Von Juden und Christen in Holzminden 1557-1945

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Grobergebnisse Der zeitliche Rahmen, innerhalb dessen Juden in Holzminden nachzuweisen sind, hat sich in die Vergangenheit hinein ausgedehnt: bis 1557. Vielfalt und Fülle der jetzt zur Verfügung stehenden Informationen haben vorher bei weitem nicht erwartete Maße angenommen. Die jüdische Gemeinde zu Holzminden spielte innerhalb des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel eine wesentlichere Rolle als vorher angenommen. Der Beginn des kontinuierlichen jüdischen Lebens liegt früher als erwartet: vor 1700. Vor 1750 fanden Gottesdienste mit Juden von der Westfälischen Seite der Weser in Holzminden statt. Kurz nach 1750 trug ein fürstlicher Beamter dazu bei, daß die Holzmindener Juden ihre Kopfzahl erhöhen und eine eigenständige Synagogengemeinde bilden konnten. Es gibt sehr lange familiäre Entwicklungslinien von 1700 bis ins 20. Jahrhundert; das bedeutet eine bodenständige Ansässigkeit über eine Reihe von Generationen. Die vorliegenden Ergebnisse würden für verschiedene Familien die Aufstellung genealogischer Tafeln ermöglichen. Zur Entwicklung der jüdischen Gemeinde gehören allerdings auch eine lebhafte Änderung ihrer Zusammensetzung — mit erheblichem Zuzug — nach 1866 und der Weggang junger Menschen nach 1910. Viele Juden verließen in der NS-Zeit Holzminden frühzeitig, oft aber nur in Richtung größerer Städte. Von 110 jüdischen Einwohnern der NS-Zeit kamen 38 durch Verfolgungsmaßnahmen um. Auch ein Ergebnis: Das Buch läßt sich je nach Neigung in ausgewählten Teilen lesen.

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