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Vinschgau: AEB-Eltern fühlen sich hintenangestellt Seite
Kolping im Vinschgau
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Wir leben in einer Zeit, in der das Wort „Information“ einen sehr wichtigen Platz in unserem Leben einnimmt. Über alles muss informiert werden, ob es nun etwas Wichtiges oder Sensationelles ist oder auch nur ein Zeichen: ich bin a` jour. Es gilt aufzuzeigen, ich bin auf dem Laufenden. Ich mache oft die Erfahrung, dass besonders Menschen, die in ihrem Leben einen Beruf hatten, für den sie sich aus vollem Herzen hingegeben haben, auf einmal wie in einem „Leerraum“ stehen, der sie sehr bedrückt und ihnen den Eindruck gibt: ich bin out. Doch dabei vergessen wir eines: das, was wir geleistet haben, ist nicht einfach weg, sondern es ist wie ein Same in der Erde. Jedes Pflänzchen braucht seine Zeit, bis es Frucht bringen kann. Dies habe ich vor einiger Zeit von einem Bekannten erzählt bekommen: er litt darunter nicht mehr gefragt zu sein. In einem Gespräch mit seinen Kollegen -die ihn unverhofft besuchten - erfuhr er, wie oft sie in ihrer Arbeit von ihm sprachen, wie er dies und jenes so hervorragend getan habe. Dies war für ihn – so sagte er es mir -wie eine Morgenröte und er sah seinen Ruhestand nicht mehr als ein Ende an, sondern als eine Zeit der Freude. Er konnte seinen Ruhestand auf einmal wirklich genießen. Adolph Kolping hat uns durch seine Botschaft einen kleinen Wink gegeben, uns gegenseitig immer wieder Lebenskraft zu schenken. Dazu braucht es oft nicht viele Worte, oft genügt ein kurzer Telefonanruf oder eine klein e Einladung, auch zu einem Spaziergang oder zu einem Gläschen Wein oder Kaffee. Vielleicht versuchen wir es!?- Otto von Dellemann
100 Jahre Freilegung der Fresken in St. Prokulus
ZUm Auftakt der 100 Jahre Frekenfreilegung gibt es in natutrns am 17. Jänner gleich zwei Veranstaltungen: Dienstag, 17. Jänner | 09.00 Uhr | St. Prokulus Kirche Patrozinium - Antonius, Mönchsvater - „Tumer Kirchtig“ - Eucharistiefeier mit Generalvikar Eugen Runggaldier; Dienstag, 17. Jänner | 20.00 Uhr | Prokulus Museum „Ein Blick in die Archive – die schriftliche Überlieferung zu St. Prokulus ab dem 14. Jahrhundert“ mit dem Historiker Mag. Simon Peter Terzer
AEB-Eltern fühlen sich hintenangestellt
Vinschgau - Im Umgang mit den Schwächsten zeigen sich die Stärken und Schwächen einer Gesellschaft. Was Eltern, organisiert im Arbeitskreis Eltern Behinderter AEB, derzeit im Zusammenhang mit der Sommerbetreuung ihrer Kinder erleben müssen, ist jedenfalls sehr schwach.
Foto: Magdalena Dietl Sapelza Wir Eltern im Arbeitskreis Eltern Behinderter AEB kämpfen um die uns versprochene Aufhebung der reduzierten Betreuung im Sommer. Es geht effektiv um vier Wochen.
Margareth Kainz Moriggl mit Tochter Julia in Glurns
von Magdalena Dietl Sapelza
Die von der LRin Waltraud Deeg im Sommer 2022 freudig verkündete Aufhebung der reduzierten SommerTätigkeiten in den Einrichtungen kann wegen fehlender finanzieller Mittel möglicherweise nicht umgesetzt werden. Der Reihe nach: Die Menschen mit Behinderung aus dem Raum Obervinschgau werden in der Werkstatt für Behinderungen in Prad betreut, jene von Laas abwärts im Haus der Lebenshilfe in Schlanders. Die Betreuungszeiten von Montag bis Freitag umfassen in beiden Einrichtungen den Zeitraum von 8.30 bis 15.30 Uhr. Gewährleistet ist auch der Transport zu den Strukturen. Anders läuft es im Sommer. Von Mitte Juli bis Mitte August werden die Tätigkeiten vier Wochen lang reduziert und die Anzahl der Betreuten muss verkleinert werden. Aufgrund der Pflegestufe wird eine Auswahl getroffen und festgelegt, wer kommen kann und wer zu Hause bleiben muss. Auch der Transport muss in den vier Wochen von den Eltern selbst organisiert werden. Das Ganze stellt diese vor große Herausforderungen. Die Eltern im AEB kämpfen seit längerem um die Aufhebung der reduzierten Tätigkeiten. Nach Deegs Ankündigung schien dieser Kampf auch von Erfolg gekrönt zu sein. Denn in der Landesregierung waren die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen worden. Doch kurz vor Weihnachten erhielt die Vinschger AEB Ansprechpartnerin Claudia Moser aus Laas von der Direktorin der Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Karin Tschurtschenthaler, die Mitteilung, dass alles leider beim Alten bleiben müsse, weil das nötige Geld vom Land fehle. „Nun fühlen wir uns - wie so oft - wieder einmal von den politisch Verantwortlichen im Stich gelassen und hintenangestellt“, sagt Margareth Kainz Moriggl aus Glurns. „Es scheint so, als werde die Verantwortung zwischen Bezirksgemeinschaft und Land hin und her geschoben.“ Im Laufe der vergangenen Jahre sei den AEB-Eltern so vieles versprochen worden, was bis heute nicht eingehalten wurde, so zum Beispiel die Schaffung von betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung in Mals bzw. Prad oder die Anpassung der Öffnungszeiten in den Betreuungsstrukturen an den Berufsalltag. Denn wenn die Mütter daheimbleiben müssen, bleibt deren Altersvorsorge auf der Strecke, und sie könnten später selbst zu den Schwächsten gehören.