¡Bienvenidos a Cuba!

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ยกBienvenidos a Cuba! Doc Winkler


¡Bienvenidos a Cuba! Kuba übt einen besonderen Reiz aus. Man kann sich ihm nicht entziehen. Ist es das karibische Flair, die Lebenslust, die Rhythmen, die Natur? Sind es die Menschen mit ihrer Herzlichkeit, Offenheit, Ehrlichkeit? Es ist wohl von allem etwas. Um Kuba zu erleben, muss man durch Kuba reisen, durch die Städte, die Provinzen, die Berge, die Naturparks. Erst dann kann man die Schönheit dieses Landes begreifen - und erfährt vieles über das Leben der Menschen, ihre Probleme und ihr dennoch einzigartiges Lebensgefühl.


ยกBienvenidos a Cuba! von Doc Winkler

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Kuba natürlich In Kuba kennt sie jedes Kind. Und auch als Reisender erfährt man schon bald nach dem wirklich herzlichen Willkommensgruß, wie wichtig es die Cubaneros mit ihren Wahrzeichen nehmen: mit der Palma real, der Königspalme, dem Tocororo und der Mariposa, dem Schmetterlingsjasmin. Bis zu 40 Meter kann die Königspalme empor wachsen. Sie zu fällen, ist in Kuba ein Relikt. Denn die Palma real steht für die Stärke und den unbeugsamen Charakter der Kubaner. An der Mariposa schätzen die Menschen auf der Karibikinsel das strahlende Weiß und den wundervollen Duft, der sie wie ein Parfüm umgibt. Einen jedoch lieben die Kubaner besonders und halten in den Wäldern und bei Wanderungen durch die Berge stets Ausschau nach ihm: den Tocororo. Der kleine Vogel trägt die Farben der kubanischen Fahne: Rot wie die Freude, weiß wie der Frieden und blau wie die Treue. Er gilt als ein ruhiger Vogel, sehr elegant, hat ein glänzendes Gefieder. Ein Kunstwerk sei er, sagen die Kubaner. Er stirbt, wenn man ihm die Freiheit nimmt: an Traurigkeit. Er sei eben ein echter Cubanero. ¡Bienvenidos a Cuba! - eine Karibikinsel voller Gegensätze, ein Land aufgeschlossener, herzlicher, lebensfroher Menschen und reizvoller Landschaften.

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Atemberaubend schön wird unsere Fahrt durch die Sierra del Escambray. Unser Tourenplan hat nicht gelogen. Wir fahren durch langezogene Bergdörfer, vorbei an Resten des immergrünen Regenwaldes, sehen Farne in unterschiedlichster Ausprägung und Größe. Palmenhaine wechseln sich mit Pinienbeständen ab. Von Havanna und Varadero kommend erfreut sich das Auge an dem Grün dieser niedrigen Zentralbergkette mit der artenreichen tropischen Vegetation, die die Weite der hinter uns liegenden Zuckerrohrplantagen unterbricht. Vor uns liegt der Hanabanilla-Stausee, der nicht nur Anglern als Revier dient. Er ist - wie die meisten schönen Flecken Kubas - touristisch erschlossen. Er versorgt auch die nahen Wirtschaftszentren Santa Clara, Cienfuegos und Trinidad mit Energie. Mit 1156 Metern ist der San Juan die höchste Erhebung der Sierra del Escambray. Im Nationalpark Topes de Collantes macht die Grüne Insel ihrem Namen alle Ehre. 8.000 Pflanzenarten soll es auf der Insel geben. Davon allein etwa 700 verschiedene

Orchideen. Die Palma real, die Königspalme, deren Wedel schon mal bis zu 20 Kilogramm schwer werden können, ist zwar die bekannteste Palmenart auf der Antilleninsel. Doch es gibt weitere 299 Arten von Palmen, denen man hier begegnet. Feuchtwälder, Savannen und Mischwälder bestimmten einst das Bild der Insel. Für Zuckerrohr- und Kaffeeplantagen wurden viele Wälder gerodet. Schiffe wurden aus dem Holz gebaut. Vor allem im Westen steht die Sierra del Rosario für die eine rücksichtslose Rodung, Verödung und monokulturelle Schändung der Natur heute zugleich für ein beispielloses Aufforstungsprogramm der kubanischen Regierung. Die Fauna wird vor allem von der Vogelwelt bestimmt. Rund 400 Arten gibt es auf der Insel, 21 sind nur auf Kuba anzutreffen. 300 Reptilienarten wurden gezählt, 4000 Weichtier-, 7000 Insektenarten, davon allein 185 Schmetterlingsarten. Mit über 900 Fischarten ist Kuba ein Paradies für Angler.

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Atemberaubende Landschaft, saftiges Grün und ein Wechsel von Feucht- und Mischwäldern mit weiten, savannenähnlichen Ebenen begleiten die Fahrt durch das Escambray-Gebirge, östlich von Santa Clara hinunter nach Trinidad.

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Artenreichtum in Fauna und Flora führt zu vielen erwarteten, aber auch unerwarteten Begegnungen. Die Tarantula Cubensis, die kubanische Tarantel, gehört zur Familie der Vogelspinnen. Den kleinen Tagfalter kann man schon mal auf dem Boden übersehen, er mißt nicht mal einen Zentimeter. 9



Der Zebraschmetterling gehört zu den 185 auf Kuba lebenden Schmetterlingsarten. Die Eidechse in der Bergregion der Sierra Maestra gehört zur Anolis-Art und bewohnt vor allem die Stämme von Bäumen.

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Die Tillandsia ist mit über 500 Arten die größte und artenreichste in der Familie der Bromeliengewächse. Die Mimose (rechts oben) wird auch Schamhafte Sinnpflanze genannt.


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Kakao. Die Bohnen sind von einer weißen Hülle umgeben, die säuerlich und erfrischend schmeckt.


ÂťSchwangere PalmeÂŤ nennen die Kubaner diese Palmenart.

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Kuba real 11,42 Millionen Menschen leben nach jüngsten Statistiken auf Kuba. Seit der Revolution 1953 hat sich die Bevölkerungszahl damit verdoppelt. Schätzungsweise 76 Prozent der Kubaner leben in Städten. Die Menschen sind vor allem vom Land in die Stadt gezogen, weil sie sich hier ein besseres Leben erhofften. Im Sommer 2008 erzählen die Kubaner, dass sich dieser Trend wohl wieder umkehre, bedingt durch die Knappheit an Lebensmitteln. Statistisch ist dies noch nicht erfasst. In der größten Stadt La Habana leben über ein Fünftel der Einwohner. Santiago de Cuba (fast 494.000 Einwohner), Camagüey (327.000), Holguín (332.000), Santa Clara (238.000) und Guantánamo (244.000) sind nach der Hauptstadt die bevölkerungsreichsten. Mit 79,6 Jahren bei Frauen und 75 Jahren bei Männern ist die Lebenserwartung mit der in Deutschland vergleichbar. Der Alphabetisierungsgrad liegt auf Kuba bei 97,3 Prozent (in Deutschland 99 Prozent).

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Geschäftiges Treiben in den eher ländlichen Städten östlich von Havanna.

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Unübersehbar ist die Lebensmittelknappheit in den Bodegas auf Kuba. Da helfen auch Lebensmittelkarten nicht weiter. Für Pesos Nacionales ist alles rationiert. Kaffee wird mit zerriebenen Erbsen gestreckt, Hackfleisch mit Sojaschrot, Brötchenteig mit dem Mehl der Süßkartoffel. 18


Auf der StraĂ&#x;e bei 30 Grad portioniert abgewogen - Picadillo de pollo (Haschee aus HĂźhnchenklein).

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Tauschgeschäfte sind Alltag, so wie hier auf einer Treppe vor einer Kirche in Santa Clara. Die DDR lässt grüßen - Fahrzeuge aus DDRProduktion gehören vor allem im Osten der Insel zum Alltagsbild, so die MZ ETZ aus Schkopau oder der IFA-LKW aus Ludwigsfeld mit dem Kastenaufsatz für den Personentransport, der im Zuckerrohrtal von Valle de los Ingenios als Transportmittel dient. 20



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Riesige Zuckerrohrplantagen erstrecken sich รถstlich von La Habana.


Zuckerrohr ist neben Nickel der größte Exportschlager Kubas.

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Die Böden im Viñales-Tal und östlich Havannas werden außer für den Anbau von Zuckerrohr vorrangig für den Tabakanbau genutzt.

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Die Tabakpflanze braucht von der Pflanzung bis zur Verarbeitung viel Zuwendung. Handarbeit entscheidet 체ber die Qualit채t der Zigarren.

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Das Leben auf dem Lande und in den Bergregionen ist idyllisch und friedvoll - und ebenso »vorrevolutionär» einfach.


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MarĂ­a war bis vor wenigen Monaten noch die Chefin ihrer Familie in einem Bergdorf in der Sierra Maestra. Sie hat die Rolle an ihre Tochter Rosa


abgegeben. Beide Frauen f체hren die Hauswirtschaft, w채hrend Rosas Mann seinem Tagwerk nachgeht. Das Geld verwalten 체brigens die Frauen.

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Einfach eingerichtet – doch der Fernseher gehÜrt auch in den entlegensten Berghßtten zur Grundausstattung.


Das Leben in den Bergbauerndรถrfern ist einfach.

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Bauernmärkte sollen den Kubanern geben, was in den Bodegas oftmals nicht zu bekommen ist. Der Mercado Agropecruario in Camagüey ist einer der großen Märkte auf der Insel. Bauern verkaufen hier ihre Waren direkt an ihre Landsleute und verbessern ihre Einnahmen. Die Preise sind vom Staat reguliert und niedriger als auf den Schwarzmärkten. Doch auch hier wird der CUC gern gesehen. 35


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Tomatensaft pur – und direkt in die eigens mitgebrachte Flasche.

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»Arábica« ist die meistangebaute und verbreitete Kaffeesorte auf Kuba. Getrocknet, geschält, gemörsert findet sie sich in einem strumpfartigen Filter wieder – wohlschmeckend selbst an heißen Tagen.



Kuba revolutionär Der Osten Kubas wird revolutionär genannt. Der Torre de Iznaga gilt als Mahnmal der Sklavenwirtschaft des 19. Jahrhunderts. Die Provinz ist stark mit dem Unabhängigkeitskampf der Kubaner verbunden. Dessen Geschichte reicht weit zurück. 30 Jahre nachdem Christoph Kolumbus am 28. Oktober 1492 die Insel entdeckt hatte, liefen hier die ersten Sklavenschiffe ein. Um 1800 kommt es zu einem ersten Sklavenaufstand. Im ersten Unabhängkeitskrieg 1868-1878 unterliegen die Kubaner unter Carlos M. de Céspedes der spanischen Kolonialmacht. 1895 bis 1898 scheitert José Martí. 1898 greifen die Amerikaner in den Kolonialkrieg um Kuba ein, worauf Spanien die Insel an die USA abtritt. Diese machen Kuba zur Republik unter US-Kontrolle. Auf einem Hügel in Santiago de Cuba haben sich die Amerikaner ein Denkmal für die Befreiung Kubas von den Spaniern gesetzt. „Die haben uns damals schon nicht mal gefragt“, witzeln die Kubaner. Die Kämpfe der »Neuzeit« beginnen mit dem gescheiterten Sturm auf die Moncada-Kaserne unter Castro 1953 (einer der Revolutionäre soll die falschen Stiefel zur richtigen Batista-Uniform getragen haben, als man in der traditionellen Carnevals-Woche Ende Juli die Kaserne im Handstreich kapern wollte) und finden ihr revolutionäres Ende 1959. Damals führten »Che« und Fidel ihre Guerilleros durch die Sierra Maestra siegreich nach Santiago de Cuba.

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Torre de Iznaga im Valle de los Ingenios – von dem 42 Meter hohen Wachturm aus wurden die Sklaven auf den Zuckerrohrfeldern beaufsichtigt.

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Überlebensgroß schaut »Che« Guevara auf der Plaza de la Revolución auf die Berge der Sierra Escambray. 1997 wurde das bronzene Monument errichtet.


Im Mausoleum unter dem Denkmal ist Che bestattet. Im nahe gelegenen Santa Clara stoppte er mit seinen Guerilleros am 29. Dezember 1958 die Truppen des Diktators Batista. Die Waggons des Batista-Zuges sind heute eine museale Stätte der Revolution.

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Santa Clara ist nicht nur Stadt der Verehrung Ches, sie ist auch eine quirlige Universit채tsstadt.


Den Revolutionären im Gedenken. Täglich kann man mehrmals auf dem Cementerio Santa Ifigenia an der Avenida Crombet in Santiago de Cuba die Wachablösung erleben. Die Attraktion ist das Mausoleum des Freiheitsapostels und Dichters José Martí.

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Kuba provinziell Hübsch und mit viel Kultur sowie Geschichte ausgestattet sind die kleinen Provinzstädte im Osten Kubas. Zugleich kann man in diesen Städten den Sinn und die Begabung der Kubaner für traditionelles Kunsthandwerk bewundern. Bayamo in der Ostprovinz Granma ist die zweitälteste Stadt Kubas. 125.000 Einwohner leben hier. Die Stadt macht einen eher betulichen Eindruck. Der Boulevard der Stadt ist künstlerisch gestaltet. Bayamo ist zugleich eine der Wiegen der kubanischen Freiheitsbewegung. 1513 wurde sie von Diego Veláz gegründet. Die erste Rebellion entfachten die Indianer um 1530, wenig später begehrten die Sklaven in den Goldminen auf. Die spanische Krone betrieb in der Provinz eine besonders rigide Wirtschaftspolitik - die Bayameses bremsten diese durch einen regen Schmuggel aus. Jose Martí führte hier seinen Unabhängigkeitskampf gegen die spanischen Kolonialherren. Dem Stadtgründer Diego Veláz ist ein kleines Museum in seinem Geburtshaus gewidmet. Das Haus zeigt Mobiliar und Dokumente aus dem späten 19. Jahrhundert. Gegenüber steht die hübsche Iglesia San Salvador, eines der ältesten Gotteshäuser Kubas.

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Eine der 채ltesten Br체cken Kubas.

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Holzschnitzen hat eine lange Tradition, auch in Bayamo. Vor allem Ebenholz und Mahagoni werden verwendet, aber auch GuayacĂĄn, ein sehr aromatisch riechendes Holz. Der Boulevard von Bayamo ist eine KunststraĂ&#x;e. Hier findet man so manchen Kunsthandwerker, dem man beim Arbeiten zusehen und dessen Arbeiten man erwerben kann. 49


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Kubanische Kinderspiele - der Regen macht den Boulevard von Bayamo zum Spielplatz.


Die Iglesia San Salvador auf dem Céspedes-Platz wird auch Schicksalskriche genannt. Als die Kolonialtruppen Bayamo 1869 im ersten Unabhängigkeitskrieg stürmten, legten die Bewohner Feuer und zerstörten alles Wertvolle. Foto oben: Der älteste Balkon Kubas.

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Kuba malerisch Als eine der schönsten Städte Kubas wird sie bezeichnet: Trinidad. Das koloniale Städtchen im Süden der Insel wirkt leicht verträumt. Nur 16 Kilometer entfernt von ihr liegen herrliche karibische Sandstrände. Trinidad wurde 1513 von dem Seefahrer Diego Velázques de Cuéllar mit dem Namen Villa De la Santísima Trinidad gegründet. Hernán Cortés brach von hier zur Eroberung Mexikos auf. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Trinidad eines der bedeutendsten Zuckerrohrmetropolen Kubas. Seit 1988 gehört die Stadt zusammen mit dem etwa 20 Kilometer entfernt liegenden Valle de los Ingenios zum Weltkulturerbe der UNESCO. Eindrucksvoll ist die Plaza Mayor im typischen Stil der Kolonialzeit, auf der sich auch die Iglesia de la Santísima erhebt. Auf der breiten Treppe an der Ostseite der Pfarrkirche spielen abends Livebands. In den Museen ringsum kann man die Stadtgeschichte nacherleben. Das koloniale Zentrum mit seinem imposanten, aber nicht gerade fußfreundlichem Kopfsteinpflaster ist zum großen Teil erhalten. Unweit der Plaza Mayor haben die Kubaner Alexander von Humboldt ein kleines Museum gewidmet. Der Wissenschaftler und Globetrotter war dabei 1801 nur zwei Tage in der Stadt. 52


Beschaulich liegt Trinidad am Fuße des Escambray-Gebirges an der Südküste des Karibischen Meeres.

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Schon Piraten, Sklaven, Schmuggler und Zuckerbarone gingen einst Ăźber dieses, bis heute erhaltenes StraĂ&#x;enpflaster in Trinidad,


Die gelb gekalkte Iglesia San Francisco mit ihrem Glockenturm wurde 1745 erbaut. Gelb ist auch die Farbe des kleinen Rathauses von Trinidad. Wasserwagen gehĂśren zum Stadtbild von Trinidad, denn wie Ăźberall in Kuba ist Wasser knapp.

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In den SeitenstraĂ&#x;en um die Plaza Mayor.


Schach gehรถrt neben Domino zu den Lieblingsspielen der Kubaner .

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Rund um die Plaza Mayor in Trinidid – malerisch schÜn, karibisch wie kaum anderswo.


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Kuba nachhaltig Mit einem Modellprojekt wird in der Sierra del Rosario im Westen Kubas versucht, mit Tourismus die Natur zu schützen und die Entwicklung einer Bergregion neu zu beleben. 1985 hatte die UNESCO diesen Teil der Sierra del Rosario, 51 Kilometer von Havanna entfernt, als Biosphärenreservat erklärt. Die Wälder der Sierra del Rosario wurden einst für Kaffeeplantagen rücksichtslos gerodet und das Holz für den Schiffbau im Land verwendet oder außer Landes gebracht. Bereits 1968 war der Plan zur Wiederaufforstung für die 5.000 Hektar große Region und für 1.500 Kilometer Terrassenlandschaft geboren worden. Sechs Millionen Bäume mussten gepflanzt werden. Das Programm zur Wiederaufforstung ist beispiellos für Kuba. 1994 wurde der Las Terrazas Complex Wirklichkeit. Aus einem Bergdorf herausgewachsen ist ein sehr naturnaher touristischer Komplex. Die Bewohner der Comunidad Las Terrazas arbeiten alle für das Projekt. Die kleinen Wasserfälle und Bachläufe, die man in der landschaftlich schönen Gegend findet, werden vor allen am Wochenende von den Habaneros als Ausflugsziel genutzt. Beim Bad in den Bergbächen und beim Picknick im Grünen spannen die Hauptstädter aus.

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Vom Viersternehotel «Moka» aus hat man einen wunderschönen Blick über das Tal mit seinen wiederaufgeforsteten Wäldern und angelegten Seen. Natürlich fehlt auch in dieser Gegend die Palma real nicht.

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Eine eigene Bibliothek gibt es in der »Comunidad Las Terrazas«. Die Bewohner erhielten neue Wohnungen, es gibt Restaurants und viele andere Annehmlichkeiten. Die hier lebenden Kubaner arbeiten alle für das Projekt.


Auf den »Secaderos«, den Trocknungsplätzen, wurden die Kaffeebohnen getrocknet bevor sie unter dem schweren Mahlstein ihre Hülsen verloren. Die Skalven, die die Arbeiten hier verrichteten, lebten in »Barracones«, eng zusammengepfercht.

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»Café María« - María Hernández ist die lebendigste Kaffeemarke der Welt. In »Comunidad Las Terrazas« ist sie eine Institution, nicht nur für Touristen.

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Auch in der Sierra del Rosario ist die Fauna und Flora artenreich. In den Rabatten am Hotel ÂťMokaÂŤ schwirren Kolibris.


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Das Wochenende nutzen die Habaneros zu Ausflügen, zum Bad in den Flussläufen der Sierra del Rosario. »Spanferkel kubanisch« – unter Bananenblättern gegrillt.


Auch das gehรถrt zum Bild nicht nur in Touristenregionen: Die Energiekrise zwang Kuba zum Umbau der Energieversorgung.

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Kuba karibisch Kuba ist Musik, ist Salsa, ist Tanz, Emotionen - und vor allem Menschen. Die meisten von ihnen sind europäischer, meist spanischer Abstammung. Statistisch werden 51 Prozent der Bevölkerung als Mulatten ausgewiesen, 37 Prozent als Weiße, elf als Schwarze und ein Prozent als Chinesen. Die Farbabstufungen werden auf Kuba wie folgt nuanciert: adelantao, jabao, moreno, carmelito, mulato, prieto. Allen gemeinsam ist eine für europäische Verhältnisse ungewohnte Leichtigkeit - trotz der vielen alltäglichen Sorgen - und eine ansteckende Lebenslust. Auf den ersten Blick erscheint Santiago de Cuba trist und wenig einladend. Kaum ist man jedoch in der Stadt angekommen, erfasst einen typisch karibisches Lebensgefühl. Bunt, lebendig, locker, von afrokaribischer Musik erfüllt ist diese Stadt wie kaum eine andere auf Kuba. Die Kulturen von Spaniern, Franzosen und Afrikanern haben sich in Santiago de Cuba besonders herrlich vermischt. Sklaven, Piraten, Revolutionäre, Poeten und Draufgänger waren und letztere sind hier Zuhause. Die ehemaligen Schaltzentralen der Spanier befanden sich hier, die »heroische« Stadt ist die »Wiege der Revolution« und hier wird alljährlich in der letzten Juliwoche der traditionelle Carneval gefeiert. Dieser entstammt einem Zugeständnis an die Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen – nach erfolgreicher Ernte durften sie für zehn Tage ausgelassen feiern. 70


Santiago de Cuba – die Calle Heredia ist eine der musikalischen Seitenstraßen der Stadt und zugleich jeden Samstag abend Schauplatz des Sábado de la Rumba. In der Musikkneipe Casa de la Trovia gibt es täglich ab 11 Uhr Musik, allabendlich die »Noches culturales«.

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Etwa 1400 Menschen leben auf der kleinen Insel Cayo Granma gegenüber der Bucht von Santiago. Von hier aus schaut man auf El Morro, die Festung, die auf den Klippen hoch über der Einfahrt zur flaschenförmigen Bahía de Santiago zum Schutz gegen Freibeuter und andere Feinde zwischen 1640 und 1642 errichtet wurde. Die Festung wurde wie die in La Habana vom Architekten Juan Batista Antonelli erbaut. 72


Vom Balkon des Rathauses verkündete Fidel Castro am 1. Januar 1959 den Sieg der Revolution. 1953 war er beim Sturm auf die Moncada-Kaserne gescheitert. Aus der Casa de Viego Velázquez, dem Haus des Stadtgründers, schaut man auf die imposante Kathedrale.

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Karibisches Flair wie kaum in einer anderen Stadt - Kulturen haben sich in und um Santiago de Cuba besonders herrlich vermischt.

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Santiago de Cuba hat viele schรถne Gesichter.


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Ist hier eine Ă„hnlichkeit etwa erkennbar?

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Carneval in Santiago de Cuba – jedes Jahr Ende Juli und ganzjährig im Karnevalsmuseum in der Calle Heredia.




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Kubanische Männer – an Selbstbewusstsein kaum zu übertreffen.


Kubanische Frauen aber auch nicht!

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Impressum Doc Winkler ¡Bienvenidos a Cuba! Erschienen im Mitteldeutschen Medien- & Verlagshaus, 2008 © 2008 Uwe »Doc» Winkler / Doc Winkler Reportage & Fotografie Alle Rechte vorbehalten www.docwinkler.com

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Kuba heilig Rund 25 Kilometer von Santiago de Cuba entfernt, liegt inmitten der Sierra Maestra der Wallfahrtsort El Cobre. Die weiße Basilika krönt einen Urwaldhügel in dem Ort, in dem seit dem 16. Jahrhundert Kupfer (Cobre) abgebaut wurde. Die Kubaner pilgern zu der Kirche und verehren je nach Glaubenszugehörigkeit die Virgen de la Caridad del Cobre oder die Santería-Göttin Oshún. Fischer fanden die kleine Holzstatue 1606 in der Bahía de Nipe an der Nordküste. 1916 erklärte sie Papst Benedikt XV. zum Heiligtum.


ยกBienvenidos a Cuba! Reisen durch Kuba


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