PP 9000 St. Gallen
Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG)
HSGBlatt AUS DEM INHALT Nachwuchsförderung: Reto Hofstetter habilitiert an der Universität St.Gallen. Nun hat er einen Ruf nach Lugano erhalten. Seite 2
25-Jahr-Jubiläum: Der EMBA feiert. Ein Interview mit Wolfgang Jenewein, akademischer Direktor. Seite 3
Gomez und Schwaninger: Der ehemalige Rektor Peter Gomez und Systemdenker Markus Schwaninger werden emeritiert.
Seiten 6+7
13 Jahre Wladimir Putin: Ulrich Schmid im Interview über Proteste in Russland und Putins Strategien des Machterhalts.
Seite 12
HSG an der Spitze in «FT»und «Handelsblatt»-Ranking Das Master-Programm in «Strategy and International Management» (SIM-HSG) der Universität St.Gallen belegt erneut Rang 1 im Ranking der «Financial Times». Dies ist das Resultat der Evaluation und Rangierung von Master-Studiengängen in Management weltweit, welche die internationale Wirtschaftszeitung jährlich durchführt. Derweil hat das deutsche «Handelsblatt» sein neustes Ranking der Forschungsstärke von BWL-Fakultäten im deutschsprachigen Raum publiziert. Die Universität St.Gallen führt auch diese Rangliste an. «Diese beiden Spitzenpositionen sind das Ergebnis unserer langjährigen strategischen Investitionen», sagt Rektor Thomas Bieger. «Die erfreulichen Rankingresultate zeigen, dass wir sowohl in der Lehre als auch in der Forschung auf dem richtigen Weg sind.» Das Master-Programm in «Strategy and International Management» belegt zum zweiten Mal in Folge den ersten Rang in der weltweit offenen Auswertung der «Financial Times», in der insgesamt 70 Programme gerankt wurden. Der integrative Ansatz des St.Galler Managementmodells bildet die konzeptionelle Basis des SIM-Programms der HSG. (red.) Weitere Informationen auf Seite 4.
Nr. 5 22. Oktober 2012
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«Eine unbezahlbare Erfahrung» CEMS Annual Events 2012 – Zwei HSG-Studierende und ihr Blick auf das internationale Master-Programm
V
om 27. November bis 2. Dezember 2012 ist die Universität St.Gallen Gastgeberin der CEMS Annual Events (siehe Kasten). Doch was steckt hinter dem CEMS Master in International Management (CEMS MIM)? Die 25-jährige Sandra von Bidder (SIMHSG) und der 23-jährige Marc-Andrea Brunner (MLE-HSG), die das Programm durchlaufen haben, haben uns ihre Eindrücke und Einsichten geschildert.
in Dresden. Ich nehme Folgendes mit: Excel regiert die Welt – zumindest jene der Zahlen. Man kann mit vier Stunden Schlaf pro Tag und fünf Tage die Woche überleben. Und es gibt Unternehmen, die Produkte unter ihrem Materialwert verkaufen, ohne es zu merken. In CEMS waren Sie mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Wie hat dies Ihr Bild der Schweiz verändert? Marc-Andrea Brunner: Die Schweiz wird noch immer von vielen als perfektes Land angesehen. Für mich jedoch bedeutete gerade das Angebot einer ZweiMillionen-Stadt wie Budapest weitaus mehr Lebensqualität als die kleinstädtische schweizerische Idylle. Je nach Perspektive scheint das Gras auf der anderen Seite des Hügels einfach grüner... Sandra von Bidder: Ja, die Schweiz ist in der Tat das Disneyland der Welt. Um hier zu studieren, bekommt man leicht ein Visum, hier zu arbeiten ist aber ohne EU-Pass sehr schwierig. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, dass die Schweiz das Studium ausländischer Studierender zu grossen Teilen finanziert, diese dann aber nicht hier arbeiten und dem Land auch etwas zurückgeben können. Ich möchte mich in Zukunft dafür einsetzen, dass gut ausgebildeten Studienabgängern in der Schweiz auch beruflich eine Chance gegeben wird.
Frau von Bidder, Sie sind vor kurzem von Ihrem Auslandsemester an der Copenhagen Business School zurückgekehrt. Was waren Ihre prägendsten Eindrücke, die Sie mit nach Hause genommen haben? Sandra von Bidder: Dass die Nordeuropäer die freundlichsten Menschen sind, die ich bisher kennen gelernt habe, und dass sie klare Vorstellungen von Gastfreundschaft haben, die jene von uns Schweizerinnen und Schweizern übertreffen. Und dass das Fahrradfahren bei Minustemperaturen und starkem, feuchtem Wind wenn immer möglich vermieden werden sollte... Herr Brunner, Sie waren an der Corvinus Universität in Budapest. Was hat Sie beeindruckt? Marc-Andrea Brunner: Sehr eindrücklich war für mich die Schwierigkeit, eine völlig fremde Sprache zu erlernen. Zwar hatte ich im Gymnasium acht Jahre Latein und spreche aus familiären Gründen gut Französisch und sehr gut Englisch. Bisher ist es mir daher relativ leicht gefallen, mich in den meisten europäischen Ländern zu verständigen. In Ungarn jedoch, trotz einiger Versuche mir Grammatik und Vokabular anzueignen, scheiterte ich gnadenlos. Diese Erfahrung wird mich davor bewahren, Menschen, die sich ohne Kenntnisse der Landessprachen bei uns zu integrieren versuchen, vorschnell zu verurteilen.
Bild: Hannes Thalmann
CEMS verbindet: Sandra von Bidder und Marc-Andrea Brunner.
Zum CEMS MIM gehört auch ein Auslandspraktikum. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Marc-Andrea Brunner: Ich habe bei einem Makler für Emissionszertifikate in Ungarn in einem Team aus über zehn
2000 Gäste aus aller Welt Vom 27.11. bis 2.12.2012 finden in St.Gallen die CEMS Annual Events statt. Zu diesem Anlass werden bis zu 2000 Gäste aus aller Welt erwartet. Für die Absolventinnen und Absolventen des CEMS-Programms wird die Graduierungsfeier den Höhepunkt bilden: 600 Studierende erhalten ihre Diplome. Das Thema «Responsible Leadership» wird die Woche prägen und mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Audimax am 30.11.2012 um 14.30 Uhr
enden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, über welche Fähigkeiten und Wertvorstellungen Führungspersönlichkeiten verfügen sollten und inwieweit Hochschulen diese Fertigkeiten vermitteln können. Für das Podium haben bereits Gary Steel (Personalchef von ABB), Ex-Bundesrätin Ruth Metzler, Robert Glasser (Generalsekretär Care International) sowie HSG-Rektor und CEMS Chairman Thomas Bieger zugesagt. (red.) Weitere Infos: www.cems2012.ch
Nationen gearbeitet. Ich habe dadurch gelernt mich in einer Gruppe mit unterschiedlichsten Werten und Vorstellungen zu integrieren und einzubringen. Sandra von Bidder: Ich war bei einer Münchner Consulting-Unternehmung
Wenn Sie CEMS empfehlen müssten: Was ist gut, was gilt es zu verbessern? Sandra von Bidder: Das internationale Netzwerk ist unschlagbar. Einige Kurse haben jedoch dringendes Verbesserungspotential. Marc-Andrea Brunner: Die Qualität gewisser Kurse muss auch aus meiner Sicht stark verbessert werden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erfahrungen mit anderen Kulturen sind jedoch unbezahlbar. Interview: Marius Hasenböhler
28 führende Business Schools CEMS, the Global Alliance in Management Education, ist ein Netzwerk von 28 führenden Business Schools und Universitäten auf vier Kontinenten und über 70 global agierenden Unternehmen und NGOs. CEMS wurde 1988 gegründet und bietet mit dem CEMS Master in International Management (CEMS MIM) einen international renommierten Studiengang, der theoretisches Wissen, Praxisorientierung und interkulturelle Kompetenz vermittelt. Das Master-Programm war zwischen 2009 und 2012 in den ersten
drei Rängen des FT Rankings Master in Management platziert. Der CEMS MIM wird innerhalb eines Jahres zusätzlich zu einem Master-Programm der eigenen Universität absolviert. Ein Semester wird an einer der Partnerschulen im Ausland studiert, zudem müssen Sprachnachweise in zwei Fremdsprachen und ein Auslandspraktikum von zehn Wochen nachgewiesen werden. Das Programm wird in englischer Sprache angeboten. (red.) Weitere Infos: www.cems.org