DIFFMAG °04 2019

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10 NEWS

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S42

GESUNDHEITSVERSORGUNG

KLINIK NIEDERKORN QUO VADIS?

Auf der gut besuchten Bürgerversammlung am 11. März 2019 im „Aalt Stadhaus” sprach der CHEM-Generaldirektor Dr. Hansjörg Reimer über die Situation des CHEM-Standortes Niederkorn sowie über das neue Südspidol in Esch/Alzette. Seitdem die Baupläne des Südspidols öffentlich bekannt sind, machen sich viele Differdinger Bürger*innen Sorgen: Einige fürchten – nach der Eröffnung des Südspidols Ende 2024/Anfang 2025 –, die Schließung „ihres“ Niederkorner CHEM-Standortes und somit das Ende der medizinischen Klinik-Nahversorgung. Andere mutmaßen den Abriss des „Hôpital Princesse Marie-Astrid“ (HPMA). Ein Gebäude, das 1981 seine Tore vor allem für Patient*innen aus den Korntalgemeinden Differdingen, Käerjeng und Petingen öffnete.

© CHEM

Der CHEM-Standort in Niederkorn

Viele Einwohner*innen stören sich zudem an der Tatsache, dass die Notaufnahme in Niederkorn seit dem 1. Januar 2019 zwischen 21 Uhr und 7 Uhr geschlossen wurde. Die neue Anlaufstelle: die „Urgence“ der Escher Klinik. Eine durch das neue Krankenhausgesetz vorgeschriebene Maßnahme, um Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln sowie Kosten zu sparen. Nur so könne bei einem Notfall die bestmögliche Behandlung der Patient*innen gewährleistet werden. „Tagsüber bleibt die Notaufnahme in Niederkorn erhalten. Der Standort geht nicht verloren“, versicherte der CHEM-Generaldirektor Dr. Hansjörg Reimer mehrfach.

Hinzu kommt, dass beim Bau des HPMA fest gebundener Asbest benutzt wurde. Zur damaligen Zeit eine gängige Praxis. Das erhitzt viele Gemüter. Eine Gesundheitsgefahr für Patient*innen und Personal besteht jedoch in keinster Weise, so der CHEM-Direktor und Bürgermeister Roberto Traversini unisono. Gefährlich sei es nur, wenn Asbest bearbeitet wird und die kleinen Fasern frei gesetzt und eingeatmet werden. Das ist in Niederkorn nicht der Fall. „Unser Anliegen als Gemeinde ist es, dass die Klinik in Niederkorn auch nach 2024/25 in Betrieb bleibt, damit unsere Bürger*innen dort im Not- oder Krankheitsfall gut behandelt werden können“, betonte der Gemeindechef. Dafür werden er und der Schöffenrat sich weiterhin stark machen. Bis das neue Südspidol fertig ist, geht es darum, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln. Auch das CHEM hat dazu bereits eine „Task-Force-Gruppe“ aus Mitgliedern des Verwaltungsrates, Ärzten und Pflegepersonal gebildet.

3 FRAGEN AN DR. HANSJÖRG REIMER, GENERALDIREKTOR DES „CENTRE HOSPITALIER EMILE MAYRISCH” (CHEM) DIFFMAG: Das neue Spidolsgesetz wurde kürzlich verabschiedet. Was bedeutet das konkret für den CHEM-Standort Niederkorn? Dr. Hansjörg Reimer: In Bezug auf das neue Krankenhausgesetz 7056 vom März 2018 kommt es, was die Akutfälle betrifft, zu einer Bündelung von Kompetenzen. Diese werden in der Escher Klinik behandelt. Jede stationäre Behandlung bis zum 12. Tag wird in Esch stattfinden. Alles was an stationären Behandlungen über den 12. Tag hinausgeht, wird in der Niederkorner Klinik (oder ggf. in Düdelingen) behandelt. Das Portfolio des HPMA, und das ist jetzt amt-


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