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Vinschgerwind 14-22
14.07.22
Arbeitnehmer-Wahl
Ende im Marmorstreit
Die bisherige Vorsitzende, Kunhilde von Marsoner, wurde einstimmig wieder bestätigt. Das gilt auch für Egon Raffeiner, der ebenfalls einstimmig zu ihrem Stellvertreter gewählt wurde.
Der langjährige Streit zwischen dem „Göflaner Marmor“ und der „Lasa Marmo“ ist beigelegt. Offiziell zurückgezogen wurden die vielen Rekurse vor dem Verwaltungsgericht im Frühling 2022. Vergangene Woche folgte das Urteil des Staatsrates , das die Einigung im Marmorstreit nun offiziell bestätigt hat. Der Einigung waren jahrelange Streitigkeiten über Abbau- und Abtransportgenehmigungen vorausgegangen.
Erste Schritte
St.Valentin auf der Haide
Hohe Unfallgefahr auf dem Radweg
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Foto: Andreas Waldner
uf dem Radweg zwischen Rohrbrücke (Ponte Canale) und der Abzweigung nach Padöll in St. Valentin ist der Straßenbelag in einem sehr schlechten Zustand. Durch die Schneeschmelze ist der Asphalt aufgerissen und stellt so eine sehr hohe Unfallgefahr dar! Während ein Schlagloch für Autofahrende allenfalls unkomfortabel ist und vielleicht die Stoßdämpfer schädigt, kann es Radfahrende empfindlicher treffen. Sie können schwer verunglücken, wenn sie ein Schlagloch übersehen. Wer trägt die Verantwortung? Dieser Straßenabschnitt ist nämlich Zufahrtsstraße für Padöll, Traktorweg, Fahrradweg und Wanderweg zugleich. Oft sind die Schlaglöcher mit Regenwasser gefüllt und damit kaum sichtbar.
Diese Schlaglöcher sind bis zu 12 cm tief, 1 Meter breit und 80 cm lang. Durch die Schlaglöcher ist das Fahrverhalten eingeschränkt und kann dazu führen, dass der Lenker verrissen wird und es zu Stürzen mit schwerwiegenden Verletzungen kommt. (aw)
Naturns/Schnals/Kastelbell - Die Untervinschger Gemeinden möchten sich bei der Neuvergabe der Konzession an der Großwasserableitung Schnals/Naturns beteiligen. Die Verhandlungen dazu laufen, denn die Konzession verfällt im April 2023.
Mit einem enormen Gefälle (Fallhöhe 1.135 m) ist die Anlage von Naturns (230 Megawatt installierte Leistung) das größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol. von Erwin Bernhart
D
ie Verhandlungen zwischen den Gemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell für eine Beteiligung an der Konzession Schnalser Stausee - Kraftwerk Naturns dürften noch nicht die heiße Phase erreicht haben, aber sie laufen. Die Zeit beginnt zu drängen, denn die Konzession verfällt im April 2023. Um sich Verhandlungsluft nach allen Seiten zu verschaffen, drängen die SVP-Parlamentarier in Rom, allen voran Albrecht Plangger, auf eine Verlängerung der Konzession. Voraussichtlich wird die italienische Regierung einer Konzessionsverlängerung bis zum 31.12.2024 zustimmen. Die Verlängerung ist ein willkommenes Trostpflaster für die Anrainergemeinden. Denn bei einer Verlängerung sieht das Landesgesetz 13 von 2013 vor, dass der scheidende Konzessionär bis zur Erneuerung der Konzession einen Zusatzzins von 38 Euro pro Kilowatt Leistung zu
zahlen hat. Dieser Zusatzzins kommt dem Land und den Anrainergemeinden zugute. Im Falle des Krafwerkes in Naturns, welches eine Leistung von rund 40.000 Kilowatt, also rund 40 Megawatt, hat, ist der errechnete Zusatzzins zwischen Konzessionsverfall und provisorischer Verlängerung die erkleckliche Summe von knapp 2,5 Millionen Euro. Von diesem Zustzzins erhält das Land ein Drittel, also 832.000 Euro. Die anderen zwei Drittel (1,66 Millionen Euro) werden auf die Gemeinden Schnals (49,73 %) Naturns (40,66 %) und Kastelbell (9,61 %) anteilsmäßig aufgeteilt. Der Berechnungsschlüssel ist kompliziert, aber die Gemeinden können dabei auf einen unermesslichen Erfahrungsschatz von Albrecht Plangger zurückgreifen. Denn die Parameter für den Aufteilungsschlüssel sind im Wesentlichen bereits beim „Vinschger Stromkrieg“ ausgearbeitet worden: Das Wasserein-
zugsgebiet, die theoretisch entgangene Stromproduktion in den einzelnen Gemeinden, der Standort des Kraftwerkes und der Bevölkerungsanteil spielen dabei eine Rolle. Nun sollen die Gemeinden mit dem voraussichtlichen Geld aus dem Zusatzzins Umweltmaßnahmen ausarbeiten und damit vorsehen, wie dieses Geld lokal investiert werden soll. In den Gemeinden wird dieser Zusatzzins als erster Schritt in Richtung Beteiligung angesehen. Für die Gemeinde Naturns ist das Verhandlungsteam mit BM Zeno Christanell und Referent Helmut Müller erfahren aufgestellt. Für die politische Begleitung wird der erfahrene Albrecht Plangger und für die technische Begleitung der erfahrene Ingenieur Walter Gostner den Untervinschger Gemeinden zur Seite stehen. Zuversichtlich ist man, zumal ein ehemalig rigider Zentralismus in Bozen nicht mehr vorhanden ist.