betriebe angesiedelt werden?
Bei der Neuen Holzschleiferei sollen soziale und kulturelle Infrastrukturen wie die Gemeindebücherei, eine Kita sowie kleinere Gewerbe wie etwa ein Café, ein Coworking-Space oder ein Nahversorger Einzug finden, der Fokus liegt allerdings auf Wohnnutzungen.
Wie nutzungsoffen soll gebaut werden? Sind spätere Anpassungen möglich?
Eine gewisse Nutzungsoffenheit soll gegeben sein. Spätere Anpassungen sind möglich und immer abhängig von den Entscheidungen des Gemeinderates.
Welche Art von Wohnungen und wie viele sollen realisiert werden?
In der neuen Holzschleiferei sollen verschiedene Wohnformen für diverse Zielgruppen realisiert werden – von betreutem und inklusivem Wohnen, Mehrgenerationenwohnen bis hin zu Eigentums- und Mietwohnungen. Ein großer Schwerpunkt ist dabei das genossenschaftliche Wohnen. Das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs zeigt erstmal eine Grundstruktur bezogen auf die Positionierung und die Typologien der Gebäude. Der Wohnungsmix und die Anzahl an Wohnungen wird in den weiteren Planungsschritten festgelegt. Geplant ist rund 140 Wohneinheiten in dem Areal zu schaffen.
Was passiert mit den Menschen, die derzeit am Areal leben?
Hierbei hat die Gemeinde kein Mitspracherecht, da diese Grundstücke im Eigentum von Privaten verbleiben. Bis Baugenehmigungen erteilt werden und Bagger auffahren wird noch etwas Zeit vergehen, das heißt, den Bewohner:innen bleibt ausreichend Vorbereitungszeit. Es ist in solchen Fällen üblich, dass die Eigentümer:innen individuelle Angebote für Ersatzwohnungen machen.
Wird leistbarer Wohnraum (für Hebertshausner:innen) geschaffen?
Ja, eines der Hauptziele des Projektes ist es, eine Vielfalt an Wohnformen mit einem Schwerpunkt auf genossenschaftlichen Wohnformen zu schaffen.
Ist die Infrastruktur in Hebertshausen ausreichend um so viele zusätzliche Bewohner:innen aufzunehmen (Schule, Kita)?
Ja, die Gemeinde beobachtet die Entwicklung sehr genau und plant Objekte wie die Neue Holzschleiferei mit zusätzlichen Infrastrukturen sowie eine neue Kita mit ein. Die Schule bietet bereits jetzt Platz für mehr Kinder und Jugendliche. Daher ist auch zukünftig nicht mit einem Engpass zu rechnen.
Auf welcher Grundlage basiert die Idee Angebote wie betreutes Wohnen zu schaffen?
Die Basis war eine Umfrage 2015 unter 1200 Senior:innen, in der über 240 Teilnehmer:innen erklärten sich vorstellen zu können, einmal in einem Betreuten Wohnen in der Gemeinde zu leben. Die Workshops mit den sozialen und karitativen Einrichtungen haben gezeigt, dass es genauer zu konkretisieren gilt, was in Hebertshausen darunter verstanden wird und welche konkreten Bedarfe es in der Gemeinde gibt. Ein Vertiefungsworkshop zur weiteren Bedarfs- definition wird empfohlen.
BEBAUUNG
Wie soll die Bebauung aussehen? Ist das zu urban für unser Dorf?
Das Ergebnis des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs gibt erstmal eine Grundstruktur bezogen auf die Positionierung und die Typologien der Gebäude vor. Bei der Anordnung der Gebäude wurde auf die Sicherstellung von Sichtachsen als Orientierung z.B. zur Kirche sowie zu Mühlbach und Amper geachtet. Die Typologien der Gebäude vereinen die geforderte Dichte mit einer maßstäblichen Dimensionierung: die gewachsene Struktur Hebertshausens wird im Neubaugebiet aufgegriffen und zu Höfen gruppiert. So bleibt die Identität des Ortes erhalten und zugleich werden attraktive Nachbarschaften innerhalb der Quartiere gebildet. Diese Höfe öffnen sich jeweils Richtung Grün und Wasser und werden an den Rändern kleinteiliger. So schafft die Planung einen harmonischen Übergang zur Umgebungsbebauung. Die Dachformen lehnen sich an die ortstypischen Satteldächer an. Die Grundform bilden moderne Interpretationen in Form von polygonalen Dächern.
Kann der Umfang der Bebauung noch beeinflusst werden?
Einzelne kleinere Anpassungen sind möglich und fließen nach wie vor in die Planungen ein. Grundsätzlich braucht es jedoch die im Entwurf vorgesehene Dichte. Dies ist zum einen für manche Nutzungen, zum anderen auch aufgrund des Anspruchs der Leistbarkeit (hohe Kosten für Boden und Altlastentsorgung) erforderlich. Zudem gib es eine lange Bedarfsliste für Wohnraum in der Gemeinde.
MOBILITÄT
Wie sieht das Mobilitätskonzept für das neue Quartier aus?
Im gesamten städtebaulichen Planungsgebiet ist ein Mobilitätskonzept vorgesehen.
Die direkte Nahversorgung und kulturelle Angebote vor Ort sind gegeben. Zudem ist in Mehrfamilienhäusern mit kleineren Wohnungen zu rechnen. Im Zuge dessen ist der vorgesehene Stellplatzschlüssel (2 Stellplätze pro Wohneinheit=WE) nicht mehr angemessen. Im Realisierungsteil der Neuen Holzschleiferei wird angenommen, dass ca. 60% der Wohnungen kleiner als 50m2 sind. Diese werden mit 1 Stellplatz pro WE berechnet. Alle anderen Stellplatzzahlen errechnen sich gemäß gültiger Hebertshauser Stellplatzsatzung. Im Gebiet sind zudem neue Bushaltestellen geplant. Zudem ist ein Mobilitätshub geplant.
Die Verkehrsräume sollen als Shared-Space Flächen ausgestaltet werden, in denen punktuell Nischen für Kurzparkende oder Besucher:innen geschaffen werden. Die Bewohner:innnenparkplätze werden kompakt in Quartiersgaragen gebündelt und sorgen dafür, dass das Verkehrsaufkommen innerhalb der Quartiere so gering wie möglich gehalten wird.
Die vorhandenen Wegestrukturen werden aufgegriffen und bewusst in das Wegekonzept integriert. Es soll so eine Vernetzung, die ein intuitives Durchqueren/Durchwandern ermöglicht entstehen. Grüne Achsen bilden die Grundstruktur des Wegekonzeptes und verbinden die Quartiersplätze miteinander. Sie queren den Mühlbach mittels Brücken für den Fuß- und Radverkehr.
FREIRAUM
Was bedeutet der „reduzierte Stellplatzschlüssel“ genau?
Der Stellplatzschlüssel beträgt pro Wohneinheit in Hebertshausen zwei Stellplätze. Es wird davon ausgegangen, dass bei Wohnungen von geringer Größe (unter 60m2) nur ein Stellplatz benötigt wird. Auch beim betreuten Wohnen ist von einem geringeren Stellplatzbedarf auszugehen, weshalb man für diese Wohneinheiten von weniger Stellplätzen ausgeht
Wie wird mit bestehenden Verkehrsproblemen, wie etwa der Überlastung der Freisinger Straße oder dem Schwerverkehr in der Torstraße umgegangen?
Hierzu werden ein Mobilitätskonzept sowie eine umfassende Verkehrsuntersuchung erstellt. Das neue Mobilitätshub wird nur von der Freisinger Straße anfahrbar sein.
Was ist ein Mobilitätshub und was bringt er?
Mobilitätshubs schaffen eine einfache Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel an einem konzentrierten Standort – sie sind ein Knotenpunkt für private, öffentliche und geteilte Verkehrsmittel. Angebote, die man üblicherweise in Mobilitätshubs findet sind: Car- und Bikesharing, Radabstellbügel, Ladeinfrastruktur, Aufbewahrungsmöglichkeiten z.B. für Fahrradhelme, Parkplätze, und viele mehr. Mobilitätshubs tragen so dazu bei, das Radfahren, Zufußgehen und die Nutzung alternativer Verkehrsmittel als Alternative zum privaten PKW attraktiv zu machen.
Besteht durch die Renaturierung des Mühlbachs Überschwemmungsgefahr?
Im Bearbeitungsbereich der Renaturierung befinden sich gemäß Flächennutzungsplan keine als Überschwemmungsgebiet festgesetzte Flächen. Die geplante Renaturierung des Mühlbachs zielt auf eine allgemeine Aufwertung des Fließgewässers als naturnahes Naherholungsgebiet und ökologisches Herzstück des gesamten Entwicklungsgebietes ab. Die Biodiversität von Fauna und Flora soll gesteigert werden. Damit einher geht auch die Anlage von Aufweitungen und Gumpen, die das Begehen von Uferbereichen ermöglicht und die Erlebbarkeit des Naturraumes steigert. Die Renaturierung gibt dem Mühlbach künftig auch mehr Platz, als er bisher zur Verfügung hat, weshalb man eher von einer Entspannung der Situation ausgeht.