1 2 . S YM P O S I U M B R Ü C K E N B AU Der Pylon erhält drei Riegel als geschweißte Hohlprofile von 3,00 m Höhe und 1,10 m Breite, in seinem Kopfbereich werden zwischen den Stielen zudem Fachwerke aus Walzprofilen mit 8 m Konstruktionshöhe angeordnet. Aus diesen Fachwerken, den Riegeln und den Stielen entsteht in Querrichtung ein Vierendeel-Rahmen über drei Stockwerke. Die beiden Fachwerkebenen tragen die Lasten aus dem versteiften stählernen Pylondach und aus dem ebenfalls versteiften Bodenblech des Maschinenhauses. Die Hauptlast aus den Seil- trommeln wird hingegen über den obersten Riegel in die Stiele abgeleitet. Die asymmetrischen Lasten aus dem Maschinenrahmen, den Getrieben und E-Motoren werden über den statisch bestimmt gelagerten Maschinenrahmen in das versteifte Bodenblech geführt und über die seitlichen Fachwerke, welche sich über das Dach und die Bodenplatte zu einer Torsionsröhre verbinden, in die Pylonstiele abgeleitet. Die Herstellung aller stählernen Bauteile erfolgt wiederum aus Baustahl S355 J2+N. 3.3 Gründung der Strompfeiler Für die Strompfeiler wurden in Abstimmung mit dem Bodengutachter Lösungen für die Gründung untersucht, wie verschiedene Senkkästen und Pfahlgründungen. Als wirtschaftlichste Alter- native stellte sich eine Gründung als einteiliger, geschlossener Senkkasten in Druckluftbauweise heraus. Der Senkkasten ist im Grundriss mit Abmessungen von 29,00 m x 14,00 m geplant und wird mit einer Absetztiefe von NN –30,00 m ausgeführt. Zu seiner Aussteifung werden Segmentwände angeordnet, so dass sich seitlich jeweils vier Segmente ergeben, die mit Wasser und Sand ballastiert werden können. Das mittlere Segment weist größere Abmessungen auf, um von hier aus im Microtunneling-Verfahren einen Düker zur Verbindung der beiden Pylone zu realisieren. Für den Absenkvorgang wird die Unterseite des Senkkastens mit einer umlaufenden Schneide und einer
19 Antriebsstrang mit Seiltrommel © Rapsch und Schubert GmbH
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BRÜCKENBAU | 1/2 . 2012
20 Prinzip der Senkkastenherstellung © Sellhorn Ingenieurgesellschaft mbH
ca. 3,00 m hohen Arbeitskammer ver- sehen, die nach Erreichen der Endtiefe mit Magerbeton verfüllt wird, was konstruktiv einer Flachgründung ent- spricht. Prinzipiell ist geplant, den Bodenaushub in der Arbeitskammer beim Absenkvorgang mit einem fern-
21 Lage des Antriebs im Pylonkopf © Rapsch und Schubert GmbH
gesteuerten Gerät durchzuführen. Für die Demontage der Geräte sowie beim Auftreten von Hindernissen kann die Arbeitskammer zu jedem Zeitpunkt begangen werden: Bei Erreichen der Absetztiefe und Normaltide sind maximal ca. 3,20 bar Überdruck zu erwarten.