studium generale 2-2017

studium generale mehr wissen - weiter denk en

H e r b s t / W i n t e r 2 017 / 1 8

Š Lok 52 7409 mit Reisezugwagen aus den 1930er Jahren Š Balance-Act auf dem Hochrad

2

studium generale Herbst / Winter 2017 / 18

Semesterschwerpunkt

Die Welt in Bewegung – Mobilität, Wandel und Geschwindigkeit 3

studium generale - das Konzept Wissen breiten Bevölkerungsschichten nahe zu bringen – dies gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Volkshochschulen. Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung sind die Volkshochschulen der Vielfalt des Lebens, dem interkulturellen Dialog und der differenzierten Wahrnehmung einer pluralen und komplexen Wirklichkeit verpflichtet. In diesem Sinne ist der vielseitig gebildete Mensch mit Herz und Urteilskraft Mittelpunkt und Ziel des studium generale.

Das studium generale ist ein Bildungsangebot, um Menschen Orientierung in unserer Wissensgesellschaft zu ermöglichen, zumal es für den modernen Menschen des 21. Jahrhunderts immer schwieriger wird, sich in der unüberschaubar gewordenen globalisierten und digitalisierten Welt zurechtzufinden. Unser fächerübergreifendes Angebot bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr allgemeines Wissen zu erweitern und zu vertiefen und dabei die Vielfältigkeit menschlichen Denkens, Handelns und Fühlens kennen zu lernen – über alle geschichtlichen und kulturellen Grenzen hinweg.

Frischen Sie Ihre Kenntnisse auf und erweitern Sie Ihren Horizont! Sie werden staunen, wie viel Neues es noch zu entdecken gibt.

4

© Der erste Orientexpress 1883

Semesterschwerpunkt Die Welt in Bewegung – Mobilität, Wandel und Geschwindigkeit Im studium generale der vhs Würzburg & Umgebung wird in jedem Semester ein Thema schwerpunktmäßig behandelt.

Ausgehend von der naturkundlichen Beobachtung, dass man nicht zweimal in denselben Fluss steigen kann, zog der griechische Philosoph Heraklit (ca.

520-460 v. Chr.) mit der ihm eigenen Prägnanz den Schluss „panta rhei“ (= alles fließt). Wandel und stete Veränderung prägen das Leben von Mensch und Natur von Anfang an. Die Beschleunigung der Veränderung wird geradetz zum charakteristischen Kennzeichen der Moderne. Tatsächlich hat die Geschwindigkeit des Wandels im 20. und 21. Jh. ein atemberaubendes Tempo erreicht. Globalisierung

und Digitalisierung haben zu tiefgreifenden Veränderungen in Staat und Gesellschaft, Arbeitswelt und Freizeit geführt, die jeder Einzelne von uns tagtäglich spürt. In der Tat, die Welt ist in Bewegung, aber sie ist nicht aus den Fugen geraten.

Vor diesem Hintergrund hat sich die vhs Würzburg & Umgebung entschlossen, „Mobilität, Wandel und Geschwindigkeit“ zum Schwerpunktthema im Herbst- / Wintersemester 2017/18 zu machen – im weitesten Sinne und über alle geschichtlichen und kulturellen Grenzen hinweg. Das Thema bezieht sich auf die verschiedenen Arten der Fortbewegung und der Standortveränderung, auf die unterschiedlichen Gründe und Ursachen dafür, auf das Eigene und das Fremde, auf Menschen und Ideen, die den Gang der Geschichte veränderten, und auf längerfristige (evolutionäre) Entwicklungen. Alle Kurse und Vorträge mit spezifischem Bezug zum Semesterschwerpunkt sind mit gekennzeichnet. Über den Semesterschwerpunkt hinaus bieten wir Ihnen zahlreiche andere Kurse und Vorträge aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen an, um Ihr Wissen über die Welt und den Menschen über alle Epochengrenzen hinweg zu erweitern - ganz im Sinne eben eines studium generale.

Geschichte & Kulturgeschichte Irland in der Eisenzeit - ein Land der Götter und Helden Die irischen Epen des frühen Mittelalters sind ein Fenster in die Eisenzeit der Grünen Insel: Hier lebten Viehbarone, deren Krieger beständig bestrebt waren, die Rinder des Nachbarn zu stehlen. Zu diesen Kriegern gehörten etwa Cúchullainn, der Hund von Ulster, oder Finn Mac Cool, der eine Elitetruppe, Fianna genannt, um sich scharte. In Irland war die greifbare Wirklichkeit immer eng verwoben mit Magie und Zauberei, wie die Geschichte von Midir eindrucksvoll belegt, der nach einem verlorenen Schachspiel gegen den König Eochu Airem einen Bohlenweg durch das dunkle Moor bauen musste – ein solcher Bohlenweg wurde in den 1980er Jahren im irischen Corlea tatsächlich entdeckt. Dem irischen Göttervater Dagda war es zudem immer ein großer Spaß, die Götter und Helden in seinem Schöpflöffel durch den magischen Kessel der Wiedergeburt zu rühren. Tauchen Sie mit diesem Workshop ein in den big dipper, wie der Löffel des Dagda auf Englisch heißt, und blicken Sie durch das Fenster in die Eisenzeit Irlands – immer auch auf

der Grundlage der materiellen Hinterlassenschaften dieser Epoche. Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Irischen Gesellschaft Würzburg statt.

Alexander Nölp, M. A., hat Archäologische Wissenschaften in Erlangen und Bamberg studiert. Schwerpunkt seiner Forschungstätigkeit ist die Archäologie der Etrusker sowie die Entstehung und Bedeutung von Sagen und Legenden.

Kursnr.: 13003sg, Sa., 11.11., 11-15 Uhr, vhs, Zi. 24; 8-20 TN; Alexander Nölp; 23,00 € (o.E.)

Irisches Seemannsgarn? und seine Reise zur Insel der Heiligen Waren es tatsächlich irische Mönche, die Amerika entdeckt haben? Die Legende berichtet uns vom Hl. Brendan, der im 6. Jh. n. Chr. mit zwölf Gefährten von Bundooran an der Westküste Irlands aus aufbrach, um die Insel der Heiligen im Westen zu finden. Sieben Jahre lang waren sie unterwegs in einer lederbespannten Nussschale, einem sogenannten Curragh, bis sie ihr Ziel erreichten. Auf dieser Insel, so heißt es, trugen alle Bäume Früchte, selbst die Steine waren

kostbar, und der Tag ging nie zu Ende. Gab es diese Insel überhaupt? Und wenn ja, wo lag sie genau? Diese Fragen beschäftigen seit jeher die Leser der „Navigatio Sancti Brendani abbatis“, des Reiseberichts des Hl. Brendan, der ein wahrer Bestseller im Mittelalter war. Folgen Sie in diesem Vortrag den Spuren Brendans und der irischen Mönche auf ihrer „peregrinatio pro Christo“, auf der Wanderschaft im Namen des Herrn, auf der sie auch weit ins Unbekannte vorstießen. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Irischen Gesellschaft Würzburg statt.

Kursnr.: 13004sg, Fr., 6.10., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Alexander Nölp; 12,00 € (o.E.)

Vortragsreihe: Bewegtes Mittelalter Reisen, Herrschaft aus dem Sattel, Innovationen Das Mittelalter gilt als statische Epoche, die kaum mit den Stichworten Bewegung und Innovation verbunden wird. In der Wissenschaft hat sich dagegen längst ein anderes Mittelalterbild durchgesetzt.

Die geographische Mobilität war hoch. Kaufleute und Pilger waren ständig über enorme Entfernun5

© Kaiser Heinrichs Romfahrt, aus Codex Balduini Trevirensis, um 1340

6

gen unterwegs. Das Königtum hatte in einem Reich ohne Hauptstadt die Reiseherrschaft zu einem grundlegenden Element mittelalterlicher Verfassung erhoben. Innovationsarmut kann man zumal dem späten Mittelalter ebenfalls nicht nachsagen.

Feuerwaffen, Papierherstellung, Buchdruck und Bergbau sind dabei nur die Spitze des Eisbergs.

Der Vortragszyklus behandelt in drei Blöcken die Themen Reisen, Reiseherrschaft und Pfalzen sowie technische Innovationen des Mittelalters.

Die Vorlesung behandelt an drei Terminen unterschiedliche Aspekte des Rahmenthemas. Die Vorträge sind in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für alle drei Vorträge anmelden, erhalten einen ermäßigten Einzelpreis von 9 €, so dass Sie am Ende statt 36 € nur 27 € für die drei Vorträge bezahlen.

Prof. Dr. Rainer Leng arbeitete in verschiedenen Forschungseinrichtungen und vertrat Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte in Würzburg und Stuttgart.

Seit 2008 ist er außerplanmäßiger Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Würzburg.

Reisen im Mittelalter Kursnr.: 13006sg, Fr., 12.1.2018, 16-17:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 12,00 € (o.E.)

Reisekönigtum und Pfalzen Kursnr.: 13007sg, Fr., 19.1.2018, 16-17:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 12,00 € (o.E.)

Erfindungen und Innovationen Kursnr.: 13008sg, Fr., 26.1.2018, 16-17:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Prof. Dr. Rainer Leng; 12,00 € (o.E.)

Leonardo da Vinci (1452-1519) Universalgenie und Impulsgeber Leonardo da Vinci (1452-1519) gilt als einer der größten Universalgelehrten aller Zeiten. In verschiedenen Fach- und Wissensgebieten war der vielseitig begabte Künstler, Wissenschaftler und Denker innovativ tätig und setzte mit seinen Studien und Werken neue, z. T. bis heute gültige Maßstäbe: als Maler und Bildhauer schuf er Kunstwerke – wie die Mona Lisa, sein Abendmahl oder die David-Statue –, die noch heute ihre Betrachter/-innen in ihren Bann ziehen; als Ingenieur

baute er Festungsanlagen und Waffen, hydraulische Bewässerungssysteme und Kanäle, mechanische Geräte und (Flug-) Maschinen; als Wissenschaftler betrieb er anatomische Studien, beschäftigte sich aber auch mit Botanik, Geometrie, Mathematik und Geologie; und als (Natur-) Philosoph und Theoretiker schuf er bleibende Grundlagen der Malerei und Farbenlehre. Leonardo da Vinci stand in Diensten verschiedener Herren, sprengte aber schon früh nationale Grenzen und wurde zu einer Symbolfigur menschlichen Geistes weltweit.

Florian Gernot Stickler, Jahrgang 1976, studierte klassische Archäologie, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Würzburg, an der er auch im Fach Philosophie promoviert wurde. Zur Zeit ist er als selbstständiger Philosoph und Geisteswissenschaftler in Würzburg tätig.

Kursnr.: 13012sg, Do., 16.11. und Fr., 17.11., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian G. Stickler; 19,00 € (o.E.)

Mission und Welteroberung der mobile Orden der Jesuiten und sein Wirken in der Welt

Kursnr.: 13014sg, Do., 11.1. und Fr., 12.1., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Gernot Stickler; 19,00 € (o.E.)

Unter den katholischen Orden nimmt die Societas Jesu (SJ), die Gesellschaft Jesu, eine besondere Stellung ein: Hervorgegangen aus einem Freundeskreis um Ignatius von Loyola (1491-1556) nahm die Zahl der Mitglieder des Jesuitenorden nach seiner päpstlichen Anerkennung (1540) rasch zu. Der Aktionsraum des Ordens wuchs rasch und umfasste schon bald die ganze bekannte Welt: um 1750 gab es 39 Ordensprovinzen, die sich auf Europa, Afrika, Amerika und Asien erstreckten. Der Jesuitenorden war ein Orden der Frühen Neuzeit: hierarchisch strukturiert und dem Papst zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet, zentral von Rom aus organisiert und rational und effizient agierend. Die Gesellschaft Jesu wurde zum wichtigsten Instrument der katholischen Gegenreformation, der Mission in aller Welt und der katholischen höheren Bildung. Im Zeitalter der Aufklärung wurden sie jedoch als Hemmnis betrachtet und 1773 vom Papst aufgelöst. Der Kurs gibt einen Überblick über die Geschichte dieses global agierenden Ordens.

Vortragsreihe: Schottland und England in Mittelalter und Frühe Neuzeit Das erste Referendum über das Ausscheiden Schottlands aus dem Vereinigten Königreich war 2014 gescheitert. Im Zuge des Brexit-Referendums über den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union bekam die Idee eines unabhängigen Schottland neuen Aufwind, zumal eine Mehrheit in Schottland für den Verbleib bei der EU gestimmt hatte. Die unterschiedlichen Interessen und gegensätzlichen (politischen) Vorstellungen in Schottland und England bleiben für Außenstehende oft unverständlich, erst ein Blick in die Vergangenheit und die Frühzeit der beiden Königreiche gibt näheren Aufschluss.

Der Zwist zwischen Schottland und England sitzt tief und reicht lange zurück. Das dramatische Auf und Ab in den Beziehungen der beiden Monarchien von den Anfängen bis zur Vereinigung der beiden Königreiche im Jahr 1707 wird an zwei Abenden faktenreich, aber immer anschaulich behandelt.

7

gälischen, keltischen, angelsächsischen und normannischen Kulturen und Gesellschaftsformen und zum anderen die Machtkämpfe zwischen den Dynastien der beiden Länder.

Bernd Breutmann war Professor für Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Er ist Mitglied der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und befasst sich seit Jahren mit der Geschichte Englands und Schottlands im 16. und 17. Jh.

Kursnr.: 13016sg, Do., 18.1.2018, 18-19:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 10-24 TN; Bernd Breutmann; 10,00 € (o.E.)

Auf Gedeih und Verderb - von den Anfängen bis zu den „Scottish Wars“ im 14. Jh. Auf der Insel entwickelten sich schon früh zwei Königreiche nebeneinander, die zum einen Nachbarn waren, zum anderen aber auch Konkurrenten und Rivalen. Wie kam es dazu? Wie lässt sich dieser Befund historische erklären? Wir begleiten die Entwicklung der beiden Königreiche vom Ende der römischen Besetzung über das Frühmittelalter bis zum vorläufigen Tiefpunkt der Beziehungen: die schottischen Befreiungskriege (1299-1357). Triebfeder für die Konflikte waren dabei zum einen die unterschiedlichen 8

© Jakob I./VI. von England und Schottland, Gemälde von John de Critz (?), um 1605

Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für beide Vorträge anmelden, erhalten einen ermäßigten Einzelpreis von 8 €, so dass Sie am Ende statt 20 € nur 16 € für die zwei Vorträge bezahlen.

Ein kurioses „Happy End“nach zahlreichen Konflikten eine Vereinigung wider Willen (1707) Das 15. Jh. brachte für Schottland und für England eine Zeit der Selbstfindung. Eine neue Runde in der Auseinandersetzung zwischen beiden Königreichen wurde eingeläutet, als das komplizierte Dreiecksverhältnis von Schottland, Frankreich und England in Bewegung geriet. In der Folge setzten dynastische Kämpfe ein und die Religionsfrage wurde immer wichtiger: In England und Schottland setzte sich die Reformation durch, allerdings auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichem Ergebnis (Anglikanismus – Presbyterianismus). Über die Vereinigung der Kronen (Personalunion seit 1603) und nach revolutionären Turbulenzen erfolgte schließlich 1707 die Vereinigung der beiden Königreiche – für die Schotten eine Vereinigung wider Willen.

Kursnr.: 13018sg, Do., 25.1.2018, 18-19:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 10-24 TN; Bernd Breutmann; 10,00 € (o.E.)

400 Jahre Julius Echter - der Anbruch der Modernität in Würzburg Vor 400 Jahren starb mit Julius Echter von Mespelbrunn einer der bedeutendsten Fürstbischöfe Würzburgs. Wir kennen ihn als einen unbedingten und mitunter bedingungslosen Katholiken mit einer festen Überzeugung. Er führte die Rekatholisierung in Mainfranken konsequent und nachhaltig durch und strukturierte das Land institutionell und die Menschen mental. Durch eine nüchterne Machtpolitik konsolidierte er das Würzburger Hochstift und prägte Stadt und Land durch seine nüchternen und doch repräsentativen Bauwerke, die seine umfassende Reformpolitik architektonisch belegen. Die Gründung von Universität und Juliusspital stellten zukunftsorientierte Investitionen Echters im Sinne eines modernen Staats dar, der die Gesellschaft formte und versorgte. Bürokratisch und konsequent ging Echter gegen Protestanten, Juden und vermeintliche Hexen vor, nicht aus persönlicher Grausamkeit, sondern in Konsequenz einer Staatsraison.

Dr. Hans Steidle, Jahrgang 1951, besuchte in Würzburg Schule und Universität und ist Lehrer für Geschichte und Deutsch an einem Würzburger Gymnasi-

um. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bilden Geschichte und Kultur der Stadt Würzburg den Schwerpunkt seiner Führungen, Vorträge und Publikationen. Seit 2009 ist er Stadtheimatpfleger in Würzburg.

Kursnr.: 13020sg, Di., 14.11., 19:30-21 Uhr; 2x; vhs, Zi. 24; 9-20 TN; Dr. Hans Steidle; 18,00 € (erm.: 15,40 €)

Der Fürstbischof und die Spitäler - 400 Jahre nach dem Tod von Julius Echter Neben dem bekannten Würzburger Juliusspital stiftete Julius Echter von Mespelbrunn mit seinen Brüdern weitere Spitäler im Hochstift Würzburg und reformierte die bereits bestehenden sogenannten „Landspitäler“. Der Vortrag stellt die einzelnen Spitäler vor und erläutert, welche Strategie Julius Echter in der Spitalpolitik verfolgte und wie er ganz konkret Einfluss in die einzelnen Spitäler nahm. Im Licht der weiteren Entwicklung dieser karitativen Einrichtungen soll dabei auch der Frage nachgegangen werden, was von Reformwerk Juliu Echters heute noch zu erkennen ist.

Dr. med. Andreas Mettenleiter hat an der Universität Würzburg Humanmedizin und Geisteswissenschaften studiert. Heute ist er Lehrbeauftragter am Institut

für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg und Geschäftsführer der MEKRUPHY GmbH in Pfaffenhofen/Ilm. Kursnr.: 13019sg, Do., 16.11., 19:30-20:30 Uhr; 2x; vhs, Zi. 33; 8-45 TN; Dr. Andreas Mettenleiter; 10,00 € (o.E.)

Julius Echter von Mespelbrunn 400 Jahre danach Vor 400 Jahren starb Julius Echter von Mespelbrunn (1545-1617), der mehr als 40 Jahre (seit 1573) Fürstbischof von Würzburg war. Das Jubiläum war Anlass für große Ausstellungen und umfangreiche Forschungen. Was hat das Jubiläum Neues gebracht?

Der Referent bilanziert die Ergebnisse des ablaufenden Echter-Jahres und berichtet über neue Erkenntnisse, wobei ein Schwerpunkt auf der Hexenverfolgung liegt.

Dr. Robert Meier ist Hochschuldozent und Publizist.

2017 erschien seine Biographie „Julius Echter 15451617“.

Kursnr.: 13022sg, Do., 23.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Dr. Robert Meier; 10 € (o.E.) 9

Johann Philipp von Schönborn ein Würzburger Fürstbischof als europäischer Friedenspolitiker

10

© Johann Philipp von Schönborn, Caspar Merian, 1658

Johann Philipp von Schönborn (1605-1673) gehörte als Kurfürst von Mainz und Reichserzkanzler zweifellos zu den einflussreichen Würzburger Bischöfen.

Seine tatsächliche historische Bedeutung für das Heilige Römische Reich und für Europa wird aber erst in jüngster Zeit gewürdigt: Nachdem er in Würzburg vielfach mit den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges konfrontiert war, setzte er sich in den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden von 1648 und darüber hinaus konsequent für den Frieden ein.

Es gehört zu Schönborns großen Leistungen, friedenswillige politische Akteure über religiöse Grenzen hinweg zu einer eigenständigen Kraft zusammengeschlossen zu haben. Das macht ihn zu einer Gestalt von aktueller Bedeutung, die allerdings gegen Ende ihres Lebens mit dem Versuch, die mächtepolitischen Kriege in Europa einzudämmen, tragisch scheiterte.

Dieser Vortrag wird in Zusammenarbeit mit der Gruppe Würzburg des Frankenbundes durchgeführt. (ohne Gebühr, ohne Anmeldung).

Mi., 25.10., 19:30-21 Uhr; 1x; Handwerkskammer, Großer Saal; 10-90 TN; Prof. Dr. Anuschka Tischer; ohne Gebühr

Prof. Dr. AnuschkaTischer ist Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere Geschichte am Institut für Geschichte der Universität Würzburg. Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre sind u. a. die Diplomatiegeschichte sowie Krieg und Frieden in der Frühen Neuzeit.

Der Deutschordensstaat in Preußen und das polnische Nationalbewusstsein im 19. Jh. Der Staat des Deutschen Ordens in Preußen wurde im 13. Jh. gegründet und galt bis ins 16. Jh. als der größte Feind des Königreichs Polen. Einige Ereignisse der Geschichte des Deutschen Ordens und seines Staates wurden im 19. Jh. mehr und mehr mythologisiert, nachdem der polnische Staat Ende des 18.

Jh. durch drei Nachbarmächte aufgeteilt wurde: Die polnische Bevölkerung wurde zu preußischen, österreichischen oder russischen Untertanen. In diesem Vortrag wird nicht nur die Geschichte des Deutschordensstaates im Überblick behandelt, sondern auch seine Bedeutung für das polnische Nationalbewusstsein im 19. Jh. Dr. Renata Skowronska ist Leiterin der Polnischen Historischen Mission, einer wissenschaftlichen Einrichtung der Nikolaus-Kopernikus-Universität Thorn, die seit 2009 an der Universität Würzburg angesiedelt

ist. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören u. a. die Städte im Deutschordensstaat in Preußen sowie die Geschichte des Schulwesens im Königreich Preußen im 19. Jh.

Kurs beleuchtet die Entwicklung des Atlantischen Sklavenhandels, die jeweiligen Interessen seiner Akteure sowie die prekären Bedingungen auf den Transportschiffen.

Kursnr.: 13024sg, Di., 7.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 15-45 TN; Dr. Renata Skowronska; 12,00 € (o.E.)

Bastian Reusch hat die Fächer Geschichte und Germanistik studiert. Zur Zeit promoviert er an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg im Fach Neuere Geschichte.

Mobilität und Zwangsmigration der Atlantische Sklavenhandel Im Jahr 1781 ließ Kapitän Luke Collington auf offener See 132 geschwächte und kranke Sklaven über Bord seines Sklavenfrachters Zong werfen, um eine hohe Versicherungssumme für diese „Fracht“ zu kassieren.

Im Anschluss kam es lediglich zu einem Betrugsverfahren, aber zugleich gab dieser Zwischenfall auch den Anstoß zur Abschaffung des Sklavenhandels. Zu unmenschlich waren die Bedingungen, unter denen seit dem 16. Jh. Millionen von Afrikanern/-innen, eingepfercht auf engstem Raum, in die neue Welt verschifft wurden, um den Hunger der amerikanischen Plantagewirtschaft nach Arbeitskräften zu befriedigen. Hieraus entwickelte sich in der Hochphase der sogenannte Trianguläre Handel zwischen Europa, Afrika und den amerikanischen Kolonien. Dieser

Kursnr.: 13026sg, Mi., 22.11., 17:30-19 Uhr; 4x; vhs, Zi. 13; 10-60 TN; Bastian Reusch; 29,00 € (erm.: 24,20 €)

Der Schrecken der Meere das goldene Zeitalter der Piraterie Als er im Oktober 1717 Chesapeake Bay, Philadelphia und New York angriff, wurde Edward Thatch - besser bekannt als Blackbeard - zum gefürchtetsten Piraten der amerikanischen Ostküste. Auf dem gesamten Atlantik waren die Schiffe unter der Totenkopfflagge (Jolly Roger) mit ihren raubenden, mordenden und brandschatzenden Besatzungen gefürchtet. Doch hinter den barbarischen Leben der Piraten und Raubfahrer verbirgt sich eine hochkomplexe Gesellschaft mit festen Regeln und Gesetzen - ein „Auffangbecken“ insbesondere für arbeitslos gewordene Freibeuter.

Anhand von überlieferten Zeitzeugenberichten versucht dieser Kurs sich jenseits der verklärenden Hollywood-Filme der harten Realität des Piratenlebens zu nähern.

Kursnr.: 13027sg, Mi., 10.1.2018, 17:30-19 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Bastian Reusch; 10 € (o.E.)

Alexander von Humboldt und seine Bedeutung für das 21. Jh. © J. M. William Turner, Sklavenschiff, Händler werfen Tote und Sterbende über Bord, 1840

Alexander von Humboldt stand lange Zeit im Schat11

ten seines großen Bruders Wilhelm, welcher der Entstehung des modernen Universitätswesens wichtige Impulse gab. In den letzten Jahren hat Alexander jedoch zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Fokus des Interesses steht v. a. die große Forschungsreise, die den jungen Gelehrten in den Jahren von 1799 bis 1804 nach Süd-, Mittel- und Nordamerika führte. Dieser Aufenthalt in den Tropen war die Keimzelle für ein umfangreiches wissenschaftliches Forschungswerk, dem sich der Gelehrte während seines langjährigen Aufenthaltes in Paris widmete. Alexander interessierte sich für eine Vielzahl an wissenschaftlichen Fächern. Von besonderer Bedeutung sind jedoch seine pflanzengeographische Studien. In gleicher Weise beschäftigte er sich aber auch mit gesellschaftlichkulturgeschichtlichen Themen. Das Faszinierende an Alexander von Humboldt ist seine Art, wissenschaftliche Gegenstände anschaulich darzustellen. Aufgrund seiner Naturpoesie ist er daher auch für die geisteswissenschaftlichen Fächer interessant. Gerade dieses universale Denken findet im 21. Jh. Anklang, in dem in der Wissenschaft eher der Experte als der Generalist gefragt ist. Nach einer zweiten Forschungseise nach Russland arbeitete er bis kurz vor seinem Tode 12

an den Fassungen seines Werkes „Kosmos“, das ein Panorama der Wissenschaften in der Mitte des 19. Jh. darstellt.

Dr. rer. nat. Dr. phil. Thomas Richter hat in Würzburg Pharmazie und Germanistik studiert und wurde in beiden Fächern promoviert. Er ist Lehrbeauftragter im Fach „Neuere deutsche Literaturgeschichte“ an der Universität Würzburg. Zusammen mit seiner Frau Dr. Claudia Richter leitet der die St. Kilians-Apotheke sowie die Hof-Apotheke zum Löwen.

Kursnr.: 13028sg, Do., 1.2., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Dr. Dr. Thomas Richter; 10,00 € (o.E.)

Vortragsreihe: Frauen im 19. Jh. Kulturgeschichte ist immer auch Geschlechtergeschichte. Geschlechterverhältnisse unterliegen einem historischen Wandel. Vielfach erfolgten im 19.

Jh. Veränderungen, die neue Perspektiven ermöglichten. Dies bezieht sich sowohl auf die Institution Ehe - und im Gefolge davon auf Elternschaft bzw. deren Rollenvorgaben für die Mutter – als auch auf den Lebensentwurf junger Frauen vom Lande. In zwei Vorträgen behandelt die Soziologin Dr. Lore Willhauk die Themenbereiche „Mutterliebe“ und „Dienstmädchen

vom Land“. Beide Lebensentwürfe werden als Faktoren erkannt, die die Geschlechterbeziehungen und die Rollenvorgaben für die Frauen im 19. Jh. maßgeblich bestimmten. Ob sie in der Scheinwelt einer bürgerlichen Ehe in relativer Sicherheit lebten oder als Dienstmädchen ihr eigenes Lebensrisiko tragen mussten: der Frau des 19. Jh. war ihre Rechtlosigkeit in einer männerdominierten Gesellschaft in die Wiege gelegt.

Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für beide Vorträge anmelden, erhalten einen ermäßigten Einzelpreis von 8 €, so dass Sie am Ende statt 20 € nur 16 € für die zwei Vorträge bezahlen.

Dr. Lore Willhauk war lange Jahre Dozentin an der Universität Würzburg im Fachbereich Soziologie.

Schwerpunkte ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit waren die Familiensoziologie, die Genderforschung und die Gerontologie. Darüber hinaus beschäftigte sie sich intensiv mit Geschichte und Kultur Frankens.

Mythos Mutterliebe Darstellungen von Frauen aus dem 19. Jh. zeigen häufig die Mutter inmitten ihrer Kinder, flankiert von ihrem Gatten, einem Patriarchen, der sie als blutjun-

Kursnr.: 13029sg, Do., 16.11., 15-16:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Dr. Lore Willhauk; 10 € (o.E.)

Dienstmädchen in Franken Der Berufsstand der Dienstmädchen im 19. Jh., bei denen es sich um junge Frauen handelte, die vom Lande kamen und erst durch den Eisenbahnanschluss die Möglichkeit hatten, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, gehört in die Anfangsphase der Frauenemanzipation. Bezahlte Arbeit war für die Frauen des 19. Jh. schwer zu finden. Erst mit der Industrialisierung, die vor allem im protestantischen Norden statt-

fand, bekamen Frauen die Möglichkeit, außerhalb des Hauses bezahlter Arbeit nachzugehen. Im katholischen Süden gingen die Mädchen vom Lande als Dienstmädchen in die nächstgelegene Stadt, um dort ihr Auskommen zu finden. Im fränkischen Marktbreit etwa gab es großbürgerliche Handelsfamilien, die regelmäßig Dienstmädchen beschäftigten. Mit dieser Tätigkeit erhöhte sich die Chance der jungen Frauen, geheiratet zu werden. Für eine Ehe benötigten sie nicht nur die entsprechende Aussteuer, sondern auch das Wissen um das Führen eines bürgerlichen Haushaltes, das sie im Dienst erwerben konnten. Hatten die jungen Frauen ein gewisses Alter (ca. 25 Jahre) überschritten, ohne verheiratet zu sein, galten sie als „alte Jungfern“ und blieben oft als Hochzeitlose ein Leben lang bei den Familien.

Kursnr.: 13030sg, Do., 18.1.2018, 15-16:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Dr. Lore Willhauk; 10 € (o.E.)

Von Hochrädern und Pistolenvelos Das Fahrrad und seine Geschichten Das Fahrrad ist für viele ein Bestandteil des täglichen Lebens und aus unserem Straßenbild nicht mehr wegzudenken - als Fitnessgerät, Freizeitbegleiter

und Alltagsfahrzeug. Wir radeln zu den Wurzeln dieser Erfindung zurück, in die Zeiten, wo – wie heute – alles in Bewegung schien und nichts mehr so war wie bisher. Dabei werden wir allerlei Skurriles, Merkwürdiges und Erstaunliches entdecken. Beleuchtet wird nicht nur die technische Entwicklung, sondern ebenso auch die Auswirkungen des Fahrrads für die Menschen der jeweiligen Epochen.

Daniel Hahn, M. A., hat Fränkische und Bayerische Landesgeschichte an der Universität Erlangen studiert; Arbeitsschwerpunkt ist dabei das Frühe Mittelalter. Er ist Stadtführer, organisiert Exkursionen (auch per Fahrrad) und ist Dozent in der Erwachsenenbildung Kursnr.: 13032sg, Do., 28.9., 18:30-20 Uhr, vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Daniel Hahn; 12,00 € (o.E.)

© Der Handkurbelwagen von S. Farfler,1665

ges Mädchen geehelicht hatte. Mädchen aus diesen Kreisen wurden standesgemäß an eine bürgerliche Familie weiter gereicht. Ihre gesellschaftliche Rolle als folgsame Ehegattin war damit ebenso vorgezeichnet wie ihre Rolle als liebende Mutter. Entspringt Mutterliebe nun tatsächlich einem natürlichen Instinkt, der kulturgeschichtlich zum Mythos verklärt wird, oder ist sie ein Konstrukt, hervorgebracht vom herrschenden Patriarchat, um die Frau in der bürgerlichen Ehe unmündig und abhängig zu halten? Die historische Perspektive gibt Aufschluss über diese interessante Frage.

13

Das stählerne „Dampfross“ erobert die Welt - zur Geschichte der Eisenbahn Skeptisch blickten die Menschen des 19. Jh. auf die rauchenden Kolosse der neuen Erfindung, fürchtete man doch die hohen Geschwindigkeiten oder Krankheiten, ausgelöst durch den Rauch der Lokomotiven.

Nachdem 1835 die erste Eisenbahnstrecke Deutschlands zwischen Nürnberg und Fürth in Betrieb genommen worden war, verschwanden die Proteste jedoch schnell. Zu groß waren die Umwälzungen, die das neue Transportmittel für Personen und den Warenverkehr mit sich brachte. Bis 1914 wuchs das deutsche Schienennetz bis auf 62.000 Kilometer an und trug einen maßgeblichen Teil zur Industrialisierung Deutschlands bei, ohne den das heutige Leben nicht denkbar wäre. Dieser Kurs untersucht die grundlegende Entwicklungs- und Wirkungsgeschichte der Eisenbahn von den Anfängen bis zum Ende der Industriellen Revolution an herausragenden Beispielen.

Zu Bastian Reusch, siehe S. 11 Kursnr.: 13033sg, Mi., 17.1.2018, 17:30-19 Uhr; 4x; vhs, Zi. 24; 10-60 TN; Bastian Reusch; 29 € (erm.: 24,20 €) 14

Die Schleswig-Holstein-Frage im 19. Jh. ein Territorialproblem europäischer Dimension Über die Frage der Zugehörigkeit von Schleswig und Holstein zur Dänischen Krone soll der englische Premierminister Palmerston gesagt haben, nur drei Personen hätten diese Frage jemals verstanden: Prinz Albert, der Ehemann Königin Victorias, der verstorben sei, ein deutscher Professor, der darüber dem Wahnsinn verfallen sei, und Palmerston selbst, der aber alles vergessen habe.

Dieser heute zumeist wenig beachtete Konflikt, der in zwei Kriegen schließlich zur Übernahme Schleswigs und Holsteins durch Preußen bzw. Österreich führte, markiert den Beginn der Entwicklung Preußens zur wichtigsten militärischen Macht in Mitteleuropa. Im Mittelpunkt des Kurses steht neben der eigentlichen Schleswig-Holsteinischen Frage die Bedeutung des Konfliktes im weiteren Kontext der europäischen Politik Mitte des 19. Jh. Der Referent Dr. Jorit Wintjes lehrt und forscht als akademischer Rat am Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Würzburg.

Kursnr.: 13037sg, Do., 11.1.2018, 18:30-20 Uhr; 4x; vhs, Zi. 11; 7-15 TN; Dr. Jorit Wintjes; 39 € (erm.: 32,20 €)

Der Russisch-Türkische Krieg 1877/78 Schon rund vier Jahrzehnte vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten Ereignisse auf dem Balkan die Welt an den Rand eines globalen Konfliktes.

Der Russisch-Türkische Krieg von 1877/78, der letzte in einer langen Reihe von Auseinandersetzungen zwischen Russland und dem Osmanischen Reich, erschütterte letzteres bis in die Grundfesten und brachte zugleich die beiden Großmächte Russland und Großbritannien auf direkten Konfrontationskurs: in den ersten Februartagen 1878 schienen direkte Kampfhandlungen unmittelbar bevorzustehen. Der Ausbruch eines großen europäischen Krieges wurde jedoch abgewendet und auf dem Kongress von Berlin eine neue Friedenslösung für den Balkan gesucht.

Neben Ursachen und Verlauf dieses Krieges sollen die Ereignisse auf dem Balkan in die (Außen-) Politik der damaligen Zeit eingebettet werden, namentlich in Bezug auf die russisch-englischen Beziehungen.

Kursnr.: 13038sg, Do., 30.11., 18:30-20 Uhr; 4x; vhs, Zi. 13; 7-15 TN; Dr. Jorit Wintjes; 39,00 € (erm.: 32,20 €)

Die Anfänge des Frauenstudiums und erste Verbindungen von Studentinnen

Zwangsumsiedlungen polnischer

- eine Spurensuche zwischen Fakten, Fiktion und Satire.

Ende des 19. Jh. wurden auch in Deutschland erstmals weibliche Studierende an den Hochschulen zugelassen, ein Faktum, das für rege Diskussionen über die Studierfähigkeit von Akademikerinnen sorgte. Wenig später formierten sich auch erste Korporationen von Studentinnen, was nicht überall auf Verständnis stieß und in manchen Kreisen für unverhohlenen Spott sorgte. Bekannteste satirische Auseinandersetzung mit dem Thema ist das 1899 erschienene, in Knittelversen gereimte und boshaft illustrierte „Corps Schlamponia“ von Max Brinkmann. Der Vortrag beleuchtet die Frühphase des Frauenstudiums anhand zeitgenössischer Fachliteratur und Reflexen der Diskussion in Literatur, Karikatur und Satire.

Die durch die nationalsozialistische Regierung Deutschlands (1933-1945) durchgeführten Vertreibungen anderer Nationen stehen bis heute im Schatten anderer Verbrechen des NS-Regimes und sind in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Die ersten deutschen Konzepte der Zwangsumsiedlungen wurden bereits vor dem Zweiten Weltkrieg vorbereitet. Seit September 1939 wurden die Pläne von der deutschen Besatzung in Polen kontinuierlich in die Praxis umgesetzt. Dabei hat man die Entwürfe der Zwangsumsiedlungen konkretisiert und fortentwickelt. In dieser Zeit wandelten sich einige Vertreibungspläne zur ersten Etappe der Massenmorde an anderen Nationen. Der Vortrag befasst sich mit der Geschichte der Zwangsumsiedlungen polnischer Staatsbürger unterschiedlicher Nationalitäten während des Zweiten Weltkriegs.

Zu Dr. med. Andreas Mettenleiter, siehe S. 9

Zu Dr. Renata Skowronska, siehe S. 10

Kursnr.: 13040sg, Do., 26.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 13; 8-16 TN; Dr. Andreas Mettenleiter; 10 € (o.E.)

Kursnr.: 13046sg, Mo., 4.12., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 15-45 TN; Dr. Renata Skowronska; 12 € (o.E.)

Staatsbürger/-innen (1939-1945)

Vortragsreihe: Personen, die die Welt veränderten In dieser kleinen Vortragsreihe werden drei Personen der Weltgeschichte vorgestellt, die – bei aller Unterschiedlichkeit im Einzelnen - unbestreitbar großen und nachhaltigen Einfluss auf den Gang der Ereignisse ausgeübt haben: Mahatma Gandhi, Che Guevara und Konrad Adenauer.

Mahatma Gandhi (1869-1948) Zum 70. Todestag.

Mahatma Gandhi war es der der Welt zeigte dass die Befreiung eines Volkes aus der Unterdrückung nicht zwangsläufig mit Gewalt und Krieg zu erlangen ist.

Seinen Prinzipen der Gewaltlosigkeit und des friedlichen Protestes, die er immer wieder propagierte, bildeten die Grundlage seines Kampfes gegen die Rassentrennung und für die Gleichberechtigung der Inder in Südafrika sowie seines Kampfes für die Unabhängigkeit Indiens. Diesen Prinzipien des Gewaltverzichts vermochten die britischen Kolonialherren nichts Ebenbürtiges entgegenzusetzen. Am Ende mussten sie sich geschlagen geben, sich endgültig 15

aus Indien zurückziehen und Indien in die Unabhängigkeit entlassen.

bis heute zu einer unsterblichen Ikone der Nachwelt werden konnte?

Konrad Adenauer (1876-1967) und die Europäische Integration

Matthias Hofmann ist Historiker und Orientalist und war lange Jahre Analyst der Bundeswehr für den Orient.

Kursnr.: 13052sg, Mi., 24.1.2018, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 15-45 TN; Matthias Hofmann; 14 € (o.E.)

Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge.

Kursnr.: 13050sg, Mi., 15.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 15-45 TN; Matthias Hofmann; 14 € (o.E.)

Die Europäische Union steckt heute in einer tiefen Krise und wird von Europakritikern und Rechtspopulisten in die Zange genommen. Dabei haben wir es der beispiellosen Erfolgsgeschichte der Europäischen Integration zu verdanken, dass es in den EUMitgliedstaaten seit mehr als 70 Jahren keinen Krieg mehr gegeben hat. Ob Freiheit, Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit – nie ging es den Bürgern/-innen besser. In der Anfangsgeschichte der europäischen Einigung hat Konrad Adenauer, der erste deutsche Bundeskanzler, eine entscheidende Rolle gespielt.

Ohne ihn wäre es im Jahr 1957 nicht zur Unterzeichnung der Römischen Verträge gekommen, die heute als Geburtsstunde Europas gelten. Die beispiellose Integrationsleistung Europas ist für die meisten längst zur Selbstverständlichkeit geworden.

Che Guevara (1928-1967) Zum 90. Geburtstag und zum 50. Todestag.

Che Guevara war Arzt und Revolutionär, marxistischer Guerilla-Kämpfer und Comandante der kubanischen Rebellenarmee sowie Politiker und Schriftsteller. Er wurde zur bekanntesten Symbolfigur des Protestes gegen das Establishment, gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Sein Leben und v. a. Sterben in den bolivianischen Anden verliehen ihm posthum einen internationalen Kultstatus. Sein Tod im Namen einer revolutionären Bewegung machte ihn zu einem Märtyrer linker Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in der ganzen Welt. Die US-Zeitschrift Time zählte ihn 1999 zu den hundert einflussreichsten Menschen des 20. Jh. Wie kam es, dass ein Mensch, der, wie einige meinen, auf ganzer Linie gescheitert war, 16

© Che Guevara, Aufnahme unbekannt, 1959

Dr. Reinhard Schreiner (*1950) ist Historiker und Romanist und arbeitet bis 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Archiv für Christlich-Demo-

kratische Politik und im Historischen Institut der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bonn.

Kursnr.: 13054sg, Di., 28.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 16-45 TN; Dr. Reinhard Schreiner; 17,00 € (o.E.)

Bestattungskultur im Wandel der Zeiten zwischen Tradition und Zeitgeist Der Vortrag gibt einen knappen Überblick über die Entwicklung menschlicher Bestattungskultur – ausgehend von den Anfängen über die Jahrhunderte bis hin zur Gegenwart, die im Fokus des Vortrag stehen wird. Welchen Wert haben traditionelle Bestattungsmuster noch heute? Bleiben diese tradierten Muster auch in Zukunft gültig oder werden sie von neuen Tendenzen im Bestattungswesen überlagert und verdrängt? Neben diesen kulturgeschichtlichen Fragestellungen bietet der Vortrag auch eine anthropologische Einordnung der Phänomene auf der Grundlage der Vorstellungen des Würzburger Philosohen Heinrich Rombach (1923-2004), wie er sie in seinem „Buch der Bilder zur Fundamentalgeschichte der Menschheit“ formuliert hat.

Oliver Wirthmann, Dipl.-Theol., ist Geschäftsführer

des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e.V. in Düsseldorf und Pressesprecher im Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. Zugleich ist Wirthmann, der u. a. Katholische und Evangelische Theologie studiert hat, ehrenamtlich als evangelischer Pfarrer im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch tätig.

Kursnr.: 13056sg, Do., 9.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 16-45 TN; Oliver Wirthmann; 14,00 € (o.E.)

Historische Praxis Das Welterbe der UNESCO - Bewahren im Wandel Kultur- und Naturstätten von außergewöhnlicher Bedeutung sind unersetzlich und müssen auch für die zukünftigen Generationen erhalten werden – dies ist die Leitidee der Welterbekonvention. Derzeit stehen 1052 schützenswerte Stätten auf der Liste des UNESCO-Welterbes. In dem reich bebilderten Vortrag werden die Kriterien für eine Aufnahme in die Welterbeliste und die Schritte zum Erreichen des Welterbestatus vorgestellt. Am Beispiel ausgewählter Welterbestätten werden deren Bedeutung, die Chancen und Verpflichtungen eines Welterbetitels, aber auch die

Gefährdungen durch Umwelt, Tourismus und Kriege aufgezeigt.

Johannes Markart war lange Jahre Lehrer am Riemenschneider-Gymnasium in Würzburg und hat dort viele Studienfahrten organisiert und geleitet. Sein besonderes Interesse gilt dabei dem mediterranen Kulturkreis.

Kursnr.: 13060sg, Do., 12.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Johannes Markart; 10 € (o.E.)

Alte Schrift neu entdeckt - Lesekurs zur deutschen Kurrentschrift (ca. 1800-1930) Ab Beginn der Neuzeit bis zum Normalschrift-Erlass 1941 war Kurrent und die sich daraus entwickelte Sütterlinschrift die Ausgangsschrift im gesamten deutschen Sprachgebiet. Wer sich mit Ahnen- und Heimtageschichte befasst, muss diese alte Schrift lesen können. Der Kurs richtet sich an alle, die selbstständig jede Art von Schriftverkehr vor allem aus dem 19. Jh. lesen möchten. In den Sitzungen wird die Entwicklung zur Kurrentschrift besprochen und an ausgewählten Beispielen - sowohl aus privatem als auch aus amtlichem Schriftgut - das Lesen erlernt. Inkl. 3 € Kopierkosten.

17

Friederike Langeworth studierte an der Universität Würzburg Geschichte und Ältere Germanistik. Seit ihrem Magisterabschluss 2011 arbeitet sie als Archivund Heimatpflegerin in Giebelstadt.

Kursnr.: 13064sg, Di., 7.11., 19-20:30 Uhr; 6x; vhs, Zi. 11; 10-15 TN; Friederike Langeworth; 43,00 € (erm.: 36 €) Kursnr.: 13065sg, Mi., 10.1.2018, 19-20:30 Uhr; 6x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 11; 10-15 TN; Friederike Langeworth; 43,00 € (erm.: 36 €)

Stolpersteine in Würzburg - ein Projekt stellt sich vor Die Würzburger Stolpersteine sind aus dem Stadtbild Würzburgs nicht mehr wegzudenken. Man begegnet ihnen auf Schritt und Tritt. Seit 2006 wurden insgesamt 512 Stolpersteine in Würzburgs Bürgersteige eingelassen. Sie erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden: jüdische Mitbürger/-innen, Sinti und Roma, aus religiösen oder politischen Gründen Verfolgte, Homosexuelle, Kranke und Behinderte. Mitglieder des Arbeitskreises Stolpersteine informieren bei dieser Veranstaltung über das Projekt und ihre Arbeit. Im Anschluss daran führt die Gästeführerin Christine Hofstetter die 18

Teilnehmer/-innen zu einigen in der Nähe liegenden Stolpersteinen.

Die Veranstaltung findet im Stadtarchiv Würzburg (Neubaustr. 12) statt. Ohne Gebühr, mit Anmeldung.

Die Veranstaltung wird durchgeführt von:

Dr. Axel Metz ist Leiter des Stadtarchivs Würzburg.

Inge Kaesemann , Aron Schuster, Rita Prigmore (Überlebende der Familie Winterstein), Christine Hofstetter, Benita Stolz und Andreas Roser.

Kursnr.: 13066sg, Di., 26.9., 17-18:30 Uhr; 1x; Stadt Würzburg Rathaus, Stadtarchiv, Neubaustr. 12; 6-12 TN; Axel Metz;

Kursnr.: 14020sg, Di., 10.10., 18-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 24; 12-24 TN; Benita Stolz; 10 € (o.E.)

Kursnr.: 13068sg, Di., 9.1.2018, 17-18:30 Uhr; 1x; Stadt Würzburg Rathaus, Stadtarchiv, Neubaustr.

12; 6-12 TN; Axel Metz;

Palimpsest und Lochkarte - eine Einführung in die Arbeit im Stadtarchiv (mit Führung durch die Archivräume) Das Wort „Archiv“ ruft vielfach Vorstellungen von Staub und Geheimwissen hervor. Tatsächlich sind Archive moderne Dienstleister für Bürger/-innen und Zentren der Wissensgesellschaft. Im Rahmen der Veranstaltung sollen die Möglichkeiten zur Benutzung des Stadtarchivs und seine Aufgaben insgesamt erläutert werden. Darüber hinaus wird eine Auswahl an Archivalien ebenso präsentiert wie die Magazine, die „Herzkammern des Archivs“. Schließlich können auch Fragen zu alten Unterlagen, die die Teilnehmer/-innen selbst mitbringen können, beantwortet werden.

Güntersleben Geschichten und Geschichte Alte Häuser und ihre Geschichten Nach Abschluss der Fluchtgeschichten wird der Arbeitstitel unserer neuen Recherchen „Alte Häuser und ihre Geschichten“ heißen. Dabei werden wir auch die in den 1980ger und 1990ger Jahren in unserem Arbeitskreis besprochenen Kassetten verarbeiten, aber natürlich werden ebenso die neueren Geschichten sowie die Geschichte dieser Gebäude erkundet. Eingeladen sind alle, die „Geschichte von unten“ reizvoll finden und die Lust haben mitzuarbeiten. Die weiteren Termine (sieben Treffen) werden einzeln vereinbart.

Der diskrete Charme des Bürgertums

Ohne Gebühr, Anmeldung bei der vhs-Außenstelle in Güntersleben, Tel. 09365 / 1449 oder 09365 / 4189.

Kursnr.: 13070GÜsg, Mo., 2.10., 15:30-18 Uhr; 7x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 17; 8-14 TN; Erne Odoj;

Historische Führungen Die alte Mainbrücke - die magische Mitte Würzburgs Heute kennt man die Brücke v. a. als Platz der geselligen Weinverköstigung im Freien. Wer vor tausend Jahren vom Marienberg zum Dom wollte, bekam nasse Füße. Enzelin, der Brückenbauer im ersten Drittel des 12. Jh., ist der erste namentlich bekannte Würzburger Stararchitekt. Welche Rolle spielte sein Bauwerk in der Würzburger Geschichte? Wie standfest blieb diese Verkehrsverbindung in Zeiten des Krieges und des Hochwassers? Und welche Rolle spielte die Brücke im Justizwesen und in der Literatur der Stadt? Und wer ist eigentlich und aus welchem Grunde in die Gesellschaft der Brückenheiligen aufgenommen worden? Diese und andere Fragen zur Geschichte der ältesten mittelalterlichen Steinbrücke in Deutschland wird ein Gang über und um die Brü-

© Alte Mainbrücke in Würzburg, Aufnahme Zairon, 2007

cke beantworten und klären. Wer dann immer noch Lust hat, kann sich am Frankenwein laben. Treffpunkt: Vierröhrenbrunnen.

Zwar regierte das Bürgertum nicht über die Stadt, aber seine Moral und Doppelmoral beeinflussten die Geschäfte immer schon. Konkurrenz und Neid, Unterschleif und dubiose Geschäfte – und immer wieder vergebliche Versuche der Obrigkeit, dieses Treiben zu regulieren, bis hin zu Verfolgung und Mord – lassen sich rund um den historischen Marktplatz am besten erfahren. Die Spuren der Zeit und das Treiben vergangener Epochen kann man hier heute noch sehen.

Alte Bilder zeigen uns die früheren Plätze des Geschehens. Treffpunkt: Obelisk am Marktbrunnen.

Kursnr.: 11010sg, Fr., 13.10., 20-21:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-25 TN; Dr. Hans Steidle; 10,00 € (o.E.)

Zu Dr. Hans Steidle, siehe S. 9

Mörderische Geschichten & mehr

Kursnr.: 11006sg, So., 1.10., 16-17:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-25 TN; Dr. Hans Steidle; 10,00 € (o.E.)

Was steckte hinter dem ersten Dreifachmord in der Geschichte Würzburgs und was waren die Folgen?

Was geschah hinter den verschwiegenen Mauern alter Domherrnhöfe und Bürgerhäuser? Warum verprügelten sich Polizisten und Studenten schon vor 400 Jahren? Die dunklen stillen Gassen und Straßen

Kursnr.: 11007sg, So., 29.10., 16-17:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-25 TN; Dr. Hans Steidle; 10,00 € (o.E.)

19

im Domviertel und darum herum verbergen manche Geschichte, die man lieber verschweigen wollte. Alte Bilder zeigen uns auch die Plätze des Geschehens in der Vergangenheit. Treffpunkt: Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster.

Kursnr.: 11011sg, Sa., 14.10., 20-21:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-25 TN; Dr. Hans Steidle; 10,00 € (o.E.)

Rund um St. Kilian Mitten auf der Alten Mainbrücke steht St. Kilian – der heilige Schutzpatron der Franken, mit Schwert und erhobener Hand zwischen seinen Gefährten Kolonat und Totnan und weiteren steinernen Figuren, die keineswegs alle Heilige sind. Grüßt er das Frankenland und seine Gäste? Diese Interpretation ist bei näherer geschichtlicher Betrachtung zu gefällig, denn die drei Missionare aus dem fernen Irland haben den Versuch, die Franken zu christianisieren, mit dem Leben bezahlt. Lassen Sie sich die Legende erzählen von der heidnischen Herzogin Gailana und dem Märtyrertod der keltischen Wandermönche, die mit dem Schiff über das stürmische Nordmeer bis an den Main kamen, hier erschlagen und in einem Pferdestall, der 20

heutigen Kiliansgruft, verscharrt wurden. Das war im Jahr 689. Seither etablierte sich eine kirchlich-weltliche Herrschaft unter „Schwert und Krummstab“ in Würzburg, die bis zur Ankunft Napoleons in Franken ungebrochen blieb. Bis in die Gegenwart ist der Einfluss der Fürstbischöfe auf Kunst und Kultur nicht zu übersehen, wie zu sehen ist an den Madonnen von Riemenschneider, den Werken der Auvera-Familie, den Brunnen aus der Wasserleitung Balthasar Neumanns, des Erbauers der Residenz, oder an prächtigen Kirchenbauten. Treffpunkt: Volkshochschue Würzburg, Münzstr. 1, Eingangsbereich.

Zu Dr. Lore Willhauk, siehe S. 12 Kursnr.: 11016sg, So., 8.10., 14-16 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-20 TN; Dr. Lore Willhauk; 10 € (o.E.)

Shalom Würzburg - auf jüdischen Spuren durch die Stadt Eine archäologische Sensation ersten Ranges war der Fund, den man 1987 beim Abriss einer alten Klosterkirche im Würzburger Viertel Pleich gemacht hat: In den Mauern des Gebäudes waren 1500 jüdi-

sche Grabsteine verbaut. Sie stammten vom weltweit größten Judenfriedhof des Mittelalters. Bis zum 16. Jahrhundert hatte er sich auf dem Gelände des heutigen Juliusspitals befunden. Auf einem der Grabsteine stand in Hebräisch: „Als da starb Rabbi El´asar ... wurden die Quellen der Weisheit verstopft“. Diese Inschrift zeigt, dass der Würzburger Judengemeinde einst die besten Gelehrten Europas angehörten. Im Mittelalter war sie ein bedeutendes Zentrum jüdischen Denkens und Glaubens. Schon seit 900 Jahren gibt es jüdisches Leben in der Stadt - eine Geschichte mit dramatischen Wendungen. Nach einem „Goldenen Zeitalter“ des Judentums im 12. und 13. Jh. kam es in Würzburg immer wieder zu Diskriminierungen, Entrechtungen und Pogromen. Derzeit hat die Israelitische Kultusgemeinde Würzburg wieder mehr als 1.000 Mitglieder. Der Rundgang folgt den Spuren jüdischer Geschichte in der Innenstadt.

Treffpunkt: Pleicherkirchplatz, Eingang St. Gertraud.

Kursnr.: 11021sg, So., 29.10., 14:30-16:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 13-22 TN; Sonja Wagenbrenner; 10,00 € (o.E.)

Würzburger Unternehmen und Innenstadtentwicklung seit den 1970er Jahren

Würzburg im Wandel Zwei Stadtführungen, die die Entwicklung der (Innen-) Stadt von Würzburg in Bezug auf Verkehr und Geschäftswelt beleuchten.

Germanist und Würzburg-Kenner Markus Schäfer bietet seit mehreren Jahren Stadtführungen an, die mehr präsentieren als Sehenswürdigkeiten und Faktenwissen.

Modernisierung und Verkehr in Würzburg seit ca. 1850 Würzburg hat sich in den letzten Jahrhunderten immer wieder den Anforderungen einer neuen Zeit angepasst. Umgab die Stadt einst ein Mauergürtel, der sie vor Angreifern schützte, so verläuft hier heute der Stadtpark mit den dazugehörigen Ringstraßen. Auch die Einführung der Straßenbahn sollte das Stadtbild nachhaltig verändern. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. schaffte die beschauliche Bischofsstadt den Sprung in die moderne Zeit. Eine Zäsur, nicht nur in städtebaulicher Hinsicht, stellte die Bombardierung der Stadt im März 1945 dar. Beim Wiederaufbau wurde – z. T. erheblich – in die Straßenführung eingegrif-

© Kaufhaus Ruschkewitz in Würzburg, Aufnahme 1911

fen, auch um dem aufkommenden Individualverkehr Rechnung zu tragen. Erfahren Sie mehr über die städtische Verkehrsplanung der letzten 160 Jahre in Würzburg.

Treffpunkt: Burkarderkirche, Endpunkt: Mainfrankentheater.

Kursnr.: 11022sg, So., 5.11., 14-15:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 12-25 TN; Markus Schäfer; 10,00 € (o.E.)

Wie hat sich das Gesicht unserer Innenstadt in den letzten 40 Jahren verändert? Welche Geschäfte sind verschwunden, welche kamen neu hinzu? Stimmt es wirklich, dass die Gesichter deutscher Innenstädte immer austauschbarer werden? Wie hat sich die Kultur des Würzburger Einzelhandels verändert? Dieser Rundgang zeigt, dass das Leben in unserer Stadt stets von Veränderung geprägt war (und ist) und wie wir als Verbraucher/-innen diesen Wandel ganz entscheidend mitbestimmen (können). Kommen Sie mit auf eine Entdeckungstour der besonderen Art durch die Gassen und Straßen der Altstadt! Treffpunkt: Domvorplatz, Endpunkt: Barbarossaplatz.

Kursnr.: 11024sg, So., 19.11., 14-15:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 12-25 TN; Markus Schäfer; 10,00 € (o.E.)

Würzburg als Einwanderungsstadt im Herzen Europas Bei dieser Führung begeben wir uns auf die Spuren der Menschen, die aus ganz Europa nach Würzburg 21

kamen, um sich hier niederzulassen und die Stadt nachhaltig zu prägen. Eger, Venedig und der Harz sind dabei nur einige Herkunftsorte dieser Neubürger, die dauerhaft hier lebten oder zeitweilig hier arbeiteten.

Erfahren Sie, wie sich diese Zugezogenen und „Neubürger“ hier integrierten und es einer sogar schaffte, Bürgermeister zu werden. Von den „Gastarbeitern“ wurden bisweilen Werke geschaffen, die heute als Weltkulturerbe angesehen werden. Nur wenige Städte in Europa hatten derart berühmte Migranten in ihren Mauern wie die Mainmetropole.

Treffpunkt: Franconia-Brunnen vor der Residenz.

Kursnr.: 11026sg, Sa., 13.1.2018, 16-17:30 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 12-25 TN; Markus Schäfer; 10,00 € (o.E.)

Führung im Eisenbahnmuseum Würzburg - ein Werkstattbesuch Dampf und Eisenbahn - Beginn der Mobilität auch für das „gemeine“ Volk. Die Eisenbahn brachte den industriellen Aufschwung und setzte umwälzende Entwicklungsprozesse im Leben der Menschen in Gang. Anhand der historischen Fahrzeuge des Eisenbahnmuseums Würzburg der DGEG (Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte) erhalten Sie 22

ausführlichen Erläuterungen zur Eisenbahnentwicklung im fränkischen Raum – und damit einen Einblick in diese weltbewegende Epoche. Festes Schuhwerk und unempfindliche Kleidung wird empfohlen.

Treffpunkt: Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e. V., Standort Würzburg, Veitshöchheimer Str. 107, 97080 Würzburg.

Wegbeschreibung zum Eisenbahnmuseum (Veitshöchheimer Str. 107). Das Eisenbahnmuseum liegt an der Parallelstraße zur B 27 auf dem Gelände des Rangierbahnhofs. Zufahrt und Zugang erfolgt über die Kreuzung an der Rothhofstr. / VVM. Buslinien 11 und 19 bis Rothhof, dann ca. 500 m Fußweg.

Kursnr.: 11055sg, Fr., 27.10., 16-18 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 11-20 TN; Michael Brod; Joachim Kraus; 10,00 € (o.E.) Kursnr.: 11056sg, Fr., 26.1.2018, 16-18 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 11-20 TN; Michael Brod; Joachim Kraus; 10,00 € (o.E.)

Evangelisch im Gau Führung durch die evangelische Kirche St. Oswald in Giebelstadt Um Würzburg herum ist alles katholisch –tatsächlich

alles? Nicht ganz. Bereits 1601 beschlossen die beiden Dorfherren von Giebelstadt Zobel und Geyer einen reformierten Pfarrer anzustellen und im Zuge dieser Personalie wurde 1613 auch die Kirche St. Oswald vollständig verändert. Die Künstlerfamilie Brenck aus Bad Windsheim wurde beauftragt, den kompletten Innenraum der Kirche im Stil der späten fränkischen Renaissance zu erneuern. Die Ausstattung überlebte die Jahrhunderte und erstrahlt heute nach ihrer Renovierung wieder in neuem Glanz.

Zu Friederike Langeworth, siehe S. 18 Kursnr.: 11058GIsg, So., 15.10., 14:30-15:30 Uhr; 1x; Treffpunkt: Evang. Kirche, Obere Kirchgasse 4, Giebelstadt; 10-20 TN; Friederike Langeworth; 10 € (o.E.)

Antike Welt & Alte Kulturen Es war einmal - ägyptische Märchen und andere Geschichten zur Abendstunde Die Ägypter verwendeten ihre Schrift nicht nur zu übergroßen Verlautbarungen an ihren Tempeln und Denkmälern oder um Verwaltungsvorgänge zu dokumentieren. Sie hinterließen auch eine große Gruppe vonTexten, die man im weiteren Sinne als Erzählungen einordnen könnte. Heute würde man einige dieser Tex-

te als Märchen, Reiseberichte, Biographien und Liebeslieder bezeichnen. Daneben gab es auch speziell ägyptische Textarten, wie die „Lehren“ mit Verhaltensregeln eines Älteren für einen Jüngeren und die „Klagen“, in denen Lebensprobleme erörtert werden. Im Rahmen der zweiteiligen Veranstaltung werden typische Vertreter der genannten Textgruppen vorgestellt und illustriert. Zugleich wird auch die Frage gestellt: Wer las diese Texte und wie wurden sie verbreitet?

Die beiden Abendveranstaltungen sind in sich geschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Interessenten können die Abende separat buchen.

Dr. Katja Demuß studierte Ägyptologie, Koptologie und Alte Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. In ihrer Funktion als Assistentin am Institut für Ägyptologie und Koptologie der Universität Göttingen war sie an der Herausgabe der ägyptologischen Zeitschrift Lingua Aegyptia beteiligt. Seit 2000 gibt sie Seminare an verschiedenen Volkshochschulen.

Biographien, Lehren und Reiseberichte Kursnr.: 13084GÜsg, Di., 17.10., 18-21 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 8-14 TN; Dr. Katja Demuß; 19,00 € (o.E.)

Märchen, Klagen und Liebeslieder Kursnr.: 13086GÜsg, Di., 12.12., 18-21 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 8-14 TN; Dr. Katja Demuß; 19,00 € (o.E.)

Ostufer des Nils errichtet wurden und die bedeutendsten Kultzentren des Amun-Re waren. Beide Tempel beeindrucken durch die Größe und Vielfalt ihrer

Das antike Theben Mit dem Beginn des Neuen Reiches (um 1500 v. Chr.) begann in Ägypten eine Zeit, die häufig als das „Goldenen Zeitalter“ bezeichnet wird. Besonders deutlich zeigt sich dieses im antiken Theben, das zeitweise königliche Residenz war. Vor allem aber entwickelte sich Theben zum religiösen Zentrum des Landes. Auf dem Ost- und Westufer des Nils wurden zahlreiche große Tempelanlagen für die ägyptischen Götter errichtet – allen voran für den „König der Götter“, den Reichsgott Amun-Re. Die beiden Veranstaltungen sind in sich geschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Interessenten können die beiden Nachmittage separat buchen.

Der Karnak- und der Luxor-Tempel Im Mittelpunkt dieser ersten Veranstaltung stehen der Karnak- und der Luxortempel, die beide auf dem

© Dr. Katja Demuß, Karnaktempel, Hypostyl

23

Kursnr.: 13088sg, Sa., 11.11., 14-18 Uhr; 1x; vhs, Zi. 11; 8-14 TN; Dr. Katja Demuß; 24 € (o.E.)

Der Totentempel der Könige in Theben-West Am Westufer des Nils in Theben errichteten die berühmtesten Könige des Neuen Reichs ihre gigantischen Totentempel, in denen ihr Gedächtnis nach ihrem Tode für „Millionen an Jahren“ (so der ägyptische Name der Tempelanlagen) überleben sollte.

Die berühmtesten dieser Anlagen sind zweifelsohne der Hatschepsut-Tempel in Deir el-Bahari und das Ramesseum (Totentempel von Ramses II.). Vom größten aller Totentempel, dem von Amenhotep III., sind nur noch die beiden einst am Eingang aufgestellten Monumentalstatuen des Königs erhalten – die sogenannten Memnons-Kolosse. Neben den Bauwerken werden wir uns auch mit dem größten Prozessionsfest dieser Zeit in Theben beschäftigen – dem „Schönen Fest vom Wüstental“ –, bei dem Amun-Re einmal im Jahr vom Karnaktempel zu den Totentempeln auf 24

dem Westufer des Nils zog.

Kursnr.: 13089sg, Sa., 20.1.2018, 14-18 Uhr; 1x; vhs, Zi. 11; 8-14 TN; Dr. Katja Demuß; 24 € (o.E.)

Ende der lachende Dritte sein. Der Vortrag gibt einen Überblick über die außenpolitischen Beziehungen beider Länder unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen.

Politik & Internationales

Zu Matthias Hofmann, siehe S. 16

Guter Westen - böser Osten!?

Kursnr.: 14000sg, Mo., 9.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 15-40 TN; Matthias Hofmann; 14,00 € (o.E.)

Die Außenpolitik der USA gegenüber Russland seit dem Ende der UdSSR Der Sieg des westlichen Systems über den Osten manifestierte für die maßgeblichen Vertreter/-innen der US-amerikanischen Außenpolitik im Auseinanderbrechen der Sowjetunion und im Ende des Kalten Krieges. So gab es keine Veranlassung, die überkommenen außenpolitischen Prinzipien, die schon längst nicht mehr zeitgemäß waren, aufzugeben. Bis heute sind die Beziehungen der USA zu Russland merklich erkaltet. Mit verschiedenen Maßnahmen (z. B. die Ausdehnung der NATO in das östliche Europa) versuchten die USA, sich den geostrategischen Interessen Russlands entgegen zu stellen. Diese „Drohgebärden“ verschärften zwangsläufig auch das Konfliktpotential zwischen den beiden rivalisierenden Großmächten. Das erstarkende China könnte am

Die Präsidentschaft Donald Trumps - eine Zwischenbilanz Donald J. Trump – Geschäftsmann und Millionär – ist seit dem 20. Januar 2017 der 45. Präsident der USA. Sein Wahlkampf war von Skandalen (u. a. Vorwürfe des Rassismus und Sexismus) begleitet und © Uncle Sam needs YOU, James Montgomery Flagg, 1916

Architektur und ihres Bildprogramms und waren der eigentliche Grund dafür, dass Homer in seiner Illias vom „hunderttorigen Theben“ sprach.

seine Chancen auf die Präsidentschaft wurden von Beobachtern als gering eingeschätzt, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte. Den Präsidenten Trump unterscheidet bisher aber nicht viel vom Wahlkämpfer Trump. Seine Amtszeit ist seit Anfang an von Skandalen erschüttert: u. a. Vorwürfe über eine Zusammenarbeit mit Russland; umstrittene Einreiseverbote für Bürger/-innen und Flüchtlinge aus sieben überwiegend muslimischen Staaten; der gescheiterte Versuch, „Obama Care“ abzuschaffen; die Entlassung von FBI-Chef James Comey. Der Vortrag zieht eine Zwischenbilanz der Amtszeit Donald Trumps, wobei insbesondere die Stimmung in den USA selbst im Zentrum stehe wird. Wie bewerten die USBürger/-innen (Unterstützer und Gegner) ihren neuen Präsidenten?

Shiloe Mokay-Rinke, M. A., war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europaforschung und Internationale Beziehungen der Universität Würzburg. Aktuell arbeitet sie als Eine-Welt-Promotorin für Unterfranken des Eine-Welt Netzwerks Bayern e.V. Kursnr.: 14002sg, Mi., 25.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Shiloe Mokay-Rinke; 10,00 € (o.E.)

Rechtspopulismus in Europa Der Aufstieg rechter Parteien aus europäischer Perspektive Der Aufstieg von Pegida und AfD hat der deutschen Nachkriegsgesellschaft ihr noch immer bestehendes rechtspopulistisches und rechtsextremes Potential schmerzlich vor Augen geführt. Doch nicht nur in Deutschland werden rechte Tendenzen stärker: Mit dem Front National in Frankreich, der Lega Nord und MoVimento 5 Stelle in Italien, der Partij voor de Vrijheid in den Niederlanden und Vlaams Belang in Belgien sind in fünf von sechs Gründungsmitgliedern der EU rechte Parteien auf dem Vormarsch. Auch in Griechenland, Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Dänemark, Österreich und Polen gewinnen populistische Parteien bei Wahlen immer mehr Stimmenanteile. Im Vortrag soll ein Blick aus europäischer Perspektive auf den Aufstieg dieser Gruppen gerichtet werden. Was sind die Gründe für ihre Wahlerfolge?

Was sind ihre Gemeinsamkeiten und wo liegen Unterschiede?

Manuel Pietzko M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Europaforschung und Inter-

nationale Beziehungen der Universität Würzburg.

Nach dem Studium in Würzburg und an der KU Leuven, Belgien, promoviert er gegenwärtig über das Thema: Europäischer Auswärtiger Dienst.

Kursnr.: 14018sg, Di., 24.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Manuel Pietzko; 10,00 € (o.E.)

MAIZ in Mexiko eine Kulturpflanze in Gefahr Lesung mit Musik und Diskussion Das Wort „Mais“ stammt aus dem Taíno, einer Sprache indigener Gruppen der Karibik, und bedeutet wörtlich „das, was Leben trägt“. Die Kulturpflanze mit einer Vielfalt von ca. 60 Sorten allein in Mexiko ist allerdings - zumindest in ihrer Diversität - vom Aussterben bedroht: durch technische Manipulation des Saatguts und v. a. durch den Einsatz von Gentechnik, um aus einer Kulturpflanze eine immer ertragreichere industrialisierte Ware zu machen. Mit diesen Eingriffen der Menschen sind nicht nur Umwelt und Natur im Allgemeinen und Biodiversität im Besonderen bedroht, sondern auch die alten bäuerlichen (indigenen) Lebens- und Kulturformen und ihr traditionelles 25

Wissen um Anbau, Pflege und Verwendung dieser Pflanzen. Anhand des Länderkontextes Mexiko – dem Ursprungsland des Maises – wird das Thema MAIZ in der zwei-sprachigen Lesung (spanisch-deutsch) aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: in historischer, kultureller und künstlerischer Perspektive, im sozioökonomischen Kontext und im globalen und transnationalen Zusammenhang. Musikalische Klänge aus Mexiko ergänzen die Lesung.

Mitwirkende sind: Constanze Lemmerich, Referentin des Programms Bildung trifft Entwicklung (BTE); Texte: kollektiv tonali; Musik: Riosentí & Josué Avalos.

Eintritt 10 € (erm. 7 €) – auch Abendkasse möglich.

Kursnr.: 14022sg, Fr., 13.10., 19-21:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 25-70 TN; Constanze Lemmerich; 10 € (erm.: 7,00 €); auch Abendkasse

China verstehen - ein interkultureller Workshop Der Kurs gibt Ihnen eine kurze Einführung in Sprache und Kultur (Landeskunde) Chinas als Vorbereitung auf einen beruflichen oder touristischen Aufenthalt in der Volksrepublik China. Mit Europa (Deutschland) © Chinesische Mauer, Aufnahme Herbert Ponting 1907

26

und China treffen zwei sehr unterschiedliche Kulturen aufeinander. Um vorprogrammierte Missverständnisse zu vermeiden und peinlichen Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen, erhalten Sie in diesem Workshop Basisinformationen zu Land und Leuten. Sie erschließen sich verschiedene landeskundliche Themen aus Gesellschaft, Alltag und Kultur und lernen chinesischen Verhaltensweisen und Eigenarten kennen und verstehen. Darüber hinaus erhalten Sie einen Einstieg in die chinesische Sprache sowie einen kleinen Fundus an alltagstauglichen, praxisorientierten Sätzen für Ihren Aufenthalt in China.

Frau Ou Pfister-Wang ist seit vielen Jahren Dozentin für Chinesisch an der vhs Würzbrug & Umgebung und daher bestens vertraut mit der chinesischen und deutschen Kultur.

Kursnr.: 14024sg, Sa., 14.10., 10-15:30 Uhr mit Mittagspause, vhs, Zi. 24; 8-20 TN; Ou Pfister-Wang; 32 € (o.E.)

Das Eigene und das Fremde - kulturelle Identität in einer „bewegten“ Zeit Wer sind wir und wenn ja, wie viele? Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller. Die mit der Globali-

sierung einhergehenden Herausforderungen verunsichern viele Menschen und scheinen ins Unermessliche zu wachsen. Während Migration und internationale Mobilität zunehmen, wird in politischen Diskussionen verstärkt auf Begriffe wie Heimat, Kultur und Nation zurückgegriffen, was sich nicht zuletzt in der Debatte um eine „deutsche Leitkultur“ widerspiegelt. Populistische Bewegungen, die auf Abgrenzung und Fremdenhass bauen, sind in Europa und auch weltweit im Aufwind. Warum finden diese populistischen Bewegungen derzeit so großen Zulauf? In diesem interaktiven Workshop beschäftigen wir uns mit der identitätsstiftenden Funktion von Kultur. Im Vordergrund steht dabei die kritische Auseinandersetzung mit Selbst- und Fremdbildern: Was ist deutsch? Was macht Deutschsein aus? Wie wird das Bild vom so genannten „Fremden“ geprägt? In welchem Verhältnis steht es zu dem „Eigenen“, dem „Wir“? Und was ist meine ganz persönliche kulturelle Prägung? Durch die Auseinandersetzung mit individueller und kollektiver Identität sowie Selbst- und Fremdbildern sollen die Teilnehmer/innen ein Bewusstsein für die Entstehung kultureller Prägung entwickeln und so für interkulturelle Interak-

tionen sensibilisiert werden.

Mechthild Becker ist zertifizierte interkulturelle Trainerin; sie studierte Politikmanagement an der Hochschule Bremen und Modern Indian Studies an der Georg-August-Universität Göttingen. Studienaufenthalte führten sie nach Indien (IIT Madras und Jawaharlal Nehru University Neu Delhi) und ins europäische und außereuropäische Ausland, wo sie zahlreiche praktische Erfahrungen mit Menschen aus anderen Kulturen machen konnte.

Kursnr.: 14026sg, Sa., 18.11., 10-17 Uhr mit Mittagspause, vhs, Zi. 23; 8-20 TN; Mechthild Becker; 63 € (o.E.)

Rassismus in den USA - gestern und heute Rassistische Gewaltakte gegen die afroamerikanische Bevölkerung sind so alt wie die USA. Bis weit ins 20. Jh. mussten diejenigen, die sie verübten, selten mit Bestrafung und noch seltener mit gesellschaftlicher Ächtung rechnen. Nach den Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung Mitte des 20. Jh. – und spätestens dann mit der Wahl von Barack Obama zum Präsidenten – schien es zunächst so, als könnten die

USA Rassismus und die Spaltung in eine weiße und eine schwarze Gesellschaft langsam, aber zunehmend überwinden. Das Gegenteil war der Fall. Nach Obamas Amtsantritt schnellte die Zahl der Ku Klux Klan-Gruppen in die Höhe, Morde von Polizisten an Schwarzen häuften sich. Die Wahl von Obamas Nachfolger Donald Trump schließlich macht deutlich, wie salonfähig Rassismus gegen Schwarze, Farbige und andere Minderheiten in den USA wieder geworden ist. Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe dieser Entwicklung.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Büro Würzburg International der Stadt Würzburg statt, das zu Beginn der Veranstaltung die Würzburger Partnersstadt Rochester und die Würzburger Patenstadt Faribault, beide in den USA gelegen, kurz vorstellen wird. Ohne Gebühr, ohne Anmeldung.

Frau Dr. Karin Sekora hat die Fächer Anglistik und Romanistik in Würzburg und London studiert und wurde 1999 promoviert. Seit 1999 ist sie wissenschaftliche Referentin des Universitätspräsidenten, gehörte 2011 zu den Gründungsmitgliedern des Afrika-Zentrums der Universität Würzburg und ist für die Präsentation des Universitäts-Zeltes auf dem Africa Festival Würzburg verantwortlich.

27

Di., 30.1.2018, 18-19:30 Uhr; 1x; Stadt Würzburg Rathaus, Beratungsraum „Rochester“; Zi. 133; 1040 TN; Dr. Karin Sekora;

Afrika - Perspektiven auf den schwarzen Kontinent Fair Trade - ein nachhaltiges Mittel zur Bekämpfung der Fluchtursachen? „Was wir essen und was wir kaufen, beeinflusst das Leben von Menschen in anderen Ländern“, so ist oft zu hören. Und in der Tat besteht ein enger Zusammenhang zwischen westlichen Wirtschaftsinteressen, Gewinnmaximierung, Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen. Kann Fair Trade diesen Teufelskreis durchbrechen? Was hat fairer Handel mit der Wirtschaftsproduktion vor Ort in Afrika, den lokalen und regionalen Märkten dort oder gar mit der Bekämpfung von Fluchtursachen zu tun? Entscheidet, was ich esse oder was ich kaufe, wirklich darüber, ob sich ein Mensch auf die Flucht begibt? Macht es wirklich Sinn, den persönlichen Lebensstil zu ändern, oder reicht es aus, auf die Programme der Bundesregierung zur Bekämpfung der Fluchtursachen zu 28

vertrauen? Der Vortrag gibt einen Einblick in die Zusammenhänge zwischen Fair Trade, Agrarpolitik und der Flucht aus der Subsahara-Region. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch kurz auf die aktuelle Situation der über 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und der Stadt Mwanza in Tansania eingegangen. Der Vortrag findet in Zusammenarbeit mit dem Büro Würzburg International der Stadt Würzburg statt und wird im Rahmen des Promotor/-innenprogramms aus Mitteln der Bayerischen Staatskanzlei und über Engagement Global aus Mitteln des BMZ gefördert. Ohne Gebühr, ohne Anmeldung.

Zu Shiloe Mokay-Rinke, siehe S. 25 Mo., 16.10., 18-19:30 Uhr; 1x; Stadt Würzburg Rathaus, Beratungsraum „Rochester“; Zi. 133; 10-40 TN; Shiloe Mokay-Rinke;

Hi nomambo - der Hererokrieg von 1904 in Augenzeugenberichten Rund hundert Jahre nach Ende der deutschen Kolonialzeit ist heute davon allenfalls noch der so genannte „Herero-Aufstand“ ein Begriff, mit dem sich aktuell auch der Deutsche Bundestag beschäftigt. Dieses

Kapitel der deutschen Kolonialkriege gilt als politisch und auch historisch nur mangelhaft aufgearbeitet.

Das liegt nicht zuletzt an einer relativ dünnen Quellenlage und an einer vielfach ideologisch befrachteten Behandlung des historischen Kontextes. In diesem Vortrag werden nunmehr erstmals zahlreiche, bislang völlig unbekannte Dokumente aus privater Feldpost und Tagebüchern vorgestellt und auf Basis von authentischen Zeitzeugnissen beider Kriegsparteien ein klares Bild über das Geschehen in Namibia um 1904 entwickelt. Der Autor hat sämtliche Schauplätze des Geschehens begutachtet und kann hierbei auf ein in fast 30 Jahren zusammengetragenes Privatarchiv mit tausenden von Dokumenten zurückgreifen.

Dr. Jürgen Kempf, Gründungsmitglied des Würzburger Afrikazentrums, hat an den Universitäten in Würzburg und Brüssel u. a. die Fächer Geograpgie, Politikwissenschaften und Afrikanische Archäologie studiert. Von 1994 bis 2008 war er Leiter verschiedener Projekte zur Erforschung der landwirtschaftlichen Tragfähigkeit sowie der Bekämpfung von Bodenerosion am Landwirtschaftsministerium der Republik Namibia in Windhoek. Ab 2001 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Würzburger Lehrstuhl für Physi-

sche Geographie und seit 2012 arbeitet er im Tutorenund Mentorenprogramm der Universität Würzburg.

Afrika, People of Colour und Werbung Die Langzeitwirkung des Kolonialismus

mus auseinandersetzt, die Perspektiven kongolesischer Literaturen und die Analyse von TV-Serien.

Kursnr.: 13042sg, Di., 17.10., 19-20:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Dr. Jürgen Kempf; 10 € (o.E.)

Werbung dominiert unseren Alltag. In Fernsehen, Internet, Radio, Printmedien und im öffentlichen Raum soll uns Werbung davon überzeugen, bestimmte Produkte zu kaufen. Doch Werbung leistet unfreiwillig mehr: In Anzeigen werden Bilder produziert, die unsere Vorstellung von anderen“ Menschen, Religionen, Kulturen oder Kontinenten prägen. Der Vortrag behandelt den Einfluss des Kolonialismus auf die Bildund Fernsehwerbung im 20. und 21. Jahrhundert und versucht deutlich zu machen, wie der afrikanische Kontinent und People of Color in der deutschen und französischen Werbelandschaft dargestellt werden.

Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Büro International der Stadt Würzburg statt, das zu Beginn die Würzburger Partnerstadt Mwanza in Tansania kurz vorstellen wird. Ohne Gebühr, ohne Anmeldung.

Di., 21.11., 18-19:30 Uhr, Stadt Würzburg Rathaus, Beratungsraum „Rochester“; Zi. 133; 12-45 TN; Julien Bobineau;

Zimbabwe alte afrikanische Kulturen neu entdeckt Wenn überhaupt etwas aus Zimbabwe, dem früheren Süd-Rhodesien, in die europäische Öffentlichkeit dringt, dann zumeist die Nachrichten über politisches und wirtschaftliches Versagen, Korruption und hemmungslose Bereicherung einer fragwürdigen Regierungsclique, an deren Spitze seit der Unabhängigkeit 1980 Robert Mugabe steht. Tatsächlich ist es jedoch unangemessen, dieses Land mit dem wohl größten kulturellen Reichtum des südlichen Afrika und einer langen historischen Tradition auf seine jüngste Geschichte zu reduzieren. Der Autor beleuchtet die wechselvolle Geschichte der materiellen Kultur und Geographie eines wunderbaren Landes, das nicht zu Unrecht die „Perle Afrikas“ genannt wurde und als „Afrikanisches Goldland des Altertums“ galt.

Kursnr.: 13082sg, Mi., 29.11., 19-20:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Dr. Jürgen Kempf; 10 € (o.E.)

Julien Bobineau M.A. ist Assistent am Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Postkoloniale Theorie, die sich kritisch mit den Auswirkungen des Kolonialis-

Zeitgeschehen & Sport Familie im Wandel - neue Familienbilder Familien und Familienbilder haben sich im Lauf der Zeit zum Teil deutlich verändert; diese Veränderungen hängen dabei immer auch mit Wandlungsprozessen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. In dieser Veranstaltung wird daher auch der gesamtgesellschaftlichen Wandel der letzten zwei Jahrzehnte mit in den Blick genommen. Dazu gehören etwa neue Vorstellungen zum Bereich Familie und Beruf oder zur Kinderbetreuung, ein neues Freizeitverhalten oder neue erziehungswissenschaftliche Theorien. Die Referentin wird aktuelle Familienbilder aufgreifen, diese beschreiben und gemeinsam mit den Teilnehmern/-innen deren Auswirkungen diskutieren.

Im gemeinsamen Gespräch soll überlegt werden, 29

welche Rahmenbedingungen Familien heute brauchen und welche Begleitung und Entlastung notwendig und sinnvoll sind.

Christiane Matzewitzki ist Dipl. Sozialpädagogin (FH), Mitarbeiterin im Sozialreferat der Stadt Würzburg und Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Familien in der Stadt.

Kursnr.: 14036sg, Di., 14.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 13; 10-25 TN; Christiane Matzewitzki; 5 € (o.E.)

Zukunft der Pflege - Sind Roboter eine Lösung?

Heutige Pflegeeinrichtungen stehen vor großen Herausforderungen. Einer rapide ansteigenden Anzahl an Pflegebedürftigen stehen aufgrund des demographischen Wandels immer weniger Pflegekräfte gegenüber. Der Einsatz moderner Technologien wie beispielsweise Roboter verspricht hier eine Lösung des Problems. Im Rahmen eines Vortrags mit anschließender Diskussion sollen Möglichkeiten und Grenzen von Robotern in Pflegeeinrichtungen aufgezeigt werden. Vorgestellt werden die verschiedenen Einsatzbereiche von Robotern, ihr heutiger Entwick30

lungsstand sowie aktuelle Forschungsprojekte der Universität Würzburg. Mitarbeitende der Diakonie Würzburg stellen die Roboterkatze vor und berichten von ihren Erfahrungen mit ihr im Pflegealltag. Diese Veranstaltung ist eine gemeinsame Veranstaltung von Rudolf-Alexander-Schröder-Haus und der vhs Würzburg & Umgebung. Ohne Anmeldung, Abendkasse.

Referent ist Tobias Lindeholz, M. Sc. Inform., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Telematik im Bereich mobile Roboter; ferner Mitarbeitende der Diakonie Würzburg.

Anmeldung nur über das Rudolf-Alexander-SchröderHaus. Eintritt 5 € (erm. 3 €) - ausschließlich Abendkasse.

Di., 30.1.2018, 19-20:30 Uhr; 1x; RAS-Haus, Vortragssaal; 25-70 TN; M. Sc. Inform. Tobias Lindeholz; 5 € (erm.: 3,00 €), Abendkasse

Formel 1 inside Die Formel 1 ist der Inbegriff von Geschwindigkeit, von technischem Wandel und Fortschritt, aber auch von ganz besonderen Typen und Persönlichkeiten

sowie von gewaltigem Kommerz. Diese dreiteilige Vortragsreihe ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen, einen Blick auf das „Innenleben“ dieser PSShow, die zwanzigmal im Jahr auf fünf Kontinenten Station macht und über die Medien 800 Millionen TVZuschauer erreicht und begeistert Die Vortragsreihe behandelt an drei Terminen unterschiedliche Aspekte des Rahmenthemas. Die Vorträge sind in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für alle drei Vorträge anmelden, erhalten einen ermäßigten Einzelpreis von 9 €, so dass Sie am Ende statt 36 € nur 27 € für die drei Vorträge bezahlen.

Karin Sturm reist seit 1982 als akkreditierte MotorsportJournalistin mit dem Formel-1-Zirkus um die Welt. Sie zählt zum Kreis derer, die nicht nur über die Formel 1 berichten, sondern selbst schon fast zur Szene gehören. 2009 erhielt sie für ihre journalistische Arbeit den Bayerischen Sportpreis. Sie arbeitet für verschiedene Print- und Online-Medien, von Spiegel online bis zu Tagesspiegel und Main Post. Außerdem ist sie Autorin zahlreicher erfolgreicher Formel-1-Bücher.

Die Fahrer - einst und heute Wer sind die Fahrer, die die Königsklasse des Rennsports über die Jahrzehnte hinweg geprägt haben?

Wer die Stars von heute? Die Galerie der Rennfahrer, die nachhaltig in Erinnerung geblieben sind, ist lang, sie reicht von Juan Manuel Fangio (1911-1995) über Jim Clark (1930-1968) und Jackie Stewart (*1939), beide aus Schottland, die beiden Österreicher Jochen Rindt (1942-1970) und Niki Lauda (*1949), dem Brasilianer Ayrton Senna (1960-1994) und Michael Schumacher (*1969) aus Kerpen bis zu Lewis Hamilton (*1985) und Sebastian Vettel (*1987), den Rivalen der Formel 1-Saison 2017. Letztlich sind es diese und die anderen Rennfahrer, die die Fans in ihren Bann ziehen und begeistern: Menschen ganz unterschiedlichen Charakters, die von Rennen zu Rennen sportliche Höchstleistungen abliefern und im Fokus der Öffentlichkeit stehen mit ihrem Verhalten auf und neben der Rennstrecke. Sie faszinieren die Zuschauer/innen – manche mehr, andere weniger. Was ist das Geheimnis?

Kursnr.: 14040sg, Do., 11.1.2018, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 13-50 TN; Karin Sturm; 12 € (o.E.)

gilt – und gelten kann. Elektromobilität und selbstfahrende Autos sind die Themen der Zukunft für die Automobilbranche, für viele Rennsport-Enthusiasten sind diese Themen eher ein „No-Go“. Und auch die Fahrer selbst sind weniger an komplizierter Elektronik und „Hilfsmitteln“ im Auto-Cockpit interessiert als am gleichsam archaischen Wettkampf Mann gegen Mann bzw. Bolide gegen Bolide. Wohin geht die Reise in der Zukunft? Wo liegt der ideale Mittelweg?

Kursnr.: 14042sg, Do., 18.1.2018, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 13-50 TN; Karin Sturm; 12 € (o.E.)

Geld und Kommerz - die Zeit nach Bernie Ecclestone © Ayrton Senna, Aufnahme Karin Sturm

Die Technik - wohin führt der Weg? Lange Zeit galt die Formel 1 als Vorreiter für neue technische Entwicklungen: was in der Formel 1 erprobt wurde, fand später oft Eingang in die Serienautos: Von Scheibenbremsen über Turbomotoren bis hin zu Sicherheitsgurten. Deshalb haben sich auch große Automobilkonzerne immer wieder in der Formel 1 engagiert. Die Frage ist, ob das heute noch genauso

Die Summen, die im Formel 1-Geschäft auf dem Spiel stehen, sind gewaltig: Um die 300 Mio. US-Dollar (USD) investiert ein Top Team pro Saison, unter 100 Mio. USD brauchen auch die kleinen Rennställe gar nicht erst antraten. Dabei bekommen die Großen immer mehr, die Kleinen immer weniger aus dem internen „Geldtopf“. Und mancher Veranstalter zahlte in den letzten Jahren bis zu 50 Mio. USD, um ein Rennen überhaupt ausrichten zu dürfen. Diese hohen 31

Summen, die im Formel 1-Geschäft im Spiel sind, beeinträchtigen nicht nur die Chancengleichheit, sondern bedingen auch die extrem hohen Eintrittspreise zu den Rennen. Viele dieser Entwicklungen wurden dem langjährigen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone angelastet. Aber was können die neuen amerikanischen Chefs der Formel 1 wirklich verändern?

Kursnr.: 14044sg, Do., 25.1.2018, 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 13-50 TN; Karin Sturm; 12 € (o.E.)

Kunst & Kunstgeschichte Kunsthistorische Sehschule Kunstwerke sehen und verstehen Lernen Sie anhand ausgewählter Beispiele die große Bandbreite und Mannigfaltigkeit der Geschichte der Kunst kennen. Dabei konzentriert sich dieser Kurs auf die vier Hauptkategorien Grafik, Malerei, Skulptur und Architektur von der Spätantike bis ins 20. Jh. Welche Methoden der Grafikherstellung gibt es beispielsweise? Oder wie unterscheidet sich eine mittelalterliche Skulptur von einer aus dem Barock? Wie wird der Raum im Bild gestaltet und wie haben sich die Vorlieben im Laufe der Zeit geändert? Was ist überhaupt 32

abstrakt und gibt es das nur im 20. Jh.? Braucht ein Gebäude immer Mauern? Ist Kunst zweckfrei oder hat sie eine oder sogar mehrere Funktionen? Kommen Sie mit auf eine spannende Reise durch die Kunstgeschichte. Bitte Schreibmaterial mitbringen.

Simone Gundermann hat an der Universität Würzburg Kunstgeschichte, Volkskunde und Klassische Archäologie studiert und promoviert zur Zeit an der Universität Bonn. Sie ist eine erfahrene Stadt- und Museumsführerin in Würzburg und hat an verschiedenen Ausstellungen auch der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung mitgearbeitet.

Kursnr.: 83000sg, Do., 19.10., 19-20:30 Uhr; 4x; vhs, Zi. 24; 10-25 TN; Simone Gundermann; 29 € (o.E.)

„... eine Erfindung teuflischster Art ...“ - Die Frühzeit der Fotografie im 19. Jh. Die Erfindung der Fotografie war eine der umwälzendsten Entwicklungen des 19. Jh. und wirkt bis in unsere Tage fort. Die fotografische Technik ist jedoch keine Erfindung eines Einzelnen, sondern kennt mehrere Väter und geht in ihren physikalischen und chemischen Grundlagen bis in die Anti-

ke zurück. Die „flüchtigen Spiegelbilder“ dauerhaft festzuhalten gelang allerdings erst im 19. Jh. Man verfeinerte die Technik im Laufe von Jahrzehnten immer mehr, so dass sich die Fotografie unzählige neue Anwendungsbereiche eroberte. Kein anderes Medium wurde deshalb so zum Spiegel der gesellschaftlichen wie technischen Umbrüche seiner Zeit. Der bebilderte Vortrag wird die Grundlagen der Fotografie vorstellen, ihre Frühzeit im 19. Jh. beleuchten und den vielfältigen Wechselwirkungen mit ihrer Umwelt nachspüren.

Kursnr.: 83020sg, Mi., 8.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Simone Gundermann; 10 € (o.E.)

Traum und Trauma - Europa und der Orient Gehört der Orient zu Europa? Zweifellos! Er ist sogar ein Produkt Europas. Denn das Bild des „exotischen Orients“ in abendländischen Köpfen entstammt eher den hiesigen Laboratorien von Wissenschaftlern und Künstlern als der Realität. Von der Antike bis heute gab es zwar häufig Konfrontationen und Austausch auf politischem, ökonomischem und kulturellem Gebiet. Doch in den europäischen Phantasien vermisch-

© Eugéne Delacroix, Moulay Abd-er-Raman, Sultan von Marokko, um 1845

ten sich immer Urteile und Vorurteile, Wunschbilder und Ängste, Neugier und Gier. Der Kurs verfolgt an Beispielen aus der bildenden Kunst (Architektur, Malerei, Kunsthandwerk) die so vielfältigen Beziehungen zwischen Okzident und Orient. Es wird aber auch von Literatur und Musik die Rede sein, von Politik und Handel, vom Fernweh, der Xenophobie und dem europäischen Drang nach der kulturellen (und auch sonstigen) Kolonialisierung der Welt.

Dr. Eva Suzanne Bayer studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Germanistik in Tübingen, Wien, Florenz und München. Seither ist sie als freiberufliche Kulturjournalistin – für Zeitungen und Zeitschriften, aber auch für Funk und Fernsehen –, als Reiseleiterin und Dozentin an Universitäten und in der Erwachsenenbildung tätig.

Kursnr.: 83004sg, Mi., 18.10., 19-20:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Julia Meister-Lippert; 10 € (o.E.)

Kursnr.: 83002sg, Mi., 27.9., 15-16:30 Uhr; 15x; vhs, Zi. 33; 12-25 TN; Dr. Eva-Suzanne Bayer; 89 € (erm.: 74,20 €)

Kosmopolitin, Forscherin, Künstlerin

Michelangelo - Die Sixtinische Kapelle Dramatisch ist die Geschichte um die Gestaltung der Decke der Sixtinischen Kapelle durch Michelangelo (1475-1566), der von Papst Julius II. zu diesem Werk gezwungen wurde. Nach schwierigsten Anfängen gelang es dem Künstler, in dreijähriger Arbeitszeit das Riesenwerk zu vollenden. Fast 25 Jahre später führte er unter ähnlichen Umständen das „Jüngste Gericht“ an der Altarwand aus. Seit der großen Restaurierung von 1980-1993 erstrahlen Michelangelos Fresken in neuem Glanz und zeigen ihn nicht nur als einen der größten Maler aller Zeiten, sondern auch als einen Wegbereiter des Manierismus. Vortrag mit Dias und

Musik von Giovanni Palestrina.

Zu Julia Meister-Lippert, siehe S. 34

Die Pflanzen- und Tierwelt der Maria Sibylla Merian Maria Sibylla Merian (1647–1717) machte sich insbesondere mit ihren detaillierten Darstellungen der Pflanzen- und Tierwelt einen Namen. Mit ihrem „Neuen Blumenbuch“ voller dekorativer Blumenstudien und dem aus ihrer Surinam-Reise resultierenden Werk „Metamorphosis“ setzte sie Meilensteine in der Kunst naturgetreuer wissenschaftlicher Darstellungen in der Barockzeit. Joachim Raftopoulo stellt in seinem Vortrag mit Bildpräsentation exemplarisch Tafeln aus ihren Werken vor und erläutert die Biologie der abgebildeten Organismen sowie die Bedeutung ihrer Darstellung für die präzise Wissenschaft, insbesondere die angewandte Entomologie und die wissenschaftliche Namengebung. Einige kunsthistorische Bemerkungen zum Werk der Maria Sibylla Me33

rian liefert Dr. Verena Friedrich.

Gustav Klimt und die „Wiener Secession“

Dieser Vortrag wird in Zusammenarbeit mit der Gruppe Würzburg des Frankenbundes durchgeführt. Ohne Gebühr, ohne Anmeldung.

Zum 100. Todestag dieses wichtigsten Vertreters des Wiener Jugendstils.

Joachim Raftopoulo ist Diplombiologe und European Professional Biologist (EurProBiol); er hält an zahlreichen anderen Bildungseinrichtungen der Region Vorträge und Kurse und ist in der Ausbildung von Kräuterführern/-innen tätig.

Dr. Verena Friedrich ist seit 2009 Vorsitzende des Frankenbundes, Gruppe Würzburg.

Mi., 22.11., 19:30-21 Uhr; 1x; Handwerkskammer, Großer Saal; 10-90 TN; Dr. Verena Friedrich; Joachim G. Raftopoulo;

Giovanni Battista Tiepolo und seine Geheimnisse An zwei Abenden lernen wir den größten Freskomaler des 18. Jh. kennen: Giovanni Battista Tiepolo (1686-1770), dessen Karriere ihren Höhepunkt in seinen Werken der Würzburger Residenz fand. Er war der Meister der Farbe und des Lichts, malte an den Decken von Kirchen und Palästen virtuelle und wun34

© Kaiman und falsche Korallenschlange, Maria Sibylla Merian, Amsterdam, 1701-1705

derbare, himmlische und vergangene Welten. Seine großen Fresken erzählen uns nicht nur das, was der Auftraggeber Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenklau sich ausdachte, sie erzählen vom Bild im Bild, von Uminterpretationen und vor allem von großer Kunst.

Zu Dr. Hans Steidle, siehe S. 9 Kursnr.: 83008sg, Do., 7.12., 19:30-21 Uhr; 2x; vhs, Zi. 11; 9-16 TN; Dr. Hans Steidle; 18,00 € (erm.: 15,40 €)

Gustav Klimt (1862-1918) erhielt seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule. Zunächst noch in der akademischen Tradition im Stil des Historismus malend, erwarb der junge Künstler höchste Anerkennung. Bald kam es jedoch - verstärkt durch den Einfluss des europäischen Jugendstils – zum Bruch mit der akademischen Kunsttradition. 1897 gründete er mit gleichgesinnten Künstlern die „Wiener Secession“, deren erster Präsident er war. Aufgrund seiner genialen Begabung stieg er zum „Malerfürsten“ der Wiener Gesellschaft auf, zum gefeierten Porträtisten der vornehmen Damenwelt. Klimt verband in seinen Bildern naturalistische Körperdarstellungen von großem sinnlichem Reiz mit ornamental gestalteten, buntfarbigen Flächen. Ihren Höhepunkt erreicht Klimts Kunst im „Goldenen Stil“, mit seinem Hauptwerk „Der Kuss“.

1918, im Alter von erst 56 Jahren, starb Klimt.

Julia Meister-Lippert, M. A., wurde in Nürnberg geboren, studierte an der Universität in Erlangen Kunst-

geschichte und Geschichte und war 15 Jahre als Studienreiseleiterin tätig. Mittlerweile arbeitet sie als Dozentin an mehreren Volkshochschulen in Unterfranken.

Kursnr.: 83012sg, Mi., 31.1., 19-20:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Julia Meister-Lippert; 10 € (o.E.)

Hochphase der Künstlergruppen „Brücke“ und „Der Blaue Reiter“. Im Vergleich zu den impressionistischen Werken der Sammlung Dr.-Georg-Schäfer zeigt sich, wie fragwürdig Stilbegriffe wie Expressionismus oder Impressionismus sind.

Treffpunkt ist der Eingangsbereich des Museums Ge-

org Schäfer in Schweinfurt, Brückemstraße 20, 97421 Schweinfurt.

Seit dem Abschluss ihres Studiums der Kunstgeschichte und Archäologie arbeitet Dalia Kraus, M.A., in der Erwachsenenbildung und als Besucherführerin im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt.

Back to Paradise - Meisterwerke des Expressionismus

Kursnr.: 83014sg, So., 21.1.2018, 14:30-16 Uhr, Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 10-25 TN; Dalia Kraus; 17,00 € (o.E.)

Eine Führung durch die Ausstellung im Museum Georg Schäfer

Der Mythos der Geschwindigkeit

Die Ausstellung „Back to Paradise - Meisterwerke des Expressionismus“ wird mit 134 Werken ein Glanzlicht des Museumsjahres 2018 in der Region Mainfranken.

Ausgestellt werden bekannte Werke von Lyonel Feininger, Erich Heckel, Alexej Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, Franz Marc, Otto Müller, Gabriele Münter, Emil Nolde, Max Pechstein, Christian Rohlfs und Karl Schmidt-Rottluff. Die ausgestellten Arbeiten kommen aus den Sammlungen des Osthaus Museums Hagen und der Sammlung Häuptli des Aargauer Kunsthauses in der Schweiz. Die meisten Werke entstanden vor 1920 und stammen damit aus der

Kunst, Motoren und Gesellschaft im Italien des 20. Jh.

© Die Badenden, Max Pechstein, 1910

Wie die Automobile aus ihren Kinderschuhen rasant zu eleganten Flitzern entwickelt wurden, kann man nirgends so gut studieren wie im Heimatland der Ästhetik. Die Namen Ferrari, FIAT und Alfa Romeo lassen die Herzen von Motorliebhabern und Italienfreunden gleichermaßen höher schlagen. Der Rausch der Geschwindigkeit veränderte die Gesellschaft bis heute, und eine neue Gesellschaft braucht auch eine neue Kunst. Lassen Sie sich überraschen von der Gegenüberstellung der Ästhetik in der Technik und der 35

Kunst der Futuristen! Auf faszinierende Weise gelingt es ihnen, die Geschwindigkeit im Bildwerk einzufangen.

Zwei Abende mit eindrucksvollen Bildern von schnellen Fahrzeugen und schwindelerregenden Gemälden.

In Fulda geboren, aber mit Unterbrechungen seit 1985 in Würzburg ansässig, ist Frau Dr. Götte in ihrer Wahlheimat als Stadtführerin tätig. Sie betreut seit über 25 Jahren Studienreisen in Europa mit Schwerpunkt Italien.

in der christlichen Kunst eintauchen möchten. Inkl.

Eintritt in das Museum am Dom.

Tierdarstellungen in der christlichen Kunst

Dr. Yvonne Lemke hat Ägyptologie an der Universität Würzburg studiert und ist seit 2008 für die Museumspädagogik am Museum am Dom zuständig.

Kursnr.: 83310sg, Do., 26.10., 18-19:30 Uhr; 1x; Museum am Dom, Eingang Dommuseum; 12-25 TN; Dr. Yvonne Lemke; 12 € (o.E.)

Pflanzendarstellungen in der christlichen Kunst

Kursnr.: 83016sg, Mi., 17.1.2018, 19-20:30 Uhr; 2x; vhs, Zi. 13; 10-20 TN; Dr. Bettina Götte; 17 € (erm.: 14,60 €)

Kursnr.: 83312sg, Do., 16.11., 18-19:30 Uhr; 1x; Museum am Dom, Eingang Dommuseum; 12-25 TN; Dr. Yvonne Lemke; 12 € (o.E.)

Von Hasen, Lilien und Palmwedeln

Kunsthistorische Praxis

Die Lilie als Sinnbild für die Jungfrau Maria, der Apfel des Sündenfalls oder Palmzweige als Zeichen der Heiligen, Hasen, die durch das Bild hoppeln oder Löwen, die sich brüllend auf die im Bild Anwesenden stürzen - auf vielen Gemälden und Skulpturen im Museum am Dom werden Blumen, Früchte, Pflanzen und Tiere dargestellt. Wir wollen zusammen die besondere Bedeutung der Pflanzen und Tiere in der christlichen Symbolik entschlüsseln. Die Führung richtet sich speziell an alle Interessierten, die das Museum besuchen und in die geheimnisvolle Welt der Flora und Fauna 36

Führung durch die Druckwerkstatt im BBK

© Velocità, Matthias Götte, 2006

Im Rundgang durch die Druckwerkstatt werden die Lithographie, der Hochdruck und der Tiefdruck vorgestellt. Im Anschluss daran wird in der Praxis vorgeführt, wie Radierungen erstellt und gedruckt werden.

Treffpunkt kurz vor 16:30 Uhr vor der BBK-Galerie (letzteTreppe im Kulturspeicher Richtung CINEMAXX, Oskar-Laredo-Platz 1, 97080 Würzburg).

Kursnr.: 83320sg, Mi., 6.12., 16:30-18 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 8-12 TN; Kristin Finsterbusch; 10 € (o.E.)

Literatur & Theater Dichtung und Psychologie - ein Literaturkurs – In drei Sitzungen diskutieren wir drei berühmte kürzere Prosatexte der deutschen Literaturgeschichte: Friedrich Schillers Verbrecher aus verlorener Ehre (1786), E.T.A. Hoffmanns Sandmann (1816) und Georg Büchners Lenz (1839). Allen drei ist gemeinsam, dass sie einen erhellenden Blick auf die Abgründe der menschlichen Psyche werfen. Sie zeigen Figuren in Grenzsituationen, die zwischen Freiheit und Fremdbestimmung oder zwischen Vernunft und Wahnsinn eingeklemmt sind. Darüber hinaus werden im Rahmen der Veranstaltung die Erzählungen literatur-

schichte in Würzburg. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Literatur um 1900.

© E. T. A. Hoffmann, Maler unbekannt, um 1810

Kristin Finsterbusch ist Lehrbeauftragte für Zeichnung und Druckgrafik an der Universität Würzburg und Leiterin des Künstlerhauses und der Druckwerkstatt Würzburg.

geschichtlich eingeordnet und Gattungsfragen zur Sprache kommen.

Dr. Michael Storch studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Würzburg und ist zur Zeit wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur- und Ideenge-

Kursnr.: 71110GÜsg, Di., 7.11., 28.11. und 9.1., jeweils 19-20:30 Uhr, Lagerhaus Güntersleben, Raum 12; 9-20 TN; Dr. Michael Storch; 25 € (erm.: 21 €)

Eine Frau zwischen zwei Männern - Dreiecksverhältnisse in drei deutschen Romanen Eine Frau wird von zwei Männern begehrt, beide wecken ihr Interesse – auf wen fällt ihre Wahl? Der eine Verehrer ist ein zuverlässiger, korrekter Mensch, der andere eher ein fantasievoller, schöpferischer Typ. Sie selbst fühlt sich mehr dem Künstler seelenverwandt.

Wir werden diese Konstellation und die Entscheidung der Frau in drei verschiedenen deutschen Romanen betrachten – in Goethes „Werther“, in Fontanes „Effi Briest“ und in Bölls „Ansichten eines Clown“. Wie perspektivieren die drei Autoren jeweils die gleiche zugrundeliegende Situation? Inwiefern spiegeln sich die unterschiedlichen Strömungen und Kunstauffassungen der jeweiligen Epoche in der Gestaltung des zentralen Motivs? Vorkenntnisse sind nicht erforder37

© Heinrich Böll, Bonn 1981, Bundesarchiv B 145 Bild F062164-0004, Aufnahme Harald Hoffmann

lich. Im Vordergrund stehen Freude, Neugier und Interesse an Erzählungen und an ideengeschichtlichen Zusammenhängen.

Nach dem Studium der Fächer Amerikanistik und Germanistik an den Universitäten Regensburg, Würzburg und New York war Dr. Arthur Bartle wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Amerikanistik in Würzburg, dann lange Jahre Seminarlehrer für Deutsch und nach der Pensionierung Lehrbeauftragter für Didaktik der deutschen Literatur an der Uni Würzburg.

38

Kursnr.: 71120sg, Di., 24.10., 18-19:30 Uhr; 8x; vhs, Zi. 24; 8-20 TN; Dr. Arthur Bartle; 64 € (erm.: 52,20 €)

Jules Verne - der Autor und seine fiktiven Welten Jules Verne (1828-1905), Autor zahlreicher phantastischer Geschichten und von „Science Fiction“Literatur, ist bekannt als wissenschafts- und technikbegeisterter Schriftsteller des 19. Jh., der mit vielen Gelehrten und Wissenschaftlern seiner Zeit in Kontakt stand. Als technikaffiner Visionär reist er um die Welt und in fremde Kontinente, taucht unter die Meere, steigt hinab ins Innere der Erde und fliegt sogar schon zum Mond. Überzeugt vom Fortschrittsglauben seiner Zeit und als wissenschaftlicher Visionär blickt er weit in die Zukunft, bleibt aber immer Repräsentant des ausgehenden 19. Jh., das von der Beherrschung der Natur durch den Menschen und der Lösung aller Probleme durch technische Fortentwicklungen überzeugt war. Dabei erweist sich Verne als sensibler Beobachter, der den zeitgenössischen Nationalismus hinter sich lässt und für grenzüberschreitende Völkerverständigung wirbt.

Zu Florian Gernot Stickler, siehe S. 7

Kursnr.: 71128sg, Do., 25.1. und Fr., 26.1., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 9-20 TN; Dr. Florian Gernot Stickler; 19 € (o.E.)

Endstation Java - Max Dauthendey zwischen den Welten Max Dauthendey (1867 in Würzburg; gest. 1918 auf Java), anfangs des 20. Jh. ein erfolgreicher Schriftsteller (und Maler), befreundet u. a. mit Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Korfiz Holm und Alfred Kubin, war zeit seines Lebens zerrissen: zwischen Gertraud Rostosky und seiner Frau Annie, zwischen Würzburg und fernen Ländern, zwischen Geldmangel und finanziellem Größenwahn, zwischen literarischem Nischendasein und dem Bestsellerautor der „Acht Gesichter am Biwasee“. Der Vortrag versucht, einen Überblick zu geben über sein Leben, sein literarisches und malerisches Werk sowie sein Nachwirken, und sucht nach (fast) vergessenen Glanzlichtern, die es wiederzuentdecken gilt.

Daniel Osthoff ist Antiquar in Würzburg und Mitveranstalter von „Würzburg liest ein Buch“.

Kursnr.: 71130sg, Do., 26.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Daniel Osthoff; 10,00 € (o.E.)

Jehuda Amichai - der profane Prophet Würzburg liest 2018 von Jehuda Amichai den Roman „Nicht von jetzt, nicht vor hier“. Als Ludwig Pfeuffer verbrachte er seine Kindheit in Würzburg; als junger israelischer Dichter schrieb er nach seiner Wiederbegegnung mit der Stadt seiner Kindheit Ende der 1950er Jahre den autobiographisch gefärbten Roman. Dieser ist ein Feuerwerk an Poesie und Vitalität und thematisiert die Problematik der deutsch-jüdischen Identität und Geschichte. Amichai begründete auch die israelische Lyrik und Lyriksprache. An zwei Abenden lesen wir uns gemeinsam in Leben und Werk des großen „Würzburger“ Poeten ein.

Zu Dr. Hans Steidle, siehe S. 9.

Humanmedizin, Literaturwissenschaft und Geschichte) war Markus Trabusch an verschiedenen Theatern und Opernhäusern in Deutschland und im Ausland tätig: u. a. am Schauspielhaus Zürich, an den Münchner Kammerspielen, am Staatstheater Stuttgart und am Harbourfront Theatre Toronto sowie an der Staatsoper Brüssel. Ab 2000 leitete er an der Universität Mozarteum Salzburg die Schauspiel- und Regieausbildung. Von 2007 bis 2014 war er schließlich Schauspieldirektor und stellvertretender Intendant am Theater Augsburg. © Jehuda Amichai in einem Cafe in Jesrusalem, 1994, Aufnahme Yair Medina

Volkstheater - eine historische Kategorie - Begriff und Bedeutung für das Mainfranken-Theater von heute

tischen Begriffs. Auch in vielen anderen Regionen Europas hat sich bis heute eine eigene VolksstückTradition erhalten. Der Vortrag wird sich an das Thema „Theater vom Volk, fürs Volk oder über das Volk“ annähern und Überlegungen anstellen, in wie weit diese Kategorie auch für ein Stadttheater von heute relevant ist.

Die Kategorie Volksstück ist im Theater spätestens seit Nestroys Zeiten in Wien fest etabliert, trotz des bis heute wegen des Bestandteils „Volk“ problema-

Markus Trabusch ist seit der Spielzeit 2016/17 Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg. Nach Studien in Freiburg, Berlin und München (u. a.

Kursnr.: 71134sg, Do., 11.1., 19:30-21 Uhr; 2x; vhs, Zi. 31; 9-25 TN; Dr. Hans Steidle; 18 € (erm.: 15,40 €)

Kursnr.: 71200sg, Di., 14.11., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-60 TN; Markus Trabusch; 10 € (o.E.)

neu: Superhero – Einblicke in die Entstehung einer Romanadaptation (inkl. Theaterermäßigung) Donald Delpe ist 14 Jahre alt, und Wut ist seine Standardeinstellung. Sein größtes Problem ist, dass er noch nie eine nackte Frau gesehen hat, geschweige denn schon einmal Sex hatte. Dabei drängt die Zeit, denn Donald hat Leukämie. Wann immer es ihm zu viel wird, flüchtet Donald mit Hilfe seines Fineliners 39

in eine Welt jenseits von Chemotherapie, besorgten Eltern und unerfüllter Sehnsucht. Jede/r erinnert sich daran, was es bedeutet in der Pubertät zu stecken.

Die Verunsicherung und die Veränderungen, die dieser Lebensabschnitt mit sich bringt, sind für Eltern wie Kinder eine „schwierige Phase“. Der Protagonist in Anthony McCartens Roman Superhero schlägt sich nicht nur mit den Problemen eines pubertierenden Jugendlichen herum, sondern auch mit einer Krankheit, die Schmerzen mit sich bringt und eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit erzwingt. Welche Strategien er dabei entwickelt und wie sich das künstlerische Team an diese Geschichte annähert, wird Gegenstand dieser Veranstaltung sein.

Ausgehend von Anthony McCartens Roman gibt Dramaturgin Katharina Nay Hintergrundinformationen zur Bearbeitung für die Bühne sowie Einblicke in den Probenprozess.

Kursnr.: 73200sg, Do., 28.9., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 8-15 TN; Katharina Nay; 12,00 € (o.E.)

Weitere Informationen zu den Theater-Ermäßigungen auf der Homepage der vhs oder unter 0931 / 35593-0.

40

Umbrüche erfahrbar machen Das Recherche-Projekt MAGNOLIENZEIT am Mainfranken Theater (inkl. Theaterermäßigung) Kaum ein zweites Datum des Jahres ist in Würzburg so bekannt und belastet wie der 16. März 1945. Knapp 20 Minuten in der darauffolgenden Nacht verändern Würzburg für immer. Die dicht bebaute, über Jahrhunderte gewachsene Altstadt wird in einem Luftangriff der britischen Armee vernichtet. Das Rechercheprojekt MAGNOLIENZEIT des Mainfranken Theaters untersucht die Auswirkungen des 16. März auf die Identitätsbildung der Stadt Würzburg, folgt den verbliebenen Spuren der Zerstörung und befragt unterschiedliche Geschichten des Neubeginns. In ihrem Vortrag berichtet die Schauspiel-Dramaturgin Antonia Tretter von der Recherchearbeit an diesem teils dokumentarischen, teils fiktionalen Theaterprojekt. Wie entsteht ein solcher Theatertext? Was sind die hier spezifischen Arbeitsweisen? Wie kann diese historische Zäsur mit Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen erfahrbar gemacht werden?

Kursnr.: 73201sg, Mo., 29.1.2018, 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 8-15 TN; Antonia Tretter; 12 € (o.E.)

Lesungen Kuckuck ruft Romeo Literatur und Jazz mit liTrio - das literarische Terzett zu Gast in Güntersleben Zum 40-jährigen Bestehen der vhs-Außenstelle und zum 20-jährigen Bestehen des Lagerhauses in Güntersleben.

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der vhs-Außenstelle Güntersleben und anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Lagerhauses in Güntersleben tritt das literarische Terzett liTrio mit einem Sonderprogramm in Güntersleben auf. Geboten werden Prosa und Lyrik, Ernst und Satire, gewürzt mit einer prächtigen Prise Jazz. Hanns Peter Zwißler, Autor von fünf Romanen und weiteren literarischen Werken, stellt seinen Roman „Witwenverbrennung“ und Kurzgeschichten vor, darunter die titelgebende Erzählung seines Bandes „Blitzeis“. Die Leonhard-Frank-Preisträgerin Ulrike Schäfer liest helldunkle Geschichten aus „Nachts, weit von hier“ und präsentiert neue Texte. Martin Heberlein führt durch das Programm und spöttelt sich mit seiner Kurzfassung von „Romeo und Julia“ sowie weiteren Werken durch die Weltliteratur. Musikalisch komplettiert wird das Autoren-Trio vom preisgekrön-

ten Jazzmusiker Philipp Schiepek an der Gitarre. In Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis und der Bücherei Güntersleben; Eintritt 10 € (Abendkasse), 9 € bei vorheriger Anmeldung.

Kursnr.: 71151GÜsg, Di., 3.10., 17-19 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Galerie; 20-60 TN; 9/10 € (o.E.)

MAIZ in Mexiko - eine Kulturpflanze in Gefahr Lesung mit Musik und Diskussion Kursbeschreibung, siehe S. 25 Kursnr.: 14022sg, Fr., 13.10., 19-21:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 25-70 TN; Constanze Lemmerich; 10 € (erm.: 7,00 €)

Brückendichtung - ein literarischer Abend Soll einer sagen, Brücken sind nur zum Überqueren eines Flusses gedacht. Auf und bei der Alten Mainbrücke entdeckten Wortkünstler ihre wahre Berufung, andere den magischen Mittelpunkt der Stadt und dritte wiederum einen Schauplatz für eine packende

Alte Mainbrücke in Würzburg, Aufnahme Tors 2009

Handlung. Eine kleine Sammlung von eingeborenen und zugewanderten Autoren wie Heinrich Kleist, Jehuda Amichai, Leonhrad Frank, Max Dauthendey u. a. ergibt ein vielstimmiges Konzert, ein buntes Gemälde und lässt uns den Genius Loci erkennen.

Zu Dr. Hans Steidle, siehe S. 9

von uns zu einem rein äußerlichen Begriff entwertet worden. An diesem Abend versucht Günter Mensch, diesen Wortgebrauch mit anderen Inhalten zu füllen.

Mit Geschichten, Bildern, Gedichten, Erklärungen und Liedern nimmt er uns mit auf eine vorweihnachtliche Reise, die uns bewusst machen kann, wo auch heute noch der Sinn und Ursprung dieses Festes liegt.

Wissens- und Nachdenkenswertes, Besinnliches und Heiteres, Meditatives und Unterhaltsames begleitet uns auf dem Weg in den Advent.

In Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis, der Bücherei und dem Musikverein Güntersleben; Eintritt 10 € (Abendkasse), 9 € bei vorheriger Anmeldung,

Kursnr.: 71150sg, Mi., 22.11., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 31; 12-25 TN; Dr. Hans Steidle; 10 € (o.E.)

Kursnr.: 71152GÜsg, Fr., 1.12., 19:30-21:15 Uhr; 1x; Lagerhaus Güntersleben, Galerie; 20-60 TN; Erne Odoj; Günter Mensch; 9/10 € (o.E.)

Alle Jahre wieder - ein literarischer und musikalischer Bilderbogen

Aufbruch und Wiederkehr

Lesung mit Günter Mensch Die Adventszeit sollte eigentlich eine „stade“, eine ruhige Zeit sein, wir erleben sie aber meist als die hektischste Phase des ganzen Jahres. „Vorbereitung“ ist

Es mag zwar den Anschein haben, dass das menschliche Leben linear verläuft – von der Wiege bis zur Bahre, wie es so schön heißt, aber davon kann in Wirklichkeit keine Rede sein: es gibt Höhen und Tiefen, Phasen der Anspannung und der Erholung, 41

immer wieder Aufbruch und Neuanfang, aber auch Heimkehr und Rückkehr. Diese Vielfalt menschlichen Lebens spiegelt sich – komprimiert und verdichtet, verzerrt, verkürzt oder gefiltert – in der deutschen Literatur wider, die ja bekanntlich ein weites Feld ist – mit Haupt- und Nebenwegen, bisweilen mit steilen und steinigen Pfaden, manchmal mit schier unzugänglichem Gelände. Wir laden Sie ein, mit uns dieses weite Feld der Prosa und Lyrik, des geschriebenen Wortes und der Phantasie zu bereisen. Die Vorbereitungen dafür übernehmen wir gerne für Sie. Auf der Reise verlassen wir unseren Alltag, erleben andere Wirklichkeiten und öffnen uns für neue Erfahrungen.

Im Licht der neuen Eindrücke verändert sich auch die Wahrnehmung des Bekannten, unserer gewohnten Umgebung. Erholt und mit neuen Ideen tauchen wir wieder ein in unsere alte Welt, die nun aber ganz anders ist als vorher.

Es packen für Sie die Koffer: Gerhild Götz, Petra Hess, Gernot Huppmann und Verena Koch-Doerken. Die Musik von Renate Drach und Birgit Hutzel werden uns begleiten.

Kartenverkauf in der Bibliothek und an der Abendkasse.

Kursnr.: 71154HÖsg, Mi., 31.1., 19:30-21 Uhr; 1x; Gemeindebibliothek Markt Höchberg, 15-50 TN; Dr. Gerhild Götz; 6 € (o.E.) 42

Musik & Musikgeschichte Operneinführung: Così fan tutte (inkl. Theaterermäßigung) Don Alfonso, philosophischer Macho, ist überzeugt: Weibliche Liebestreue gibt es nicht. Mit dieser Ansicht stößt er bei Ferrando und Guglielmo auf entschiedenen Widerstand. Ihre Verlobten, Fiordiligi und Dorabella, würden sich nie mit einem anderen einlassen, da sind sie ganz sicher. Wirklich? Topp, die Wette gilt! Nach einem langen Weg der Verführung steht das Gegenteil fest. Die beiden Damen haben ihre moralischen Prinzipien verraten - così fan tutte, so machen sie es alle. Eine Einführung in die charakteristischen Merkmale des Textes und der Musik von Wolfgang Amadé Mozart sowie eine allgemeinverständliche Erläuterung der wichtigsten dramatischen und musikalischen Vorgänge sollen dazu dienen, den Besuch einer Vorstellung im Mainfranken Theater Würzburg vorzubereiten. Vorkenntnisse werden nicht erwartet; Bild- und Klangbeispiele bereichern den Abend. Die Vorlage der Buchungsbestätigung der vhs Würzburg & Umgebung für diesen Kurs beim Mainfranken-Theater gilt als Nachweis

© Der junge Mozart, Maler unbekannt, 1763

für die Berechtigung, ermäßigte Eintrittskarten (Rabatt von 20 %) für Aufführungen der Oper Così fan tutte zu erwerben. Weitere Informationen auf der Homepage der vhs oder unter 0931 / 35593-0.

Seit 1996 ist der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Konrad Ordinarius für Musikwissenschaft und Vorstand des Instituts für Musikforschung an der Universität Würzburg.

Kursnr.: 81000GEsg, Fr., 13.10., 19:30-21:30 Uhr; 1x; Kulturbühne Alte Feuerwehr Gerbrunn, Vortragsraum; 10-70 TN; Prof. Dr. Ulrich Konrad; 12,00 € (o.E.)

Das Unternehmen „Oper“ in Venedig um 1700 Im Jahre 1637 öffnete das erste öffentliche Opernhaus in Venedig seine Pforten. Bis dahin war eine Opernaufführung vor allem eine höfische Angelegenheit.

Wie war es nun möglich, ein so großes Unternehmen ohne fürstliche Unterstützung zu verwirklichen, und welche Schwierigkeiten galt es zu überwinden? Wir begeben uns ins Venedig der Jahrhundertwende und werfen einen Blick hinter die Kulissen auf Organisation, Produktion und Publikums- und Künstlerverhal-

ten – einen Blick, der manches Augenzwinkern in sich birgt.

Astrid Wille ist staatlich geprüfte Musiklehrerin und Berufsmusikerin (Klavier). Ihre musikalische Ausbildung erfolgte u. a. an den Konservatorien in Augsburg und Würzburg; zur Zeit befindet sie sich im Masterstudiengang der Musikwissenschaft an der Universität Würzburg.

gogik des 17. Jh. Mithilfe von Musikbeispielen und Notentexten aus verschiedenen Bearbeitungen werden wir uns mit der Entstehung und der musikpädagogischen Relevanz dieser Sammlung beschäftigen.

Friederike Uhrlandt (B. A.) studierte Musikwissenschaft und Skandinavistik an der Universität Greifswald. Seit 2016 ist sie an der Universität Würzburg im Master-Studiengang Musikpädagogik.

Kursnr.: 81005sg, Mo., 15.1., 19:30-21 Uhr; 1x; vhs, Zi. 23; 10-20 TN; Astrid Wille; 12 € (o.E.)

Kursnr.: 81002sg, Do., 19.10., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 13; 10-20 TN; Friederike Uhrlandt; 12,00 € (o.E.)

Johann Sebastian Bach - das Wohltemperierte Klavier

Musik im Dialog: hören, verstehen, genießen Musik Gesellschaft

Wer hat nicht Bachs berühmtes C-Dur Präludium im Ohr, wenn vom „Wohltemperierten Klavier“ die Rede ist? Der Komponist selbst hatte dieses und alle weiteren Stücke seiner Sammlung jedoch nie als Aufführungsstücke gesehen, sondern vielmehr als eine Schule für fortgeschrittene Klavier und Kompositionsschüler gedacht. Die Präludien und Fugen in 24 Tonarten zeigen nicht nur den Einfallsreichtum und die Modernität des Komponisten, sondern gewähren uns auch einen Einblick in die Musikpäda-

Hören Sie gerne Musik und möchten mehr darüber erfahren? In diesem Kurs haben Sie die Gelegenheit, Musik näher kennenzulernen und sich darüber auszutauschen. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Hören von Musik. Dabei eröffnen sich verschiedene Möglichkeiten, über Musik in einen Dialog zu treten. Persönliche Eindrücke und Assoziationen der Teilnehmer/-innen spielen dabei ebenso eine Rolle wie musikgeschichtliche und gesellschaftliche Zu43

sammenhänge. Für diesen Kurs sind keinerlei musikalische Vorkenntnisse erforderlich, vielmehr ermöglicht er den Teilnehmern/-innen einen Einstieg in die Welt der Musik. In diesem Semester dreht sich alles um das Thema „Gesellschaft und Musik“. Es erwartet Sie eine bunte Auswahl an unterschiedlichsten Musikrichtungen und Kunstwerken. Diese Veranstaltung wird von Studierenden des Lehrstuhls für Musikpädagogik der Universität Würzburg durchgeführt.

Kursnr.: 81065sg, Do., 26.10., 18:30-20 Uhr; 5x; vhs, Zi. 31; 7-20 TN; Prof. Dr. Christoph Richter, Friederike Uhrlandt; 29,00 € (erm.: 24,80 €)

Musikgeschichte des Barock Von Monteverdi bis Bachs Söhne. Einhundertfünfzig Jahre, von 1600 bis 1750, umfasst die Epoche des musikalischen Barock, eine Zeit, die viele bedeutende und zukunftsträchtige Innovationen hervorbringt. Ein neuer Kompositionsstil entsteht, der die Geburt der italienischen Oper ermöglicht, die Instrumentalmusik entwickelt sich zur selbständigen und der Vokalmusik ebenbürtigen Gattung, das Klavier wird erfunden und viele Instrumente so verändert, dass bisher ungeahnte Virtuosität darauf möglich wird. Italien und 44

Frankreich sind nun musikalische Zentren - mit vollkommen entgegen gesetzten Zielen. Aber auch von Deutschland, nachdem es den Dreißigjährigen Krieg und seine Folgen überwunden hat, gehen wichtige Impulse aus; einige der bedeutendsten Komponisten des Barock und der gesamten Musikgeschichte werden hier geboren. Der Kurs möchte in sechs Abenden einen Überblick über diese spannenden Entwicklungen geben. Dabei werden auch Verbindungen zu geschichtlichen Ereignissen gezogen. Viele Hörbeispiele mit dazugehörigen Erläuterungen machen die Darstellung lebendig und anschaulich.

Kursnr.: 81080sg, Do., 26.10., 19:30-21 Uhr; 6x; vhs, Zi. 11; 10-20 TN; Angela Wünsch; 56 € (o.E.)

Musik in Bewegung - eine dreiteilige Vortragsreihe Musik in Bewegung ist eine dreiteilige Vortragsreihe mit viel Audio- und Bildmaterial, die sich an Musiker/innen, Musikliebhaber/-innen und musikinteressierte Laien richtet. Musik ist in ständiger Bewegung: Musikformen und Musikrichtungen sind zwar verortet in Raum und Zeit, zugleich aber im Lauf der Zeit einem Veränderungsprozess unterworfen. Gesellschaftliche,

politische und wirtschaftliche Gegebenheiten spielen dabei ebenso eine Rolle wie künstlerische Aspekte persönliche Potentiale. Um aktuelle Musikformen besser zu verstehen, hilft oft ein Blick zurück in die Anfänge der populären Musik. In den drei Veranstaltungen geht es um räumliche Verlagerung von Musik (Land – Stadt), um die Bedeutung von Geschwindigkeit und Ausdruck unterschiedlicher Spielweisen sowie um die Entstehung von Subgenres.

Diese Vortragsreihe behandelt an drei Terminen unterschiedliche Aspekte des Rahmenthemas. Die Vorträge sind in sich abgeschlossen und bauen nicht aufeinander auf. Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für alle drei Vorträge anmelden, erhalten einen Ermäßigung um 10 €, so dass Sie am Ende statt 45 € nur 35 € für die drei Vorträge bezahlen.

Nach dem Studium der E-Gitarre für das Fach Popular Music Performance an der University of West London bei John Wheatcroft und der Musikpädagogik an der Universität Würzburg bei Friedhelm Brusniak unterrichtete Dominik Strutzenberger, M. A., mehrere Jahre an Musikschulen in England, Deutschland und Österreich. Gegenwärtig ist er Dozent am Vienna Konservatorium, der Popakademie Wien und am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität

Würzburg. Daneben ist er als Musiker in der Popszene erfolgreich unterwegs.

Vom Country Blues zum City Blues - als der Blues urban wurde Dieser Vortrag thematisiert den Prozess der Urbanisierung des Blues. Ausgangspunkt sind dabei frühe archaische Formen des Blues sowie regional ausdifferenzierte Spielweisen ländlicher Bluestraditionen.

Infolge der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise der 1920er und 1930er Jahre, kultureller und politischer Umbrüche sowie technischer Neuerungen verlagerte sich der Blues zunehmend in die Städte.

Mit dieser Urbanisierung geht gleichzeitig eine Weiterentwicklung des Genres einher.

Kursnr.: 81010sg, Mo., 5.2., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Dominik Strutzenberger; 15 € o.E.)

Hot oder Cool? Über die Spielweisen des Jazz Der zweite Vortrag dieser Reihe widmet sich den Spielweisen des Jazz im Spannungsfeld zwischen „Hot“ und „Cool“. In einem ersten Schritt wird die Entwicklung des traditionellen, des modernen und

des postmodernen Jazz unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Stilspezifika exemplarisch und ausschnitthaft nachgezeichnet. Im Anschluss daran werden näher behandelt: Konzepte zur Komposition, Improvisationsmerkmale namhafter Künstler/-innen sowie die Spannung im Jazz zwischen Tradition und Innovation.

Kursnr.: 81012sg, Do., 8.2., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Dominik Strutzenberger; 15 € (o.E.)

Ausdifferenzierungen in Blues und Jazz - wie Subgenres entstehen Der dritte Teil der Vortragsreihe befasst sich mit den genrespezifischen Weiterentwicklungen von Blues und Jazz und deren weiteren Ausdifferenzierung in Subgenres. Dabei sollen die zwei essentiellen Wurzeln populärer Musik in ihrer ganzen Vielfalt vorgestellt werden. Ausgehend davon hat sich eine globale Musizierpraxis entwickelt und etabliert. Der Einfluss anderer musikalischer Traditionen wiederum hat neue Musikrichtungen hervorgebracht.

Kursnr.: 81014sg, Fr., 9.2., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Dominik Strutzenberger; 15 € (o.E.)

Naturwissenschaften & naturwissenschaftliche Praxis Die Copernicanische Wende Im Jahre 1609 veröffentlichte Galileo Galilei seine ersten teleskopischen Beobachtungen und Johannes Kepler seine Erklärung der Planetenbewegung (die ersten beiden Keplerschen Gesetze). Diese Erkenntnisse führten zu einem radikalen Wandel des Weltbildes. Das geozentrische Weltsystem der Antike wurde durch das heliozentrische des Nicolaus Copernicus ersetzt. Galileis berühmter Ausspruch: „Und sie (die Erde) bewegt sich doch“ wurde jedoch erst 100 Jahre später von James Bradley bewiesen. Die Erde rückte aus dem Zentrum der Welt. Die astronomischen Erkenntnisse der Neuzeit haben gezeigt, welch unbedeutende Rolle die Erde im Weltall spielt, An diesem grundlegenden Wandel waren auch fränkische Astronomen beteiligt. Darunter Regiomontanus aus Königsberg in Franken als Wegbereiter, Christopher Clavius aus Bamberg als päpstlicher Ratgeber und Simon Marius aus Gunzenhausen als Beobachter.

Prof. Dr. Ulrich Heber ist seit 1992 Professor für Astronomie und Astrophysik an der Friedrich-Alexander45

Universität Erlangen-Nürnberg. Sein Arbeitsgebiet ist die Stellare Astrophysik.

Kursnr.: 13106sg, Fr., 1.12., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-50 TN; Prof. Dr. Ulrich Heber; 10 € (o.E.)

Alexander von Humboldt und seine Bedeutung für das 21. Jh. Kursbeschreibung, siehe S. 11 Kursnr.: 13028sg, Do., 1.2., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 33; 10-45 TN; Dr. Dr. Thomas Richter; 10,00 € (o.E.)

Nichts bleibt so, wie es ist - Aspekte der Evolution am Beispiel von Bäumen im Würzburger Ringpark Eine Exkursion in Klein-Nizza.

Im Laufe der Erdgeschichte haben sich die Lebewesen verändert: Während die Vorfahren des Ginkgo schon vor ca. 250 Millionen Jahren eine von allen übrigen Samenpflanzen getrennte Entwicklung eingeschlagen haben, ist die erste Pyramideneiche erst vor rund 600 Jahren aus normalen Eichen-Vorfahren entstanden. In der heutigen geographischen Verbrei46

tung vieler Pflanzenarten spiegelt sich das Wirken der Eiszeiten wider. Sie sind zu einer Zeitreise in den Würzburger Ringpark eingeladen, mitbringen brauchen sie nur etwas Phantasie. Zusätzlich erleben Sie das Farbenspiel der bunten Herbstblätter und den ganz besonderen Duft des Lebkuchenbaums.

Treffpunkt: Bushaltestelle (stadtauswärts) im Rennweg, oberhalb des Hofgartens.

Kursnr.: 11019sg, Sa., 14.10., 15-17 Uhr; 1x; Treffpunkt:, siehe Kursbeschreibung; 12-20 TN; Ulrike Schulz; 10,00 € (o.E.)

Sternbilder und ihre Mythen in der Volkssternwarte Würzburg Wir begeben uns auf eine Reise in die Mythologie.

Sternbilder erzählen von Heldentaten und Liebschaften mit unterschiedlichem Ausgang. An den Geschehnissen ist dabei häufig Zeus beteiligt, der Göttervater in der griechischen Mythologie. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Bei klarem Himmel befinden wir uns im Hof und auf der Dachplattform der Volkssternwarte (warme Kleidung empfehlenswert!), bei bedecktem Himmel findet ersatzweise ein Vortrag mit Bildern statt. Eine Wegbeschreibung zur

Volkssternwarte finden Sie unter www.sternwartewuerzburg.de.

Peter Schramm ist Dipl.-Informatiker (FH) und die Astronomie ist sein Hobby. Er ist seit 2001 Mitglied der Volkssternwarte Würzburg und seit 2013 engagiert als stellvertretender Vorsitzender. Er hat bereits in mehr als 250 Führungen den interessierten Besuchern den Sternenhimmel nahe gebracht.

Kursnr.: 13140sg, Mi., 18.10., 21-22:30 Uhr; 1x; Volkssternwarte Würzburg e.V., Seminarraum; Johannes-Kepler-Straße; 10-35 TN; Peter Schramm; 10 € (o.E.)

Philosophie & Geisteswissenschaften Wandel, Veränderung und Mobilität - eine philosophische Betrachtung Die Welt in Bewegung! „Alles fließt“, resümierte schon der bekannte Vorsokratiker Heraklit den ständigen Prozess der Veränderung in der Welt. „Wer in dieselben Flüsse hineinsteigt, dem strömt stets anderes Wasser zu“, heißt es in einem seiner berühmten Flussfragmente. War in früheren Jahrhunderten, als sich gesellschaftliche Strukturen nur äußerst langsam

Zu Florian Gernot Stickler, siehe S. 7 Kursnr.: 13200sg, Do., 5.10., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 15-50 TN; Dr. Florian G. Stickler; 12 € (o.E.)

Vom Mythos zum Logos - das Erwachen der abendländischen Philosophie Homer und Hesiod stellten die Welt der Götter, vorgestellt in überaus menschenähnlichen Zügen, und die Entstehung des Kosmos, von Himmel und Erde noch durchweg in mythischen Sagen und Erzählungen dar.

Erst im frühen 6. Jh. v. Chr. erwachte im griechischen

© Kopf des Platon, römische Kopie, Glyptothek München

veränderten, die Welterfahrung vorwiegend statisch, so ist es Zeichen der Moderne, dass sich Veränderungen in ungeheurem Tempo vollziehen wie etwa technische Veränderungen, die digitale Revolution oder die globale Vernetzung. Zweifelsohne kann eine Welt in Bewegung zu Entwicklung, Verbesserung, Innovation und – möglicherweise auch - Fortschritt führen, sie kann aber auch Ängste und Verunsicherung hervorrufen. Wie kann der Mensch einen festen Halt finden, obwohl sich alles um ihn herum so rasant verändert?

- das ist eine der Fragen, die in dieser Veranstaltung thematisiert

Kulturraum, der sich damals auf Europa und Kleinasien erstreckte, der kritische abendländische Geist, der zunächst den Dingen der Natur auf den Grund ging und nach rationalen Ursachen und Wirkungen fragte. Dieser Übergang vom Mythos zum Logos brach sich in den Vorsokratikern Bahn (z. B. Thales von Milet, Pythagoras von Samos oder Heraklit von Ephesos). Nach der Periode der Sophisten, die als Lehrer der Weisheit besondere theoretische und praktische

Kenntnisse für ein gelungenes Leben vermittelten, errichtete schließlich Platon, der Schüler des Sokrates, im 4. Jh. seine Akademie, eine Philosophenschule in Athen, womit sich die Vernunft (der Logos) endgültig vom Mythos emanzipiert hatte.

Kursnr.: 13202sg, Do., 12.10. und Fr., 13.10., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Gernot Stickler; 19 € (o.E.)

Der sokratische Dialog und seine dynamische Potenz Platonische Dialoge zählen in der Philosophie immer noch zu den spannendsten Gesprächsformen überhaupt. Ausgehend von ausgewählten Textstellen werden die Grundzüge des sokratischen methodisch-didaktischen Vorgehens herausgearbeitet.

Dieses sokratische Verfahren führt in der Regel im Gesprächsverlauf zu grundlegenden philosophischen Fragestellungen, welche am Ende des Dialoges dem Gesprächspartner – genauso wie dem Leser der Texte – den Mehrwert der Selbsterkenntnis ermöglichen.

Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die platonischen Frühdialoge, die Sokrates zum Protagonisten haben, 47

mit ihrem erstaunlichen Tiefgang und ihrer dynamischen Potenz. Damit sollen die Zuhörer/-innen zur Lektüre dieser über zweitausend Jahre alten Texte ermuntern werden, zumal die platonischen Dialoge nichts an ihrer Aktualität verloren haben.

Markus Düll M. A. hat an der Universität Würzburg Philosophie und Pädagogik studiert. Seit 2008 ist er Lehrer und arbeitet seit 2010 an der Staatlichen Realschule Kitzingen.

Kursnr.: 13203sg, Di., 21.11., 18:30-20 Uhr, vhs, Zi. 33; 12-45 TN; Markus Düll; 12 € (o.E.)

René Descartes (1596-1650) - Aufbruch in die Moderne René Descartes gilt als Begründer des modernen neuzeitlichen Rationalismus. Dem Zweifel an der menschlichen Fähigkeit zu wahrhafter Erkenntnis stellte der französische Philosoph das als unerschütterliche und nicht weiter zu hinterfragende Fundament des eigenen Ich entgegen: „Cogito ergo sum“ – Ich denke, also bin ich. Auf diesem festen Fundament entwickelte er er seine „Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissen48

schaftlichen Wahrheitsforschung“ (1637). Descartes war in vielen Wissensgebieten zu Hause – in den Naturwissenschaften (u. a. Geometrie, Astronomie, Optik), in den Geisteswissenschaften (u. a. Philosophie, Metaphysik) und in der Mathematik. Der Vortrag gibt einen Überblick über Leben und Werk dieses Philosophen, der, der in Stockholm am Hof der jungen Königin Christina starb.

Kursnr.: 13204sg, Do., 26.10. und Fr., 27.10., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Gernot Stickler; 19 € (o.E.)

Karl Marx und „Das Kapital“ - ein Buch, das die Welt veränderte Karl Marx (1818-1883) gehört zusammen mit Friedrich Engels zu den theoretischen Vordenkern des Sozialismus und Kommunismus. Darüber hinaus war er zweifelsohne ein großer deutscher Philosoph und kritischer Geist, der als Ökonom den Mechanismen wirtschaftlicher Prozesse auf den Grund ging und als politischer Denker Staat und Gesellschaft seiner Zeit analytisch beleuchtete. Das Kapital – erschienen in drei Bänden, von denen aber nur der erste Band zu Lebzeiten Karl Marx erschien, währen die beiden

© Karl Marx, Portrait, John Jabez Edwin Mayal, 1875

anderen posthum von Friedrich Engels herausgegeben wurde – ist das Hauptwerk von Karl Marx. Kein anderes sozialwissenschaftliches Werk wurde so oft studiert, interpretiert und kritisiert; neben der Bibel gehört die Schrift zu den bekanntesten Büchern der Welt.

Es enthält im Wesentlichen die Quintessenz der ökonomischen, politischen, historischen und soziologischen Gedanken von Karl Marx (und Friedrich Engels).

Ohne Zweifel gehört Das Kapital zu den Büchern, die den Gang der Welt nachhaltig verändert haben.

Kursnr.: 13206sg, Do., 23.11. und Fr., 24.11., jeweils 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 24; 10-20 TN; Dr. Florian Gernot Stickler; 19,00 € (o.E.)

als „guten Europäer“ und polemisierte gegen den „Hornvieh-Nationalismus“. In diesem Vortrag soll der Versuch unternommen werden, Nietzsches Haltung zum Nationalismus und zu Europa zu rekonstruieren.

Dabei werden auch Aspekte der Nietzsche-Rezeption (bis hin zum Nationalsozialismus) berücksichtigt. Es lohnt sich, in Zeiten des Wiedererstarkens eines aggressiven europäischen Nationalismus einen Blick auf Nietzsche zu werfen.

Kursnr.: 13208sg, Mo., 25.9., 19-20:30 Uhr; 1x; vhs, Zi. 11; 8-16 TN; Dr. Michael Storch; 10 € (o.E.)

Kursnr.: 13210sg, Do., 8.2.2018, 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 33; 15-45 TN; Dr. Florian G. Stickler; 12 € (o.E.)

Friedrich Nietzsches „gute Europäer“ wer sind sie?

Zwischen Statik und Dynamik - Bilanz eines bewegten Denkens

Friedrich Nietzsche (1844-1900) war ein europäischer Aufklärer. Er kannte nicht nur die antiken Grundlagen der europäischen Kultur, sondern war als Philosoph auch ein „Ausstrahlungsphänomen“ (Gottfried Benn) sondergleichen, der in Europa um 1900 Einfluss auf viele Künste ausübte. Im Ersten Weltkrieg hat man versucht, Nietzsches Schlagworte für die nationalistische Propaganda des Deutschen Reichs zu instrumentalisieren. Er selbst sah sich allerdings

Statik und Dynamik, Kontinuität und Wandel, Stillstand und Veränderung – im Spannungsfeld dieser beiden Pole vollzieht sich menschliches Leben und in gewisser Weise auch die Entwicklung der Welt.

Phasen des (scheinbaren) Stillstands und der Ruhe, des Innehaltens und des Verweilens sind von Zeit zu Zeit unabdingbar, um zu sich zu kommen, sich seiner Selbst zu versichern und Kraft zu tanken, um dann

Philosophie und Lebenskunst philosophische Konzepte für ein glückliches Leben

Zu Dr. Michael Storch, siehe S. 37

am Ende wieder in Bewegung zu kommen. Viele philosophische Disziplinen bedienen sich dieses gegensätzlichen, aber komplementären Gegensatzes von Ruhe und Kontemplation einerseits und Bewegung und Aktivität andererseits. Den Gegensatz der beiden Lebensweisen und -formen hat als erster Aristoteles herausgearbeitet, indem er der „vita activa“ die „vita contemplativa“ gegenüberstellte. Vielleicht ist die kreative Mischung beider Lebensprinzipien ein Ideal, das Grundlage für ein gelungenes Leben sein kann?

Wie kann der Mensch ein gutes und glückliches Leben führen? – das ist eines der Kernthemen des philosophischen Denkens seit der Antike. Zum einen gilt es, innere Triebe und Begierden in Zaum zu halten, wie sie etwa durch die Sieben Todsünden repräsentiert werden (Hochmut, Geiz, Wollust, Jähzorn, Völlerei, Neid und Faulheit), zum anderen muss man 49

© Hieronymus Bosch, Tod und Geizhals, Ölgemalde, 1494-1516

mit Unwägbarkeiten zurechtkommen, die von außen an einen herangetragen werden (Naturkatastrophen, Unfälle, Krieg etc.). Der Mensch kann bis zu einem bestimmten Grad diese inneren und äußeren Gegebenheiten selbst beeinflussen, nicht selten ist der Mensch den „Verhältnissen“ aber auch ausgeliefert.

Wie kann er trotzdem ein gutes und glückliches Leben führen? In der Philosophie wurde dazu im Lauf der Jahrhunderte verschiedene Konzepte entwickelt, die in zwei voneinander unabhängigen Vorträgen vorgestellt werden: 1. Antike und Mittelalter und 2. Neuzeit und Gegenwart.

Interessenten, die sich vor Beginn des ersten Vortrags für alle drei Vorträge anmel50

den, erhalten einen ermäßigten Einzelpreis von 9 €, so dass Sie am Ende statt 36 € nur 27 € für die drei Vorträge bezahlen

Ansichten und Einsichten in Antike und Mittelalter Kursnr.: 13212sg, Mi., 15.11., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 11; 10-18 TN; Dr. Florian G. Stickler; 12 € (o.E.)

Philosophie der Moderne - auf den Schultern des „Wissens der Alten“ Kursnr.: 13214sg, Mi., 29.11., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 31; 10-25 TN; Dr. Florian G. Stickler; 12 € (o.E.)

Philosophie: Pur! „Philosophie Pur“ bietet die Möglichkeit, anhand klassischer Texte der Philosophie philosophische Gedanken zu entwickeln, ein philosophisches Gespräch zu führen oder diesem einfach nur beizuwohnen.

Nah an den gelesenen Texten und immer mit Bezug zu Leben, Gesamtwerk und historisch-geisteswissenschaftlichem Kontext der ausgewählten Autoren werden ihre philosophischen Ideen und Konzep-

tionen erläutert und diskutiert. Im Dialog und im Gespräch soll gemeinsam Philosophie pur (er-) lebt werden. Der Kurs gibt einen interessanten Einblick in die Geschichte der Philosophie, bietet aber auch die Möglichkeit, Philosophie für den Alltag nutzbar zu machen.

Kursnr.: 13218sg, Mo., 9.10., 18:30-20 Uhr; 10x; vhs, Zi. 11; 8-18 TN; Dr. Florian G. Stickler; 80 € (erm.: 65,20 €)

Philosophische Lesung im Advent - ein Überraschnungspräsent Im Mittelpunkt dieser philosophischen Lesung wird eine - aus Gründen der Überraschung nicht genannte - Person aus der deutschen oder europäischen Geistesgeschichte stehen, deren Leben und Wirken vorgestellt werden. Die ausgewählten, gut verständlichen Texte stammen entweder aus der Feder dieser Person selbst oder von Zeitgenossen und anderen Autoren, die sich über ihn treffend äußern. Eine besinnliche Lektüre zur Einstimmung auf die Adventszeit!

Kursnr.: 13220sg, Do., 7.12., 18-19:30 Uhr, vhs, Zi. 31; 15-25 TN; Dr. Florian G. Stickler; 10 € (o.E.)

POST

Volkshochschule Würzburg & Umgebung Kontakt & Anmeldung Volkshochschule Würzburg und Umgebung e.V. Münzstraße 1, 97070 Würzburg Telefon 0931/ 355 93-0 Telefax 0931/ 355 93-20 E-Mail: info@vhs-wuerzburg.de Internet: www.vhs-wuerzburg.info Melden Sie sich persönlich, per Post oder Fax, per E-Mail oder direkt über das Internet bei uns an. Wenn Ihre Kundendaten bereits bei uns gespeichert sind, können Sie sich auch telefonisch unter 0931-35593-0 anmelden.

Eine Anmeldung ist bei allen Veranstaltungen des studium generale vor Kursbeginn erforderlich. Wir bestätigen Ihre Anmeldung soweit vorhanden per E-Mail, ansonsten postalisch. Die Teilnahmekosten werden am Donnerstag nach Kursbeginn abgebucht.

Bitte beachten Sie zu Kursrücktritt & Ermäßigungen unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf www.vhs-wuerzburg.info

Mit dem Anmeldeschein als download auf unserer Homepage www.vhs-wuerzburg.info FAX Unsere Faxnummer: 0931-355 93-20 PERSÖNLICH vhs Würzburg, Münzstraße 1 Mo. - Do. 9.00 – 13.00 und 13.30 – 16.30 Uhr Fr. 9.00 – 13.30 Uhr

Gerne informieren wir Sie auch telefonisch. www.

@

INTERNET www.vhs-wuerzburg.info E-MAIL info@vhs-wuerzburg.de TELEFONISCH Wenn Ihre Kundendaten bereits bei uns gespeichert sind: 0931-3 55 930 51

studium generale mehr wissen - weiter denk en

H e r b s t / W i n t e r 2 017 / 1 8 52