HSG Blatt Nr.1-2012

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Forschung LEUTE Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit bekannten Experten aus dem In- und Ausland das Forum «Zukunftsdialog» gegründet, in das auch die beiden HSG-Professoren Heike Bruch (IFPM) und James W. Davis (IPW) berufen worden sind. Richter Carl Baudenbacher (EUR), Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität St.Gallen, ist für eine vierte Amtszeit als Präsident des Efta-Gerichtshofs gewählt worden, die vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014 dauert. Der Landtag des Fürstentums Liechtenstein hat Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller (IRP) als Richter und Prof. Dr. Benjamin Schindler (FR) als Ersatzrichter für den Staatsgerichtshof (Verfassungsgericht des Landes) gewählt. Prof. Dr. Timo Meynhardt (IfB) hat ­einen Ruf auf den Lehrstuhl «Organization and Management» an der Leuphana­ Universität Lüneburg erhalten. Prof. Dr. Oliver Gassmann (ITEM) ist in den wissenschaftlichen Beirat des von Google initiierten, transdisziplinären Instituts für Internet und Gesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen worden. Prof. Dr. Dietmar Grichnik (ITEM) ist vom Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) zum Experten/ Schweizer Vertreter für die ESFRI Strategic Working Group (SWG) «Social Innovation» nominiert wurde. In dieser Eigenschaft hat er bereits am European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI) in Brüssel teilgenommen. «Die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel mit ihrem vom ehemaligen St.Galler Studentenseelsorger Prof. Dr. Alfred Jäger gegründeten Institut für Diakoniewissenschaft und DiakonieManagement hat Prof. Dr. Dres h.c. Rolf Dubs den «Wichernpreis» verliehen. Sie hat damit seine Bemühungen um den Aufbau der Managementlehre im Bereich der Diakonie gewürdigt.» Prof. Dr. Mark Schelker, Assistenzprofessor, wurde an der Konferenz der SEPS im November 2011 der «Teaching Award» des Department of Economics verliehen. Der abteilungsinterne Preis wird jährlich für sehr gute Leistungen in der Lehre verliehen.

Impressum Februar 2012 33. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich Bentley Jenson, Stephanie Brändli, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner, Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen

20. Februar 2012

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Executive Management, das wirkt Wie gestalten unternehmerische Executives den Erfolg ihres Unternehmens mit? 3. Erfolgsressourcen: Was muss das Unternehmen können, um erfolgreich zu sein? 4. Executive Management Praktiken: Wie kann das Executive Management beitragen? 5. Unternehmerischer Handlungskern: Wer gehört de facto zum Executive Management?

Das Executive Management kann ein Unternehmen als Ganzes prägen, einen Unterschied machen und erfolgreiche Entwicklungen und Veränderungen mitgestalten: durch die Etablierung, Durchsetzung und Anwendung eines unternehmensspezifischen Erfolgsmodells.

Erfolgsmodelle im Wettbewerb

In Gesprächen mit Executives, in öffentlichen Kontroversen und medial in­ szenierten Debatten ist ein Thema immer wieder zentral: unternehmerischer «Erfolg». Die Bewertung von Erfolg ist oft kontrovers: geht es um Profitabilität, Wachstum, langfristiges Überleben, steigende Aktienkurse, unternehmerische Eigenständigkeit, gesellschaftliches Vertrauen, kulturelle Bedeutung?

Immer wieder neu erfolgreich sein Martin Leuthold, Creative Director und Geschäftsführer von Jakob Schläpfer, einem der weltweit innovativsten Haute-Couture-Textilunternehmen, führt das so aus: «Unsere Kunden, Karl Lagerfeld oder Marc Jacobs etwa, sagen uns nur: ‹Wir erwarten von euch etwas Schönes und Neues›. Wir müssen mit jeder Kollektion – mehrmals im Jahr und über Jahre hinweg – immer wieder beweisen, dass wir das schaffen. Mit einer Kollektion, die noch nie jemand gesehen hat.» Erfolg definiert sich zugleich über ästhetische Attraktivität und finanzielle Nachhaltigkeit, technologische Innovation und gesellschaftliche Relevanz. Jede neue Haute-CoutureKollektion muss diese Qualitäten neu interpretieren. Die Bewertung von Er-

Mit der Entwicklung eines firmenspezifischen Erfolgsmodells fördert das Executive Management die Entwicklung der unternehmerischen Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit (Grafik aus Simon Grand & Daniel Bartl (2011), S. 31; detaillierte Angaben siehe Textende).

folg ist kontrovers, verändert sich über die Zeit und wird immer wieder neu verhandelt.

Unternehmerisches Management Die Forschung von RISE Management Research am Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St.Gallen untersucht seit Jahren, wie Entscheidungsträger die Bewertung des Unternehmenserfolgs mitgestalten. Dabei zeigt sich ein Mus-

ter: ein unternehmerisches Executive Management prägt ein Unternehmen als Ganzes, macht einen Unterschied und entwickelt strategische Veränderungen mit, indem es ein Erfolgsmodell etabliert, durchsetzt und realisiert. Ein Erfolgsmodell beantwortet fünf Fragen: 1. Erfolgsdefinition: Was wird im Unternehmen als Erfolg definiert? 2. Erfolgskonzept: Was macht ein Unternehmen erfolgreich?

Neues aus der Forschung Projektförderung Fördernde Institution: KTI; Projekt: Sicherstellung der Einhaltung freiwilliger ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstandards durch Lieferanten und Unterlieferanten; Projektleiter: Prof. Dr. Joerg S. Hofstetter (Lehrstuhl für Logistikmanagement); Laufzeit: 01.12.2011-30.11.2012 (12 Monate); Förderbetrag der KTI: 145 625 Franken (zudem weitere Beiträge der Industrie).

Publikationen ACA Huelle, J./Kaspar, R./Möller, K.: Multiple Criteria Decision Making in Management Accounting and Control – State of the Art and Research Perspectives based on a Bibliometric Study. In: Journal of Multi-Criteria Decision Analysis, Vol. 18(5-6), 2011, 253–265. CFB Sieger, P./Zellweger, T./Nason, R.S./ Clinton, E.: Portfolio Entrepreneurship in Family Firms: A Resourcebased Perspective. In: Strategic Entrepreneurship Journal, Vol. 5(4), 2011, 327-351. Zellweger, T./Sieger, P.: Entrepreneurial orientation in long-lived family firms. In: Small Business Economics, Vol. 38(1), 2011, 67-84.

IfB Menz, M.: Functional Top Management Team Members: A Review, Synthesis, and Research Agenda in: Journal of Management, Vol. 38(1), 2012, 45-80. Probst, G./Raisch, S./Tushman, M.L.: Ambidextrous Leadership: Emerging Challenges for Business and HR Leaders. In: Organizational Dynamics, Vol. 40(4), 2011, 326-334. I.VW Gatzert, N./ Schmitt-Hoermann, G.: Understanding the Death Benefit Switch Option in Universal Life Policies. In: The Journal of Risk and Insurance, Vol. 78(4), 2011, 823-852. Eling, M./Schuhmacher, F.: Sufficient Conditions for Expected Utility to Imply Drawdown-Based Performance Rankings. In: Journal of Banking & Finance, Vol. 35(9), 2011, 2311-2318. Eling, M./Biener, C.: The Performance of Microinsurance Programs: A Data Envelopment Analysis. In: The Journal of Risk and Insurance, Vol. 78(1), 2011, 83-115. IWÖ Heinzle, S./Wüstenhagen, R.: Dynamic adjustment of eco-labeling schemes & consumer choice – The revision of the EU energy label as

a missed opportunity? In: Business Strategy and the Environment, Vol. 21(1), 2012, 60-70. Wüstenhagen, R./Menichetti, E.: Strategic Choices for Renewable Energy Investment: Conceptual framework and opportunities for further research. In: Energy Policy, Vol. 40, 2012, 1-10. SNF Medientraining für Forschende: Der SNF unterstützt praxisorientierte Medientrainings für Wissenschaftler. Die Kurse richten sich primär an Forschende, welche vom SNF, der KTI oder der Gebert Rüf Stiftung unterstützt werden. Die Kursdaten für 2012 sind unter www.snf.ch erhältlich.

Editorships an der HSG Die von Prof. Dr. Kuno Schedler (IMP) und Prof. Lawrence R. Jones (Naval Postgraduate School, Monterey USA) im Jahr 2000 gegründete Zeitschrift «International Public Management Review» (IPMR) bricht bereits seit Jahren dauerhaft Rekorde hinsichtlich der Anzahl Besuche und Downloads von Artikeln. So konnte im Jahr 2011 die Zahl der Downloads um über 40% auf 73 000 Artikel gesteigert werden. Das Hosting der IPMR findet am IMP statt und wird mit Institutsmitteln finanziert.

Jedes Erfolgsmodell ist eine Behauptung, die sich im Wettbewerb gegen alternative Erfolgsmodelle durchsetzen muss: die aktuellen Kontroversen in der Finanzwelt zur Zukunft des Investmentbankings, in der Softwareindustrie zur Bedeutung von Open-Source-Modellen oder im Gesundheitswesen zum Pricing von Medikamenten lassen sich als Wettbewerb um zukunftsfähige Erfolgsmodelle diskutieren. Ein innovatives Erfolgsmodell ist für ein Unternehmen eine Möglichkeit, im Wettbewerb einen Unterschied zu machen und die eigene Handlungsfähigkeit für die Zukunft sicherzustellen. Die Entwicklung wettbewerbs- und zukunftsfähiger Erfolgsmodelle setzt ein unternehmerisches Denken in Möglichkeiten und Potenzialen, Entwürfen und Prozessen voraus; und es verlangt zugleich ein Bewusstsein für die Unverfügbarkeit unternehmerischer Entwicklungen und die eigenen Grenzen. Prof. Dr. Simon Grand, Prof. Dr. Daniel Bartl www.rise.ch, www.imp.unisg.ch Weiterführendes findet sich in einem jüngst erschienenen Buch von Simon Grand & Daniel Bartl: «Executive Management in der Praxis: Entwicklung – Durchsetzung – Anwendung», Frankfurt a. M.: Campus Verlag, 2011.

HSG präsentiert eine Mobile-App Unter www.app.unisg.ch steht ab sofort eine webbasierte Applikation zur Verfügung, die Campus-bezogene Inhalte fürs Smartphone aufbereitet. Die Uni-App ist browserbasiert und kann direkt über den jeweiligen Browser des Smartphones aufgerufen werden. Ein Bezug über einen AppStore ist nicht nötig. Optimiert ist die Mobile-App für iOS (Versionen 3 & 4), Android (Versionen 2.2.1 und 2.2.2) und Windows Phone 7 (Version 7.10 Mango). Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein. In der ersten Version stehen folgende Funktionalitäten zur Verfügung: • News – RSS-Feed der HSG. • Kalenderfunktion – Auflistung des Kursprogramms und der Öffentlichen Vorlesungen und Veranstaltungen. • Adress-Verzeichnis – HSG-Adressbuch, inklusive Rauminformationen und Anruf- und E-Mail-Funktionalität • Map – Campusplan und Gebäudepläne • Transport – ÖV-Planer, Busabfahrtszeiten, Taxinummern • Mensa – Essensplan der Mensa im Hauptgebäude Ihren Ursprung hat die Uni-App der HSG in einem Forschungsprojekt, das Anfang 2011 beim Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) zusammen mit dem Ressort Informatik gestartet und vom Schweizer Förderprogramm SWITCH unterstützt wurde. (red.) www.app.unisg.ch


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