Vorarlberger Jagdzeitung März-April 2011

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März/April 2011

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger Jägerschaft

Das Reh – der große Gewinner? Seite 4 bis 7

Landesjägerball Seite 10 bis 11

Nachsuchenbereitschaft Seite 29


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INHALTSVERZEICHNIS

März / April 2011

Aktuell

Titelbild „Rehwild – (un)bekannte Wildart?“(Hubert Schatz)

IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn BJM-Stv. Bruno Metzler bruno.metzler@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

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Landesjägerball in Schwarzenberg Dank für die erfolgreiche Zusammenarbeit Hegeschau Feldkirch 9. Raubwild-Fellmarkt Community auf www.vjagd.at Verleihung der Jäger- und Jagdschutzbriefe – Dornbirn Landesjägermeisterkonferenz Ausbildung zur Kundigen Person Ausschreibung Jagdprüfung und Jagdschutzprüfung 2011 Nachlass Hofrat Ing. Josef Henrich Schuss- und Schonzeiten 2011/2012 Der Wolf in Vorarlberg – Ethnologie und Geschichte

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Wildbiologie 4

Das Reh – der große Gewinner?

Rubriken 13 16 18 24 27 38

Kinderseite „D wie Damwild“ Ausschüsse stellen sich vor: Rehwildausschuss Jagd & Recht Jagdaufseherseite Geschäftsstelle Veranstaltungen

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Waffe und Schuss 20 21 22 34

Serie: Historische Entwicklung der Jagdgewehre, Teil 1 LM in der Jagdlichen Kugel – Vorankündigung Jederzeit Auer Tontaubenschießen – Vorankündigung

Jagdhunde 28 29 30 31 32

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Aujeszyk´sche Krankheit Schweißsonderprüfung für Retriever Nachsuchenbereitschaft 2011/12 Erfolgreiche Bewegungsjagd Gebrauchsprüfung des Club Dachsbracke Jahresbericht ÖSHV GF Vorarlberg

Jagd 23 26 36 39 40

Tipp: Schlauer Fuchs und Stille Schöne Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft 90. Jägerball Grünes Kreuz Sportliche Jäger in Bludenz Red Fox Austria Award 2011

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Jägerinnen & Jäger 37 40

Geburtstage 80. Geburtstag HM Jakob Zauser In Memoriam Werner Nocker

Aus früheren Zeiten 41 42

Vorarlbergs Jagd vor 75 Jahren Jägermord!

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JAGD

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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Neuwahlen – Veränderung und Kontinuität Die dreijährige Funktionsperiode der Gremien der „Vorarlberger Jägerschaft“ geht langsam zu Ende, Neuwahlen werden fällig. Was wird sich ändern, was bleibt gleich? Verdiente Funktionäre werden sich zurückziehen, neue Persönlichkeiten werden kommen. Man muss dankbar sein, dass sich Menschen – erfreulicherweise auch zunehmend Frauen – für solche „Ehrenämter“ zur Verfügung stellen. Gleich bleiben die Aufgaben, die Herausforderungen, welche von den Verantwortlichen bewältigt werden müssen, in einem Umfeld, welches immer weniger Verständnis für Jagd, Wildtiere und deren Lebensraum zeigt. Eine Veränderung, deren grundsätzliche Auswir-

kungen von manchen Mitgliedern noch gar nicht in vollem Umfang zur Kenntnis genommen wurden, ist schon mit der Jagdgesetznovelle 2008 wirksam geworden. Seither ist der Verein „Vorarlberger Jägerschaft“ ein anderer als vorher. Durch erfolgreiches Verhandeln ist es den damaligen Funktionären um Alt-LJM Michi Manhart gelungen, sowohl den rechtlichen Status (§ 61: Interessensvertretung der Jäger schaft (1) Dem Verein „Vorarlberger Jägerschaft“ obliegt die Wahrnehmung…), wie auch die finanzielle Basis (§ 62: Zweckbindung der Jagdabgabe, Jagdförderungsbeitrag) ganz wesentlich zu verbessern. Damit ist automatisch eine höhere Verantwortung verbunden und ein Mehrfaches an Aufgaben für Jagd, aber auch Allgemeinheit, was

manchmal übersehen wird. Um diesen Herausforderungen mit Mehrarbeit gerecht zu werden, braucht es auch mehr Professionalität und Kreativität, also qualifizierte Mitarbeiter und fachliche Unterstützung von außen. Hochwertige Arbeit, die weit über das Ausmaß einer ehrenamtlichen Tätigkeit hinausgeht, muss auch entsprechend honoriert werden. In den vergangenen drei Jahren haben wir gemeinsam versucht, uns diesen Anforderungen zu stellen. Ich danke allen, die mich dabei begleitet, unterstützt und auch angetrieben haben, die mit Ideen, Fleiß und Ausdauer gemeinsam mit Experten mehrere große Projekte auf Schiene gebracht haben. Daneben wurde versucht, Strukturen und Abläufe im Verein zu optimieren. Trotzdem

BESUCHEN SIE UNS IM INTERNET

Jagd in Vorarlberg

www.vjagd.at

Verein Vorarlberger Jägerschaft

www.vjaegerschaft.at

Vorarlberger Jägerschule

www.vjaegerschule.at

Vorarlberger Jagdzeitung

www.vjagdzeitung.at

SCHUSSZEITEN IM MÄRZ UND APRIL 2011 In den Monaten März und April 2011 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

bleibt selbstverständlich auch in der Zukunft noch Vieles zu tun. Ich bitte alle Mitglieder, sich am Vereinsgeschehen im Interesse der Jagd zu beteiligen, vor allem aber auch an den demokratischen Vorgängen vor und bei den Wahlen der neuen Funktionäre in den verschiedenen Gremien. Vielen Dank und Weidmannsheil!

LJM Dr. Ernst Albrich


Das Reh – der große Gewinner? Zur Situation des Rehwildes in Vorarlberg

Hubert Schatz Das Rehwild steht bei den Oberländer Jägertagen am 26. Februar in Nüziders im Mittelpunkt der Veranstaltung. Im vorliegenden Artikel sollen die Lebensraumbedingungen sowie die Populationsentwicklungen im Land grob analysiert und ein Blick in die Zukunft des Rehwildes in Vorarlberg gemacht werden. Das Rehwild gehört in Bezug auf Arealausweitung und Populationsentwicklung mit Sicherheit zu den erfolgreichsten heimischen Wildarten der Gegenwart. Während Gamsund Rotwild in den letzten Jahrzehnten klar an Areal verloren haben, hat sich das Reh deutlich ausgebreitet. Die aktuelle Karte zur Abschussverteilung bestätigt dies eindeutig, denn heute

gibt es nur noch wenige Reviere im Land, wo keine Rehe erlegt werden. Das war vor einigen Jahrzehnten noch ganz anders. Damals hat es viel mehr Berg- bzw. Hochlagenreviere gegeben, wo es keine oder kaum Rehe gab. Heute sind diese auf die extremen Gebirgslagen sowie Gebiete mit besonders konzentrierten Rotwildeinständen beschränkt. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Die allgemein starke Zunahme von Rehwildfütterungen und insbesondere deren räumliche Situierung in den Bergund Alpgebieten sowie der regionale Rückgang von Gamswild mit teilweise lokal starken Bestandeseinbrüchen, aber auch die auffallend geschrumpfte Rotwildverteilung gehören neben der jagdlich schonenden Behandlung des Rehwildes bis in die 70er

Jahre sicherlich zu den besonders wirksamen Faktoren für die flächige Ausbreitung dieser Wildart in unserem Land.

Kulturfolger per excellance Das Reh ist bekanntlich ein ausgesprochener Kulturfolger, der selbst mit den Lebensraumbedingungen und Biotopveränderungen unserer Zeit noch gut umzugehen weiß. So können Rehe am und im Siedlungsbereich genau so leben wie an Autobahnen oder in Gebieten mit intensiver Freizeitnutzung. Das heißt aber nicht automatisch, dass hier auch eine hohe Habitatqualität vorherrscht. Manchmal bleibt den Tieren halt nichts anderes übrig, als sich mit diesen Bedingungen zu arrangieren und solange das Umfeld über eine gewisse ökologische Grundausstat-

tung und Mindestgröße verfügt, die vor allem auch die notwendige Mindestdistanz zum Menschen und insbesondere zu dessen vierbeinigen Freund, dem Hund, bietet, wird es vom Reh als Lebensraum genutzt. Eigentlich sind bei uns nur wenige Gemeinden bekannt, wo das Reh nicht auch in unmittelbarer Siedlungsnähe haust. Während sich die einen über den Anblick dieses grazilen Wildtiers in der Nähe ihres Hauses erfreuen, ärgern sich andere über einen Verbiss oder Feger an ihren vielgepflegten Gartenpflanzen. Der Jäger muss in vielen Fällen als Prellbock herhalten. Nicht nur, dass er in Siedlungsnähe stark eingeschränkt oder überhaupt nicht jagen kann (darf), sondern die äußerst kontroverse Einstellung der Bewohner


März / April 2011 bringen dem Jäger Lob und Schelte zu gleich.

Bäuerliche Kulturlandschaft und Windwurfflächen als Rehparadies Das Gesicht vieler heimischer Talschaften ist von einer ausgeprägten bäuerlichen Kulturlandschaft geprägt. Aus dem reichstrukturierten Mosaik von Wald- und Graslandflächen resultiert ein hoher Grenzlinienanteil, der die Habitatqualität und insbesondere die Biotopattraktivität für das Rehwild sehr fördert. Landschaftsbilder, wie sie z.B. im Vorderen und Mittleren Bregenzerwald, dem Pfänderstock oder den Jagdberg- und Walgaugemeinden vorkommen, stellen den Prototyp für einen attraktiven Rehwildlebensraum dar. Einen wahren Schub in der Bestandesdynamik des Rehwildes haben mancherorts die Windwurfereignisse der vergangenen zwei Jahrzehnte bewirkt. Das Reh ist nämlich in der Lage, die Biotopsituation ganz junger Waldentwicklungsphasen optimal auszunützen und auf die hervorragenden Lebensraumbedingungen mit hohen Zuwachsraten zu reagieren. Der Bezirk Dornbirn, welcher zu Beginn der 90er Jahre vom Windsturm „Wibke“ besonders stark heimgesucht wurde und vor allem in den Gebieten von Hohenems und Ebnit riesige Flächen entwaldete, ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür. Trotz Anordnung und konsequenter Umsetzung von großen Freihaltegebieten und Schwerpunktbejagungsflächen werden hier alljährlich hohe Rehwildstrecken erzielt. Der auffallende Überhang von Jungwild (Kitze und Jährlinge) in der Abschussstruktur beweist die hohe Reproduktionskraft des Rehwildes in geeigneten Biotopstrukturen. Eine ähnlich fördernde Wirkung des Rehwildbestandes ist aus verstärkten Holznut-

WILDBIOLOGIE zungen zu erwarten, weil die Auflichtung des Waldkronendaches die Entwicklung der Kraut- und Grasschicht am Waldboden stark anheizt und bereits kurzfristig eine veränderte, nämlich rehwildfreundliche Waldstruktur bewirkt. Das daraus resultierende Angebot von Äsung und Deckung auf relativ engem Raum stellt wiederum besonders günstige Voraussetzungen für die Habitatqualität und somit für die Zuwachsleistung des Rehwildes dar.

Ökotyp Feldreh Ein Lebensraumtyp der besonderen Art stellen die Riedgebiete im Rheintal dar. Dem hier vorherrschenden offenen Landschaftscharakter begegnen die Rehe während der Wintermonate mit der Bildung von Sprüngen. Die Vergesellschaftung zu Rudel ist eine typische Verhaltensweise von Beute- bzw. Fluchttieren deckungsarmer Gebiete, denn im Rudel fühlt sich das einzelne Stück wesentlich sicherer als im Solodasein. Das so genannte „Feldreh“ stellt keine eigene Rasse, aber einen Ökotyp von Reh dar, der gelernt hat, in offenen bzw. sehr deckungsarmen Gebieten durch die Entwicklung

bestimmter Verhaltensstrategien zu überleben. Im Winter sind in den Riedlandschaften des Rheintales Rehsprünge von bis zu 30 Stück zu beobachten, die sich in unmittelbarer Nähe zu den vielgenutzten Spazierwegen aufhalten. Dies einmal zu sehen wäre für einen Bergjäger mit Sicherheit ein ganz besonderes Erlebnis.

Flaschenhals Winter Trotz günstiger Biotopstrukturen stellen die winterlichen Klimabedingungen den natürlich limitierenden Faktor für die Verbreitung und Anzahl von Rehwild im Gebirgsland Vorarlberg dar. Demnach scheiden die schneereichen Bergreviere und Staulagenbereiche als natürliche Überwinterungsräume für das Rehwild aus. Dafür bieten die sonnenexponierten, rasch ausapernden Talflanken unserer Bergtäler ohne weiteres gute Möglichkeiten zur fütterungsfreien Überwinterung des Rehwildes, ungeachtet der damit allfällig zusammenhängenden Verbissverursachung. Die räumliche Trennung von günstigen Sommer- und Wintereinständen kann das Reh auch zu jährlichen Wanderungen von

Vorarlberger Kulturlandschaft – ein Paradies für Rehe.

5 mehreren Kilometern zwingen. Während Weitwanderungen durch die Winterfütterung des Rehwildes im Land vielfach unterbunden wurden, sind die jahreszeitlichen Wechsel zwischen Bergund Tallebensräume noch häufig gegeben.

Winterfütterung beeinflusst Rehwildverteilung Obwohl die Wirkung der Winterfütterung in Bezug auf die Wilddichte in unserer sehr tragfähigen Kulturlandschaft nicht überbewertet werden soll, so übt sie vor allem beim Rehwild einen großen Einfluss auf die räumliche Verteilung der Tiere aus. Jedenfalls würden in den sehr schneereichen Regionen unseres Landes ohne Winterfütterung wesentlich weniger, in manchen Fällen so gut wie gar keine Rehe überwintern, weil die Landschaft dort schneehöhenbedingt dem Reh zu wenig Naturäsung bietet. Die stark verdünnisierte Rehwilddichte im Winter würde sich selbstverständlich auch auf das Rehwildvorkommen im Sommer auswirken. Als Beispiel dazu soll die Wildregion Lech genannt


6 werden. Hier könnte auf Grund der vorherrschenden Biotopstrukturen und winterlichen Lebensraumbedingungen mit hoher und lang andauernder Schneedecke wohl kaum ein Reh ohne menschliche Hilfe überwintern. Durch die Winterfütterung konnte in den vergangenen Jahren jedoch ein Bestand gehalten werden, der einen durchschnittlichen Abschuss von zirka 70 Stück Rehe pro Jahr ermöglichte. Ohne Fütterung wäre hier das Vorkommen von Rehen ausschließlich von Zuwanderungen aus den angrenzenden Regionen abhängig. Wenngleich diese Zahl stark von der Rehwilddichte in den umliegenden Gebieten abhängig ist, so könnten in Lech unter fütterungsfreien Bedingungen wohl kaum mehr als 10 bis 20 Rehe im Jahr erlegt werden.

Keine physiologischen Daten zur Verfügung Leider fehlen uns in Vorarlberg verlässliche langjährige Aufzeichnungen über die Entwicklung von Körpergewicht, Körpergröße und Trophäe erlegter Rehe, wodurch wir keine Aussagen über die anatomische und physiologische Entwicklung sowie allfällige Zusammenhänge von

WILDBIOLOGIE Biotopveränderungen und Populationsdichte treffen können. Daten einzelner Reviere sind mit größter Vorsicht zu handhaben und keinesfalls als allgemein gültig zu betrachten. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Auswirkungen von getroffenen Maßnahmen in Einzelrevieren, wie z.B. die Auflassung von Fütterungen, gar nicht objektiv gemessen, sondern einfach wunschgemäß den Ergebnissen aus der Literatur zitiert werden. Die Statistik über Abschuss und Fallwild stellt daher die einzige langfristige Datengrundlage dar, deren Brauchbarkeit aber wiederum von ihrem Wahrheitsgehalt abhängig ist. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zahlen in der Abschussstatistik seit der gesetzlichen Anordnung der Grünvorlage von erlegten Geißen und Kitzen dem realen Rehwildabgang im Land sehr nahe kommen.

Fast 6.000 Rehe erlegt Die langjährige Abschussund Fallwildstatistik zeigt, dass sich der gemeldete Rehwildabgang in Vorarlberg eigentlich bereits seit den 70er Jahren auf relativ hohem Niveau befindet. Mit dem einen Unterschied, dass in den

früheren Jahrzehnten der Fallwildanteil wesentlich höher war als in der Gegenwart (siehe unten).Während in den 1970er Jahren im Durchschnitt jährlich mehr als 800 Stück als Fallwild gemeldet wurden, sind es seit Inkrafttreten des Jagdgesetzes 1988 nur 265 Stück. Gleichzeitig hat der durchschnittliche Abschuss im abgelaufenen Jahrzehnt gegenüber den 1970er Jahren jedoch um 1.467 Stück, davon ein beträchtlicher Anteil von Kitzen, zugenommen. Auffallend ist, dass bereits in den 1980er Jahren, also zur Zeit der großen Waldsterbensdebatte und Wald-Wilddiskussion landesweit ein durchschnittlicher Abgang von 4.589 Stücken bei einem Fallwildanteil von 11,6% pro Jahr zu verzeichnen war. Seit diesem starken Populationseingriff hat sich der Fallwildanteil stark reduziert, der durchschnittliche Abschuss hingegen die 5.000er Marke überschritten und im laufenden Jagdjahr sogar fast die 6.000 Grenze erreicht.

Zunahme von Rehwild in Bergregionen Die Interpretation der Abschusskurve lässt einwandfrei den Schluss einer deutlichen Zunahme des

März / April 2011 Rehwildbestandes in Vorarlberg, insbesondere im Vergleich zu den 1950er, 60er und 70er Jahren zu. Besonders auffallend dabei ist, dass in jüngerer Vergangenheit die Rehwildabschüsse in den Gebirgsregionen stark gestiegen sind, was mit Sicherheit auch auf die vielerorts gewünschte schutzwaldorientierte Rehwildbejagung zurückzuführen ist. So hat sich beispielsweise der Rehabschuss in der Wildregion 1.4 Hintere Bregenzerach, bestehend aus den Gemeinden Au, Damüls, Schoppernau und Schröcken von 133 Stück im Jahre 1989 auf 321 Stück in diesem Jagdjahr sukzessive nach oben geschraubt. In der Wildregion 1.5a Bolgenach, Subersach (Gemeiden Egg, Hittisau, Sibratsgfäll) ist er während dieses Zeitraumes um 50% gestiegen. Ein anhaltender Verlauf der Abschusskurve nach unten hat sich hingegen kaum in einer Regionen des Landes bestätigt. In waldreichen Regionen ist es auch besonders schwer, die Wirkung der Abschüsse auf die Bestandesentwicklung einzuschätzen. Denn zum einen ist der Rehbestand nicht zählbar, zum anderen verfügt diese Wildart über die Fähigkeit, erhöhte Abgänge innerhalb kürzester Zeit wieder auszu-

Durchschnittlicher Rehwildabgang in Vorarlberg in den Jahren 1950 bis 2010. Aus den 1950er und 1960er Jahren liegen keine statistischen Fallwildzahlen vor.


WILDBIOLOGIE

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Foto: Reinhard Matt

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Vorarlberger Kulturlandschaft – ermöglicht einen hohen Rehwildzuwachs.

gleichen. Ein wichtiger Indikator für die Beurteilung des jagdlichen Eingriffes stellt wie bereits erwähnt die Entwicklung der Altersstruktur dar. Und ein echter Bestandesknick erfolgt in der Regel erst dann, wenn trotz stark gesunkenem Durchschnittsalter weiter mit hohen Abschüssen in den Bestand eingegriffen wird.

Ausblick Wildökologisch betrachtet braucht man sich um den Erhalt des Rehwildes im Land Vorarlberg auf Grund seiner

außerordentlich hohen Anpassungsfähigkeit keine Sorgen zu machen. Jagdwirtschaftlich können waldorientierte Abschussdurchführungen zu spürbarer Verschlechterung der Altersstruktur beitragen, ohne dass damit die Bestandesdichte wesentlich verändert wird. In vielen Regionen des Landes liegt mit Sicherheit ein ungeahntes Rehabschusspotential vor, deren Ausschöpfung jedoch eine gewaltige Auswirkung auf die Populationsund insbesondere Altersstruktur hätte. Angesichts der regional nicht zufrieden stel-

lenden Verbisssituation wird uns aber in so manchen Gebieten nichts anderes übrig bleiben, als hier nochmals ordentlich nachzufassen. Von maßgeblicher Wirkung wären natürlich Änderungen in der Rehwildwinterfütterung. Würde hier ein generelles Fütterungsverbot angeordnet, so würden dies vor allem die schneereichen Bergreviere zu spüren bekommen. Ein Zustand, der den natürlichen Verhältnissen zwar sehr nahe käme, nicht jedoch den Wünschen und Zielen der betroffenen Jagdverfügungsberechtigten und Jäger.

Es soll hier in keiner Weise eine allgemeine Diskussion über Sinn und Unsinn der Rehfütterung vom Zaun gebrochen, sondern vielmehr ein Nachdenken über die gegenwärtige Fütterungspraxis und insbesondere die dabei verwendeten Futtermittel angeregt werden. Denn eines ist sicher: Je naturnäher die Fütterung praktiziert wird, desto länger wird sie Bestand haben. Je künstlicher (z.B. Pellets oder Getreide pur) sie betrieben wird, umso rascher wird sie (hoffentlich) der Vergangenheit angehören.


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Service plus

Alois Türtscher Bundesstraße 27, Rankweil, Tel. 05522/72214 www.türtscher.com

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Fotos: Hubert Cernenschek

LANDESJÄGERBALL

Hochstimmung beim 8. Landesjägerball in Schwarzenberg Jägerball wurde inszeniert von „Frauen-Power“ Ro land Mo o s „Ich freue mich über diese tolle Ballveranstaltung im stimmungsvollen Ambiente dieses Angelika-KauffmannSaales, über die honorigen, teilweise von weit her angereisten Ballgäste und bin absolut stolz auf das erfolgreiche und mit großem Engagement arbeitende Ballkomitee unter Michele Kinz. Was gibt es Schöneres, als in einem restlos ausverkauften Saal mit lauter fröhlichen

Menschen diesen 8. Vorarlberger Landesjägerball zu eröffnen?“ so der sichtlich bes tens gelaunte Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich zu Beginn der langen Ballnacht der Grünröcke. „Mit den beiden verantwortlichen Ballmüttern Michele Kinz und Ulli Metzler, sowie der neuen Moderatorin Martina Rüscher, deutet alles schon in Richtung Frauen Power hin, vielleicht gibt’s sogar einmal eine Landesjä-

v.l.: Moderatorin Martina Rüscher, Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, LJM Dr. Ernst Albrich.

germeisterin?“ schmunzelte vielsagend LJM Dr. Ernst Albrich. Nach der traditionellen, feierlichen Eröffnung durch die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch bat die charmante ProfiModeratorin des Abends Martina Rüscher die „Führungsspitze“ der Jägerschaft, sowie alle Ehrengäste zum Eröffnungstanz auf die Bühne und los ging’s mit der bekannten Aufforderung „Alles Walzer!“

Und so schwangen unter den schmissigen Weisen der bravourösen „Silbertaler-Musikanten“ u.a. Landtagspräsidentin und Inhaberin des Ehrenschutzes Dr. Bernadette Mennel, LR Ing. Erich Schwärzler, der LJM aus dem Burgenland DI Peter Prieler, KR Leo Nagy und KR Otto Reintaler vom Grünen Kreuz, Alt-Vizekanzler Hubert Gorbach, Landeswildökologe DI Hubert Schatz und noch eine ganze Reihe von prominenten Vertretern aus Politik,

v.l.: Lisa Peter, Susi Kohler, „Ballmutter“ Ulli Metzler, Lisi Mohr.


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Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam mit ihren charmanten BegleiterInnen mit sichtlicher Begeisterung und Leidenschaft das Tanzbein. Eine reich dotierte Tombola, zusammengetragen von Hubert Sinnstein und seinem Team, erfreute die unzähligen Ballbesucher mit schönen Sachpreisen und wertvollen Hauptpreisen wie: eine Städteflugreise nach Hamburg für 2 Personen, ein Wellness-Wochenende im Montafonerhof / Tschagguns, ein Genusswochende für zwei Personen im Hotel Kienles „Adlerkönig“ in Balderschwang, eine Dirndl Komplettausstattung von der Fa. Trachten Gössl und eine wertvolle TissotArmbanduhr von Fitzi / Altstätten. Bei der anschließenden Versteigerung von Wildabschüs-

LANDESJÄGERBALL

sen durch die „Auktionatorin“ Martina Rüscher kamen drei Wildabschüsse „unter den Hammer“: Rehbock EJ Ilgenwald / Ebnitertal v. W. Fessler, Gamsbock EJ Latons / Bartholomäberg v. Dr. Muhr und Hirsch EJ Rubach v. J. Steurer u. H. Pircher – ein Weidmannsdank an alle Sponsoren! So richtig „aufgeheizt“ durch den bisherigen Verlauf des unterhaltsamen Ballabends, wurde mit Spannung dem angekündigten Auftritt des „Holstuonarmusigbigbandclubs“ in der Mitternachtsshow entgegengefiebert. Und dann waren sie da: fünf perfekte, musikalisch unkonventionelle, coole Wäldertypen, deren Konzert einfach zum Erlebnis wird. Ihr Auftritt war wie ein Musik-Beutezug durch die musikalische Wild-

Univ. Prof. Dr. Walter Schertler mit Gattin Loretta.

nis vom Mississippi-Delta, über den Capri Fischerstrand bis zu den Gipfeln der Karawanken und kaum ein Musikstück war davor sicher, durch den musikalischen Fleischwolf gedreht zu werden. Als dann schlussendlich noch der Hit des Jahres „Vo Mello bis ga Schopperno beon i gloufo“ regelrecht zelebriert wurde, kannten die Beifalls- und Begeisterungsstürme beinahe keine Grenzen mehr. Spitze! Es war eine lange rauschende Jäger-Ballnacht in einem wunderschönen Ambiente, dessen künstlerische Hand-

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schrift wieder die vom „ProfiDekorateur“ Tischlermeister Wolfgang Meusbuger trug. Das gesamte bezirksübergreifende Organisationsteam samt allen Helfern und Helfeshelfern unter Michele Kinz hat auch beim 8. Landesjägerball wieder ganze Arbeit geleistet und kann mit berechtigtem Stolz auf diese gelungene Landesveranstaltung zurückblicken. Weidmannsdank!

Weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff Landesjägerball).

Im Laufe des Abends fand auch eine kleine Ehrung statt: für seine jahrzehntelange federführende Mitarbeit bei der Durchführung und Organisation der Jägerbälle und deren Moderation, wurde der Stv. Bezirksjägermeister OSR Roland Moos von seinem Freund und „Mitstreiter“ BJM HM Hans Metzler namens der Vorarlberger Jägerschaft mit einem sensationellen jagdlichen Geschenk überrascht.

v.l. Martina Rüscher, BJM-Stv. Roland Moos und BJM Hans Metzler.


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JAGD

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Dank für die erfolgreiche Zusammenarbeit – Bitte um nachhaltigen Dialog

Land e srat Ing. Erich Schw ärzle r as zu Ende gehende Jagdjahr 2010/11 ist geprägt durch eine regionsweise hohe Abschussvorgabe beim Rotwild sowie dem landesweit durchgeführten TBC-Screening. Aufgrund des besonderen Einsatzes der betroffenen Hegegemeinschaften und Jagdreviere sowie der guten Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft und Behördenorganen konnten die vorgeschriebenen Mindestabschüsse sowie die notwendige Anzahl von Untersuchungsproben in den meisten Wildregionen erfüllt werden. Hierfür danke ich allen Mitwirkenden und Verantwortlichen, insbesondere Landesjägermeister Dr. Ernst

Trotz dieser vergleichsweise guten Untersuchungsergebnisse ist es notwendig, weiterhin unsere Wild- und Viehbestände auf ihren Gesundheitszustand zu beobachten und Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung einer Erkrankung zu treffen. So ist auch in Zukunft dar-

Foto: Norbert Greber

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227 Stück Rotwild wurden von den Vorarlberger Jägern entsprechend eines von der Landesveterinärbehörde und dem Landeswildbiologen ausgearbeiteten Verteilungsschlüssels für das TBCScreening bereitgestellt. Auf Grund der teilweise lang andauernden Versuchskulturen liegt das endgültige Ergebnis der Laboruntersuchungen derzeit zwar noch nicht vor, doch brachten die bisher 200 abgeschlossenen Untersuchungsergebnisse lediglich in vier Fällen einen TBC-positiven Befund, was eine sehr geringe Krankheitshäufigkeit von TBC beim Rotwild bedeutet.

Brusthöhle eines TBC-positiven Rothirsches. Gut sichtbare Perlsucht auf dem Rippfell.

Foto: Hubert Schatz

Albrich, sehr herzlich für ihr Engagement bzw. die Bereitstellung des Untersuchungsmaterials und Informationstätigkeit.

auf zu achten, dass z.B. Salzstellen von Wild und Weidevieh so gut wie möglich getrennt werden, erlegtes Wild nicht auf Weideflächen aufgebrochen und TBC-verdächtiges oder sonst krankheitsauffälliges Wild sofort erlegt und zur Untersuchung vorgelegt wird. Die Anpassung der Wildbestandesdichte an die jeweilige Lebensraumkapazität und eine weitgehende Harmonisierung zwischen jagdlichen, alpwirtschaftlichen und forstlichen Zielen stellt dabei eine wichtige Aufgabe dar. Die über 3.000 erlegten Stück Rotwild in diesem Jagdjahr ergeben nicht nur die höchste Abschusszahl, die es in Vorarlberg beim Rotwild je gegeben hat, sondern beweisen auch eindrücklich die Bereitschaft der Jägerschaft, Hegegemeinschaften und Revierverantwortlichen zur regionsweise dringend notwendigen Rotwildredukti-

on. Nachdem die Abschussplanungen für das Jagdjahr 2011/12 unmittelbar bevorstehen, bitte ich alle Beteiligten um eine objektive Erhebung und Darstellung der Wald-Wildsituation in den jeweiligen Wildregionen und Jagdrevieren sowie um eine gemeinsame, zielorientierte und umsetzbare Abschussplanfestlegung. Darüberhinaus bitte ich die Hegegemeinschaften künftig noch stärker die Grundeigentümer bei der Erörterung der Lebensraumsituation und bei der Vorschlagsfindung für die Festlegung des neuen Abschussplanes einzubinden. Im Zeichen des Dialoges, damit wir auch im neuen Jagdjahr auf eine gute Zusammenarbeit mit gegenseitiger erfolgreicher Unterstützung bauen können, wünsche ich allen Jagdausübenden und Jagdverantwortlichen ein kräftiges „Weidmannsheil“.


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KINDERSEITE

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D... wie... Damwild Von Monika Dönz-Breuß

er Damhirsch ist ein mittelgroßer Hirsch, welcher ursprünglich in Klein- und Vorderasien zuhause war. Durch uns Menschen wurde er aber in viele Gebiete Europas und andere Teile der Welt eingeführt.

D

Geweih

Auf den ersten Blick fallen das Schaufelgeweih beim Männchen und das gefleckte Sommerfell auf. Der Damhirsch ist deutlich größer als ein Rehbock, aber kleiner und vor allem leichter als ein Rothirsch. Er wird 130 bis 175 cm lang, hat einen 20 cm langen Wedel und wiegt zirka 65 bis 110 kg, das Weibchen ist zierlicher und leichter. Im Winter ist das Damwild an Kopf, Hals und Ohren braungrau, auf

Brunft

Der Damhirsch hat wie der Rothirsch und der Rehbock ein Geweih, welches jährlich abgeworfen wird und dann wieder nachwächst. Das Weibchen hat kein Geweih.

Damwild im Winterkleid.

dem Rücken und an den Seiten schwärzlich, an der Unterseite aschgrau gefärbt.

Sehr anpassungsfähig Damwild lebt gern in lichten Wäldern mit ausgedehnten Wiesen. Es ist aber sehr anpassungs-

fähig und kann so in fast allen Regionen Europas angetroffen werden. Wie das Rot- und Rehwild ist auch das Damwild ein Wiederkäuer und ernährt sich von Gras, Laub, Heu als auch von Trieben und Rinde von Bäumen.

Jägersprache Im ersten Lebensjahr = Damhirschkalb, Damwildkalb Fortpflanzungszeit = Brunft Schreien der Hirsche während der Brunft = knören Lautäußerung zum Kontakthalten zwischen Alttieren und Kälbern = blöken, mahnen Ohren = Lauscher Fell = Decke Schwanz = Wedel Die allgemeinen Bezeichnungen sind gleich wie beim Rotwild.

Die Brunft beginnt beim Damhirsch Anfang Oktober und dauert bis Mitte November. Auch der Damhirsch röhrt und kämpft mit anderen Damhirschen, die weiblichen Tiere werden aber nicht wie beim Rothirsch zu einem Rudel getrieben und verteidigt. Mitte Juni beginnt die Setzzeit der Kälber. Geschlechtsreif werden die Tiere mit etwa 2,5 Jahren.

Feinde Der Hauptfeind des Damwildes ist der Wolf. Dort, wo der Wolf nicht zuhause ist, ist der Mensch der Hauptfeind für die erwachsenen Tiere. Neugeborene Kälber werden manchmal auch von Füchsen, Wildschweinen und Kolkraben gefressen. Damwild kann bis zu 25 Jahre alt werden.


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HEGESCHAU FELDKIRCH

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Feine kleine Hegeschau im Bezirk Feldkirch Christian Am m ann ie Hegeschau der Bezirksgruppe Feldkirch fand am Samstag den 5. Februar 2011 im Winzersaal in Klaus statt. Schon am Nachmittag war das Interesse der Öffentlichkeit groß, die geleistete Arbeit der Jäger zu besichtigen. Gesamt wurden 403 Trophäen im schön geschmückten Saal in Klaus präsentiert. Bei seiner Begrüßungsansprache beim Festabend betonte BJM Elmar Müller, dass man das Hegeziel sicher erreicht habe. Gegenüber dem Vorjahr wurden 51 Trophäen mehr vorgelegt. Vizebürgermeister Gert Wiesenegger überbrachte im Namen der Gemeinde Klaus die Grußworte. Ein Dank gelte allen Jägern für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr, sowie der Familie Jäger für die Durchführung des Raubwildfellmarkts, welcher von 9:00 bis 16:00 Uhr im Rahmen

Foto: Monika Dönz-Breuß

D

Bereits am Nachmittag war das Interesse der Öffentlichkeit groß, die geleistete Arbeit der Jäger zu besichtigen.

der Hegeschau im Winzersaal stattfand. Wildökologe DI Hubert Schatz bedankte sich im Namen der Vorarlberger Landesregierung für die wesentlich mehr geleistete Arbeit, welche nicht immer einfach zu erfüllen sei. Der Bezirk Feldkirch stehe im Mittelpunkt jagdlicher Maßnahmen, den Wildbestand so gut wie möglich an die Waldgegebenheiten anzupassen. Ge-

DIE BESTEN

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich bedankte sich für die Ausrichtung dieser kleinen feinen Hegeschau. Es werde immer schwieriger, die Abschüsse zu erledigen und dies stelle eine immer größere Herausforderung für die Jäger dar. Beim Tuberkulose-Screening wurden 227 Stück vorgelegt, von

Punkte

Erleger

Revier

Hirsch 205,55 197,26 188,48

Dr. Peter Michaelis Mag. Stefan Hampel Roman Rauch

GJ Laterns GJ Laterns GJ Laterns

Rehbock 133,18 113,20 110,18

Markus Jadmicek Roman Rauch Dr. Stefan Seykora

GJ Viktorsberg GJ Laterns GJ Zwischenwasser III

10 Klasse IIa Gesamt

Gamsbock 104,40 104,28 97,68 Gamsgeiß 99,08 93,25 86,28

Dr. Stefan Dertinger Andreas Besseberg Günther Rath

Markus Felder Fritz Kohler Reinhard Metzler

EJ Obere Wüste GJ Zwischenwasser III EJ Gävis

EJ Saluver GJ Schnifis EJ Breitenwald

denen nur vier als positiv bewertet wurden. Er möchte aber davor warnen, jetzt einen Rückschluss zu ziehen, dass dieses Problem erledigt sei. Bei der Birkwildbejagung gebe es eine Anfrage der EU an Österreich bezüglich der Frühjahrsjagd. In Vorarlberg sei man mit dem bisherigen Monitoring, die Art und Weise wie man das Birkwild zählt und dokumentiert, auf dem richtigen Weg, um auch in Zukunft die Birkwildjagd weiterhin ausüben zu dürfen. Die Jagd stelle zusätzlich einen hohen wirtschaftlichen Wert dar, was auch eine hohe Motivation sei, um die Artenvielfalt der Reviere zu erhalten.

rade im Saminatal habe es eine große Vorgabe am Abschuss beim Rotwild gegeben. Es komme wieder viel Arbeit auf die Jäger zu, die gemeinsam mit Diskussionen und Augenmaß zu verfolgen sei.

Mehrjährige Jährlinge Gesamt

Feldkirch

11 6 3 0 65 74 150 88 238

Gesamt

10 17 25 52

Gesamt

5 15 19 39 403


März / April 2011 Nach den Grußworten wurden von BJM Elmar Müller und BJM-Stv. Mag. Jörg Gerstendörfer die Treuabzeichen für 20-, 30- und 40-jährige Mitgliedschaft verliehen. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Feldkir-

HEGESCHAU FELDKIRCH cher Jagdhornbläsern, dem 1. Vorarlberger Jägerchor und dem Trio Dreiklang. Ein kräftiger Weidmannsdank gilt all jenen, welche im Hintergrund bei der Umsetzung dieser Hegeschau mitgewirkt haben.

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TREUEABZEICHEN Für zwanzig Jahre Mitgliedschaft in der Vorarlberger Jägerschaft wurden fünf Jäger mit dem Treueabzeichen in Bronze ausgezeichnet. Das Treueabzeichen in Silber erhielten sieben Mitglieder und für 40jährige treue Vereinszugehörigkeit wurden vier Jäger von BJM Elmar Müller mit dem Treueabzeichen in Gold ausgezeichnet. Gold ROJ HM Paul Eberle, Frastanz Kurt Ernst Ehe, Götzis Werner Gächter, Hohenems Rudolf Polt, Feldkirch-Altenstadt

Foto: Christian Ammann

Silber Othmar Amann, Koblach Elmar Güfel, Satteins Walter Kadoff, Muntlix Dr. Heinz Kugler, Rankweil Walter Mathis, Batschuns Johann Rohrer, Rankweil Josef Summer, Fraxern Bronze Karl-Heinz Hasler, Schaan – FL Adolf Keckeis, Sulz Wolfgang Kersting, Schellenberg – FL Andreas Kessler, Triesen – FL Helmut Klammer, Sulz

Verleihung der Treueabzeichen.

9. RAUBWILD-FELLMARKT 2011 Die Anlieferung von getrockneten Fuchsbälgen war wegen der Staupe im vergangenen Jahr und dem immer noch niedrigeren Preis

in diesem Jahr ziemlich mager. Viel besser lief es bei den frisch gegerbten Fellen: zirka 70-80 Felle wechselten den Besitzer.

Mit ausschlaggebend für den guten Verkauf der frisch gegerbten Felle waren zum Teil auch die zwei anwesenden Fachfrauen (Fellkünstlerin-

nen) Frau Mag. Maria Baumschlager und Frau Claudia Bein, die ihre Produkte zeigten. Anregungen zum Selbermachen wurden sehr gut und gerne von den Besuchern angenommen. Die Fellmarkt-Besucher konnten ab 14 Uhr die Hegeschau vom Bezirk Feldkirch im Winzersaal besichtigen. Für den 10. Raubwild-Fellmarkt 2012 wurden schon einige Anregungen vorgemerkt. Z.B. wären fürs nächste Jahr mehr frisch gegerbte Felle gefragt.

Info: Hubert Jäger Mobil 0676 6272613 hubert@jaeger.at


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AUSSCHÜSSE

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AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR

Teil 6: Fachausschuss für Rehwild

besser ersichtlich ist • Hinterfragung der Einstufung des Alters (sind 3-4jährige Böcke auch Ernteböcke?)

Eine der Hauptaufgaben des Rehwildausschusses ist es, dem Trend eines möglichst hohen Abschusses ohne jegliche Auswahl entgegenzuwirken. Dies ist auch beim einem dem Waldzustand angepassten Wildstand durchaus möglich, wenn auch an die Qualifikation des Jägers höhere Anforderungen gestellt werden. Dies konnte in der Wildregion 1.8 im Bezirk Bregenz demonstriert werden: in zahlreichen Veranstaltungen wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Sozialstruktur auch beim Rehwild notwendig ist, d.h. dass auch eine Anzahl reifer, sprich erwachsener Böcke zum Wohlbefinden des Bestandes und zur Minderung von Waldschäden vorhanden sein sollte. So wurde bei der Hegeschau der Abschuss visualisiert, indem die Einteilung in Jugend-, Mittel- und Ernteklasse beibehalten wurde. Entsprechend dieser Einteilung wurden auch die Trophäen bei der Hegeschau präsentiert.

• Ein zentrales Thema ist auch die Fütterung des Rehwildes, wobei dies, unter Berücksichtigung wildbiologischer Erkenntnisse, absolut befürwortet wird. Erfolge • Als besonderen Erfolg sieht der Ausschuss seine erfolgreiche Mitarbeit bei der Abänderung der Schusszeiten für Rehgeißen und Kitze an. So wurde der Beginn der Schusszeit vom 1. Juni auf 16. August verlegt. • Zudem gelang es – u.a. durch Bemühungen des Rehwildausschusses – jägerschaftsintern das Zielalter des Erntebockes von vier auf fünf Jahre anzuheben.

Fo to : Hubert Schatz

Leitgedanken des Rehwildausschusses: • Weg von der Einteilung des Rehwildes in Jährlinge und Mehrjährig hin zu einer Einteilung in Jugend-, Mittel- und Ernteklasse – sodass die Zusammensetzung des Abschusses

Fo to : Hubert Schatz

Hubert Sinnstein: „Rehwildhege unmodern? war das Motto eines von drei Rehwildtagen, die vom Rehwildausschuss veranstaltet wurden. Und der Gedanke, dass auch Rehwild eine weidgerechte Bejagung verdient, zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit des Mitte der Neunzigerjahre installierten Rehwildausschusses.“

Insgesamt ist der Rehwildausschuss ständig um „Gleichstellung“ des Rehwildes mit den anderen Schalenwildarten bemüht. „Dass ihm da ein scharfer Gegenwind von forst- und landwirtschaftlicher, aber auch von wildbiologischer, Seite ins Gesicht bläst, lässt sich nicht bestreiten. Aber der Ausschuss findet, dass unsere kleinste und zierlichste Schalenwildart durchaus verdient, dass man sie sinnvoll und weidgerecht bejagt und wird auch in Zukunft seine Bemühungen darum fortsetzen.“

Mitglieder des Fachausschusses für Rehwild: Obm. Hubert Sinnstein, Reicharten 125, 6932 Langen Christoph Jochum, Forchenwaldstr. 14, 6714 Nüziders Roman Jochum, Großdorf 275, 6863 Egg Hubert Loretter, Böschenmahdstraße 5b, 6800 Feldkirch Erich Plangg, Flurgasse 3, 6706 Bürs

Martin Rhomberg, Schmalenegg 8, 6850 Dornbirn Ing. Erich Scheffknecht, Wehrgraben 6, 6850 Dornbirn August Willi, Auen 13, 6943 Riefensberg Alt-BJM DI Hansjörg Zangerl, Fluh 14a, 6900 Bregenz Kooptiert: DI Hubert Schatz, Hinterm Stein 303, 6886 Schoppernau


M채rz / April 2011

ANZEIGEN

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JAGD & RECHT

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IM RECHT GEPIRSCHT

Eingetragene Partnerschaft Dr. Rainer Welte Am 01.01.2010 ist das Eingetragene Partnerschaft-Gesetz (EPG) in Kraft getreten. Weil bei verschiedengeschlechtlichen Paaren die Ehe offensteht, gilt das Rechtsinstitut der eingetragenen Partnerschaft nur für gleichgeschlechtliche Paare. Solche eingetragenen Partnerschaften sind vom Schutzbereich der Artikel 8 und 14 EMRK umfasst, die sowohl ein Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens garantieren, als auch ein Diskriminierungsverbot festlegen. Bei der eingetragenen Partnerschaft handelt es sich um eine Lebensgemeinschaft auf Dauer mit gegenseitigen Rechten und Pflichten. Die Voraussetzungen zum Eingehen einer eingetragenen Partnerschaft wurden weitgehend dem Ehegesetz entnommen, doch erfolgt die Begründung nicht vor dem Standesamt, sondern vor der Bezirksverwaltungsbehörde. Gleichgeschlechtliche Partner dürfen keinen gemeinsamen Familiennamen führen. Die Konstruktion eines gemeinsamen Namens unter Vor- bzw. Nachstellung des bisherigen Nachnamens für diesen Partner ist jedoch möglich.

Gleichgeschlechtliche Partner dürfen weder gemeinsam Kinder adoptieren, noch die Kinder des jeweils anderen Partners an Kindes statt annehmen. Dieses Adoptionsverbot findet sich auch in den meisten anderen europäischen Regelungen zur Lebenspartnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare. Nach österreichischem Adoptionsrecht wäre eine Adoption auch schon deshalb ausgeschlossen, weil dieses Konstellationen, bei denen ein Kind zwei rechtliche Väter oder zwei rechtliche Mütter hat, nicht zulässt. Auch eine medizinisch unterstützte Fortpflanzung ist nur in einer Ehe oder Lebensgemeinschaft von Personen verschiedenen Geschlechts zulässig. Mit der Erlassung des EPG wurden zahlreiche bundesgesetzliche Vorschriften geändert; insbesondere erfolgten Anpassungen im geltenden Zivil- und Zivilverfahrensrecht sowie im Sozialversicherungs- und Steuerrecht. Aufgrund des EPG müssen auch zahlreiche Landesgesetze geändert und adaptiert werden. Diesem Umstand

trägt der Vorarlberger Gesetzgeber nunmehr mit einer Sammelnovelle (Gesetz über die Berücksichtigung der eingetragenen Partnerschaft) Rechnung. Mit dieser Sammelnovelle werden zahlreiche Landesgesetze, insbesondere auch das Jagdgesetz geändert. Das Jagdgesetz ist jedoch nur im § 12 Abs 2 hievon betroffen. In dieser Bestimmung wird das Stimmrecht in der Vollversammlung der Jagdgenossenschaften geregelt. Demnach ist das Stimmrecht persönlich oder durch einen schriftlich Bevollmächtigten auszuüben, wobei ein Bevollmächtigter, abgesehen vom Ehegatten sowie von Eltern und Kindern, höchstens drei Mitglieder vertreten darf. In Abänderung bzw. Ergänzung dieser Bestimmung wird nunmehr klargestellt, dass mit der Stimmrechtsausübung künftig auch der eingetragene Partner bzw. die eingetragene Partnerin bevollmächtigt werden kann. Zu diesem Zweck wird nunmehr im § 12 Abs 2 Jagdgesetz die Wortfolge „vom eingetragenen Partner“ eingefügt. Die gegenständliche Sammelnovelle nimmt der Lan-

desgesetzgeber weiters zum Anlass, unabhängig vom EPG eine weitere Bestimmung im Jagdgesetz zu ändern. Gemäß § 13 Abs 1 letzter Satz Jagdgesetz müssen die Mitglieder des Jagdausschusses in den Landtag wählbar sein. Das bedeutet, dass nach dieser Bestimmung nur Landesbürger in den Jagdausschuss gewählt werden dürfen. Landesbürger sind österreichische Staatsbürger, die in einer Gemeinde des Landes Vorarlberg ihren Hauptwohnsitz haben. Diese Beschränkung der Wählbarkeit führte in der Praxis dazu, dass fachlich qualifizierte und engagierte Personen, die keine Landesbürger sind, nicht in den Jagd ausschuss gewählt werden konnten. Mit der Sammelnovelle wird die Bestimmung, wonach die Mitglieder in den Landtag wählbar sein müssen, ersatzlos gestrichen. Die Vorarlberger Jägerschaft hat gegen die vorangeführten Änderungen des Jagdgesetzes im Zuge des Begutachtungsverfahrens keine Einwände erhoben.

COMMUNITY AUF WWW.VJAGD.AT Die Community der Vorarlberger Jägerschaft auf www.vjagd.at bietet Mitgliedern der Vorarlberger Jägerschaft als auch Interessierten aus Nah und Fern die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten. Im Rahmen der 1. Online-Jägerlotterie der Vorarlberger Jägerschaft haben all jene, welche ihren Code auf www.vjagd.at/jaegerlotterie eingelöst haben, sich automa-

tisch auf der Community registriert. Mit dem Benutzernamen und dem Passwort, mit welchem Sie sich für die Jägerlotterie registriert haben, können Sie nunmehr in die Community auf www.vjagd.at einsteigen und mit anderen Gleichgesinnten kommunizieren – Sie können das täglich machen oder nur wöchentlich oder überhaupt nie – dies liegt in Ihrem Ermessen. Da viele

Community-Mitglieder einen Spitznamen als Benutzernamen verwenden, ist es praktisch, wenn ein persönliches Foto hochgeladen wird und die persönlichen Daten in der Community eingetragen werden – für den höheren Erkennungseffekt. Über die Community wird die Vorarlberger Jägerschaft in naher Zukunft einen Newsletter verbreiten, welcher die neuesten Informa-

tionen rund um die Vorarlberger Jägerschaft beinhaltet – damit Sie als unser Mitglied immer aktuell informiert und auf dem neuesten Stand sind. Bei Fragen oder Problemen mit dem Jagdportal steht Ihnen Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann (info@vjagd.at) oder Monika Dönz-Breuß (monika.doenzbreuss@vjagd.at) gerne zur Verfügung.


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BEZIRKSGRUPPE DORNBIRN

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Verleihung der Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe im Bezirk Dornbirn Bruno Metzler m 03. Februar 2011 hielt die Bezirksgruppe Dornbirn im Gasthaus „Werbenhof“ in Dornbirn eine Vorstandssitzung und im Anschluss daran den traditionellen „Jägerstammtisch“ ab. In diesem Rahmen wurden an die erfolgreichen Teilnehmer der Jägerschule die Jagdbriefe und Jagdschutzbriefe überreicht.

A

In seiner Ansprache stellte BJM LJM-Stv. Sepp Bayer die

Struktur der Vorarlberger Jägerschaft dar und ersuchte die Anwesenden, der Jägerschaft beizutreten. Weiters erklärte er den „Jungjägern“, dass durch die Jägerschule ein gewisser Wissensstand erreicht worden sei. Wichtig sei aber auch eine laufende Weiterbildung, da auch der Bereich Jagd laufenden Änderungen unterworfen sei. Enorm wichtig sei auch eine weidgerechte Jagdausübung, trotz modernster Technik. Die Jagd sei so auszuüben,

dass auch dem sonst schon gestressten Wild noch eine Chance gegeben werde. Unmittelbar mit der Jagdausübung sei auch der Begriff „Hege“ verbunden. Jeder erfahrene Jäger könne bestätigen, dass die Hege einen Großteil des Zeitaufwandes im Bereich Jagd in Anspruch nehme, um ein Revier ordentlich zu führen. Anschließend wurden von BJM LJM-Stv. Sepp Bayer, gemeinsam mit der Geschäftsstellenleiterin Carmen Kauf-

mann und BJM-Stv. Bruno Metzler, die Jägerbriefe und der Jagdschutzbrief an die „Jungjäger“ bzw. das Jagdschutzorgan überreicht. Bei der anschließenden Feier lernten die Jungjäger nicht nur den Ausschuss der Bezirksgruppe Dornbirn kennen, sondern auch eine sehr große Anzahl von Jägern (Stammtischteilnehmer), die über einen sehr großen Erfahrungsschatz verfügen.

Jägerbriefe: Mag Thomas Erath, Dornbirn Peter Greppmayr, Lustenau Mag (FH) Stephan Hohn, Dornbirn Jürgen König, Lustenau Constantin Latt, Dornbirn Bertram Penterling, Dornbirn Stephan Rhomberg, Dornbirns Thomas Vögel, Dornbirn

Jagdschutzbrief: Die neuen Jungjäger bzw. das neue Jagdschutzorgan des Bezirkes mit Alt-BJM Ewald Baurenhas (1.v.l.) und BJM Sepp Bayer (4.v.l.).

Tobias Wohlgenannt, Dornbirn

HOHER BESUCH BEI DER LANDESJÄGERMEISTER-KONFERENZ IM RAIFFEISENHAUS WIEN Anlässlich ihrer 1. Jahreskonferenz 2011 hatten Österreichs Landesjägermeister über Einladung von LJM Dr. Christian Konrad (NÖ) Lebensminister DI Nikolaus Berlakovich im Raiffeisenhaus Wien zu Gast, um gemeinsame Vorgangsweisen hinsichtlich der Verwendung von bleifreier Schrotmunition für die Wasserwildjagd und des „Int. Jahres des Waldes“ zu diskutieren. Hans-Fried em ann Zed k a

v.l. LJM DI Dr. Ferdinand Gorton (Kärnten), Hans-Friedemann Zedka (Presse), LJM Günther Sallaberger (Wien), Dr. Peter Lebersorger (Generalsekretär), Vorsitzender LJM DI Peter Prieler (Burgenland), LJM Stellv. Dr. Walter Brunner (Kärnten), Bundesminister DI Nikolaus Berlakovich, LJM-Stellv. DI Peter Traupmann (Burgenland), LJM ÖR DI Heinz Gach (Steiermark), LJM-Stellv. Josef Monz (Kärnten), LJM ÖR Sepp Brandmayr (Oberösterreich), LJM Dr. Ernst Albrich (Vorarlberg).


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WAFFE & SCHUSS

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Serie: Historische Entwicklung der Jagdgewehre – Teil 1

Jagdgewehre vom Ende der Koalitionskriege 1809-1914, geschichtlicher Rückblick: We rne r Be e r, Be zau Bataillo nsk d t. Majo r d e r Kaise rjäge r-Schütze nk o m p anie Be zau

Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege und deren, für Tirol und Vorarlberg dramatischem Ausgang,

Steinschlossbüchse (f. d. Jagd) – Kugelgewehr aus dem Jahre 1804

wurde Vorarlberg – damals 80.000 Einwohner zählend – von ca. 10.000 bayerischen Soldaten besetzt und zur

Ablieferung sämtlicher Blank- und Schusswaffen, unter starker Visitierung, an Bayern gezwungen. Die Besetzung Vorarlbergs und Tirols dauerte bis zum Jahre 1814. Im Herbst des Jahres 1814 trat dann der „Wiener Kongress“ zusammen, um die Wiederherstellung alter „Legalität“ zu beschließen. Auch ein Versuch, die alte landesfürstliche „Regalität“ des Jagdrechtes wieder zu erlangen, scheiterte. Fürst Wenzel von Metternich zwang Österreich erneut seine verhasste Politik auf, und als überzeugter Gegner von Liberalismus, Demokratie und Nationalsozialismus, gründete er die „Heilige Allianz“ von 1815 und stützte sich dabei ganz auf die Macht der Armee und Polizei. Die Revolution von 1848 zwang ihn dann zum Rücktritt und zur Flucht.

Fotos: Archiv Werner Beer

„Geburt“ des bürgerlichen Jagdrechtes

Jagd-Steinschlossflinte aus dem Jahre 1870

In Österreich und Deutschland wurden erst im Jahre 1848 die landesfürstlichen, adeligen Jagdprivilegien aufgehoben. Mit der Bindung des Jagdrechtes an den Besitzstand, kamen erstmals bürgerliche Kreise verstärkt in den Genuss der Jagdausübung. Das durch mehr als drei Jahrzehnte entstandene Vakuum an tauglichen Jagdwaffen für die jagdlich interessierten Bürger war deutlich spürbar. Es wurden


März / April 2011 speziell in Vorarlberg vielfach längst veraltete, überholte und bei weitem nicht mehr zeitgemäße Steinschlossgewehre für die Ausübung der Jagd verwendet, wobei diese „Jagdwaffen“ größtenteils aus ausgemusterten Militärbeständen kamen.

Das SteinschlossJagdgewehr Das Steinschloss war ein ausgeklügelter Zündmechanismus unter Betätigung eines Feuersteines auf die Batterie (Metallklappe), wodurch die „Pfanne“ geöffnet wurde und durch den Abrieb der Batterie die entstandenen Funken, das in die Pfanne eingebrachte Schwarzpulver (Zündkraut) zur Zündung brachte und in weiterer Folge durch das kleine Zündloch die Treibladung im Lauf des Vorderladergewehres gezündet wurde und sodann der Schuss brach.

Der Ladevorgang Das feinkörnige Schwarzpulver wurde aus der Pulverflasche (Pulverhorn) mit dem Pulvermaß dosiert in den Lauf geschüttet, mit dem am Gewehr befindlichen Ladstock verdichtet, das Schusspflaster (gefetteter Leinenfleck) auf die Mündung gelegt, die Bleikugel samt Schusspflaster mit dem Daumen in den Lauf gedrückt und mit dem Ladstock in den Lauf geschoben, bis sie stramm und fest auf dem verdichteten Schwarzpulver saß. Der Hahn wurde in die „Laderast“ gestellt, der Pfannendeckel (Batterie) geöffnet, das Zündkraut auf die Pfanne geschüttet, die Batterie geschlossen und der Hahn schlussendlich gespannt. Nun war das Vorderlader Steinschloss-Jagdgewehr feuerbereit.

WAFFE & SCHUSS

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Das gebräuchlichste Kaliber war 11,8 mm (Bleikugel) und die Mündungsgeschwindigkeit betrug zirka Vo 330 m/s. Die Visierung war, wie damals üblich, offen, d.h. das Ziel wurde über Kimme und Korn anvisiert. Die wirksame Treffer-Reichweite auf Hochwild war zirka 80-100 m.

Nachteile des Steinschlosssystems für Jagdgewehre Abgesehen von der eher aufwändigen und komplizierten Handhabung bei der Vorbereitung zur Schussabgabe, war es natürlich auch ein großes Problem, dieses Jagdgewehr bei starkem Wind oder Regen zu verwenden, da einerseits das Zündpulver aus der Pfanne verblasen oder andererseits das Zündpulver nass wurde und dadurch Versager vorprogrammiert waren. Auch beim steil Auf- od. Abwärtshalten konnte es vorkommen, dass das Zündpulver aus der Pfanne rutschte und so eine Schussabgabe verunmöglichte. Ein weiterer Nachteil war auch die „Einschüssigkeit“, d.h. bei einem Fehl- oder Weidwundschuss war ein schneller, erlösender Nach- oder Fangschuss in der Regel nicht mehr möglich. Oft war es auch recht schwierig, sich an eine weidgerechte Schussdistanz (80100 m) an das betr. Wild heranzupirschen, deshalb wurde dieses „frühzeitliche“ Steinschloss-Jagdgewehr auch eher bei Ansitz-, Treibund Drückjagden als Jagdwaffe verwendet.

Teil 2: Perkussionswaffen als Jagdgewehre

Pulverhorn – feinkörniges Schwarzpulver – Bleikugel mit Schusspflaster (gefetteter Leinenfleck) – Pulvermaß – Schrotmaß

Pulverflasche – feinkörniges Schwarzpulver – Kugel mit Schusspflaster – Pulvermaß – Schrotmaß

Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel auch 2011 in Nenzing Am 17. April 2011 wird auf der Latzwiese in Nenzing wiederum die Landesmeisterschaft in der jagdlichen Kugel ausgetragen. Die Vorarlberger Jägerschaft als Organisator wünscht sich natürlich eine zahlreiche Teilnahme von Seiten der Jägerschaft als auch der Jagdschutzorgane. Sinn dieser Veranstaltung ist es und sollte es sein, dass dieser Wettbewerb (mangels Alternativen) auch und vor allem als Möglichkeit gesehen wird, in verschiedenen Disziplinen auf Wildscheiben zu schießen und die Schussabgabe als Training zu sehen.

Der olympische Gedanke, vor allem aber die Möglichkeit einer zusätzlichen Übung unter Gleichgesinnten sollten ein wichtiges Motto dieses schönen Anlasses in einer reizvollen Umgebung sein. Unter den Teilnehmern werden zudem – unabhängig von der Punktezahl – zehn schöne Preise verlost. In diesem Sinne bitten wir alle Vereinsmitglieder um eine möglichst zahlreiche Teilnahme. Mit Schützengruß Dr. Heinz Hagen Landesschießreferent


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WAFFE & SCHUSS

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WAFFE & SCHUSS

Jederzeit Hubert Schedler

er Inhalt des Waffenschrankes ist ein größeres oder kleineres Stück Geschichte mit Eckdaten des Jägerlebens. Klar durch Technik dokumentiert bietet dieser ein Stück persönlicher Jagdgeschichte, ruft Erinnerungen wach und verbindet Vergangenheit mit Gegenwart.

D

Der Mensch war und ist Sammler. Der Jäger ist auch Sammler. So sammelt sich außer Waffen eben auch Munition verschiedener Kaliber im Schrank. Ob Einzelstücke oder Packungen für Waffen, die schon vor geraumer Zeit veräußert wurden, oder deren Herkunft man sich eigentlich nicht (mehr) erklären kann. Aber sie können, bei mangelnder Sorgfalt, eine nicht zu unterschätzende Fehlerquelle darstellen. Vielleicht könnte man sich sogar von Teilen des Schrankinhaltes trennen. Öfters als man glauben möchte, finden sich in Munitionsschachteln nicht nur Patronen verschiedener Hersteller sondern auch verschiedener Kaliber. Es gibt immer wieder tragische Unfälle mit Waffen, die fast ausschließlich auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen sind. Die Verwendung „falscher“ Munition ist eine bekannte Fehlerquelle. Vom „Lehrbeispiel“ einer 20er Schrotpatrone im Lager einer 12er Flinte ist für jene ein Thema, die solche Waffen, oder zumindest diese Patronen besitzen und dann verwenden.

Zur Erinnerung: Eine Patrone im Kaliber 20 bleibt mit ihrem Rand im Übergang des Patronenlagers einer 12er Flinte stecken. Wer dann, aus welchen Gründen immer, eine „passende“ Patrone dazu/darauf lädt, hat die Voraussetzungen für einen Unfall geschaffen. Die dünnwandigen Schrotläufe halten dem Druck nicht stand. Wird bei einer Jagd mit Schrot „irrtümlich“ eine Patrone mit Flintenlaufgeschoß verschossen, werden die möglichen Folgen rechtlich dem Schützen angelas tet. Der Gefahrenbereich eines Flintenlaufgeschosses liegt – auch als abprallendes Geschoß – bei ungefähr eineinhalb Kilometern! Oder anders und anschaulicher ausgedrückt, der fünffache von 3mm Schroten. Durch die nahezu unüberschaubare Vielzahl an verschiedenen Kalibern ist es auch bei den so genannten Kugelpatronen möglich, Patronen eines anderen Kalibers zu laden, und wenn andere Voraussetzungen auch noch zutreffen, sie auch noch abzufeuern. Wird eine Patrone durch den Auszieher gehalten, wird sie mit großer Wahrscheinlichkeit beim Betätigen des Abzuges auch gezündet. Wenn die „falsche“ Patrone ein kleineres Geschoßkaliber hat als der Lauf, können ernstere Folgen ausbleiben. Ist der Geschoßdurchmesser jedoch größer, „verstopft“

dieses Geschoß den Lauf sehr wirkungsvoll. Der Druck muss und wird entweichen. Es kommt zu einer Waffensprengung mit nicht absehbaren Folgen. Die Explosion ereignet sich so ca. 30 bis 40 Zentimeter vor dem Gesicht des Schützen. Wenn möglicherweise Unbeteiligte auch noch zu Schaden kommen, sind die Auswirkungen in der Regel um ein Vielfaches schlimmer und nachhaltiger. Auf Schießständen ist durch die räumliche Nähe anderer Personen diese Möglichkeit gegeben. Vorbeugen ist also besser. Beispielsweise durch: • Aufbewahrung von Munition nur in der Originalverpackung • Nur die zum Gewehr passende Munition mitnehmen; zur Jagd nur jene, mit der das Gewehr eingeschossen ist. • Nach der Jagd oder dem Schießstandbesuch die Restmunition wieder in die richtige(n) Verpackung(en) einordnen. (Reserve- und „Taschenmunition“?) • Vor dem Laden Lauf kontrollieren, ob er frei ist von Fremdkörpern; Schmierund Konservierungsmittel sind auch „Fremdkörper“. Ein Mündungsschoner ist keine Garantie dafür, dass sich keine Fremdkörper im Lauf befinden. • Auf Schießständen liegen auch „vergessene“ Patronen anderer Schützen. Also jede Patrone vor dem Laden kontrollieren.

Wer meint, dass eine Waffe ausreichend gewartet ist, wenn man ihr die allgemeine Pflege angedeihen lässt, irrt. Wir fahren ein Auto ja auch nicht in die Waschstraße und haben damit den Service mit erledigt. Das mehr oder weniger empfindliche Innenleben der Verschlüsse und Schlageinrichtungen besteht aus maßund passgenauen Kleinteilen. Bolzen, Stifte, Klinken, Rasten, Federn und Federchen müssen hier auf engstem Raum mit minimalen Toleranzen funktionieren. Die Stechereinrichtungen sind diesbezüglich besonders erwähnenswert. Die im Handel befindlichen Schmier-, Reinigungs- und Konservierungsmittel sind von unterschiedlicher Qualität mit verschiedenen spezifischen Eigenschaften. So entscheidet der Lösungsmittelanteil darüber, wie schnell und nachhaltig diese Produkte eindicken und als zähe bis feste Masse unerwünschte Auswirkungen haben. Spätestens dann, wenn Schlageinrichtungen „gebremst“, also zeitverzögert reagieren oder überhaupt nicht mehr funktionieren, besteht akuter Handlungsbedarf. Ebenso, wenn das vertraute und manchmal störende Klick des einrastenden Stechers nicht mehr hör- und spürbar ist. Jeder Einzelne trägt die Verantwortung im Umgang mit seinem Gewehr.


März / April 2011 ie Firma Pfeifer Waffen wurde 1978, damals noch unter dem Namen Montfort Waffen, von Klaus Pfeifer gegründet und seit April 2003 wird sie von seinem Sohn Christian Pfeifer geführt.

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Die Firma hat sich über die Jahre einen hervorragenden Namen in der Jagdbranche gemacht. Vor allem unsere

ANZEIGEN Werkstatt mit unserem Büchsenmachermeister Herrn Otto Ziller ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und es werden von uns sämtliche Sonderwünsche erfüllt. Stärkster Revolver der Welt Es wurde von uns z.B. der stärkste Revolver der Welt im Kal. .600 Nitro Express gebaut.

Kürzeste Jagdwaffe der Welt Stolz sind wir auch auf die eigene Entwicklung der kürzesten Jagdwaffe der Welt: unsere Pfeifer SR2, welche wir mittlerweile in ansehnlicher Stückzahl weltweit verkaufen, und die von den Jägern in der Praxis immer wieder sehr gelobt wird. Eigener Schießstand Unser eigener Schießstand in einem alten Eisenbahntunnel, welcher nur drei Gehminuten von unserem Geschäft entfernt ist, kann auch von Jedermann gemietet werden. Im Schießstand haben wir drei Stände auf eine Entfernung von 100 m sowie einen laufenden Hasen. Eine Stunde Miete kostet 15 Euro – auf Wunsch wird man vom Chef persönlich begleitet. Selbstverständlich führen wir alle renommierten Artikel

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Aufgewachsen als Landarzttochter an einem idyllischen Waldrand in Au und in einer Jäger- und jagdfreundlichen Familie, bringt sie ihre ausgeprägte Beziehung zur Natur und zu den Wildtieren mit eben diesen Motiven auf ihren coolen Kinder T-Shirts zum Ausdruck. RM

23 welche zur Jagd benötigt werden. Vertrauen sie auf unsere jahrelange Erfahrung und persönliche Beratung. Besuchen sie uns in unserem Geschäft in Feldkirch.

Informationen Pfeifer Waffen Christian Pfeifer Schloßgraben 10-12 A-6800 Feldkirch Tel: 05522 / 74 1 74 Fax: 05522 / 77 6 60 office@pfeifer-waffen.at


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JAGDAUFSEHER

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Entlohnung der Jagdschutzorgane Richard Simma, Sektion Dienstnehmer

Kollektivvertrag Die Entlohnung der Jagdschutzorgane ist seit über 50 Jahren im Kollektivvertrag geregelt und wird jährlich von den Vertragspartnern angepasst. Im vorliegenden Fall sind das die Vorarlberger Jägerschaft als Vertreter der Dienstgeber und die Sektion Dienstnehmer der Landwirtschaftskammer für die Jagdschutzorgane als Arbeitnehmervertretung. Seit dem Jahr 2000 wird, als Ergebnis gemeinsamer Verhandlungen, für die Jagdschutzorgane automatisch die Lohnerhöhung der Landesbediensteten übernommen. Im laufenden Jahr waren dies 1,0 % mindestens aber EUR 27,50 Lohnerhöhung.

Lohn und Gehalt Korrekterweise dürfte man nur bei den hauptberuflichen Jagdschutzorganen – den Berufsjägern – vom Gehalt sprechen, sind diese doch als Angestellte eingestuft. Hingegen spricht man beim nebenberuflichen Jagdschutzorgane vom Lohn. Die Entlohnung ist in beiden Fällen am Monatsende im Nachhinein auszubezahlen. Wie alle Arbeitnehmer haben auch Jagdschutzorgane Anspruch auf eine monatliche Abrechnung, auf der der Bruttobezug, gesetzliche Abzüge wie Sozialversicherungsbeitrag, Lohnsteuer, Kammerumlage, Abfertigungsbeitrag, usw., etwaige Sachbezüge und der Nettobezug ersichtlich sind.

Berufsjäger Der aktuelle Mindestgehalt für Berufsjäger beträgt 2011 monatlich EUR 1.993,46 brutto. Die Einteilung nach Dienstjahren mit unterschiedlicher Mindestentlohnung wurde bereits im Jahr 2005 beendet und

durch ein einheitliches, deutlich höheres Mindestgehalt ersetzt. Die bis dahin existierenden Pauschalen für Hundehaltung, Fahrkosten und Kleidung wurden im Gegenzug abgeschafft.

Nebenberufliche Jagdschutzorgane Nebenberufliche Jagdschutzorgane erhalten 2011 pro Tag mindestens EUR 75,59 brutto. Der Lohn richtet sich nach dem zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer vereinbarten, nach Tagen festgelegten Beschäftigungsausmaß. Die Anzahl zu entlohnender Diensttage berechnet sich laut § 10 des Kollektivvertrages indem die Tagesdienstzeiten durch zwölf geteilt werden.

Geringfügigkeit Monatliche Bezüge bis zu EUR 374,02 (14 mal pro Jahr) begründen eine geringfügige Beschäftigung und führen dazu, dass die betreffende Person nur unfallversichert ist. Die Pflichtversicherung in der Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung gibt es erst über der Geringfügigkeitsgrenze. Ab dem zweiten Monat entrichtet der Dienstgeber zudem Beiträge für die Mitarbeitervorsorge (Abfertigung Neu). Im Einzelfall kann eine nebenberufliche Beschäftigung, wenn auch geringfügiger Art, dazu führen, dass nachträglich Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer fällig werden, nämlich dann, wenn schon Einkünfte aus anderen Tätigkeiten vorliegen. Sämtliche Einkünfte selbständiger und nicht selbständiger Art werden zusammengezählt.

Sachbezüge Die Sachbezüge, Kostenersätze und Schussgelder sind im § 12 des Kollektivvertrages geregelt. Sachbezüge gelten ebenso

als Entgelt wie Lohn und Gehalt in Form von Geld. (1) Für die einvernehmlich im Auftrag des Dienstgebers vom Dienstnehmer durchgeführten Abschüsse von Schalenwild, gebührt dem Dienstnehmer eine Vergütung in Höhe des 3fachen Anschaffungspreises einer der verwendeten Patronen im Zeitpunkt der Erlegung. (2) Vollbeschäftigte Jagdschutzorgane haben Anspruch auf ein Stück Kahlwild pro Jahr als Deputatstück. Im Falle des Verzichts oder der Nichterlegung des Deputatstückes hat das Jagdschutzorgan keinen Anspruch auf geldliche Entschädigung. (3) Dem Dienstnehmer gebührt „das kleine Jägerrecht“ bei selbsterlegtem Wild, so wie bei solchem, das unter seiner Führung erlegt wird und von ihm aufgebrochen wurde. Das „Kleine Jägerrecht“ umfasst den Anspruch auf Herz, Lunge, Leber, Milz, Nieren und Weiß. Letzteres soweit es mit der Hand ablösbar ist. (4) Raubwild gehört dem Erleger. Der Dienstnehmer ist verpflichtet, dem Dienstgeber über dessen Verlangen das erlegte Raubwild gegen Vergütung der handelsüblichen Preise zu überlassen. (5) Verlangt der Dienstgeber vom Dienstnehmer die Erstellung von Jagdeinrichtungen, z. B. Bau von Steigen, Hochständen usw., hat er ihm das erforderliche Material und Werkzeug zur Verfügung zu stellen. (6) Verwendet der Dienstnehmer, im Einvernehmen mit dem Dienstgeber, ein eigenes Kraftfahrzeug für dienstliche Zwecke, so gebührt ihm hierfür eine Entschädigung in der Höhe des amtlichen Kilometergeldes.

Im Einvernehmen zwischen Dienstnehmer und Dienstgeber kann die Abgeltung auch in einer monatlichen Pauschale erfolgen. (7) Der Dienstnehmer hat Anspruch auf Ersatz der Kosten der nach dem Vorarlberger Jagdgesetz vorgeschriebenen Jagdkarte. Wie man den Formulierungen im Kollektivvertag entnehmen kann, liegt auch bei nebenberuflicher Tätigkeit als Jagdschutzorgan eindeutig ein Dienstverhältnis vor. Eine Anmeldung zur Sozialversicherung ist daher, neben der Voraussetzung von der Behörde als Jagdschutzorgan bestellt zu werden, notwendig. Auf die Dienstverhältnisse in der Jagd sind sämtliche arbeitsrechtlichen Ansprüche wie Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Unfall, Pflegefreistellung, Anspruch auf Sonderzahlungen, Urlaubsanspruch usw. anzuwenden wie bei einem sonstigen Dienstverhältnis. Details dazu sind dem Kollektivvertrag zu entnehmen. Mehr auch unter www.landarbeiterkammer.at / vorarlberg

AUSBILDUNG ZUR KUNDIGEN PERSON Grundsätzlich können alle interessierten Jäger diese Ausbildung machen, das Amt der Vorarlberger Landesregierung wird aber nur solche Personen zu „Kundigen Personen“ bestellen, welche von der Behörde in einem Jagdgebiet als beeidete Jagdschutzorgane bestellt sind. Termin: Samstag, 2.4.2011 Beginn: 8:30 Uhr Referent: Dr. Norbert Greber Anmeldung: Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane, z.H. Obmann Manfred Vonbank, Schwimmbadweg 6a, 6751 Braz, Tel. 0664 / 46 46 568, mvonbank@aon.at


März / April 2011

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Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen) ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd von Vorarlberg • Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg entwickelt hat • Ausstellungen, die Verständnis und Zugang zur Jagd legen sollen, für die Bevölkerung Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at

Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446


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IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,–

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Buch "Gabelzart" - Fleisch sanft garen macht´s möglich. Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Autor: Werner Wirth Preis: EUR 28,–

• Broschüre „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00 • Abzeichen groß (EUR 7,50) • Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00) • Aufnäher mit Wappen (EUR 5,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50)

• T-Shirt mit Kragen mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.


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Aujeszyk´sche Krankheit (AK, auch Pseudowut, Juckpest) steckung von Hund zu Hund wird ausgeschlossen.

Aus aktuellem Anlass ist es uns wichtig, diese für Hunde immer tödliche Krankheit etwas näher zu beleuchten und die Besitzer von (Jagd)hunden dafür zu sensibilisieren.

Was kann man nun tun, um das Ansteckungsrisiko für Jagdhunde zu minimieren? • Kein Verfüttern von Aufbruch oder anderen Teilen von Wildschweinen bzw. Schweinen roh/geräuchert bzw. ungekocht an Hunde. • Hunde nicht mit zum Aufbruchplatz oder zur Streckenlegung nehmen. • Den Kontakt mit erlegten oder verendeten Tieren auf ein Minimum reduzieren, sofern möglich (auch bei der Nachsuche – Aufnehmen von Ausschuss). • Kein Ausbringen von Abfällen auf Luderplätzen oder Kirrungen, sondern ordnungsgemäße Beseitigung von Abfällen und Aufbruch.

Ende November haben sich zwei Jagdhunde bei einer Drückjagd auf Schwarzwild in Niederösterreich mit dem Aujeszky Virus angesteckt. Vier bzw. fünf Tage nach der Infektion kam es zu ersten subtilen Symptomen (milder Juckreiz bzw. Symptome, die eine Ohrenentzündung vermuten ließen), weniger als 48 Stunden nach diesen ersten Anzeichen verstarben beide Hunde unter intensivmedizinischer Betreuung auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Infektion dürfte beim Kontakt mit einem erlegten Stück Schwarzwild passiert sein, das die Hunde noch gepackt und gebeutelt haben und dabei in Kontakt mit dem Ausschuss und/oder Sekreten des Nasen-Rachenraums gekommen sind. Das Aujezsky-Virus (Suines Herpesvirus 1 – SHV1) wurde 1902 erstmals vom ungarischen Tierarzt Aladár Aujeszky beschrieben und nach ihm benannt. Es kommt weltweit vor und gehört zu den Herpesviren, Hauptwirt und natürliches Reservoir ist das Schwein (Haus- und Wildschwein). Hunde, Katzen, andere Fleischfresser und Wiederkäuer können jedoch ebenfalls daran erkranken, fast immer tödlich. Nur der Mensch (und Primaten allgemein) sowie Einhufer sind für das Virus nicht bzw.

Foto: Christian Burtscher

Martin Schne tze r, Land e sjagd hund e re fe re nt

kaum empfänglich. Es gibt keine bewiesenen Fälle beim Menschen und in den angeblichen Fällen wurden nur milde Symptome, ähnlich den humanen Herpesviren mit Schleimhautbläschen beschrieben. Endwirte wie Hunde, Katzen usw. infizieren sich immer über direkten Kontakt oder die Aufnahme von infektiösen Ausscheidungen oder Fleisch. Als besonders infektiös gelten das Nasenund Rachensekret, Gaumenmandeln und Innereien, außerdem die Aufnahme von Wildbret. Nach Infektion mit dem Virus kommt es beim Hund nach einer maximalen Inkubationszeit von 2-9 Tagen (meist 2-6 Tage) zum Befall des Nervengewebes an der Eintrittspforte (meist im Kopfbereich) und einer Ausbreitung der Viren über die Nerven bis ins zentrale Nervensystem, mit den Folgen einer Gehirnund Rückenmarksentzündung mit Untergang von Nervengewebe. Die Symptome können sehr variabel sein, je nachdem, wo das Virus eingedrungen

ist und welche Nerven zuerst befallen wurden. Beschrieben werden alle möglichen zentralnervösen Erscheinungen wie Speichelfluss, Verhaltensveränderung, Nahrungsverweigerung, Würgen und Schluckbeschwerden, Erbrechen. Als typischstes Symptom kommt es meist zu kontinuierlich stärker werdendem Juckreiz (häufig im Kopfbereich, wie z.B. am Fang, um die Augen oder Ohren, der sich bis ins Unermessliche steigert und wobei sich die Tiere bis zur Selbstverstümmelung kratzen und durch nichts außer vollständiger Sedierung davon abgehalten werden können. Die in Niederösterreich erkrankten Hunde zeigten keine der Allgemeinsymptome, es begann gleich mit Juckreiz bzw. Missempfindung im Ohrbereich. Der Tod tritt normalerweise binnen 48 Stunden nach Auftreten der ersten unspezifischen Symptome auf, selten kann es auch bis zu 72 Stunden dauern. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit. Für Hunde gibt es auch keinen Impfstoff, eine An-

Im Jagdbetrieb selbst hat man kaum die Möglichkeit, den Kontakt der Hunde mit den Wildschweinen zu unterbinden bzw. zeitlich auf ein Minimum zu beschränken, denn erstens sind die Hunde ja genau dafür dabei und zweitens steht man in Normalfall nicht unmittelbar daneben, um eingreifen zu können. Wenn man jedoch sieht, dass die Hunde noch ihr Wütchen an bereits erlegten Stücken kühlen wollen, sollte man sie dort unbedingt frühzeitig wegnehmen. Que lle : Karin Mutzb aue r und Dr. Mich ae l Le sch nik : Auje szyk ´sche Krank he it Mehr Informationen erhalten Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Aujeszyk´sche Krankheit“)


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Schweißsonderprüfung für Retriever in Vorarlberg er Österreichische Retriever Club (ÖRC) hat erstmals eine Schweißsonderprüfung in Vorarlberg abgehalten. Zehn Retriever, vorwiegend Labradore, waren mit ihren Hundeführern aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg am Start und stellten in anspruchsvollem Gelände ihr Können unter Beweis. Die Prüfungsordnung des ÖJGV gab eine Schweißfährte von 1.200 Schritten mit drei stumpfwinkligen Hacken, zwei Wundbetten und einigen Verweisungspunkten in wechselndem Bewuchs vor. Die Fährte musste mindestens 24 Stunden gestanden haben. Als Richter konnten Edgar Wagner, Klaus Laimer, Herbert Kaserer und, wie vorgegeben, ein Mitglied aus einem anderen Jagdhundeverein, Wildmeister Ludwig Haaser aus Pettneu, der üblicherweise deutsche Jagdterrier führt und richtet, gewonnen wer-

D

den. Der Tiroler zeigte sich begeistert von der Fährtenarbeit der Retriever und erwähnte dies lobend bei der Preisverteilung. Die Hunde arbeiteten mit viel Eifer in steilem Gelände, was auch für die Hundeführer nicht immer einfach war. Die Retriever bewiesen, dass sie nicht nur für ihren ursprünglichen Zweck der Niederwildjagden, sondern auch ihrer Bestimmung als

Schweißhunde durchaus gerecht werden. Aus Vorarlberger Sicht waren besonders die vorderen Plätze von Alexander Ganahl mit Dago de bonne Chasse sowie von Ruth Hochstätter mit Moorhunter`s Lycka und Fame vom Keien-Fenn erfreulich. Abschließend möchten wir uns im Namen der Teilnehmer bei allen, die zu dieser

gelungenen Prüfung beigetragen haben, bedanken. Unser Dank gilt dem gesamten Richterteam, den Helfern und im Besonderen den Reviergebern, der Agrargemeinschaft Bürs und der Jagdgesellschaft Bürs mit dem Jagdleiter Bernhard Butzerin sowie bei Herrn Rene Vonier und Hannes Grass von der Jagdgenossenschaft II in Nenzing.

Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen

Mag. Katrin Grand erath

Manuel Nardin, Frastanz/Amerlügen, DB , Tel: 0664/9979262 Hans Nickel, Rankweil, DB, Tel: 0650/5265030 HS / H „Aik a“, Diethelm Bro ger

Bereitschaft für Stöber- und Bewegungsjagden (Deutsche Wachtel) Elmar Bertel, Götzis, Tel. 0664/5510937 Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz, Tel. 0664/9201505 Karl Hoch, FL-Triesen, Tel. 0423/3922946 Adam Keckeis, Weiler, Tel. 0664/80401136 Siegbert Öhre, Ludesch, Tel. 0664/4951369 Martin Schnetzer, Bludesch, Tel. 0664/6255776 Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz, Tel. 0664/4345832

Guten Anblick und Weidmannsheil!

NACHSUCHENBEREITSCHAFT im Land Vorarlberg Jagdjahr 2011 / 2012


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Erfolgreiche Bewegungsjagd mit Deutschen Wachtelhunden Martin Schnetzer ereits mehr als zehn Jahre sind einige Wachtelhundeführer aus der Landesgruppe Vorarlberg zur bereits traditionellen Wachteljagd nach Mühlheim in den Kanton Thurgau eingeladen. Diese von unserem Wachtelfreund Hans Wacker bestens organisierte Bewegungsjagd ist letzten November wieder sehr erfolgreich abgelaufen.

B

Es wurde ein zusammenhängendes Waldgebiet von zirka 250 ha mit 14 Jägern, davon acht Wachtelhundeführern, im Rahmen einer Bewegungsjagd bejagt. Die Hundeführer sind auch als Schützen an ausgesuchten Standplätzen abgestellt. Die absolut geprüften spurlauten Hunde werden vom jeweiligen Stand aus frei zum Stöbern geschickt. Die weit verbreitete Meinung dass das so bewegte Wild hochflüchtig zu den Schützen getrieben wird, kann durch die gelegte Strecke zum Schluss widerlegt werden.

Durch die spurlaute Jagd kommt das Wild in der Regel nicht hochflüchtig sondern verhofft und hört auf den nahenden Hund und umstellt diesen und lässt ihn auch vorbei. Dadurch hat der Schütze oft mehrmals die Möglichkeit das Wild anzusprechen und zu erlegen. Es wurden elf Rehe und zwei Füchse fast ausschließlich mit Schrot erlegt. Zwei beschossene Sauen konnten leider nicht Zustande gebracht werden.

reigenschaft des Hundes auszuwählen. • die jagdlichen Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Hunde müssen dem Jagdleiter bekannt sein (Weit- oder Kurzjager), um die Standplätze richtig zuteilen zu können. • das Abstellen der Schützen und das Verhalten der Schützen am Standplatz müssen absolut ruhig und lautlos erfolgen. Das ist ein

maßgebliches Kriterium am Erfolg dieser Jagdmethode. Ein unruhiger Schütze stört viel mehr als ein spurlauter Hund. Eine nach diesen Kriterien ausgeführte Bewegungsjagd kann mit dem notwendigen Jagdglück und Ausschluss von diversen Einflüssen, die nicht vorhersehbar sind, durchaus zur effektiven Bestandsregulierung beitragen.

Bei einer so durchgeführten Bewegungsjagd auf Schalenwild sind folgende Regeln unbedingt einzuhalten: • nur ausgewählte erfahrene disziplinierte Schützen und Hundeführer werden eingeladen. • die Standplätze für die Schützen und Hundeführer sind gewissenhaft nach mehren Kriterien wie Sicherheit, jagdliche Ausrüstung des Schützen (Waffe), Wind, Gelände, Zugänglichkeit und Stöbe-

✁ Nachsuchenbereitschaft in Vorarlberg Schweißhunde Maximilian Auerbach, Schruns, BHS/R „Falko“, HP, Tel. 0664/1019142 Ronald Düngler, Schruns, BGS/R „Ares“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/6572110 Peter Greber, Bildstein, BGS/H „Ella“, VP und HP, Tel. 0676/6194549 Dietmar Hofer, Riezlern, HS/H „Ilka“, VP und HP, Tel. 0680/2002617 Edwin Kaufmann, Marul, HS/R „Falke“, VP und HP, Tel. 0699/17069406 Hubert Loretter, Feldkirch, BGS/R „Alf“, HP Tel. 0664/1414282 Reinhard Metzler, Rankweil, BGS/R „Alf“, HP Tel. 0664/3405066 Walter Meusburger, Schnepfau, BGS/R „Dasko“, HP, Tel. 05518/2780 Gilbert Meyer, Raggal, BGS/R „Fabio“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/1438365

Bertram Netzer, St. Gallenkirch, BGS/R „Akim“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/3832802 Wilhelm Vonier, Tschagguns, BGS/H „Britta“, HP, Tel. 0664/4239934 Peter Tabernig, Nüziders, BGS/H „Fara“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/6406073 Steirische Bracken und Brandlbracken Gerhard Berthold, Braz, Brandlbracke, Tel. 0664/9732983 Christian Burtscher, Nüziders, Steirische Bracke, Tel. 0664/4450475 Norbert Reis, Hohenems, Brandlbracke, Tel. 0664/2824648 Ludwig Salzgeber, Tschagguns, Brandlbracke, Tel. 05556/73966 Deutsche Wachtelhunde Elmar Bertel, Götzis, DW, Tel. 0664/5510937

Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz, DW, Tel. 0664/9201505 Karl Hoch, FL-Triesen, DW, Tel. 00423/3922946 Adam Keckeis, Weiler, DW, Tel. 0664/80401136 Siegbert Öhre, Ludesch, DW, Tel. 0664/4951369 Martin Schnetzer, Bludesch, DW, Tel. 0664/6255776 Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz, DW, Tel. 0664/4345832 Dachsbracken Peter Batlogg, Bludenz, DB, Tel. 05552/30745 Alois Ebner, Göfis, DB, Tel. 0664/2223234 Martin Kopf; Frastanz/Amerlügen, DB, Tel: 0664/1454006 Werner Mattle, Partenen, DB, Tel. 0664/2520974


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485. Gebrauchsprüfung des Club Dachsbracke in Vandans am 15. / 16. und 23.10.2010 Zum Gedenken an MF Josef Dietrich Werner Mattle

ie Prüfung konnte bei guten Witterungsverhältnissen für unsere Hunde abgehalten werden. Prüfungsleiter JO Werner Mattle begrüßte am Freitagabend bei der Verlosung der Fährten, unter Begleitung der Jagdhornbläsergruppe Bludenz, die Hundeführer und anwesenden Gäste im Hotel Klein-Tirol in Vandans.

D

Zahlreiche Teilnehmer bei Josef Dietrich Gedenkprüfung.

Als Ehrengäste konnten Ing. Erwin Weiss aus Mödling, Peter Mattersberger und Alois Mattersberger aus Matrei, die Söhne von Josef Dietrich Ulrich und Bernd sowie unser ältestes Mitglied RJ Kaspar Kaufmann aus Mellau begrüßt werden. Drei Hunde traten zur Prüfung an, diese wurden auf der lauten Jagd schon vorgeprüft, sodass am 23. Oktober nur mehr die Schweißarbeit, Gehorsam und Revierführigkeit durchgeführt werden mussten.

Wie ist es bei der Prüfung gelaufen?

Die Hunde zeigten folgende Leistung: Hundeführer Manuel Nardin erreichte mit seiner Hündin „Janka“ einen II. Preis mit 195 Punkten. Hundeführer Gerhard Stampfer erreichte mit seinem Rüden „Rex“ einen IIIa Preis mit 176 Punkten. Hundeführer Jürg Ryffel (CH) mit seiner Vieräugelhündin „Branka“ den IIIb Preis mit 172 Punkten. Mit der Preisverteilung und Vergabe des goldenen Klub-

abzeichen an unser langjähriges Mitglied Kurt Pfeifer aus Gaschurn wurde die Prüfung mit einem gemütlichen Grünen Abend mit Musik in Freundschaft beendet. Danken möchten wir dem Revierinhaber der GJ Vandans Kom.Rat Christian Schapler für die Bereitstellung des Reviers, den Wirtsleuten vom Hotel Klein-Tirol in Vandans für die gute und freundliche Bewirtung, dem Ehepaar Stampfer für die passende, jagdliche Dekora-

Nach bestandner Prüfung...

tion sowie dem Sachpreisspender Tierärzteteam in Bludenz Herrn Dr. Jürgen Muther. Für die Bereitstellung von den ausgelegten Stücken und deren Schweiß danken wir JO RJ Roman Gasser vom Nenzinger Himmel und JO Martin Kopf von der GJ Frastanz. Zuletzt bedankt sich Prüfungsleiter JO Werner Mattle bei allen Mitwirkenden mit einem kräftigen Weidmannsheil und Weidmannsdank.


ÖSHV GF Vorarlberg – Jahresbericht 2010 Fiel Christian, ÖSHV Vizeo bm ann GF und Leistungsrichter Wie in den vergangenen 30 Jahren, so hat sich die Gebietsführung Vorarlberg auch 2010 wieder mit großem Engagement und Einsatz speziell für und um die Interessen der in Vorarlberg eingetragenen ÖSHV Mitglieder, des ÖSHV, der Vorarlberger Jägerschaft und aller Freunde der BGS / HS bemüht:

Nachsuchenbereitschaft Vorarlberg Diese von unserer Organisation gegründete, vom Jagdhundereferat der Vlbg. Jägerschaft dann auf alle Jagdhunderassen ausgeweitete Möglichkeit erfreut sich von Jahr zu Jahr größerer Akzeptanz. Von den 73 in der GF Vorarlberg eingetragenen Mitglieder haben Edwin Kaufmann, Dietmar Hofer, Peter Greber, Walter Meusburger, Magnus Würbel, Franz Wirflinger, Reinhard Metzler, Gustl Beck, Martin Rhomberg, Friedhelm Stolekar D, Norbert Schädler FL, Ralf Gutekunst D über den ÖSHV Leistungsbericht bis 15.1.2010 für 2009 folgende Nachsuchen gemeldet:

Rotwild: Rehwild: Gams: Schwarzwild: davon mit Hatz:

28 31 5 10 28

Die Meldungen für 2010 erfolgen nach Eingang der Meldungen bei der nächsten Ausgabe des Jahresberichtes. Die tatsächlichen, leider nicht gemeldeten, Einsätze sind jedoch um ein vielfaches mehr.

Leistungsrichter Wie bereits mehrfach darauf hingewiesen, besteht dringender Bedarf nach jüngeren und vor allem jeweils abkömmlichen Leistungsrichtern in Vorarlberg. Peter Greber wurde inzwischen als LR-Anwärter eingetragen. Rudi Jussel wartet noch immer auf eine notwendige HP. Bertram Netzer, Maximilian Auerbach, Hubert Loretter, Peter Tabernig und eventuell Ronald Düngler haben ihr Interesse bekundet. Wir freuen uns über diese Bereitschaft und hoffen nach Erfüllung der dafür notwendigen dreijährigen Mitgliedschaft diese als Anwärter vorschlagen zu können. Selbstverständlich werden auch Formwertrichter Anwärter gesucht. Derzeitige LR: Walter und Thomas Fritsche, Mellau.

Bei dem vom ÖJGV alle fünf Jahre vorgeschriebenen Fortbildungsseminar in Pertisau waren fast alle Vorarlberger Leistungsrichter anwesend.

Zucht Mit der BGS Hündin Ella vom Stürzerkopf, B/F: Peter Greber, Bildstein, durften wir uns wieder über einen Wurf von acht Welpen freuen. Diese konnten größtenteils an Interessenten in Vorarlberg und anderen Bundesländern vergeben werden. Leider wurde uns auch eine BGS „Schwarzzucht“ gemeldet. Unser vierbeiniger HS „Schönling“ und mehrfach bewährter Deckrüde „Max“, B/F: Michi Manhart, Lech, hat sich leider in die ewigen Jagdgründe verabschiedet. Mit dem bisher schon erfolgreichen und HD freien BGS/R Akim, B/F: Bertram Netzer, St. Gallenkirch, hoffen wir einen möglichen und dringend benötigten DeckRüden aufbauen zu können.

Formwert-Zuchtschau Pertisau BGS/H Anka vom Kreuzmoss, B/F: Gerhard Reidemeister, sehr gut. Weitere Meldungen liegen nicht vor. Walter Fritsche war bei der Zuchtschau in Pertisau als Formwertrichter im Einsatz.

Ausbildung Die von uns mehrfach angebotenen Hilfen für Ausbildung und Führung wurden relativ wenig in Anspruch genommen. LR Gustl Beck konnte, unterstützt von Hubert Loretter, wieder im Rahmen der Vlbg. Jägerschule zwei interessante und sehr gut besuchte Anschuß-Seminare ausrichten.

Vorarlberger Jagdhundetag/ Hohenems Beim Vlbg. Jagdhundetag 2010 waren wir mit einigen BGS/HS bei der Kurzpräsentation vertreten. Unterstützt von Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich wurde bei dieser Veranstaltung Reinhard Metzler das Österr. Jagdhundeführerabzeichen überreicht.

Vorarlberger Jägerschaft, Presse usw. Großer Dank gilt der Vorarlberger Jägerschaft, dem Landesjagdhundereferenten Martin Schnetzer und der Redakteurin Monika DönzBreuß: sie haben uns in vielen Belangen und damit die Bedeutung der Jagdhundeführung in Vorarlberg ganz wesentlich unterstützt. Dank auch an Diethelm Broger, der sich um die Aktuali-


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sierung der Homepage sehr bemüht hat. Kompliment auch an die eigenen Funktionäre im ÖSHV: alle stehen uns mit Rat und Tat prompt zu Seite. Es ist eine große Freude, in einem solchen Team mitarbeiten zu können.

Allgemein Wie man schon allein von den oben erwähnten Aufgaben ersehen kann, ist die Funktion eines Gebietsführers und LR mit viel Arbeit, Aufwand und Einsatz verbunden. Einerseits freut man sich über die Erfolge. Andererseits

stimmt es doch bedenklich und ernüchternd, dass man von 90% der betreuten Mitglieder über das ganze Jahr weder eine Meldung über die Suchen noch sonst ein Lebenszeichen vernimmt. Nachdem in keinem anderen Bundesland so viel informiert wird wie bei uns in Vorarlberg und wir immer wieder als Vorzeigeorganisatoren gelobt werden, kann es daran nicht liegen. Wünsche weiterhin viel Freude und Erfolg bei dieser wunderbaren Aufgabe und Verpflichtung, einen fermen HS/BGS Hund halten und erfolgreich führen zu dürfen.

VORPRÜFUNGEN Bedingt durch die gegebenen Situationen wurden insgesamt vier Vorprüfungen abgehalten. Ein besonderer Dank allen Revierpächtern, den beteiligten Jagdaufsehern, den Helfern und all jenen, die mit anderen Leistungen die Abhaltung ermöglicht haben. Als Leistungsrichter waren im Einsatz: Gustl Beck, Hubert Loretter, Alexander Ritsch, Christian Fiel und LRA Peter Greber. BGS/H Anka, B/F: Gerhard Reidemeister, 156 Punkte BGS/H Fiona, B/F: Lambert Schmitz, 145 Punkte BGS/R Anton, B/F: Günter Graf, 184 Punkte BGS/R Baron, B/F: Dr.Wolfgang Hofmann, 128 Punkte BGS/H Assi, B/F: Reinhard Schwaninger, 126 Punkte HS/H Alpha, B/F: Peter Stocker, 142 Punkte BGS/R Falko, B/F: Maximilian Auerbach, 154 Punkte BGS/R Fara, B/F: Ing. Peter Tabernig, 196 Punkte BGS/R Aron, B/F: Marcus Hirsch, 156 Punkte BGS/H Anna, B/F: Robert Ess, 123 Punkte HS/H Aika, B/F: Paul Öttl, 111 Punkte

HAUPTPRÜFUNGEN Erfreulicherweise haben sich 2010 einige jüngere Hundeführer mit großem Interesse und Einsatz dieser wichtigen Aufgabe angenommen. So konnten folgende Ergebnisse nach den Bestimmungen des ÖSHV durch die Leistungsrichter Gustl Beck, Walter Fritsche und Christian Fiel abgenommen und die Berichte weitergeleitet werden: BGS/R Dasko, F/B: Walter Meusburger, 127 Punkte, II. Preis BGS/R Alf, F: Hubi Loretter, B: Reinhard Metzler, 99 Punkte, III. Preis BGS/R Falko, F/B: Maximilian Auerbach, 123 Punkte, III. Preis BGS/R Akim, F/B: Bertram Netzer, 84 Punkte, III. Preis

1. VP 2010, Gargellen

Hinweis: Da bei der Suche das möglichst schnelle Zustandebringen des waidwunden Stückes oberste Priorität hat, ist die Punktebewertung in jedem Fall differenziert zu beachten. Alle Hunde und Führer haben hervorragende Leistung geboten. Weitere, teilweise großartige Nachsuchen, konnten wegen zu später Anforderung des LR, angebrochener Dunkelheit, starkem Nebel oder lebensgefährlichem Gelände leider nicht gewertet bzw. mussten abgebrochen werden.

2. VP 2010, Nenzing

BGS / R Falko, F / B: Maximilian Auerbach, Schruns, LR Gustl Beck

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3. VP 2010, Schruns


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Bezirks-Tontaubenschießen in Au 2011 8. Auer Tontaubenschießen „neu auf Schiene“ gestellt öllig neue Wege beschreiten die Veranstalter des 8. Auer Tontaubenschießens im „Heiligen Wald“ in Au. Die von der Bezirksgruppe Bregenz gemeinsam mit dem Auer Jägerstammtisch durchgeführte Schießveranstaltung wurde völlig neu konzipiert und regelrecht „auf den Kopf“ gestellt.

V

professionell begleiteter Trainingstag mit einem Schießtrainer (Instructor) angeboten (für Anfänger, Jungjäger, aber auch für interessierte, passionierte Jäger und Schützen), d.h. kein Wettbewerbsschießen, sondern nur begleitetes Trainingsschießen und nur gegen Voranmeldung.

• Am Samstag, dem 16. April – Wettbewerbstag unter den üblichen Bedingungen • Preisverteilung NEU: Auch der bisherige Modus der Preisverteilung wird dahingehend abgeändert, dass äußerst wertvolle Glastrophäen und Sachpreise zur Vergabe kommen (auch Verlosung un-

• der Austragungsort im Steinbruch der Fa. Rüf wurde umgebaut und wird beibehalten • Das gesamte ComputerAuswertungsprogramm wurde professionell überarbeitet und ausfallsicher und absolut störungsfrei neu erstellt • Am Freitag, dem 15. April wird im Rahmen des Auer Tontaubenschießens ein

ter allen Teilnehmern!) • Die gastronomische Bewirtschaftung erfolgt wieder durch das bewährte Team des Auer Jägerstammtisches auf dem Betriebsareal der Firma Gebrüder Rüf in Au. • Das genaue detaillierte Programm erhalten alle Mitglieder schriftlich, bzw. werden die Informationen auf dem Vorarlberger Jagdportal unter www.vjagd.at online gestellt (ab 18. März 2011) und im Gemeindeblatt veröffentlicht. 8. Auer Tontaubenschießen Freitag, 15. April 2011 begl. Trainingstag Samstag, 16. April 2011 Wettbewerbstag mit anschl. Preisverteilung

AUSSCHREIBUNGEN Ausschreibung der Jagdprüfung 2011 Die Bezirkshauptmannschaften Bludenz, Bregenz, Dornbirn und Feldkirch führen an folgenden Tagen Jagdprüfungen durch: • Dienstag, 17. Mai 2011, • Mittwoch, 18. Mai 2011, • Donnerstag, 19. Mai 2011, • Freitag, 20. Mai 2011 Um Zulassung zur Jagdprüfung ist bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bis spätestens Freitag, 22. April 2011, schriftlich anzusuchen. Dem Ansuchen sind die für die Zulassung zur Prüfung erforderlichen Unterlagen anzuschließen, insbesondere: • die Kopie einer amtlichen Bescheinigung, aus der die Identität ersichtlich ist, • die Bestätigung einer anerkannten Rettungsorganisation über die innerhalb der

letzten fünf Jahre erfolgreiche Teilnahme an einem wenigstens 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs und • gegebenenfalls die Bestätigung der Vorarlberger Jägerschaft über die innerhalb der letzten drei Jahre erfolgreiche Teilnahme an Schießübungen. Zur Prüfung sind zugelassen: • Personen, die im Sprengel der Bezirkshauptmannschaft, bei der das Ansuchen eingebracht wurde, ihren Hauptwohnsitz haben und • Personen, die in Vorarlberg keinen Hauptwohnsitz haben. Die Bezirkshauptmänner: Dr. Johannes Nöbl Dr. Elmar Zech Dr. Helgar Wurzer Dr. Berndt Salomon

Ausschreibung der Jagdschutzprüfung 2011 Gemäß § 40 der Jagdverordnung, LGBl.Nr. 24/1995, zuletzt geändert durch LGBl.Nr. 55/2008, werden die schriftliche Prüfung für den Jagdschutzdienst auf Dienstag, den 10. Mai 2011, der mündlich-praktische Prüfungsteil auf Montag, den 16. Mai 2011, und der mündlich-theoretische Prüfungsteil auf Dienstag, den 17., und Mittwoch, den 18. Mai 2011, ausgeschrieben. Die theoretischen Prüfungen finden im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Landhaus, Bregenz, statt. Die praktische Prüfung wird in einem geeigneten Waldgelände im Großraum Feldkirch durchgeführt. Anträge auf Zulassung zur Jagdschutzprüfung sind bis spätestens Freitag, den

8. April 2011, bei jener Bezirkshauptmannschaft einzubringen, in deren Sprengel die Ausbildungsjahre bzw. der überwiegende Teil der Ausbildungsjahre abgeleistet wurden. Dem Antrag sind eine Kopie des Staatsbürgerschaftsnachweises, das vom Jagdnutzungsberechtigten und dem ausbildenden Jagdschutzorgan ausgestellte Zeugnis über die abgeleisteten zwei Ausbildungsjahre sowie das Tagebuch über die Ausbildungsjahre anzuschließen.

Für die Vorarlberger Landesregierung: im Auftrag DI Günter Osl


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ANZEIGEN

Verbiss- und Schälschäden durch Reh- und Rotwild Abwehr durch natürliche Spritz- und Streichmittel ie Ursachen für Wildschäden sind sehr vielfältig und regional unterschiedlich. Verbissschäden in Forstkulturen (Laub- und Nadelhölzer) nehmen in den meisten Gebieten zu bzw. bleiben gleich. Hier wird besonders der Sommerverbiss der frischen Maitriebe unterschätzt und eine Behandlung im Herbst durch Spritzoder Streichmittel kann schon zu spät sein. Gegen Sommerverbiss wird nur das Spritzmittel Trico verwendet. Eine kontrollierte Ausbringung mit Rückenspritze und Kegelstrahldüse bewirkt auch die Behandlung von Seitentrieben. In Spezialkulturen, z.B. im Weinbau mit hohem Wilddruck wird Trico erfolgreich eingesetzt. Gegen den Winterverbiss im Forst bieten wir Trico und Trico S (Streichmittel) an, wobei die Wirkung über die Geruchs- und Geschmackskomponente erfolgt. Besonders Kleinwaldbesitzer verwenden unser Streichmittel mit Erfolg.

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Die Ursachen für Schälschäden sind sehr vielfältig. Grundsätzlich kann ein zu hoher, dem Lebens-

raum nicht angepasster Wildbestand zu Schälschäden führen. Durch die Aufforstungen von Fichtenmonokulturen wurde das Äsungsangebot für das Wild stark verringert. Zur Nahrungsaufnahme muss das Wild aus seinen an Äsung verarmten Einständen heraus. Störungen beim Auswechseln führen zum Verbleiben in den Einständen und zu erhöhten Schälschäden. Diese können durch z.B. Freizeitsportler, Erholungssuchende und Pilzsucher aber auch durch die Bejagung hervorgerufen werden. Wir können zur Vermeidung von Schälschäden an Stangenhölzern das Spritzmittel WIPOX anbieten, das auf Geruchsbasis aufgebaut ist. Durch die Möglichkeit der Ausbringung mit Rückenspritzen erzielt man einen raschen Arbeitsfortschritt, die kostenintensive Aufastung entfällt.

Weitere Informationen: DI Peter Göldner Consulting Agrarmarketing Tel.: 0664/4454742 www.kwizda-agro.at

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Nachlass Hofrat Ing. Josef Henrich (1877 – 1943) Dr. Reinhard Bö sch eit vergangenem Herbst besitzt die Vorarlberger Jägerschaft den jagdlichen Nachlass von Ing. Josef Henrich (1877-1943). Ing. Josef Henrich war nicht nur jahrzehntelang Leiter der Wildbachverbauung und Landesforstinspektion in Vorarlberg, sondern auch Gründungsmitglied des Jagd-

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schutzvereins. 1935 folgte er dem plötzlich verstorbenen Gründungsobmann Dr. Ferdinand Kinz für knapp zwei Jahre an der Spitze des Vereins nach. Die Vorarlberger Jägerschaft besitzt nunmehr lückenlos alle Mitteilungen der Jägerschaft, dazu zahlreiche andere Periodika und Literatur zur Jagd bis in die Vierzigerjahre. Dazu kommen Unterla-

gen zu den jagdwissenschaftlichen Arbeiten Henrichs: Jagdstatistik, Hunde, Raufußhühner, Adler, seine Korrespondenz mit dem Bankier Hofmann aus Zürich u.a. Besonders wertvoll sind zahlreiche Dokumente und Protokolle der Vorarlberger Jägerschaft, welche die Entwicklung unseres Vereins darlegen.

Auf Seite 41 finden Sie einen Beitrag über die Jagd im Jahr 1935/36 im Vergleich zu heute (recherchiert von OSR Roland Moos, Nachlass Ing. Josef Henrich) sowie auf Seite 42-43 über den Jägermord von 1915 (recherchiert von Dr. Reinhard Bösch, Nachlass Ing. Josef Henrich).

90. Jägerball des Verein Grünes Kreuz Ko m m R Leo Nagy Vize-Präsident&Ballorganisator er 90. Jägerball vom Verein „Grünes Kreuz“ fand am 31. Jänner 2011 in der Wiener Hofburg und der Spanischen Hofreitschule statt. 6.600 Besucher sind heuer neben den historischen Ballräumen in der Wiener Hofburg und den Redoutensäalen auch in der Spanischen Hofreitschule auf die Pirsch gegangen. Die Spanische Hofreitschule war der Festsaal der Kärntner. Der Jugendanteil betrug zirka 40%.

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Die Patronanz hat in diesem Jahr das Bundesland Kärnten übernommen. LHStv. DI Uwe Scheuch, Landesrat Mag. Christian Ragger, EUAbgeordnete Elisabeth Köstlinger, Claudia Haider und Landesjägermeister DI Dr. Gorton sind mit einer großen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Jägerschaft aus Kärnten zum Ball angereist. Drei Jagdhornbläsergruppen sowie die „Bürgerliche Trabantengarte St. Veit/Glan“ und das „Erste Kärntner Trommlerkorps St. Veit an

der Glan“ haben Kärnten musikalisch zünftig vertreten und einen typischen Kärntner Empfang während der Eröffnung zum Besten gegeben. Alle Bundesländer waren durch die Landesjägermeister bzw. zahlreiche Funktionäre repräsentiert und haben somit die Geschlossenheit der österreichischen Jägerschaft demonstriert!

Die Bundesregierung war durch Vizekanzler BM DI Pröll und Landwirtschaftsminister DI Berlakovich – beides aktive Jäger – sowie Frau BM Claudia Bandion-Ortner vertreten. Als weitere politische Größen durften wir ÖVPKlubobfrau Christine Marek und FPÖ-Klubobmann Heinz Christian Strache sowie Wirtschaftskammerpräsidentin KR Brigitte Jank zu unserem Ball begrüßen.

Dompfarrer Mag. Toni Faber und Nuntiaturrat Dr. Christoph Kühn haben für den nötigen kirchlichen Segen gesorgt. Insgesamt haben zwölf verschiedene Musikgruppen am Jägerball für unterschiedlichste musikalische Unterhaltung gesorgt: neben der Gardemusik, von klassischer Klavierund Orchestermusik, über Schrammel und Swing bis zur Radio NÖ Disco, war für jeden etwa dabei. Der Reinerlös des Balls wird vom Verein ‚Grünes Kreuz’ gemäß den Statuten ausschließlich für die Unterstützung und Förderung von schuldlos in Not geratenen bzw. hilfsbedürftigen Personen des Jagd- und Forstwesens, deren Kinder und Witwen verwendet. Außerdem für die Förderung, Erhaltung und Nutzung der frei lebenden Tierwelt unter Beachtung des Umwelt-, des Landschafts-, des Natur- und des Tierschutzes, sowie für die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit.


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WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG...

des 95. Lebensjahres: Rudolf Begle, Rankweil des 92. Lebensjahres: Dir. Guntram Zoppel, Dornbirn des 91. Lebensjahres: HM Martin Domig, Nenzing des 88. Lebensjahres: Josef Kaufmann, Göfis Dr. Heinrich Küng-Meyer, CH – Binningen des 87. Lebensjahres: Richard Huber sen., Bartholomäberg HM Kaspar Kaufmann, Mellau Rudolf Marte, Viktorsberg des 86. Lebensjahres: HM Konrad Albrecht, Schoppernau HM Oswald Matt, Röthis Raimund Neher, Gargellen des 85. Lebensjahres: Georg Flatz, Egg Egon Isenberg, Egg KommRat Johann Schneider, Lech

des 84. Lebensjahres: Hans Böhler, Schwarzach Dr. Eduard Hämmerle, Lustenau Dr. Kurt Metzler, Bezau Graf Franz Josef WaldburgZeil, Hohenems des 83. Lebensjahres: Josef Breuß, Röthis Hubert Dich, Partenen Otto Greussing, Göfis Roman Peter, Röthis HM Anton Sahler, Sonntag des 82. Lebensjahres: Otto Frei, Nüziders Sepp Hofer, Lustenau Roman Hermann, FL – Schaan Alois Meyer, Brand

des 75. Lebensjahres: Ludwig Adlassnigg, Rankweil Urban Bickel, Muntlix Kurt Dür, Wolfurt HM Hermann Maier, Vandans Urban Jenny, Schnifis Fritz Kohler, Hörbranz Herbert Pircher, Lustenau Heinrich Wintter, D – Aidlingen des 70. Lebensjahres: Werner Beer, Bezau Ulrich Dobler, Satteins Ludwig Egender, Andelsbuch Hubert Hartmann, Bludesch Elmar Karg, Rankweil Helmut Kohler,

Schwarzenberg Hubert Loretter, Feldkirch Emil Rohner, Wolfurt Karl-Heinz Scheuch, Bludenz Josef Steurer, Schwarzach Fritz Weixlbaumer, Bludenz des 65. Lebensjahres: Karl Koller, D – Ludwigshafen Walter Kob, Dornbirn Emil Mangeng, Bartholomäberg Josef Mangeng, Bartholomäberg Mag Ing Georg Mösslacher, Bernhardsthal Karl Wachter, Bartholomäberg

des 81. Lebensjahres: Richard Battlogg, St. Anton Othmar Schneider, Dornbirn Erwin Summer, St. Gerold des 80. Lebensjahres: Peter Beer, Schoppernau Werner Bitschnau, Schruns Lothar Nachbauer, Hohenems Walter Simma, Altach Hubert Steurer, Alberschwende

Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen

GRÜNER HUMOR Ein deutscher Abschussnehmer kommt in ein Gebirgsdorf, in dem auf Grund der guten Gamswildbestände ein regelrechter Jagdtourismus herrscht. Ein älterer, pensionierter Oberjäger sitzt auf einer Bank vor seinem Haus und raucht Pfeife. Der deutsche Jagdgast grüßt ihn und fragt: „Hallo, gibt es bei euch im Dorf viele Deppen?“ Nach einer Weile antwortet ihm der alte Jager Hias: „Jo, jo, des gibt’s – aber die meischtn reisn noch oaner Wochn wieder ab!“

des 96. Lebensjahres: Josef Mennel, Bregenz

Schuss- und Schonzeiten in Vorarlberg Rotwild Hirsche der Klasse I und IIb................16.08. – 15.11. Hirsche der Klasse III........................... 16.08. – 30.11. Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer..................... 01.06. – 31.12. führende Tiere und Kälber.................. 01.07. – 31.12. Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone).................. 16.05. – 15.01. Tiere und Kälber (Randzone)..............16.06. – 15.01. Rehwild mehrjährige Rehböcke..........................01.06. – 15.10. Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen................................ 01.05. – 31.12. führende Rehgeißen und Kitze...........16.08. – 31.12. Gamswild Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze...................................... 01.08. – 31.12.

Murmeltiere........................................... 16.08. – 30.09. Feld- und Schneehasen........................ 01.10. – 15.01. Dachse.................................................... 01.07. – 28.02. Jungfüchse............................................. 01.05. – 28.02. Füchse.....................................................01.07. – 28.02. Haus- oder Steinmarder...................... 01.09. – 28.02. Schwarzwild, Bisamratten, Marderhunde, Waschbären.................01.04. – 31.03. Schneehühner........................................ 01.10. – 31.12. Fasane..................................................... 21.09. – 31.01. Ringeltauben......................................... 01.09. – 31.01. Türkentauben........................................ 21.10. – 31.01. Waldschnepfen......................................11.09. – 31.01. Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten .....01.09. – 31.01. Blässhühner........................................... 21.09. – 31.01.

Steinwild Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze........................................01.08. – 15.12.

Lachmöwen............................................01.09. – 31.12. Höckerschwäne.....................................01.09. – 30.09.


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VERANSTALTUNGEN

März / April 2011

TERMINE – www.vjaegerschaft.at

März 2011:

April 2011:

■ Freitag, 4. März: Jägerkränzle, Bezirk Dornbirn, Gasthof „Krone“

■ Samstag, 2. April: Ausbildung zur Kundigen Person, Vorarlberger Jägerschule

■ Freitag, 11. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Dornbirn, „Kolpinghaus“

31. März bis 3. April 2011 Weltpremiere im Montafon Gutes Auge, ruhige Hand, schneller Ski… Bei der 1. Jäger Ski-WM geht es nicht darum, zu bolzen, sondern um Konstanz: Gewertet wird eine Kombination aus Skifahren und Schießen: Es gewinnt, wer in seinen Läufen die geringste Zeitdifferenz herausfährt und am Schießstand die meisten Ringe erzielt. Lauscher auf! Tolle Preise gibt’s zu jagen! Die Weltmeister in der Damen- und Herrenklasse können sich jeweils über eine Blaser R8-Jagdwaffe mit freier Kaliberwahl freuen. Mehrere Hirsch-, Reh-, Gams- und Murmel-Abschüsse, Hotelaufenthalte und wertvolle Warenpreise sind eine erfreuliche Strecke. Detailinformationen und Anmeldungen unter

www.jaeger-ski-wm.at

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn ■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Bregenz, Schindlersaal, Kennelbach ■ Donnerstag, 24. März: Bezirksversammlung Feldkirch, Hotel Freschen, Rankweil

■ Samstag, 2. April bis Sonntag, 3. April: 2. Mäderer Tontaubenschießen ■ Freitag, 8. April bis Samstag, 9. April: 3. Denzlinger Wildtierforum: Wildschäden?! Ansätze für ein neues Verständnis ■ Freitag, 15. April bis Samstag, 16. April: Auer Tontaubenschießen im „Heiligen Wald“ in Au ■ Sonntag, 17. April: Landesmeisterschaften in der Jagdlichen Kugel, Latzwiese, Nenzing

■ Freitag, 25. März: Bezirksversammlung Bludenz

Mai 2011:

■ Donnerstag, 31. März bis Sonntag, 3. April: 1. Ski-Weltmeisterschaft der Jäger, Montafon

■ Samstag, 7. Mai: Landesjagdhundetag mit Pfostenschau im Bäuerlichen Bildungszentrum Hohenems ■ Samstag, 21. Mai: Abwurfstangenschau in Schönenbach

Juni 2011: ■ Samstag, 5. Juni: Abwurfstangenschau in Dalaas ■ Freitag, 10. Juni: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft, Frödischsaal Muntlix

Guten Anblick und Weidmannsheil!

SCHONBESTIMMUNGEN (Schusszeiten) im Land Vorarlberg Jagdjahr 2011 / 2012

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie unter www.vjaegerschaft.at


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Sportliche Jäger in Bludenz Jägerschirennen in Sonntag-Stein Mo nik a Dö nz-Breuß

m Samstag, 22. Jänner 2011, lud die HG 1.1 Großes Walsertal unter Hegeobmann RJ Edwin Kaufmann zum Jägerschirennen der Bezirksgruppe Bludenz nach Sonntag-Stein. Bei traumhaftem Winterwetter mit frostigen Temperaturen ließen es sich die knapp 80 Teilnehmer (davon fünf Frauen) nicht nehmen, sich in Slalom und Treffsicherheit zu messen. Ein Weidmannsdank an die Hegegemeinschaft 1.1 sowie den Jägerstammtisch Großes Walsertal für die perfekte Organisation, sowie an den WSV Sonntag für deren Mithilfe. Im Anschluss traf man sich zur Siegerehrung im GH Krone in Sonntag. Siegerin bei den Frauen wurde Verena Würbel aus Bartholomäberg. Tagessieger wurde Hegeobmann Edwin Kaufmann, der Mannschaftssieg blieb ebenfalls in der Hegegemeinschaft 1.1. Unter den musikalischen Klängen von Franz und Hubert Saler sowie Stefan Tschol wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert.

Foto: Edwin Kaufmann

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Bludenzer Sportskanone…

Die Siegerfrauen mit Dietmar Domig (1.v.l.) und HO Edwin Kaufmann – 2. v.l. Siegerin Verena Würbel.

Ein kräftiges Weidmannsdank an die Vielzahl an Sponsoren, welche den Gabentisch reich gedeckt haben, sowie an das Team des GH Krone, welche sich sehr gut um die Gäste bemüht haben. Die Ergebnislisten sowie weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff Jägerschirennen).

Die Siegermannschaft HG 1.1 mit Tagessieger HO Edwin Kaufmann (2.v.l.)


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JÄGERINNEN & JÄGER

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Alt-Hegeobmann 1.4 HM Jakob Zauser feierte seinen 80. Geburtstag Roland Moos m Beisein seiner Familie und seiner vielen Jagdfreunde, Funktionärskollegen und Reviernachbarn feierte kürzlich HM Jakob Zauser aus Schoppernau im historischen

Foto: DI Hubert Schatz

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„Bädle“ – im ehemaligen Eisen- und Schwefelbad Hopfreben – in bester körperlicher Verfassung seinen 80. Geburtstag. Als besondere Gratulanten, die das jagdliche und innervereinliche Wirken des Jubilars beleuchteten,

stellten sich Hermann Rüf in Vertretung des verhinderten HO 1.4 Dr. Christoph Breier, LJM-Stv. Alexander Ritsch aus dem Kleinwalsertal, BJM HM Hans Metzler, Schwiegersohn DI Hubert Schatz und BJMStv. OSR Roland Moos als „Laudatoren“ ein. HM Jakob Zauser – Hotelier vom Hotel Edelweiß in Schoppernau – war nicht nur durch viele Jahre Hegeobmann der HG 1.4, weiters Vorstandsmitglied im Bezirksausschuss Bregenz, sondern auch über 40 Jahre Jagdpächter der EJ Hinterhopfreben (…ausgerechnet an diesem seinem 80. Geburtstag erhielt er wieder den Zuschlag für eine weitere Pachtperiode in der EJ Hinterhopfreben).

In Memoriam Werner Nocker Am 12. Dezember 2010 lud Alt-Bezirksjägermeister Sigi Winsauer zu einer Fuchsdrückjagd in die Genossenschaftsjagd Tosters ein. Sechs Jäger und zwei Treiber brachten zwei Füchse zur Strecke. Beim anschließenden

Schüsseltrieb erzählte man sich so manche Geschichte über frühere Jagderlebnisse mit Werner Nocker, dessen Tod sich an diesem Tag das erste Mal jährte.

Bei schmissiger Musik des „Gamsl Duos“, bei Gulasch und humorigen Einlagen feierten die zahlreich erschienenen Jagdfreunde ihren beliebten „Jagdchef“ nach echter Bregenzerwälder Jägerart – „urig und echt!“ Gratulation und Weidmannsdank dem rüstigen Alt-HO HM Jakob Zauser.

RED FOX AUSTRIA AWARD 2011 Verleihung des Red Fox Austria Award 2011 im Rahmen der Hohen Jagd Am 25. Februar findet im Rahmen der Hohen Jagd die Prämierung des Red Fox Austria Award statt. WKO Wirtschaftskammer Österreich: „Bei diesem Kürschnerwettbewerb ist als einziges Fellmaterial Rotfuchs zulässig, das mit allen anderen möglichen Materialien kombiniert werden kann. Zu diesem Zweck stellt die Bundesinnung allen Teilnehmern eine bestimmte Anzahl von Rotfuchsbälgen zur Verfügung. … Die Modelle des Wettbewerbs werden auf dem Stand der Bundesinnung präsentiert. Hinsichtlich der Gestaltung der Modelle gibt es keinerlei Vorgaben.“ Teilnehmer aus Vorarlberg: Amann Pelze Hohenems Finale: Freitag, den 25. Februar 2011, 13:00 Uhr, im Rahmen der Jagdmesse Hohe Jagd Salzburg (24. bis 27.02.2011). Der Sieger wird durch eine Prominenten- und Fachjury gekürt.


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AUS FRÜHEREN ZEITEN

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Vorarlbergs Jagd vor 75 Jahren Roland Moos ängst sind die so genannten „guten alten Zeiten“ vorüber, als noch die ehrenvolle Funktion des Landesjägermeisters von Vorarlberg in Personalunion mit dem Landesforstinspektorat sowie mit der Sektionsleitung der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) ausgeübt und in einer einzigen Person verkörpert wurde. So geschehen im Jahre 1936 durch den hochverdienten Hofrat DI Josef Henrich. Hofrat Henrich war nicht nur ein überaus engagierter und verdienter Jägerschafts-Vereinsfunktionär, er wurde auch als Verfasser von amtlichen

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Broschüren und sensationellen Statistiken, sowie durch seine wissenschaftlichen Wild-, Wald- und Forstpublikationen bekannt. Ein besonderer Schwerpunkt seiner multifunktionellen Tätigkeit aber galt vor allem der Aus- und Fortbildung der Forst- und Jagdschutzorgane, für die er schon im Jahre 1923/24 eine eigene, viel beachtete Vorbereitungs- und Prüfungsbroschüre verfasst hatte. („Jagdbrevier“ und „Das Forst- und Jagdschutzorgan in Vorarlberg“). Weiters betätigte er sich auch mit Vorliebe als geschichtlicher Romanschriftsteller

(„Wenn der Wald stirbt“ u.a.m.) und war zudem ein begabter und exzellenter Redner. Henrichs Lieblings-Jagdbrevier: „Das Weidwerk ist ein dickes Buch mit allerkleinsten Lettern; Zum Schöpfungssegen, oder Fluch kann jeder darin blättern. Auslesen wird es einer nicht, und wär’s Methusalem, denn viel’ Kapitel, ernst und schlicht, sind gar zu unbequem.“ Quellennachweis: „Vo rarlbergs Jagd in Ziffern und Zahlen“ v. Landesforstin-

spektor Hofrat Henrich „Statistik Austria“ 2009 / 10 Vo rarlberger Jagd statistik – Vorarlberger Landesregierung Abteilung V Rechenschaftsbericht Vlbg. 2009/ 10 Vorarlberger Landesregierung

Hofrat Josef Henrich (rechts.) mit seinem Vorgesetzten und Freund Georg Strele (WLV Innsbruck) im Jahr 1936.

„VORARLBERGS JAGD VOR 75 JAHREN“ Aus dem reichhaltigen Statistikmaterial von Hofrat Henrich aus dem Jahre 1936/ 37 (Broschüre „Vorarlbergs Jagd in Ziffern und Zahlen“) nachfolgend einige höchst interessante Vergleichszahlen zu heute: 1936/ 37

Stand zirka 2010

Jahresjagdkarten Kosten Jagdkarte Jagdschutzorgane Jagdkarte

1303 19,50 ATS 1,25 ATS *

2803 + 571 Gästejagdkarte 81,90 Euro 39,30 Euro

Jagdgebiete Eigenjagden Genossenschaftsjagden Jagdschutzorgane

384 270 (durchschn. 382 ha) 114 (durchschn. 1379 ha) 293

491 318 (durchschn. 381 ha) 173 (durchschn. 762 ha) 368 (davon 28 hauptberuflich)

Jagdpachterträge gesamt Eigenjagden Genossenschaftsjagden Durchschn. pro EJ / ha Durchschn. pro GJ / ha

367.375 ATS 156.883 ATS 210.492 ATS 1,51 ATS / ha 1,34 ATS / ha

3.709.000 Euro 1.564.000 Euro 2.145.000 Euro 19,67 Euro / ha 11,97 Euro / ha

Gezählter Bestand Rotwild Getätigter jährlicher Abschuss Rotwild Gezählter Bestand Gamswild Abschuss Gamswild gesamt Abschuss Rehwild gesamt Abschuss Auerhähne Abschuss Spielhähne Abschuss Hasen

3.445 Stück (H,T,K) 691 Stück = 20% 7.629 Stück 880 Stück =11,5% 1.337 Stück 57 Stück 153 Stück 1.054 Stück

5.391 Stück (H,T,K) 2.951 Stück = 54,70% 11.800 Stück 1.011 Stück = 8,6% 5.479 Stück -91 Stück 194 Stück

* Die Jagdkarte für die Jagdschutzorgane berechtigte nur für das jeweilige Revier, für das das Jagdschutzorgan bestellt bzw. beeidet wurde. (1936)

Angemeldete Wildschadensfälle gab es im Land Vorarlberg im Jahre 1936 insgesamt 872, die zu 96,2% durch freie Vereinbarung erledigt wurden (ohne Behörde!). Angezeigte Wilddiebstahlsfälle gab es im Land im Jahre 1936 59, wobei es in 44 Fällen zu strafrelevanten Verurteilungen gekommen ist.


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AUS FRÜHEREN ZEITEN

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Jägermord! Am 13. Juni 1915 wird am Ufer der Ill unterhalb von Feldkirch die nackte Leiche des Jagdaufsehers Gebhard Scheyer aufgefunden. Dr. Reinhard E. Bö sch Was war geschehen? Wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte der Feldkircher Rechtsanwalt Dr. Josef Reich die Gemeindejagd Göfis gegen seine Konkurrenten, die Brüder Kaspar und Franz Greussing aus Göfis, ersteigert und den als energisch und furchtlos bekannten Gebhard Scheyer, wohnhaft am Ardetzenberg, mit der Aufsicht betraut. Göfis war damals ein sehr wildreiches Gebiet, insbesondere war der Rotwildbestand sehr zufriedenstellend. Leider wirkten sich diese Verhältnisse auch günstig auf den Wilddiebstahl aus. Verdächtig waren vor allem die

Dorfbewohner. Scheyer beschloss, gegen den Wildfrevel energisch vorzugehen. Bei seinen nunmehr häufigen Aufenthalten im Revier erschoss er mehrere wildernde Hunde, darunter auch den des Franz Greussing. Scheyer erkannte wohl, dass durch diese Eskalation seine Lage immer bedrohlicher geworden war, dennoch wollte er seiner Aufsichtspflicht nachkommen. Nachdem er im Frühjahr 1915 in der Langwies mehrere Hirsche bestätigt hatte, galt es, sie im Auge zu behalten. Am 6. Juni gegen halb vier Uhr morgens verlässt Scheyer seine Wohnung am Ardetzenberg.

Um etwa fünf Uhr wird er in Göfis mit zwei Schüssen getötet. Das wissen wir heute, damals war der Vorfall vorläufig vollkommen unklar. Nachdem Scheyers Haushälterin Alarm geschlagen hatte, begann am Tag darauf eine umfassende Suchaktion, im Rahmen derselben man Gegenstände des Vermissten fand und eine Schleifspur zur Ill feststellen konnte. Aus der damals Hochwasser führenden Ill barg man den mit 30 kg Steinen beschwerten Rucksack des Opfers. Scheyer selbst, sein Drilling und das Fernglas waren verschwunden. Nach diesen Anzeichen und Spuren war er getötet, danach zur Ill geschleift und mit den Steinen beschwert versenkt worden. Beim Herausziehen des Rucksacks hat sich vermutlich die Leiche gelöst und wurde vom Wasser weiter mitgerissen. Der Verdacht fiel sofort auf die Brüder Greussing. Es kam zu Vernehmungen und Hausdurchsuchungen. Da schwemmte am 13. Juni die Ill unterhalb von Feldkirch die bis auf einen Schuh entkleidete Leiche Scheyers an. Sie wies zwei Kugelschüsse auf der rechten Brustseite auf. Die beiden Schüsse waren von Zeugen am Tatmorgen unmittelbar aufeinanderfolgend gehört worden, was zwei Täter sehr wahrscheinlich machte. Am 15. Juni wurden Franz und Kaspar Greussing verhaftet.

Der Tatort im Jahr 1926.

Obwohl Zeugen die beiden zur Tatzeit in der Nähe des

Tatortes gesehen hatten, gelang es diesen, Alibis beizubringen. Auch konnte keine Tatwaffe sichergestellt werden. Beide Brüder stellten in Abrede, je gewildert und je eine Feindschaft gegen Scheyer gehegt zu haben. Im August 1915 wurde das Verfahren eingestellt. Neben der vorläufig knappen Beweislage müssen wir uns auch vor Augen halten, dass die Menschen damals im Sommer 1915 andere Sorgen hatten. Der große Krieg tobte seit einem Jahr, die k.u.k. Armee hatte im Osten schwere Verluste erlitten und nun waren nach dem Frontwechsel Italiens die Standschützen, das letzte Aufgebot Tirols und Vorarlbergs, an die Südfront abgegangen. Keine Familie wurde vom Krieg verschont. 1918 bricht dann das alte Kaiserreich zusammen und man wird es als Rest und Republik eine Zeit lang demokratisch versuchen. Aber nicht nur die große Geschichte ging weiter, sondern auch die des Jägermordes im kleinen Göfis. Wegen fortwährenden Wilddiebstahls, später bekannt gewordenen Berichten von Zeugen und schließlich der Sicherstellung des Fernglases des Ermordeten bei einem der Verdächtigen, kam es im Sommer 1926 erneut zu intensiven Erhebungen gegen die Gebrüder Greussing und es wurde der mehr als zehn Jahre zurückliegende Jägermord neu aufgerollt. Der Gendarm Gassner aus Frastanz und der Staatsanwalt Dr. Hans Bitschnau aus Feldkirch waren die treibenden Kräfte.


März / April 2011 In einer umfassenden, schlüssig dargelegten Indizienkette, unterstützt von Zeugenaussagen, wurde den beiden leugnenden Angeklagten der Mord und die Beseitigung der Leiche, wie oben geschildert, nachgewiesen. Am 18.3.1927 werden Franz und Kaspar Greussing, 66 bzw. 60 Jahre alt, in einem Schwurgerichtsverfahren zu je zwölf Jahren schweren Kerkers mit Dunkelhaft an jedem 6. Juni verurteilt. 1 Das Vorarlberger Tagblatt vom 21.3.1927 berichtet weiters dazu: „…Die beiden Verurteilten hörten den Urteilsspruch ohne jede Bewegung an….Unter den Zuhörern rief das Urteil große Bewegung hervor. Man hörte Rufe des Bedauerns, aber auch des Unmutes. Hiemit hat diese scheußliche Tat endlich ihre Sühne gefunden und es ist zu hoffen, dass nunmehr auch in Göfis Ruhe und Frieden eintreten wird.“ 2 In diesem Prozess war Ing. Josef Henrich , Landesforstin-

AUS FRÜHEREN ZEITEN

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spektor und Leiter der Wildbachverbauung, schießtechnischer Sachverständiger und damit wesentlich an der Urteilsfindung beteiligt gewesen. Dies deshalb, weil Henrich Gründungsmitglied und führender Experte des Landesjagdschutzvereins und damit waffenkundig war. 3 Der Landesjagdschutzverein war naturgemäß sehr interessiert an einer konsequenten Bekämpfung des Wildererunwesens in Vorarlberg. Dass diese Problematik in jenen Jahren eine erhebliche war, zeigt folgende Auflistung aus den Zwanzigerjahren: • Am 6. Juli 1902 w urd e Jo sef Mennel im Vo rd er-Bregenzerw ald e erscho ssen… 4 • Im Jahre 1909 w urd e n ge gen d en Jagd aufseher Rind e re r in Maria Grün b / Fe ld k irch sch w e re Ge w alttätigk eiten…verübt • Am 26. Se p te m b e r w urd e in Ne nzing d e r Jagd aufse her Haigärtner und Schneeberger d urch einen Schuss schw er verletzt. 5

Im Bild links das Mordopfer Gebhard Scheyer.

• Im Ap ril 1914 w urd e Jagd aufseher Ferd inand Wieser in Frastanz in d e r so g. Gafad ura vo n 3 Wild erern angegriffen und schw er bed ro ht. • Am 6. Juni 1915 w urd e Ge b h ard Sch e ye r in Gö fis erscho ssen. • Am 21. Se p te m b e r 1920 w urd e d e r Jagd aufse h e r Glavitschnik vo n m ehreren Wild erern schw er bed ro ht. • 1920 w urd e auf Th o m as Sch e rre r, Jagd aufse h e r in Am erlügen, vo n Wild erern aus d em Hinterhalt d reim al ge sch o sse n, o h ne d ass e r getro ffen w urd e. • Am 7. Ok to ber 1922 w urd e d er Jagd aufseher und unser Mitglied Stro lz vo n Wild erern schw er bed ro ht. • 19. Juli 1924 wurde der Jagd aufseher Jäge r vo n Ho h e nem s hinter Schuttana vo n … Wilderern… schwer misshandelt, so d ass bei ihm info lge d e r Missh and lung Sinnesstö rungen auftraten, d ie schliesslich d ahin führten, d ass sich Jäger entleibte. 10 Mo nate Kerk er. • Am 10. No vem ber 1926 w urd e Jagd aufseher Laschan vo n 2 Wild erern schw er bed ro ht. Ank lage Mordversuch, Schuldspruch nach § 81 m it 10 Mo naten schweren Kerker. 6 In diesem Zusammenhang wurden von der Jägerschaft Merkblätter zur Bekämpfung des Wildererunwesens herausgebracht und man setzte

sich für ein erweitertes Waffengebrauchsrecht für Jagdschutzorgane ein. Auf der Jahreshauptversammlung des Vorarlberger Landesjagdschutzvereins am 3. April 1932 hielt zu diesem Thema im großen Saale des Deutschen Hauses (heute Gösserbräu in Bregenz) sogar der berühmte Kriminalkommissar Otto Busdorf aus Berlin einen vielbeachteten Vortrag (siehe Abb. links unten). 7 1

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Vorarlberger Jägerschaft, Nachlass Henrich, Schachtel „Wilderei“ Vorarlberger Tagblatt, 21. März 1927, S. 3-4 Herbert SAUERWEIN, Hofrat Henrich zum Gedenken. In: Walserheimat 31 (1982), S 16-20 Jubiläumsausgabe zum 125. Geburtstag von Otto Busdorf, hg. von Erich HOBUSCH, Neumann-Neudamm 2003, S. 74-81 (Nach dieser Quelle wurde Revierjäger Kaspar Willi am 6. Juli 1902 von Josef Mennel am Ittensberg erschossen) Karl GAMON, Der Mord im Salarueltal, In: Vorarlberger Volkskalender 1990, S 47-54 (Nach dieser Quelle wurde Josef Haingärtner erschossen und Felix Schneeberger durch einen Schuss schwer verletzt) Wie Anmerkung 1 Vorarlberger Jägerschaft, Nachlass Henrich, Schachtel „Landesjagdschutzverein“


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Der Wolf in Vorarlberg – Ethnologie und geschichtliche Hintergründe … ein Fragenkatalog mit der Bitte um Mitarbeit „Leise, stets lauernd, mit schiefem, scharfem Blick, halb furchtsam und halb tölpisch durchforscht der alte Mörder, den sein hagerer, knochiger Bau, sein schleichender, unentschlossener Gang charakterisiren [sic], gegen den Wind das Dickicht des Hochwaldes und hinterläßt eine Fährte, die der eines großen Hundes ähnlich, aber länger, breiter und gewöhnlich schnurgerade ist. Widerlich und unangenehm in seinen Manieren, gierig, boshaft, verschlagen, misstrauisch, gehässig in seinem Naturell, unerträglich durch seinen abscheulichen Geruch, ist er ein Schrecken der Thierwelt, der er sich naht.“ (Friedrich von Tschudi, Das Tierleben der Alpenwelt)

Im Rahmen seiner Doktorarbeit „Ethnologie über den Wolf, das Verhältnis von Mensch und Wolf und die geschichtlichen Hintergründe (Untersuchungsgebiet Vorarlberg mit Umgebung – Liechtenstein, Ostschweiz, Tirol, Norditalien (inkl. Südtirol), Süddeutschland)“ ist Mag. Burghart Häfele auf der Suche nach Informationen / Daten / Bildern aus Vorarlberg mit Umgebung.

Fragenkatalog 1) Gibt es in Ihrem Jagd/Wohngebiet Belege für einen Wolfsabschuss, Erzählungen über einstiges Wolfsvorkommen? 2) Erinnert in der Gemeinde/im Ort ein Gebiet/eine Stelle an den Wolf? (ehemalige Wolfsgrube, eine spezifische Orts- oder Gemeindebezeichnung mit Wolf-, z.B. Wolfsgrub, Wolfgraben, Wolfurt etc)? 3) Steht oder hängt irgendwo ein Überbleibsel eines Wolfes (wie Wolfspfote, ausgestopfter Wolf, Wolfspelz, Wolfsschädel), hat sich irgendwo eine Wolfsfalle erhalten oder ist irgendwo in einer Kirche,

Bereits das früheste Druckwerk im Land, die Emser Chronik des gräflichen Hofschreibers Johann Georg Schleh von 1616 berichtet über das Vorkommen von Luchsen und Wölfen in der Gegend um Bludenz. Wie der Schriftsteller Norman Douglas in seinem Buch „Wieder im Walgau“ berichtet, wurde der letzte Wolf im Vorarlberger Rheintal um 1830 in der Gegend um Bludenz beim Hangenden Stein erlegt. Bereits 1811 wurde einer der letzten Wölfe in der Ortschaft Mittelberg im Kleinwalsertal erlegt. Seit Sommer 2009 ist nachgewiesen, dass ein Wolf auch in Vorarlberg aufhältig war.

an einem Gebäude oder etwa an einem Brunnen ein Wolf abgebildet?

men tragen (auch andere Namen wie z.B. Wolfsgruber, etc)?

4) Ist von früher her eine Geschichte über eine Wolfsjagd oder einen einstigen Wolfsabschuss im Ort bekannt? Kennen Sie jemanden, der einen Wolf geschossen hat (betrifft vor allem aktuelle Abschüsse im Ausland)?

10) Kommt in einem Familienwappen im Ort ein Wolfsbezug vor?

5) Gibt es ein Gasthaus, das noch an einen Wolf oder Wolfsabschuss erinnert (Bilder, Gedenktafeln, Gedenkstein im Ort/Gasthaus)? 6) Gab oder gibt es im Ort ein Wolfsgehege (wie im Tierpark Feldkirch - es kann auch ein privates Gehege sein)? 7) Wurde jüngst ein Wolf gesichtet/hat jemand über so eine Wolfssichtung erzählt? 8) Kennen Sie regionale Sagen über den Wolf (auch Klushund oder Klausenhund)? Wer könnte hier im Ort kompetent Auskunft geben? 9) Gibt es Familien im Ort, die Wolf als Familienna-

Abschließend wäre bei positiver Antwort unbedingt anzuführen: - Name der Gewährsperson - Gebiet / Ortschaft des Beleges - Von wem stammt der Hinweis

Antworten auf die angeführten Fragen können per Email oder Post an folgende Adresse erfolgen: Mag. Burghart Häfele 6845 Hohenems Oberklienstraße 15 Telefon 0664/8779187 burghart.haefele@cable.vol.at Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!


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GRÜNER HUMOR Als der Oberförster Niet nagel spät abends noch einmal um das Forsthaus geht, um nach seinem Hund zu schauen, sieht er seinen jungen Jagdpraktikanten mit einer Lampe in der Hand über den Hof gehen. „Wohin gehst du denn mit der Lampe?“ „Zu meinem Mädchen.“

„Umstände macht ihr Jungen heutzutage“, brummt der Oberförster, „als ich vor dreißig Jahren zu meinem Mädchen ging, habe ich keine Laterne mitgenommen.“ „Das merkt man heute noch, wenn man Ihre Frau sieht…“

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