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HAUSTIERE

ZUSCHUSS BEI DER STERILISIERUNG VON HAUSKATZEN

Im März diesen Jahres hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, die finanzielle Unterstützung des Differdinger Tierschutzvereins für Kastrierungen, Sterilisierungen und Euthanasie von Wildkatzen anzuheben. In diesem Zusammenhang hat der Schöffenrat überdies im Mai einen Zuschuss für Katzenhalter eingeführt, welche ihre Hauskatze sterilisieren lassen möchten. Die finanzielle Bezuschussung beläuft sich auf 50 Euro für die Kastrierung eines Männchens und auf 70 Euro für die Sterilisierung eines Weibchens. Die entsprechenden Bedingungen sind recht unkompliziert. Es reicht aus, der Gemeinde die bereits beglichene Tierarztrechnung vorzulegen. Selbstverständlich richtet sich der Zuschuss nur an Halter einer kastrierten Katze, die in Differdingen wohnhaft sind. Die Haustiere müssen zudem durch einen elektronischen Chip unter der Haut identifi zierbar sein. Um mehr zu den Vorteilen und Folgen der Sterilisierung bei Katzen zu erfahren, hat sich das DIFFMAG-Team mit Tierärztin Tina Traversini unterhalten. DIFFMAG: Ist es ratsam, seine Katze sterilisieren zu lassen, und aus welchen Gründen? Tina Traversini: Als Tierärztin kann ich jedem nur empfehlen, seine Katze sterilisieren zu lassen. Dabei muss man wissen, dass es bei Katzen mehrere sexuell übertragbare Krankheiten gibt, beispielsweise das Immundefi zienzsyndrom der Katzen, umgangssprachlich Katzen-Aids, oder das Feline Leukämievirus. Bei Katzen, die viel draußen sind, besteht ein reelles Risiko, dass sie sich mit einer solche Krankheit infi zieren. Zudem ist es eine Frage der Verantwortung, seine Katze sterilisieren zu lassen, da dies die Verbreitung streunender Katzen bremst. Männchen neigen überdies zu Revierkämpfen – in der Tierklinik müssen wir häufig daraus resultierende Wunden versorgen. Ich kann Ihnen verraten,

dass diese Blessuren oft schwerwiegend sind, manchmal auch Blutvergiftungen und sogar den Tod der Tiere zur Folge haben können. Doch auch für Hauskatzen bietet die Sterilisierung der Weibchen einige Vorteile, da sie dem rolligen Verhalten der Katze sowie den nächtlichen Rufen ein Ende setzt. Bei den Männchen gehören nach der Sterilisierung die Reviermarkierungen der Vergangenheit an. DM: Wann sollte eine Katze idealerweise sterilisiert werden? T. T.: Im Idealfall sollten die Katzen sterilisiert werden, bevor sie das erste Mal nach draußen dürfen, also im Alter von etwa sechs Monaten. DM: Handelt es sich bei der Sterilisierung/Kastrierung um einen komplizierten chirurgischen Eingriff? T. T.: Jeder chirurgische Eingriff ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, dennoch handelt es sich bei Kastrierungen/Sterilisierungen um Routineeingriffe. Die Sterilisierung der Weibchen gestaltet sich etwas komplizierter, aber im Allgemeinen können die Katzenhalter ihre Lieblinge bereits nach einigen Stunden wieder abholen. DM: Man hört des Öfteren, dass die Sterilisierung Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme u. Ä. zur Folge hat. T. T.: Sie müssen wissen, dass man eigentlich immer auf das Gewicht seiner Haustiere achten sollte, ob sie nun kastriert sind oder nicht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine Kastrierung praktisch keinen Einfluss auf das Gewicht der Katze hat. In jedem Fall übertreffen die Vorteile einer Sterilisierung bei weitem eventuelle Nebenwirkungen. DM: Gibt es Alternativen zu einem chirurgischen Eingriff? T. T.: Es gibt eine empfängnisverhütende Pille, welche allerdings zahlreiche Nebenwirkungen hat. Besteht also keine Gegenanzeige, wie beispielsweise Herzbeschwerden, ist eine Sterilisierung immer vorzuziehen.


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