2. SYMPOSIUM BAU VON GEH- UND R ADWEGBRÜCKEN
Zu Inspektionszwecken muss trotz der Verkleidung die Zugänglichkeit der Stahlkonstruktion gewährleistet bleiben. Teilweise ist ein Kriechgang innerhalb der Verkleidung vorgesehen, in den darüber nicht zugänglichen Bereichen sind die Verkleidungsplatten zur Inspektion von außen in der Nut schraubbar montiert. Die Anordnung der Verkleidung führt dazu, dass alle außenliegenden Stahlteile des Überbaus nicht bewittert sind, so dass für den üblichen Korrosionsschutz nach ZTV-ING eine lange Lebensdauer erwartet werden kann.
10 Federlamellen beim Übergang zum Bestandsbauwerk © Alfred Krill
Wegen der großen Stützenkopfbewegungen im Bereich der Übergangskonstruktionen ist deren Ausbildung mit Federlamellen gestaltet. Die Dimensionen dieser Federlamellen bestimmen sich über den zu führenden Knicknachweis für die maximalen Auflasten bei entsprechender Auslenkung. Durch die Wahl der Federlamellen wird insbesondere der Anschluss an das Bestandsbauwerk in S 235 sehr einfach, die auftretenden Biegemomente und Spannungen bleiben gering. Die Stützen, die näher am Festpunkt liegen und somit kleinere Kopfbewegungen ertragen müssen, sind mit einer einfachen umlaufenden Schweißnaht angeschlossen. Der Anschluss der Stützen an die Stahlbetonfundamente erfolgt über einen Stahlbetonköcher, der bis wenige Dezimeter über das Gelände geführt ist. Um das Eindringen von Wasser in die Übergangsfuge zu verhindern, ist dort ein runder Stahlkragen angebracht.
Wegen der gleichzeitigen Wirkung von Horizontallasten mit geringer Auflast aus der Brücke wird eine Gründung gewählt, die genügend tief in den Baugrund einbindet, um eine große ständig wirkende Auflast ansetzen zu können. Die Gründungssohle der Fundamente liegt hier 2,00 m unterhalb der Geländeoberkante. 4 Berührschutz Der über der Bahn bestehende Kleinfeldsteg besitzt einen vertikalen Berührschutz, der bereits erheblich durch Graffiti verschmutzt ist. Hier ist für die Zukunft eine horizontale Ausbildung vorgesehen, die dann optisch nahtlos an den gewählten Berührschutz der neuen Rampe anschließt. Auch wenn die neue Rampe über der Straße keinen Berührschutz erfordert, sind die Stahlwangen sowie die Unterseite des Troges mit Aluminiumplatten verkleidet, so dass der Überbau sehr schlank erscheint.
11 12 Geplanter Berührschutz an der bestehenden Brücke mit Sichtfreiheit © Hans Jakel
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BRÜCKENBAU | 4/5 . 2014
5 Übergangskonstruktion Am Widerlager der Brücke ist keine Übergangskonstruktion erforderlich, da hier bei der Ableitung der Horizontalkräfte nur sehr kleine Bewegungen in der Oberkante der Fahrbahn zwischen der Brückenfläche aus Stahl, Widerlagerbeton und Erdkörper erwartet werden können. Jedoch am Übergang zur Bestandsbrücke ist eine zweilamellige Übergangskonstruktion für Fußgängerbrücken erforderlich, die seitlich auch an den Wangen hochgezogen wird. Es wurde eine Bandprofil-Konstruktion mit einer verschlossenen Oberfläche des Bewegungsspaltes gewählt, die aktuell aber noch nicht eingebaut ist. Zur Dimensionierung der Übergangskonstruktion wurden die Bewegungen des Bestandsüberbaus mit einem Abstand von 89,00 m zum Festpfeiler und die Bewegungen der neuen Rampe vektoriell addiert. Die Gesamtdilatation von 170 mm mit einer Querbewegung von 21 mm bedingt eine zweiteilige Übergangskonstruktion, deren Mittelprofil verschieblich auf einer Traverse aufliegt.