HSG Blatt Nr.5-2012

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Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG)

HSGBlatt AUS DEM INHALT Nachwuchsförderung: Reto Hofstetter habilitiert an der Universität St.Gallen. Nun hat er einen Ruf nach Lugano erhalten. Seite 2

25-Jahr-Jubiläum: Der EMBA feiert. Ein Interview mit Wolfgang Jenewein, akademischer Direktor. Seite 3

Gomez und Schwaninger: Der ehemalige Rektor Peter Gomez und Systemdenker Markus Schwaninger werden emeritiert.

Seiten 6+7

13 Jahre Wladimir Putin: Ulrich Schmid im Interview über Proteste in Russland und Putins Strategien des Machterhalts.

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HSG an der Spitze in «FT»und «Handelsblatt»-Ranking Das Master-Programm in «Strategy and International Management» (SIM-HSG) der Universität St.Gallen belegt erneut Rang 1 im Ranking der «Financial Times». Dies ist das Resultat der Evaluation und Rangierung von Master-Studiengängen in Management weltweit, welche die internationale Wirtschaftszeitung jährlich durchführt. Derweil hat das deutsche «Handelsblatt» sein neustes Ranking der Forschungsstärke von BWL-Fakultäten im deutschsprachigen Raum publiziert. Die Universität St.Gallen führt auch diese Rangliste an. «Diese beiden Spitzenpositionen sind das Ergebnis unserer langjährigen strategischen Investitionen», sagt Rektor Thomas Bieger. «Die erfreulichen Rankingresultate zeigen, dass wir sowohl in der Lehre als auch in der Forschung auf dem richtigen Weg sind.» Das Master-Programm in «Strategy and International Management» belegt zum zweiten Mal in Folge den ersten Rang in der weltweit offenen Auswertung der «Financial Times», in der insgesamt 70 Programme gerankt wurden. Der integrative Ansatz des St.Galler Managementmodells bildet die konzeptionelle Basis des SIM-Programms der HSG. (red.) Weitere Informationen auf Seite 4.

Nr. 5 22. Oktober 2012

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«Eine unbezahlbare Erfahrung» CEMS Annual Events 2012 – Zwei HSG-Studierende und ihr Blick auf das internationale Master-Programm

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om 27. November bis 2. Dezember 2012 ist die Universität St.Gallen Gastgeberin der CEMS Annual Events (siehe Kasten). Doch was steckt hinter dem CEMS Master in International Management (CEMS MIM)? Die 25-jährige Sandra von Bidder (SIMHSG) und der 23-jährige Marc-Andrea Brunner (MLE-HSG), die das Programm durchlaufen haben, haben uns ihre Eindrücke und Einsichten geschildert.

in Dresden. Ich nehme Folgendes mit: Excel regiert die Welt – zumindest jene der Zahlen. Man kann mit vier Stunden Schlaf pro Tag und fünf Tage die Woche überleben. Und es gibt Unternehmen, die Produkte unter ihrem Materialwert verkaufen, ohne es zu merken. In CEMS waren Sie mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Wie hat dies Ihr Bild der Schweiz verändert? Marc-Andrea Brunner: Die Schweiz wird noch immer von vielen als perfektes Land angesehen. Für mich jedoch bedeutete gerade das Angebot einer ZweiMillionen-Stadt wie Budapest weitaus mehr Lebensqualität als die kleinstädtische schweizerische Idylle. Je nach Perspektive scheint das Gras auf der anderen Seite des Hügels einfach grüner... Sandra von Bidder: Ja, die Schweiz ist in der Tat das Disneyland der Welt. Um hier zu studieren, bekommt man leicht ein Visum, hier zu arbeiten ist aber ohne EU-Pass sehr schwierig. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, dass die Schweiz das Studium ausländischer Studierender zu grossen Teilen finanziert, diese dann aber nicht hier arbeiten und dem Land auch etwas zurückgeben können. Ich möchte mich in Zukunft dafür einsetzen, dass gut ausgebildeten Studienabgängern in der Schweiz auch beruflich eine Chance gegeben wird.

Frau von Bidder, Sie sind vor kurzem von Ihrem Auslandsemester an der Copenhagen Business School zurückgekehrt. Was waren Ihre prägendsten Eindrücke, die Sie mit nach Hause genommen haben? Sandra von Bidder: Dass die Nordeuropäer die freundlichsten Menschen sind, die ich bisher kennen gelernt habe, und dass sie klare Vorstellungen von Gastfreundschaft haben, die jene von uns Schweizerinnen und Schweizern übertreffen. Und dass das Fahrradfahren bei Minustemperaturen und starkem, feuchtem Wind wenn immer möglich vermieden werden sollte... Herr Brunner, Sie waren an der Corvinus Universität in Budapest. Was hat Sie beeindruckt? Marc-Andrea Brunner: Sehr eindrücklich war für mich die Schwierigkeit, eine völlig fremde Sprache zu erlernen. Zwar hatte ich im Gymnasium acht Jahre Latein und spreche aus familiären Gründen gut Französisch und sehr gut Englisch. Bisher ist es mir daher relativ leicht gefallen, mich in den meisten europäischen Ländern zu verständigen. In Ungarn jedoch, trotz einiger Versuche mir Grammatik und Vokabular anzueignen, scheiterte ich gnadenlos. Diese Erfahrung wird mich davor bewahren, Menschen, die sich ohne Kenntnisse der Landessprachen bei uns zu integrieren versuchen, vorschnell zu verurteilen.

Bild: Hannes Thalmann

CEMS verbindet: Sandra von Bidder und Marc-Andrea Brunner.

Zum CEMS MIM gehört auch ein Auslandspraktikum. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Marc-Andrea Brunner: Ich habe bei einem Makler für Emissionszertifikate in Ungarn in einem Team aus über zehn

2000 Gäste aus aller Welt Vom 27.11. bis 2.12.2012 finden in St.Gallen die CEMS Annual Events statt. Zu diesem Anlass werden bis zu 2000 Gäste aus aller Welt erwartet. Für die Absolventinnen und Absolventen des CEMS-Programms wird die Graduierungsfeier den Höhepunkt bilden: 600 Studierende erhalten ihre Diplome. Das Thema «Responsible Leadership» wird die Woche prägen und mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Audimax am 30.11.2012 um 14.30 Uhr

enden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, über welche Fähigkeiten und Wertvorstellungen Führungspersönlichkeiten verfügen sollten und inwieweit Hochschulen diese Fertigkeiten vermitteln können. Für das Podium haben bereits Gary Steel (Personalchef von ABB), Ex-Bundesrätin Ruth Metzler, Robert Glasser (Generalsekretär Care International) sowie HSG-Rektor und CEMS Chairman Thomas Bieger zugesagt. (red.) Weitere Infos: www.cems2012.ch

Nationen gearbeitet. Ich habe dadurch gelernt mich in einer Gruppe mit unterschiedlichsten Werten und Vorstellungen zu integrieren und einzubringen. Sandra von Bidder: Ich war bei einer Münchner Consulting-Unternehmung

Wenn Sie CEMS empfehlen müssten: Was ist gut, was gilt es zu verbessern? Sandra von Bidder: Das internationale Netzwerk ist unschlagbar. Einige Kurse haben jedoch dringendes Verbesserungspotential. Marc-Andrea Brunner: Die Qualität gewisser Kurse muss auch aus meiner Sicht stark verbessert werden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die ­Erfahrungen mit anderen Kulturen sind jedoch unbezahlbar. Interview: Marius Hasenböhler

28 führende Business Schools CEMS, the Global Alliance in Management Education, ist ein Netzwerk von 28 führenden Business Schools und Universitäten auf vier Kontinenten und über 70 global agierenden Unternehmen und NGOs. CEMS wurde 1988 gegründet und bietet mit dem CEMS Master in International Management (CEMS MIM) einen international renommierten Studiengang, der theoretisches Wissen, Praxisorientierung und interkulturelle Kompetenz vermittelt. Das Master-Programm war zwischen 2009 und 2012 in den ersten

drei Rängen des FT Rankings Master in Management platziert. Der CEMS MIM wird innerhalb eines Jahres zusätzlich zu einem Master-Programm der eigenen Universität absolviert. Ein Semester wird an einer der Partnerschulen im Ausland studiert, zudem müssen Sprachnachweise in zwei Fremdsprachen und ein Auslandspraktikum von zehn Wochen nachgewiesen werden. Das Programm wird in englischer Sprache angeboten. (red.) Weitere Infos: www.cems.org


Forschung «Rencontres de St-Gall» 2012 – Über den Umgang mit Paradoxien Die Forscherkonferenz «Rencontres de St-Gall» fand dieses Jahr wiederum am Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen statt. Knapp 50 extra dafür ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus aller Welt trafen sich Anfang September im WBZ Holzweid zum Gedankenaustausch über KMU, Entrepreneurship und Family Business.

Diskussionen statt nur Vorträge Das Thema 2012 hiess «In search of a dynamic equilibrium: exploring and managing tensions in entrepreneurship and SMEs». Die «Rencontres» finden alle zwei Jahre statt und unterscheiden sich von anderen Konferenzen unter anderem dadurch, dass die zur Konferenz eingereichten Beiträge nicht einzeln vor den Teilnehmenden präsentiert werden. Stattdessen steht die moderierte und aktive Diskussion unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den jeweiligen Themen im Vordergrund.

Sehr traditionsreiche Konferenz Das KMU-HSG organisiert die Konferenz seit 1948. Sie ist gemäss den Aufzeichnungen der Small Business Administration (SBA) die weltweit älteste Konferenz dieser Art für KMU. Die Leitung der Rencontres haben die drei Direktoren des KMU-HSG, Prof. Dr. Thierry Volery, Prof. Dr. Urs Fueglistaller und Prof. Dr. Thomas Zellweger. (red.)

LEUTE Prof. Dr. Dr. h.c. Gebhard Kirchgässner wurde für das akademische Jahr 2013/14 als Fellow an das Wissenschaftskolleg zu Berlin berufen. Prof. Dr. Robert Winter wurde in das Advisory Board der ICT Group der Portugiesischen Staatsregierung berufen. Die ICT Group wurde vom Ministerrat eingesetzt, um einen umfassenden strategischen Plan mit dem Ziel auszuarbeiten und umzusetzen, die ICTKosten der gesamten portugiesischen Verwaltung deutlich zu senken. Prof. Dr. Julia Nentwich ist für das Wintersemester 2012/13 zur Aigner-Rollett Gastprofessorin zum Themenbereich Frauen- und Geschlechterforschung gewählt worden. Dies an der KarlFranzens-Universität in Graz.

Oktober 2012 33. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Stephanie Brändli, Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich, Bentley Jenson, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner, Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen

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«Wissenschaftler ist ein Traumjob» HSG-Nachwuchsförderung – Reto Hofstetter hat Ruf an die Università della Svizzera italiana erhalten Der Weg eines jungen Wissenschaftlers bis zu einer Berufung ist steinig. Reto Hofstetter hat ihn durchgestanden. Per Januar wechselt der HSG-Assistenzprofessor für Business Innovation nach Lugano, wo er Extraordinarius für Marketing wird. «Isaac Newton war kontaktscheu, hatte keine Auslandserfahrung und nur eine recht kurze Publikationsliste aufzuweisen. Eine wissenschaftliche Karriere, gar eine Professur in Cambridge, könnte er heute mangels Relevanz und Impact nicht antreten – und doch gilt er als einer der grössten Wissenschaftler aller Zeiten.» So stieg «Spiegel Online» kürzlich in einen Artikel ein, in dem junge Wissenschaftler und ihre Mühen auf der Karriereleiter beschrieben werden. Die Zeiten haben sich geändert. Was Newton nicht vorweisen konnte, scheint heute im akademischen Wettkampf tatsächlich unabdingbar. Reto Hofstetter hat sich während der vergangenen Jahre gut vernetzt, Erfahrungen im In- und Ausland gesammelt und seine Publikationsliste erweitert. Der Lohn: Ein Ruf an die Università della Svizzera italiana.

«… um überhaupt marktfähig zu sein» «Netzwerken ist sehr wichtig für heutige Wissenschaftler – nützt aber nur, wenn man auch gute Leistungen vorweisen kann», sagt Hofstetter. «Man braucht zunächst einmal zwei bis drei absolute Top-Publikationen, um überhaupt marktfähig zu sein.» Die Publikationen seien der «enabler», damit man wahrgenommen werde. Danach könne ein gutes Netzwerk helfen, um seinen Platz als Wissenschaftler zu finden. Wo dieser Platz genau sein wird, ist nicht vorauszusagen. Die meisten jungen Wissenschaftler müssen sehr flexibel sein – in Bezug auf Wohnort, Freundeskreis, Familienplanung. In den meisten Gebieten gibt es nur wenige freie Professuren. Da muss man schon mal das Land, die Sprache, die Kultur wechseln, um in seinem Fachgebiet und unter den gewünschten Bedingungen tätig sein zu können. Der akademische Jobmarkt im 21. Jahrhundert ist sehr international.

Themen besetzen, Reputation schaffen Impressum

22. Oktober 2012

Mit der Berufung hat Reto Hofstetter ein grosses Ziel erreicht. «Aber jetzt ist es nicht fertig – jetzt geht’s erst richtig

Bild: Hannes Thalmann

Reto Hofstetter: «Man fällt als Wissenschaftler automatisch zu den Themen zurück, die einen faszinieren.»

los», sagt er. Nun gehe es für ihn darum, Themen zu besetzen und Reputation zu schaffen. Wer langfristig in seinem Fachgebiet tätig sein wolle, der müsse sich bestätigen. Dafür ist ein junger Professor nach einer Berufung weniger dem Druck von Revisoren und Journals ausgesetzt und «kann sich auch mal länger Zeit nehmen für ein Thema.» Hofstetter denkt unternehmerisch. Er arbeitet gerne projektbasiert in Teams und ist international orientiert. «Darum ist Wissenschaftler für mich ein Traumjob», sagt er. Ein erfolgreicher Forscher und Dozent brenne für seine Themen, habe aber auch den nötigen Biss. «Denn der Publikationsprozess kann sehr frustrierend sein, da muss man viel Kritik einstecken können.» Hofstetter hat sich davon nicht abhalten lassen, weiter eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen. Die wenigsten Wissenschaftler haben bewusst und zu einem fixen Zeitpunkt entschieden, dass sie ihr Leben in die Forschung investieren wollen. Es ist

eher eine Entscheidung in Raten. Auf eine forschungsbasierte Master-Arbeit folgt vielleicht eine Dissertation, die gut aufgenommen wird. Danach eine Habilitation – aber selbst mit der ist die wissenschaftliche Laufbahn nicht gesichert. «Auch als Habilitand behält man stets Alternativen im Hinterkopf», sagt Hofstetter. Man hat keine andere Wahl. Umso mehr Überzeugung braucht es, auf dem wissenschaftlichen Pfad zu bleiben.

Nutzen für Kunden und Unternehmen Reto Hofstetter beschäftigt sich vor allem mit dem Verhalten von Konsumenten. Er forscht gerne im Bereich, wie die Resultate aus der Analyse von Konsumentendaten vorteilhaft eingesetzt werden können – sowohl für die Konsumenten selber wie auch für die Unternehmen. «Man fällt immer wieder automatisch zu den Themen zurück, die einen faszinieren», sagt er. Und je länger man sich mit einem Thema beschäftige, umso spannender werde es. Hofstetter

Neues aus der Forschung Publikationen EUR Baudenbacher, C.: Wirtschaftsrecht. In: ZSR (Zeitschrift für Schweizerisches Recht), Bd. 131 (2012) II, Heft 2, 419 ff. IPW Davis, J.W. (Hrsg.): Psychology, Strategy and Conflict: Perceptions of insecurity in international relations, Routledge Global Security Studies, London 2012. IWI Back, A./Gronau, N./Tochtermann, K. (Hrsg.): Web 2.0 und Social Media in der Unternehmenspraxis: Grund-

lagen, Anwendungen und Methoden mit zahlreichen Fallstudien. 3., vollst. überarb. Aufl., München 2012. RWA Koller, A./Thürer, D./Dafflon, B./Ehrenzeller, B./Pfisterer, T./Waldmann, B.: Principles of Federalism. Guidelines for Good Federal Practices - a Swiss contribution, Zürich/St. Gallen 2012. SHSS Müller, M.: Opening the black box of the organization: socio-material practices of geopolitical ordering. In: Political Geography, Vol. 31(6), 2012, 379-388.

Soziale Medien Social-Media-Kanäle sind für die Universität St.Gallen wichtige Kommunikationskanäle. Der offizielle HSG-Facebook, HSG-Twitter und HSG-YouTube-Kanal informiert Sie über die Universität St.Gallen und greift besondere Themen aus den HSG-Themenhubs START, CAMPUS, PROFESSIONAL und RESEARCH auf. HSG Research richtet sich speziell an Forschende und Forschungsinteressierte und versammelt Themen aus den verschiedenen HSG-ForschungsAccounts. www.facebook.com/HSGResearch twitter.com/HSGResearch

arbeitet immer empirisch und meistens mit grossen Datenmengen. Viele technische Aspekte schliesst seine Arbeit ein. Das hat er aus seinem Stammgebiet, der Informatik, mitgebracht. Hofstetter absolvierte ursprünglich eine Berufslehre als Informatiker, studierte dann Ingenieurwissenschaften an der FH Bern. «Ich habe die ganze New-Economy-Entwicklung interessiert mitverfolgt, vom Wachstum bis zum Kollaps», sagt er. «Das hat bei mir zu vielen wirtschaftlichen Fragen geführt.» So studierte er anschliessend BWL (Finance) und VWL an der Uni Bern und verfasste eine Dissertation im Bereich Marketing zum Thema Preisgestaltung. An der HSG arbeitet er an der Forschungsstelle für Customer Insight (FCI), wo er nach seinen Angaben in idealer Weise seine Forschung mit der Unternehmenspraxis verbinden kann. Nun folgt der nächste Schritt auf seinem Weg als Wissenschaftler: Der Wechsel nach Lugano. Jürg Roggenbauch

Erstmalige Ringvorlesung zu Kartellrecht Im Herbstsemester 2012 findet erstmals eine von Prof. Dr. Dr. h.c. Carl Baudenbacher geleitete Ringvorlesung zum Thema «EU and Swiss Competition Law and Economics» statt. Dozenten sind führende Anwälte, Ökonomen und Richter des schweizerischen und europäischen Kartellrechts. Es handelt sich auch um die erste Veranstaltung, an der Vertreter des Schweizerischen Bundesverwaltungsgerichts teilnehmen: Sieben Richter und neun Gerichtsschreiber haben sich angemeldet. Zusammen mit dem jährlich stattfindenden St.Gallen International Competition Law Forum ICF (www.sg-icf.ch) und dem International Quintet of HSG Law School leistet die Ringvorlesung einen wichtigen Beitrag zur führenden Stellung der HSG auf dem Gebiet des Kartellrechts. (red.)


Panorama

22. Oktober 2012

Schwarmintelligenz für Manager Prof. Dr. Wolfgang Jenewein, akademischer Direktor des EMBA HSG, über guten Führungsstil wird auch die persönliche Entwicklung. Dazu bieten wir individuelle Coachings, Karriereberatungen, aber auch Sport und einen Vitality Check. Neu geplant ist ein Mentoringprogramm, wobei Ehemalige den aktuellen Teilnehmern beratend zur Seite stehen.

Herr Jenewein, Sie beschäftigen sich in Ihrer Forschungsarbeit unter anderem mit der Frage, was Teams erfolgreich macht. Was begeistert Sie an dem Thema Leadership? Wolfgang Jenewein: Man kann nur das gut machen, wofür man Leidenschaft aufbringt. Ich bin in einer Unternehmerfamilie gross geworden und früh mit den Fragen in Berührung gekommen, die Unternehmer umtreiben: Wie bleibt man langfristig erfolgreich, wie geht man mit gescheiterten Vorhaben um, welche Risiken geht man ein. Die Dynamik von Unternehmern wollte ich wissenschaftlich durchdringen. Später beschäftigte ich mich mit Führungsstrategien und der Frage, wie ein Trainer Fussballteams zu Höchstleistungen anspornen kann. Die Universität St.Gallen bietet mir hier mit Fachleuten wie Leadership-Expertin Heike Bruch eine sehr anregende Umgebung. Theorie ist das eine. Werfen wir einen Blick in die Praxis: Wie steht es um Führungsqualität und Unternehmenskultur in Zeiten der Eurokrise? Jenewein: Der Druck ist enorm. Viele Unternehmen agieren kurzfristig und zahlenorientiert, um jedes Quartal vorzeigbare Bilanzen liefern zu können. Das wirkt sich häufig negativ auf das Miteinander von Teams und Kollegen aus. Kontrolle und strikte Zielvorgaben sind zwar wichtig, um unternehmerische Hürden zu meistern, ein Übermass bremst Mitarbeitende aber aus. Autonomie, Selbstbestimmung und emotionales Miteinander sind in einer Kontrollkultur nicht möglich. In Zeiten der Krise kommen straffe, transaktionale Führungsstile zum Einsatz. Druck allein erhöht die Leistungsbereitschaft auf Dauer nicht. Das Programm Executive MBA bildet seit 25 Jahren Fach- und Führungskräfte weiter. Welche Art von Manager ist Ihrer Ansicht nach heute gefragt? Jenewein: Eine straffe Führung der Unternehmensspitze nach der Devise «Command and Control» herrschte bis in die 90er Jahre vor. Die zusätzliche Dynamik, die die Globalisierung mit sich brachte, verlangt heute einen anderen Führungsstil. Der Chef eines Unternehmens muss nicht mehr nur die Richtung

Wie viel Unternehmergeist muss ein EMBA-Teilnehmer denn mitbringen? Jenewein: Wer allein mit dem Titel seine Karriere befeuern will, erreicht bei uns nicht viel. Wir fördern daher bewusst Kandidaten, die die Weiterbildung als Chance für eine Veränderung sehen und sich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich entwickeln wollen. Unser Programm gibt Managern neue Impulse und den nötigen Freiraum, abseits vom Tagesgeschäft Ideen reifen zu lassen. Deshalb auch die hohe Präsenzzeit während des 18-monatigen Programms. Wir nehmen unsere Teilnehmer mit auf eine inspirierende Lernreise.

Bild: EMBA HSG

Teilnehmende des EMBA HSG mit Marketing-Professor Torsten Tomczak.

vorgeben, sondern auch Anreize für Mitarbeitende schaffen, selbst Ideen zu entwickeln. In einer sich schnell verändernden Umwelt kann eine Führungskraft gar nicht mehr alle Lösungen und Wege in sich vereinen. Was zeichnet eine gute Führungskraft ihrer Ansicht nach also aus? Jenewein: Visionäres Denken, Struktur und Empathie. Um nur drei Beispiele zu nennen. Gute Manager machen klare Zielvorgaben, gehen auf die Teammitglieder ein und geben Anreize und Freiraum, unternehmerisch zu handeln. Sie stellen die richtigen Fragen, hören zu und vermitteln. Sie wissen die «Intelligenz des Schwarms», also aller Mitarbeitenden, zu nutzen. Wie wirken sich die unterschiedlichen Führungsstile in der Praxis aus?

Jenewein: Den «Zweikampf der Systeme», also flache gegenüber starken Hierarchien, kann man gut bei Fussballmannschaften beobachten: Magath oder van Gaal führen ihre Teams eher mit strikten Vorgaben. Trainer wie Löw oder Klopp setzen dagegen auf das Kollektiv. Nach der Devise «die Mannschaft ist der Star» arbeiten sie mit flachen Hierarchien, in denen Alpha-Tiere keinen Platz haben. Früher ging es bei der Zusammenarbeit in erster Linie um Disziplin, Gehorsam und Pflichtbewusstsein. Die Zeiten sind passé in einer global vernetzten Wirtschaft. Was geben Sie Führungskräften im Weiterbildungsprogramm EMBA-HSG mit auf den Weg? Jenewein: Wir begleiten unsere Teilnehmer nicht nur auf der fachlichen Ebene. Immer wichtiger in unserem Curriculum

Wie steht es um die Bereitschaft von Firmen, den EMBA HSG zu finanzieren? Jenewein: Gerade in Zeiten der Krise sind gut ausgebildete Fachkräfte gefragt. Der Kampf um Talente nimmt zu. Etwa ein Drittel der Teilnehmenden wird durch dessen Firma voll unterstützt, ein Drittel zahlt selbst, Fifty-Fifty-Lösungen nutzen die übrigen Teilnehmer. Leadership im Jahr 2050: Ihre Vision? Jenewein: Netzwerke lösen starre Hierarchien ab. Der Leader der Zukunft moderiert mehr als er doziert. Organisationen, die sich diesem Umbruch frühzeitig stellen, sind im Vorteil.

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25 Jahre EMBA HSG Der Executive MBA HSG in General Management wurde 1987 von Prof. Dr. Rolf Dubs lanciert. Anfangs hiess das Programm noch «Nachdiplom in Unternehmensführung». Heute erstreckt sich die berufs­ begleitende Weiterbildung über 20 Monate. Neben Haupt-, Wahl- und Auslandmodulen mit Schwerpunkt Betriebs- und Volkswirtschaftslehre umfasst das Programm auch Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung sowie eine Projektarbeit. Das Programm bietet den Teilnehmenden ein hohes Mass an Flexibilität und individueller Studiengestaltung. Sie können so je nach Wahl des Studienformates ihr Studium in 20 bis maximal 48 Monaten absolvieren. Daneben lässt sich der EMBA HSG zunehmend auch mit einzelnen Weiterbildungsprogrammen der HSG kombinieren. Die Studiengebühr im Klassenverband beträgt 64'000 Franken. Im September 1990 gründeten ehemalige Studierende das Netzwerk «Alumni EMBA HSG». Mit knapp 1900 Mitgliedern auf der ganzen Welt zählt die Organisation heute zu einer der grössten Alumni-Vereinigungen Europas. Das Netzwerk finanzierte auch das 2008 eingeweihte Campus Hotel. 2003 nahm der EMBA HSG erstmals am Global Executive MBA-Ranking der Financial Times teil. Seitdem verteidigt er seine Position als bestes «stand-alone Programm» im deutschsprachigen Raum. Die Jubiläumsfeier für das 25-jährige Bestehen des EMBA HSG findet am 16. November 2012 statt. Thema der geschlossenen Veranstaltung: «Ansichten und Einsichten aus Wirtschaft, Kultur und Sport». Zu Beginn nehmen Rolf Dubs, Jürg Manella und Wolfgang Jenewein die Gäste mit auf eine Zeitreise durch ein Vierteljahrhundert EMBA HSG. Anschliessend spricht RaiffeisenCEO Dr. Pierin Vincenz über den Finanzplatz Schweiz. Der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer hält einen Vortrag über Kunst und Geld. Über Herausforderungen im Spitzensport spricht Ralf Rangnick, Sportdirektor der Profi-Fussballvereine Red Bull Salzburg und RB Leipzig. Eine Podiumsdiskussion rundet die Feier ab. www.emba.unisg.ch/25Jahre

Prof. Dr. Wolfgang Jenewein.

Students in São Paulo are learning by doing An insight into Cooperative-Lab, a joint initiative between the HSG Hub Office Brazil and HSG Alumni In south Brazil, a small-hold orange farmers’ cooperative called Coacipar is developing a strategic plan to deal with everything from unfair trade practices to building political support and positioning itself on the international market. One of the people helping Coacipar out is Simon Locher, a student and participant in the HSG Cooperative-Lab. The Cooperative-Lab, a joint initiative between the HSG Hub Office in São Paulo and HSG Alumni, is a match-making programme which sets students up

with real world project work. The Lab matches students with companies, small and medium enterprises, associations and NGOs to get hands-on experience developing projects within the South American market.

Traineeships, not internships These are traineeships, not internships. These students don’t simply make copies and fetch coffee. They develop actual working projects, as in the case of student Philip Longoni’s traineeship with SmartCaps. Mr Longoni helped create an event for a guerrilla marketing campaign to promote the companies Smart Life products of energy drinks and pills. The event involved athletes in three giant inflatable

plastic balls, labelled with the company logo, performing stunts in the middle of a surprised crowd in the public areas of São Paulo. The event was videoed for Youtube in an attempt to create a viral video and sent out through social media platforms. The video can still be found there with other Smartcaps Energy videos. Mr Longoni dealt with hiring of athletes and obtaining the giant plastic balls, as well as securing the permission from the city hall for the performance in public spaces. He also coordinated the pretraining sessions and followed all video shooting sessions. It was a high level of responsibility, and valuable experience working within the São Paulo political and business environment; experience

Mr Longoni couldn’t obtain in a classroom.

Support of HSG Alumni The participating students and researchers also have the support of HSG Alumni members, based in the region, as mentors for bridging the process from academia to practice and better understanding the business culture. «My mentors provided me with insights into the life of the Swiss entrepreneur in Brazil and therefore with two very interesting career paths,» said Mr Longoni. «They were very open to answer my questions and we talked about advantages and disadvantages of working independently.» The Cooperative Lab connects acade-

mia with real world experience. This can potentially be the first time a student or researcher is exposed to hands on project work in an intercultural environment and can have a profound effect. In the case of Simon Locher, his work with the orange farmers of Coacipar, lead him to refocus his master’s thesis on price formation in a Fair Trade system. The Cooperative-Lab programme has reached its 10th traineeship position in both Brazil and Chile. The intention is to increase it to other countries in South America, giving more students the chance to gain the unique experience and perspective this programme provides. Bentley Jenson HSG Hub São Paulo: www.unisg.com.br


Panorama

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HSG investiert in neues Provisorium Mehr Lehrraum für die Studierenden – Universität löst Versprechen ein Die Universität St.Gallen wirkt der Raumnot entgegen. Sie investiert in ein neues Provisorium für die Lehre, das ab Herbstsemester 2013 insgesamt 600 Plätze umfassen soll. Die HSG hat das Baugesuch für das dreistöckige Gebäude bei der Stadt St.Gallen eingereicht. Das Provisorium soll über der Parkgarage innerhalb des Campus erstellt werden. Es soll den Studierenden für die nächsten zehn Jahre wieder mehr, dringend benötigten Raum im Unterricht bieten.

Nur 2,2 m² pro Student «Mit diesem neuen Gebäude für die Lehre leisten wir einen Beitrag an unsere Ausbildungsqualität. Ich bin froh, dass wir mit diesem Provisorium die Raumnot etwas lindern können. Die nötige Erweiterung des Campus kann es aber nicht ersetzen», sagt Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann. Die Universität St.Gallen hat derzeit rund 7300 Studierende, die heutige Kapazität des Campus liegt bei 5000 bis 5500 Studierenden. Der Lehr- und Lernraum pro Student beträgt 2,2 m², was im Vergleich mit anderen Universitäten oder Fachhochschulen sehr niedrig ist. Da bis 2020 ein Anstieg der Studierendenzahlen auf rund 8000 bis 9000 Studierende erwartet wird, ist eine Erweiterung der Universität nötig. Um in rund zehn Jahren genügend und geeigneten Raum zur Verfügung zu stellen, sind Projekte für eine Campus-Erweiterung in Absprache mit dem Bildungspartement und unter Federführung des Baudepartements in Planung. In der Zwischenzeit muss die HSG mit Provisorien oder dem Anmieten von Flächen den Raumbedarf des Lehrbetriebs sicherstellen.

Mit Rücksicht aufs Quartier Das neue Gebäude ist vom Universitätsrat bewilligt worden, das Baugesuch

Bild: Hannes Thalmann/Pläne: Bochsler Baumanagement

Das dreistöckige Provisorium soll für die nächsten zehn Jahre Bestand haben und direkt über der Parkgarage erstellt werden. wurde nun beim Amt für Baubewilligungen der Stadt St.Gallen eingereicht. Das Provisorium umfasst drei Geschosse und wird Platz für 10 grössere Lehrräume und 12 Gruppenräume bzw. 550 bis 600 Plätze schaffen. Die Aussenabmessung beträgt 32,6 m × 25,2 m × 10,8 m. Der Baubeginn ist auf Frühjahr 2013 geplant, das Gebäude soll auf das

Mehr Wohnungen für Gaststudierende Gaststudierende schätzen die Wohnqualität in der neu gekauften Liegenschaft an der Wassergasse 47 in St.Gallen. Seit 1995 besitzt die Stiftung Studentenwohnungen an der Langgasse 49 eine Liegenschaft, die Wohnraum für 17 Studierende bietet. Aufgrund eines Zuschusses von der Jöhr Stiftung sowie eines Überschusses infolge guter Liegenschaftsbewirtschaftung durch den HSG-Wohnungsdienst konnte per 1. August 2012 der Bestand um eine Liegenschaft erweitert werden. Die Liegenschaft «zum Auto» befindet sich an der Wassergasse 47 in St.Gallen, an gut erschlossener, zentrumsnaher Lage und verfügt über 18 Studios, ein Ladenlokal im Erdgeschoss und 7 Aussenparkplätze. Beim Kauf war das Haus voll vermietet. Bereits per 1. September konnten 6 Studios an Gaststudierende vermittelt werden. Die Studios sind alle möbliert, verfügen über eine kleine Küche und ein Bad. Das ganze Haus

wurde mit einer Wireless-Internetverbindung ausgestattet. Die Gaststudierenden fühlen sich in den Wohnungen sehr wohl und schätzen die zentrale Lage. Beide Liegenschaften, Langgasse 49 und Wassergasse 47, werden vom HSG-Wohnungsdienst verwaltet. Neben diesen beiden Liegenschaften gehören weitere sechs Liegenschaften sowie diverse längerfristig angemietete Wohnungen zum Portfolio des Wohnungsdienstes. Zusätzlich mietet der Wohnungsdienst rund 100 befristete Zimmer und Wohnungen von regulären Studierenden an, die ein Austauschsemester absolvieren. Gesamthaft verfügt der Wohnungsdienst über rund 250 Objekte, die pro Semester vorwiegend an Gaststudierende vermittelt werden. Die Anzahl der Gaststudierenden an der Universität St.Gallen steigt kontinuierlich an. Waren es vor zehn Jahren rund 100 Gaststudierende, sind es heute mehr als 300 Studierende pro Semester. Um die immer steigende Studierendenzahl zu bewältigen, ist bereits ein grösseres Projekt in Planung. (as)

Herbstsemester 2013 zur Verfügung stehen. Die Mietkosten werden dem Budget der Universität belastet. Damit kann ein Versprechen gegenüber den Studierenden eingelöst werden, dass zusätzliche Einnahmen aus den Erhöhungen der Studiengebühren den Studierenden etwa über Investitionen in die Infrastruktur direkt zugutekommen

sollen. Das Gebäude soll – bis zur geplanten Erweiterung des Campus – für rund zehn Jahre als Provisorium für die Lehre im Einsatz stehen. Dann ist ein Rückbau geplant. Für das neue Provisorium wurden verschiedene Standorte evaluiert. Der gewählte über der Parkgarage an der Dufourstrasse 48 hat den Vorteil, dass

er sehr nahe an der bestehenden Infrastruktur liegt, die Wechselzeiten von 15 Minuten zwischen den Lektionen eingehalten werden können und die Be­ lastung des Quartiers auf ein Minimum beschränkt wird. Die Anwohner des Quartiers wurden anlässlich eines Informationsabends persönlich über das Vorhaben informiert. (M.H.)

SIM bleibt an der Spitze Platz 1 in Rankings für SIM-HSG und Betriebswirtschaftliche Abteilung Das Master-Programm in «Strategy and International Management» (SIM) der HSG ist von der «Financial Times» zum zweiten Mal in Folge als bestes Management-MasterProgramm bewertet worden. Im SIM wird viel Wert auf Führungsverantwortung, Sozialkompetenz und integratives Denken gelegt. Die Kurse und Seminare werden durch «SIM Integratives» ergänzt. Darin untersuchen die Studierenden aktuelle ManagementHerausforderungen wie internationale Wachstumsstrategien, Akquisition und Integration von Unternehmen oder die Entwicklung von Geschäftsideen. Dabei versuchen sie mit interdisziplinärem, ganzheitlichem Ansatz Lösungen zu finden. In den «SIMagination Challenge»Projekten beweisen die Studierenden zudem, wie sie ihren Einfallsreichtum und ihre Fähigkeiten in sozialen Projekten in verschiedensten Ländern – von

Kolumbien über Togo bis Thailand – nachhaltig und praktisch umzusetzen wissen. Mittlerweile gibt es schon 27 «SIMagination Challenge»-Projekte, die sich über mehrere Jahrgänge von Studierenden zu erstrecken beginnen.

cial Times»-Rangliste zeigt sich in diesem Sinne auch als Bestätigung dieser Einschätzung. Auf Platz 3 des jüngsten Rankings liegt zudem das Programm der CEMS-Allianz von Wirtschaftsuniversitäten, zu der auch die HSG gehört.

Theorie und Praxis

Bestnoten für BWL

Das in Englisch durchgeführte SIM-Programm bietet Vertiefungen in Gebieten wie Strategie, Leadership, Finanzen, Marketing, Organisationstheorie und internationales Management. Es verbindet Theorie mit Praxis und legt Wert auf Internationalität. Die Studierenden kommen aus über 30 Ländern und müssen in ihrem Studium auch ein internationales Praktikum abschliessen. Das neuste Ranking von Master-Programmen in Management der «Financial Times» ist nur knapp zwei Wochen, nachdem das World Economic Forum in seiner jährlichen Studie die Schweiz als wettbewerbsfähigstes Land der Welt eingestuft hat, erschienen. Dabei hob das WEF unter anderem den Schweizer Bildungsplatz hervor. Die «Finan-

Während im jüngsten «Financial Times»Ranking mit dem SIM-Programm der Bereich Lehre beste Noten erhält, bewertet die neuste «Handelsblatt»-Rangliste die betriebswirtschaftliche Forschung im deutschsprachigen Raum. Die HSG hat demnach die stärkste betriebswirtschaftliche Fakultät und belegt den 1. Platz in diesem Ranking. Mit 44 VollzeitProfessoren hat die HSG die zweitgrösste betriebswirtschaftliche Abteilung im deutschsprachigen Raum, knapp hinter der Wirtschaftsuni Wien. Auf Rang 2 des «Handelsblatt»-Rankings liegt die Uni Wien, gefolgt von der Uni Zürich. Insgesamt wurden BWL-Fakultäten von 106 Hochschulen ausgewertet. (red.) www.sim.unisg.ch, www.som.unisg.ch


Panorama

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«Mein Ziel: Ein eigenes Unternehmen» Im September 2012 hat das neue Master-Programm in Unternehmensführung begonnen Die zunehmende Komplexität und Unsicherheit in der Führung von Unternehmen bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich. Diesen Herausforderungen wollen sich Marie Elsesser und Säde Junnonaho stellen, sobald sie ihren Master in Unternehmensführung in der Tasche haben. Die Tätigkeiten in den Geschäftsleitungen sowie ihrer Stäbe und Berater werden immer anspruchsvoller. Dies führt zu einer fortschreitenden Professionalisierung des Managements und einem immer grösseren Stellenwert von Strategien zur Unternehmensentwicklung. Mit dem im September gestarteten MasterProgramm in Unternehmensführung (MUG) trägt die Universität St.Gallen diesem Umstand Rechnung. Der MUG bereitet zukünftige Führungskräfte von Unternehmen unterschiedlicher Grösse (von Start-ups und KMU bis Grossunternehmen) auf diese Herausforderung vor.

Breit gefächertes Studium Elsesser und Junnonaho sind zwei von rund 140 Studierenden, die sich für den MUG entschieden haben «Dieses Master-Programm kam genau zur richtigen Zeit. So fiel meine Entscheidung leichter, vom Arbeitsleben zurück an die HSG zu gehen», so Elsesser. «Denn ein Fokus liegt auch auf kleinen und mittleren Unternehmen. Damit kann ich mich gut identifizieren.» Zudem seien die Fächer des Studiums breit gefächert und trotzdem habe man mit dem Schwerpunkt eine Spezialisierung, wie Junnonaho betont. Somit eignet sich der Master in Unternehmensführung für Studierende, die nach dem Abschluss eine generalistische Management-Karriere anstreben.

Umfangreiches Einsatzgebiet Das spätere Einsatzgebiet reicht von Führungs- und Fachaufgaben in den Gebieten Strategie und Unternehmensentwicklung, Supply Chain Management,

Bild: Hannes Thalmann

Überzeugt vom neuen Master-Programm: Säde Junnonaho (links) und Marie Elsesser.

Controlling, Corporate Social Responsibility bis hin zur eigenen Unternehmensgründung oder der Nachfolge in Familienunternehmen. Darüber hinaus sind auch Einsatzfelder wie Forschung und Lehre an Universitäten und Fachhochschulen denkbar.

Drei Schwerpunkte Die Studierenden können zwischen den Schwerpunkten Unternehmensentwicklung, Family Business & Entre­ preneurship sowie Nachhaltigkeitsmanagement wählen. Junnonaho und Elsesser haben vorwiegend Kuse im Schwerpunktbereich Unternehmensentwicklung gewählt. «Mein Ziel ist es, ein

eigenes Unternehmen zu gründen», erzählt Elsesser. «Die Kurse im Schwerpunkt Unternehmensentwicklung sind dafür eine gute Basis.» Das Studium hat bis jetzt die Erwartungen der beiden Studentinnen erfüllt. «Besonders die interdisziplinäre Sicht auf die Unternehmen als Ganzes gefällt mir», sagt Junnonaho. «In dem neuen Master-Programm wollen wir Studierende optimal auf verantwortungsvolle Führungs- und Fachaufgaben vorbereiten – etwa in Strategie und Unternehmensentwicklung», sagt Günter Müller-Stewens, Programmverantwortlicher und Professor für Strategie und Organisation. «Im Schwerpunkt-

bereich Nachhaltigkeitsmanagement setzen sich unsere Studierende mit einigen der grössten Herausforderungen unserer Zeit auseinander», sagt Thomas Dyllick, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement.

Persönliche Erfahrungen Im Rahmen des Master-Programms befassen sich die Studierenden mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen nachhaltiger Unternehmensführung. «Im Studium kann man viel aus der Praxis lernen. Wir treten immer wieder in Kontakt mit Start-ups oder Konzernen, beispielsweise in einem konkreten Fallbeispiel mit einem Un-

ternehmen», sagt Säde Junnonaho. Neben dem Austausch mit Unternehmen lassen auch Professoren persönliche Erfahrungen in den Unterricht einflies­ sen. Marie Elsesser fügt hinzu: «Aber auch die Erfahrungen der Studierenden sind in den Kursen gefragt. Das Wissen aus meiner Arbeit neben dem Studium ist daher für mich ein Vorteil.» Gemäss Elsesser profitiert das Studium nicht nur von der Arbeit, sondern auch umgekehrt: Erkenntnisse aus den Kursen könne sie auch bei ihrer jetzigen Arbeit, in der Personalberatung, umsetzen. Stephanie Brändli www.mug.unisg.ch

Nachhaltiges Unternehmertum fördern Seit zehn Jahren unterstützt die Haniel Stiftung das Kontextstudium an der Universität St.Gallen

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as Unternehmen Haniel aus Duisburg-Ruhrort im Westen Deutschlands ist seit über 250 Jahren im Besitz der Familie. Diese Tradition des nachhaltigen Wirtschaftens möchte die Haniel Stiftung auch in der Ausbildung zukünftiger Firmengründer und -lenker fördern, weshalb sie sich an ausgewählten Universitäten engagiert. Eine besondere Partnerschaft besteht seit 2003 mit der HSG: Förderte die Stiftung anfangs Seminarreihen zu ausgewählten Themen («Haniel Seminars»), so kam im Verlauf der Jahre die Finanzierung eines Forschungsfellowships und mit Herbst 2010 auch die Unterstützung des Coaching-Programms hinzu.

Von «Charisma» bis «Anstand» In diesem akademischen Jahr blickt die HSG also auf zehn Jahre Engagement der Haniel Stiftung zurück – genauso lange, wie es das Kontextstudium gibt,

ermöglicht die Stiftung innovative Lehre mit internationalen Spitzenforschern zu Themen wie etwa «Charisma», «Universität und Praxis», «New Movements of Entrepreneurship» und «Anstand».

«Performance» zum Jubliäum Das «Haniel Seminars»-Thema dieses Jubiläumsjahres ist «Performance», ein Begriff, der wie kaum ein zweiter die vielfältige Perspektivierung ermöglicht und erfordert, für die das Kontextstudium und mit ihm die «Haniel Seminars» stehen: Er umfasst die Leistung selbst, aber auch ihre Messung sowie vor allem die Kontexte ihrer Herstellung – also sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte. Er ist in der Betriebswirtschaftslehre und in der Volkswirtschaftslehre, aber auch in den Kultur- und Sozialwissenschaften prominent, er reicht von der Performance Art bis zur Genderforschung.

In der zweiten Novemberwoche diskutieren dazu der Marketing-Experte Romain Laufer (HEC), der PerformanceMeasurement-Spezialist Alexander Bassen, der Kulturwissenschaftler Michael Ott, der über Alpinismus und Extremsport forscht, sowie der Theaterregisseur Stefan Kaegi aus Wil, der mit der Performance-Gruppe «Rimini Protokoll» international bekannt ist.

«Haniel Podium» am 7. November Sie alle arbeiten mit Studierenden in Seminaren, stehen aber auch in öffentlichen Veranstaltungen Red und Antwort. Traditioneller Höhepunkt ist dabei das «Haniel Podium», dieses Jahr am 7. November unter dem Titel «Spielen, leisten, messen – über Performance». Am 6. November gibt der schweizerische Extrembergsteiger und Filme­ macher Thomas Ulrich eine «Haniel Lecture» über Höchstleistungen und zeigt

die besten Bilder aus seinen zahlreichen Expeditionen. Und am 5. November wird im KINOK in der Lokremise ein Filmabend zum Thema veranstaltet.

Integrative Wirtschaftsausbildung Dieses Jubiläumsjahr bietet auch den passenden Rahmen, das Konzept einer integrativen Wirtschaftsausbildung, wie es die HSG mit dem Kontextstudium institutionell verankert hat, zu reflektieren. Mit Mitteln der mit Haniel verbundenen Geschwister Horstmann Stiftung findet vom 8. bis 10. November die Konferenz «Practicing Humanities and Social Sciences in Management Education» im Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen statt. Als Gäste werden neben Vertretern der renommierten europäischen Wirtschaftsuniversitäten unter anderen Bill Sullivan erwartet. Er ist einer der Ko-Autoren des international diskutierten Buches der Carnegie Foun-

dation «Rethinking Undergraduate Business Education».

Wagenhofer zu Gast an der HSG Im Frühjahrssemester kommen mit dem Strategieforscher Markus Reihlen, dem Filmemacher Erwin Wagenhofer und dem Landschaftsmaler Thomas Kohl weitere Haniel-Dozenten an die HSG. Zudem unterstützt die Haniel Stiftung das Panel «Entrepreneurship and Society» auf der Jubiläumskonferenz zum zehnjährigen Bestehen des Kontextstudiums im April 2013 sowie eine weitere Konferenz zur Zukunft der Business Education im Juni in Kopenhagen – ein aussergewöhnliches Förderengagement im Interesse der Zukunft des europäischen Unternehmertums, das von 2013 bis 2016 mit einem neuen Haniel-Programm an der Universität St.Gallen fortgeführt wird. Dr. Jörg Metelmann


Emeritierung – Antritt

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Vorreiter eines systemischen Managements Zur Emeritierung von Prof. Dr. Markus Schwaninger

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Systemtheorien und praktischer Erfahrungen im St.Galler Managementmodell. Dazu gehören unter anderem die Zusammenführung von Organisationskybernetik und System-Dynamics-Modellierung. Mit Letzterem hat er sich umfangreich während eines Aufenthalts am Massachusetts Institute of Technology (MIT) beschäftigt.

it Markus Schwaninger wird Ende 2012 einer der ausgewiesendsten Systemdenker und -modellierer emeritiert, der auch über lange Jahre entscheidend an der Weiterentwicklung des St.Galler Management-Modells mitgewirkt hat. Markus Schwaninger ist der Universität St.Gallen seit 1974 verbunden, denn in diesem Jahr startete er sein Zweitstudium an der HSG. 1981 nahm er seinen ersten Lehrauftrag an der HSG wahr. Nach erfolgreicher Habilitation zum Thema «Integrale Unternehmensplanung» erhielt er 1988 den Titel eines Privatdozenten verliehen und wurde als vollamtlicher Dozent an das Institut für Betriebswirtschaft berufen. 1993 wurde er zum Titularprofessor für Betriebswirtschaftslehre ernannt. Er ist somit einer der dienstältesten Professoren an der HSG. Bis heute umfasst sein wissenschaftliches Werk mehr als 230 Publikationen in fünf Sprachen.

Fruchtbare, ganzheitliche Lösungen

Organisationskybernetik Seit bald 30 Jahren engagiert sich Markus Schwaninger primär in vier Forschungsgemeinschaften: Allgemeine Systemwissenschaften, Kybernetik, System Dynamic sowie ComputerAided Systems Theory. Zu jeder hat er wesentliche Beiträge in der Theorieentwicklung geleistet. Markus Schwaninger hat als Schüler von Stafford Beer, Heinz von Foerster und Anatol Rapaport die Entwicklung der Organisationskybernetik entscheidend vorangetrieben. Als ein wichtiger Vertreter der Systemdenker und -modellierer hat er sich umfangreich mit Beer’s Viable System Model und dem Team Syntegrity Model beschäftigt. Ein wesentlicher Beitrag von ihm ist die Integration verschiedener

«Elefantenrunde» im Audimax Im kommenden Februar 2013 findet eine öffentliche Podiumsdiskussion der ganz besonderen Art an der Universität St.Gallen statt: Sämtliche Präsidenten der Bundesratsparteien treffen sich zum politischen Schlagabtausch im Audimax. Keine Frage: ein Anlass, der nationale Ausstrahlung haben wird. Die prominent besetzte Diskussionsrunde ist auf den Dienstag, 19. Februar 2013, 20 Uhr, angesetzt; also am zweiten Tag des Frühlingssemesters 2013. Die Teilnehmer: – Toni Brunner, Nationalrat und Präsident der Schweizerischen Volkspartei (SVP) – Christophe Darbelley, Nationalrat und Präsident der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) – Martin Landolt, Nationalrat und Präsident der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) – Christian Levrat, Ständerat und Präsident der Sozialdemokratischen Partei (SP) – Philpp Müller, Nationalrat und Präsident der Liberalen (FDP). Moderiert wird die grosse Diskussionsrunde zwischen den fünf Parteipräsidenten vom Ostschweizer Journalisten Stefan Schmid. Der Wittenbacher, ehemaliger Blattmacher beim St.Galler Tagblatt, ist heute Leiter des Ressorts Inland bei der Aargauer Zeitung. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. (red.)

Bild: Hannes Thalmann

Der Universität St.Gallen seit bald 40 Jahren verbunden: Markus Schwaninger.

Wirtschafts- und Unternehmensethik Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Thomas Beschorner. Die wirtschaftsethische Diskussion der vergangenen Jahre war durch zwei diametral entgegengesetzte Zugänge geprägt: Der eine argumentiert innerhalb einer strikten ökonomischen Logik, der andere begründetet einen moralischen Standpunkt, von dem aus die traditionelle ökonomische Theorie kritisiert wird. Thomas Beschorner schlägt in seiner Antrittsvorlesung («Wirtschafts- und Unternehmensethik – kulturwissenschaftliche Perspektiven») einen dritten Weg vor, bei dem der Kulturbegriff im Sinne einer Analyse von menschlichen Interaktionen, als Bedeutungssystem konfligierender Werte, Normen und Regeln von hervorragender Relevanz ist. Eine solche kulturalistische Wirtschaftsethik will dabei eine Brückenfunktion zwischen Anwendungs- und Begründungsdiskursen ethischer Aspekte in Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Prof. Dr. Thomas Beschorner ist Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der Universität St.Gallen. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann im Gross-

und Aussenhandel studierte der heute 42-Jährige an der Universität Kassel und am University College Galway (Irland). Er promovierte am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und habilitierte sich an der Universität Oldenburg. Zuletzt war er Hochschullehrer an der Université de Montréal in Kanada. Öffentliche Antrittsvorlesung: «Wirtschafts- und Unternehmensethik – kulturwissenschaftliche Perspektiven», Dienstag, 23. Oktober, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr.Thomas Beschorner.

Markus Schwaningers Ansatz des systemischen Managements scheint heute aktueller denn je. Wir stehen einer Vielzahl globaler Herausforderungen gegenüber, seien es politische Krisen, die globale Erwärmung, Wasserknappheit oder die Schuldenkrise, um nur einige wenige zu nennen. Das systemische Management bietet Organisationen Ansätze und Strukturen, die es ihnen ermöglichen, im Umfeld der globalen Herausforderungen fruchtbare, ganzheitliche Lösungen zu erstellen. Nur intelligente Organisationen sind in diesem Umfeld in der Lage, zu (über-) leben. Anforderungen an diese Unternehmen formuliert Markus Schwaninger zum Beispiel in seinem viel gelesenen Buch Intelligent Organizations (2006). In diesem Kontext ist auch seine Forschung über die Transformation und das Lernen von Organisationen zu sehen, die unter anderem in dem viel beachteten Buch «Organizational Transformation and Learning. A Cybernetic Approach to Management» zusammengefasst wurde, das er zusammen mit Espejo und Schumann publizierte. Noch im Juli dieses Jahres zeichnete er mitverantwortlich für die 30. Durchführung der «International System Dynamics Conference», zu der über 500 Teilnehmer aus 40 Ländern diesmal an die Universität St.Gallen kamen.

Anwendungsorientiert und engagiert Während seiner Jahre an der HSG war es ihm auch immer wichtig, diese Ansätze der Unternehmenspraxis zugänglich zu machen, was ihm über Publikationen in Fachzeitschriften oder über eine direkte Zusammenarbeit mit Unternehmungen überzeugend gelang. Dies dokumentierte sich auch in der Lehre, wo er über viele Jahre die Gesamtleitung der Integrationsseminare, ein Kernstück der HSG-Ausbildung, innehatte. Ebenfalls leitete er das Doktorandenprogramm der Betriebswirtschaftlichen Abteilung über einen langen Zeitraum.

Vorausschauend und global vernetzt Schon Mitte der 80er-Jahre plädierte er für eine langfristige Orientierung und nachhaltige Entwicklung, was auch in seinem langjährigen Engagement im Oikos-Beirat zum Ausdruck kommt. Auch engagierte er sich über viele Jahre bis heute für Lateinamerika, was sich zum Beispiel in mehreren Gastprofessuren und Vortragsreisen an führenden Universitäten in verschiedenen Ländern Lateinamerikas äusserte. Auch ist er Gründungsmitglied des Centro Latinoamericano-­Suizo de la Universidad de San Gallen (CLSHSG). Wir danken Markus Schwaninger herzlich für sein wissenschaftliches Lebenswerk, seine langjährige Verbundenheit sowie für seinen grossen Einsatz für unsere Universität. Prof. Dr. Günter Müller-Stewens Öffentliche Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Markus Schwaninger: «Evolution von Organisation und Gesellschaft: Der Beitrag der Kybernetik». Dienstag, 20. November, 18.15 Uhr, Raum 02-001 (Aula).

Zur Ästhetik der Dinge Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Jan R. Landwehr. In vielen Produktkategorien spielt das Design des Produkts eine zentrale Rolle für die Kaufentscheidung des Konsumenten. Ausgehend von dieser häufig geäusserten, empirisch aber selten überprüften These wird in der Vorlesung ein theoretisches Modell der Designwahrnehmung und -bewertung vorgestellt, das auf den zwei zentralen Verarbeitungssystemen des Menschen basiert: dem kognitiven und dem affektiven System. Aus dieser Perspektive werden Varianten der Produktgestaltung im Hinblick auf ihre Wirkung auf die Konsumentenpräferenz beleuchtet. Selbstverständlich erwartet den Zuhörer auch eine fundierte Antwort auf die eingangs aufgeworfene Behauptung über die Wichtigkeit von Design. Prof. Dr. Jan R. Landwehr studierte Psychologie an der Universität Würzburg, wurde an der HSG promoviert und habilitierte sich auch hier. Zum 1. April 2012 hat er einen Ruf an die GoetheUniversität Frankfurt auf eine Professur für BWL mit Schwerpunkt Marketing angenommen. Die Forschungsergeb-

nisse von Landwehr sind in führenden Fachzeitschriften erschienen (u.a. Journal of Marketing, Marketing Science, Psychology & Marketing, Marketing Letters, ZfB, ZfbF). Als Dozent hat er sich im Ausbildungsprogramm Hochschuldidaktik der HSG umfangreich in Fragen der Hochschullehre weitergebildet. Öffentliche Antrittsvorlesung: «Zur Ästhetik der Dringe: Emotionale und kognitive Determinanten von Designpräferenzen», Dienstag, 13. November, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr. Jan R. Landwehr.


Emeritierung – Antritt

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Ein Vielkämpfer tritt ab Zur Emeritierung von Prof. Dr. Peter Gomez

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von Sparmassnahmen durch eine Optimierung der damaligen Vertiefungsrichtungen zielorientiert umzusetzen.

eter Gomez darf für sich in Anspruch nehmen, in seiner Zeit «den» HSG-Professor verkörpert zu haben. Er machte seinen akademischen Lebensweg über Studium, Promotion 1975 zum Thema «Systemmethodik» und Habilitation 1978 zum Thema «Die kybernetische Gestaltung des Operations Managements», in St.Gallen, unter anderen beim Urvater des St.Galler System­ ansatzes, Hans Ulrich. Er war in allen Bereichen des akademischen Mehrkampfes engagiert – führte mit Kollegen erfolgreich das traditionsreiche Institut für Betriebswirtschaft, baute mit der ES unternehmerisch neue Bereiche auf, war in der Praxis als VR engagiert, prägte mit seinem Ansatz des vernetzten Denkens Generationen von Studierenden und war ein vielbeachteter Forscher und Autor betriebswirtschaftlicher Standardwerke wie «Praxis des ganzheitlichen Problemlösens» (zusammen mit Gilbert Probst). Sein Idealbild eines BWL-Professors der HSG charakterisierte er einmal als jemanden, der einen erfolgreichen Forschungsausweis hat, engagiert lehrt, jederzeit aber auch ein mittleres Unternehmen führen kann. Er selbst kam nach einer Tätigkeit in der Praxis bei Ringier und bei Stefan Schmidheiny als Professor zurück an die HSG. Nach seinem Rektorat prägte er als Verwaltungsratspräsident der SIX Group einen wichtigen Akteur des Finanzplatzes Schweiz.

Bologna-System eingeführt

Bild: Hannes Thalmann

In allen Bereichen des akademischen Mehrkampfes engagiert: Peter Gomez. Der Universitätsmanager In diesem Sinne plädierte Peter Gomez nicht nur für ein konstruktives Zusammenspiel zwischen Managementpraxis und Managementforschung. Er lebte dieser Forderung auch glaubwürdig nach, nicht nur durch den Wechsel zwischen Praxis und Lehre, sondern auch dadurch, dass er die HSG als Universitätsmanager in wichtigen Funktionen der akademischen Selbstverwaltung über Jahre prägte.

Als Vorstand/Dekan der Betriebswirtschaftlichen Abteilung von 1997 bis 1999 blieb er vielen durch seine aktive Berufungspolitik, die zum ersten Mal eine nennenswerte Zahl Professoren aus dem nichtdeutschsprachigen Raum nach St.Gallen brachte, in Erinnerung. Unter seiner Leitung befasste sich die BWA auch mit der Clusterung der Professuren um Schwerpunktgebiete – ein

«Business Intelligence goes Social» Antrittsvorlesung von PD Dr. Barbara Dinter. Soziale Medien sind nicht mehr nur «in privater Hand». Auch Unternehmen erkennen das Potential, sich auf solchen Plattformen zu engagieren und sie als wertvolle Informationsquelle, etwa für das Kundenbeziehungsmanagement, die Wettbewerbsbeobachtung oder die Produktentwicklung, zu nutzen. Folglich können (und sollen) Entscheidungen in Unternehmen nicht mehr nur auf internen Daten basieren, sondern auch Daten aus sozialen Medien berücksichtigen. In ihrer Vorlesung stellt Barbara Dinter Nutzenpotentiale, typische Anwendungsgebiete und Herausforderungen solcher Anbindung von sozialen Medien an entscheidungsunterstützende Informationssysteme vor. Barbara Dinter ist seit 1. Juni 2012 HSGPrivatdozentin für BWL mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsinformatik. Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondere in den Bereichen analytische Informationssysteme und strategisches IT-Management. Sie studierte Informatik an der Technischen Univer-

sität München und promovierte am Bayerischen Forschungszentrum für Wissensbasierte Systeme. Im Anschluss an Beratungstätigkeit leitete sie am IWI-HSG Kompetenzzentren zu Business Intelligence und habilitierte in diesem Gebiet. Öffentliche Antrittsvorlesung: «Business Intelligence goes Social: Potentiale Sozialer Medien für die Entscheidungsunterstützung im Unternehmen», Dienstag, 27. November, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

PD Dr. Barbara Dinter.

wichtiger Schritt in Richtung einer verstärkten inhaltlichen Fokussierung, die später unter seinen Nachfolgern Christian Belz und Beat Bernet zu dem noch heute prägenden Portfolio betriebswirtschaftlicher Masterprogramme führte. Zwei Jahre wirkte er als Prorektor im Rektorat von Georges Fischer. Dabei scheute er nicht davor zurück, auch unpopuläre Projekte wie die Umsetzung

Als Rektor prägte er die wichtigste Reform der HSG der Neuzeit, die pionierhafte und mit vielen Innovationen verbundene Einführung des BolognaSystems. Dabei musste er anfangs auch mit Bedenken und Widerständen aus dem Senat umgehen. Insgesamt gelang es aber, einen «First Mover Advantage» für die HSG generieren, der sie für über zehn Jahre in vielen Bereichen zur Qualitätsführerin in der Lehre machte. In seiner Zeit wurden auch wichtige Projekte im Bereich der Infrastruktur vorwärts getrieben, beispielsweise die Schaffung zusätzlicher Räume mit dem Zentralen Institutsgebäude, den Ausbau des WBZ zu einem Executive Campus, und die Planungen für die Sanierung und Erweiterung des gewachsenen Campus auf dem Rosenberg. Es wurde die erste formelle Vision der HSG erarbeitet und von den Gremien genehmigt. Derselben folgend wurden wichtige Schritte auf dem Weg zu einer führenden europäischen Wirtschaftsuniversität gemacht, beispielsweise erfolgten mit Equis 2 und AACSB die zwei wichtigsten internationalen Akkreditierungen. Nach seiner sechsjährigen Rektoratszeit, die von 1999 bis 2005 dauerte, zog sich Peter Gomez nicht einfach auf seinen Lehrstuhl zurück. Für ihn war klar, dass der Weiterbildungsbereich der HSG neu organisiert werden musste, damit sich die HSG weiterhin unter den führenden Wirtschaftsuniversitäten behaupten konnte. Als Gründungsdekan baute er ab 2006 die Executive School auf, die er bis anfangs 2011 führte. Obwohl er anlässlich der Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten der Schweizer Börse, der späteren SIX Group, sein Pensum an der HSG auf 75 Prozent reduzierte, war er

Ausrichtung auf die Konsumenten Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Boris Otto. Die neue, aktive Rolle des Nutzers im Internet, die Verbreitung von Konsumententechnologie wie Smartphones in Unternehmen sowie rasant wachsende Datenvolumina befördern die Ausrichtung der Wirtschaft an den Bedürfnissen des Konsumentenprozesses. Diese Konsumentenzentrierung stellt Fragen an das Informationsmanagement in Firmen: Welche Informationen sind geschäftskritisch? Wo kommen die Informationen her? Wer kontrolliert den Informationsfluss? Wie können Informationen genutzt werden? Welche Rahmenbedingungen müssen beachtet werden? Die Vorlesung greift Fragen auf, schildert Beispiele aus Firmen und skizziert Empfehlungen für konsumentenzentriertes Informationsmanagement. Prof. Dr. Boris Otto ist HSG-Assistenzprofessor für BWL und leitet am IWI das Kompetenzzentrum Corporate Data Quality. Schwerpunkte seiner Forschung sind unternehmensweites Datenqualitätsmanagement, elektronischer Geschäftsverkehr, betriebliche

Standardanwendungssysteme sowie Methoden und Konzepte des Business Engineering. Otto promovierte an der Universität Stuttgart. Er schloss Anfang 2012 seine Habilitation an der HSG ab und wurde auf 1. Juni 2012 zum Privatdozenten für BWL ernannt. Öffentliche Antrittsvorlesung: «Konsumentenzentriertes Informationsmanagement: Handlungsschwerpunkte und Lösungsansätze», Dienstag, 11. Dezember, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr. Boris Otto.

bis zu seiner Emeritierung in der Grundvorlesung der Assessmentstufe tätig und gab dort, seinem akademischen Schwerpunkt treu, vernetztes Denken weiter. Als Ausfluss der Erkenntnis, dass Management in der Wirtschaft verantwortungsbewusst eingebettet werden und auch gesellschaftlichen Wert schaffen muss, gründete er vorausschauend das Center for Values and Leadership in Society (CLVS-HSG).

Dynamischer Geist Mit Prof. Dr. Peter Gomez geht nicht nur ein bekannter Professor in Pension. Aus dem Kreise der Kollegen tritt ein dynamischer unternehmerischer Geist zurück, der sportlich diskutieren konnte, aber immer kameradschaftlich berechenbar war. Peter Gomez wurde im Senat geschätzt, weil er seine Sache immer geradlinig vertrat und sein Kernanliegen immer eine langfristig prosperierende Entwicklung der HSG war. Dafür ist ihm die HSG dankbar. Prof. Dr.Thomas Bieger, Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm

Öffentliche Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Peter Gomez: «Gesellschaftliche Wertschöpfung als unternehmerische Pflicht», Dienstag, 30. Oktober, 18.15 Uhr, Raum 02-001 (Aula). Vorgängig zur Abschiedsvorlesung findet ein kurzes öffentliches Symposium statt. Ab 16 Uhr hält Prof. Lynda Gratton (London Business School) einen Vortrag. Anschlies­ send gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema «Public Value: Committing Leadership to Society». Teilnehmer: Lynda Gratton, Joseph Felder (ehemaliger Chef des Flughafens Zürich), Friederike Hoffmann (Ph.D.Studentin an der HSG), Michael Haefliger (Intendant Festival Luzern) und Joseph Maciariello (Professor in Claremont).

Spitzenfussball und Ausbildung – geht das? Immer wieder stellen sich Jugendliche und ihre Eltern in der Schweiz die Frage, ob ein Sporttalent primär auf eine solide Ausbildung setzen und die sportliche Karriere daneben fördern soll, oder ob es erfolgversprechender wäre, voll auf die Karte Spitzensport zu setzen. In einigen Sportarten, insbesondere in Individualsportarten, lassen sich Spitzensport und Ausbildung besser kombinieren als in andern. Im Teamsport setzen Planungsvorgaben der Clubs oft schwierige Hindernisse für eine parallel laufende, vollwertige Berufsausbildung oder gar ein Studium. «Spitzenfussball und Ausbildung – verträgt sich das?» Diese Frage debattieren der Trainer der Schweizer FussballOlympiamannschaft, Pierluigi Tami, der HSG-Absolvent und ehemalige Spitzenfussballer Marco Zwyssig, FCSG-Präsident Dölf Früh sowie HSG-Professor Wolfgang Jenewein am Donnerstag, 25. Oktober, ab 18.15 Uhr im Audimax der Universität. Moderiert wird das Podiumsgespräch vom St.Galler TV-Moderator Beat Antenen. TVO strahlt voraussichtlich am Sonntag, 4. November, eine Zusammenfassung aus. Der vom Unisport der HSG in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse organisierte Anlass ist öffentlich und kostenlos. Im Anschluss an das Podiumsgespräch wird ein Apéro offeriert. (red.)


Weiterbildung

Competence in Insurance Management (CIM-HSG) (Die Weiterbildungsplattform des Instituts für Versicherungswirtschaft I.VW-HSG) Exec. MBA in Financial Services and Insurance 6 Module à 2 Wochen zwischen November 2012 und Mai 2014, Start der 8. Durchführung: 4.11.2012, Zielgruppe: Führungskräfte aus Banken, Versicherungen und weiteren Branchen mit Bezug zu Finanzdienstleistern (in Englisch). Auskünfte und Anmeldung

martin.hepenstrick@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 79 45 HSG-Diplomprogramm Insurance Management 6 Module (total 7 Wochen) zwischen März 2013 und Juni 2014, Start der 8. Durchführung: 3.3.2013, Zielgruppe: Mittlere und obere Führungskräfte der Assekuranz. Auskünfte und Anmeldung

marco.allenspach@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 79 42 St.Galler AssekuranzForum 2 Module à 5 Tage, Start 17. Durchführung: 21.4.2013, Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des Innenund Aussendienstes von Versicherungsunternehmen oder Intermediären. Auskünfte und Anmeldung

monika.lutz@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 79 44 Basisseminar «Fit for Insurance» 3-tägige Einführung in die Versicherungswirtschaft, nächste Durchführung: 15.–17.5.2013, Zielgruppe: Führungskräfte sowie Quereinsteiger mit begrenzten Branchenkenntnissen. Auskünfte und Anmeldung

monika.lutz@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 79 44

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG) Wirtschaftsrecht für Manager (WRMHSG); Durchführung im Weiterbildungszentrum Holzweid, St.Gallen • Unternehmen und Kapitalmarkt: Börsenrecht, 19.–21.11.2012, Prof. Dr. Urs Bertschinger. • Unternehmen und Globalisierung: Internationales Handelsrecht, 3.– 5.12.2012, Prof. Dr. Matthias Oesch. Tagungen • Conference «Compliance Management Day», Focus: Recent developments in Compliance Management, 25.10.2012, Tagungsleitung: Gabe Shawn Varges, Haus zum Rüden, Zürich. • Tagung «St.Galler Tagung zur Finanzmarktregulierung»: Aktuelle Rechtsprobleme, 6.11.2012, Tagungsleitung: Prof. Dr. Urs Bertschinger, Convention Point, Zürich.

22. Oktober 2012

Weiterbildung aktuell se erkennen und als Dienstleistung umsetzen, 26.–30.11.2012, Prof. Dr. Marcus Schögel.

Leadership-Zertifikat» sowie intensives Coaching und eLearning, Start: laufend.

Auskünfte und Anmeldung

Bevorstehende Zertifikatskurse • Middle-Management-Programm der Universität St.Gallen, berufsbegleitender Zertifikatskurs in den General-Management-Themen Strategie, Finanzen, Leadership inkl. eLearning und Transferprojekt, Start: laufend. • St.Galler Finanz- und ControllingZertifikat, Zertifikatskurs: 15 Tage in 4 Modulen intensives Finanztraining für Nichtfinanzler, Start: Nov. 2012. Bevorstehende Kompaktseminare • Finanzbewusst managen, Durchführung 2 2012, 24h eLearning mit eTutoring ab 8.10.2012, Präsenztage: 7.-9.11.2012, Dr. Thorsten Truijens.

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 04 tanja.widemann@unisg.ch Neue Perspektiven für Very Experienced Persons (VEPs) – Einziges Seminar für erfahrene Führungskräfte 50+, 5.–7.3., 29.+30.5., 11.+12.9. und 20.+21.11.2013. Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 14 carolin.guessow@unisg.ch

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG) Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St.Gallen • Advanced Management Program (AMP-HSG), 28.1.2013–20.6.2014, 3. Durchführung 2013/2014, 21 Kurstage (4 Modulwochen). Weiterbildungszertifikat der Universität St.Gallen (Certificate of Advanced Studies CAS). • HSG-Diplom-Programm für Technologie-Unternehmer (TU-HSG), 28.1.2013–5.9.2014, 7. Durchführung 2013/2014, 42 Kurstage (8 Modul­ wochen), Abschluss: Weiterbildungsdiplom der Universität St.Gallen (Diploma of Advanced Studies DAS) • Wachstum in Business-to-BusinessMärkten (WBM-HSG), 27.5.2013– 5.9.2014, 1. Durchführung 2013/2014, 21 Kurstage (4 Modulwochen). • Intensiv-Workshop I, 19.8.2013– 21.8.2013, 1. Durchführung 2013, 3 Kurstage. Kursbestätigung • Intensiv-Workshop II, 2.12.2013– 4.12.2014, 1. Durchführung 2013, 3 Kurstage. Kursbestätigung. Auskünfte und Anmeldung

unternehmerschule@unisg.ch oder karin.schoeni@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 75 19

Institut für Accounting Controlling und Auditing (ACA-HSG) Herbstdurchführung der Veranstaltung «Fit in IFRS» und «Swiss GAAP FER» 2012, Leitung: Prof. Dr. Peter Leibfried, MBA, CPA, 22.10., 19.11., 28.11., 3.12., 5.12., 12.12., 17.12. und 18.12., optional Zertifikationsprüfung, «Au premier» Konferenzzentrum, Bahnhofplatz 15, 8021 Zürich. Auskünfte und Anmeldung

ACA-HSG, Tigerbergstrasse 9 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 74 09 eliane.baldegger@unisg.ch Lehrgang Internal Auditing, Modul I: 12.–15.11.2012, Modul II: 10.– 13.12.2012, Modul III: 14.–17.1.2013, Modul IV: 4.–7.3.2013, WBZ, HSG.

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 18 rahel.schoeni@unisg.ch

Auskünfte und Anmeldung

Management for the Legal Profession (MLP-HSG); Durchführung im WBZ Holzweid, St.Gallen • Leadership: Mandantenbedürfnisse erkennen und als Dienstleistung umsetzen, 26.–30.11.2012, Prof. Dr. Marcus Schögel. • Marketing: Mandantenbedürfnis-

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG)

ACA-HSG, Tel. +41 (0)71 224 76 30 esther.bannwart@unisg.ch

Bevorstehendes Diplomprogramm • Weiterbildungsdiplom HSG in «Unternehmensführung», beinhaltet die Zertifikatskurse «St.Galler Strategie-Zertifikat», «Finanzielle Führung und Controlling», «St.Galler

Auskünfte und Anmeldung

IfB Management-Seminare, Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 68 management-seminare@unisg.ch

Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF-HSG) Internationales Steuerseminar 2012, 20.11. und 21.11.2012, WBZ Holzweid, mit diversen Referenten. Auskünfte und Anmeldung

IFF-HSG, Varnbüelstrasse 19 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 25 20, ladislava.staedler@unisg.ch

Institut für Führung und Personalmanagement (I.FPM-HSG) • «Neue Konzepte des VR-Managements» (6-teiliges Intensiv-Seminar), 25.1., 1.3., 22.3., 26.4., 24.5. und 28.6.2013, Hotel Radisson Blu in Zürich-Airport, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Dubs und Prof. Dr. Roland Müller. • «Wirksame Führung und Aussicht von Genossenschaften», 7.12.2012, Hotel Marriott in Zürich, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Dubs, Prof. Dr. Roland Müller, Dr. Doris Aebi und Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm. • «Wirksame Führung und Aufsicht von Spitälern», 17.1.2013, Hotel Radisson Blu in Zürich-Airport, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Andreas Binder, Dr. Thomas Kehl, Prof. Dr. Thomas Szucs und Rita Ziegler. Auskünfte und Anmeldung

I.FPM-HSG, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 70 andrea.schmid@unisg.ch

Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG) • Urteilsfähigkeit, 31.10.2012, Kongresshaus Zürich. • St.Galler Aktienrechnung 2012, 31.10.2012, Kongresshaus Zürich. • Aktuelle Herausforderungen für die Praxis im Verwaltungsstrafverfahren, 9.11.2012, Kongresshaus Zürich. • Das neue Erwachsenenschutzrecht, 16.11.2012, Kongresshaus Zürich. • St.Galler Internationaler Erbrechtstag, 20.11.2012, Kongresshaus Zürich. • St.Galler Tagung zum öffentlichen Personalrecht, 20.11.2012, Grand Casino Luzern. • Novembertagung zum Sozialversicherungsrecht, 21.11.2012, Grand

Casino Luzern. • St.Galler Mietrechtstag, 21.11.2012, Kongresshaus, Zürich. • Baurechtstagung, 22.11.2012, Grand Casino Luzern. • Trusts, Stiftungen & Private Banking, 23.11.2012, SIX ConventionPoint, Zürich. • St.Galler-Health-Care Tag «Rationierung!? – Ist weniger mehr?!», 27.11.2012, Einstein Congress, St.Gallen. • St.Galler Tagung zum Eherecht, 29.11.2012, Kongresshaus Zürich. • Brennpunkte ITC-Recht: OnlineGeschäftsmodelle, 29.11.2012, SIX ConventionPoint, Zürich. • St.Galler Tagung zum Arbeitsrecht, 30.11.2012, Grand Casino Luzern. • Entwicklungen im Recht der kollektiven Kapitalanlagen VII, 6.12.2012, SIX ConventionPoint, Zürich. • Haftpflicht- und Versicherungsrecht «at noon», 20.12.2012, Kongresshaus Zürich. • Lehrgang Human Resources: Recht und Gesprächsführung mit Certificate of Advanced Studies, Ausbildung in 5 Modulen, Start: März 2013. • Lehrgang Prozessführung «Civil Litigation» mit Certificate of Advanced Studies, Ausbildung in 5 Modulen, Start: Mai 2013. Auskünfte und Anmeldung

IRP-HSG, Bodanstrasse 4 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 24 24 irp@unisg.ch

Institut für Wirtschaftsethik (IWE-HSG) Certified CSR Professional – Der Zertifikatskurs für Praktiker aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik vermittelt umfassende Perspektiven zum Thema Corporate Social Responsibility (CSR). 20 Kurstage, 5 Module, Feb.–Sept. 2013, Unternehmen in globaler Verantwortung (2/2013), CSR der Organisation (3/2013), CSR im Umfeldmanagement und Kommunikation (5/2013), Unternehmen im Gemeinwesen (7/2013), CSR à la Carte (9/2013). Auskünfte und Anmeldung

IWE-HSG, Tannenstrasse 19 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 31 08 24 monika.wissing@unisg.ch

Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) Diplomprogramm IT Business Management – Managementkompetenzen für die Schnittstelle zwischen Business und IT, berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, März 2012–Mai 2013. Auskünfte und Anmeldung

IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8 CH-9000 St.Gallen Rebecca Fitterer Tel. +41 (0)71 224 21 90 itbm@unisg.ch 37. St.Galler Anwenderforum User-Driven Innovation – Endgeräte, Anwendungen und Dienstleistungen jenseits der IT-Abteilung, 5.11.2012, ab 08.45 Uhr, WBZ HSG, diverse Referenten, Organisation Lehrstühle Professoren Brenner und Winter. Auskünfte und Anmeldung

IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8

CH-9000 St.Gallen, nils.labusch@ unisg.ch, http://awf.unisg.ch

Institut für Wirtschaft und Ökologie (IWÖ-HSG) Diploma of Advanced Studies in Renewable Energy Management (REM-HSG), englisch, Start: Feb. 2013, Dauer: 40 Tage (8 × 1 Woche) in St.Gallen, Berlin, Singapur, Anmeldefrist: 15.12.2012. Auskünfte und Anmeldung

IWÖ-HSG, Tigerbergstrasse 2 CH-9000 St.Gallen moritz.loock@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 25 84

Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG) Vortragsreihe «Fit for Finance» Frühjahr 2013, Leitung: Prof. Dr. Manuel Ammann, 26.3., 2.4., 9.4., 16.4., 23.4., 30.4., 7.5., 14.5., 21.5., 28.5., 4.6. und 11.6.2013, Zertifikatsprüfung: 18.6.2013, SIX Swiss Exchange ConventionPoint Zürich. PC-Workshop zum Seminar «Fit for Finance», 11.4., 25.4., 23.5. und 6.6.2013, Durchführung 1: jeweils 16.30 bis 18.00 Uhr, Durchführung 2: jeweils 18.15 bis 19.45 Uhr. Vortragsreihe «Fit for Finance Ad­ vanced: Asset Management» Herbst 2012, Leitung: Prof. Dr. Manuel Ammann, 1.10., 8.10., 15.10., 22.10., 29.10., 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11, Zertifikatsprüfung: 26.11.2012, CS Forum St. Peter, Zürich. Auskünfte und Anmeldung

s/bf-HSG, Rosenbergstrasse 52 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 70 00 pascale.bornhauser@unisg.ch

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) • Weiterbildungsdiplom HSG: Professional Learning Executive (PLE-HSG), 14 Präsenztermine (+Summer School) in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. • Zertifikatsprogramm CAS «Training und Lernbegleitung», Certified Program Manager (CPM-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. • Zertifikatsprogramm CAS «Bildungsmanagement», Certified Learning Officer (CLO-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Seminare • Lernen für die Praxis: Gestaltung transferorientierter Bildungsmassnahmen, 25. und 26.10.2012 (1½ Tage), St.Gallen. • Informelle, mediengestützte Lernformen nutzen, 8. und 9.11.2012 (1½ Tage), St.Gallen. • Für die Zukunft gerüstet: Strategisches Bildungsmanagement, 15. und 16.11.2012, (1½ Tage), St.Gallen. • Die Führungskraft als Coach: Mitarbeitende fordern und fördern, 22.11.2012 (1 Tag), St.Gallen. • Diversity durch individualisiertes und teamorientiertes Lernen nutzen, 22. und 23.11.2012 (1½ Tage), St.Gallen. • Die Rolle von Führungskräften: Gestaltung einer lernförderlichen Führungsarbeit, 6. und 7.12.2012 (1½ Tage), St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) Universität St.Gallen, Karen Kaspar Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 31 55 scil-info@unisg.ch

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Alumni – Univerwaltung

22. Oktober 2012

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Glück, Geist und Geld 6. Internationale HSG-Alumni-Konferenz – Über 400 Teilnehmende diskutierten in Interlaken über «Geld und Geist» definieren, wie wir die Realität wahrnehmen.» Ein Grossteil der 400 Teilnehmenden aus 48 Abschlussjahrgängen von 1964 bis 2012 – darunter auch zahlreiche Professorinnen und Professoren – war bereits am Morgen des ersten Konferenztages angereist und hatte zum Auftakt das vom OK zusammengestellte Rahmenprogramm in der herrlichen Bergkulisse des Berner Oberlands genossen. Die einen mit dem Golfschläger, die andern in den Wanderschuhen, zu Schiff oder zu Fuss – alle bei strahlend blauem Himmel. Am zweiten und dritten Konferenztag standen dann – moderiert von «Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin – «Geld und Geist» im Vordergrund. Und die Frage, was zählt. Ihr gingen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft wie der ägyptische Unternehmer Samih Sawiris, Syngenta-Verwaltungsrat Stefan Borgas, HSG-Rektor Prof. Thomas Bieger, Erfinder Andreas Reinhard sowie Krimiautor und Pfarrer Ulrich Knellwolf nach. Dass dabei keine eindeutige Antwort herauskam, ist selbstredend. In einem Punkt waren sich aber alle einige: Das eine lässt sich nicht so einfach vom anderen trennen. (I.K.)

Spannende Diskussionen zu einem herausfordernden Thema, ein breiter Austausch vor faszinierender Kulisse: Die 6. Internationale HSG-Alumni-Konferenz in Interlaken wird den 400 Teilnehmenden aus 14 Ländern in bester Erinnerung bleiben. Wird man hier tatsächlich Glücks-Rezepte erhalten? Wenn ja, welche? Das fragte man sich auf dem Weg zum Congress Centre Kursaal Interlaken an die 6. Internationale HSG-Alumni-Konferenz. Schon das erste Referat der dreitägigen Konferenz versprach nichts weniger als «The Science of Happiness». Und tatsächlich: Tal Ben-Shahar, bekannter Autor und Dozent am Interdisciplinary Center im israelischen Herzliya, hielt Wort. In seinem Referat gab er den Teilnehmenden nicht nur wissenschaftliche Hinweise zur Erforschung des Glücks, sondern auch Tipps dazu, wie sie ihr Leben glücklich(er) gestalten können. Zum einen gelte es, sich immer auch daran zu orientieren, was gut funktioniert, zum andern müssten wir immer «die richtigen Fragen stellen», denn, so demonstrierte Ben-Shahar mit einem einfachen Experiment: «Fragen

Bild: Alex Kaeslin

Glück, Geld und Geist führten zu regen Diskussionen.

www.alumni.unsg.ch

«Botschafter» der HSG Die Verwaltungsressorts der HSG (4) – Das Ressort Marketing Das Ressort Marketing richtet sich auf die externen Kundengruppen Studieninteressenten, Medien und Öffentlichkeit sowie Firmen aus. Es umfasst die Gruppe Marketing, das Servicezentrum Kommunikation und das Servicezentrum Career Services Center.

Programmverantwortlichen aus einem möglichst internationalen Bewerberfeld von talentierten Studierenden auswählen. Dies immer innerhalb der 25-Prozent-Quote für Bildungsausländer an der HSG, die gesetzlich festgehalten ist. Zusätzlich liegt die Führung der Marke «Universität St.Gallen (HSG)» beim Ressort Marketing, und wir kümmern uns, zusammen mit HSG Alumni, auch um den HSGShop, der als Profit Center von Studierenden geführt wird.

Studierenden-Marketing bedeutet an der Universität St.Gallen, die potenziellen Studierenden gut und richtig zu informieren: Damit sie herausfinden können, ob ein Studium an der HSG für sie das richtige ist und ob die Universität St.Gallen zu ihnen passt – und umgekehrt. Dies erreichen wir mit dem heute üblichen Instrumentenmix, der von Website über Broschüren und Online-Kanälen bis zum Kurzvideo reicht. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Informationstage auf dem Campus, an denen fast 3000 Studieninteressenten jährlich unsere Uni vor Ort erleben können. Rund drei Viertel der Besucher an Infotagen geben an, sich danach auch für ein Studium an der HSG anzumelden.

Über 9000 Clippings jährlich

ge mit unseren Forschenden und arbeitet an einem neuen HSG-Magazin in App-Format. Das SZ Kommunikation ist zudem Anlaufstelle für Medienschaffende aus dem In- und Ausland, die mit Fragen zur und über die HSG an uns herantreten. Eine der Hauptaufgaben ist im Weiteren die kommunikative Beratung und Unterstützung der Universitätsleitung, immer mehr auch im Rahmen eines Issues Managements.

Schnittstelle zur Berufswelt

40'000 Studieninteressierte weltweit Eine Universität lebt auch von der Diversität ihrer Studierenden. Seit 2008 werden daher Studieninteressenten in den Zielregionen Asien, China und Lateinamerika angesprochen. Neben diversen Messeauftritten setzten wir auf Online-Kanäle zum Aufbau von Bekanntheit und Image. So werden jährlich über 40’000 Studieninteressenten weltweit direkt mit Informationsmaterial versorgt. Dadurch können die

Bilder: Hannes Thalmann

Infotage für Studierende (oben), Medienarbeit sowie Organisation der HSG Talents Conference – einige der Aufgaben im Ressort Marketing.

Die Universität ist ein Ort der Begegnung und des Austausches. Die Kommunikation leistet einerseits einen Beitrag dazu, indem sie die Menschen hinter der Wissenschaft zeigt. Andererseits verhilft sie zur Positionierung der Uni als Denkplatz. Dies durch die Verbreitung von Forschungsresultaten und Vermittlung von Experten an Medien. Die Medien sind auch der wichtigste Kommunikationskanal. Die HSG generiert jährlich über 9000 Clippings weltweit. Die Welt der Kommunikation ist im ständigen Wandel. Es gilt, am Ball zu bleiben und jene Kanäle zu nutzen, über welche die Adressaten am besten erreicht werden können. In den vergangenen Jahren kam universitätsintern eine stetige Erweiterung von elektronischen, schnellen Kanälen dazu, um eine dauerhafte und kompetente Informationsversorgung für die interessierte Öffentlichkeit zu ermöglichen. Es wird auch weiter in Reichweite investiert. So können wir heute über die neuen Social-Media-Kanäle Tausende Personen direkt ansprechen und mit ihnen in Dialog treten. Die Kommunikation verschickt regelmässig Newsletter zur HSG-Aktualität, produziert Videobeiträ-

Das Angebot eines Career Services Center gehört heute zur Grundausstattung einer zeitgemässen Universität und wird immer wichtiger in der Wahl des Studienorts. Das CSC-HSG funktioniert als Brücke zwischen Unternehmen und Studierenden: Einerseits als kompetenter Partner für Firmen im Themengebiet der Rekrutierung und als Anbieter von entsprechenden Instrumenten, andererseits als Berater für unsere Studierenden in Sachen Karrieremöglichkeiten. So finden jährlich über 800 Beratungen statt, erreicht das CSC an 40 Anlässen rund 700 Studierende und bietet weitere Angebote im Bereich Counselling an. Auf der anderen Seite bedient das CSC 500 Firmen pro Jahr, die sich in der einen oder anderen Form auf dem Campus engagieren. Mit der HSG Talents Conference verantwortet das CSC, zusammen mit einem Studierendenteam, jedes Jahr eine der grössten Absolventenmessen in der Schweiz mit über 100 Unternehmen und fast 1500 Studierenden. Immer wichtiger wird der direkte Dialog zwischen Unternehmen und Studierenden. Darauf zielt die neue Karriereplattform ab, die 2013 online gehen wird. Patrik Sonderegger, Leiter Marketing


Veranstaltungen MONTAG, 22.10.

ÖV: Wirtschaft in der Literatur – Drei Autoren lesen aus ihren Werken und diskutieren über das belletristische ­Potential der Wirtschaft, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» Restaurant Gentile, Vadianstrasse 14, St.Gallen, 20.15-21.45, M. Theurillat. DIENSTAG, 23.10.

Kolloquium Theologie/Religion – Geld und Gott: Finanzwirtschaft und Christentum im Gespräch 23.10., 13.11., 20.11., 4.12. und 11.12., 12.10-13.45, Haus «Steinbock», Anmeldungen an: markus.anker@unisg.ch. Öffentliche Antrittsvorlesung: Wirtschafts- und Unternehmensethik – kulturwissenschaftliche Perspektiven HSG 09-011, 18.15, Prof. T. Beschorner. ÖV: Geschichten aus Geschichte: Das Werk Conrad Ferdinand Meyers, in der Reihe «Deutsche Sprache und Literatur» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrike Landfester. ÖV: Writing the American Century II: The Depression Years, in der Reihe «Amerikanische Literatur» 23.10., 30.10., 6.11., 13.11., 20.11., 27.11., 4.12. und 11.12., HSG 01-114, 18.15-19.45, Prof. Dr. Alan Robinson. ÖV: Ritratto dell’Italia dal vero: IV. I «banali» anni Ottanta, in der Reihe ­«Italienische Sprache und Literatur» 23.10., 30.10., 6.11., 13.11., 20.11., 27.11., 4.12. und 11.12., HSG 01-110, 18.15-19.45, Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: Von Jalta zur Jahrtausendwende – die Welt im Wechselbad zwischen Krisen und Entspannung, in der Reihe «Zeitgeschichte» 23.10., 30.10., 6.11., 13.11., 20.11., 27.11. und 4.12., HSG 01-011, 18.1519.45, Prof. Dr. Felix Bosshard. ÖV: Kindheitstrauma – sind seine Bewältigung und eine glückliche Kindheit möglich? In der Reihe «Psychologie / Psychotheraphie: Glückliche Kindheit und ihre Feinde» HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. Revital Ludewig. Event im Steinbock: Soirée blanche Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldungen: markus.anker@unisg.ch. ÖV: Elfriede Jelineks Winterreise – eine theaterpraktische Untersuchung, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Theater/Kultur» 23.10., 6.11., 13.11., HSG 09-012 und 30.10. Probenbesuch, Lokremise St.Gallen, 20.15-21.45, Dr. phil. K. Exner. MITTWOCH, 24.10.

Lunch mit Gästen: Hinter den Mauern des Vatikans Akademikerhaus, 12.15 Uhr, Elmar Th. Mäder. Vortrag: Hermann Hesse e il Ticino (italienisch und deutsch) HSG 01-307, 18.15 Uhr, Regina Bucher, organisiert: Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: Diversity Management – Einführung in ein modernes Thema mit einer neuen Werthaltung, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre: Vom Defizit zur Anerkennung der Unterschiede zum Nutzen aller» HSG 09-110, 18.15-19.45, Dr. oec. Nils Jent und Prof. Dr. Martin Hilb. ÖV: Gallus am Runden Tisch der Religionen, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Stadtgeschichte: Gallus – jetzt!» HSG 09-011, 18.15-19.45, Markus Bü-

22. Oktober 2012

22. Oktober bis 13. November 2012 chel, Bischof von St.Gallen. ÖV: La lírica de Ana Merino, in der Reihe «Spanische Sprache und Literatur» 24.10., 31.10. und 7.11., HSG 01-112, 18.15-19.45, Prof. Dr. Yvette Sánchez. ÖV: Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle in China – Ai Weiwei und die chinesische Avantgarde, in der Reihe «Kulturgeschichte» 24.10. und 14.11., HSG 01-013, 18.1519.45, Prof. Dr. Daria Berg. ÖV: Der Himmel und das ewige Leben, in der Reihe «Theologie: Untergang und Neuanfang – Weltende und Tod aus christlicher Perspektive» HSG 01-014, 20.15-21.45, Pfr. M. Anker. ÖV: Leben 2.0 – Zukunftsprojekte in der Synthetischen Biologie, in der Reihe «Naturwissenschaft / Gesellschaft: Ein Blick in die Zukunft: Unsere Welt im Jahre 2022» HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. Dr. Sven Panke. ÖV: Rock-Pop-Zentrum, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Architektur: ‹Gefahr und Begierde› – Über die Beziehung von Architekt und Bauherrin» HSG 09-012, 20.15-21.45, Daniel Cavelti. ÖV: Das Management der Komplexität gegenüber der Fingerspitze des Endbenutzers, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik: Leben und Arbeiten in einer vernetzten Welt» HSG 01-102, 20.15-21.45, Ch. Binkert. DONNERSTAG, 25.10.

ÖV: Die Zukunft der Logistik in der Schweiz, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre / Lehrstuhl für Logistikmanagement» 25.10., 15.11., 22.11. und 29.11., HSG 01-102, 18.15-19.45, Prof. Dr. W. Stölzle. ÖV: L’acutalité du Siècle des Lumières, in der Reihe «Französische Literatur» 25.10., HSG 01-307 und 8.11., HSG 01207, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. J. Jurt. Podiumsdiskussion: Spitzenfussball und Ausbildung – verträgt sich das? In der Reihe «Sport» HSG 09-010 (Audimax), 18.15-19.30, Pierluigi Tami, Marco Zwyssig, Dölf Früh und Prof. Dr. Wolfgang Jenewein. ÖV: «Apocalypse Now?» Eine historische Erklärung der Offenbarung des Johannes, in der Reihe «Theologie / Religionsgeschichte» HSG 09-110, 20.15-21.45, Dr. theol. Peter Schwagmeier. MONTAG, 29.10.

ÖV: Kunst = Kapital? Die Kunst als Markt- und Wirtschaftswert, in der Reihe «Kunstgeschichte» 29.10, HSG 01-112, 5.11., 19.11., 26.11. und 3.12., HSG 01-111, 18.15-19.45, Dr. phil. Anne Krauter. ÖV: Produktionsnetzwerke: Globalisierung und ungleiche Entwicklung – Das Beispiel Ciudad Juárez/Mexiko, in der Reihe «Geographie: Netzwerke für eine vernetzte Welt» HSG 09-012, 18.15-19.45, Prof. Dr. Christian Berndt. ÖV: Wirtschaft in der Literatur – Drei Autoren lesen aus ihren Werken und diskutieren über das belletristische ­Potential der Wirtschaft, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» Restaurant Gentile, Vadianstrasse 14,

St.Gallen, 20.15-21.45, Markus Will. DIENSTAG, 30.10.

Öffentliche Abschiedsvorlesung: Gesellschaftliche Wertschöpfung als unternehmerische Pflicht? HSG 02-001 (Aula), 18.15, Prof. Dr. Peter Gomez. ÖV: Welches sind die Voraussetzungen für ein Umdenken in der Banken- und Finanzwelt? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt: Legalität und Legitimität im Bankenwesen» HSG 01-012, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Rolf Dubs. ÖV: Bedeutung der Meteorologie sowie Liberalisierung der Flugsicherung und ihre Bedeutung für skyguide, in der Reihe «Aviatik: Entwicklungen und Trends in der Aviatik» HSG 01-014, 18.15-20.00, Gastreferenten: Urs Lauener und Oliver Baer. ÖV: Musikalische Expressivität, in der Reihe «Musik / Musikgeschichte» 30.10., 6.11., 13.11., 20.11. und 27.11., HSG 07-001, 18.15-19.45, Prof. Dr. Dominik Sackmann. ÖV: Was macht glücklich, was macht unglücklich? Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, in der Reihe «Psychologie / Psychotherapie: Glückliche Kindheit und ihre Feinde» HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. Monika Brunsting.

schaftslehre» Restaurant Gentile, Vadianstrasse 14, St.Gallen, 20.15-21.45, Prof. Dr. Miriam Meckel. DIENSTAG, 6.11.

ÖV: Gottesverehrung im Judentum, in der Reihe «Theologie: Beten wir alle zum gleichen Gott?» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Historische Persönlichkeiten als Vorbilder unserer Zeit – aus psychologischer und graphologischer Sicht, in der Reihe «Psychologie» 6.11., 13.11. und 20.11., Waaghaussaal, 14.30-16.00, Dr. phil. Urs Imoberdorf. ÖV: Zwischen Legalität und Legitimität: Bausteine einer neuen Finanzplatzpolitik, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt: Legalität und Legitimität im Bankenwesen» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Beat Bernet. ÖV: Psychotherapie für Lebensqualität: Komplexität und Dialogik, in der Reihe «Psychologie / Psychotherapie: Glückliche Kindheit und ihre Feinde» HSG 01-013, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. med. FMH Stefan Herzka.

ÖV: Defizitorientierung – der schlimmste Parasit unserer Gesellschaft, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre: Vom Defizit zur Anerkennung der Unterschiede zum Nutzen aller» HSG 09-110, 18.15-19.45, Dr. oec. Nils Jent und lic. phil. Regula Dietsche. ÖV: Unternehmensberatung und Technologie im Wandel der Zeit, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik: Leben und Arbeiten in einer vernetzten Welt» HSG 01-102, 20.15-21.45, R. Mogicato. ÖV: Die neue Schöpfung: Kreative Endzeiterwartungen in der Bibel, in der Reihe «Theologie: Untergang und Neuanfang – Weltende und Tod aus christlicher Perspektive» HSG 01-014, 20.15-21.45, Pfr. M. Anker. FREITAG, 2.11.

ÖV: Genuss und Lebensnotwendigkeit, in der Reihe «Theologie: ‹Iss dein Brot mit Freude› - Essen und Trinken in der Bibel» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfarrer Markus Anker. MONTAG, 5.11.

ÖV: The Beatles: Ihre Quellen und ihre Bedeutung als Erneuerer der populären Musik, in der Reihe «Musik/Musikgeschichte» 5.11. und 12.11., HSG 09-011, 19.11., 26.11. und 3.12., HSG 09-114, 18.1519.45, Dr. phil. Martin Schäfer. ÖV: Vom Sinn der Angst, in der Reihe «Psychologie / Psychotherapie» 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11., HSG 02001 (Aula), Prof. Dr. Verena Kast. ÖV: Wirtschaft in der Literatur – Drei Autoren lesen aus ihren Werken und diskutieren über das belletristische Potenzial der Wirtschaft, in der Reihe «Betriebswirt-

ÖV: Nikolai Leskov (1831-1895) – der unbekannte russische Klassiker, in der Reihe «Russische Sprache und Literatur» 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12., HSG 01-307, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrich Schmid. ÖV: Spoken Word / Slam Poetry, in der Reihe «Deutsche Sprache und Literatur» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 19.30-21.00, Pedro Lenz. FREITAG, 9.11.

ÖV: Festmahl und Opfer, in der Reihe «Theologie: ‹Iss dein Brot mit Freude› Essen und Trinken in der Bibel» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfarrer Markus Anker. MONTAG, 12.11.

ÖV: Airline-Netzwerke: Der Hub ZürichKloten im globalen Kontext, in der Reihe «Geographie: Netzwerke für eine vernetzte Welt» HSG 09-012, 18.15-19.45, dipl. Ing. ETH Andrea Muggli. DIENSTAG, 13.11.

Gastvortrag: Cannes Lions Winner 2012: Klaus Hahn (Business Director Volontaire Stockholm) spricht über das prämierte Projekt «Curators of Sweden» HSG 09-011, 16.15 Uhr, Klaus Hahn. ÖV: Gottesverehrung im Christentum, in der Reihe «Theologie: Beten wir alle zum gleichen Gott?» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke.

MITTWOCH, 7.11.

Lunch mit Gästen: Philosophisches – Lunch im Break Akademikerhaus, 12.15 Uhr, organisiert durch Diakon Thomas Reschke.

MITTWOCH, 31.10.

Lunch mit Gästen: Alltagskleidung als Ausdruck der Individualität Akademikerhaus, Dufourstrasse 87, 12.15 Uhr, PD Dr. Monika Kritzmöller.

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ÖV: Macht und Ohnmacht online – Gesellschaftlicher Wandel durch soziale Medien, in der Reihe «Die HSG in der Region: Soziale Medien» Kantonsschule Wattwil, Aula, 17.3019.00, Prof. Dr. Christian Fieseler. ÖV: Das unternehmerische Spiel mit der Unterschiedlichkeit in Theorie und Praxis, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre: Vom Defizit zur Anerkennung der Unterschiede zum Nutzen aller» HSG 09-110, 18.15-19.45, Dr. oec. Nils Jent und lic. phil. Regula Dietsche. ÖV: Zuckerbrot und Lippenrot – Verführen und Verführt-Werden, in der Reihe «Psychiatrie / Psychotherapie» 7.11., 14.11., 21.11., 28.11., 5.12. und 12.12., HSG 01-113, 18.15-19.45, Dr. med. Andreas Köhler. ÖV: Naturmuseum, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Architektur: ‹Gefahr und Begierde› - Über die Beziehung von Architekt und Bauherrin» HSG 09-012, 20.15-21.45, Marius Hug und Armon Semadeni. ÖV: Auf dem Weg zum Mars? Zur Zukunft der bemannten Raumfahrt, in der Reihe «Naturwissenschaft / Gesellschaft: Ein Blick in die Zukunft: Unsere Welt im Jahre 2022» HSG 09-010 (Audimax), 20.15-21.45, Prof. Dr. Claude Nicollier, Swiss Space Center, EPF Lausanne. DONNERSTAG, 8.11.

ÖV: Sport und Spiel im Alten Ägypten, in der Reihe «Kulturgeschichte» 8.11., 15.11., 22.11. und 29.11., Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Dr. phil Sigrid Hodel-Hoenes. ÖV: Experten – ihre Rolle, ihre Geschichte, ihre Macht und Ohnmacht, in der Reihe «Geschichte» 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12., HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Caspar Hirschi.

ÖV: Einfluss der Sozialen Medien auf das Kaufverhalten, in der Reihe «Die HSG in der Region (Kantonsschule Wattwil): Soziale Medien» Kantonsschule Wattwil, Aula, 17.4519.15, Prof. Dr. Thomas Rudolph. Öffentliche Antrittsvorlesung: Zur Ästhetik der Dinge: Emotionale und kognitive Determinanten von Designpräferenzen HSG 09-011, 18.15 Uhr, Prof. Dr. Jan Landwehr. ÖV: Aspekte des Ausdauertrainings aus der Sicht der Trainingslehre, in der Reihe «Sport: ‹Sport – Theorie – Praxis›. Ausdauer und Ernährung, zwei wichtige Elemente eines gesunden, sportlichen Lebens» HSG 10-101 (Dreifachsporthalle), 18.1519.45, Christian Belz, lic. rer. pol. ÖV: Wege zur Erlebniswelt des Kindes, in der Reihe «Psychologie / Psychotherapie: Glückliche Kindheit und ihre Feinde» HSG 01-013, 18.15-19.45, lic. phil. Beat Manz, Psychotherapeut FSP und Schulpsychologe Fürstentum Liechtenstein, und Dr. phil. Erich Zimmermann, Psychotherapeut FSP, Altstätten und St.Gallen. ÖV: Die Rolle von Rechtsstaat und Demokratie im Krisenmanagement von Behörden und Banken, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt: Legalität und Legitimität im Bankenwesen» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Rainer Schweizer. ÖV: Teil 1 | Unternehmerische Kompetenzen in Management und Märchen, Leitmärchen: «Der gestiefelte Kater», «Das tapfere Schneiderlein», in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre: 200 Jahre Märchen der Gebrüder Grimm – 10 Jahre aus Managementsicht» HSG 01-112, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Rolf Wunderer. ÖV: Technische Entwicklung der Aviatik aus Sicht von Industrie, in der Reihe «Aviatik: Entwicklungen und Trends in der Aviatik» HSG 09-010, 18.15-20.00, Gastreferenten: Jürg Wildi, CTO, RUAG Aviation: Peter Müller, Direktor BAZL.


Veranstaltungen

22. Oktober 2012

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Bilder: Hannes Thalmann

Neue Kunst auf dem Campus Die HSG legt in ihrer Ausbildung grossen Wert auf persönliche Begegnungen. Der sanierte und erneuerte Campus, der im Herbst 2011 eingeweiht wurde, unterstützt diesen Austausch durch Kunst und Architektur. Umso erfreulicher ist es, dass die bekannte Kunstsammlung der HSG um drei neue Werke erweitert werden konnte. Prof. Dr. Yvette Sánchez, Präsidentin der Kunstkommission der Universität, stellte im September am ersten HSG-Jahresmediengespräch als optischen «Kontrapunkt» neue Kunstwerke von Roman Signer, Alejandro Diaz und Yan Pei-Ming vor. Der Künstler Roman Signer war persönlich

MITTWOCH, 14.11.

Lunch mit Gästen: Debrunner Acifer AG im Kampf um Talente: Ein Praxisbeispiel Akademikerhaus, 12.15 Uhr, P. Forster. ÖV: Unterschiede nutzen durch Arbeitspartnerschaft, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 09-110, 18.15-19.45, Dr. oec. Nils Jent und lic. phil. Regula Dietsche. ÖV: Social Media als Herausforderung und Chance für Unternehmen am Beispiel der Hilti Aktiengesellschaft, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-102, 20.15-21.45, Dr. M. Klaas. ÖV: Turnhalle Buchwald, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Architektur» HSG 09-012, 20.15-21.45, Eva Keller und Peter Hubacher. DONNERSTAG, 15.11.

ÖV: Spoken Word / Slam Poetry, in der Reihe «Deutsche Sprache und Literatur» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 19.30-21.00, N. Kretz FREITAG, 16.11.

ÖV: Speiseverbote und Speisegebote, in der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfr. M.Anker. DIENSTAG, 20.11.

Fussball Hallenturnier Sporthalle HSG, 16.00-22.00, organisiert durch den Universitätssport. ÖV: Soziale Medien in China, in der Reihe «Die HSG in der Region: Soziale Medien» 17.30-19.00, Kantonsschule Wattwil, Aula, Prof. Dr. Daria Berg. Öffentliche Abschiedsvorlesung: Evolution von Organisation und Gesellschaft: Der Beitrag der Kybernetik HSG 02-001 (Aula), 18.15 Uhr, Prof. Dr. Markus Schwaninger. ÖV: Transparenz im Zusammenspiel von KMU und Banken, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, PD Dr. oec. Simone Westerfeld. ÖV: Teil 2 | Leadership: Sozio-emotional führen – charismatisch verführen,

vor Ort. Die Zusammensetzung dreier Werke aus China/Frankreich, der Schweiz sowie Mexiko/USA widerspiegle auch die Regionalität und Internationalität der HSG, sagte Sánchez. Zudem gehören die Neuzugänge drei verschiedenen Kunstgattungen an: Videokunst (Roman Signer, links) und Neonkunst (Alejandro Diaz, rechts) halten Einzug in die Sammlung, und ein grosses Ölbild (Yan Pei-Ming) bereichert künftig den Bestand an Gemälden. Die Werke von Signer und Diaz finden sich im Durchgang Richtung Mensa. Das Ölbild von Yan Pei-Ming wird dieser Tage in der Sporthalle installiert.

14. November bis 16. Dezember Leitmärchen: «Die kluge Bauerntochter», «Die weisse Schlange», in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-112, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Rolf Wunderer. ÖV: Ausdauertraining in der praktischen Umsetzung und Gestaltung, in der Reihe «Sport» HSG 10-101 (Dreifachsporthalle), 18.1519.45, Christian Belz, lic. rer. pol.

DONNERSTAG, 22.11.

Biblische Besinnungen In der Kapelle des Akademikerhauses, 18.15 Uhr, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Spoken Word/Slam Poetry, in der Reihe «Deutsche Sprache und Literatur» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 19.30-21.00, Richi Küttel. FREITAG, 23.11.

ÖV: Mobbing – beschämen, ignorieren, ausgrenzen. Welche Therapie braucht die Gruppe und welche das Opfer? In der Reihe «Psychologie/Psychotherapie» HSG 10-104 (Dreifachsporthalle), 18.1519.45, Dr. phil. Ursula Germann-Müller. Event im Steinbock: Jährliche universitätspastorale Schnapsdegustation Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldungen: markus.anker@unisg.ch.

ÖV: Nahrung für Leib und Seele: Skizzen zu einer christlichen Ernährungs­ ethik, in der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, M. Anker. MONTAG, 26.11.

ÖV: Infrastrukturnetzwerke: Wasserversorgung und Politische Ökologie in Khartum/Sudan, in der Reihe «Geographie» HSG 09-012, 18.15-19.45, Prof. Dr. Olivier Graefe.

MITTWOCH, 21.11.

Lunch mit Gästen: Gibt es ein Leben nach dem Studium? Akademikerhaus, 12.15 Uhr, V. Kuonen. Vortrag: Matematica amore mio (italienisch) HSG 01-307, 18.15 Uhr, Prof Dr. Enrico De Giorgi, organisiert: Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: Diversity Management – Lessons ­learned, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 09-110, 18.15-19.45, Dr. oec. Nils Jent und Prof. Dr. Martin Hilb. ÖV: Internetwirtschaft – Über das Geschäft des Datentransports im Internet, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-102, 20.15-21.45, Dr. J. Wulf. ÖV: Tonhalle, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Architektur» HSG 09-012, 20.15-21.45, Meritxell Vaquer und Daniel Bosshard. ÖV: Urban Farming – Landwirtschaft in der dritten Dimension, in der Reihe «Naturwissenschaft/Gesellschaft» HSG 01-011, 20.15-21.45, Lic. oec. HSG Roman Gaus.

DIENSTAG, 27.11.

ÖV: Gottesverehrung im Islam, in der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. Öffentliche Antrittsvorlesung: Business Intelligence goes Social: Potentiale Sozialer Medien für die Entscheidungs­ unterstützung im Unternehmen HSG 09-011, 18.15 Uhr, PD Dr. Barbara Dinter. ÖV: Demokratie und Kapitalismus, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Dieter Thomä. ÖV: Teil 3 | Cross-functional-Leadership: Teams bilden, einsetzen, leben, Leitmärchen: «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren», «Die sieben Schwaben», in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-112, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Rolf Wunderer. ÖV: Die Entwicklung der Luftverkehrsnachfrage, in der Reihe «Aviatik» HSG 01-013, 18.15-20.00, Gastreferen-

gute Beratung? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Martin Brown.

ten: Björn Maul und Tomislav Lang. ÖV: Basisernährung – Eisweisse – Sport­ ernährung – Alkohol nur Kalorienlieferant? In der Reihe «Sport» HSG 10-101, 18.15-19.45, Eva Götz. Semester-Universitätsgottesdienst Stadtkirche St. Laurenzen, 20.15 Uhr, Liturgie: Pfarrer Markus Anker und Studierende, Predigt: Diakon Thomas Reschke, Lesung: Prof. Dr. Urs Füglistaller. MITTWOCH, 28.11.

Lunch mit Gästen: Nachgedanken zum Semestergottesdienst Akademikerhaus,12.15, Th. Reschke. ASCOT ELITE präsentiert an der Universität St.Gallen den mit dem Audience Award des Zürcher Filmfestivals 2011 prämierten Dokumentarfilm «Unter Wasser atmen – Das zweite Leben des Dr. Nils Jent» HSG 01-013, 18.15-19.45, Filmproduktionsgesellschaft INSTANTVIEW. ÖV: Zentrale Bereitstellung von ITDiensten für unterschiedlichste Bedürfnisse – das Ressort Informatik der HSG, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-102, 20.15-21.45, Dr. ing. Christoph Baumgarten. DONNERSTAG, 29.11.

ÖV: Spoken Word / Slam Poetry, in der Reihe «Deutsche Sprache und Literatur» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 19.30-21.00, Gabriel Vetter. Tennis Night Tennisanlage Gründenmoos, 21.3003.00, organisiert durch den Unisport.. DIENSTAG, 4.12.

ÖV: Unterschiede anerkennen – Gemeinsames wahrnehmen, in der Reihe «Theologie:» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Ausländische Kundengelder bei Schweizer Banken – Steuerumgehung, Geldwäscherei …. oder doch einfach

ÖV: Trinken – Zucker und seine Auswirkungen – Stoffwechselkrankheiten – Folgen von Fehlernährung, in der Reihe «Sport» HSG 10-101, 18.15-19.45, Eva Götz. Event im Steinbock: Guetzlibacken Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldungen: markus.anker@unisg.ch. MITTWOCH, 5.12.

Lunch mit Gästen: Planung FS 2013 Akademikerhaus, 12.15 Uhr, organisiert durch Diakon Thomas Reschke. Cycling Marathon Sporthalle HSG, 18.30-24.00, organisiert durch den Universitätssport. ÖV: Erneuerbare Energien – wo stehen wir in 10 Jahren? In der Reihe «Naturwissenschaft Gesellschaft» HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen. DONNERSTAG, 6.12.

Basket Chlaus Night Sporthalle HSG, ab 18.00, organisiert durch den Universitätssport. MONTAG, 10.12.

ÖV: Energienetzwerke: Das DesertecProjekt – Von der Vision zur Realität, in der Reihe «Geographie» HSG 09-012, 18.15-19.45, Dr. Samyr Mezzour. DIENSTAG, 11.12.

Öffentliche Antrittsvorlesung: Konsumentenzentriertes Informationsmanage­ ment: Handlungsschwerpunkte und Lösungsansätze HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. Boris Otto. «Weihnachtlich glänzet der Wald ….», Besammlung Parkplatz Skriptenkommission, 19.15, Anmeldungen: markus.anker@unisg.ch. MITTWOCH, 12.12.

ÖV: Vom Consumer zum Prosumer – Wie Kunden Innovationen vorantreiben, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-102, 20.15-21.45, Marco Torrente.


Experten-Gespräch

22. Oktober 2012

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Bild: Hannes Thalmann

Ulrich Schmid: «Putins Image in der Öffentlichkeit ist das Resultat sorgfältig konstruierter Polittechnologien. Mit dem Personenkult um Stalin oder Breschnjew hat das wenig zu tun.»

Wladimir Putins Russland Ulrich Schmid, Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands an der School of Humanities and Social Sciences (SHSS-HSG), über 13 Jahre Putin, Strategien des Machterhalts und den Umgang Russlands mit Protesten gegen Staat und Kirche. Welchen Einfluss hat der Westen auf die Poltik Putins und wie gross ist die Zustimmung für die Politik des russischen Präsidenten in den grossen Städten? deutlichste Sinnbild für diesen Wandel war das menschenleere Moskau am 7. Mai 2012, dem Tag von Putins Amtseinführung als wiedergewählter Präsident. Die rigiden Sicherheitsmassnahmen erweckten bei vielen Russen den Eindruck, die Regierung Putin verhalte sich wie ein Okkupationsregime.

Sie haben die Unregelmässigkeiten bei der Duma- und Präsidentenwahl angesprochen. Hunderttausende protestierten gegen das «System Putin» auf der Strasse. Wie tief verankert ist diese Protestbewegung in der russischen Gesellschaft? Welchen Einfluss und welche Chancen hat sie?

Worauf fusst diese Herrschaft? Hat sich Wladimir Putin in den Jahren an der Macht verändert?

Die staatlichen Nachrichten präsentieren Putin dagegen als Lenker und Macher, der fahrlässige Beamte und Gouverneure rügt, das Land durch die Finanzkrise führt oder mit bösen Kräften aus dem Ausland ringt. Eine aktuelle Moskauer Ausstellung zeigt die «Die menschliche Seite Putins» in verkitschten Gemälden. Fast könnte man meinen, die inszenierte Verehrung, die früher sowjetische Herrschern zuteilwurde, setze sich unter Putin fort?

Schmid: Es gibt drei Pfeiler der Macht: Zunächst sind hier die sogenannten «Siloviki» zu nennen, Putins Gefolgsleute mit einer Vergangenheit in Geheimdienst und Militär. Diese Funktions­ eliten zeichnen sich durch eine hohe Loyalität aus und stellen die Entscheidungen des Zentrums kaum in Frage. Zweitens spielt die Einrichtung der sogenannten «Vertikale der Macht» eine wichtige Rolle: Putin kann über Bundesbevollmächtigte direkt in die Regionen hineinregieren. Und schliesslich gibt es eine je nach Konjunktur segensreiche oder fatale Abhängigkeit des russischen Budgets von Petrodollars. Damit finanzierte Putin in den ersten Amtsjahren die hohen Sozialausgaben, überrissene Prestigeprojekte und einen aufgeblähten Beamtenstaat. Auf diese Weise sicherte er sich die Gunst seiner Wähler. Mittlerweile steht nicht mehr die Stabilisierung des krisengeschüttelten postsowjetischen Staats im Vordergrund von Putins Politik, sondern die Erhaltung der eigenen Macht. Das

Schmid: Putins Image in der Öffentlichkeit ist das Resultat sorgfältig konstruierter Polittechnologien. Mit dem Personenkult um Stalin oder Breschnjew hat das wenig zu tun. Damals ging es darum, den Generalsekretär der Kommunistischen Partei (pikanterweise hatten die Sowjetführer kein Staatsamt inne) mit einer absoluten Handlungslegitimität auszustatten. Putin braucht diese inszenierte Legitimität nicht, er ist ein demokratisch gewählter Präsident (die Unregelmässigkeiten bei der Duma- und Präsidentenwahl ändern nichts am Resultat). Die Putin-Verehrung hat eher mit der russischen Tradition der Entkoppelung von charismatischem Führer und politischem Amt zu tun: Während in westlichen Rechtsstaaten einem Amtsträger Autorität nur aufgrund seiner Position zukommt, inkorporieren russische Staatslenker gewissermassen ihr Amt – deutlich kam das während Putins Zeit als Ministerpräsident zum Ausdruck; niemand zweifelte damals daran, dass er gleichzeitig auch die präsidiale Macht ausübte.

Schmid: Die Proteste haben – anders als das westliche Medien darstellen – nicht erst mit den Wahlfälschungen während der Duma-Wahlen begonnen. Bereits 2009 begehrten Bürger in den fernöstlichen Provinzen auf, weil ein bürokratischer Erlass aus Moskau Autoimporte aus Japan erschwerte. Getragen werden die Proteste von der neuen Mittelschicht, die es während des wirtschaftlichen Booms der 2000er Jahre zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Paradoxerweise wenden sich also die Erfolge des Systems Putin gegen Putin selbst. Der ursprünglich weit herum akzeptierte Imperativ «Enrichissez-vous!» ist der Forderung nach einem neuen Gesellschaftsvertrag gewichen, in dem den wirtschaftlich erfolgreichen Bürgern auch mehr politische Partizipation zugestanden wird.

Am 7. Oktober ist der russische Präsident Wladimir Putin 60 Jahre alt geworden. Seit über 12 Jahren hält sich der Staatschef an der Macht. Gibt es aus russischer Sicht Grund zu feiern? Ulrich Schmid: Bis zur Finanzkrise erzielte Putin in öffentlichen Umfragen traumhafte Zustimmungsraten, von denen westliche Politiker nur träumen konnten. Seit etwa 2010 ist die Stimmung im Land gekippt. Viele Intellektuelle sprechen von einer neuen Stagnation, die sie mit der Breschnjew-Zeit vergleichen. Allerdings kann Putin weiterhin auf die Unterstützung der ländlichen Bevölkerung zählen.

Gerade diese Partizipation scheint vielen verwehrt, ich denke etwa an prominente Putin-Gegner wie den inhaftierten Ölmilliardär Michail Chodorkowski oder die drei verurteilten Frauen der Punkband Pussy Riot. Andere, wie etwa die kremlkritische Journalistin Anna Politkowskaja, haben ihr Engagement mit dem Tod bezahlt. Wie demokratisch ist der «lupenreine Demokrat» Putin? Schmid: Bis vor kurzem musste sich Putin keine Sorgen um seine demokratische Legitimation machen. Die Verurteilung von Chodorkowski oder Pussy ­Riot stösst in der russischen Bevölkerung auf breite Zustimmung. Die

Oligarchen sind verhasst, die Orthodoxie ist heilig – Putin nutzt solche Gesinnungslagen geschickt aus. Anders verhält es sich mit Politkowskaja. Mit höchster Wahrscheinlichkeit steht die Zentralregierung nicht hinter diesem Auftragsmord. Putin wies entsprechende Verdächtigungen mit dem überzeugenden Argument zurück, dass nichts, was Politkowskaja schreiben könnte, so viel Schaden für den Kreml anrichten könnte wie ihre Ermordung. Die Verurteilung der Mitglieder der Punkband Pussy Riot hat auch international für Empörung gesorgt. Zwei Jahre Haft für einen 51-Sekunden-Auftritt in der Moskauer Erlöser-Kathedrale ist nach westlichen Rechtsmassstäben nicht zu rechtfertigen. Regierungskritik ist im Putin-Staat nicht erwünscht, genauso wenig wie Kritik an der Kirche. Bildet sich hier nach dem Fall der Sowjetunion erneut ein Staat mit totalitären Zügen heraus? Schmid: Russische Kommentatoren haben das System Putin zu Beginn des 21. Jahrhunderts als «Diktatur mit Zustimmung der Beherrschten» charakterisiert. Diese Zustimmung ist heute zumindest in den Städten nicht mehr vorhanden. Während sich Putin vor seiner Wiederwahl in einer Reihe von Zeitungsartikeln sehr um die Gunst der Bürger bemühte, setzt er nun wieder deutlich auf Repression und Kontrolle. Vor allem zu nennen sind hier Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und Gängelung der Nichtregierungsorganisationen. Es ist allerdings wenig wahrscheinlich, dass wir es mit einer Re-Sowjetisierung des russischen Staates zu tun haben. Viel wirkmächtiger sind etwa imperiale Sehnsüchte, die als Bindemittel zwischen Staat und Gesellschaft dienen können. In einer Umfrage aus dem Jahr 2008 woll-

ten 78% der Russen lieber in einem grossen Land leben, das von seinen Nachbarn gefürchtet wird, als in einem kleinen, harmlosen Land, in dem Wohlstand herrscht. Was kommt nach Putin? Werden wir eine weitere Amtszeit des russischen «Dauerpräsidenten» erleben? Schmid: Es ist nicht ausgeschlossen, dass Putin bis 2024 herrschen wird. Allerdings gibt es viele Unwägbarkeiten. Dazu gehört vor allem die Entwicklung der Rohstoffeinnahmen, die das russische Staatsbudget zur Hälfte speisen. Unsicher ist auch das Potential der Opposition, die heute zuwenig koordiniert agiert. Bislang gab es keine wirkliche Alternative zu Putin. Die alte Garde der Liberalen wie Boris Nemzow oder Grigorij Jawlinski wird wohl keine bedeutende Rolle spielen, es gibt aber politische Nachwuchstalente wie etwa die Moskauer Umweltaktivistin Jewgenia Tschirikowa. Wünschbar wäre auch ein politisches Comeback des ehemaligen Finanzministers Alexej Kudrin. Kann der Westen hierauf Einfluss nehmen? Schmid: Der Westen hat keine Einflussmöglichkeiten und soll auch keine haben. Russland muss seinen Gesellschaftsvertrag für die Zukunft selbst aushandeln. Die geltende russische Verfassung folgt dem französischen Vorbild der Fünften Republik, in dem der Präsident über weit reichende Kompetenzen verfügt. Möglicherweise wird dieses autoritäre Modell mit einem Staatssozialismus nach skandinavischem Vorbild kombiniert – dafür hat sich etwa der inhaftierte Chodorkowski ausgesprochen. Interview: Markus Zinsmaier


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