Vinschgerwind Ausgabe 12-12

Page 22

Gesellschaft

Laas

Schlanders

Mittelschüler interessieren sich für Politik

„Hier bin ich Mensch, hier kann ich sein“

A

n der Laaser Mittelschule wurde, wie bereits seit mehreren Jahren, auch heuer das Wahlfach Politische Bildung angeboten. Die Geschichte Südtirols und Italiens ab dem Ersten Weltkrieg, die Europäische Union und das aktuelle Weltgeschehen waren die wichtigsten Bereiche, die der Lehrer Johann Tumler den interessierten Schülern auf anschauliche Weise vermittelte. Nach einem schulinternen Auswahlverfahren durften die drei besten Schüler Julian Strimmer, Benedikt Hauser und Anna Alber am Landeswettbewerb teilnehmen, der am 14. März in Schlanders stattfand. In der Kategorie der Mittelschüler konnten sie den ersten, vierten und fünften Platz belegen. Mit dem ersten Platz qualifizierte sich

Die Werke der hiesigen Hobbykünstler weckten großes Interesse

I

m Foyer begrüßten Bilder von Hobbymalerinnen und -malern die Gäste, im großen Saal des Kulturhauses Schlanders standen Häkelarbeiten einträchtig neben Werken aus Keramik, aus Holz oder aus Metall. „Kreativ Alltagsgrenzen überschreiten“, eine Ausstellung, die dem Zwei-Jahres-Rhythmus folgt und vom Bildungsausschuss Schlanders organisiert wird, stellt Werke in

den Mittelpunkt, die im Stillen entstehen. Und: die Neugier wecken. Das lässt sich an den vielen interessierten Gästen ablesen, die nicht nur zur Ausstellungseröffnung am 1. Juni ins Kulturhaus Schlanders kamen, sondern auch an den zwei darauf folgenden Ausstellungstagen. „Es sind immer wieder Überraschungen dabei, jedes Werk ist ein Zeichen für besondere Fähigkeiten und besonde-

re Begabungen, ganz nach dem Motto: Hier bin ich Mensch, hier kann ich sein“, lobte die Vorsitzende des Bildungsausschusses Schlanders Christine Holzer. Monika Holzner Wunderer, die Kulturreferentin fand diese Worte: „Jedes Werk dieser Ausstellung ist einmalig, in jedem steckt Geschick, Können und Freude.“ Vom 9-Jährigen bis zum 90-Jährigen: Alle Altersstufen sind bei „Kreativ Alltagsgrenzen überschreiten“ vertreten. Das ist mittlerweile lieb gewordene Tradition. Erstmals mit dabei - mit einer Endlosschleife über das Projekt „Extended Play“ im vergangenen Jahr – war heuer das Jugendzentrum Schlanders. Ein Kunstwerk für sich, ein vergängliches wie Christine Holzer bemerkte, war das Buffet, das die Ausstellerinnen und Aussteller selbst zubereiteten und für ihre Besucher zum Verzehr bereitstellten. (ap)

Prad

Rosenfeld liest aus „Adams Erbe“ Anna Alber (im Bild rechts) für den gesamttiroler Wettbewerb sowie für den österreichischen Bundeswettbewerb. Am 24. April ging es für die Gewinner des Landeswettbewerbes nach Velden am Wörthersee zum österreichischen Bundeswettbewerb. Südtirol durfte sich als sogenanntes „zehntes Bundesland“ auch beteiligen. Die Teilnehmer waren in einer tollen Jugendherberge untergebracht und konnten ein interessantes, abwechslungsreiches Rahmen-programm genießen. Unter anderem besichtigten sie in den drei Tagen den Miniaturpark „Minimundus“, das Kärntner Landhaus und Klagenfurt. Am Ende durfte sich das Team Südtirol über einen fünften Platz freuen. 22 Der Vinschger Wind 12-12

14.06.12

A

m 23. Mai haben Bildungsausschuss und öffentliche Bibliothek Prad Literaturinteressierte aller Alterssparten in den Saal der Musikschule zu einer Autorenlesung der anspruchsvollen Art geladen. Astrid Rosenfeld gab Lesekostproben aus ihrem 2011 mit dem Franz Tumler Publikumspreis ausgezeichneten Roman „Adams Erbe“ zum Besten. Für die passende musikalische Umrahmung sorgten Sängerin Christine Angerer und Pianistin Annegret Rück in gewohnt beeindruckender Weise. Die sympathische Schriftstellerin aus Berlin ließ den Zuhörer in zwei Leben bzw. Persönlichkeiten ihres Romans eintauchen. Während der erste Teil des Buches im Heute

spielt, setzt sich der zweite Teil mit dem Blickwinkel eines heranwachsenden jüdischen Jungen im lebensbedrohlichen Nationalsozialismus auseinander. Bereits die Leseproben wirkten unvoreingenommen

Astrid Rosenfeld (Franz Tumler Publikumspreis 2011) liest im Saal der Musikschule von Prad

und kompromisslos und wurden mit achtsamer Sprache vorgetragen. Selbst Randnotizen des Lebens wurden unverblümt in Worte gekleidet. Rosenfelds Autorenlesung hat garantiert manch Anwesenden nachdenklich gestimmt und so wird sich „Adams Erbe“ vermutlich auf gar einigen Nachttischen als Pflichtlektüre wiederfinden. Letztens verweilte die prämierte Schriftstellerin auf den Kortscher Rimpfhöfen, wo sie mit Volldampf ihr neuestes Manuskript vorantrieb. Das Thema ist bisher noch „top secret“ und so gab Rosenfeld selbst keine weiteren Auskünfte auf diese Frage, „da man über nicht fertig gereifte Sachen nicht sprechen sollte!“ (re)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.