Der Tocororo liebt die Freiheit

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Der Tocororo liebt die Freiheit Doc Winkler


Über dieses Buch Der Tocororo liebt die Freiheit. In einem Käfig stirbt er sehr schnell an Traurigkeit, sagen die Kubaner. Mit ihm teilen sie ihren Freiheitsdrang. Vor allem in diesem Sommer. Es ist der erste nach dem Rücktritt ihres Máximo Líder. Es ist ein Sommer voller Ho!nung, Skepsis und eines unbändigen Willens, etwas zu verändern.


Der Tocororo liebt die Freiheit

Reportage aus einer Zwischenwelt Kuba im Jahr 1 nach dem Rücktritt des Máximo Líder von Doc Winkler

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"Bienvenido! A la Habana. Willkommen in der Stadt der Gegens채tze und der Herzlichkeit.


I love Cuba, but I do not like it!

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Zum Abschied wehen die Fahnen: fünf blau#weiße Streifen, ein rotes Dreieck mit einem darin liegenden fünfzackigen weißen Stern. In den letzten Wochen hat uns die kubanische Flagge allerorts begleitet. Nun entfaltet sie sich das letzte Mal für uns, hier in der Abflughalle des Flughafens José Martí in Havanna. Sie wird getragen vom leichten Wind der Klimaanlagen. 25 Pesos Convertibles kostet uns der amtliche Stempel, der uns die Ausreise erlaubt. Kühl fixiert die junge Kubanerin bei der Kontrolle des Passes den Ausreisenden. Sie ist hübsch, doch ihr Dienstgesicht streng. Nahezu teilnahmslos winkt sie mich aus ihrem Land. Ich verkneif mir lieber ein aufmunterndes Lächeln. „"Gracias, Cuba!“, sage ich still. Die Verkäuferinnen im Duty Free dürfen um so freundlicher mit den Abreisenden flirten und sie zum Kauf der letzten Souvenirs verführen. Die restlichen CUC, wie die Peso Convertible kurz genannt werden, müssen aus der Tasche. Denn ausführen darf man das Inselgeld nicht. Eigentlich nicht. Keiner prüft den vermeintlichen Devisenschmuggel. Eine Flasche siebenjähriger Havanna Club soll nun doch noch mit. Zehn Euro für einen Liter, das Schnäpschen ist ein wahres Schnäppchen. "Adios, hasta luego, Cuba!


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Zehn Stunden später wird mich ein spanischer Zöllner genau um diese Flasche in meinem Handgepäck wieder »erleichtern«. Die letzte Errungenschaft von der karibischen Insel wird in Madrid vor dem Umstieg in den Flieger nach Berlin in bereitgestellte Container gleiten. Die Spanier sammeln, was Kubareisende an flüssigen Souvenirs mitbringen und $ in der Regel die hundert Milliliter EU#Norm übersteigen. Dem leisen Spott der spanischen Zöllner ist man sich sicher. Immerhin: Einige Schritte entfernt von der »Flaschensammelstation« der Zöllner kann man sich im Duty Free den echt kubanischen Rum nach europäischem Recht kaufen $ für schlappe 25 EUR. „Kubanischer Duty#Free#Bereich ist in Europa nicht anerkannt“, belehrt der Zöllner. Er hat wohl irgendwie recht.

Wir kommen aus einer Zwischenwelt: Kuba. Die Zeiten der spanischen Kolonialzeit sind lang her. Kaum vorstellbar mehr, dass einst spanische Eroberer von den Amerikanern der Insel verwiesen wurden. Sozialismus? So richtig soll der ja nie auf der Insel angekommen sein. Wohin der aktuell propagierte chinesische Weg führt, darauf kann man gespannt sein. Republik Fidel? Nun, darüber, wie viele Fäden der Mann mit dem starken Charisma heute noch in der Hand hält, scheiden sich die Geister. Totgesagte leben eben länger. Was wird mit Kuba in diesem historischen Jahr 2008 geschehen? Antworten auf diese Frage gibt es in diesen Tagen viele: Jeden Tag eine andere. Kuba findet fast 50 Jahre nach der Revolution gerade zu neuem Leben.

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Der Tocororo liebt die Freiheit. In einem Käfig stirbt er sehr schnell. An Traurigkeit, sagen die Kubaner. Sie lieben dieses Bild. Sie lieben ihren Vogel. Blau, weiß, rot $ der Tocororo trägt die Farben Kubas. Er ist o%ziell ihr Nationalvogel. Und er ist es in den Herzen der Kubaner. Mit ihm teilen sie ihren Freiheitsdrang. Vor allem in diesem Sommer. Es ist der erste nach dem Rücktritt ihres Máximo Líder. Es ist ein Sommer voller Ho!nung, Skepsis und eines unbändigen Willens, etwas zu verändern. Es ist ein Sommer voller Ungeduld. Wirklich? In Kubas Hauptstadt Havanna ist davon nichts zu merken. Nicht auf den ersten Blick. Es sollen wohl einige Touristen mehr geworden sein, die sich in der Altstadt aneinander vorbeischieben, um dieses Kuba des Fidel Castro noch zu erleben. „Noch mal Sozialismus gucken. Wer weiß, was hier kommt“, sinniert eine deutsche Touristin, warum sie die Insel, die wie ein Krokodil geformt ist, bereist.

Dank einiger Millionen aus dem Weltkulturerbefonds findet Havanna gerade zu neuer Farbe zurück. Das lässt die Guides anderes berichten, als über die aktuelle Situation im Land zu philosophieren. Oft zum Unleid der gekommenen Touristen. „Der soll uns doch lieber erzählen, was sich hinter den bröckelnden Fassaden abspielt“, brummelt die Dame fast ungehalten. Kopfschüttelnd betrachtet sie die Warteschlangen vor den Bodegas mit den fast leeren Regalen und die fast nicht wieder herzustellenden, maroden, immer noch faszinierend schönen Kolonialzeithäuser. Animiert das die Einheimischen nicht zum politischen Diskurs? Auf dem Platz vor dem legendären Hotel Inglaterra, dem Parque Central, im Angesicht des geistigen Kopfes der kubanischen Revolution, José Martí, diskutieren Männer zu Dutzenden, wild gestikulierend, laut, fast schreiend. Im direkten Wortgefecht stehen sie wie in einem Hahnenkampf gegenüber.


Es ist eine der »Heißen Ecken«, die vor allem Männer zusammenführt. In solchen reden sich die Habaneros täglich die Köpfe heiß # vor allem über Baseball. Politik? Kein Thema. Nicht hier. Nicht so. Nicht laut. Die Themen des Tages sind dennoch allgegenwärtig. Nur leiser. „Wir leben vom Tourismus.“ Adriana tre!e ich am Abend in einem Straßencafé. Besser: Sie tri!t mich. Bei einem kubanischen Bier macht sie mir klar, dass es nicht ihre Sache ist, für ein paar Peso Convertible im Monat Touristen zu bedienen oder ihnen in den Geschäften, in denen man nur mit diesen Devisen zahlen kann, die für Kubaner oft unerschwingli# chen Dinge des Alltags zu reichen. Neben Zuckerrohr und Nickel ist der Tourismus der größte Devisenbringer für das Land. „Doch dafür, dass du einem Touristen die besten Dinge in den Hotels, Restaurants und den Geschäften empfiehlst, bekommst du gerade mal zehn CUC im Monat.

Wir leben von den CUC, die wir uns zusätzlich verdienen.“ Adriana zischt ihre Unzufriedenheit über diesen Zustand durch ihre weißen Zähne. Sie formt das passende deutsche Wort dazu. Ihre Augen suchen die Straße vor uns ab. Dann spricht sie weiter: „Wir haben auf Kuba eine Menge Probleme.“ Ich schätze Adriana auf 25. „Danke für das Kompliment. Ich bin schon über 30.“ Betont streicht die dunkelhäutige Schöne über ihren hautengen, mariposaweißen Hosenanzug. Sie rückt sich in Pose, fährt mit ihren Händen dorthin zurück, wo ihr Anzug, leicht geö!net, wohldosiert zwei Wölbungen freigibt. Kubanerinnen lieben es, zu zeigen, was sie haben. Adriana hat eine kleine Tochter, zwei Jahre. Sie holt ein kleines, quadratisches Foto aus ihrer Handtasche. Adriana und ihre Tochter wohnen im Stadtteil Vedado, im »Neuen Havanna«, einige Seitenstraßen von der Altstadt entfernt.

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Um sich und die Kleine zu ernähren, tanzt die Schöne in einer Bar eines Nobelhotels. In den Hotels gibt es alles, wovon die Menschen in den Vierteln drum herum nur träumen. Die junge Frau erzählt, dass sie einige Zeit in Deutschland gelebt habe. Eigentlich habe sie nur für einen Monat ihre Schwester besuchen wollen, die hier verheiratet ist. „Doch dann wurden es zehn Monate.“ Der Lebensstil in Deutschland gefällt der jungen Frau. Für kubanische Peso ist er nicht zu haben. Das weiß sie. Ebenso nicht für zehn CUC im Monat staatlich zugesicherten Lohnes. „Wir leben von den Touristen.“ Ihre Geste ist einladend. Eindeutig. Mehr als zwei Millionen Ausländer besuchten im letzten Jahr Kuba. Sie verteilen sich über die Insel und tre!en doch immer wieder an den schönen Orten zusammen. Kuba ist eben reizvoll, malerisch, abenteuerlich, spannend. Und natürlich schön.

Jede Region hat etwas ganz besonderes. Über Tausend Kilometer liegen zwischen West und Ost. Was macht Kuba so unverwechselbar, so außergewöhnlich? Es ist dieser Mix aus landschaftlich atemberaubender Schönheit dieser Insel, aus kultureller Vielfalt, menschlicher Wärme, Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit, der beeindruckt. Um so mehr, weil die Menschen ihrem Alltag immer noch mit viel Frohsinn und einer hohe Improvisationskunst begegnen. Um Kuba zu erleben, muss man über die Insel reisen. Viñales ist eines der schönsten Regionen des Inselstaates. 80 Kilometer westlich von Havanna gelegen findet man idyllisch im Viñalestal gelegene Tabakfelder, kann den Bauern beim Maniokanbau zusehen und in Santo Tomás in den zweitgrößten Höhlenkomplex Lateinamerikas hinaufsteigen. Unweit des Viñales#Tales, im Herzen der Sierra del Rosario gelegen,


hat die kubanische Regierung ein ökotouristisches Großprojekt entstehen lassen. Gern wird es den Touristen vorgeführt. Und selbst die Habaneros kommen allsonntäglich in die eineinhalb Stunden entfernte Bergregion, um sich dieses Projekt anzuschauen und im Rio San Juan mit seinen kleinen Wasserfällen im grünen Dickicht des Flusslaufes zu baden: Comunidad Las Terrazas. Die Gemeinde ist Teil des Biosphären# Reservates Sierra del Rosario der UNESCO. Tausende von Bäumen sind in den letzten Jahrzehnten hier gepflanzt worden. Es ist eines der ehrgeizigsten Wiederau!orstungsprojekte Kubas. Die Bewohner der Gemeinde sind Teil dieses Projektes. Dafür konnten sie aus ihren Hütten in moderne Fincas und Häuser umziehen, die hier in die Landschaft eingepasst wurden. Nur wenige haben es vorgezogen, weiter am Rand der Siedlung in ihren Palmendachhütten zu wohnen.

Alle arbeiten sie für das Projekt. In der Kolonialzeit wurde in den Bergen Raubbau an der Natur betrieben: Holz für den Schi&au, für die Zuckerrohr# und Ka!eeplantagen. Heute werden Touristen über die alten Trockenplätze für den Ka!ee, die »Secaderos«, geführt. Sie sehen die Reste der »Barracones«, in denen die Sklaven eingepfercht waren, die auf den Plantagen schufteten. Unter einem Palmendach können sie den Mühlstein drehen, unter dessen Schwere früher die Ka!eebohnen ihre Schalen verloren. Heute kocht María Hernández für die Touristen den Ka!ee. Der trägt ihren Namen: »Café María«. Emotionaler, erlebbarer ist wohl keine Ka!eemarke. Aufgebrüht wird er in einem Sto!filter, der einem Frauenstrumpf ähnelt. Als das Projekt startete, bekochte María die Touristen noch in ihrer eigenen kleinen, für die Region typischen Palmendachütte. Heute lächelt sie freundlich den Touristen

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aus ihrem neuen Wohnzimmer in einem terrassenförmigen Neubau zu, wenn diese in der kleinen Cafeteria an ihrem „Café María“ nippen. Nur manchmal, wenn María sich unbeobachtet fühlt, zeigt ihr von den Jahren gezeichnetes Gesicht Nachdenkliches.

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Marías Caféteria liegt am Fuße des Vier# Sterne#Hotels »Moka«. Von dessen Terrasse aus hat man einen imposanten Blick über das Tal. In den Blumenrabatten vor dem Hotel schwirren Kolibris aufgeregt von Blütenhals zu Blütenhals. Teak# und Mahagonibäume umgeben den kleinen Komplex, auch der Almancigo# Baum wächst hier wieder. Er trägt eine rote Rinde, die so leicht zu pellen ist wie die Haut der Touristen nach einem Sonnen# brand. Die Einheimischen nennen ihn deshalb »Touristenbaum« $ und warnen ihre Gäste, die Sonne auf der Insel nicht zu unterschätzen.'

Die Touristen kommen vor allem aus Kanada, Spanien, Großbritannien. Deut# sche halten sich hingegen immer noch mit Reisen auf die Karibikinsel zurück. Aus den USA kamen im letzten Jahr weniger. Der Euro bestimmt den Kurs des Peso Convertible. Neben dem ungünstigeren Wechselkurs wird den Amerikanern beim Umtausch der Dollar zusätzlich ein Servicezuschlag von zehn Prozent abgezogen. Eine bittere Pille. Russische Touristen, die vornehmlich in Varadero ihren All#Inclusive#Urlaub machen, werden von den Kubanern eher skeptisch gesehen. Glaubt man den Statistiken, so gibt jeder Tourist im Schnitt täglich etwa 25 CUC aus, so um die 20 Euro. Zum Vergleich: Der staatlich garantierte Monatsverdienst betrug bislang etwa 300 kubanische Pesos. Das sind etwa 13 CUC. Soviel zahlt der Tourist für ein viergängiges Mittagsmenü in einem Restaurant.


„I love Cuba, but I do not like it!“ # „Ich liebe Cuba, doch ich mag es nicht!“ Ernesto arbeitet in einer Bäckerei in Santa Clara. 72 Stunden für knapp acht CUC im Monat, erzählt er. Ernesto trägt zufällig den gleichen Vornamen wie der Volksheld »Che« Guevara, der in diesem Städtchen Batistas Militärwaggons stoppte. »Che« ist auf Kuba allgegenwärtig. Mehr noch als Fidel. In Santa Clara noch ein wenig mehr. Auf einem Hügel an der Einfahrt zu der Provinzhauptstadt, auf der Plaza de la Revolucion, thront sein überdimensionales bronzenes Denkmal. Im Mausoleum darunter liegt »Che« seit 1997 begraben.' Ernesto sagt: „Ich bin kein »Che«.“ Und bitter sinniert er: „Unser Sozialismus ist nicht real, die Revolution nicht sozial. Kuba ist schön für die Touristen, für uns ist das Leben schwierig. Was unsere Regierung erreicht, geht zu Lasten der Kubaner und unserer Umwelt.“

Ernesto bricht unser Gespräch jäh ab: "Policia! Wir verabreden uns, uns in der nächsten Seitenstraße erneut zu tre!en. Der Osten ist rau, selbst in der Tonart ist man rebellischer als im Westen der Insel. Dies liegt wohl mit am wirtschaftlichen West#Ost#Gefälle. Spätestens wenn man das Mekka der All#Inclusive#Touristen, den Badeort Varadero, hinter sich gelassen hat und durch die reizvolle Berg# und Regenwaldlandschaft der Sierra del Escambray fährt, spürt man, dass die Uhren in diesen Provinzen anders ticken: Langgestreckte Bergdörfer, riesige staatliche Zuckerrohrplantagen, Fabrikanlagen, deren beste Zeiten vorbei sind. In der Schönheit der alten, teils erstaunlich gut erhaltenen, malerischen Kolonialstädte wie Trinidad, Santa Clara, Camagüey oder Bayamo herrscht rege Betriebsamkeit: Touristenbusse und meist fahrradfahrende Einheimische, Pferdekarren jeder Größe.

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Es ist ländlicher, einfacher als in der Nähe des großstädtischen Havannas. Und man ist hier traditionell aufmüpfiger. Die Geschichte dieser Provinzen erählt die Geschichte der kubanischen Unabhängig# keitsbewegung. Vom 42 Meter hohen Wachturm Torre de Iznaga blickt man über Valle de los Ingenios hinüber in die Berge der Sierra del Escambray. Zuckerrohrplantagen und Sklavenhaltung sind mit der Region verwachsen, Zeugen der Unabhängigkeitskriege sind überall zu finden. Zuletzt formierten »Che« und Fidel in diesen Provinzen ihre aufständischen Bauern. Geblieben ist das rebellische in den Urteilen über die aktuelle Situation. Ernesto ist unruhig als wir uns in der Seitenstraße wiedersehen. Die Polizeistreife macht ihm Sorgen. Er will mir lieber die revolutionären Stätten außerhalb des Zentrums zeigen. Vielleicht, weil er glaubt, auf dem Weg dorthin ungestörter zu sein. Oder sind es doch eher die CUC, die er als

Freizeitguide von mir als Touristen für die Führung erwartet. Während er noch über die Notwendigkeit von Veränderungen in seinem Heimatland und über nötige Verbesserung des Lebens philosophiert, greift der junge Mann in den abgetragenen Markenlaufschuhen und dem schlottrig an seinem Oberkörper hängenden T#Shirt in die Hosentasche seiner ausgebeulten Leinenhose. Er zieht ein zerknülltes Rezept heraus. Es trägt ein aktuelles Datum. Ernesto erzählt von seiner kranken fün(ährigen Tochter. Sie brauche das Penicillin dringend, liege krank Zuhause.' Doch um das Rezept einzulösen, muss der besorgte Vater vier Peso Convertibles zuzahlen. Ernesto kommt schnell auf den Punkt: Ob ich ihm nicht die vier CUC geben könne. $ Zurück in Deutschland werde ich in einem Internetblog lesen, dass ich nicht der Einzige bin, den Ernesto in diesem Sommer angesprochen hat. Ein Student schreibt, dass er einen Mann, so Anfang vierzig, im Zentrum von Santa


Clara getro!en habe. Sein Name: Ernesto. Er wollte vier CUC $ diesmal für seine durchgelaufenen Turnschuhe. Es gibt viele Ernestos auf Kuba. Sie wollen sich ein Stück vom Devisenkuchen Tourismus abschneiden. Sie müssen es. Etwa 1600 Peso benötigt eine vierköpfige Familie monatlich, um sich über Wasser zu halten. Über den normalen Verdienst ist das nicht möglich. Also lässt man sich was einfallen. Der Tourismus ist für die Kubaner somit nicht nur das Schaufenster zu einer Welt, in der man leben möchte. Er weckt den Hunger nach mehr Freiheit, größerer Eigeninitiative, Selbstverwirklichung. Das können auch die personalisierten Lebensmittelkarten nicht wettmachen, auf die die Kubaner Mehl, Eier, Bohnen, Reis, Öl und ihre »Arbeiterzigarren« bekommen. Fleisch ist selten, wenn es überhaupt welches außerhalb der CUC#Läden oder

der Bauernmärkte für Monedas nationales, die kubanischen Pesos, gibt. Auch der freie, unentgeltliche Zugang zu Bildung ist kein soziales Argument mehr. Ebenso nicht das für latein# wie für US# amerikanische Lebensverhältnisse fortschrittliche, mit europäischen Standards indes nicht vergleichbare Gesundheitssystem. Schon längst haben die Kubaner ihre sozialen Schichten selbst definiert und nach Bevölkerungsgruppen eingeteilt, die entweder direkt vom Tourismus partizipieren, in den staatlichen Verwaltungen und in der Politik arbeiten oder über Verwandte und Bekannte im Ausland einen Zugang zu Devisen haben. In dieser Klassifizierung schwingt Verbitterung mit. CUC $ das sind Devisen fürs Land. CUC $ das ist noch mehr das Überlebensgeld für jeden Kubaner. An dieses heranzukommen, macht die Inselbewohner erfinderisch und lässt sie meisterhaft improvisieren.

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Schon bei unserer nächtlichen Ankunft auf der Insel hatte uns auf am Flughafen in Havanna ein kleiner Trupp Ko!erträger beherzt und äußerst zuvorkommend empfangen. Schneller als wir noch begreifen konnten, wechselten die Ko!er in die Hände der freundlichen Träger. Wir meinten, es gehörte zum Service unserer Reisegesellschaft. Mit unseren Ko!ern eilten die Männer zielstrebig unserem Bus entgegen. Vor dem geö!neten Heck unseres Kleinbusses zeigten sie uns die flache Hand. Sie erwarteten ihr »Servicegeld« von uns. Einer hält uns einen 10#Euro#Schein unter die Nase. Kein Wort, dass er diesen Betrag erwartet. Aber der verdutzte, vom 13#stündigen Flug noch benebelte Europäer versteht es so $ und zahlt. Dabei hätte ein CUC nach dem Kuba#Service#Knigge schon gereicht: »Gib das, was dir die erbrachte Leistung Wert ist!« Doch die Lektion lernen wir erst später im Bus auf der Fahrt nach Havanna.

Kubaner sind gute Verkäufer. Sie verkaufen dir alles. Ein Lächeln, eine Pose für das Urlaubsfoto, das Heranwinken eines Taxis )das meist noch einem Freund gehört*, den Parkplatz vor einem Restaurant. Sie zeigen dir das Grabmahl von Ibrahim Ferrer auf Havannas größtem Friedhof Colón. Sie weisen dir die nächste Toilette, wenn sie die Notdurft in deinem Gesicht erkennen. # Immer für mindestens einen CUC. Immer garniert mit kleinen Geschichten, über die Familie, die Kinder, das Leben in Kuba. Glaubt man diesen, so haben alle Kubaner zwischen drei bis fünf kleine Kinder, eine kranke Frau oder zumindest eine betagte Mama, die versorgt werden müsste. In den Museen und auf den Festungen versuchen die Wächterinnen der einzelnen Kemenaten, durch Einzelführungen der Touristen ihr schmales Gehalt aufzubessern. Je nach Anzahl der Gemächer kann so ein Museumsbesuch die Urlaubsbörse schon mal beträchtlich schmälern.


Wer sich nicht zu einem festen "NO, gracias! durchringen kann, zahlt. Bei allem bleiben die Kubaner stets freundlich. Kein böses Wort, selbst nicht, wenn man sich erfolgreich den Serviceavancen entzogen hat. Als ich Fernando begegne, erkennt er in mir den Touristen. Er kämpft sich in der Musikkneipe Casa de la Trova in Santiago de Cuba zu mir durch, bietet mir in einer Mischung aus Englisch und Spanisch Zigarren, CDs, eine Casa für die Nacht an. Als er sieht, dass ich ohne Begleitung bin, winkt er sein Mädchen herüber. Tags darauf sehen wir uns wieder. Am gleichen Ort. Nur bin ich bin diesmal in Begleitung kubanischer Freunde. Fernando kommt zu uns. Ein kurzer Wortwechsel. Fernando entschuldigt sich, herzlichst. Es tue ihm leid, mich als Touristen »angemacht« zu haben. Ein Lächeln kann er sich dabei nicht verkneifen: Ob ich ihm trotzdem ein Bier spendiere?

Kubaner verkaufen alles. Fast alles. Nicht ihre Würde und nicht ihre Freundlichkeit, die den Aufenthalt auf der Insel so angenehm macht. Die Einführung des Pesos Convertible 2004 entfachte in den Kubanern die Jagd nach dem CUC. Es ist ein Geschäft, das die Regierung selbst mit starken Polizei# kontrollen in den touristischen Zentren nicht einschränken kann. Die Kubaner entwickeln in diesem Business jene Eigeninitiative, die ihnen bürokratische Hürden und übermäßig hohe Steuern sonst verleitet. „Wirtschaftlich können wir uns nicht frei entfalten“, sagt der junge Mann im Parque Céspedez. An dem Platz steht das Rathaus, von dessen Balkon aus Fidel Castro 1959 den Sieg der Revolution verkündete. Für ein Land, dessen junge Menschen gut ausgebildet sind, kann die Gängelung in der wirtschaftlichen Entfaltung der nachrevolutionären Generationen alsbald zurückschlagen.

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Jeder fünfte Kubaner ist nach 1980 geboren. Auch darin begründet sich maßgeblich die große Ungeduld, die im Land herrscht. Politik interessiert eher weniger. Es ist die Ökonomie.

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„Wir wollen leben!“ Martín, Mitte 20, verbessert sich: „Wir wollen jetzt leben.“ Die Revolution ihrer Väter und Großväter, die in den Denkmälern und in den politischen Losungen weiterlebt, ist für die Mädchen und Jungen seines Alters Teil der Geschichte. Sie wollen sich verwirklichen, ihr Leben in die Hand nehmen. „Dazu brauchen wir Freiheit.“ Martín sieht die Ungeduld, die seine Landsleute treibt, um die immer noch gegenwärtige ökonomische Krise zu überwinden. Belustigt und bissig zugleich erzählt er, was aus den Betrieben förmlich herausgeholt wird, um die eigene Lage zu verbessern. Ka!ee, Seife, diverse Ersatzteile ... All das, was man zu CUC machen oder ins rege Tauschgeschäft einfließen lassen kann. '

Er erzählt, wie der Versuch der Regierung fehlschlug, den Kubanern besseren Ka!ee in die Tüten abzufüllen. „Das ging zwei Monate gut.“ Martín schlürft mit panto# mimischen Talent genüsslich die ersten Tassen nach Fidels »Ka!eereform«. Er verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse, die beschreiben soll, wie der Ka!ee wenige Wochen später )wieder* schmeckte: In den Abfüllbetrieben wurde der Ka!ee für den »Eigenbedarf« abgezwackt # und wie ehedem wieder gestreckt. Wohin geht die Reise der Kubaner, nach Fidel, mit Raoul, nach dem Parteitag im Herbst? Von den Amerikanern erwartet Martín keine Hilfe. Wie er, so denken die meisten Kubaner. Der nördliche Nachbar hätte mit der jahrzehntelangen Blocka# depolitik wesentlich zur misslichen Lage beigetragen. Die Maßnahmen, die die USA nach dem für Kuba verheerenden Hurrikan im Jahr 2004 gegen die Familien auf der Insel ergri!, hat die Situation verschärft:


Heute ist der Kontakt $ und das bedeutet Devisenfluss $ zwischen den in Kuba und in den USA lebenden Familienmitgliedern weitaus schwieriger als noch vor Jahren. Russland steht für die alte Sowjetunion. Von der fühlt man sich seit Anfang der 90er Jahre verraten. China, Venezuela, Vietnam sind die Partner der Jetzt#Zeit. Ihre Leistungen werden gehuldigt, ihre Produkte gepriesen, ihre Investitionen auf der Insel geachtet. So kommen die Reisebusse, mit denen die Touristen durch das Land chau%ert werden, aus China, ebenso hunderttausend Computer, mit denen in Schulen und in der Verwaltung gearbeitet wird. Mit Kanada und China hat man gemeinsame Großprojekte zur Nickelförderung. Venezuela hat einen umfangreichen Kooperationskatalog mit Kuba beschlossen. Erdöl für Kuba, dafür unentgeltlicher Zugang für junge Venezuelaner an den Hochschulen und Unviersitäten der Insel und zum Gesundheitsbereich.

In Kuba soll wirtschaftliche Entwicklung einher gehen mit sozialem Fortschritt. Sozialprojekte wie die Rekonstruktionen von Schulen, Polikliniken, Kranken# häusern stehen in den Staatsplänen. Doch für all das hat der Staat kaum das nötige Geld. Lange wurden von Bürgern initiierte soziale Projekte nur deshalb geduldet, weil die Regierung selbst nichts entgegensetzen konnte. Eines dieser Projekte entstand um den in Havanna bekannten Künstler Salvador. Zusammen mit Mitstreitern in einem Stadtteil Havannas versucht er, in einem der »Proyectos Comunitarios« die soziale und kulturelle Entwicklung des Stadtteils in die eigene Hände zu nehmen. Die Müll# abfuhr wird hier ebenso selbst organisiert wie die Sanierung von Wohnräumen in der Gemeinschaft oder die Betreuung von Kindern. Computerkabinette werden ausgestattet, die im Stadtteil befindliche Poliklinik unterstützt.

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Einige wenige Mittel erhalten die Initiatoren von staatlicher Seite. Angewiesen sind sie auf Spenden. In der Regel auf die von Touristen, die die Projekte besuchen, und auf die von Reiseveranstaltern, die eine Stippvisite zu diesen Projekten in ihre Programme einbinden. Mit diesem »Joint Venture« pflegt man Kultur und Brauchtum in den Projekten und finanziert sich selbst. 20

„Wir haben eine Krise, wir brauchen Optimismus, wir brauchen Kuba. Wir brauchen mehr Raum für Eigeninitiative.“ Ob Raoul Castro dies alles bewerkstelligen kann? Martín verzieht die Mundwinkel. „Er geht ja auch schon auf die 80 zu.“ Rodrígez in den Bergen der Sierra Maestra kann die Skepsis eines Martín aus Santiago de Cuba und Sätze eines Ernesto in Santa Clara überhaupt nicht verstehen. „Das kann kein Kubaner gesagt haben“, kommentiert der durchtrainierte Mann

mit seiner keck sitzenden Kappe Gesagtes. „Na klar haben wir viele Probleme, aber wir werden diese lösen.“ Das Lamentieren sei typisch für die Städter, meint er. Für ihn ist es klar: Die sollen einfach arbeiten und sich nebenbei ein Schwein halten. In den Bergen der Sierra Maestra führten einst »Che« und Fidel die revolutionären Bauern zusammen. Alles ist viel einfacher in dieser Gegend, aber nicht unbedingt ärmer. Die Beziehungsgeflechte der Kubaer sind vielleicht noch enger gestrickt als in der Stadt, die Versorgungslage durch die eigene Ackerbau# und Viehzucht nicht ganz so von Lebensmittelkarten abhängig, der Lebensstil noch vorrevolutionär $ und die Natur atemberaubend schön, trotz der Umweltsünden, die sich aus der »einfachen Lebensweise« ergeben. Für Rodrígez ist das eines der schönsten Gegenden Kubas. Und er ist sich sicher: Wir werden dieses Kuba verändern. Schritt für Schritt. Der Tocororo liebt die Freiheit.


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Wohnen in Havanna hat einen gewissen nostalgischen, morbiden Charme. Der Zerfall der Innenstadt ist dramatisch. Er gibt der Stadt ihr Gesicht.


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Unverwechselbares Havanna. Von ihren schmalen Balkonen mit den verzierten Gittern aus beobachten die Kubaner des Treiben auf der StraĂ&#x;e $ oder ihre Nachbarn.



Dicke Rauchschwaden ziehen aus den Kraftwerken 端ber die Bucht von Havanna, 端ber die Stadt hin端ber zu den Wohnh辰usern.


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Wie kann man diesen Verfall stoppen? Blick vom Grandhotel Inglaterra zum Stadtteil Vedado, dem ÂťNeuen HavannaÂŤ.


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Sie stammen aus dem Amerika der 50er Jahre # und fahren, fahren, fahren.



Blick auf den Parque Central, der nachts besonders seinen barocken und neoklassischen Charme ausstrahlt, und 端ber das Teatro Garcia Lorca hinweg auf das Capitolio Nacional.


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Seit 1982 gehört der Stadtkern Havannas zum Weltkulturerbe. Farbenprächtige Straßenzüge und morbide, kaum rettbare Architekur wechseln einander ab.


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Havannas Prachtstraße, der Prado, führt vom Zentrum in die Hafenbucht. Kühle Steine und schattige Plätze bieten Freiräume $ für Gespräche und selbst für den Unterricht der Kinder.


Farbenfrohe Details am Prado wechseln sich ab mit dem Leben in den SeitenstraĂ&#x;en.


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Autos und Losungen. Beides gehĂśrt zum StraĂ&#x;enbild Havannas.


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Am Canal de Entrada erhebt sich an der engsten Stelle der Hafeneinfahrt die Festung El Morro. Sie ist durch einen Tunnel am Denkmal M谩ximo G贸mez zu erreichen.


Malecón $ die berühmte Uferstraße soll wieder neuen Glanz erhalten. Die Eingangstür nach Havanna wird in einem Großprogramm restauriert.


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Flaniermeile, Platz f眉r Liebende und der Blick in die andere Welt $ der Malec贸n hat viele Gesichter.



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Das vom Wind 체ber die Mauern des Malec처n wehende Salzwasser und die klimatischen Bedingungen zehren fast unau+altsam an der einstigen Pracht der H채user.


Gesichter Havannas $ Habaneras und Habaneros leben nicht nur in ihrer Stadt, sondern mit ihr und ihrer Geschichte. Vieles macht man dabei in Gemeinschaft auf Ü!entlichen Plätzen.


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Ist er eine Legende? Er gab vor, mit Ibrahim Ferrer auf der Bühne gestanden zu haben. In seiner Tasche trug er »seine« alten schwarzen Venylplatten mit sich.


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Alltag in Havannas StadtteilstraĂ&#x;en, abseits der touristischen Routen.


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Havannas Zukunft. $ Wie werden sie ihr Kuba k체nftig gestalten? Wird sie S채ngerin und T채nzerin und er ein kubanischer Baseball#Star?


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Es gibt viel zu sehen in Havanna.



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Die Gesichter des touristischen Havannas. Der Alltag in der Altstadt der kubanischen Haupt# stadt ist ganz auf die wichtigsten Devisenbringer des Landes ausgerichtet: Touristen.


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Musik und Riesen#Zigarren $ zwischen Kunst und Kitsch ist auch in Havanna viel Platz.



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Menschen und Leben in einem der »Proyectos Comunitarios« in Havanna. Amada und Gladys Donis Carbó gehören zu den Initiatorinnen des Projektes um den Maler Santiago.


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Die kubanische Jugend ist sehr gut ausgebildet. Bildung ist f端r jeden Kubaner kostenfrei.



Der Palacio de los Capitanes Generales diente seit 1776 spanischen Generalkapit채nen als Domizil. Heute befindet sich hier das Museo de la Ciudad, das stadtgeschichtliche Museum.


Als die Amerikaner an der US#Botschaft am Malec贸n Weltnachrichten per elektronischem Lau,and einstrahlten, reagierte die kubanische Regierung:


Sie errichtet vor den Botschaftsfenstern Fahnemasten und zog schwarze Flaggen mit weißen Stern auf. Eindeutig war die Botschaft: »Vaterland oder Tod. Wir werden siegen!«


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Eine Blume f端r die Seele der Kubaner: Musik und Leidenschaft.


Das Grab von Ibrahim Ferrer auf dem Cementerio Crist贸bal Col贸n. Auf dem katholischen 禄Christoph#Kolumbus#Friedhof芦 in Havanna sind mehr als eine Million Menschen bestattet.



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ÂťKommunismus $ das ist Sowjetmacht plus Elektrifi zierung des ganzen Landes.ÂŤ Dieses politische Manifest Lenins aus dem Jahre 1920 bekommt auf Kuba neue Bedeutung.



Eine sofortige Energierevolution verordnete Fidel Castro 2007 seinen Landsleuten. Energiesparlampen wurden eingesetzt, alte Haushaltsger채te und technische Anlagen recycelt.


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Ein kleiner Ort zwischen Havanna und Varadero # Hershey. Laubenähnliche Häuser, Kirche, eine »Zwergenschule« # Landleben am Rande einer niedergegangenen Zuckerrohrfabrik.


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ÂťPor FidelÂŤ # es darf interpretiert werden, ob die Losung noch aus Zeiten stammt, in denen die Zuckerfabrik in Hershey bessere Tage erlebte.


Der ÂťHershey#ExpressÂŤ braucht in der Regel 35 bis 40 Minuten von Hershey nach Jaruco. Garantieren kann das niemand. Aber das erwartet ja auch keiner.


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Da ist noch vieles Handarbeit f端r den Lokf端hrer $ und das nicht nur in seiner Kanzel.


Improvisationstalent und technische Fachkenntnisse sind von Vorteil $ f端r Zugf端hrer wie f端r Reisende, wenn der Zug mal auf der Strecke liegenbleibt.


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Mitfahrzentrale kubanisch. »Amarillos« von der Grupo Estatal de Transportación Alternative $ der Staatlichen Gruppe für alternative Beförderung # regeln den Zustieg am Straßenrand.



Üppige Palmenhaine, Mangroven und am Himmel kreisende Truthahngeier $ imposant ist der Blick von der Puente de Bacunayagua über das Yumurí#Tal in Matanzas.



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Touristenmetropole pur $ karibische Tr채ume in einer f체r Kubaner unerreichbaren Luxuswelt: Varadero auf der Halbinsel Hicacos.


Kristallklares Meerwasser, strahlend blauer Himmel, 20 km weiĂ&#x;er, feinkĂśrniger Sandstrand # und doch liegt Ăźber dem Katalogklischee ein Hauch eines gettosierten Paradieses.


Das Viñales#Tal. Aus der Ebene erheben sich einzelne, bis zu 400 Meter hohe, bizarre Kalksteinfelsen. Die Mogotes, »Elefantenrücken« genannt, sind über 160 Millionen Jahre alt.


Auf den Feldern des Viñales#Tales werden Tabak und Maniok angebaut. Die selbständigen Bauern, die »Vegueros«, arbeiten vorwiegend traditionell mit Ochsenkarren und Pflugschar.


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Maniok#Bauer.


Kärglich, einfach, familiär $ Landleben im Viñales#Tal.


Das landschaftlich reizvolle Vi単ales#Tal bietet nicht nur f端r den Tabakanbau beste klimatische Bedingungen, sondern ist auch touristisch erschlossen.


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Mit der Vermietung solcher »Villen« versuchen die Kubaner, am Tourismus zu verdienen. Der Staat kassiert dafür monatlich bis zu 180 CUC Steuern $ egal, ob vermietet oder nicht.


Impressum Doc Winkler Der Tocororo liebt die Freiheit

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Erschienen im Mitteldeutschen Medien- & Verlagshaus, 2008 © 2008 Uwe »Doc« Winkler / Doc Winkler Reportage & Fotografie Alle Rechte vorbehalten www.docwinkler.com

Fotonachweis Seite 5: Monumento de José Martí auf der Plaza de la Revolución. Seite 6: Bildnis Che Guevara am Haus des Innenministeriums auf dem Plaza de la Revolución. Seite 21: Capitolo Nacional, die Kopie des Washingtoner Capitols auf dem Prachtboulevard Paseo de Martí. Seite 30: Wohnhaus am Paseo de Martí. Seiten 60-65: »Proyectos Comunitarios« im Stadtteil Vedado Seite 67: Das Museo de la Ciudad gibt Einblick in die Stadtgeschichte. Sehenswert auch der Patio mit der mamornen Kolumbusstatue.



Der Tocororo Ein kleiner Vogel steht f端r ein Nationalgef端hl der Kubaner # Freiheit


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