HSG Blatt Nr.6 2010

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PP 9000 St. Gallen

Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)

HSGBlatt

Nr. 6 29. November 2010

Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch

AUS DEM INHALT 8. DocNet Management Symposium: Der deutsche Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Roman Herzog über die Chancen des demographischen Wandels.

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Zusammenarbeit mit Tradition: Die Haniel Stiftung unterstützt das CoachingProgramm der HSG. Seite 3

Über 1000 Teilnehmende besuchten den Schweizer KMU-Tag 2010 in St.Gallen. Sie tauschten sich über KMU zwischen Anspruch und Wirklichkeit aus.

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Leistung statt Schulterklopfen: Ein Gespräch mit dem scheidenden Rektor Ernst Mohr über seine sechs Amtsjahre.

Bild: Hannes Thalmann

Bilanzen lesen und querdenken: Mit dem MOK bietet die HSG ab Herbst 2011 ein Programm, das Studierende im Finden von unkonventionellen Lösungen schult.

Den Wandel begreifen

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Universität St.Gallen startet «Master-Programm in Organisation und Kultur» Das neue, spezialisierte «Master-

BWL-Buch als Landkarte für Programm in Organisation die Betriebswirtschaft Welche Rolle spielen Unternehmen im Wirtschaftskreislauf? Wie steht eine Firma mit ihrer Umwelt in Kontakt und wie wird sie strategisch geführt? Ein neues Lehrbuch des Instituts für Wirtschaftspädagogik der Universität St.Gallen (HSG) macht die komplexen Zusammenhänge der Betriebswirtschaft deutlich. Mit Hilfe des St.Galler Management Modells lässt sich «BWL verstehen», wie schon der Titel verrät. Das Buch richtet sich an Lernende der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe. Lebendig ist das Lehrbuch durch die (teils fiktiven) Beispiele aus der Praxis: Die Leser lernen, wie eine Bäckerei die Herstellkosten von Vollkornbrot berechnen muss, welche Strategie Billigfluglinien erfolgreich und welche Distributionspolitik Tupperware zum Renner machte. Daneben erfahren die Leser, welche Voraussetzungen man für die Gründung eines Unternehmens braucht. Die Farbcodierung unterstützt den Leser bei der Orientierung innerhalb des Buches und im Modell. Das St.Galler Management Modell hilft den Lesern dabei, eine ganzheitliche Sicht auf die betriebswirtschaftlichen Abläufe zu erhalten. (red.) www.iwp.unisg.ch

und Kultur» (MOK) vermittelt Kompetenzen für die Analyse und kreative Gestaltung komplexer Entwicklungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere Gesellschaft und Organisationen ändern sich, ständig und rasant. Wer sich in Zeiten der Globalisierung zurecht finden und die Zeichen der Zeit kompetent deuten will, braucht einen gewandten Geist. Diesen können Studierende ab Herbst 2011 künftig in einem neuen HSG-Master-Programm schärfen. «Das Programm stellt das allgegenwärtige Thema Wandel in den Mittelpunkt», sagt Philosophie-Professor Dieter Thomä. «In den Blick rücken Veränderungsprozesse, die gestaltet werden müssen: auf individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Ebene.»

Kalkulieren und Querdenken

Das Studienkonzept des MOK stellt eine Fortführung der integrativen HSG-Bildungstradition dar: Neben Instrumentalwissen ist zunehmend solide Orientierungsfähigkeit mit einem hohen Mass an Verantwortungsbewusstsein für gesamtgesellschaftliche Entwicklungen gefragt. Der MOK ist somit Ausdruck

einer organischen Weiterentwicklung der HSG, die auf ganzheitliches Denken und Handeln ausgerichtet ist. «Wir nehmen mit dem neuen Programm keinen Paradigmenwechsel vor, das Grundkonzept des MOK fordert aber verstärkt eine integrative Bearbeitung aktueller Problemstellungen und Innovationsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft», sagt Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm, Professor für Organization Studies, mit Dieter Thomä verantwortlich für den MOK.

Unkonventionelles Denken gefragt

Im MOK setzen sich verantwortungsbewusste, erfinderische und unkonventionelle Geister mit grundlegenden Entwicklungsfragen von Organisationen und Gesellschaft auseinander. Das Programm ist durchgängig interdisziplinär ausgerichtet, um das Zusammenspiel von Organisationen, kulturellen Fundamenten und gesellschaftlichen Herausforderungen angemessen diskutieren zu können. Die Studierenden gehen so zum Beispiel Fragen nach, wie sie «Financial Times»-Korrespondent Haig Simonian kürzlich in der «NZZ am Sonntag» aufwarf: Welche kulturellen Gründe führen dazu, dass eine «hochprofitable Branche extrem veränderungsunwillig» ist? Und welche Folgen hat dies für Wirtschaft und Gesellschaft? Der Schwerpunkt auf der Reflexionskompetenz unterschei-

det den MOK auch von herkömmlichen Kulturmanagement-Ausbildungen. Betriebswirtschaftliche Sachkenntnis wird zwar nicht vorausgesetzt, bildet aber einen der Kernbestandteile des Studiengangs. «Wir schliessen mit dem neuen Master-Programm die Lücke zwischen den Fähigkeiten, welche traditionell in geisteswissenschaflichen Studiengängen vermittelt werden, und einer Ausbildung, die die Studierenden dazu befähigt, Bilanzen lesen zu können», erklärt Dieter Thomä. So stützt sich das MOK auf das Forschungsfeld der Kultur- und Gesellschaftstheorie sowie auf das der Managementwissenschaft.

Freude am Dechiffrieren

Das Zulassungsverfahren des MOK ist auf Studierende ausgerichtet, die sich durch ein hohes Interesse an Entwicklungsprozessen auszeichnen und Freude am Dechiffrieren komplexer Zusammenhänge haben. Das Programm ist offen für Absolventinnen und Absolventen der HSG wie auch für Absolventen anderer Universitäten mit Bachelor in den Wirtschafts-, Rechts, Sozial- oder Kulturwissenschaften. Ausgelegt ist das Programm auf eine Studiendauer von 3 Semestern (90 ECTS), ein Einstieg ist nur zum Herbstsemester möglich. Das Studium verbindet systematisch disziplinäre Grundlagen und theoretische Perspektiven (Grundkurse) mit fach-

übergreifenden Vertiefungskursen und forschungsnahen Praxisprojekten (Ateliers). Die anwendungsorientierten Projekte führen die Studierenden an der Seite eines interdisziplinären Dozententeams gemeinsam mit Praxispartnern durch. «Das Curriculum des MOK garantiert eine schlüssige Gesamtvorstellung von verantwortlichem Entscheiden und Handeln in wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Praxis», sagt Praxispartner Martin Heller, ehemals künstlerischer Direktor Expo.02 und Intendant Linz 2009, Kulturhauptstadt Europas.

Gute Berufsaussichten

Absolventinnen und Absolventen des MOK schaffen sich hervorragende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einstieg in Unternehmen, komplexe Organisationen oder in die unternehmerische Selbständigkeit. Im Fokus stehen insbesondere Branchen mit hoher öffentlicher Exponiertheit, Beratungsunternehmen, Kommunikations- und Medienagenturen, Forschungseinrichtungen, Ideenfabriken wie «Think Tanks», Kulturinstitutionen, NGOs, Lobbying-Organisationen oder politische Parteien. Der MOK ist zudem eine ideale Vorbereitung für den Eintritt ins Doktoratsprogramm Organisation und Kultur (DOK), das die HSG seit 2006 anbietet. (akh) www.mok.unisg.ch


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