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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 2/2015 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Jugend

Klug werden

Besinnung

auf neuem Pfad

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Schule vorbei – und dann? … ein FSJ in der Pfadfinderarbeit und Kindertagesstätte Du wolltest schon immer mal selbst ­Aktionen für Pfadfinderinnen und P ­ fadfinder gestalten, ­Gruppenstunden anbieten und dabei helfen, neue G ­ ruppen aufzubauen? Außerdem möchtest du gerne die Arbeit in einer Kindertagesstätte ­kennenlernen? Dann bist du genau richtig bei uns in Wolfen-Nord. Wir suchen einen engagierten jungen Menschen für

Arbeitszeit:

40 h /  Woche, flexible Arbeitszeiten

die ­­Gruppen-, Aufbau-, Netzwerk- und Öffentlich-

Arbeitsort:

Bitterfeld-Wolfen und Raguhn-Jeßnitz

keitsarbeit der ­Pfadfinder vor Ort und eine helfende

(OT Bobbau, Wolfen-Nord u. Raguhn)

Wohnung:

ein Zimmer wird von der Kirchgemeinde

angemietet

Zeitraum:

12 Monate, ab 1. September 2015

Hand im Evang. Kindergarten Christopherus­haus. Wir bieten ein spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, fachliche und pädagogische Begleitung sowie Qualifikation und Weiterbildung.

Bewerbung & Informationen: Evang. Friedenskirchgemeinde Wolfen-Nord Wenn du bereits Erfahrungen in der Pfadfinder-

Pfarrer Matthias Seifert

innen- und Pfadfinderarbeit- oder Gruppenarbeit

Steinstückenweg 13

mit Kindern und Jugendlichen gesammelt hast,

06766 Bitterfeld-Wolfen

­selbständig und eigenverantwortlich arbeiten

E-Mail:

matthias.seifert@gmx.de

kannst, flexibel und kreativ bist, dann bewirb dich!

Du liest anp? Das ist super. Damit wirst du über vieles informiert, was in unserem Verband so passiert.

Die VCP-Redaktion macht aber noch mehr. Für dich und alle im Verband. Wusstest du, dass du noch viel mehr aktuelle Neuigkeiten, Storys, Hintergrundinformationen, Bilder, Filme in unserem Blog www.vcp.de/pfadfinden finden kannst? Im Blog gibt es auch immer weiterführende Materialien wie Karten zu den Fahrtentipps, ausführliche Berichte zu Kurznachrichten, Literaturtipps, Links und viel mehr. Genieße also die anp – und wenn du noch mehr wissen willst – besuche unseren Blog. PS: Und wenn du selbst eine gute Story, Bilder oder etwas mitzuteilen hast – du kannst auch unseren Blog bespielen. Wir freuen uns über Post an anp@vcp.de

Foto: Unter Verwendung von SolisImages / Fotolia

Kirchentag in Stuttgart, Bundesversammlung auf der Rieneck – du wärst gerne live dabei gewesen? Bei vielen Veranstaltungen ­bespielen wir Facebook, twitter und Instagram. So konntet ihr unter #pfadidekt oder #vcpbv2015 aktuelle Bilder und Tweets ansehen.


vcp aus dem Verband

VORNEWEG

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Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher ­Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). anp erscheint vier Mal im Jahr.

Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel

Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett

Foto: Johannes Malinowski

Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de

Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Jascha Buder (Illustrationen und Sippe ­Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Andreas Witt (Himmelsleiter) Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, bauernschlau oder gelehrt, gewitzt oder erleuchtet: Klug werden kann man auf ganz verschiedene Arten und Weisen. Beim Kirchentag in Stuttgart hatten über 1.000 von euch die Gelegenheit, das selbst auszuprobieren: „…damit wir klug werden“ war das Kirchentagsmotto, und „klug werden“ ist auch der Titel dieser AnP. Wir haben aber nicht nur auf­geschrieben, wie wir alle klug und klüger werden können. Wir haben auch Erlebnisse vom Kirchentag mitgebracht, uns für euch in Japan umgehört und die Bundesversammlung des VCP besucht. Wir hoffen, das Lesen dieser AnP macht euch auch ein bisschen klug – oder macht euch zumindest Spaß. Und nun wünschen wir euch einen wunderbaren Sommer mit Sonnenschein und vielen neuen Abenteuern und Erkenntnissen. Herzliche Grüße

Titelbild: Foto: Andreas Kläger „Ganz klassisch klug werden: mit dem Pflanzenbestimmungsbuch“

Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin

Hanno Terbuyken, Herausgeber


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Rückblick

i c he a h l re

ersammlungen! landesv e6 mehr ab seit

SIMBABWE ERLEBEN – VIELLEICHT AUCH IN DER GRUPPENSTUNDE

Foto: Jule Lumma

An der Leadersdelegation Anfang Mai in Simbabwe nahmen Leonie Drapper und Josie Zana, FG Afrika, Tim Gelhaar, Bundeszentrale, Jule Lumma, Bundesvorsitzende sowie Leonie Nonnenmacher und Oliver Dietz teil. Leonie und Oliver hatten in ihren Stämmen jeweils eine Gruppe aus Zimbabwe zu Gast gehabt. Sie planen nun eine Partnerschaft ­aufzubauen. Auch via WhatsApp möchten die Arbeitsgruppen den Kontakt aufrechterhalten. Neben der Festlegung der Kommunikation und der Zusammenarbeit wurde aber auch darüber gesprochen, welche Begegnungen in nächster Zeit stattfinden können. Einen ausführlichen Bericht von der Reise sowie jede Menge Fotos findet ihr im Blog:

Foto: Jule Lumma

Sechs Tage in Zimbabwe: das waren viele Planungen für Begegnungen und konkrete Projekte. Die Partnerschaft mit den Girl Guides und den Boy Scouts, die 2014 vereinbart wurde, soll nun mit Leben gefüllt werden. Dazu wurden Ideen entwickelt, wie in den Gruppenstunden der Verbände altersgerecht die jeweiligen Kulturen präsentiert werden können. Denn schließlich wird nicht jede Pfadfinderin und jeder Pfadfinder die Möglichkeit haben, an einer Begegnung in Zimbabwe oder Deutschland teilzunehmen. Die Ideen werden nun weiter ausgearbeitet. Dazu wurden regelmäßige Skype-Konferenzen vereinbart.

http://go.vcp.de/anp1502afrika

Foto: Ansgar Wilkendorf

Links: Josie Zana und Oliver Dietz auf einer Konferenz

HANS-JÜRGEN POPPEK ERHIELT DAS ­BUNDESVERDIENSTKREUZ Wolfsburg/Almke Hans-Jürgen Poppek, von 2000 bis 2012 VCP-Bundesvorsitzender, erhielt am 23. März in Almke bei Wolfsburg das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs überreichte ihm den Orden, verliehen wurde er von Bundespräsident Gauck für die außer­ordentlichen Verdienste im Bereich der Jugend­arbeit. Der Andrang auf dem Jugendzeltplatz Almke war groß, viele Freundinnen und Freunde hatten sich auf den Weg gemacht, um bei der Verleihung dabei zu sein. 1962 hatte Hans-Jürgen den späteren Bezirk „Paul Schneider“ des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder e. V. (VCP) mitbegründet. Im Jahr 2000 wurde Hans-Jürgen Poppek zum Bundesvorsitzenden des VCP gewählt. Er wurde dreimal wiedergewählt und hatte dieses Amt bis 2012

Hans-Jürgen Poppek nach der Ehrung

inne. „Hans-Jürgen war als Bundesvorsitzender sehr präsent. Er hat sehr viel Zeit, Wissen, Energie, Engagement und Herzblut in den Verband gesteckt. Das merkte man deutlich: In den zwölf Jahren seiner Amtszeit ist in diesem Verband unglaublich viel passiert“, betonte Nachfolger Thomas Kramer. Auch die anderen Rednerinnen und Redner lobten seinen unermüdlichen Einsatz für die Jugendarbeit, darunter Gunnar Czimczik, Stadtjugendpfleger in Wolfsburg und vormals VCP-Generalsekretär, Therese ­Zimkowsky von der Bezirksleitung Paul Schneider, vormals IC im VCP sowie Iris Bothe, Stadträtin für Jugend und ­Bildung und Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Hans-Jürgen bedankte sich „Hier wurden viele charmante Dinge über mich gesagt“ und nutzte dabei die Gelegenheit, zur weiteren Unterstützung der Jugendarbeit aufzufordern.


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DAS LAGERKRANKENHAUS-TEAM ­SPENDET FÜR PFADI-PROJEKTE

VORFREUDE IM GEPÄCK …

Einmal auf Großfahrt gehen. Das wäre doch was. Einfach den Rucksack schnappen und mit der Gruppe losziehen, selbst entscheiden wohin und wie weit einen die eigenen Füße tragen, einen wunderschönen, abgelegenen See im Wald finden, sich den Hauch von Freiheit um die Nase wehen lassen, wenn man es trotz Sommerhitze auf den Gipfel eines Berges geschafft hat. Am Abend in der Kohte sitzen, sich beim Abendessen den Bauch vollschlagen und wenn langsam die Kälte der Nacht aufsteigt, das wärmende Feuer genießen, bevor man von Käuzchenschreien oder einer schönen Gute-Nacht-Geschichten begleitet, langsam in den wohlverdienten Schlaf fällt. Mit der Gruppe in der Mittagspause gemütlich unter einem Baum im Schatten sitzen und Lieder singen oder über die wilde Blumenwiese rennen und anschließend gemeinsam über die Schokoladenration des Tages herfallen. Auf dem Marktplatz eines pittoresken Ortes für die kommenden Tage einkaufen gehen und selbst entscheiden, was im Hordentopf landet, neugierigen und freundlichen Menschen begegnen, die es toll finden, dass wir in der Natur unterwegs sind und uns zu einem erfrischenden Eis einladen.

Bei diesem freundlichen Team fühlt man sich doch gleich besser.

gerechnet. Das führte zu Teil zu Verwirrungen und Unverständnis, musste aber so sein, denn ohne eine Anbindung an die Krankenkasse hätten wir keine Rezepte ausstellen können und nicht behandeln dürfen. Das so erwirtschaftete Geld bleibt aber nicht beim Krankenhaus-Team. Einige Verbrauchsmaterialien wurden wieder neu beschafft. Vom restlichen Überschuss wurden 1 000 € an den Schachen, weitere 5 500 € werden in diesem Jahr an die Evange-

Ach, der Sommer ist nicht mehr weit, die Welt ist groß und hält irgendwo all diese unvergesslichen Großfahrtengeschichten bereit; die Abenteuer liegen irgendwo da draußen und warten nur auf uns. Und dann ploppen doch wieder diese Fragen im Kopf auf: Aber wo fährt man hin? Und was muss ich mitnehmen? Und worauf muss ich achten? Ob meine Gruppe das auch schafft? ... Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundesfahrt liegen die Abenteuer diesen Sommer im Pfälzer Wald und in den Nordvogesen. So viel steht fest. Und alle anderen Fragen wurden auf dem Vortreffen beantwortet. In verschiedenen Fahrtenwerkstätten konnten Fertigkeiten und Fahrtenwissen aufgebaut, erweitert und ausgetauscht werden. Fahrtenplanung und -ausrüstung, Kochen auf Fahrt, Erste Hilfe, Fahrtenkultur, Verhalten in der Natur und vieles mehr. Sogar ein bisschen „Pfälzisch“ wurde mit dem „Palzlied“ abends in der großen Singerunde geübt. Es kann losgehen – auf Bundesfahrt.

Bild rechts: Alle Fragen werden in der Kleingruppe beantwortet.

lische Stiftung Pfadfinden gespendet. Damit fließt das Geld direkt in Pfadfinderinnen und Pfadfinder­ Projekte. Bis zum nächsten Bundeslager 2017 in Wittenberg werden wir noch weitere Teile der Ausstattung wieder auffüllen. Auch dann wird es wieder ein VCP-BuLa-Hospital geben und wir werden unser Team vergrößern! Die Ausschreibung dazu wird rechtzeitig bekannt gegeben werden. Aber auch dann wird gelten: Gesundheitskarte nicht ­vergessen!

Foto: Lars Dohse

Auch auf diesem Bundeslager gab es ein Bundeslagerkrankenhaus für alle Teilnehmenden und Mitarbeitenden. Bei knapp über 600 Erkrankungen und Verletzungen wurde das Bundeslager-Krankenhaus aktiv. Und das als vollumfängliche Arztpraxis mit 10 Ärztinnen und Ärzten und 12 weiteren, medizinisch geschulten Personen – alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Neben Allgemein- und Kinderärzten waren im Team 2014 auch Unfallchirurgie, Sportmedizin, Medizinstudierende, Krankenpfleger, Rettungsdienstund Feuerwehrpersonal und weitere Fachrichtungen vertreten. Der vom DRK Münsingen zur Verfügung gestellte Rettungswagen rückte mehr als 30 Mal zu kleinen und großen Einsätzen auf dem Lagergelände aus. Als „richtige“ Arztpraxis haben wir von euch auch das Versichertenkärtchen eingelesen und die erbrachten Leistungen bei eurer Krankenkasse ab-

Foto: Roman Heimhuber

Sonne, Sturm, Schlamm und eine Räumung. Das Bundeslager „Volldampf“ auf dem Schachen bleibt allen, die dabei waren in Erinnerung.

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u ine Art z chreibt e s e ist. b t e rt it h Großfa rn verbre e d n e fi d Das Wort Pfa en Grupp ie unter r in klein e hd ic n Reisen, d rz fi e d und v d die Pfa nterwegs u rDabei sin e rk u ta te u aben hend a esslicher, er Gruppe weitestge n unverg d te s in n u r, G r Natu ten zu n Luxus isse in de e n d b f e u rl a E n r e h c s liche n e M anderen und mit gs. des Allta


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vcp aus dem Verband

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Bundesleitung on tour Im Frühling machen sich nicht nur die Zugvögel auf den Weg, ­sondern auch die Mitglieder der Bundesleitung: Ziele ihrer Reisen sind die Landes­ versammlungen der VCP-Länder.

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ufgrund der zahlreichen Termine konnten wir diesmal leider nicht alle Gremien besuchen, aber glücklicherweise die meisten. Darüber freuen wir uns und bedanken uns sehr für das herzliche Willkommen, die interessanten Gespräche und die tollen Anregungen!

VCP Hamburg

Highlight der Versammlung, die Thomas in ­Uelzen besuchte, war der Beschluss eines gemeinsamen Landeslagers 2016 mit dem VCP Land ­Schleswig-Holstein. Ungewöhnlich: Aufgrund der vielen Anträge wurde die Landesversammlung drei ­Wochen später fortgesetzt.

VCP Baden

Links: v.l.n.r.: Barbara Mestel, Bundesleitung; Niklas T­ üpker und Eva Will, Landesleitung Westfalen; Peter Mestel, ­Bundesleitung Rechts: LV in Schleswig-Holstein

Highlight: Es wurde eine neue Landesleitung gewählt und Jan wünschte im Namen der Bundesleitung einen guten Start ins neue Amt. Außerdem beschlossen die Delegierten erstmals ein Landes­ lager mit dem Thema „Wilder Westen“: Man darf gespannt sein, wie das umgesetzt wird.


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VCP Rheinland-Pfalz/Saar

VCP Berlin-Brandenburg

VCP Schleswig-Holstein

Die Delegierten verabschiedeten ihre bisherige Landesführung und wählten eine neue, der Jule persönlich gratulierte. Doch nicht nur drinnen wurde diskutiert, gefragt und beschlossen (z. B. ein kurzes Landeslager): Am Samstag ging’s beim Outdoor-­ Programm zum Geocaching.

Neben den Berichten und Wahlen beschäftigte sich die Versammlung, die Thomas besuchte, mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Fahrt und Lager”. In ­ Michendorf wurde außerdem Max Zeterberg ­offiziell aus der Landesleitung verabschiedet.

Hoch im Norden in Havetoft wurden die Weichen für die Zukunft gestellt und Thomas war dabei. Nach einem Jahr Übergang wurden die „alten Hasen” Fidi, Flip und Tim aus der Landesleitung verabschiedet. Auch Schleswig-Holstein entschied sich für das gemeinsame Landeslager 2016 mit dem VCP Land Hamburg.

VCP Westfalen Zurück in die Schule ging es für Barbara und Peter, die die Versammlung in Gevelsberg besuchten. Mit großem Interesse verfolgten sie die intensiven Diskussionen zum Berichtsheft und diskutierten mit den Delegierten über die Beitragsanpassung.

VCP Bayern

Fotos: Thomas Kramer

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Auf der schönen Burg Rieneck tagte das VCP Land Bayern. Das bisherige „Sechser-Team“ der Landesvorsitzenden wurde mit Spezialitäten aus den bayerischen Regionen verabschiedet – Gero und Peter überreichten den blumigen Dank der Bundesleitung – und am Sonntag wurde ein neues ­Zweier-Team gewählt.

VCP Hessen „Wie viel Integrationswillen braucht der VCP?” So hieß das Schwerpunktthema der Versammlung auf dem Donnerskopf. Außerdem wurde über den Umgang und zusätzlichen Aufwand mit den Führungszeugnissen diskutiert und ein Antrag an die Bundesversammlung für ein Jamboree in Deutschland beschlossen, der kontrovers diskutiert wurde und bei dem Lena inhaltlichen Input lieferte.

VCP Niedersachsen Jule erhielt auf der Versammlung in Verden einen guten Einblick in die Arbeit des Landes, da der TOP in Kleingruppen sowohl den Berichtenden als auch den Delegierten eine gute Möglichkeit für Erläuterungen und Nachfragen gab. Interessant war außerdem, wie viele verschiedene Vorschläge beim Aufruf zur Gestaltung eines Landesbadges eingingen.

VCP Mitteldeutschland Wohl eine der kleinsten Landesversammlungen besuchten Gero und Peter in Dessau. Besonders spannend war die Präsenz der Stämme, die ihre Arbeit und ihre Pläne für das kommende Jahr vorstellten und im Gegenzug Themen der Landes- und der Bundesebene direkt in die nächste Gruppenstunde mitnehmen konnten.

VCP Württemberg Die Versammlung diskutierte intensiv über den Mitgliedsbeitrag. Außerdem verfolgten Jule und ­Thomas gemeinsam mit den Delegierten die Talkshow mit der scheidenden Landesleitung und freuen sich nun auf die Zusammenarbeit mit der neu gewählten ehrenamtlichen Landesleitung.


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Foto: Christian Schnaubelt

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vcp aus dem Verband

Eine Farbe, eine Tracht, ein Kontingent.

PREMIERE FÜR DIE GEMEINSAME ­JAMBOREE-TRACHT Immenhausen Über das Himmelfahrtswochenende trafen sich in Immenhausen, Nordhessen, über 1000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem BdP, der DPSG und dem VCP. Ende Juli werden sie nach Japan reisen, um dort am 23. World Scout Jamboree teilzunehmen. Dort werden zum ersten Mal die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus den drei Verbänden als deutsches Kontingent die gleiche Tracht tragen.

Am Freitagmorgen hatten sie ihre grauen, blauen und sandfarbenen Hemden gegen die neuen petrolfarbenen Jamboreehemden ausgetauscht. „Wir haben ein gemeinsames Vorlager, wir haben eine gemeinsame Tracht, wir haben ein gemeinsames Lager. Das ist Jamboree!“ betonte die Kontingentsleitung. Die gemeinsame Tracht der Ringverbände auf dem Jamboree ist allerdings ein Pilotprojekt. Nach dem Jamboree wird der Ringausschuss dieses Projekt auswerten und dann einen Beschluss treffen, ob es auch zukünftig gemeinsame Jamboreetrachten geben wird.

UNSER ZELTPLATZ IM NORDEN WIRD NOCH SCHÖNER UND GRÖSSER …

Fotos: Peter Gens, Mirco Mittelstädt

Die neue Lagerhalle während und nach der Bauphase.

Wir freuen uns über jede Spende! Bankverbindung: VCP .V. IBAN: DE1352060410 0000 000256 BIC: GENODEF 1 EK1 Verwendungszweck: BZG

http://go.vcp.de/anp1502tracht

Rechtzeitig zum Saisonbeginn 2015 ist der neue Betriebshof für den Bundeszeltplatz Großzerlang fertig. Was die Nutzerinnen und Nutzer davon haben? Viel mehr Platz. Gerade für größere Lager ist das wichtig. Nun kann man LKWs bequem be- und entladen und hat die nötige Rangierfläche zur Verfügung. Im neuen Lagergebäude in Holzbauweise (Grundfläche von ca. 150 m²) können jetzt nicht nur die Maschinen wie Radlader und Traktor untergebracht werden, sondern hier ist auch reichlich Raum für die Lagerung des Materials der Nutzergruppen. Die Kosten blieben im kalkulierten Rahmen von 170.000 €. Finanziert wurde der Neubau des Betriebshofs zu 75 % der Gesamtkosten aus Fördermitteln des europäischen LEADER-Programms zur integrierten ländlichen Entwicklung und aus Eigenmitteln des VCP aus Rücklagen für die Umsetzung der Gesamtkonzeption des Platzes in Höhe von 25 %. Wir freuen uns weiter über Spenden, um ­unseren Zeltplatz im Norden noch attraktiver zu gestalten.


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AUSBLICK

500.frei.will.ich

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Bosse Fachgruppe Christliches

Der VCP feiert die Reformation – die ChurchNight auch Der VCP startet dieses Jahr ins Reformationsjubiläum. Am 31.10.2015 soll an möglichst vielen Stämmen und Orten, in Bezirken und Ländern eine Veranstaltung zur Reformation stattfinden. Die Fachgruppe Christliches hat eine Handreichung mit Vorschlägen für die Gestaltung einer Auftaktveranstaltung erstellt. Sie steht auf vcp.de zum download bereit und wird im September mit dem Stammesversand verschickt. Die Idee, am 31.10. jugendgemäße und moderne Veranstaltungen zum Thema Reformation zu machen, ist nicht ganz neu. „ChurchNight“ macht das seit Jahren. Und zwar so erfolgreich, dass einige ihrer Ideen Einzug in die Handreichung fanden.

Franziska Töpler ChurchNight

Wir haben Franziska Töpler von ChurchNight und Rainer „Bosse“ Bosshard aus der Fachgruppe Christliches befragt.

www.vcp.de/r2017 anp: Was ist die „ChurchNight“? Franziska Töpler: Die ChurchNight ist eine Kampagne des Evangelischen Jugendwerkes in Württemberg (EJW) und ein Modellprojekt der EKD mit dem Ziel, die Bedeutung der Reformation in die Köpfe der Menschen zu bringen. Wie sieht das aus? Franziska: ChurchNight ist der Titel für viele verschiedene Veranstaltungen ganz unterschiedlicher Formate. Die Gemeinsamkeit ist, dass sie am 31. 10. stattfinden und sich dabei um Reformation und Luther drehen.

Foto: © Gina Sanders - Fotolia (1), privat (2)

Wie kam es zu der Kampagne? Franziska: 2006 entstand die Idee als eine Aktion innerhalb des EJW. Die Idee wurde relativ schnell ein Modellprojekt für ganz Deutschland. Etwa 800 ChurchNight Veranstaltungen fanden letztes Jahr statt! Denn der Bedarf war und ist einfach da. Am 31.10. passiert viel, aber nur sehr wenig zum Reformationstag. ChurchNight schafft es Themen der Reformation­ ­jugendgemäß und modern in die heutige Zeit zu übersetzen. Was feiert man eine ChurchNight? Franziska: Man braucht einen Ort und Leute, die die Veranstaltung vorbereiten und durchführen, idealerweise am 31.10. . Aber nicht immer liegt dieser Termin so günstig wie dieses Jahr. Deshalb setzen wir einen Veran­ staltungszeitraum, der die Wochenenden vor und nach dem 31.10. mit ­einbezieht. Außerdem freuen wir uns, wenn die geplante Veranstaltung auf churchnight.de eingetragen wird. Denn ChurchNight ist ein Netzwerk und lebt von der Verbindung zwischen den Veranstaltern. Was wurde schon alles in Rahmen der ChurchNight gemacht? Franziska: Jugendgottesdienste, Straßentheater, Mittelalter- Märkte, große Konzerte, Übernachtungen in Kirchen, Verteilaktionen mit selbstgebackenen Lutherbrötchen, Abseilen vom Kirchturm … Auf churchnight.de gibt

es eine Fülle an Materialien: Hintergrundwissen, Predigtentwürfe, Methoden, Berichte über bereits gelaufenen Veranstaltungen an. Man muss sich nur als Nutzer registrieren. 2015 lautet das Jahresthema an Anlehnung an die EKD Reformationsdekade „Dein Bild“. Es ist vor allem als Anregung für Veranstalter gedacht, die regelmäßig ChurchNights durchführen, aber auch für „Einsteiger“ geeignet. Bosse, wie kamst du auf die Idee, im Rahmen einer VCP Auftaktveranstaltung eine ChurchNight zu feiern? Bosse: In einem Artikel im UnterUns (der Zeitschrift des EJW) bin ich auf ChurchNight aufmerksam geworden. Das konnte ich mir auch gut für den VCP vorstellen. Die Kampagne könnte auch ein wichtiger Gegenpool zu dem Hype um Halloween sein. Außerdem hat mir das Motto gefallen: Hell. wach.evangelisch. Das sind wir im VCP doch auch, oder? Ich werde dieses Jahr in einem Stamm selbst eine durchführen. Was gefällt dir an ChurchNight? Bosse: Dass wir unseren evangelischen Glauben auch außerhalb von herkömmlichen Sonntagsgottesdiensten zeigen können. Welche Ideen für eine ChurchNight hast du für die Handreichung Reformation entwickelt bzw. übernommen? Bosse: Ich habe eine Reformationsfeier ausgearbeitet und Vorschläge gemacht, wie ein Jugendgottesdienst in einen pfadfinderischen Rahmen eingebettet werden kann. Die Vorschläge für eine Übernachtung in der Kirche für Kinder sowie die Aktion Lutherbrötchen habe ich auch übernommen. Was wünscht du dir für die Auftaktveranstaltung Reformation im VCP? Bosse: Dass sich möglichst viele Stämme, Orte, Bezirke und Länder an einer Auftaktveranstaltung beteiligen und wir einen Superstart in das Reformationsjubiläum hinbekommen. Und: dass die Botschaft der Reformation bei den Pfadfinderinnen und Pfadfinder ankommt.


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Klug werden, auch wenn’s heiß ist: der ­K irchentag in ­S tuttgart Wir können stolz auf uns sein. Wir haben es gerockt! Der VCP stellte auch dieses Mal wieder mit über 1.100 Pfadfinderinnen und ­Pfadfindern das größte Kontingent an ­Helfenden. VON JOHANNES MALINOWSKI, BERLIN

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b an der Einlasskontrolle, bei den Fahrradkurieren oder in der Helfendenverpflegung: Der VCP war überall präsent und hat dazu beigetragen, den Kirchentag zu dem zu machen was er ist: Ein buntes, fröhliches Fest mit Gästen aus der ganzen Welt, Musik, Diskussionen und Besinnlichkeit. Volle Bahnen, aufgeheizte Zelte auf dem Markt der Möglichkeiten und große Schlafdefizite spielen da im Nachhinein nur eine Nebenrolle.

Kerzen, Gesang und ein kleines bisschen Kitsch Nach verschiedenen Eröffnungsgottesdiensten in der Innenstadt begann der Abend der Begegnung. An unzähligen Ständen stellten sich Gemeinden und Vereine aus der gastgebenden württembergischen Landeskirche vor. Hier gab es was zu Essen, dort sorgte eine Trommelcombo für exotische Stimmung. Und die VCPerinnen und VCPer mittendrin. In der ganzen Innenstadt traf man sie beim Verteilen der Kerzen für den Abendsegen. Gegen halb elf wurden sie dann angezündet und verwandelten den Schlossplatz in ein großes Lichtermeer. Dazu wurde gesungen und gebetet. Als dann noch der Vollmond hinter dem Schloss aufging, war der Kitsch­ faktor perfekt. Gänsehaut pur!


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Open Öhrle, Gottesdienst und Rollrasen

VCP überall

Auch inhaltlich gab der VCP sein Bestes: Passend zur Losung „Damit wir klug werden“ gab es im „Open Öhrle“ im Zentrum Jugend die Möglichkeit, Antworten auf verschiedene Fragen aufzunehmen und sie dann in Verbindung mit einem Foto hochzuladen. Wem dienst du? Was möchtest du vor deinem Tod unbedingt gemacht haben? Was bedeutet klug sein für dich?

Der VCP Cannstatt bot eine kleine Oase mit Leckereien vom Grill und kalten Getränken. Und stärken konnte man sich auch im Zeltcafé im Zentrum Jugend. Zum Abschlussgottesdienst auf den Cannstatter Wasen gab es ein spezielles Highlight für uns: Unsere Bundesvorsitzende Jule Lumma erzählte den 95.000 Menschen vor der Bühne und Millionen (mindestens!) vor den TV-Geräten, wie sie zum Pfadfinden kam: „Damals, vor 15 Jahren, hat eine Freundin mich mitgeschleppt zu den Pfadfindern. Und ich bin einfach geblieben, weil es schön war. Hier konnte ich meinen Glauben entdecken. Und jetzt kann ich mir ein Leben ohne nicht mehr vorstellen.“ Ein überzeugender Auftritt.

Neugierig auf die Antworten? Unter http://digitalstories.de/dekt werdet ihr fündig! Tradition ist der VCP-Stand, der seit einigen Kirchentagen vom VCP Heide betreut wird. Wer sind wir? Was machen wir? Warum sind wir so, wie wir sind? Hier bekamen Fragende Antworten. Stilecht mit Jurte und Rollrasen wurde so für den VCP die Werbetrommel gerührt. Den gemeinsamen Pfadigottesdienst von VCP und CPD muss man einfach erlebt haben: schöne Predigt, tolle Ideen und Referentin Esther Koch, die ganz unaufgeregt für den leider erkrankten Bischof Huber einsprang. Gelächter, Jubel und donnernden Applaus bei einem Gottesdienst? Gibt’s eher selten, aber bei uns. Marmelade für Alle gab es in der Helferschule: Gekocht wurde sie im Sommer auf dem VCP-Bundeslager für Pfadis auf dem Kirchentag. Dies war auch der offizielle Abschluss der VCP-Beteiligung am Projekt Marmelade für Alle.

Großes Bild: Abschlussgottesdienst Oben links: Jule Lumma bei einer Podiumsdiskussion Oben rechts: Abend der Begegnung in der Stuttgarter Innenstadt

http://kirchentag.vcp.de

Alle Fotos: Diane Tempel-Bornett

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#PfadiDEKT ganz multimedial Damit auch die Daheimgebliebenen mitbekommen, was der VCP in Stuttgart so treibt, haben wir täglich kurze Texte, Videos und Bilder in den VCP-Blog geladen und über die sozialen Medien geteilt. Stichwort: #PfadiDEKT! Unter diesem Hashtag wurden von euch auf Facebook, Twitter und Instagram fleißig viele Fotos und Beiträge geteilt. Unter vcp.de/pfadfinden findet ihr eine bunte Sammlung. Zwei Jahre dauert es jetzt bis zum nächsten Kirchentag. 2017 ist es dann in Berlin und Lutherstadt Wittenberg soweit. Wir feiern 500 Jahre Reformation. Schön, wenn wir uns wieder sehen! Oder wie es auf dem Kirchentag so schön heißt: „So Gott will und wir leben.“

T K E D i d a f P #


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BV 2015: Von Ehrennadeln und kommenden Jahren Sitzung bis spät in den Abend und Singen bis spät in die Nacht: Die Bundesversammlung des VCP war intensiv, diskursiv und produktiv. VON HANNO TERBUYKEN, FRANKFURT

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ede Bundesversammlung des VCP ist eine Übung in gelebter Demokratie, und die 45. Bundesversammlung am 20. und 21. Juni auf der Burg Rieneck machte da keine Ausnahme. Fast jeder der 17 Anträge wurde mit Diskussionen und Änderungsanträgen gewürdigt, um der Versammlung eine gute Entscheidung zu ermöglichen. Unter anderem stimmten die Delegierten für eine Ehrung langjähriger Mitglieder, gaben der Bundesversammlung eine Wahl- und Abstimmungsordnung, legten Rahmenbedingungen für Regeln zu Alkohol und Ruhezeiten auf Bundesveranstaltungen fest und entschieden über eine Erhöhung des VCP-Mitgliedsbeitrags.

Die Beitragsdiskussion nahm erwartungsgemäß die meiste Zeit in Anspruch, schließlich lagen dazu die meisten Anträge vor (acht). Bei zwei formalen Entscheidungen tat sich die Bundesversammlung nicht schwer: Es ging darum, die Beitragsordnung daran anzupassen, dass der VCP nicht mehr in der alten Doppelstruktur von Jugendverband und Rechtsträger arbeitet, und darum, dass auch der Bundesvorstand im Jahr 2015 über die Verwendung von Rücklagen entscheiden darf. Das war unstrittig – aber umso ­heißer wurde um die Frage diskutiert: Soll der Mitgliedsbeitrag erhöht werden?

Großes Bild: Bienenfleißig und fast immer konzentriert: die Delegierten der BV.   Oben rechts: wiedergewählt: Thomas Kramer und Jule Lumma


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Fotos: Andreas Kläger, Sandra Grünewald

RÜCKBLICK

Die Frage stand nicht einfach so im Raum. Denn der Bundesrat hatte sich bereits vor der Bundesversammlung mit der Beitragsstruktur befasst und festgestellt: Es ist sinnvoll, das Beitragswesen einmal auf Herz und Nieren zu prüfen, um die Beitragslast möglichst gerecht auf alle VCP-Mitglieder zu verteilen. Bis das abgeschlossen ist, müsse aber der Beitrag erhöht werden, damit der VCP auch zukünftig die inhaltliche Arbeit statt Kürzungsdiskussionen in den Mittelpunkt stellen kann. Grundsätzlich befürworteten auch die Delegierten der Bundes­ versammlung diesen Plan. Wie das genau gehen könnte und welche Beitragserhöhung es braucht, bis neue Ideen überprüft und umgesetzt werden können, brachte dennoch stundenlange, intensive Diskussionen mit sich. Eine unmittelbare Neubewertung des Familienbeitrages wurde dabei abgelehnt, ebenso wie die Idee, für ehrenamtliche Gremiensitzungen einen Teilnahmebeitrag einzuführen. Nach vielen Beratungspausen entschieden sich die Delegierten aber dann dafür, den Bundesbeitrag um 5 respektive 10 Euro zu erhöhen, damit die inhaltliche Arbeit weiter auf einer soliden finanziellen Grundlage stehen kann. Gleichzeitig sollen Bundesrat und Bundesleitung der Bundesversammlung 2016 eine neue Beitragsstruktur und 2017 Möglichkeiten für eine langfristige Beitragsentwicklung vorschlagen. 2018 soll die neue Beitragsstruktur nach der Diskussion in den VCP-Ländern auf der Bundesversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden, und dann träte sie 2019 in Kraft. Selbst nach dem Abendessen am Samstag trat die Bundesversammlung noch zusammen, um die gedrängte Tagesordnung zu schaffen. Die anhaltende Konzentration der Delegierten beeindruckte die Gäste der Bundesversammlung, darunter aej-Vorsitzender Bernd Wildermuth, EMP-Legende Ursula Trautwein und Vertreter von DPSG und der Baptistischen Pfadfinderschaft BPS. Insbesondere Ursula Trautwein, Trägerin des Goldenen ­Kugelkreuzes der aej, lobte die Sitzungsdisziplin und die Aufmerksamkeit der Delegierten. Sie war 1973 als Vertreterin des Evangelischen Mädchen-Pfadfinderbundes (EMP) unmittelbar an der Fusion von EMP, BMP und CPD zum VCP beteiligt und erinnerte sich an damals „heiße, heiße Diskussionen, als es um Koedukation und Vereinigung ging“. Bis heute habe der VCP vieles von dem bewahrt, was damals begann. Pfadfinderinnen und Pfadfinder leisteten damals wie heute ihren Beitrag dazu, „viele Grenzen zu überwinden, in- und außerhalb unserer Gesellschaft“. Eine Gelegenheit für den VCP, das unter Beweis zu stellen, wird das Bundeslager 2017 mit dem Namen „Weitblick“ sein. Im Jahr des Reformationsjubiläums 2017 in Wittenberg werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann das Vorbild Martin Luthers in eigene Ideen für die Zukunft umsetzen. Bis dahin kommen allerdings noch zwei Bundesversammlungen – und wenn die genau so intensiv werden wie diese, steuert der VCP in eine sorgfältig ausdiskutierte, demokratisch geplante Zukunft.

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Wahlergebnisse der 45. Bundesversammlung • Bundesvorsitzende: Thomas Kramer, Jule Lumma (beide wiedergewählt) • Rechnungsprüfer: Sebastian Borchers, Wolfgang Nothdurft • Neu im Bundesversammlungsvorstand: Eva Will (Westfalen), Peter „flip“ Keil (Schleswig-Holstein)

Wesentliche Ergebnisse der 45. Bundesversammlung • Der Bundesbeitrag erhöht sich auf 50 Euro (Kinder und Jugendliche) und 75 Euro (Erwachsene), der Familienbeitrag entsprechend. Der Sozialbeitrag bleibt bei 12 Euro im Jahr. • Langjährige Mitglieder bekommen nach 15, 25, 50, 60 und 70 Jahren Verbandszugehörigkeit eine Anerkennung. Stichtag ist der 1. Januar 1973. • Das Bundeslager wird Programm für Pfadfinderinnen und Pfadfinder und Ranger/Rover anbieten. Ob Jungpfadis mitfahren, müssen die Gruppenleitungen im Einzelfall entscheiden. • Lagerregeln und ähnliches für Bundesveranstaltungen werden künftig von der Veranstaltungsleitung vorgeschlagen und von den entsendenden Gremien bestätigt. Es gibt höchstens Bier, Wein und Sekt. Nachts müssen immer 7 Stunden Ruhezeit möglich sein. • Die Bundesversammlung hat nun eine Wahl- und Abstimmungsordnung, die den Ablauf und die erreichbaren Mehrheiten in der BV genauer beschreibt. • Der VCP bekommt ein neues Corporate Design, in dem die Waldläufer­ zeichen eine große Rolle spielen (siehe dazu auch Seite 38 in dieser AnP).


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Die Königin von Saba Vom Rätsel(n) um eine große, ­ kluge Frau der Bibel DAS INTERVIEW FÜHRTE ANDREAS WITT, HAMBURG

D

ie Königin von Saba ist eine bedeutende Gestalt der Alten Welt: Eine Königin mit unermesslichem Reichtum und eine Frau von großer Weisheit. Sie wird nicht nur im Alten Testament (1. Könige 10, 1–13) und Neuen Testament (Mt 12, 42) erwähnt, sondern auch im Koran und in zahlreichen jüdischen Quellen. Ulfrid Kleinert, Pfadfinder und emeritierter ­Professor für Diakoniewissenschaften, hat sich auf die spannende Suche begeben und ihre Spuren vom Jemen und Äthiopien bis nach Jamaika verfolgt. Denn auch im Rastafarismus spielt die Königin von Saba eine Rolle. anp interviewte Ulfrid Kleinert.

anp: Was fasziniert dich an der Königin von Saba? Was war deine Motivation, sich so intensiv mit ihr zu beschäftigen? Ulfrid: Einmal ist es natürlich die Geschichte selber, wie sie im 1. Buch der Könige erzählt wird: typisch orientalisch mit sehr viel Geheimnisvollen darin. Warum kommt sie überhaupt? Welche Rätsel stellt sie dem K ­ önig Salomo? Wieso ist eine Frau so wagemutig, einem Mann Fragen zu stellen und ihn damit sozusagen zu testen? Das war sehr ungewöhnlich. Außerdem kommt sie aus dem entferntesten Land nach Jerusalem. Das ist alles ganz fantastisch erzählt. Ihr Reichtum, aber auch wie der Hofstaat von Salomo aussieht wird sehr ausführlich geschildert. Aber in den theologischen Fragen ist die Geschichte sehr offen formuliert. Man kann sehr viel Fantasie da hinein legen kann, was da zwischen den beiden eigentlich passiert ist. Außerdem ist die Königin von Saba eine sehr selbstbewusste Frau, ein Muster für den frühen Feminismus.

Links: Die Königin von Saba in einer historischen Darstellung Oben: als Herrscherin in einem Mosaik

Foto: aus U. Kleinert, Das Rätsel der Königin von Saba, Darmstadt 2015

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vcp christliches Leben


vcp christliches Leben

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HIMMELSLEITER

Beispielhafte Rätselfragen der Königin von Saba:

Als ich im Jemen unterwegs war, habe ich gemerkt, wie wenig die Einheimischen und die Fremdenführer dort über die Geschichte wussten. Da dachte ich: Der Sache musst du mal nachgehen.

Du warst im Jemen unterwegs. Hat man dort den Palast der Königin von Saba gefunden? Ja, der Palast der Königin von Saba wird einem dort von den Einheimischen so gezeigt. Wobei die Königin von Saba in der muslimischen Tradition ja später einen Namen bekommt: Bilqis. Und in Marib, der Hauptstadt des sabäischen Reiches, gibt es Ausgrabungen, die die Einheimischen zum Beispiel „Thron der Bilqis“ nennen. Sie meinen also den Thronsaal, aber in Wirklichkeit ist es eine Tempelanlage mit Vorhof, Haupthof und Altar.

Welche aktuelle Bedeutung hat die Königin von Saba in den Religionen Judentum, Christentum und Islam heute? Sie hat ja eine große Geschichte in allen drei Religionen: In der jüdischen Tradition wird ihre Geschichte mehrfach aufgenommen. Sie ist hier eine emanzipierte Frau. Im Christentum ist sie im Neuen Testament für Jesus ein Vorbild für die gegenwärtige Generation: Jesus sagt: „Nehmt Euch ein Beispiel an ihr.“ Sie ist aus der Ferne gekommen, um Salomo, den Friedensfürst, kennenzulernen, und sie hat keine Mühe gescheut. Genauso soll die gegenwärtige Generation davon inspiriert werden, was Jesus als Friedensfürst mit sich bringt. Doch die gegenwärtige Generation realisiert dies nicht, obwohl sie keine große Reise antreten muss. Deshalb soll man sich an der Königin von Saba ein Beispiel nehmen. Später wird dann in der christlichen Tradition die Frage nach ihren Rätseln gestellt: Was für Rätsel hat die Königin von Saba eigentlich gestellt? Was hat Salomo darauf geantwortet? So entstand im Mittelalter eine große Palette von Rätseln. Und im Islam gibt es ja eine eigene Sure über die Königin von Saba im Koran. Die Sure 27 erzählt die Geschichte so, dass die Königin von Saba im Grunde genommen von Salomo bekehrt werden muss. Und das ist der Clou dieser Überlieferung.

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er ist weder geboren W noch sterblich?*

2/

elches Land W hat die Sonne nur einmal ­gesehen?*

3/

enn er lebt, W bewegt er sich nicht, wenn sein Haupt abgeschnitten ist, bewegt er sich?*

4/

as war ungeboren W und sollte doch Leben geben?* * Quelle: U. Kleinert, Das Rätsel der Königin von Saba, Darmstadt 2015, S. 80f.

* Lösungen siehe S. 16

Fotos: Ulfrid Kleinert

Stichwort Rätsel: Es wird gerätselt, welche Rätsel die Königin von Saba König Salomo gestellt hat. Hast du von diesen vielen Rätseln, die da in den unterschiedlichen Traditionen überliefert sind, ein „Lieblingsrätsel“? Ja! Es ist das Rätsel, das nicht gelöst wird. Denn nicht alle Rätsel werden gelöst. Das Rätsel stammt aus der muslimischen Tradition, wo sie Salomo nach dem Wesen G ­ ottes fragt. Als Salomo dies hört, fällt er in Ohnmacht. Als er wieder aufwacht, fragt er: „Was hast du mich gefragt? Das

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Eindrücke aus dem Jemen


ldet wure Meere gebi m Tag, als di melten an de sei er! e Wasser sam ms, gesegnet te zufolge di Holz zu einem des Universu ngsgeschich , wenn sein 1 / Der Herr der Schöpfu schwimmt er : ch B z. d, auf dem si bewegt sich s der 2 / Das Lan lebt. Aber er r das Volk au is 1, 9f.) ecke, wenn er Fl m wie Gott, de den. (Genes t sich nicht vo d verehrte es t. is m. Er beweg chmeide un dem er gefällt 3 / Der Bau aus Gold­ges tet ist -, nach rael fertige es Is k ol Boot verarbei abtrünnige V s 32, 1ff.) ene Kalb. Das t hat. (Exodu 4 / Das gold laverei befrei ägytischen Sk

n Die Lösunge muss etwas gewesen sein, was du mich nicht hast fragen dürfen“. Und sie stellt dann diese Frage auch nicht mehr, denn sie bemerkt, dass sie dort ein Tabu berührt hat. Dieses Tabu ist, dass wir das Wesen Gottes nicht enträtseln können. Wir können gar nicht genau wissen, wer Gott ist. Und dahinter steckt dann noch eine andere Dimension, nämlich dass man sich durch Rätsel kennenlernt. Das war einst höfisches Spiel. Der Rätselsteller als Überlegener stellte dem anderen Fragen. Es war meistens ein Spiel unter Männern. Ein Ritual des Kennenlernens. Das machen ja auch heutzutage Kinder gerne, sich gegenseitig Rätsel zu stellen. Genau! Beim Rätseln geht es um die andere Person, die man gerne kennenlernen möchte. Und auch für die andere Person gilt genauso wie bei Gott: Wir können das Wesen des anderen nie ganz enträtseln. Deswegen ist dies mein liebstes Rätsel.

Wir stoßen im Rätselraten beim Durchbrechen von den Geheimnissen, die da zwischen Menschen oder zwischen Mensch und Gott existieren, nie ganz klar auf eine eindeutige Lösung, sondern es bleibt immer etwas Geheimnisvolles übrig. Diese Einsicht scheint mir gerade heute besonders wichtig zu sein, vor allem angesichts der Tatsache, dass wir über das Internet immer mehr von unseren Daten bloßlegen, so als ob wir uns da kennenlernen könnten. Das war ein weiter Bogen: von der Königin von Saba und Salomo bis zum Internet. Vielen Dank!

Der Besuch der Königin von Saba

1 Die Königin von Saba hörte von Salomos Ruf und kam, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu stellen. 2 Sie kam nach Jerusalem mit sehr gewichtigem Aufgebot: mit Kamelen, die Balsamöle transportierten und sehr viel Gold und kostbare Steine. Sie kam zu Salomo und sagte ihm alles, was sie sich vorgenommen hatte. 3 Und Salomo gab ihren Worten Antwort. Nichts blieb dem König verborgen, alle ihre Fragen konnte er lösen. 4 Als nun die Königin von Saba all die Weisheit Salomos sah, und das Haus, das er gebaut hatte, 5 und die Speisen auf seinem Tisch, und die Art, wie seine Untergebenen saßen und wie seine Diener standen, und deren Gewänder, und seine Getränke, und sein Brandopfer, das er im Hause Jahwes darbrachte, da stockte ihr der Atem 6 und sie sprach zum König: Wahr ist es, was ich in meinem Land über dich und deine Weisheit gehört habe. 7 Ich habe es nicht glauben wollen bis ich hergekommen bin und es mit eigenen Augen sehe. Nicht mal die Hälfte davon ist mir mitgeteilt worden. Deine Weisheit und dein Reichtum übertrifft alles, was ich gehört habe.

8 Wie glücklich sind deine Frauen zu preisen! Glücklich all diese deine Diener, die dich umgeben und deine Weisheit hören! 9 Jahwe, dein Gott, sei gepriesen, der an dir Wohlgefallen hat, weil er dich auf den Thron Israels gesetzt hat, weil Jahwe (darin) seine Liebe zu Israel zeigt. Er hat dich als König eingesetzt, damit du Recht und Gerechtigkeit verwirklichst. 10 Und sie schenkte dem König 120 Talente Gold und sehr viel Balsamöl und kostbare Steine. Niemals mehr kam soviel Balsamöl (nach Israel) wie es die Königin von Saba König Salomo schenkte... 13 König Salomo aber gab der Königin von Saba alles, was sie begehrte und erbat, dazu auch, was er ihr schenkte wie ein König zu schenken pflegt. Danach kehrte sie um und zog in ihr Land mitsamt ihrem Gefolge.

Quelle: U. Kleinert, Das Rätsel der Königin von Saba, Darmstadt 2015, S. 154

Foto: aus U. Kleinert, Das Rätsel der Königin von Saba, Darmstadt 2015

1. Könige 10, 1-13 (in der Übersetzung von Ulfrid Kleinert)


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Klug werden? Kennst du das? Beim Stationslauf gibt es eine Rätselaufgabe, und während du noch dabei bist, die Aufgabe zu lesen, gibt es eine Person in der Gruppe, die schon zur Lösung gekommen ist. Oder ist es andersherum und du hast das Gefühl, den anderen meistens einen Schritt voraus zu sein? VON KATHARINA BORG UND BENJAMIN EUEN

Foto: © Nenov Brothers / Fotolia (bearbeitet von elfgenpick)

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stellten Ulrich Neisser und zehn weitere Intelligenzforscher fest, dass sich Menschen darin unterscheiden, wie schnell sie komplexe Sachverhalte verstehen, sich an die Umwelt anpassen können, aus Erfahrungen lernen, und, Hindernisse durch Nachdenken überwinden. Nur weil jemand intelligent ist, heißt das aber noch nicht automatisch, dass diese Person auch viel kann. Forscher gehen davon aus, dass intelligentere Menschen schneller lernen, besser abstrahieren und vorhandenes Wissen flexibler nutzen können. Sie haben also einen entscheidenden Vorteil. Intelligenz ersetzt jedoch nicht Erfahrungen und Kompetenzen. Genauso wie alle müssen sie die Chancen etwas zu lernen auch nutzen. Dazu ist es zum Beispiel wichtig, sich zu motivieren. Wenn es beim Stationslauf eine Aufgabe in Italienisch gibt, dann werden vor allem solche Kinder die Aufgabe lösen, die Italienisch verstehen; die Intelligenz der Kinder ist weniger wichtig. Ähnlich ist es in der Schule: mit der Zeit wird es immer wich-

tiger, was du bereits gelernt hast. Gelerntes ermöglicht es dir, Neues zu entdecken oder komplexere, darauf aufbauende Probleme zu lösen. Dies gilt besonders für Fächer wie Mathematik, in denen bestimmte Rechenarten und -vorschriften, die man früher einmal gelernt hat, auch später zur Lösung von zum Beispiel Gleichungen benötigt werden.

Beim Zeltbau ist es ähnlich:

um eine Großkonstruktion bauen zu können, solltest du zum Beispiel knoten können. Kann jemand die Knoten nicht, dann hilft auch Intelligenz zunächst nicht. Intelligenz kann aber helfen, ein fehlendes Knotenwissen besonders schnell aufzuholen. Wie kannst du nun klug werden? Ganz einfach: nutze ­deine Chancen, dir etwas anzueignen. Es ist ­übrigens so, dass unsere Fähigkeit, schnell zu denken, im Vergleich zu Jüngeren im Laufe der Jahre abnimmt; die Möglichkeit etwas dazuzulernen, bleibt aber bis ins hohe Alter bestehen.

Gingko fördert angeblich die Durchblutung des Gehirns und unterstützt bestimmte Botenstoffe, die zum schnelleren ­Lernen und Erinnern beitragen können.


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Beispiele für Intelligenz­testaufgaben SPRACHE /ANALOGIEN

Wie wird Intelligenz ­gemessen?

Welches Wort fehlt?

Um Intelligenz zu messen, werden Tests konzipiert, die in der Regel Aufgaben aus den Bereichen Logik/Mathematik, Sprache, Gedächtnis und räumliches Vorstellungsver­ mögen beinhalten. Eine Person gilt als umso intelligenter, je schneller sie viele Aufgaben richtig löst. Verglichen werden dabei nur „ähnliche Personen“, also etwa Gleichaltrige gleichen Geschlechts. Ein zehnjähriger Junge, der im Test 18 von 20 Aufgaben in 10 Minuten löst, gilt als intelligenter als ein zehnjähriger Junge, der in der gleichen Zeit nur 15 von 20 Aufgaben löst.

A: Zelt  B: Lagerfeuer  C: Halstuch  D: VCP

Körper : Arm = Kluft : _______ (Lies: „Körper verhält sich zu Arm, wie Kluft zu ___“)

LOGIK /MATHEMATIK Vervollständige die folgende Zahlenreihe:

1 1 2 3  5  8 13  21 _____

RÄUMLICHES VORSTELLUNGSVERMÖGEN

KLUG WERDEN … Klug werden – wollen wir das nicht alle? Oder lieber doch nicht? Ist es nicht toll klug zu sein? Oder ist das eher anstrengend? Aber was heißt Klugheit überhaupt? Klugheit ist das richtige Handeln, bei dem alle wichtigen Faktoren wie auch die ethischen Werte berücksichtigt werden und dabei das eigene Glück nicht vernachlässigt wird. Über die Klugheit wurde zu allen Zeiten gestritten. Welches Ziel hat sie? Das eigene Glück oder das Glück aller? Wo berührt die Klugheit die Schlauheit, die List oder gar die Tücke – gerade wenn das eigene Glück nicht vernachlässigt werden soll? Und wie wird man klug? Durch Lesen, lernen oder durch nachdenken? Durch Erleben oder Erfahrungen machen? Durch Zuschauen? Hat Klugheit immer etwas mit Intelligenz zu tun? Oder doch mit Wissen?

Ihr seht, wir haben uns ganz viele Fragen gestellt. Und wir hatten noch viel mehr Ideen, über was wir berichten wollten: über unnützes Wissen und über verlorenes Wissen, ob es manchmal nicht einfacher ist, dumm zu bleiben, aber natürlich auch darüber, wie Pfadfinderinnen und Pfadfinder klug werden können. Gibt es da passende Schulungen? Oder das Handbuch zum Klugwerden? Oder werden wir einfach klug durchs Ausprobieren? Lest doch einfach mal nach, was wir überlegt und für euch zusammengetragen haben – in dieser anp und in unserem Blog: www.vcp.de/pfadfinden Ob ihr klüger werdet, wissen wir nicht, aber auf alle ­Fälle werdet ihr dabei informiert und hoffentlich unterhalten.

Foto: © Nenov Brothers / Fotolia (bearbeitet von elfgenpick) (1); kunstdirekt.net

Allegorie der Klugheit mit Spiegel und Schlange


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Gibt es außerirdische Intelligenz? VON VERENA KUNBERGER, UNTERENSINGEN

Foto: © Denis Tabler / Fotolia

Fragt ihr euch auch ­manchmal, wenn ihr nachts ­hinauf zu den ­Sternen blickt, ob wir wirklich a ­ lleine in den W ­ eiten u ­ nserer ­Galaxie sind? Allein unsere ­Milchstraße hat 400 Milliarden ­Sterne. Und sie ist nur eine von M ­ illiarden Galaxien im All. Wäre das nicht eine z­ iemliche ­Platzverschwendung?

W

elche Voraussetzungen waren für die Entstehung des Lebens auf der Erde nötig? Die Erde liegt in der sogenannten habitablen Zone unseres Sonnensystems – nicht zu nah, dann wäre es zu heiß und auch nicht zu weit weg, dann wäre es zu kalt. Außerdem gibt es ausreichend flüssiges Wasser auf der Erde. Sie hat ein Magnetfeld, das sie vor Strahlung schützt, Jahreszeiten, die eine Verteilung der Sonnenwärme zulassen und einen Mond. Genau diese Faktoren werden in erster Linie untersucht, wenn nach außerirdischem Leben geforscht wird. 1961 entwickelte der Astrophysiker Frank Drake eine Formel, um die Möglichkeit von intelligenten Leben im All zu erforschen. Intelligent bedeutet in diesem Fall soweit entwickelt, dass Kommunikationstechnologie genutzt wird. In der Drake-Gleichung stecken aber noch mehr Faktoren. Zum Beispiel wird die mittlere Sternentstehungsrate mit einbezogen, die auch mit Hilfe von astronomischen Beobachtungen recht gut abgeschätzt werden kann. Dabei werden nur solche Sterne beachtet, die in der Größe und Leuchtstärke unserer Sonne ähneln und der Anteil an Sternen, die ein Planetensystem haben. Der Anteil der Planeten mit intelligentem Leben ist in dieser Gleichung ebenso enthalten wie die Lebensdauer einer technischen Zivilisation. Viele der Faktoren der Drake-Gleichung sind jedoch kaum abschätzbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich intelligentes Leben entwickelt, ist sehr gering. Die Unsicherheiten zur Aussage über außerirdische Intelligenz sind also zu groß, um Vorhersagen treffen zu können. Aber wenn wir nicht alleine in der Milchstraße sind – wieso haben wir noch nichts von den Außerirdischen mitbekommen? Vielleicht haben sie gar kein Interesse an uns, sind viel höher entwickelt und können mit uns gar nichts anfangen. Vielleicht versuchen sie Kontakt aufzunehmen, aber wir können ihre Kommunikation nicht verstehen. Oder sie unsere nicht? Denkbar ist auch, dass die Außerirdischen längst ausgestorben sind. Die Suche nach außerirdischen, intelligenten Leben, z. B. nach gezielten, elektromagnetischen Signalen oder Antriebssignaturen war bis jetzt ohne Erfolg. Die Raumsonden Voyager 1 und 2 tragen Datenplatten mit Bildund Audiodateien mit Informationen über die Menschheit und die Lage der Erde im Sonnensystem. Und was passiert bei einer Kontaktaufnahme? Ist das physikalisch überhaupt möglich? Wären uns die Außerirdischen wohl eher freundlich oder feindlich gesonnen? Noch kann das niemand sagen. Doch die Phantasie der Menschen lässt diese Frage nicht los.

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Japan ist eine Insel – ­geografisch und kulturell

Wie sieht der Alltag japanischer ­Jugendlicher aus? Tristan Schumann von der Trupp­ leitung Niedersachsen ­berichtet anp von seinen Erfahrungen.

anp: Tristan, du bist in Japan zur Schule gegangen? Was hat dich dazu motiviert? Tristan: Dazu muss man wissen, dass ich das Glück hatte, in einen der sehr raren Japanisch-Kurse zu geraten, der als dritte Fremdsprache in der Schule zählte. Es war also kein Volksschulkurs, sondern ein echtes Fach, das ich von der siebten bis zu zwölften Klasse belegt habe. Als dann in der neunten Klasse die Möglichkeit hatte, an einem etwa einmonatigen Japanaustausch teilzunehmen, war es für mich eigentlich Pflichtprogramm. Die Motivation kam durch den regelmäßigen Sprachunterricht, in dem wir verschiedenste Aspekte Japans behandelten. Meine Lehrerin war selbst Japanerin, weshalb ich einen noch authentischeren Einblick erhielt. Daneben hat mich auch die Neugier getrieben, einmal in einem ganz fremden Land etwas vom Alltag Gleichaltriger mitzubekommen. Was sind die Unterschiede zu deutschen Klassen? Wie verhalten sich die Schüler untereinander? Wie benehmen sie sich gegenüber den Lehrkräften? Die größten Unterschiede sind meiner Meinung nach kulturell angelegt und ähneln sehr den Unterschieden, die man auch zwischen dem „Durchschnittsjapaner“ und dem „Durchschnittsdeutschen“ ausmachen könnte. So ist eine Gruppe, in diesem Fall eine Klasse, als Einheit sehr eng verbunden. Es wird eher kollektiv gedacht als individuell. Was nicht heißen soll, die Schüler wären in ihrem Charakter gleichartig. Es gibt die gleichen Rollen wie in jeder deutschen Schulklasse auch – ruhige Schüler und Draufgänger, Klassenclowns und sehr Strebsame. Aber den Zusammenhalt der Klasse und die Annahme der zugeteilten Rollen habe ich in Japan als selbstverständlicher wahrgenommen. Man betrachtet sich eher als Teil der Gruppe und in vielen Fällen hatte ich das Gefühl, dass viele ihre Rolle auch schätzen. Natürlich gibt es trotzdem Mobbing – ich glaube, sei es nun im Kindergarten oder unter Erwachsenen am Arbeitsplatz, es gibt kaum einen Ort, an dem es kein Mobbing gibt. Wirklich miterlebt habe ich es allerdings nicht. Gegenüber den Lehrkräften sind die Schüler gehorsam und freundlich. Ganz entgegengesetzt zu den hier in Europa gängigen Vorstellungen vom strikt durchstrukturierten und geregelten Fernen Osten verhält es sich

Fotos: privat (2), © ChenPG / Fotolia

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nicht so, dass Lehrer wie Lektoren, kommen, ihren Vortrag halten und danach wieder verschwinden. Die Schüler verbringen häufig viel Zeit mit den Lehrern, da die jährlichen Prüfungen viel Übung und spezielle Vorarbeit benötigen. Außerdem ist ein großer Teil der Freizeitaktivitäten in der Schule organisiert, also trifft man manche Lehrer auch außerhalb des Unterrichts. Auch wenn es von Schüler zu Schüler unterschiedlich ist, habe ich teilweise beinahe freundschaftliche Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern beobachtet. Im Hinterkopf muss man sich trotzdem immer bewusst machen, dass das sehr klare, hierarchische Modell der japanischen Schule – das übrigens das deutsche zum Vorbild hatte – dabei niemals außer Kraft gesetzt wird. Geschweige denn die noch verpflichtenderen, japanischen Gesellschaftskonventionen. Man könnte sie eher unsichtbare, aber gültige Gesetze ­nennen. Beschreibe doch mal einen typischen Schultag an einer japanischen Schule? Aufstehen war um 5.30 Uhr angesagt. Es gab zum Frühstück häufig etwas Warmes, wie Rührei und Bacon, und „Pan“, japanisches Brot. Um 6.00 Uhr ging ich ein gutes Stück zur nächsten S-Bahn-Station, stieg drei Mal um und kam endlich gegen 8.00 Uhr an meiner Schule an. Schule war regulär von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr, aber natürlich ließ ich mir die Nachmittagsaktivitäten nicht entgehen, weshalb ich meistens erst um 17.30 Uhr nach Hause aufbrach. Außerdem hatte ich auch an Samstagen Schule. Ein normaler Schultag hatte 6 Stunden, neben den normalen Fächern wie Mathe, Sport, Naturwissenschaften, Kunst, Geschichte, Englisch und Japanisch gab es zusätzlich „Shodo“ (Japanische Kalligraphie) und beaufsichtigte Stunden zum Lernen und Üben. Die Austauschschüler wie ich hatten na-

türlich besondere, auf unser Niveau zugeschnittene Japanisch- und Shodo Stunden. Die Nachmittagsaktivitäten, genannt Bukatsu, konnte man aus verschiedenen Angeboten wählen. In meinem Fall waren das Kendo (japanischer Stockkampf) und Basketball. Wenn man nach diesen langen Tagen noch Energie hatte, unternahm man noch etwas mit seinen Freunden oder ging direkt nach Hause, aß zu Abend, schaute ein wenig Fernsehen mit der Gastfamilie und ging schließlich zu Bett.

Wie ist das Verhältnis von Jungen und Mädchen? Wie ist das Verhältnis zwischen stärkeren und schwächeren Schülern? Gibt es da eine Hackordnung? Oder ist man eher hilfsbereit? Ich würde sagen, dass die Rollen von Jungen und Mädchen ganz verschieden sind. Nicht nur, dass sie selten in gemischten Grüppchen anzutreffen sind, auch im Unterricht verhalten sie sich unterschiedlich. Obwohl es ohnehin geordneter und ruhiger zugeht als in unseren Klassen, zeigen sich die meisten Mädchen folgsam und lernen gewissenhaft. Sie wirken ruhig und agieren meist, um die Harmonie, so sie denn einmal gekippt ist, wieder ins Lot zu bringen. Sie kichern und lächeln ungewöhnlich viel, finden alles kawaii (niedlich) und kümmern sich sehr um ihre Mitschüler und Mitschülerinnen. Jungen sind eher die stillen Typen, häufiger Einzelgänger, selten auch recht autoritär. Man spürt, dass viele männliche Jugendliche in dem Bewusstsein leben, dass sie einmal wirtschaftlich erfolgreich sein müssen, während den weiblichen Jugendlichen viel daran liegt, sich in Fürsorge und Hilfsbereitschaft zu üben. Das Verhältnis funktioniert gut, solange diese Rollen gewahrt bleiben – was im Normalfall der Fall ist. Stärkere und schwächere Schüler leben in einem Machtgefälle, auch wenn ich keine wirklichen Fälle von Mobbing erlebt habe. Man bemerkt dieses Gefälle vor allem durch die Bewunderung, die guten Schülern von Lehrern und ihren Klassenkameraden entgegen gebracht wird. Schlechtere Schüler bemühen sich sichtlich, aufzuholen. Sie sind selten Klassenclowns, sondern nehmen eher die Rolle der Stillen, beinahe Unsichtbaren ein. Eine Hackordnung konnte ich nicht ausmachen – aber es gibt Unterschiede


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in der Autorität und im Ansehen. Schulischer Erfolg ist eine Leistung und bringt dir Respekt und Bewunderung ein, sie macht wichtig und legitim. Damit verleiht sie auf eine gewisse Weise Macht im Mikrokosmos Schule. Hilfsbereit zu sein gehört aber zur Höflichkeit. Ein guter Schüler ist sich nicht zu schade, einem schwächeren zu helfen. Viel eher ist der schwächere damit nicht einverstanden, weil er es aus eigener Kraft schaffen möchte. Stimmt es, dass die Kinder so stark gedrillt werden? Welche Fächer sind besonders wichtig? Der Drill ist auf jeden Fall ein beherrschender Faktor. Da die Examen und die Abschlussnoten wichtig sind, wird viel gelernt, viel eingetrichtert, nach unseren Begriffen also viel gedrillt. Auch wenn ich keine Examen geschrieben habe (ich wäre wahrscheinlich gnadenlos gescheitert), wage ich zu behaupten, dass diese sehr viel exakte Wissenswiedergabe erfordern und daher lernintensiv sind. Und nach der Schule geht es gleich weiter, denn nur der Abschluss allein reicht noch nicht für die Uni. Um den Aufnahmetest der Universität zu bestehen, ist nochmal ein großer Lernaufwand nötig. Vorhersehbar: Die besten Unis haben die schwersten Tests. Und wer im ersten oder zweiten Anlauf nicht angenommen wird, hat noch schlechtere Chancen für zukünftige Versuche. Dieser dauernde Prozess des Aussiebens ist für die Schüler ein großer Druck, dem viele nicht standhalten. Nicht umsonst hat Japan eine sehr hohe Jugendsuizidrate. Ich denke, Mathe, Japanisch und Naturwissenschaften sind wichtige Fächer, weil die Jobs in Wirtschaft und Technik die begehrtesten sind. Wegen der ungemeinen Komplexität der geschriebenen Sprache kommt dem Fach Japanisch eine unvergleichbar wichtigere Rolle zu als bei uns dem Fach Deutsch. Es sind sehr gute Kenntnisse für die meisten Studiengänge nötig.

Wie würdest du die Unterschiede zu deutschen Schulen beschreiben? Zuerst einmal gibt es in Japan sehr viele Privatschulen unterschiedlicher Güte und dazu noch die staatlichen Schulen. Ähnlich wie in Amerika und England ist es aber so, dass diejenigen, die es sich leisten können, ihre Kinder auf teure Schulen schicken. Das Niveau der vermittelten Bildung ist für unsere Begriffe zwischen den staatlichen und den privaten Schulen sehr unterschiedlich. Und der Abschluss einer bestimmten Schule kann sich durchaus als entscheidend dafür erweisen, ob man auf seiner präferierten Universität angenommen wird. Deutsche Schulen bieten viel mehr Chancengleichheit. Andererseits sind viele der Schulen sehr gut ausgestattet. Eine logische Konsequenz aus den häufig erhobenen Schulgeldern. Die Schule beinhaltet ein breites Angebot an AGs und Sportarten, Freizeitaktivitäten, Instrumentenunterricht, etc. Ein sichtbarer Unterschied sind die Schuluniformen, die an allen Schulen getragen werden müssen. Auch wenn sie die Schüler untereinander egalisieren, grenzen sich teure Schulen mit teuren Uniformen von den weniger betuchten Schulen mit weniger teuren Uniformen ab. An Lebhaftigkeit und Geräuschpegel stehen die japanischen Schulen den deutschen aber in keiner Weise nach.


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Wie war es für dich, als du wieder in Deutschland an der Schule warst? Es war, als wäre ich in einer ziemlich losen Ansammlung von etwa gleichalten Schülern gelandet. Man ist sich ein wenig fremder in den Schulen hierzulande. Auch kam der kategorisierende Blick zurück, den die Schuluniformen unmöglich gemacht hatten – und ich war beileibe nicht als ­Befürworter von Uniformen nach Japan geflogen. Ich hatte mich darüber hinaus schnell an den Frontalunterricht gewöhnt. Das häufige Diskutieren im Klassenverbund kam mir im Vergleich nicht so zielführend, dafür aber auch nicht so langatmig vor. Zuletzt ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Struktur und Pünktlichkeit in japanischen Schulen ernster genommen wird als bei uns. Die wiedergewonnene Lockerung empfand ich als angenehm, was aber auch an mir persönlich liegen mag. Ich möchte mir nicht anmaßen, diese unterschiedlichen Handhabungen zu bewerten.

Kannst du dir vorstellen, in Japan zu studieren oder dort zu leben? Erste Frage: Nein, zweite Frage ja. In Japan studieren ist für mich keine besonders attraktive Aussicht. Das viele anstrengende Lernen und die (vor allem bei komplizierten Texten) kaum zu bewältigende Sprache wären Hindernis genug. Wer in Japan studieren möchte, sollte naturwissenschaftliche oder wirtschaftliche Fächern oder natürlich die japanische Sprache selbst studieren. Bei ersteren ist die Sprachproblematik nicht so gravierend, bei letzterem dürfte die Beschäftigung intensiv genug sein, um der oben genannten Beeinträchtigung entgegen zu wirken. In jedem Fall sollte man einen überdurchschnittlichen Ehrgeiz mitbringen und ein Organisationstalent (für das eigene Lernen) sein. Einem Auslandssemester gegenüber wäre ich jedoch nicht abgeneigt. In Japan leben käme für mich schon eher in Frage. Es gibt kaum fremdere Kulturen. Sicher wird einem als Europäer in Japan das ganze Leben nicht langweilig werden. Auch bietet die Landschaft viel – von der urbanen ­Superlative von Tokyo, der ich beispielsweise sehr zugeneigt wäre, bis zu den ländlichen Gebieten mit ihren alten Holzhäusern und tausenden Tempeln und Schreinen. Bei all dem darf man allerdings nicht vergessen, dass Japan nicht nur geographisch eine Insel ist, sondern auch kulturell und politisch. Und diese Insel ist wahrscheinlich die modernste und weltfremdeste zugleich. Ob ich so viel „Fremde“ in allen Lebensbereichen mein Leben lang aushalten kann, weiß ich nicht. Eine Zeit lang auf jeden Fall. Dennoch stehen die Chancen nicht schlecht, in all der Eigenheit die Welt aus den Augen zu verlieren. Herzlichen Dank, Tristan, für diesen Einblick in die andere Welt.


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Pfad­f inden ­perfekt?! ­S chulung im VCP VON FOLKE BRODERSEN, BERLIN UND JOST LAMBRECHT, HAMBURG

Wie leite ich eine Gruppe wirklich richtig? Auf was muss ich achten? Was muss ich können? Hast du dich das auch schon gefragt?

Großes Bild: Woodbadgekurs: mehr als Leiten lernen.

Learning by doing? Und du machst das einfach. Passend zum pfadfinderischen Grundsatz: „Learning by doing“. Vielleicht kannst du vorab schon mal in das Gruppenleitungsamt hereinschnuppern. Und dann besuchst du einen Kurs, um das richtig zu lernen. Aber reicht dafür ein ein- bis zweiwöchiger Kurs? Wahrscheinlich eher nicht. ­Eigentlich lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen: das Leiten einer Gruppe lernst du erst richtig in der Praxis, wenn du Erfahrungen machst und daraus lernst. Frei nach dem pfadfinderischen Grundsatz „Learning by doing“. Aber – warum gibt es dann Schulungen und welchen Zweck haben sie? Dies ist eine der vielen Fragen, mit denen wir uns im VCP derzeit beschäftigen. Sie ist nicht einfach zu beantworten, denn die Vorstellungen von Schulungen sind in jedem VCP-Land anders. Das, was wir üblicherweise als Schulung verstehen, also einen Kurs über einen längeren Zeitraum, kann dich schon auf deine Aufgabe vorbereiten. Ein Kurs vermittelt dir Methoden und Verfahrensweisen, die du dort in einem geschützten Rahmen erproben kannst. Gleichzeitig soll eine Schulung aber auch zu deiner persönlichen Entwicklung beitragen. Du kannst dort dein Wirken im Stamm und in der Gruppe zu reflektieren und erfahren, welche Talente und Fähigkeiten du hast, aber auch, was du vielleicht noch

lernen und üben musst. Sicher erlebst du das auch im (Pfadi-) Alltag. Aber eine Schulung unterstützt diesen Erfahrungsprozess. Sie zielt darauf, dass du dich anschließend deiner Aufgabe besser gewachsen fühlst, dass du weißt, wo du Unterstützung findest und welche Bedürfnisse und Rechte die dir anvertrauten Kinder und Jugendlichen haben. Und warum und wieso wir im VCP Pfadfinden so machen, wie wir es machen.

Schulungen verkürzen lange Wege Durch eine Schulung können einige Lernprozesse beschleunigt werden, die sonst sicher viele Jahre in Anspruch nehmen würden. Der gemeinsame Austausch über den Stamm hinaus und die Auseinandersetzung mit andere Traditionen, Meinungen und Erfahrungen trägt dazu bei. Eine Schulung kann den Weg dahin, eine guten Gruppenleiterin oder ein guter Gruppenleiter zu werden, deutlich abkürzen. Du siehst, der Anspruch, den wir an Schulung stellen, ist ziemlich groß. Deshalb stellt sich uns eine weiter Frage: Kann die Schulung dem derzeitigen Verständnis entsprechend wirklich all diese Erwartungen erfüllen? Müssen wir Schulung vielleicht ganz neu denken? Benötigen unsere jungen Gruppenleiterinnen und -leiter nach der Schulung weitere Begleitung? Sind neue Formen der Wissensvermittlung sinnvoll, zum Beispiel durch ­Tutoren? Wie siehst du das? Was würdest du verändern, was wünschst ihr du dir für die VCP-Schulungen der Zukunft? Über Anregungen, Wünsche und Kritik freuen wir uns immer. Schreibt an fg.schulung@vcp.de .

Foto: Andreas Kläger

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ruppenleitung zu werden ist dagegen einfach. Meist wird gerade irgendwo jemand gebraucht, vielleicht wirst du gefragt, ob du Lust dazu hast. Oder es wird einfach von dir erwartet, dass du das machst.


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Hören oder machen? Lesen oder schreiben? VON DIANE TEMPEL-BORNETT, KASSEL

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Gehörst du auch zu den Leuten, die aus Sicherheitsgründen einen Spickzettel mit in die Klassenarbeit nehmen und ihn dann aber nicht brauchen? Und Angst haben, dass er doch noch entdeckt wird?

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Musst du Sachen selbst ausprobieren? Bastelst du gerne an Dingen, damit du sie verstehst? Wenn du beim Sport Abläufe lernst, verstehst du sie besser beim Nachmachen als durch Erklärungen? Dann bist du der ­motorische Lerntyp. Wenn du mit anderen über eine Sache sprichst, behältst du sie dann besser als durch Zuhören? Erinnerst du dich an Diskussionen, die du vor längerer Zeit geführt hast? Lernst du gerne in Gruppen? Magst du Rollenspiele? Dann würde man dich als ­kommunikativen Lerntyp beschreiben. Im Internet findest du etliche Tests in unterschiedlicher Qualität, mit denen du herauszufinden kannst, welcher Lerntyp du bist. Passend dazu gibt es Tipps, um erfolgreicher zu lernen. Aber natürlich gibt es auch Kritik an der Lerntypentheorie, denn beim Lernen sind alle Sinne beteiligt.

Weißt du, wie deine Sinne beim Lernen ­funktionieren? Beim Hören beträgt die Erinnerungsquote 20 %, beim Lesen/ Sehen 30 % , beim Sehen und Hören 50 %, wenn man darüber zusätzlich noch diskutiert 70 %, und wenn man den Lernstoff mit praktischen Übungen verbindet, beträgt sie 90 %. Ihr seht: Lernen mit allen Sinnen kombiniert mit learning by doing ist der richtige Weg zum klug werden. Wie es Pfadfinderinnen und Pfadfinder schon seit über hundert Jahren eben ­machen.

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In der Uni besuchte ich die Vorlesungen, um meine Leute treffen. Denn was im Hörsaal erzählt wurde, rauschte an mir vorbei mit der Aussagekraft eines Wasserfalls. Für Klausuren und Prüfungen musste ich aus Büchern (!) nachlesen. Es sei denn, ich hatte mir in der Vorlesung Notizen gemacht. Die konnte ich mir merken. Damals fand ich das wunderlich, heute weiß ich, dass man mich als „visuellen Lern­ typen“ einordnen würde. Wie geht es dir beim Lernen? Kannst du dir merken, was du im Schulunterricht hörst? Verstehst du ein Tafelbild besser, wenn du es erklärt bekommst? Lernen durch Lesen ist allerdings mühsam, es sei denn, du liest dir selbst vor. Erinnerst du dich Nachrichten, die du im Radio hörst besser als an Fernsehnachrichten? Nerven dich beim Lernen Nebengeräusche? Dann bist du eher der auditive Typ.

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pickzettel waren für mich in der Schulzeit ein schwieriges T ­ hema. Hatte ich Vokabeln, Jahreszahlen oder Regeln in winziger Schönschrift auf ein Zettelchen geschrieben und an den absurdesten Stellen versteckt, brauchte ich es anschließend nicht mehr. Dafür blieb die Angst vor der Entdeckung. Die Anwesenheit des Spickzettels machte mich nervös. Die Abwesenheit allerdings auch. Ich brauchte ihn, um mich sicher zu fühlen, so wie die Hilfestellung beim Handstand­überschlag. Nur in Deutsch und Mathematik war ich frei davon. Deutsch konnte ich einfach und Mathe konnte ich einfach nicht. Für beide Fächer machte ich mir nicht die Mühe, Spickzettel zu schreiben.

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BREITGETRETEN

Die ­dunkelste Zeit ­Deutschlands VON IRA BAIER, KASSEL

Marschierende Jungs mit Fahnen – davon gibt es ­viele Schwarzweiß-Fotos in unserem Archiv. Sind das nun Hitlerjungen oder Pfadfinder?! Vor 70 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und damit die ­nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland. Grund für uns, ins VCP-Archiv zu schauen und zu fragen: Wie ­durchlebten ­Pfadfinderinnen und ­Pfadfinder das Hitler-Reich?

Zeitgeist

Um 1930 sollten deutsche Jungen und Männer möglichst stark und kämpferisch sein. Mädchen und Frauen hatten die Aufgabe, Kinder zu bekommen und die Familie zu versorgen. So lasen die Pfadfinder-Jungen in der anp über das Soldatenleben, die Mädchen übers Strümpfe stricken. Diese engen Rollenbilder verstärkten sich noch, als 1933 Adolf Hitler mit den Nationalsozialisten an die Macht kam.

Noch im selben Jahr schluckte die staatliche Hitlerjugend alle evangelischen Jugendgruppen. Von da an waren im Pfadfinden alle Trachten, Fahrten, Tänze und Spiele verboten. Weil die Nazis aber wussten, dass man damit Kinder und Jugendliche begeistern kann, wanderte, sang und zeltete nur noch die Hitlerjugend. Die Nazis haben die pfadfinderischen Ideen für ihre Zwecke missbraucht!

Judenfeindlichkeit Alexander Lion, dessen „Pfadfinderbuch“ 1909 das deutsche Pfadfinden begründete, war jüdischer Herkunft. Kritiker der Pfadfinderbewegung spotteten damals über den „Judensport in Wald und Feld“. Bis 1933 gab es in Deutschland Kadima (hebräisch „Vorwärts“), den ­ Jüdischen Pfadfinderbund. Die Nürnberger Gesetze erklärten 1935 ­jüdische Deutsche zu weitgehend rechtlosen Menschen. 1942 ­beschlossen die Nazis die endgültige Vernichtung allen jüdischen Lebens in Europa – etwa 6 Millionen Juden haben die Deutschen schließlich ­systematisch ermordet.

Wieso sind christliche Pfadfinder ­marschiert?! Deutschland hatte den Ersten Weltkrieg (1914–1918), den weltweiten Krieg mit Millionen Opfern, begonnen und verloren. Über den Anstifter verhängten die europäischen Nachbarländer im Versailler Vertrag harte Strafen. Deshalb fühlte die deutsche Jugend den Wunsch, ihr Land endlich wieder stark zu machen – auch militärisch! Deshalb übten auch christliche Pfadfinder-Gruppen Marschieren und Exerzieren.

Austritt aus dem ­Völker­bund. Eine Berliner EMPerin berichtet von diesem ­Ereignis: „Jedes Mädel strahlt. Das war ein­­herrlicher Abschluss des ­Tages …“

Schon 1930 übte eine ­Darmstädter CP-Gruppe den sogenannten ­„deutschen Gruß“

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Fotos: VCP-Archiv

Pfadfinden und Hitlerjugend


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Verbotszeit

1937 wurde das Christliche Pfadfinden ganz verboten. Trotzdem trafen sich die Mädchen und Frauen der TCP (Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen) weiter und schrieben verschlüsselte Rundbriefe. 1942 gründeten sie unter Gefahren den bis heute lebendigen Bund Casteller Ring. Heimlich hielten auch viele CPer und EMPerinnen Kontakt untereinander.

Wiederbeginn des Pfadfindens

Nach dem Krieg nahmen TCP (jetzt BCP), CP und EMP bald wieder ihre pfadfinderische Arbeit wieder auf. Doch die Trachten und Fahnen erinnerten fatal an die Uniformen der Hitlerjugend. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder mussten beweisen, dass sie mit ihren Halstüchern, Liedern und Lagerfeuern zu ihren friedlichen Wurzeln zurückkehrten. Großes Bild: Dieser freundliche junge Mann lächelt uns aus einer anp-Ausgabe von 1936 entgegen.

http://go.vcp.de/anp1502archiv Um klarer zu zeigen, was wann geschah, haben wir eine interaktive Zeitleiste entwickelt: Im Blog könnt ihr die Geschichte des Pfadfindens von ihrem Anfang über die Verbotszeit bis zum Wiederbeginn nach dem Zweiten Weltkrieg in Daten, Bildern und Filmen nachvollziehen.

­Pfadfinderisches Tracht- und Fahnen­tragen war ­verboten. Typische Elemente von Pfadfinden werden in die Hitlerjugend integriert.

1935

1936

Die interaktive Zeitleiste findet ihr hier:

go.vcp.de/anp1502archiv

Heimlicher Zusammenschluss einiger TCPerinnen zum Bund Casteller Ring

Verbot der CP und der TCP durch die Gestapo

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Ende des II Welt­krieges und Z­ usammenbruch der NS-Herrschaft

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BUCHECKE

Hannele Huovi

Die Federkette Hanser Verlag, München 2014

Maren Gottschalk

Die Morgenröte unserer Freiheit. Die Lebensgeschichte des Nelson Mandela.

Das Mädchen Eleisa wächst behütet auf, umsorgt von ihrer Amme. Trotzdem fühlt sie sich manchmal einsam. Ihre Mutter ist mit den Gedanken meist woanders, ihr Vater ist ständig auf Reisen. Eleisa besitzt eine besondere Gabe: Sie versteht die Sprache der Vögel. Und so wird das Land der Vögel zu ihrem heimlichen Paradies. Doch gerade da passiert das Schreckliche. Als sie sich wieder einmal aus dem Haus schleicht, um Vögel zu beobachten, geschieht ein Unglück: Ein junger Falke fühlt sich von Eleisa bedroht und greift sie an. Dabei verliert sie ihr Augenlicht. Beide werden vor das Gericht der Vögel gestellt. Dem erblindeten Mädchen springt unerwartet ein sonderbarer Verteidiger bei: ein buckliger Narr. Trotz der Hilfe fällt das Urteil hart aus: Das Gericht entscheidet, dass beide schuldig sind. Der junge Falke und Eleisa werden durch eine Federkette untrennbar aneinander gebunden. Sie sind nun aufeinander angewiesen. Die unfreiwilligen Reisegefährten treffen auf viele seltsame Gestalten, erleben merkwürdige Dinge. Dem gefangenen Vogel und dem blinden Mädchen springt wieder der Narr bei: ein buckliges Mädchen, genannt das Doppelgesicht. Sie ist das Symbol für die Dualität der Geschichte. Sie spielt zwischen Phantasie und Realität, zwischen Traum und Wirklichkeit. Als die drei die Welt der Menschen erreichen, merken sie, dass Übles droht. Die Menschen verlieren ihre Schatten. Und damit ihre Menschlichkeit. Ob die Reisegefährten trotz ihrer misslichen Lage helfen können und ihre Freiheit wiedergewinnen … sollte man selbst lesen. Das Buch fordert seine Leserschaft durch die vielen Sprünge, aber es lohnt durch seine Vielseitigkeit. Magisches Märchen und politische Parabel – hier wird einiges geboten.

Beltz Verlag, Weinheim 2013

vergibt Gardy Geuer

vergibt Diane Tempel-Bornett

Nach dem Fall der Mauer 1989 in Berlin geschieht kurz darauf, aber weit entfernt ein weiteres politisches „Wunder“. Am 2. Februar 1990 verkündet der südafrikanische Staatspräsident Wilhelm de Klerk die bedingungslose Freilassung von Nelson ­Mandela und hebt das Verbot der oppositionellen Parteien auf. Der berühmteste politische Gefangene der Welt kann nach 27 Jahren das Gefängnis verlassen. 1994 wird er zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Damit sind 40 Jahre Apartheid in Südafrika zumindest offiziell beendet. Geboren 1918, wächst Rohlilalhla (was so viel bedeutet wie „der Widerspenstige“) Mandela auf dem Land in einer afrikanischen Großfamilie auf. Er hütet als Fünfjähriger Ziegen und erinnert sich später: „Wie alle Xhosa-Kinder eignete ich mir Wissen durch Beobachtung an. Wir sollten durch Nach­ ahmung lernen, nicht durch Fragerei“. Freunde seines Vaters empfehlen, den aufgeweckten Jungen auf die Missionsschule der Methodisten zu schicken. Dort erhält er von seinen Lehrern, die sich die afrikanischen Namen der Schulkinder nicht merken wollen oder können, den „weißen“ Namen Nelson. Die Autorin erzählt nicht nur das Leben Mandelas, sondern es gelingt ihr, den politischen und historischen Kontext detailliert und so kundig zu erzählen, so dass die komplexe Geschichte klar und nachvollziehbar wird. Dabei schreibt sie mit Empathie, jedoch angenehm nüchtern. Das Buch ist so spannend, dass ich es in zwei Nächten durchgelesen habe. Und ganz nebenher lernt man auch noch viel dabei. Bei dieser Autorin wird einfach klar: Geschichte ist gelebtes Leben, Politik ist ein Abenteuer. Unbedingt empfehlenswert.

Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung ­warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de .

Cornelia Funke

Reckless. Das Goldene Garn. Dressler, Hamburg 2015 Das Goldene Garn ist der Abschluss der Trilogie um die Brüder Jakob und Will Reckless, die ihrem Vater John durch einen Spiegel in eine phantastische Welt gefolgt sind. Cornelia Funke nimmt uns dorthin wieder mit. Wir treffen Kami‘en, die Dunkle Fee und ihre Schwester, Fuchs und die Goyl, die Steinmenschen wieder. Die Reise führt diesmal in den Osten und so bevölkern die Figuren und Bilder dieser Märchenwelt das Buch. Die Autorin zeichnet ihre Figuren mit Liebe zum Detail: Nerron, der steinhäutige Spion, Donnersmarck, voller Furcht vor dem Fluch, der ihn verfolgt, der Zar, sein Bär und die schöne Zwergenspionin, die Baba Jaga, die russische Hexe, Vater John Reckless, unerkannt unter falschem Namen, die ebenso glänzenden wie grausamen Begleiter Sechzehn und Siebzehn; Will, der Gutherzige, dessen Naivität sogar ein Steinherz rührt, Clara, die dornröschengleich durch den Stich einer Broschennadel in den ewigen Schlaf sinkt. Doch die Hauptrolle in diesem Abenteuer spielt die Liebe, ob glücklich oder unglücklich. Die Dunkle Fee flüchtet vor ihrer Liebe zu Kami‘en und rettet dafür sogar das Kind, das er mit der verhassten Prinzessin Amalie bekommen hat. Ihre unzähligen Verehrer dagegen verwandelt sie in Motten. Das Goldene Garn zeigt, wer mit wem untrennbar verbunden ist. Und auch wenn sich die Gestaltwandlerin Fuchs mit dem attraktiven Spion Orlando einlässt, der goldene Faden verbindet sie mit Jakob. Der wiederum Angst genau davor hat, denn in großer Not hat er ihr erstes Kind dem Erlkönig versprochen. Cornelia Funke ist eine geniale Erzählerin, ihre Figuren sind facettenreich, die Wendungen überraschend, die Geschichte spannend, die Sprache schön. Aber an die faszinierende Tintenwelt reicht Reckless bei weitem nicht heran.

vergibt Diane Tempel-Bornett

Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Bilder: Verlage

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STÄMME VOR ORT

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Stamm Markgraf ­G eorg Wüstenselbitz VON HANS-BERTRAM PLOSS

Alle Fotos: Stamm Wüstenselbitz

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er Stamm Markgraf Georg wurde vor über 80 Jahre im gleichnamigen Dorf von Pfarrer Robert Dollinger gegründet. Das Dorf mit 800 Einwohnern und eigenem Pfarramt liegt in Oberfranken im Landkreis Hof und gehört zur Region Fichtelgebirge. Derzeit gibt es in der Region Fichtelgebirge (das sind Oberfranken und Teile der Oberpfalz) Pfadfinderinnen- und Pfadfindergruppen in Bayreuth, Himmelkron, ­Coburg, Rehau, Hof, Weiden, Wüstenselbitz und Trebgast. Unser Stamm besteht derzeit aus ca. 90 Mitgliedern, die eine Wölflingsmeute (Kindergruppe), fünf Sippen und eine Leiterinnen- und Leiterrunde bilden. Mit einer traditionsreichen Vergangenheit in unserem Rucksack geht es jährlich zweimal auf unser Stammeslager im Zelt oder einer der zahlreichen Jugendhäuser in Oberfranken. Außerdem besuchen wir unser Regions-Pfingstlager, Bundeslager, Landeslager und nehmen an Sommerlagern mit internationalen Gästen teil. So wurden unter anderem die Jamborees in Korea, Thailand, England und Schweden besucht. Zum 23. Jamboree in Japan hat sich auch ein tapferer Pfadi aus unseren Reihen angemeldet.

Beim ersten „Dinner in White“ anlässlich des Gemeindefestes haben wir federführend mitgewirkt! Wir engagieren uns in unserer Kirchengemeinde. So bieten wir ein jährliches Programm mit Gemeindefest, Waldweihnacht und unserem – über die Stadtgrenzen hinaus – bekannten Sonnwendfeuer. Das Abholen des Friedenslichtes in Nürnberg und anschließendem Verteilen im Dorf hat sich bereits als neue Tradition etabliert.

Pfadfinderin oder Pfadfinder zu sein heißt für uns… … als einzelner in einer Gemeinschaft zu leben und erleben. Die Gruppe ermöglicht dem Einzelnen vielseitige und interessante Erlebnisse und Erfahrungen. Die vielen Lager, Fahrten, Gruppenunternehmungen, Begegnungen, Spiele und Erkundungen sind die Orte, an denen Pfadfinden erlebt wird. Gut Pfad! VCP Wüstenselbitz

Oben Lagerfeuerrunde Unten Beim Dinner in white

Ihr findet uns auf Facebook

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KRIMSKRAMS

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−Teekesselchen finden Rätselgeschichten erzählen oder selbst erfinden −Knobel- und Rätselgruppenstunde −Knobelspiele selber basteln

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Ein gestresster Schüler sagt zur Lehrerin: „Ich finde auch nicht alles gut, was Sie machen. Aber renne ich deshalb gleich zu Ihren Eltern?“

Eine Blondine, eine Brünette und eine Rothaarige sitzen auf einer Insel fest. Da erscheint ihnen eine gute Fee und verspricht, jeder von ihnen einen Wunsch zu erfüllen. Die Rothaarige und die Brünette wünschen sich das Gleiche: Sie wollen beide wieder nach Hause. Die Fee schwingt den Zauberstab und schwupps, weg sind sie. Da meint die Blondine zur Fee: „Jetzt ist es hier aber total langweilig. Ich wünsche mir die anderen Mädels zurück!“

Ein halbwüchsiger Junge zu seinem Vater: „Hier ist mein Zeugnis. Und hier eine von mir zusammengestellte Liste renommierter Unternehmer, die nie das Abitur gemacht haben."

Der Lehrer schreibt 2:2 an die Tafel und fragt: „Was bedeutet das?“ „Unentschieden!“ ruft die Klasse.


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Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick)

KRIMSKRAMS

1. Eine Nussmischung mit Rosinen. 2. Ein Fluss, der durch Italien fließt. 3. Ein anderes Wort für schlau, klug oder intelligent. 4. Das Gegenteil von klug. 5. Im Sommer macht man das im Freibad. 6. Ein anderes Wort für Kenntnis. 7. Ein Buch, in dem gesammeltes Wissen aufgeschrieben ist. 8. Er war ein bedeutender Wissenschaftler der Physik mit grauen Wuschelhaaren. 9. Die Abkürzung für Intelligenzquotient. 10. Die Verbindung zwischen Mann und Frau. 11. Angestrengt über die Lösung eines Rätsels nachdenken. 12. Damit denken wir. 13. Was sollte man am besten vor einem Test tun? 14. Schlussfolgerungen richtig zu ziehen, basiert auf dieser Wissenschaft. 15. Eine Frage, deren Antwort witzig gemeint ist oder den Befragten veräppeln soll. 16. Ein intelligentes Säugetier, das im Wasser lebt.

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Umlaute wie ä, ü, ö werden im Kreuzworträtsel als ae, ue und oe geschrieben.

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KRIMSKRAMS

Energiekugeln Du brauchst:

40 g feine Hafe rflocken, 5 EL Orangensaft, 100 g getrockn ete Aprikosen , 50 g ­getrock Pflaumen, 30 nete g gemahlene ­Mandeln, 30 g Sesam

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So geht’s: Weiche die Ha ferflocken im Orangensaft ei Jetzt schneide n. die Aprikosen und Pflaumen klein und gib ganz sie dazu. Die M ischung püriers zusammen mit t du dem Sesam un d den Mandeln in einen Mixer fe in. Aus dem Teig kannst du nun mit angefeucht Händen kleine eten Bällchen form en. Die Bällche rollst du anschl n ießend je nach Geschmack in Kakaopulver, Se sam, gemahle nen Mandeln oder feinen Haferfl ocken. Diese kleinen Kugeln geben dir einen richt igen Energieschub!

1 Frau Schmidt steht genau hinter ihrem Sohn. Beide schauen in dieselbe Richtung, nämlich nach vorn. Trotzdem kann Frau Schmidts Sohn sagen: „Auf deiner Nase sitzt eine Mücke.“ Wie geht das? 2 Wenn es von Otto zu Paula ein Schritt ist, wie weit ist es dann von Anton zu Dora? 3 Der Flug von Rom nach München dauert 115 ­Minuten, der Rückflug von München nach Rom dagegen eine Stunde und 55 Minuten. Wie ist das zu erklären?


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So geht’s: Die Spiel ergruppe bestimm t eine Detektivin od er Detektiv. Sie od er er muss den Raum ve rlassen. Alle anderen denken sich nun ein en Kriminalfall au s. Jeder hat in diesem Fall eine Rolle: Op fer, Täter, Zeuge der Ta t, Freund des Opfer s etc. Wenn alle fer tig und eingewiese n sind, darf die Detek tivin oder der Detek tiv wieder hereinkom men und muss versu chen, mit Ja /Nein-Fr agen den Fall zu lös en. Jede und jeder da rf nur einmal die Au ssage verweigern. Ist der Fall gelöst, da rf jemand anders De tektiv werden.

Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick); Fotos: mediamilitia, © Alekss / Fotolia, © ryzhkov_sergey / Fotolia

enz stammt vom ens“ Das Wor t Intellig tswor t „intelleg af h sc n ge Ei en lateinisch g“, „verständig“. ti ch si in „e t ß ei u nd h als „Intelligenz“ en n h ic ze be er Forsch robleme zu lösen die Fähigkeit, P en. hänge zu erkenn und Zusammen Nicht nur viele Menschen, auch viele Tiere sind intelligent: → Vor 4300 Jahren haben Schimpansen Werkzeuge zum Nüsse knacken genutzt. In der Forschung wird dies als Zeichen von Intelligenz gewertet. → Auch Krähen und Raben sind erfinderisch. Um an Nusskerne zu kommen, werfen sie die Nüsse auf die Straße, damit Autos darüberfahren und dabei die Schalen zerstören. Dabei nutzen sie gezielt die Rot-Grünphasen der Ampeln. Mangrovenreiher werfen sogar Zweige als Köder ins Wasser und warten dann auf Fische, die sie sich schnappen können. → Bienen können ihren Schwestern den Weg zu weit entfernten Nektarquellen weisen.

Die intelligentesten Tiere sind die folgenden: Goffin-Kakadu, Kapuzineraffe, Elefant, Delphin , Ameise, Graupapagei, Schimpanse, Rabe/Krähe, Waschbär, Buckelwal, Orang-Utan, Ratte, Tintenfisch, Taube, Schwein und Portia-Spinne. Sie webt keine Netze, sondern kann Beutetiere (andere Spinnen, keine Sorge) erkennen und springt sie an. →N icht jede scheinbar kluge Problemlösung ist in der Tierwelt mit einem Denkprozess verbunden, viele von ihnen sind genetisch vorbestimmt. → In der Tierwelt unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten der Intelligenz: der handwerklichen, ökonomischen oder ökologischen (die Beziehung zur Umwelt), emotionalen und sozialen.


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Fahrtentipp: Mittelalter träumen – auf den Burgruinen in Pfälzerwald

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er Pfälzerwald ist an sich schon ein tolles Wandergebiet – besonders erlebnisreich präsentiert er sich aber an der Französischen Grenze, wo er auf die Nord-­ Vogesen trifft. Zwischen Dahn und Lembach erstrecken sich kilometerweite Wanderwege durch Wälder, über Wiesen und die vielen Hügel der Region. Roter, zerklüfteter Sandstein prägt das Bild – und unzählige Burgruinen, die zum Ausschauen, Klettern und sich ins Mittelalter träumen einladen. Und außerdem findet man in den Höhlen und Erkern dieser Ruinen immer einen trockenen Platz zum Schlafen oder Rasten. Noch gerade so mit Bus und Bahn zu erreichen bietet Buden­ thal einen guten Ausgangspunkt. Eine für den Anreisetag noch passende Abendetappe entfernt kann man sich zum Beispiel zur Wegelnburg oberhalb von Nothweiler durchschlagen oder man sucht sich schon auf dem Weg in Wald oder Schutzhütte einen Schlafplatz. Hat man dann die Burg erklommen, kann man dort den Tag ausklingen lassen und die Schlafsäcke ausrollen. Alternativ steht ein paar Meter weiter unten, nur einen Steinwurf vom Deutsch-Französischen Grenzstein entfernt eine kleine ­Schutzhütte. Für eine Gruppe von sechs Leuten recht eng, aber umso gemütlicher.

VON TILL SCHÖLLHAMMER

Am nächsten Morgen hat man dann die Qual der Wahl: ­ ohenbourg, Loewenstein, Fleckenstein, Froensbourg, H ­Wasigenstein, Arnsbourg? Welche Runde geht man und wie viele der Burgenruinen und Sandsteinfelsen nimmt man mit? Wer mag kann sich ganz frei treiben lassen, selbst wenn er keine Kohte eingepackt hat. Einen Schlafplatz findet man zwischen Ruinen und Schutzhütten auf jeden Fall. Besonders schön und urig fand ich – gerade im tiefen Winter – den „Stall“ der Froensbourg. Eine große ­Sandsteinhöhle direkt an der Ruine in der ein halboffener Brunnenschacht geradezu einlädt, ein kleines, heimliches Feuer zu machen. Auch hier beweisen die eingeritzten Symbole ganz verschiedener jugendbewegter Bünde, dass ihr garantiert nicht die ersten seid, die hier lagern oder Lieder singen.

Und wer weiter in die Nordvogesen will, findet hier noch Tipps dafür …

http://go.vcp.de/anp1502burgen

Bild: © links: Till Schöllhammer, rechts Stefan „Löffel“ Tönnies

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Heute: Genussvolle Gemüsesuppe Lauchzwiebeln und Knoblauch in Öl anbraten und mit Brühe ablöschen. Hühnerfleisch und Lorbeerblatt dazugeben und 10 Minuten kochen. Gelegentlich umrühren. Das restliche Gemüse hinzugeben und noch einmal 15 Minuten kochen. Das Lorbeerblatt entfernen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit frisch gehackter Petersilie servieren. Guten Appetit!

Heute: Warum ­bleiben Tomaten so lange heiß? Bild: © Francesca Schellhaas / Photocase.com

400 g Hühnerfleisch 300 g Kürbis aus dem Glas 250 g Broccoli 250 g Zucchini 200 g Möhren 100 g Lauchzwiebeln 200 g Tomaten 150 g Paprika 1 Lorbeerblatt 1 Knoblauchzehe 1 EL Öl 1,25 l Gemüsebrühe 3 Lorbeerblätter Salz, Pfeffer, Petersilie

FRAGEN AUS DER GRUPPE

Habt ihr euch schon einmal an einer heißen Tomate die Zunge verbrannt, obwohl der Rest der Speise angenehm temperiert war? Egal ob auf einer Pizza, in einer Ratatouille oder einer leckeren Gemüsesuppe: Die Gefahr, sich an Tomaten den Gaumen zu verbrennen, ist sehr hoch. Schuld daran ist die hohe Wärmekapazität von Wasser, die dafür sorgt, dass wasserreiche Lebensmittel wie Tomaten, Gurken, Paprika oder Zucchini nicht so schnell abkühlen wie andere Lebensmittel. Ähnlich wie bei heißem Kaffee oder Tee dauert es eben länger, bis dieses Gemüse wieder abkühlt, da die Oberfläche der Tomate im Vergleich zum Fruchtfleisch relativ klein ist. Die Schale verlangsamt den Abkühlungsprozess ebenfalls. Deshalb gilt der alte Merksatz: Umso größer das wasserhaltige Lebensmittel, desto länger müsst ihr pusten, um euch nicht den Gaumen zu verbrennen.

Illustrationen: © jabu | Jascha Buder

Dieses leckere Rezept ist äußert kommunikativ, denn man kann mit der ganzen Sippe gemeinsam schnippeln und schnacken. Hier ist euer Einkaufszettel für 6 Personen:

Bild: © lama-photography / Photocase.com

AUS DEM HORDENTOPF


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GLOBUS

Auf der Schwelle zu Europa Olaf Eybe suchte Pfade in Moldawien und fand viel mehr … VON OLAF EYBE, ESSEN

Diese Seite: Hinter dem Grenzbalken liegt Transnistrien, aber an diesem Übergang ist Schluss für Touristen. Rechte Seite: 1: Herrscherdenkmal in Tiraspol 2: Russische Panzer gibt es in Transnistrien nicht nur als Denkmäler. Unter Tarnnetzen stehen sie an der Dniester-Brücke in Bender. 3: Eingefleischten Fußballfans ist der vom Konzern Sheriff gesponserte Verein „Sheriff Tiraspol“ vielleicht ein Begriff, denn die Mannschaft schaffte es schon in den internationalen Fußball. Eine eigene Liga hat Transnistrien nicht. Tiraspol kickt in der moldawischen Liga. 4: Gleichberechtigte Verkehrsmittel 5: Vitalie Iacubitchii, Mitglied des National Counsels der NSAM, freut sich über die Mitbringsel aus Deutschland. 6: Die Finanzchefin der moldawischen Pfadfinderorganisation Natalia ­Covalciuc-Zmuncila und Olaf Eybe.

Und die Pfadis … Und dann stand ein erstes Treffen mit den moldawischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern NSAM an. In einem typischen Lokal bei leckeren mit Käse gefüllten Teigtaschen und moldawischen Rotwein – Moldawien hat einen exzellenten Ruf als Weinproduzent – war das Eis schnell gebrochen. Wir redeten Deutsch, Rumänisch, Russisch und Englisch durcheinander. Ich stellte den VCP vor. Vitalie Lacubitchii, Mitglied des National

Alle Fotos: Olaf Eybe

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as willst du denn in Moldawien? Wo ist das überhaupt?“ Diese Fragen hörte ich häufiger, als ich mich im April auf den Weg in das kleine Land zwischen Rumänien und Ukraine machte. Um alle Vorurteile gleich auszuräumen – ich habe weder mit dem Frauenhandel noch dubiosen Export-Import-Geschäften zu tun. Gemeinsam mit zwei Freunden wollte ich dieses noch relativ unbekannte Land erkunden. Und die Pfadfinderinnen und Pfadfinder dort kennenlernen.

Im Vorfeld fragte ich in VCP-Kreisen nach Kontakten in Moldawien, aber die meisten vielgereisten VCPler mussten passen. Mit Hilfe sozialer Netzwerke fand ich die dann National Scout Association of Moldova (NSAM) und – engagierte Ansprechpartner. Unsere Basis für die Erkundungen des noch landwirtschaftlich geprägten Armenhaus Europas wurde eine Wohnung in der Hauptstadt Chisinau. Da wir wenig Zeit hatten, aber viel sehen wollten, liehen wir uns einen japanischen Kleinwagen, der einiges auszuhalten hatte. Die Straßen abseits der wenigen Hauptstrecken sind häufig eher Sand- oder Schotterpisten und besonders bei Regen eine Herausforderung für verwöhnte deutsche Autofahrer. Die Halbmillionenstadt Chisinau – Moldawien hat insgesamt ca. 3 Mio. Einwohner – präsentierte sich als quirlige Großstadt, in der hauptsächlich Banken und Handy-Shops zu sehen waren. Spannend fand ich den riesigen zentralen Basar. Dort gab es fast alles zu kaufen und die Gerüche und Farben waren einfach überwältigend. Allerdings war Fotografieren häufig absolut unerwünscht. Später erfuhren wir, dass viele Moldawier schlechte Erfahrungen mit Menschen aus dem Westen gemacht haben. „Unser Land wird häufig sehr negativ dargestellt und andere ziehen sich an unserer Armut und unseren Schwächen hoch “, erklärte Maria Mursa, die u.a. als Übersetzerin für verschiedene NGOs arbeitet und uns mit Rat und Tat zur Seite stand.


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Councel der NSAM, erklärte die Strukturen des moldawischen Verbandes: „Die NSAM wurde nach der Wende Anfang der 1990er Jahre gegründet – vorher war Moldawien eine Sowjetrepublik – und hat inzwischen rund 2.400 Mitglieder in sieben Regionen. Jungen und Mädchen sind in den gleichen Gruppen.“ Die inhalt­ liche Arbeit ähnelt sehr der des VCP, nur das C hat keine Entsprechung, auch wenn die Mehrheit der Moldawier orthodoxe Christen sind. Im Vordergrund stehen soziale Aktivitäten und der Umweltschutz. Hinzu kommen die Schulung von pfadfindertypischen Inhalten und die Verbandsarbeit. „Bei uns gibt es vier Altersgruppen, die ihre eigenen Abzeichen haben: Club Scouts (7  –  10 Jahre), Adventurer (11  –  14 Jahre), Explorer (15 – 17 Jahre) und Rover (18 – 21 Jahre) und schließlich die Scout Leader, die die Gruppen koordinieren und die nationalen Aktivitäten planen“, ergänzt ­ Natalia ­Covalciuc-Zmuncila, die Finanzchefin der NASM.

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Einmal Moldawien kreuz und quer

Zeitreise nach Transnistrien

Wir wollten aber auch möglichst viel über das Land erfahren, und der einzige Reiseführer über Moldawien war nicht sehr hilfreich. Aber wir bekamen reichlich Tipps: Highlights waren der Besuch eindrucksvollen Festung in Soroca im Norden Moldawiens an der Grenze zur Ukraine und ein Ausflug zum malerisch gelegenen Kloster in Orheiul Vechi und zu den dortigen Höhlen. Ein Muss war ein Abstecher in das Gebiet Gagausien (ca. 150.000 meist turkstämmige Einwohner), das über eine weitgehende Autonomie verfügt. Wir fragten auch nach der Sicherheitslage in Transnistrien, das zwischen 1990 und 1992 im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion durch Sezession von Moldawien entstand. Aber die Informationen blieben widersprüchlich. Letztlich gaben Hinweise der Pfadfinder den Ausschlag: „Die Lage in dem von russischen ;Friedenstruppen’ bewachtem Staat, der weltweit nicht anerkannt ist und in dem es keine konsularische Betreuung für Bundesbürger gibt, ist sicher!“

Mit Karte und Navi fuhren wir über Nebenstrecken nach Osten. Unvermittelt tauchten kleine Wellblechhütten und eine Schranke auf: die Grenze! Nach Gesprächen mit den russisch sprechenden Beamten erfuhren wir, dass dieser Übergang nur für den „kleinen Grenzverkehr“ nutzbar ist. Touristen – auch wenn die Grenzer sich nicht vorstellen konnten, dass es so etwas in Moldawien gibt – müssten einen anderen Übergang benutzen. Wir folgten den Beschreibungen, und nach einer Off-Road-Einlage erreichten wir eine größere Straße. Zum Glück waren wir für die Grenztruppen uninteressant und nach rund einstündigen Einreiseformalitäten, in deren Verlauf wir Einfuhrsteuern für unseren Leihwagen bezahlt hatten, stolze Besitzer einer Vignette wurde, die uns das Benutzen der Straßen in Transnistrien erlaubte, wechselten 30 Euro den Besitzer und für uns öffnete sich die Schranke. Aber nach rund fünf Stunden hatten wir wirklich genug vom grauen Alltag im Schatten von Lenin, russischen Panzern und dem allmächtigen Konzern Sheriff. Gegen Ende der Reise kam es dann zu einer weiteren Begegnung mit den moldawischen Scouts. Im Hauptquartier der NSAM, das aus zwei kleinen Büros besteht, wurden Geschenke ausgetauscht. Auf Begeisterung stießen handbetriebene Aufladegeräte für Handy­ akkus. Nach dem Tausch der Halstücher wurde vereinbart, weitere Treffen durchzuführen. Vielleicht ist auch die Ankunft des Friedenslichtes in Wien eine gute Gelegenheit für ein Wiedersehen mit den neuen Pfadfinderfreunden in Moldawien.

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http://go.vcp.de/ anp1502moldawien


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VORSCHAU

Mit den richtigen Zeichen auf den Weg machen… VON PETER MESTEL, FÜRTH

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benteuer, Spiel, Geheimnisse ­entdecken. Davon erzählen die Waldläuferzeichen, die im Zentrum des neuen VCP-Corporate Designs stehen. Ein Satz von gut 50 Zeichen, handgezeichnet und immer in Verbindung mit auffälligen Farben, ergänzen ab Herbst das VCP-Zeichen und die VCP-Stufenfarben. Die Waldläuferzeichen begleiten Pfadfinderinnen und Pfadfinder von Beginn an. Sie finden sich bereits 1907 in „Scouting for Boys“,viele Gruppen haben sie weiterentwickelt und sogar eigene Zeichensätze für sich definiert. Sie sind visueller Ausdruck des „abenteuerlichen unterwegs sein”, des Erkundens der eigenen Umgebung und der Interaktion mit anderen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Mit ihnen können Spuren und Hinweise hinterlassen und auf Besonderheiten oder Gefahren hingewiesen werden. Geheimnisvoll, aber kein Geheimcode: Wir wollen mit den Waldläuferzeichen Außenstehende nicht ausschließen. Deshalb bekommen die Zeichen immer ein kleines Sternchen an die Seite. Das Waldläuferzeichen wird entschlüsselt. Die Idee dahinter: Pfadfinden ist weit mehr als nur Wald und Lagerfeuer, Halstuch und Rucksack. Das wollen wir mit dem neuen ­Corporate Design transportieren. Die erste Phase der Kreation schließen wir gerade ab und wollen dann in den kommenden Wochen, zusammen mit der Agentur „Wegewerk.” aus Berlin, Gestaltungsrichtlinien erstellen, die VCPerinnen und VCPer in der korrekten Anwendung unterstützen.

Ab Herbst soll dann die VCP-Bundeszentrale komplett mit den neuen „Geschäftsdrucksachen” ausgestattet werden. Dann wird es die Elemente, wie die Waldläuferzeichen und die überarbeitete VCP-Wortbildmarke, auch auf www.vcp.de zum download geben. Zum Ende des Jahres wird es voraussichtlich die ersten Produkte in neuer Gestaltung bei Freizeit- & Fahrtenbedarf im Online-Shop geben. Das neue CD definiert die gesamte „visuelle Identität” unseres Verbandes. Neben Briefpapier, Visitenkarten und Formularen für das Mitglieder­ wesen gehören dazu auch unsere Arbeitshilfen oder die Internetseite. Aber das VCP-CD natürlich besteht aus mehr als nur Waldläuferzeichen. Unser VCP-Zeichen bleibt unverändert, aber unsere Wortbildmarke – also Zeichen + Verbandsname – wurden angepasst. Dazu gibt es noch eine neue „Hausschrift”, die „Roboto”, die kostenlos verwendet werden kann. Abgerundet wird das Ganze durch fünf neue Layoutfarben, die das bestehende Farbschema der Stufenfarben e ­ rgänzen. Der Aufwand für die Einführung einer komplett neuen Gestaltung, die sich durch alle Verbandsmedien ziehen soll, ist enorm. Wir werden in diesem Jahr beginnen, neue Arbeitshilfen und andere laufende ­ Publikationen umzustellen. Zur Fachgruppen­tagung 3.2015 im September wird die Bundesleitung mit den Arbeitsgruppen der Bundesebene erste Überlegungen zur Neugestaltung von Homepage und VCP-Blog machen. Auch die Gestaltung unsere anp ist ein Thema. Die Einführung des neuen VCP-CDs läuft also „scheibchenweise” und soll Mitte 2016 abgeschlossen sein. Bis September stellen wir immer wieder neue Informationen zum aktuellen Stand in den VCP-Blog unter

http://www.vcp.de/pfadfinden/

Fotos: © Wegewerk

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vcp Pfadfinden


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SERVICE/REAKTIONEN

Vorschau anp 3|15

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Termine Wann?

Veranstaltungen/Schulungen/ Seminare

Ort

03.07. – 05.07. Bundesleitung 04

Bundeszentrale

Abenteuer …

28.07. – 08.08. World Scout Jamboree

Yamaguchi, Japan

Im Herbst berichten wir immer über Abenteuer – und zwar eure!

01.08. – 15.08. Bundesfahrt

Pfälzer Wald/Nordvogesen

03.08. – 10.08. Mittelalterwoche

Burg Rieneck

28.08. – 30.08. Bundesleitung 05

Bundeszentrale

04.09. – 06.09. Treffen 50+

Burg Rieneck

11.09. – 13.09. Fachgruppentagung 03

Burg Rieneck

Teilt sie uns mit – eure kleinen und großen ­Abenteuer. Wir freuen uns auf eure Geschichten und Bilder.

18.09. – 20.09. anp Redaktionssitzung 03

Bundeszentrale

Schreibt/mailt an: anp@vcp.de

25.09. – 27.09. Bundesrat III

Burg Rieneck

oder an

25.09. – 27.09.

Treffen erweiterte ­Bundeslagerleitung

Burg Rieneck

VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 34121 Kassel

10.10.

Landesversammlung ­Mitteldeutschland

nn

Die nächste Ausgabe von anp thematisiert:

Foto: elfgenpick

Vielleicht seid ihr in Japan auf dem Jamboree unterwegs? Dann habt ihr bestimmt viel zu erzählen. Oder ihr habt mit eurer Gruppe die Vogesen erkundet und wart bei der ersten Bundesfahrt dabei? Vielleicht habt ihr aber auch was ganz anderes gemacht …

Errata: Der Judaskuss Peinlich: Nun haben wir uns so viel Mühe mit dem Bild zum Judaskuss gegeben. Und dann war es nicht das Bild von Caravaggio, sondern von Giotto. Giotto di Bondone lebte von 12566 bis 1337 in Florenz und gilt als Wegbereiter der italienischen Renaissance. Entdeckt wurde er, so sagt es die Legende, weil er schon als kleiner Hirtenjunge naturgetreu zeichnen konnte. Dabei wurde er von dem Künstler Cimabue entdeckt und als Lehrling aufgenommen. Giotto malte in Rom für den Papst und wurde reich und berühmt. Schließlich wurde er sogar D ­ ombaumeister in Florenz.

23.10. – 25.10. BL– Klausurtagung

Bucher Berg

23.10. – 25.10. Jamboree– Nachbereitungstreffen

Bundeszentrale

24.10. – 25.10. Landesversammlung Nordrhein

Solingen

29.10. – 01.11. Vortreffen Roverway 2016

Bundeszentrale

06.11. – 07.11. anp Redaktionssitzung 04

Bundeszentrale

06.11. – 08.11. Singetreffen

Burg Rieneck

08.11. – 14.11. Woodbadge– Kurs 58

Bad Nauheim

09.11. – 11.11. Hauptberuflichenkonferenz 02

Bundeszentrale

13.11. – 15.11. Bundesleitung 06

Bundeszentrale

13.11. – 15.11. AustauschBar

Kassel Jugendherberge

13.11. – 15.11. Landesversammlung Sachsen

nn

20.11. – 22.11. Jamboree Nachtreffen

Burg Rieneck

04.12. – 06.12. Bundesrat IV

Burg Rieneck


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Adress-Etikett bitte hier anbringen

Klug geworden?

Inhalt

V

AUS DEM VERBAND

VORNEWEG NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND LEADERSDELEGATION IN SIMBABWE ������������������������������������ 04 VORTREFFEN ZUR BUNDESFAHRT ������������������������������������������ 05 RÜCKBLICK AUF DIE LANDESVERSAMMLUNGEN ������������������ 06 DIE NEUE JAMBOREETRACHT ������������������������������������������������ 08 REFORMATIONSJUBILÄUM ���������������������������������������������������� 09 RÜCKBLICK AUF DEN KIRCHENTAG IN STUTTGART ��������������� 10

Foto: Andreas Kläger

RÜCKBLICK AUF DIE BUNDESVERSAMMLUNG ��������������������� 12

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CHRISTLICHES LEBEN

HIMMELSLEITER DIE KÖNIGIN VON SABA �������������������������������������������������������� 14

P

PFADFINDEN

BREITGETRETEN

In der jüdischen Tradition wird ihre Geschichte mehrfach aufgenommen. Sie ist hier eine emanzipierte Frau. Im Christentum ist sie im Neuen Testament für Jesus ein Vorbild für die gegenwärtige Generation: Jesus sagt: Nehmt Euch ein Beispiel an ihr. Sie ist aus der Ferne gekommen, um Salomo, den Friedensfürst, kennenzulernen, und sie hat keine Mühe gescheut. Aus A. Witt: Die Königin von Saba �������������������� 14

Aber wenn wir nicht alleine in der Milchstraße sind – wieso haben wir noch nichts von den Außerirdischen mitbekommen? Vielleicht haben sie gar kein Interesse an uns, sind viel höher entwickelt und können mit uns gar nichts anfangen. Aus V. Kunberger: Außerirdische Intelligenz? �������������� 19

KLUG WERDEN ���������������������������������������������������������������������� 17 AUSSERIRDISCHE INTELLIGENZ1���������������������������������������������� 19 SCHULALLTAG IN JAPAN �������������������������������������������������������� 20 BILDUNG IM VCP �������������������������������������������������������������������� 24 HÖREN ODER MACHEN – ÜBER LERNTYPEN ������������������������ 25 ERSCHRECKENDE FUNDSTÜCKE �������������������������������������������� 26 BUCHECKE ����������������������������������������������������������������������������� 28 STAMMESVORSTELLUNG: WÜSTENSELBITZ ���������������������������� 29

Foto: Stamm Wüstenselbitz

KRIMSKRAMS ����������������������������������������������������������������������������� 30 KELLERTREPPE ���������������������������������������������������������������������������� 34 GLOBUS: MOLDAWIEN ���������������������������������������������������������������� 36 NEUE FARBEN, GEHEIME ZEICHEN – DAS NEUE CD ������������������ 38 SERVICE �������������������������������������������������������������������������������������� 39

Es gibt die gleichen Rollen wie in jeder deutschen Schulklasse auch – ruhige Schüler und Draufgänger, ­Klassenclowns und sehr Strebsame. Aber den Zusammenhalt der Klasse und die Annahme der zugeteilten Rollen habe ich in Japan als selbst­ verständlicher wahrgenommen. Aus T. Schumann: Japan ist eine Insel. ����������������������� 20


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