Brückenbau 1-2/2019

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SYMPOSIUM

Da der Verschub, wie bereits erläutert, nur vom Südufer des Brahmaputra erfolgen kann, musste die Verschubeinheit, die aus zehn Fachwerkträgern und einem Vorbauschnabel besteht, über alle vorhandenen Pfeiler bis zum Nordufer geschoben werden. Hierfür wurde an der Verschubeinheit zusätzlich ein Nachlaufschnabel angebracht (Bilder 12 und 13).

12 Struktur des Vorbauschnabels © Hindustan Construction Company

13 Gliederung in Verschubeinheiten © Hindustan Construction Company

Der Vorbau- und der Nachlaufschnabel wurden als geschraubte, kleinteilige Konstruktion ausgeführt. Das war erforderlich, da beide Konstruktionen im Zuge des Montagevorganges über dem Flussbett wieder demontiert werden mussten, und zwar aufgrund der Untergrundverhältnisse im Flussbett mit möglichst kleinen Hebezeugen. Der Vorbau- und der Nachlaufschnabel wurden identisch mit einer Länge von jeweils 52 m realisiert. Wegen der Vielzahl der Verschubvorgänge wurden sie ohne eine planmäßige Aufkletterkonstruktion errichtet. Das Aufbzw. Runterfahren von den Verschublagern wurde durch einen Anzug des Untergurtes um 1,50 m sichergestellt, der die Verformungen des auskragenden Fachwerkträgers beim Verschubvorgang ausgleicht. Das Gewicht des Vorbau- bzw. Nachlaufschnabel betrug jeweils 190 t.

Damit der weitere Einschub der 1.354 m langen Verschubeinheit erfolgen konnte, mussten die Vorschubpressen nach dem Anbau des Nachlaufschnabels vom Pfeiler in Achse 1 auf den in Achse 11 umgebaut werden, wobei nach jedem Vorschub um die Regelspannweite von 125 m auch die

Litzenverankerung am Überbau um ein Feld zu versetzen war. Mit dem Umbau der Verankerung mussten nach jedem Vorschub auch die jeweils 35 Litzen der beiden Litzenheber umgebaut werden (Bild 14).

14 Verschubsystem: mittlere Sektion © Hindustan Construction Company

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