10 Campus
Journal Die Zeitung der Universität Zürich
Nr. 2, April 2014
DIE UZH IN ZAHLEN
Fundraising zur Förderung von Forschung und Lehre
FRAGENDOMINO
Matthias Mahlmann und Bettina Dennerlein
495 2012 nahm die UZH Einnahmen aus dem Fundraising in Höhe von 36 Millionen Franken entgegen. Dies entspricht einem Anteil von knapp 3% des universitären
Welche arabische Lyrikerin lesen?
Gesamtbudgets. Mit den Einnahmen aus dem Fundraising konnten insgesamt 495 Projekte aus Forschung und Lehre gefördert werden.
Aufteilung nach Spenden und Sponsoringbeiträgen Die FundraisingEinnahmen teilen sich auf in 91% Spenden und 9% Sponsoring beiträge (Zuwendungen mit Gegenleis tungen).
Spenden
Sponsoringbeiträge
91%
9%
Zusammensetzung der drei Fördergruppen nach Volumen Die grösste Spendergruppe setzt sich aus Stiftungen und weiteren NonProfit Organisationen zusammen. Sie fördert die Universität Züirch mit einem Spen denanteil von 73% am gesamten Fund raisingVolumen. Unternehmen unterstützen Projekte mit Spenden und Sponsoringbeiträgen in einem Volumen von 23%. Privat personen spenden in einem Volumen von 4%, meistens in Form von Legaten.
4%
Privatpersonen
23%
Unternehmen
73%
Stiftungen / NPO
Quelle: Abteilung Fundraising, Zahlen von 2012 (SAP FI und Drittmitteldatenbank); Illustration: A. Toda
Matthias Mahlmann, Professor für Rechtstheorie, Rechtssoziologie und In ternationales Öffentliches Recht, richtet die nächste DominoFrage an Bettina Dennerlein, Professorin für Gender Studies und Islamwissenschaft: «Welches Gedicht einer arabischen Lyrikerin der Gegenwart sollte man lesen?» Bettina Dennerlein antwortet: «Meine erste Reaktion auf die Frage, die Matthias Mahlmann mir durch das UZHJournal stellen liess, war folgender Gedanke: ‹Das kann ich nicht machen!› Denn Arabische Lyrik gehört nicht zu meinen Arbeitsgebieten. Sie gehört nicht zur Sozial und Geschlechtergeschichte Nordafrikas. Zudem schien mir der Rahmen ‒ die arabische Literatur mit ihren zahlreichen Nationalliteraturen ‒ viel zu gross. Doch dann begann ich, über die Perso nen und Werke nachzudenken, die mich persönlich beeindruckt haben und von denen ich jenseits meiner eigenen Spezia lisierungen Wichtiges gelernt habe. Und da fiel mir die 1926 geborene palästinen sische Dichterin, Wissenschaftlerin und Literaturkritikerin Salma Khadra Jayyusi ein. Zunächst wäre da ihr eigenes frühes künstlerisches Schaffen als Vertreterin der modernen arabischen Lyrik zu nen nen. Dabei ist auch ihr Werk inhaltlich geprägt von den grossen palästinensi schen Themen, die sich um Geschichte, Nation, Identität und Heimat drehen. Daneben kommen auch feministische Anliegen zum Tragen. Einflussreicher je doch, zumindest unter internationalen Gesichtspunkten, war und ist Jayyusis
Engagement für die Verbreitung arabi scher Poesie und Prosa in englischer Übersetzung. In diesem Sinne hat sie im Jahr 1980 das Projekt PROTA (Project of Translation from Arabic) ins Leben gerufen. Hinzu kommen ihre zahlreichen wis senschaftlichen Veröffentlichungen zur arabischen Literaturgeschichte, aber auch ihr intellektuelles Wirken über das Feld der Literatur hinaus. 1992 hat Jayyusi eine Anthologie der modernen palästinensischen Literatur (Originaltitel: ‹Anthology of Modern Palestinian Lite rature›, Columbia University Press) her ausgegeben und diese mit einer umfang reichen Einleitung versehen. Darin wür digt sie in programmatischer Absicht das literarische Schaffen Palästinas jenseits seines allgegenwärtigen politischen Ent stehungskontextes. Das ist nicht nur in literaturtheoreti scher Hinsicht ein zentrales Anliegen der Autorin. Von ihrer Suche nach der Erneuerung und Unabhängigkeit künst lerischer Ausdrucksformen zeugt ihr in die besagte Anthologie aufgenommenes Gedicht mit dem Titel ‹The Woman›. Und so habe ich doch noch, zumindest indi rekt, eine Antwort gefunden auf die Frage, welches Gedicht einer arabischen Lyrikerin quasi Pflichtlektüre sei.» Bettina Dennerlein richtet die nächste Domino-Frage an Andrea Riemenschnitter: «Haben Geister in China ein Geschlecht?» – Zuletzt im Domino (Bilder v. r. ): Bettina Dennerlein, Matthias Mahlmann, Lutz Jäncke, Margit Osterloh, Christoph Riedweg, Edouard Battegay, Mike Martin, Sabine Kilgus.
WAS MACHT EIGENTLICH EINE …
... Gartenpädagogin?
Evelin Pfeifer ist Botanikerin und Gartenpädagogin im Botanischen Garten der UZH. Sie konzipiert Führungen und koordiniert öffentliche Veranstaltungen wie das jährliche Frühlingsfest und den Tag der offenen Tür der Forschungsinstitute.
Evelin Pfeifer unterhält sich mit einer Doktorandin über deren Arbeit zu südafrikanischen Gräsern. Zu den Aufgaben der Gartenpädagogin gehört auch, die Forschung, die im Botanischen Garten betrieben wird, für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen.
Rund 7000 Pflanzen lassen sich im Botanischen Garten entdecken. Evelin Pfeifer erstellt in Absprache mit den Gärtnerinnen und Gärtnern immer wieder neue Informationstafeln mit Wissenswertem über die verschiedenen Pflanzenarten.