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Thermischer Abgleich ganz automatisch
AquaVip-Zirkulationsregulierventil elektronisch
SO EINFACH GEHT HYDRAULISCHER ABGLEICH!
Das AquaVip-Zirkulationsregulierventil elektronisch (Zirk-E) von Viega ist eine praxisgerechte Möglichkeit, warm- oder kaltgehende Zirkulationssysteme auch im Bestand hydraulisch abzugleichen – sogar wenn Nennweiten und Rohrlängen nur grob abgeschätzt werden können.
AquaVip-Projektingenieur Daniel Friedrichs (li.) demonstriert SHK-Spezialist Lukas Stadler die einfache Handhabung des Zirk-E.

14°C
sind werksseitig für Kaltwasser eingestellt
57°C
sind werksseitig für Warmwasser eingestellt
Tägliche
automatische Funktionsprüfung nach VDI 6023
Das Zirk-E eignet sich optimal, um mit minimalem Aufwand auch Zirkulationsleitungen im Bestand hydraulisch abzugleichen. Statt aufwendig die Bestandsanlage aufzunehmen und dann die notwendigen Einstellwerte für konventionelle Regulierventile auszurechnen, können Handwerker einfach ein vorhandenes Ventil durch das Zirk-E ersetzen. Aufgrund der passenden Baulänge ist das meist ohne zusätzliche Installationsarbeiten möglich.
Schneller Einbau, einfache Einstellung Genauso schnell, wie das Zirk-E eingebaut ist, ist es auch programmiert: direkt am Ventil die Anwendung auswählen (warm/kalt), die Soll-Temperatur festlegen und fertig. Werksseitig sind 57°C für Warm- und 14°C für Kaltwasser eingestellt. Binnen 24 Stunden schwingt sich das Ventil ein und gleicht ab dann den jeweiligen (Haupt-)Strang permanent ab.
Einmal täglich erfolgt außerdem automatisch eine Funktionsprüfung. Das schützt nicht nur die keramischen Dichtscheiben vor festgesetztem Schmutz, sondern erfüllt gleichzeitig die Inspektionsforderung der VDI 6023 für thermische Regulierventile. So sorgt das Zirk-E für sichere Betriebsbedingungen in den Zirkulationskreisen und senkt gleichzeitig die Betriebskosten.
Den einfachen Einbau und die Einstellung des Zirk-E erklären wir anschaulich in einem Video auf unserem Viega Österreich YouTube-Kanal.
BIOMASSE-HEIZWERK HINTERSEE REALISIERT MIT MEGAPRESSSYSTEM!
In Hintersee entstand ein neues, nachhaltiges Nahwärmenetz auf Basis eines Biomasse-Heizwerks. Die notwendigen Rohrleitungsinstallationen hat die nahwaerme.at Energiecontracting GmbH als Investor und Betreiber dabei erstmals komplett mit dem Rohrleitungssystem Megapress S von Viega in Pressverbindungstechnik realisiert – deutlich schneller und sicherer als Schweißen.

Nahwärmenetze sind die Zukunft – der Brennstoff wächst vor Ort nach und die Anlagen sind deutlich effizienter als kleine, dezentrale.

Robert Oberascher (l.) und Viega Key-Account-Manager Industrie und Versorger Wolfgang Tandl am Biomasse-Heizwerk in Hintersee. Die Zukunft der Wärmeversorgung muss regenerativ sein, darüber sind sich die Energieexperten aller Fachrichtungen einig. Entsprechend ambitioniert ist der Zielwert der österreichischen Bundesregierung: Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energieträger am Bruttoendenergieverbrauch 45 bis 50 Prozent betragen, so die österreichische Klima- und Energiestrategie „#mission2030“. Und durch das neue EU-Klimaziel im Rahmen des Green Deals – mit einer Verringerung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis 2030 – dürfte dieser Wert nochmals nach oben korrigiert werden.
Holzbrennstoffe auf Platz 2 Landesweit spielt bei den erneuerbaren Energien ganz klar Wasserkraft mit einem Anteil von etwa 36 Prozent die größte Rolle. Sie stützt insbesondere die Stromversorgung. Auf Platz 2 folgen aber bereits mit gut 27 Prozent Holzbrennstoffe zur Strom- und Wärmeerzeugung (Stand: 2020; Quelle: Bundesministerium BMK). Und das, obwohl es nach der Boom-Phase Anfang der Nullerjahre als Folge einer veränderten Förderpolitik zuletzt etwas ruhiger geworden war um diese Art der Wärmeerzeugung.
Im Land Salzburg entstanden ab 2004 beispielsweise jährlich etwa zehn neue, mit Biomasse befeuerte Nahwärmeanlagen, 2009 wurde die 100. eröffnet – bevor der Markt dann auf weniger als die Hälfte an Neuanlagen pro Jahr absackte. Aber: Nicht zuletzt seit dem drastischen Anstieg der Preise für fossile Brennstoffe geht es wieder deutlich aufwärts, beobachtet Ingenieur Robert Oberascher.

500-kW-
Nahwärmeanlage in Hintersee
10.000-Liter-
Pufferspeicher versorgt rund ein Dutzend Gebäude
600-Meter-
Ringleitung erschließt Hotel-, Restaurant- und Wohngebäude
Das Herzstück des Nahwärmenetzes ist die Technikzentrale. Hier wird Wärme für rund ein Dutzend Häuser erzeugt.
Das Rohrleitungssystem Megapress S ist dank Pressverbindungstechnik deutlich schneller und sicherer als eine geschweißte Variante.


80%
Zeitersparnis bei der Installation mit Pressverbindern
SC-Contur
zeigt unverpresste Stellen an – für mehr Sicherheit Beispielhafte Anlage Die nahwaerme.at Energiecontracting GmbH betreibt in Hintersee eine selbst projektierte, neue 500-kW-Anlage. Sie besitzt eine rund 70 Quadratmeter große Heizzentrale mit zwei in Kaskade geschalteten, automatisch beschickten Biomassekesseln. Über eine 600 Meter lange Ringleitung versorgen sie rund ein Dutzend Privathäuser sowie Gastro- und Hotelbetriebe mit Wärme – umweltfreundlich und ressourcenschonend. Um eine möglichst effiziente Betriebsweise zu erreichen, werden die Wärmeerzeuger dabei ausschließlich über Temperaturfühler im nachgeschalteten 10.000-Liter-Pufferspeicher geschaltet: „Bei Wärmeanforderung gehen die Kessel sofort auf Volllast. Das schont gleichzeitig das Material, sorgt also für eine längere Lebenszeit der gesamten Anlage als bei gleitender Fahrweise“, so Robert Oberascher.

Pressen statt Schweißen Der Grundgedanke der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit spielte auch bei der Auslegung der Technikzentrale selbst eine maßgebliche Rolle. Sämtliche heizwasserführenden Installationen wurden erstmals aus dem Rohrleitungssystem Megapress S von Viega aufgebaut. Ingenieur Oberascher: „In der Vergangenheit sind Heizungsinstallationen aus ,schwarzem‘ Stahl geschweißt worden. Das ist klassische Handwerksarbeit, doch qualifizierte Schweißer sind beim aktuellen Fachkräftemangel überaus rar.“
Mit der Entwicklung von Megapress S hat Systemanbieter Viega aber die Vorteile der schnellen, wirtschaftlichen und sicheren Pressverbindungstechnik auch für dickwandige Stahlrohr-Installationen – typisch für geschlossene Heiz- und Kühlkreisläufe – nutzbar gemacht. Die Installationsarbeiten dürfen damit von allen Fachkräften durchgeführt werden, die in das Handling von Pressmaschinen eingewiesen sind.
Gewinne bei Sicherheit und Bauzeit Die Entlastung wirkt sogar doppelt, denn die Pressverbindungstechnik ist viel schneller: Je nach Dimension sinkt der Zeitaufwand pro Pressverbindung im Vergleich zum Schweißen um bis zu 80 Prozent. Hinzu kommt der Sicherheitsgewinn durch die SC-Contur, die Zwangsundichtheit im unverpressten Zustand des Verbinders. Vergessene Verpressungen fallen so direkt bei der Dichtheitsprüfung der Anlage auf. Außerdem entfällt auch die Brandgefahr.
Hoch belastbares System Das bis zu 140°C belastbare Viega Rohrleitungssystem für Stahlrohre in den gängigen Gewinde- oder Siederohrqualitäten darf ab Gebäudeeintritt bis DN 50 in Nah- und Fernwärmeanlagen gemäß dem (deutschen) Arbeitsblatt AGFW FW 524 installiert werden. Und zwar nicht nur, wie für Pressverbinder üblich, in Sekundärkreisen, sondern genauso im Primärkreis bis zur Übergabestation – hier: in den mit Wärme versorgten Gebäuden – oder in direkt angeschlossenen Systemen. Also genau der Anwendungsbereich, für den die Nahwärmezentrale in Hintersee gebaut wurde.
In Hintersee wird die Ringleitung beispielsweise mit einer Spreizung von 85/55° C betrieben. Ingenieur Oberascher: „In eigenen Prüfungen hatten wir im Vorfeld außerdem unabhängig vom Hersteller die Belastbarkeit der Verbinder bei starken Temperaturwechseln und Betriebsdrücken verifiziert. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass wir statt Schweißen jetzt generell nur noch die Viega Pressverbindungstechnik mit dem System Megapress S einsetzen.“
Weitere handfeste Vorteile des Megapress-Systems unter viega.at/Megapress
Wir stellen bewährte Partner aus der Branche vor. Die nahwaerme.at Energiecontracting GmbH ist unter nahwaerme.at zu finden.
Bis zu 140°C
ist das Megapress-Rohrleitungssystem für Stahlrohre belastbar
85/55°C
beträgt die Spreizung im Betrieb der Ringleitung in Hintersee

Pressverbindungstechnik von Viega als Problemlöser: Beengte Platzverhältnisse an der Frischwasserstation bewältigt das formstabile System Raxofix.

Nahwärme – effizient und förderfähig
Im Bundesland Salzburg sind derzeit gut 150 Biomasse-Nahwärmeanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 520 MW installiert. Über ein knapp 600 Kilometer langes Fernwärmenetz versorgen sie rund 10.000 Objekte bequem und zuverlässig mit Wärme aus der Region. Im Rahmen der „Klima- und Energiestrategie Salzburg 2050“ hat das Bundesland eine ganze Reihe von Förderprogrammen aufgelegt, um diese Entwicklung weiter zu forcieren.
■ Für die Neuinstallation von Hackgut-Zentralheizungen gibt es einen nicht rückzahlbaren Zuschuss über 4.500 Euro, bei Pelletheizungen sind es 3.000 Euro. Der Zuschuss ist aber auf maximal 35 Prozent der förderungsrelevanten Investitionskosten begrenzt. Bei Kombination mit der
Förderaktion „Raus aus Öl und Gas für Private 2021/2022“ des Bundes erhöht sich die Förderung wiederum um bis zu 7.500 Euro.
■ Wer, wie in Hintersee, eine Biomasse-Nahwärme-Anlage errichtet, kann einen Fördersatz von 25 Prozent plus allfälligem Zuschlag (max. 40 Prozent) der förderbaren und anerkannten Projektkosten beantragen.
Im Vergleich zu dezentralen Wärmeerzeugern pro Gebäude sind Nahwärmenetze mit regenerativen Wärmeerzeugern in einer Heizzentrale deutlich energieeffizienter, da die Anlagen einen wesentlich höheren Wirkungsgrad haben (Quelle: C.A.R.M.E.N. e.V. Straubing). Zudem sind bei zentralen größeren Biomasseanlagen in der Regel die Wärmegestehungskosten sowie die Emissionen deutlich geringer als bei einzelnen Feuerungsanlagen. Dem Abnehmer bietet die Nahwärmeversorgung höheren Komfort, da er selbst keine Anlage mehr betreiben muss, sondern die Wärme im Contracting über eine Übergabestation bereitgestellt wird.