Verbrecher Verlag Herbst 2015

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20 JAHRE Verbrecher Verlag

Vorschau herbst 2015 w w w. V e r b r e c h e r e i . d e


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Konditionen für den Buchhandel Wir würden uns freuen, wenn Sie einen oder mehrere der hier vorgestellten Titel in Ihr Sortiment aufnehmen. Reiserabatt 40 %, Partien 11/10 sind selbstverständlich. Unsere Bücher sind auch über die Barsortimente Umbreit, KNV und LIBRI zu beziehen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Kristine Listau.

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Verlagsvertretung Deutschland

Verbrecher Verlag Jörg Sundermeier Gneisenaustraße 2a 10961 Berlin tel 030/28 38 59 54 fax 030/28 38 59 55 info@verbrecherei.de www.verbrecherei.de

Büro indiebook Bothmerstr. 21 80634 München tel 089 / 12 28 47 04 fax 089 / 12 28 47 05 www.buero-indiebook.de

Vertrieb Verbrecher Versammlungen Jeden zweiten Dienstag im Monat ruft der Verbrecher Verlag ab 20:30 Uhr zur Verbrecher Versammlung in der Fahimi-Bar in der Skalitzer Straße 133 in 10999 Berlin-Kreuzberg. Dort wird gelesen, gehört, gesehen und diskutiert. Das jeweilige Programm finden Sie auf unserer Webseite. Lesungen Unsere Autorinnen und Autoren stehen gerne für Lesungen zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an Evelyn Rahm.

Kristine Listau tel 030/28 38 59 54 fax 030/28 38 59 55 kristine.listau@verbrecherei.de

Presse & Lesungen Kulturagentur Rahm Evelyn Rahm Gneisenaustraße 2a 10961 Berlin tel 030/39 37 51 29 fax 030/28 38 59 55 evelyn.rahm@verbrecherei.de info@kulturagentur-rahm.de

Rechte & Lizenzen Weitere Informationen zu unserem Verlagsprogramm und den Autorinnen und Autoren finden Sie unter www.verbrecherei.de

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Filmrechte Diadik GmbH Roland Schmidt Hohenzollerndamm 7 10717 Berlin tel 030/69 20 59 54 fax 030/69 20 99 59 mail@diadik-lizenzen.de

Theaterrechte Der Verbrecher Verlag unterstützt die Arbeit der Kurt Wolff Stiftung, Leipzig.

schaefersphilippen™ Marc Schäfers und Tobias Philippen Gottesweg 56–62 50969 Köln tel 0221/67 77 21 70 fax 0221/67 77 21 79 buero@schaefersphilippen.de

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Verlagsvertretung Schweiz Andreas Meisel Hedingerstrasse 13 CH-8905 Arni tel +41 (0)56 634 24 28 fax +41 (0)56 634 24 28 andreas.meisel@bluewin.ch

Auslieferung Deutschland / Österreich LKG Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft mbH An der Südspitze 1–12 04579 Espenhain tel +49 (0)3 42 06 65 - 124 fax +49 (0)3 42 06 65 -17 56 kwolf@lkg-service.de

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Liebe Leserinnen und Leser, 20 Jahre Verbrecher Verlag – wer hätte das gedacht? Am wenigsten wohl Werner Labisch und Jörg Sundermeier, als sie 1995 das erste Buch veröffentlichten. Seit 20 Jahren führt der Verlag Belletristik, Sachbücher und Kunstbände im Programm und mixt dabei fröhlich die Genres. Auch werden Klassiker und Gegenwartsliteratur miteinander in Verbindung gesetzt. Heraus kommen Bücher, die woanders so nicht erschienen wären. Durch unsere sich ganz auf die Vermittlung des Inhalts konzentrierende, minimale Gestaltung zeigen wir, dass wir es ernst meinen – wir wollen unsere Bücher nicht einfach verkaufen, wir wollen, dass sie gelesen werden. Für dieses Engagement haben wir 2014 den Kurt-WolffPreis erhalten. Nun hoffen wir, auch mit dem vorliegenden Programm die Leserinnen und Leser – also Sie! – überzeugen zu können. Das wünschen sich: Kristine Listau, Evelyn Rahm, Jörg Sundermeier, Christian Walter und Kristina Wengorz PS: Schauen Sie sich auch unsere Schaufensteraktion auf den Seiten 22 und 23 an! Wählen Sie ein Paket zu günstigen Konditionen.

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TEXTAUSZUG

Jeden Tag lerne ich fünfzig neue Gesichter kennen, fünfzig Stimmen, manche nennen nur eine Straße, ein Hotel, eine Behörde, einige fügen eine Wegbeschreibung hinzu, manchmal ist sie mir nützlich, andere reden die ganze Zeit über, reden meistens über sich selbst, aber zu mir, und ich kenne sie doch gar nicht, als mache sie die zufällige und einmalige Begegnung frei. Wenigstens tausend Leute im Monat, die ich vorher nie gesehen habe und nie wieder sehen werde, sagen irgend etwas zu mir, ich gehe mit Tausenden von Leuten um in einem Jahr, und mit immer weniger Leuten kann ich umgehen. Immer schwieriger werde ich auch für viele Freunde. Es sind Leute, die mich manchmal brauchen, ich gebe ihnen meine Zeit, sie trinken Rotwein und essen belegte Brote. Ich bin selten zu Hause, und so rufen sie mich selten an. Wenn ich mit ihnen zusammensitze, rede ich, als sei ich nicht allein. Nur mit Uz rede ich wie allein. Ich sage, Ich habe nichts herausgefunden. …

Der Anruf im Kunsthistorischen Institut, Kommen Sie bitte in Zimmer einhundertzwölf des Direktorats, ja, Sie, eine Frauenstimme, in Zimmer einhundertzwölf gibt es keine Frauenstimme, es ist doch alles besprochen, Janinas Arbeit betreut Doktor Murray. Das Zimmer des Direktorats ist nicht immer ein Zimmer des Direktorats, Janina ist nicht in irgendeinem Direktorat, es ist zuständig für sie, sie kennt den Beamten, der in diesem Zimmer sitzt, den Beamten, der in diesem Zimmer sitzt, kennt sie nicht. Seinem Rat, sich nicht allzu sehr zu wundern, folgt sie. Der Beamte, es ist sicher falsch, Beamter zu sagen, auch die Angestellten der Universität werden nicht Beamte genannt, selbst wenn die Universität eine Behörde wäre. Das also die Vorrede, halten wir uns nicht mit der Vorrede auf, sagt der Mann. Janina ist beunruhigt, nur das Nötigste sagen, kurze Sätze, Ja, Ich weiß nicht, Nein, sie will eher zuhören. Janina ist neugierig, sie dachte an ein Spiel. Hätte er nicht über ihre Arbeit Bescheid gewußt, wäre sie enttäuscht gewesen.

Und Bescheid über Doktor Murray. Aber sie hat Doktor Murray nichts erzählt. Der Mann sagt, Es handelt sich, kurz gesagt, um Ihren Freund. Wundert Sie das? Janina wäre irgendwie auf solch ein Gespräch vorbereitet gewesen, irgendwie, wenn über das Institut gesprochen worden wäre. Daß Janinas Freund Bücher mitbringt, die der Zoll behält, liegt nicht an den Büchern. Das ist es also nicht. Gespräche bei Janina mit, ja, mit wem? Mit niemandem doch. Besuche bei, ja, bei wem? Janina ist nicht vorbereitet, und der Mann fragt sie auch gar nichts, er sagt ihr etwas. Nämlich wo ihr Freund arbeitet, an welcher Universität, und in welchem Institut, und auf welchem Gebiet. Das stimmt doch, nicht wahr?


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hans Joachim schädlich

catt »Eine junge Frau, die von ihren besten Freunden Catt genannt wird, verdient in Ostberlin als Taxifahrerin ihr Geld. Das Taxifahren ist nur ein notwendiger Job. Catt ist eine Schriftstellerin, die die Erfahrungen ihres Arbeitsalltags und ihrer persönlichen Beziehungen einerseits in ausgearbeiteten Prosaskizzen, andererseits in bloßen Arbeitsnotizen festhält. Catt ist auf der Suche nach ihrer Freundin Janina, die plötzlich verschwunden ist. Janina war Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität. Die Nachforschungen über Janinas Verbleib zeichnet Catt mit dem literarischen Anspruch auf, Janinas Geschichte zu schreiben – so entsteht eine Geschichte in der Geschichte.«

Krista Maria Schädlich hat zusammen mit Hans Joachim Schädlich die CattGeschichte rekonstruiert – aus dem Konvolut, das seit Jahren im Deutschen Literaturarchiv Marbach liegt, sowie anhand der Korrespondenz von Hans Joachim Schädlich mit dem Hinstorff Verlag in den Jahren 1971 bis 1976. In ihrem Nachwort erzählt sie die Geschichte des Romanfragments, erklärt, warum der Text nicht erscheinen konnte und Fragment blieb, und beschreibt zugleich die privaten ost-westdeutschen Schriftstellertreffen, an denen zwischen 1974 und 1977 über 40 Autoren teilnahmen, u. a. Bernd Jentzsch, Sarah Kirsch, Günter Kunert, Günter Grass, Uwe Johnson, Nicolas Born und die Schädlichs. So erzählt das Nachwort zugleich von der Geschichte des nicht-offiziellen literarischen Diskurses in der DDR.

Hans Joachim Schädlich wurde 1935 in Reichenbach (Vogtland) geboren. Er siedelte mit seiner Familie 1977 aus der DDR in die Bundesrepublik über. Dort hatte er gleich mit seinem ersten Buch »Versuchte Nähe«, das bereits vor seiner Übersiedlung im Rowohlt Verlag erschien, großen Erfolg. Schädlich erhielt für sein vielfältiges literarisches Werk unter anderem den Heinrich-Böll-Preis, den Hans-Sahl-Preis, den Kleist-Preis, den Schiller-Gedächtnispreis, den Lessing-Preis, den Bremer Literaturpreis, den JosephBreitbach-Preis und den Berliner Literaturpreis. Zuletzt veröffentlichte er die viel gelobte Novelle »Sire, ich eile. Voltaire bei Friedrich II.« (2012) und den Roman »Narrenleben« (2015). Er lebt in Berlin.

Zum 80. Geburtstag von Hans Joachim Schädlich am 8. Oktober 2015!

HANS JOACHIM SCHÄDLICH

CATT EIN FRAGEMENT

Hans Joachim Schädlich CAtt. EIN FraGMENT Herausgegeben und mit einem Nachwort von Krista Maria Schädlich Leinen mit Lesebändchen, ca. 120 Seiten, 19 € ISBN 978-3-95732-123-7 Erscheint im September 2015 Auch als E-Book erhältlich


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TEXTAUSZUG

Ich habe immer alles gegeben. Erst an der Häuserwand, später dann im Käfig ein paar Straßen weiter. Jahrelang. Jeden Tag. Geburtstag, Schulferien, Ramadan, Weihnachten, nichts kümmerte mich. Solange ich auf den Beinen war, gehörte ich in den Käfig. Dort war mein Zuhause, mit eigenen Regeln und Ritualen. Ein ungeschriebenes Gesetz lautete, dass die Kartoffelboys immer früher nach Hause gingen. Die hatten einen Stundenplan in ihrem Leben, selbst die Kinder von Hartz-IV-Deutschen. Hausaufgaben machen. Zum Abendbrot antreten. Keine Ahnung, was sonst noch in deren Pflichtenheft stand. Mein Heft hatte nur eine Seite: Leben für den Fußball. Es muss im Sommer gewesen sein. Da kam so ’n Typ bei uns im Käfig vorbei und fragte, ob wir eine Mannschaft hätten. Ich meine, gib dir das mal. Macht aus der Distanz den Spanner und checkt nicht, was wir für ein Team sind. Aber egal. Er würde Jungs kennen, die bräuchten mal ’n Gegner mit Eiern. Und was für Eier wir hatten! Einen Tag später fuhren wir in deren Käfig. Alarm, Alarm! Nur Kanaken – in deren Mannschaft, in unserer auch. Die waren einen Tick älter, stabile Kraftpakete, aber sie hatten keinen

Imran Ayata MEIN NAME IST REVOLUTION Roman Hardcover, 318 Seiten, 12 € ISBN 978-3-95732-116-9

»Ein wunderbarer deutsch-türkischer Vereinigungsroman.« Die Zeit

Schimmer, dass man mich in unserem Bezirk Pibe de Oro, Goldjunge, nannte. Wie ein Türkenbengel zu einem spanischen Titel kommt? Das hat mit Maradona zu tun. Wer mich damals spielen sah, fühlte sich an Diego Armando Maradona erinnert. Ganz heißer Shit. Deswegen wollte man mich Diego rufen. Habe ich strikt abgelehnt. Heute schauen alle auf Messi, CR7, Ibra, Neymar, Götze und was weiß ich auf wen. Aber Maradona ist ein eigenes Universum. Noch immer unerreicht. Nicht einmal Zizou kam in seine Nähe. Maradona ist sogar für Gottlose Gott. Ich habe immer gesagt, das geht nicht, ihr könnt mich nicht Diego taufen, das wäre Gotteslästerung. Jordi hat seinen Nachnamen nie auf sein Trikot drucken lassen. Er wusste, dass im Fußball neben Johan kein Platz für einen weiteren Cruyff war. Gut, kicken konnte er auch nicht, das Opfer. Im Käfigkrieg haben die anderen Jungs uns gefickt. Die hatten zwei Brüder in der Mannschaft, die waren scheiße stark, vor allem der ältere. Dessen Bodycheck war eine Begegnung mit der Hölle auf Erden. Ich konnte ihr nicht entkommen. Wie auch, ehe ich irgendetwas tun konnte, lag ich im Koma-Style auf dem

Die 2011 erschienene Ausgabe (die lange nicht lieferbar war) ist nun wieder bei uns erhältlich! Dieser viel gelobte Roman erzählt die Geschichte des Devrim Bulut, der permanent auf Suche ist, ohne zu wissen, was er sucht.

Boden. Verdammt, ich bin aufgestanden und habe weitergespielt, obwohl ich noch benommen war. Ich wollte das Feld nicht räumen –als ob ich gerade ein WM-Finale spielte. Die Fuck-Bande hatte kein Erbarmen. Mann, die haben uns wie Tucken über den Platz gescheucht. Ewig sind wir nicht an den Ball gekommen – und das auf Kleinfläche. Die ließen den Ball laufen, dass einem speiübel wurde. Nicht Tiki-Taka, sondern Ficki-Micki, voll die Erniedrigung. In deren verdammtem Käfig haben uns die beiden Brüder, der Vollkörper-Tattoo-Araber, so ’n Balkankriegsflüchtlings-Kid und ein Freak-Iraner eine gehörige Lektion erteilt. Wir haben ohne Pause fünf oder sechs Partien gespielt und alle verloren. Aber egal. Manchmal siegst du, obwohl du verloren hast. Mit hängenden Schultern schlich ich aus dem Auswärtskäfig. Am Ausgang sprach mich ein Funktionsshirt-Heini an. Ich meine, als Frühpubertierender schiebst du Panik, wenn dich ein Fremder anspricht, ganz egal, was er anhat. Dann auch noch in einem anderen Bezirk. Aber die Christoph-Daum-Kopie lächelte freundlich und fragte, ob er mich nach Hause fahren könnte. »Nein!« Ich konnte gar nicht aufhören, sein Angebot abzulehnen. Der Typ hat geschnallt, dass ich Panik schob. Er drückte mir seine Visitenkarte in die Hand. Das war das erste Mal, dass ich eine in der Hand hatte. Ich weiß das so genau, weil man in unserem Kiez nicht mit Visitenkarten groß wurde. »Sag deinen Eltern, dass sie sich bei mir melden sollen. Ich möchte, dass du für uns spielst.«


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imran ayata

ruhm und ruin roman in elf geschichten In »Ruhm und Ruin« erzählt Imran Ayata davon, dass Fußball das Leben ist – für Spieler, Schiedsrichter, gescheiterte Jahrhunderttalente, aktive Ehrenamtliche im Verein und einen ganzen Stadtteil. Im Zentrum des Romans steht ein türkischer, ehemals ziemlich erfolgreicher Kiezklub. Er verkörpert die Hoffnung (oder gar Utopie) der Migranten auf ein besseres Leben in einer urdeutschen Domain: dem Vereinswesen. Doch zwischen politischen Ansprüchen, dem Profifußball und den Ambitionen Einzelner werden viele Hoffnungen und

Träume zerstört. Elf Menschen, deren Leben sich um den Kiezklub dreht, erzählen ihre Geschichten, und die Wahrheit liegt eben fast nie auf dem Platz. Der Roman basiert auf dem Theaterstück »Liga der Verdammten«, das Imran Ayata zusammen mit dem Regisseur Neco Çelik im Frühjahr 2013 im Berliner Ballhaus Naunynstraße auf die Bühne brachte.

Imran Ayata, geboren 1969 in Ulm, ist ein deutscher Autor, DJ und Fußballliebhaber. Ayata ist Gesellschafter einer Agentur für Kampagnen. Er lebt und arbeitet in Berlin. Der Mitbegründer von Kanak Attak veröffentlichte 2005 seinen Erzählband »Hürriyet Love Express« und 2011 den Roman »Mein Name ist Revolution«. Bekannt ist er auch für die von ihm und Bülent Kullukcu zusammengestellte CD-Kompilation »Songs of Gastarbeiter Vol. 1«. Ayata steht für Lesungen, Diskussionsveranstaltungen, Vorträge und DJ-Sets zur Verfügung.

IMRAN AYATA

RUHM UND RUIN ROMAN

Imran Ayata RUHM UND RUIN Roman in elf Geschichten Hardcover, ca. 200 Seiten, 19 € ISBN 978-3-95732-125-1 Erscheint im September 2015 Auch als E-Book erhältlich

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TEXTAUSZUG

Paris, 1956 Es war ein sonniger Herbsttag. Ich erinnere mich, dass wir vor dem Toreingang der Nr. 179 Champs-Elysées standen, wo der Französische Rundfunk (ORTF) 1956 noch seinen Sitz hatte. Auch die deutsche Abteilung, von der aus allabendlich zwischen 19 und 20 Uhr die Sendung »Ici Paris … Im Brennpunkt des politischen Geschehens« ausgestrahlt wurde. Elmar Tophoven, von Freunden und Bekannten kurz Top genannt, las dort die Nachrichten oder kulturellen Berichte aus der französischen Hauptstadt, und ich wurde schon bald, nachdem wir uns kennengelernt hatten, zu kleinen Reportagen und Synchronisationen hinzugezogen. Eine Gruppe von deutschsprachigen Journalisten bereitete in einem bescheidenen Büro des ORTFGebäudes die allabendliche Sendung vor, und es dauerte nicht lange, bis mein Kurzname Kiki die Runde machte und ich mit »Voilà Kiki de Montparnasse« begrüßt wurde – in Anspielung auf die Muse vieler Montparnasse-Künstler der Zwanzigerjahre. Es war ein Glücksfall, kaum in Paris eingetroffen, durch Top hier und da kleine Jobs zu bekommen, Touristenbusse durch Paris zu begleiten oder

Pilgergruppen, die auf der Durchreise nach Lourdes oder Lisieux in Paris Station machten. Eine andere willkommene Einnahmequelle bot sich bei Synchronisationen von Werbe- und Dokumentarfilmen, wenn eine weibliche Stimme gebraucht wurde. Von einer unglaublichen Bedeutung für mein späteres Leben sollte für mich bald die Übersetzung eines englischen Hörspieltextes werden. Der irische Autor Samuel Beckett, der seit 1937 in Paris lebte und seitdem französisch schrieb, hatte gerade für die BBC London das Hörspiel »All That Fall« geschrieben, was seinen Übersetzer Elmar Tophoven vor gewisse Schwierigkeiten stellte. Er stand seit der Übersetzung des französisch geschriebenen Theaterstücks »En attendant Godot« und der ersten Prosawerke in engem Kontakt mit dem Autor. Würde es bei englischen Texten so weiter gehen? Mit meinem gerade in München erworbenen Übersetzerdiplom fühlte ich mich stark genug, Top das Hörspiel mal eben zu übersetzen. So trafen wir uns denn an jenem Oktoberabend an den Champs-Elysées, um nach der Sendung einen ersten Blick in das Hörspielmanuskript zu werfen, als er mir beiläufig von einem Vorfall erzählte, der sich wenige Wochen zuvor eben dort abgespielt hatte. Top: Da stand er.

Kiki: Wer? Top: Lembke. Kiki: Lembke? Top: Ja, Karl Franz Lembke, der Mann der »Godot« im Knast übersetzt hat. Kiki: Ein Kollege von dir gewissermaßen. Top: Könnte man sagen. Haha! Ich hier in meiner Mansarde im Hotel Bonaparte in Paris und Lembke in seiner Zelle in Lüttringhausen. Kiki: Lüttring – was? Top: Lüttringhausen. In der Justizvollzugsanstalt Lüttringhausen unweit von Wuppertal. Kiki: Seit wann werden denn Übersetzer mit Zuchthaus bestraft? Top: Bestraft wurde er wohl wegen anderer Delikte. Aber was ihn auf die Idee brachte, »Godot« zu übersetzen, ist ein Rätsel. Der ganze Mann überhaupt. Ich war neugierig geworden, und an einem der nächsten Abende zeigte mir Top zwei Briefe, die in der Tat mehr als verblüffend waren. Da schrieb ein deutscher Zuchthäusler aus einer Strafanstalt im Rheinland in bestem Französisch einen zwei Seiten langen Brief an Samuel Beckett in Paris …


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erika tophoVen

godot hinter gittern eine hochstaplergeschichte Karl Franz Lembke war ein Mann mit vielen Gesichtern. Für die einen, die ihn kennenlernten, war er der Dr. Allwissend, erfahren in Politik, Medizin, Pferdezucht und was immer gerade gefragt war, für andere, zu anderen Zeiten, ein mitleiderregender Zuchthäusler, doch stets ein Mann mit außergewöhnlichen Qualitäten. KFL wusste seine Talente geschickt zu nutzen – in Deutschland ebenso wie in Frankreich. Als junger, mehrmals straffällig gewordener Mann verlässt er sein Heimatland, gelangt im Zuge der Emigrantenströme nach Paris, wo er sich mit Charme und Verführungskunst in höhere Regierungskreise einschmeichelt, Generäle und Verwaltungsbeamte düpiert, bei Ausbruch des Krieges nach Südfrankreich flüchtet und mit allerhand Hochstapeleien seine Haut vor dem Zugriff der deutschen Besatzer rettet. Nach dem

Krieg vagabundiert er durch Westdeutschland, betört Frauen durch märchenhafte Geschichten und erdichtet sich immer neue Identitäten. Er landet im Knast, bringt eine Aufführung von »Warten auf Godot« in eigener Übersetzung zustande, wechselt herzerweichende Briefe mit dem Autor Samuel Beckett und beschäftigt die deutsche und die französische Justiz nach seiner Freilassung noch jahrzehntelang. Erika Tophoven, deren Mann Elmar unmittelbar in das Geschehen involviert war, rekonstruiert in einem spannenden Text den kurvenreichen Weg dieser Beckett’schen Bühnenfigur. Es ist ihr gelungen, anhand von unveröffentlichten zeitgeschichtlichen Dokumenten einen Blick auf die Lebensverhältnisse des vorigen Jahrhunderts diesseits und jenseits des Rheins zu werfen.

Erika Tophoven-Schöningh, geboren in Dessau, hat vierzig Jahre lang, teilweise zusammen mit ihrem Mann Elmar Tophoven, Romane, Theaterstücke und Hörspiele aus dem Englischen und Französischen übersetzt, vorwiegend Werke von Samuel Beckett und Nathalie Sarraute. Ihr Hauptinteresse gilt Becketts Verhältnis zu Deutschland. Dazu erschienen der Kunstband »Alles kommt auf so viel an« (2003) und die Bücher »Becketts Berlin« (2005) und »Glückliche Jahre – Übersetzerleben in Paris« (2011).

ERIKA TOPHOVEN

GODOT HINTER GITTERN EINE HOCHSTAPLERGESCHICHTE

Erika Tophoven GODOT HINTER GIttERN Eine Hochstaplergeschichte Hardcover, ca. 220 Seiten, 21 € ISBN 978-3-35732-124-4 Erscheint im Oktober 2015 Auch als E-Book erhältlich

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Foto: Privat

PRESSESTIMMEN

»… sehr komisch, sehr lakonisch, und vor allem lässt sich mit diesem Buch natürlich ganz wunderbar die eigentliche Arbeit, die man jetzt zu tun hätte, prokrastinieren.« Oliver Jungen / WDR 3 - Gutenbergs Welt »Das macht süchtig.« Maik Brüggemeyer / Rolling Stone »Wenn man erst einmal angefangen hat, lässt einen diese Saga aus der Arbeitswelt nicht mehr los.« Ralf Stiftel / Westfälischer Anzeiger

EDITIONSPLAN

Johannes Jacobus Voskuil, geboren 1926 in Den Haag, war ein niederländischer Volkskundler. Bereits 1963 veröffentlichte er seinen ersten Roman, doch zur Berühmtheit der niederländischen Literatur wurde er erst mit dem Romanzyklus »Das Büro«, dessen erster Teil 1996 und dessen letzter 2000 erschien. Er wurde 1997 mit dem FerdinandBordewijk-Prijs und 1998 mit dem Libris Prize ausgezeichnet. 2008 starb Voskuil in Amsterdam.

Das Büro 1. Direktor Beerta – 978-3-95732-006-3 (Neuausgabe im Verbrecher Verlag: voraussichtlich 2015) Das Büro 2. Schmutzige Hände – 978-3-95732-007-0 (erschienen September 2014) Das Büro 3. Plankton – 978-3-95732-008-7 (Mai 2015) Das Büro 4. Das A. P. Beerta-Institut – 978-3-95732-009-4 (Herbst 2015) Das Büro 5. Und auch Wehmütigkeit – 978-3-95732-010-0 (Frühjahr 2016) Das Büro 6. Abgang – 978-3-95732-011-7 (Herbst 2016) Das Büro 7. Der Tod des Maarten Koning – 978-3-95732-012-4 (Frühjahr 2017)

Der erste Band ist zur Zeit beim Verlag C. H. Beck erhältlich! Neuausgabe im Verbrecher Verlag: Voraussichtlich 2015


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J. J. Voskuil

das büro 4. band: das a. p. beerta-institut Wir schreiben die Jahre 1975 bis 1979, Jahre, die gekennzeichnet sind durch Krankheit und Katastrophen. Der alte Direktor Anton Beerta lebt nach seinem Schlaganfall im Pflegeheim und ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch der Mutter von Nicolien geht es nicht gut: Sie wird zunehmend dement und muss ebenfalls in ein Pflegeheim. Nicht ganz so schlimm ist es um Ad Muller bestellt, doch seine vielen, mittlerweile chronischen Beschwerden – »müde Augen«, »Rachenpusteln« und Fieberschübe bis an die 37-GradGrenze – zwingen ihn zu langen Pausen vom harten Büroalltag. Bart Asjes, die zweite Stütze in Maarten Konings Abteilung, beginnt ebenfalls zu schwächeln und muss sogar ins Krankenhaus – was glücklicherweise aber auch in seinem Fall keinen dramatischen Produktivitätsabfall für das Büro zur Folge hat.

Überhaupt wird es für die Mannen im Büro zunehmend schwieriger, ihre Tage mit süßem Müßiggang zu füllen, denn plötzlich wird ihnen Leistung abverlangt, und zwar in Form vorzeigbarer Produkte. In der Not veranstaltet man ein Symposium, das allerdings völlig aus dem Ruder läuft, sowie eine kleine Ausstellung für den frisch bestallten Evaluator vom Ministerium. Und kaum hat man geglaubt, alle Angriffe erfolgreich abgewehrt zu haben, schlägt das Imperium erneut zurück: Der Fördermittelgeber verlangt Auskunft darüber, wann endlich mit dem Abschluss der »Bibliografie des geistlichen Lieds in den Niederlanden« zu rechnen ist, eines Projekts, an dem seit zehn Jahren still und leise herumgewerkelt worden ist, ohne dass jemals ein Hahn danach gekräht hätte. Was tun, zumal sich herausstellt, dass die Forschungsfrage seinerzeit falsch gestellt worden ist und es nun vermutlich niemals eine Antwort darauf geben wird?

J. J. Voskuils siebenbändiger Roman „Das Büro“ („Het Bureau“) wurde in den Niederlanden zum Kult und mit über 400.000 verkauften Exemplaren ein Bestseller. Auch hierzulande hat sich nach den ersten Bänden bereits eine Fangemeinde gebildet! Alle weiteren Bände werden halbjährlich im Verbrecher Verlag veröffentlicht.

J. J. VOSKUIL

DAS A.P. BEERTAINSTITUT DAS BÜRO 4

J. J. Voskuil DAS A. P. BEERTA-INSTITUT DAS BÜRO 4 Roman Aus dem Niederländischen von Gerd Busse Leinen mit Leseband ca. 1000 Seiten, 32 € ISBN 978-3-95732-009-4 Erscheint im November 2015 Auch als E-Book erhältlich


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TEXTAUSZUG

Gisela Elsner wurde am 2. Mai 1937 in Nürnberg geboren. Nach einem kurzen Studium der Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften in Wien lebte sie als freie Schriftstellerin unter anderem in Rom, London, Paris, Hamburg, New York und schließlich in München. Sie veröffentlichte acht Romane, diverse Erzählungen, Aufsätze und Hörspiele sowie ein Opernlibretto. Für ihr Werk erhielt sie etliche internationale Auszeichnungen, darunter den Prix Formentor für ihren ersten Roman »Die Riesenzwerge«. Am 13. Mai 1992 nahm sich Gisela Elsner das Leben. Seit 2002 erscheint eine von Christine Künzel betreute Werkschau Gisela Elsners im Verbrecher Verlag. Lieferbar sind die Romane »Heilig Blut«, »Fliegeralarm« und »Otto der Großaktionär« sowie die Bände »Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen« (Gesammelte Erzählungen 1), »Zerreißproben« (Gesammelte Erzählungen 2), »Flüche einer Verfluchten« (Kritische Schriften 1) und »Im literarischen Ghetto« (Kritische Schriften 2).

Lenelotte Wackwitz beriet anläßlich ihres Fernsehauftritts Brautpaare, Pärchen, Ehepaare, Mütter und Väter, Schwangere, denen sie entweder eine ABTREIBUNG befahl oder eine GEBÄRGENEHMIGUNG erteilte. Auch ließ diese Volkskommissarin von den ihr unterstellten Familien-Entflechtern und -Entflechterinnen Kindergärten und Jugendtreffs eröffnen, ohne sich darum zu scheren, daß zahllose liebende Mütter darunter leiden, daß sie ihre Kindchen aufgrund des sogenannten KINDERVERZÄRTELUNGSVERBOTS morgens in den staatlichen Kindergärten abliefern und abends erst wieder abholen dürfen. Die weinenden Mütter wurden im Fernsehen allerdings nicht gezeigt. Man präsentierte den Fernsehzuschauern nur Kinder, die sich mit Händen und Füßen dagegen sträubten, aus ihren Kindergärten abgeholt zu werden. […] Im Rahmen eines HEIMCHENVERFRAUUNGSPRO-

und Herd, egal ob es sie dorthin zog oder nicht, mindestens für fünf Tagesstunden pro Tag verlassen müßten. […] In dieser Sendung war auch davon die Rede, daß im ganzen Lande sogenannte HORIZONTERWEITERUNGSAKTIONEN für angeblich erziehungsverengstirnte Mütter im Gange seien, die ihre besten Jahre hinter sich hatten. Diese Mütter umjubelten Lenelotte Wackwitz ebensowenig wie dies eine leider immer kleiner werdende Minorität junger Mädchen tut, die, obwohl sie, seitdem sie denken konnten, nichts anderes als Mütter werden wollten, dank des GEBÄRVERBOTS FÜR UNAUSGEBILDETE vor der Geburt eines Kin-

des erst nach ihrer Einstellung in irgendwelchen Unternehmen, Organisationen oder Institutionen eine Chance haben, sich von Männern, die ihnen als Väter ihrer Kinder wünschenswert erscheinen, ihr keimendes Leben zeugen zu lassen.

GRAMMS kündigte Frau Wackwitz im

Fernsehen an, daß fortan Mütter Berufsausbildungen zu absolvieren hätten, die es erforderlich mach[t]en, daß sie Heim


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gisela elsner

die teuflische komödie Ort: die Erde. Zeit: die nähere oder fernere Zukunft – nach dem Zusammenbruch eines Vierten Reichs. Der Menschheit droht die Vernichtung durch einen nuklearen Krieg. Die Regierungsmitglieder der wichtigsten westlichen Staaten haben sich in Satelliten geflüchtet, um dem Inferno zu entgehen. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Welt wird in letzter Minute gerettet – und zwar durch eine Revolution. Die sogenannten Gleichmacher versuchen, nach ihrem Sieg ein sozialistisches System zu etablieren – nicht gewaltfrei. Es wird grausam gefoltert und leidenschaftlich hingerichtet. Doch bei Gisela Elsner wird die Racheorgie bis zur Burleske getrieben. Nach dem Vorbild der russischen Revolution werden Volkskommissare eingesetzt, um eine provisorische Regierung zu bilden. Elsner hatte offenbar Spaß daran, die absurdesten Kommissariate zu erfinden, so einen Volkskommissar für Meinungs-

manipulationsahndung, eine Volkskommissarin für Familienentflechtung oder gar einen Volkskommissar für Bourgeosieerrungenschaftsentrümpelung.

GISELA ELSNER DIE TEUFLISCHE KOMÖDIE

Erzählt wird aus der Perspektive eines Vertreters des kapitalistischen Systems, des ehemals prominenten Fernsehkommentators Benno Flex. Durch diesen »Kunstgriff« solle sich das kapitalistische System selbst entlarven – so die Hoffnung Elsners. 1986, als sie mit der Arbeit an dem Manuskript begann, war dies noch vorstellbar. Doch das sollte sich mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der verbündeten sozialistischen Staaten ändern. So blieb der Text ein Fragment – ein sehr umfangreiches und von der Idee her ausgereiftes. »Die teuflische Komödie« zeigt, dass Gisela Elsner keineswegs davor zurückschreckte, auch den Sozialismus ihrer satirischen Kritik auszusetzen.

Gisela Elsner DIE TEUFLISCHE KOMöDIE Romanfragment, mit einem Nachwort von Christine Künzel Broschur, ca. 160 Seiten, 16 € ISBN 978-3-95732-118-3 Erscheint im Oktober 2015


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holger brüns

das oderbruchbuch DAS ODERBRUCHBUCH HOLGER BRÜNS

Holger Brüns DAS ODERBRUCHBUCH Aufzeichnungen aus dem ereignislosen Leben Broschur, ca. 180 Seiten, mit Abbildungen, 14 € ISBN 978-3-95732-115-2 Erscheint im September 2015 Auch als E-Book erhältlich

Das Oderbruchbuch bietet Geschichte und Geschichten aus einer Landschaft am östlichen Rand Deutschlands. Das Land ist flach, der Himmel hoch. Man ist zu Gast und ist doch mittendrin. Man hat nichts zu tun und ist doch immer beschäftigt. So sitzt man im Garten, zupft Unkraut aus der Rabatte und mäht den Rasen. Die Gedanken gehen auf Reisen, der Mensch bleibt am Ort. Die Blumen im Garten wachsen, die Wildgänse und Kraniche ziehen im

Herbst, die Gedanken bleiben hängen und drehen sich um sich selbst. Die Zeit vergeht, die Vergangenheit taucht auf, und die Zukunft kommt näher. Das Oderbruchbuch ist ein Reisebuch. Das Oderbruchbuch ist ein Gartenbuch. Das Oderbruchbuch ist ein Geschichtsbuch. Das Oderbruchbuch ist ein Oderbruchbuch.

Nach Abgeschlossener Schauspielausbildung startete Holger Brüns vor 25 Jahren in das Berufsleben. Schnell erkannte er, dass sein Platz nicht auf, sondern vor der Bühne war, und arbeitet von da an als Regisseur für das Theater, für Puppentheater und als Tanzdramaturg. Mit der Lesebühne »Berliner Breitbandkommunikation Wort und Sinn« bringt er Literatur auf die Bühne und veröffentlichte als Herausgeber 2010 das Buch »Olfen – Reise ins internationale Freundschaftslager«. Siehe: www.holgerbruens.de


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erich mühsam

tagebücher band 9 / 1921 Das zweite Halbjahr 1921 in der bayerischen Festungshaft in Niederschönenfeld, das diesen Band ausfüllt, stellt Mühsams Zukunftsglauben auf die härteste Probe. Täglich steigern die Bewacher den an Folter grenzenden Psychoterror gegen die völlig entrechteten Häftlinge. Fast alle Versuche, Notschreie nach außen dringen zu lassen, werden unterbunden. Mühsam konfrontiert sich täglich mit den Grundfragen des politischen Kampfes, nicht nur in Gedanken, sondern mit

Haut und Haar: Geht es um die Zukunft oder nur noch um Widerstand? Geht es um die Wahrung von Würde oder nur noch um das nackte Überleben? Muss er auf seiner Wahrheit beharren, oder muss er sich den Entschlüssen einer fernen KP-Zentrale beugen? Zumal wenn auch diese Zentrale alles tut, um ihn mundtot zu machen? Mühsam kennt nur eine Antwort, und sie treibt ihn in die tiefste Isolation.

Die historisch-kritische Ausgabe der »Tagebücher« wird von Chris Hirte und Conrad Piens herausgegeben. Sie erscheint in 15 Bänden im Verbrecher Verlag und zugleich als Online-Edition mit einem umfassenden Anmerkungsapparat unter www.muehsam-tagebuch.de. Zudem erscheinen die »Tagebücher in Einzelheften« auch als E-Book-Edition.

Erich Mühsam, geboren 1878 in Berlin, war Dichter, Anarchist und politischer Publizist. Seit 1909 lebte er in München. Als zentrale Figur der Schwabinger Boheme war er befreundet mit Heinrich Mann, Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger, Fanny zu Reventlow und vielen anderen. Er war maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde. 1933 wurde er verhaftet und 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

ERICH MÜHSAM

TAGEBÜCHER BAND 9 1921

Erich Mühsam TAGEBÜCHER Band 9 – 1921 Herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens Leinen mit Leseband ca. 450 Seiten, 32 € ISBN 978-3-940426-85-7 Erscheint im November 2015


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VERBRECHER VERlag

TEXTAUSZUG

Es war eine Situation wie viele andere, unbedeutend auf den ersten Blick, doch von hoher Symbolkraft, wenn man genauer hinsah: Anlässlich der BILD-Berichterstattung über den Absturz einer Passagiermaschine in den französischen Alpen hatten ein paar Kioske beschlossen, diese Zeitung künftig nicht mehr zu verkaufen, und die Piratenpartei initiierte eine »Boykottiert BILD«-Demo, zu der alsbald verschiedenste Visualisierungen im Netz kursierten. Eine davon zeigte ein Gesicht, jeweils zur Hälfte als deutsche und palästinensische Fahne geschminkt, dem eine mit der israelischen Fahne bemalte Hand den Mund zuhielt. Die Publizistinnen Elke Wittich und Jutta Ditfurth posteten dieses Motiv versehen mit spöttischen Kommentaren auf Twitter und Facebook und ernteten dafür einen veritablen Shitstorm. Manche der Beschimpfungen waren ihrerseits klar antisemitisch, andere schimpften: »Ihr wollt uns nur diskreditieren, das Bild hat nichts mit unserer Aktion zu tun!«

Am Ende standen dann um die hundert Menschen auf dem Bürgersteig vorm Axel-Springer-Haus, wedelten mit Piratenflaggen, murrten über die »Lügenpresse« und ließen das Ganze live im Internet übertragen – nicht von der »Lügenpresse« versteht sich, sondern vom deutschen Ableger von Russia Today, Wladimir Putins Propagandasender, der auch gern den antisemitischen Theorien von Ken Jebsen oder den neuesten Verschwörungstheorien von Pegida-Versteher Jürgen Elsässer ein Podium bietet. Nur einen Klick brauchte es also, um von einem sich als politisch links gerierenden Protest in jene virtuelle Welt zu gelangen, in der hinter jedem Attentat, Flugzeugabsturz oder umgekippten Kaffeebecher dunkle Verschwörungen gemutmaßt werden, hinter welchen im Zweifelsfall wiederum eine Art geheimer jüdischer Weltkontrollrat steckt. Diese wachsende Schnittmenge zwischen vorgeblich linken und rechten Wahnbewegungen manifestiert sich auch auf den Transparenten von Nazi-Demos gegen Flüchtlingsheime, auf denen inzwischen

regelmäßig das altehrwürdige Symbol der Friedensbewegung neben den gewohnten Hassbotschaften prangt, oder in der weit in die Linkspartei hineinwirkenden »neuen Friedensbewegung«, wo man kein Paradox darin sieht, Putins säbelrasselnden Chauvinismus zu preisen. Und mit dem gemeinsamen Schlachtruf »Wir sind das Volk!« präsentieren all diese Wahnbewegungen zudem einen ambivalenten Slogan, der auf den Gründungsmythos des »wiedervereinigten« Deutschland verweist und nach allgemeiner Auffassung sowohl identitär-völkisch als auch emanzipatorisch ausgelegt werden kann. Aber stimmt das überhaupt? Oder ist bereits der Begriff »Volk«, den es so in anderen Sprachen gar nicht gibt und der immer schon mehr meinte als »Bevölkerung«, nicht bereits Kern des Problems?


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markus liske, manJa präkels (hg.)

Vorsicht Volk! 25 Jahre nach Unterzeichnung des Einheitsvertrages erobern überall in Deutschland wahnhafte Bewegungen die Straßen. Sie nennen sich Pegida, HoGeSa, Montagsmahnwachen, Reichsbürger oder Friedenswinter. Einige dieser Zusammenschlüsse sind offen antisemitisch, andere islamophob und wieder andere beides. Sie haben Angst vor Flüchtlingen, »Homosexualisierung«, Kondensstreifen oder einem geheimen weltjüdischen Kontrollrat. Ihre Helden heißen Wladimir Putin und Thilo Sarrazin, ihr gemeinsamer Gegner ist die »Lügenpresse«. Mal sehen sie

sich als Linke, mal als Rechte, und ihr gemeinsamer Schlachtruf lautet: »Wir sind das Volk!« Stimmt das? Sind sie »das Volk«? Und wenn ja: Was genau will dieses Volk? In »Vorsicht Volk!« erörtern Autorinnen und Autoren essayistisch die Ursachen, Hintergründe und Gemeinsamkeiten der neuen Wahnbewegungen. Mit Beträgen unter anderem von Patrick Gensing, Ivo Bosic, Elke Wittich, Alexander Karschnia, Heiko Werning, Stefan Gärtner, Willi Jasper, Karsten Krampitz, Zoé Sona, Anselm Neft und Jutta Ditfurth.

VORSICHT VOLK! MARKUS LISKE UND MANJA PRÄKELS (HG.)

Markus Liske, Manja Präkels (Hg.) VORSICHT VOLK! Texte zu den Bewegungen im Wahn Broschur, ca. 320 Seiten, 18 € ISBN 978-3-95732-121-3 Erscheint im August 2015 Auch als E-Book erhältlich

Markus Liske und Manja Präkels gaben 2011 (gemeinsam mit Karsten Krampitz) die erzählerische Anthologie »Kaltland – Eine Sammlung« (Rotbuch), einen Klassiker der Nachwende-Literatur, heraus. Für den Verbrecher Verlag stellten sie 2014 das viel gelobte Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« zusammen.

Am Sonnabend, den 26. September 2015, wird es in der Zukunft am Ostkreuz in Berlin unter dem Motto Vorsicht Volk! Lesungen, Diskussionen, Konzerte und Filme geben, unter anderem mit vielen der am Band Beteiligten. Es geht darum, der grassierenden »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!«-Mentalität ein starkes Zeichen entgegenzusetzen! Denn wie sagte Gerhard Polt? »Wer ist wir? Ich nicht!« Präsentiert wird das Fest von der Tageszeitung taz und der Wochenzeitung Jungle World.


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VERBRECHER VERlag

TEXTAUSZUG

Nicht der Entstehung von Krankheit oder Behinderung wird vorgebeugt, sondern der Geburt eines behinderten Kindes. Der angestrebte »Risikoausschluss« funktioniert nur über die Abtreibung des ehemaligen Wunschkindes. Eine Argumentation, die gesellschaftlichen Zwang und Druck als ausschließliche Gründe für die Nutzung der Techniken benennt, kann die damit verbundene Dynamik nicht fassen. Zum einen bemäntelt sie den Anteil von Frauen an der Durchsetzung dieser Techniken und den individuellen, wenn auch ambivalenten Gewinn, den sie aus deren Anwendung ziehen. Zum anderen kann auch eine als selbstbestimmt empfundene Entscheidung herrschaftskonform sein. Manche Bedürfnisse von Frauen können systemimmanent und systemerhaltend erfüllt

werden. Staatliches Interesse und individuelles Gesundheitsverhalten können das gleiche Ziel haben und funktionieren umso besser, je mehr eine Entscheidung als selbstbestimmt wahrgenommen wird. Diese Dynamik muss berücksichtigt werden, will man der weiteren Ausbreitung und Normalisierung von PND etwas entgegensetzen. Mit der Pränataldiagnostik wird auch die gesellschaftliche Verantwortung weiter auf die einzelne Frau verschoben. Die gefühlte und zugeschriebene Verantwortung für optimale Startchancen für das zukünftige Kind nimmt zu. Der Druck alles richtig machen zu müssen und die damit verbundenen Schuldgefühle wachsen. Auch heute noch ist die Mutter für den Großteil der Sorgearbeit zuständig. Diese Zuständigkeit wird nun zum einen in die Schwangerschaft zeitlich ausgedehnt. Zum anderen legen die Tests es scheinbar in die Entscheidungskompe-

tenz der Schwangeren, selbst zu bestimmen, wie viel Sorgearbeit sie sich denn zutraut, und sich für einen Abbruch zu entscheiden, wenn sie diese Verantwortung meint nicht tragen zu können. Entscheidet sich eine Schwangere also gegen Tests oder einen selektiven Abbruch, muss sie dieser Logik zufolge individuell die Konsequenzen für diese Entscheidung tragen. Diese Dynamik dethematisiert und subjektiviert gesellschaftliche Bedingungen und schränkt die Freiheit der Entscheidung ein, statt sie zu erweitern. Es liegt nicht in der Hand der einzelnen Schwangeren, die Gesellschaft inklusiver und barriereärmer zu machen, sie kann nur entscheiden, dieses Problem möglichst nicht zu dem ihren zu machen.


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kirsten achtelik

selbstbestimmte norm feminismus, pränataldiagnostik, abtreibung Ist wirklich alles in Ordnung, wenn bei der pränatalen Untersuchung keine Auffälligkeiten gefunden werden? Und was wenn doch? Als Feministin für ein Recht auf Abtreibung einzutreten, bedeutet nicht zwangsläufig, die hier entstehende Entscheidungssituation als Selbstbestimmung wahrnehmen zu müssen. Kirsten Achtelik lotet in ihrem Buch das Spannungsfeld zwischen den emanzipatorischen und systemerhaltenden Potenzialen des feministischen Konzepts »Selbstbestimmung« in Bezug auf Abtreibung aus. So mischt sie sich in die aktuellen feministischen Debatten um reproduktive Rechte ein, die mit den zunehmenden Aktivitäten und Demonstrationen von »Lebensschützern« wieder

aufgeflammt sind. Zugleich ist es ihr Anliegen, einer neuen Generation von Aktivistinnen und Aktivisten die Gemeinsamkeiten und Konflikte der Frauen- und Behindertenbewegung sowie die inhaltlichen Differenzen zwischen Frauen mit und ohne Behinderung verständlich zu machen. Vor allem aber stellt sich Achtelik der dringend zu klärenden Frage, wie ein nicht selektives und nicht individualisiertes Konzept von Selbstbestimmung gedacht und umgesetzt werden kann.

Kirsten Achtelik, geboren 1978, ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin und lebt als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie ist politisch an den Schnittstellen der feministischen, antikapitalistischen und Behindertenbewegung aktiv.

KIRSTEN ACHTELIK

SELBSTBESTIMMTE NORM Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung

Kirsten Achtelik SELBSTBESTIMMTE NORM Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung Broschur, ca. 240 Seiten, 18 € ISBN 978-3-95732-120-6 Erscheint im August 2015 Auch als E-Book erhältlich


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VERBRECHER VERlag

carsten gansel

literatur im dialog CARSTEN GANSEL

LITERATUR IM DIALOG Gespräche mit Autorinnen und Autoren 1989–2014

Carsten Gansel LITEraTUR IM DIALOG Gespräche mit Autorinnen und Autoren 1989–2014 Herausgegeben von Norman Ächtler Broschur, ca. 720 Seiten, 26 € ISBN 978-3-95732-117-6 Erscheint im Oktober 2015 Auch als E-Book erhältlich

Der Band versammelt Interviews von Carsten Gansel mit maßgebenden Vertretern der beiden Literatursysteme Ostund Westdeutschland sowie der nachfolgenden Autorengeneration zu einem repräsentativen Dialog über die Kulturund Zeitgeschichte der jüngsten deutschen Vergangenheit. Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Erfahrung des Epochenumbruchs von 1989 verhandeln die Gesprächspartner insbesondere die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Autorenpoetik, individuellem und kulturellem Gedächtnis.

Diese Edition bietet ein vielstimmiges Panorama der (Literatur-)Geschichte des letzten Vierteljahrhunderts. Gespräche unter anderem mit: Jürgen Becker, Thomas Brussig, Günter Grass, Norbert Gstrein, Christoph Hein, Peter Härtling, Stephan Heym, Reinhard Jirgl, Hermann Kant, Uwe Kolbe, Peter Kurzeck, Erich Loest, Giwi Margwelaschwili, Clemens Meyer, Ulrich Plenzdorf, Marcel Reich-Ranicki und Christa Wolf.

Carsten Gansel ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Germanistische Literatur- und Mediendidaktik an der der Justust-Liebig-Universität Gießen. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und Vorsitzender der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, wirkt außerdem als Sprecher des Kuratoriums und Vorsitzender der Jury zur Verleihung des Uwe-Johnson-Literaturpreises sowie des Uwe-JohnsonFörderpreises.


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wolfgang neumann

supermachtlos Der Künstler und Kompressionist Wolfgang Neumann verhandelt in seinen Bildwelten viele Beobachtungen aus Gesellschaft, Kunstgeschichte und Medien. Mit wortschöpferischen, schillernden Bildtiteln und komplexen Bildkombinationen schafft er in seinem unverkennbar zügigen Duktus eigensinnige Werke voller Ausdruckskraft, die man lange betrachten kann und muss. Zusätzlich zu seinen Bildern und Zeichnungen tritt Wolfgang Neumann auch als feinsinniger Texter und Sänger des Bandprojektes Art-Attacke in Erscheinung. Dieser Katalog dokumentiert

die Ausstellung in der Stuttgarter Graphothek, die viele Zeichnungen und Druckgrafiken zeigt. Das umfassende und hochwertig verarbeitete Buch enthält zudem dichterische Texte Neumanns sowie eine exklusive neue CD von Art-Attacke mit neuen musikalischen Studioaufnahmen und Sprechtexten.

Wolfgang Neumann, geboren 1977, lebt in Waiblingen. Zahlreiche Ausstellungen und Ehrungen. Zuletzt erschienen die Kataloge »Geriatric Playground« (2015) und »Flashlight & Blackout« (2014) bei der Edition Randgruppe. Im Verbrecher Verlag erschienen der Zeichnungskatalog »Richtlinie« (2009) und der Erzählungsband »Kopfstand« (2014) von Aras ören, den Neumann umfangreich illustrierte.

supermachtlos

WOLFGANG NEUMANN

MIT EINER EXKLUSIVEN CD VON

Wolfgang Neumann SUPERMACHTLOS In Zusammenarbeit mit der Graphothek Stuttgart mit Texten von Wolfgang Neumann und einer Einführung von Sabine Heilig (Kunstverein Nördlingen) inklusive exklusivem Mini-Album des Bandprojekts Art-Attacke auf CD Koptische Bindung, fadengeheftet, 84 Seiten, 18 € ISBN 978-3-95732-122-0 Erscheint im September 2015


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VERBRECHER VERlag – sCHauFENstERaktioN

Peter O. Chotjewitz

Mein Freund klaus PETER O. CHOTJEWITZ

MEIN FREUND KLAUS ROMAN

Roman, mit einem Nachwort von Dietmar Dath Leinen mit Lesebändchen, 592 S., 32 €, 9-783-943167-46-7

»Das Buch ›Mein Freund Klaus‹ ist spannend.« Waltraut Worthmann-Von Rode / HR 2

Georg Kreisler

Zufällig in san Francisco Unbeabsichtigte Gedichte GEORG KREISLER ZUFÄLLIG IN SAN FRANCISCO U N B E A B S I C H T I G T E G E D I C H TE

Rudolf Lorenzen RUDOLF LORENZEN

ALLES ANDERE ALS EIN HELD ROMAN

alles andere als ein Held

»Ganz große Kunst.« Matthias Ehlers / WDR 5 Bücher Benjamin Stein

Roman, mit einem Nachwort von Lothar Müller

Das seid ihr Hunde wert! ERICH MÜHSAM

Wolfgang Müller

DAS SEID IHR HUNDE WERT! EIN LESEBUCH

WOLFGANG MÜLLER

wird Zeit, dass wir leben CHRISTIAN GEISSLER

WIRD ZEIT, DASS WIR LEBEN ROMAN

Roman, mit einem Nachwort von Detlef Grumbach

Leinen mit Lesebändchen, 360 S., 22 €, 9-783-943167-19-1

»Das ist eine erregende Leseerfahrung.« Jochen Schimmang / taz

»Das ist wirklich einzigartig!« Jörg Petzold / Flux.FM Tilo Prückner

Hardcover, 192 S., 21 €, 9-783-940426-70-3

Christian Geissler

Broschur, 352 S., 16 €, 9-783-943167-84-9

Leinen mit Lesebändchen, 286 S., 24 €, 9-783-943167-79-5

Juja

willi Merkatz wird verlassen

Roman

Roman

Hardcover, 300 S., 24 €, 9-783-940426-48-2

Leinen mit Lesebändchen, 304 S., 24 €, 9-783-943167-40-5

Nino Haratischwili

Roman

»Ein so verschmitztes wie teuflisch kluges Gedankenspiel.« Ina Hartwig / Süddeutsche Zeitung

Roman

Ein Lesebuch

»Lest Mühsam!« Burkhard Müller/ Süddeutsche Zeitung.

kosmas KOSMAS

Das alphabet des Rabbi löw

Erich Mühsam

Leinen mit Lesebändchen, 704 S., 32 €, 9-783-943167-45-0

»Ein hinreißender Schelmenroman, bei dem das Grauen in die Groteske übergeht.« Christian Schröder / Tagesspiegel

Hardcover, 128 S., 19 €, 9-783-940426-46-8

JUJA NINO HARATISCHWILI

»Wie die junge Autorin das Leiden des einen am anderen und aller an der Liebe zeigt, ist berührend.« Volker Sielaff / Tagesspiegel

»Mit 73 Jahren hat er ein wunderbares Debüt veröffentlicht.« Christoph Schröder / ZEIT online Dietmar Dath

Lisa Kränzler

Nachhinein Roman Hardcover, 272 S., 22 €, 9-783-943167-16-0

»Ein Glücksgriff.« Kaspar Heinrich / KulturSPIEGEL

KLEINE POLIZEI IM SCHNEE DIETMAR DATH

kleine Polizei im schnee Erzählungen Leinen mit Lesebändchen, 280 S., 24 €, 9-783-943167-08-5

»Stellenweise schlicht genial.« Floran Schmid / der Freitag

Ronald M. Schernikau

so schön

SO SCHÖN RONALD M. SCHERNIKAU

Mit einem Nachwort von Stefan Ripplinger Leinen mit Lesebändchen, 120 S., 18 €, 9-783-943167-10-8

»Das ist das wenige, das viel erreicht« André Thiele / Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sarah Schmidt

Chaim Noll

Eine tonne für Frau scholz

Die synagoge

Roman

Leinen mit Lesebändchen, 448 S., 29 €, 9-783-943167-77-1

Hardcover, 224 S., 19 €, 9-783-943167-78-8

»Ein köstlicher Roman« Stefan Brams / Neue Westfälische

Roman

»Trotz des ernsten Themas eine seltsam-federleichte Lektüre.« Tobias Prüwer / Jüdische Allgemeine


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ZwanZig Zum ZwanZigsten! aktionszeitraum: 1. august bis 31. dezember 2015

Christian Y. Schmidt

im Jahr des Hasendrachen Der Verbrecher Verlag wird 20 Jahre alt! Bringen Sie Ihren Kunden unseren Verlag näher! Schnüren Sie Ihr Paket für einen Aktionstisch oder eine Schaufensteraktion! Und das zu besten Konditionen: Die Anzahl der Titel ist frei wählbar (auch von jedem anderen Titel aus unserem Verlagsprogramm). 45 % Rabatt, 60 Tage Valuta, 6 Monate volles RR! Werbemittel werden kostenfrei zur Verfügung gestellt! Sprechen Sie bitte mit unseren Vertreterinnen und Vertretern. Wir stehen Ihnen natürlich auch gern für Auskünfte zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch im Verlag oder per Mail unter kristine.listau@verbrecherei.de.

IM JAHR DES HASENDRACHEN

Zwei weitere chinesische Jahre

CHRISTIAN Y. SCHMIDT

Broschur, 224 S., 13 €, 9-783-943167-21-4

»Christian Y. Schmidts Kolumnen muss man lesen.« Arno Widmann / Berliner Zeitung David Wagner

Mauer Park Broschur, 240 S., 14 €, 9-783-943167-41-2 MAUER PARK DAVID WAGNER

»Großartige Miniaturen.« Jens Uthoff / taz

Milo Rau

Hate Radio HATE RADIO

Broschur, 256 S., 18 €, 9-783-943167-06-1

»Milo Raus kompaktes und facettenreiches Buch wirft wichtige Fragen an die internationale Gemeinschaft auf.« Frank Kaspar / Deutschlandradio Kultur MILO RAU

Henrik Tikkanen

Brändövägen 8 Brändö. tel. 35

Thomas Meinecke

analog Broschur, 112 S., 14 €, 9-783-943167-43-6

Roman Leinen mit Leseband, 152 S., 22 €, 9-783-95732-014-8

ANALOG

»Mit den locker leicht hingeschriebenen Kolumnen ist Analog eine kurzweilige Lektüre.« Michael Kuhlman / SWR2 – FORUM BUCH THOMAS MEINECKE

»Er ist ein begnadeter Aphoristiker, jeder Satz ist wie ein Pfeil.« Peter UrbanHalle / Deutschlandradio Kultur ENNO E N N O STAHL STAHL

Frédéric Valin

in kleinen städten Erzählungen Broschur, 176 S., 14 €, 9-783-943167-42-9

»Ein schwermütiger Genuss von vorne bis hinten.« Nadine Kreuzahler / Radio Fritz – rbb

Enno Stahl

Diskurspogo DISKURSDISKURSPOGO POGO ÜBER Ü B E R LITERATUR L I T E R A T U R UND U N D GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT

Über Literatur und Gesellschaft Broschur, 288 S., 18 €, 9-783-943167-22-1

»Sogleich durchlesen. Denn Stahl […] weiß, was er tut.« Maximilian Probst / ZEIT online


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VERBRECHER VERlag iN DEN MEDiEN

»Das ist so hinreißend beschrieben, humorvoll, schon schmerzhaft ehrlich, dass ich behaupte: Wer Kinder hat, muss dieses Buch lesen!« Jörg Petzold / FLUX.FM anke stelling: bodentiefe fenster roman, hardcover, 256 seiten, 19,00 €, isbn: 9-783-95732-081-0

»Philipp Meinhold gelingt mit seiner persönlichen Schilderung etwas Erstaunliches: Sein Bericht über diese Familienreise ist ebenso privat wie allgemeingültig.« Norbert Kron / rbb Kulturmagazin Stilbruch philip meinhold: erben der erinnerung broschur, mit abbildungen, 192 seiten, 14,00 €, isbn: 978-3-95732-088-9

»Kolja Mensing gelingt es sehr gut, zu zeigen, wie sein Großvater in die Mühlen der Weltgeschichte gerät.« Thomas Böhm / radio eins – rbb kolja mensing: die legenden der Väter broschur, 288 seiten, 14,00 €, isbn: 978-3-95732-086-5

»Er ist neugierig, ohne aufdringlich zu sein. Genau, ohne zu langweilen. Ernüchtert, ohne zu klagen. Sacht melancholisch, ohne ins Horn der Trübsal zu stoßen.« Klaus Ungerer / Die Welt björn kuhligk: großraumtaxi. berliner szenen broschur, 160 seiten, 14,00 €, isbn: 9-783-95732-017-9

»Selbstironie bewahrt ihn vor Wehleidigkeit, Humor vor Resignation. Wasserstand und Tauchtiefe ist ein Roman, dem pauschale Verdammungen ebenso fremd sind wie nostalgisches Schwelgen, ein Blick zurück zur Selbstvergewisserung …« Ralph Gerstenberg / Büchermarkt – Deutschlandfunk karsten krampitz: wasserstand und tauchtiefe roman, hardcover, 208 seiten, 19,00 €, isbn: 9-783-95732-013-1

»Es ist ein wunderbares Buch, um in das Leseleben von Giwi Margwelaschwili einzusteigen. […] Giwi Margwelaschwili ist ein Autor, den man wirklich kennen sollte, weil es großen Spaß macht, ihn zu lesen.« Ulrich Sonnenschein / hr2 Kultur – Hessischer Rundfunk giwi margwelaschwili: das leseleben mit farbigen illustrationen, leineneinband, 80 seiten, 16,00 €, isbn: 9-783-95732-072-8

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