Careerstep2 2014

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STUDIUM

Vom Beruf zur Berufung Isabelle Hauser erklärt, wie du deine Charakterstärken erfolgreich in Studium und Beruf einsetzen kannst Was versteht man unter «Positiver Psychologie»?

Die Positive Psychologie beschäftigt sich mit Charakterstärken und positivem Erleben, zum Beispiel dem oft erwähnten «Flow». Dabei geht es – entgegen der klassischen Psychologie – nicht darum, kranke Menschen gesund zu machen, sondern gesunden Menschen zu mehr Lebenszufriedenheit zu verhelfen. Sie findet Einsatz in allen Lebensbereichen, beispielsweise in der Schule oder in der Personalentwicklung.

Deine Masterarbeit wurde zum Top-Master 2012 erkoren. Worum geht es darin?

Wir haben überprüft, ob Personen ihren Beruf eher als Berufung wahrnehmen, wenn sie ihre am stärksten ausgeprägten Charakterstärken dabei einsetzen können. Dazu haben wir die vier grössten Charakterstärken jedes Teilnehmers der Studie evaluiert. Anschliessend haben wir ein Training erarbeitet, wie sie diese noch bewusster in ihrem Beruf einsetzen können. Nach einem Monat haben wir dann untersucht, ob die Teilnehmer ihren Beruf stärker als Berufung wahrnehmen – und das war tatsächlich der Fall!

Wie lassen sich deine Ergebnisse im Alltag anwenden?

Wenn du dir deiner eigenen Stärken bewusst bist, kannst du diese auch aktiv anwenden, indem du dir zum Beispiel überlegst, wo du deine Stärken im Studium oder bei der Arbeit bereits einsetzt, und dies dann noch aktiver tust.

Wie kann ich herausfinden, welches meine Charakterstärken sind?

Interessierte können auf www.charakterstaerken.org den Test «Values in Action – Inventory of Strengths» machen. Dieser Test liefert eine umgehende Rückmeldung über das eigene Stärkenprofil. Basierend darauf kannst du dir überlegen, inwiefern du deine Stärken bereits in Studium oder Beruf einsetzt und wo es allenfalls Unterschiede gibt zwischen deinem Berufsund Privatleben.

Wie profitieren Studierende auf Jobsuche von deinen Forschungsergebnissen?

Die Frage nach Stärken und Schwächen kommt in fast jedem Bewerbungsgespräch vor. Wer sich im Vornhinein darüber Gedanken macht, ist besser auf das Gespräch vorbereitet. Zudem entdeckst du beim Nachdenken über die eigenen Charakterstärken möglicherweise etwas an dir selbst, was dir vorher nicht bewusst war. Dies kannst du wiederum mit den Tätigkeiten eines bestimmten Jobs in Verbindung bringen.

Isabelle Hauser hat 2012 den Master in Entwicklungsund Persönlichkeitspsychologie an der Universität Zürich abgeschlossen. Für ihre Masterarbeit zum Thema «Vom Beruf zur Berufung: Eine Interventionsstudie zur Anwendung von Charakterstärken bei der Arbeit» erhielt sie von MakingScienceNews und NZZ Campus den ersten Preis des Wettbewerbs «Top-Master 2012».

Isabelle Hauser absolviert heute das Trainee-Programm in Human Resources beim Migros-Genossenschafts-Bund.

MakingScienceNews

Abschlussarbeit einreichen und gewinnen! Hast du eben deine Bachelor- oder Masterarbeit eingereicht? MakingScienceNews sorgt dafür, dass deine hart erarbeiteten Ergebnisse nicht in der Schublade verschwinden! In Kooperation mit NZZ Campus werden jährlich die besten Abschlussarbeiten ausgesucht und belohnt. Du brauchst deine Arbeit lediglich auf www.makingsciencenews.com hochzuladen (Mindestnote 5,5) und schon nimmst du automatisch am Wettbewerb teil.

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