«Wirtschaft» für den Detailhandel

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1.3. Das Geld

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Entstehung und Aufgaben des Geldes Geld: Ist ein Hilfsmittel, um Sachgüter zu erwerben und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Als Geld gilt alles, was jedermann zum Tausch von Sach­ gütern und von Dienstleistungen akzeptiert. Für jede Form von Geld gelten drei Bedingungen: Akzeptanz, Vertrauen in den Wert des Geldes und Knappheit.

Vom Tauschhandel zum Zahlungsmittel «Geld» Selbstversorger Zuerst waren die Menschen Selbstversorger, d.h. jeder Mensch stellte alle Güter selbst her, die er zum Leben brauchte. Er benötigte daher auch kein «Geld». Als die Menschen sesshaft wurden, erkannten sie, dass nicht jedermann in allen Bereichen die gleichen Fähigkeiten besass. Die Arbeit wurde unter den Menschen aufgeteilt. Dadurch waren die Menschen gezwungen, Sachgüter untereinander zu tauschen. Tauschhandel Man tauschte Ware gegen Ware (Warentausch). Es entstanden neue Probleme: – A brauchte von B ein Produkt (z. B. Werkzeuge). Doch B konnte mit dem Pro­ dukt von A (z. B. Tische) nichts anfangen. – Die Produkte waren von völlig unterschiedlichem Wert. – Nicht alle Produkte liessen sich beliebig teilen. – Die Transportierbarkeit der Produkte bereitete zum Teil grösste Schwierigkeiten oder war gar nicht möglich (z. B. Haus). In wirtschaftlichen Krisen und bei unstabilen Währungen hat der Tauschhandel auch heute noch eine grosse Bedeutung (z. B. in gewissen afrikanischen Ländern). Gold und Silber Weil der Tauschhandel zu umständlich wurde, schuf man ein Zahlungsmittel. Es brauchte etwas, das – allgemein anerkannt (man muss an den Wert des Geldes glauben, es akzeptieren), – leicht teilbar, – leicht transportierbar, – leicht übertragbar, – knapp, begehrt und nicht verderblich war. Gold und Silber erfüllten diese Bedingungen. Zunächst wurden die zur Zahlung verwendeten Metalle abgewogen (daher auch «Wägegeld» genannt). Später prägte man vollwertige Münzen aus Gold und Silber (= Kurantmünzen). Da Gold und Silber knappe Edelmetalle sind und der Handel ausgeweitet wurde, akzeptierte man mit der Zeit auch Münzen, deren Materialwert tiefer war als der auf der Münze geprägte Wert (= Scheidemünzen). Die Ausweitung des Handels und damit des Geldverkehrs brachte zudem die Not­ wendigkeit mit sich, das schwere Münzgeld durch eine bequemere Zahlungsart zu ersetzen: Für die Hinterlegung von Gold und Silber erhielt man eine Quittung. Mit der Zeit wurden diese Quittungen weitergereicht und an Zahlung genommen. Das Papier­ geld war «geboren», die Vorstufe der heutigen Banknoten.


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