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40 INTERNATIONALE KOOPERATIONEN

Die Katastrophe lindern Das EU-Interreg-Projekt ProteCHt2Save hilft, den Kultur­ güterschutz in der Folge von Naturkatastrophen zu verbessern. Es verbindet Wissenschaft, Einsatzkräfte und Regionen. Von Christian Scherl

er an Kulturgüterschutz denkt, hat rasch Bilder aus Syrien oder Mali im Kopf, wo aufgrund bewaffneter Konflikte kulturelles Erbe zerstört wird. Aber auch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Stürme können Kulturgüter bedrohen. „Prävention, Notfallpläne und Sicherungsmaßnahmen zur Bewahrung von Kulturgütern spielen eine wichtige Rolle“, sagt Dr. Anna Maria Kaiser. Sie leitet die Beteiligung der Donau-Universität Krems am EU-Interreg-Projekt ProteCHt2Save, das zum Ziel hat, maßgeschneiderte Lösungen und Strategien zum Schutz des kulturellen Erbes im Katastrophenfall zu entwickeln. Die beiden großgeschrie­ benen Buchstaben CH im Projektnamen stehen für Cultural Heritage (kulturelles Erbe). Hauptprojektführung hat das Institute of Atmospheric Sciences and Climate – National Research Council of Italy in Bologna. Hier wird vor allem analysiert, welche Naturkatastrophen der Klimawandel begünstigt und inwiefern Kulturgüter davon bedroht sind. Die Donau-Universität Krems ist einer

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von zwei wissenschaftlichen Projektpartnern. Der zweite Partner ist das Institute of Theoretical and Applied Mechanics of the Czech Academy of Sciences in Prag, und zusätzlich unterstützen zahlreiche Gemeinden aus Ungarn, Kroatien, Italien und Slowenien das Projekt. Erdbeben in Wiener Neustadt Im Mai stellte die Donau-Universität Krems gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer in einer Übung auf dem Katastrophenübungsplatz in Wiener Neustadt die Bergung von Kulturgütern nach einem ­Erd­beben nach. Auf dem Gelände der ehe­ maligen Munitionsfabrik aus dem Ersten Weltkrieg wurden unterschiedlich große ­ Kultur­güterobjekte in die Vertrümmerungsschichten integriert. „Manche Objekte konnten per Hand, andere nur mit schwerem ­Gerät geborgen werden“, erklärt Kaiser, die als Übungsleiterin das Szenario genau be­ob­ achtete, um daraus Trainingssequenzen für die Kulturgüterschutz-Ausbildung zu erarbei­ ten. Sie leitet auch den Universitätslehrgang „Kulturgüterschutz“. An der Übung durften


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