DIFFMAG °12 2019

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8 NEWS

Diese peruanischen Frauen weben bunte Laptophüllen, um mit dem Einkommen ihre Familien zu ernähren. © Padem

HUMANITÄRE HILFE

ENGAGEMENT FÜR MENSCHEN IN NOT Mit insgesamt 295.000 Euro unterstützt unsere Stadt Differdingen ab dem nächsten Jahr verschiedene edukative und nachhaltige Hilfsprojekte u. a. in Peru, auf Madagaskar und in Kolumbien. Ein wichtiges Zeichen übergreifender internationaler Solidarität. Die Weihnachtszeit ist für die meisten von uns eine Zeit der Besinnung, Einkehr und Ruhe. Viele Menschen blicken auf das Jahr zurück. Doch bei diesem Rückblick sollte man nicht nur an sich selbst und seine Liebsten denken, sondern auch an die Menschen, die diese Unbekümmertheit nicht haben und denen es leider nicht so gut geht. Wie zum Beispiel Menschen in Peru – genauer in Narayoc und in Orquopampa, im Urubamba-Tal zwischen der Andenstadt Cusco und der berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu. Armut und Unterernährung sind dort, rund 4.000 Meter über dem Meeresspiegel, noch heute ein gravierendes Problem, auch wenn Peru in den vergangenen Jahren eines der wachstumsstärksten Länder Lateinamerikas war. Das dortige Vieh (Lamas, Alpakas, Schafe) ist mager und eignet sich ausschließlich für die Wollproduktion. 95 Prozent der dortigen Landbevölkerung leben unterhalb der nationalen Armutsgrenze, 68 Prozent gelten als extrem arm. Außerdem sind 70 Prozent der Kinder aus der Region unterernährt, leiden an Durchfallerkran-

kungen und die meisten von ihnen gehen nicht zur Schule. Deshalb hat sich die Luxemburger Nichtregierungsorganisation Padem („Programmes d’Aide et de Développement destinés aus Enfants du Monde“) zum Ziel gesetzt, traditionelle Kunsthandwerksaktivitäten aus Wolle für Frauen zu entwickeln und so die Lebensbedingungen für Mütter und Kinder in diesen entlegenen Bergdörfern in Peru zu verbessern. „Mit unserem Hilfsprojekt werden wir einerseits ein Webereizentrum mit modernen Geräten sowie Weiterbildungmöglichkeiten in Sachen Färbe- und Webtechnik ins Leben rufen. Andererseits bauen wir eine neue Grundschule, um den Kindern eine fundierte Schulbildung zu ermöglichen sowie drei touristische Übernachtungsbungalows in der Nähe des Machu Picchu“, erklärt Pascal Hus, Padem-Geschäftsführer. Durch den Verkauf der farbenfrohen Laptophüllen und Teppichen im Inkastil an Tourist*innen haben die einheimischen Weberinnen ein geregeltes Einkommen und können so ihre Familie ernähren. Zudem sind die Frauen nicht mehr von dem Lohn ihrer Ehemänner oder Eltern abhängig, sondern können sich durch ihre eigene Arbeit unabhängig machen. Dieses soziale Projekt, von dem unmittelbar 35 Frauen und 120 Kinder profitieren, läuft über 22 Monate und wird ab


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