PP 9000 St. Gallen
Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)
HSGBlatt
Nr. 3 25. Mai 2010
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AUS DEM INHALT Wann gilt eine Erfindung als nachhaltige Innovation? Der Profilbereich Business Innovation zeigt Lösungen auf. Seite 2
Europaratsmitglieder und Studierende debattierten an der HSG über eine bürgernahe Demokratie. Seite 3
2011 führt der Unisport die Uni-EM im Tennis in der Ostschweiz durch. Erwartet werden über 100 Spieler. Seite 7
Am 11. Juni 2010 beginnt die Fussball-WM in Südafrika. Ein Expertengespräch abseits des Fussballplatzes mit Sven Reinecke und Manfred Gärtner. Seite 8
HSG Alumni für gutes Netzwerk ausgezeichnet HSG Alumni, die Ehemaligenorganisation der Universität St.Gallen, hat im Rahmen des Alumni-Preises «Premium D-A-CH» die Auszeichnung als «hochprofessionelles Netzwerk» erhalten. HSG-Alumni-Geschäftsführer Alexander Burtscher hat am 7. Mai in Berlin den Preis entgegengenommen. «Eine schöne Bestätigung, dass wir auf einem sehr guten Weg sind», sagt Burtscher.
Internationale Konkurrenten
Die Anerkennung wurde HSG Alumni im Rahmen des vom Verband alumniclubs.net (acn) ausgelobten AlumniPreises «Premium D-A-CH» 2010 verliehen. Teilnahmeberechtigt waren Alumni-Organisationen an Hochschulen und ausseruniversitären Forschungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum.
Verbundenheit mit Alma Mater
Das Netzwerk von HSG Alumni zählt 19'000 Mitglieder und ist weltweit mit mehr als 90 Clubs und Chapters präsent. Das Ziel von HSG Alumni ist es, die Vernetzung unter den ehemaligen Studierenden zu fördern sowie deren Verbundenheit mit ihrer Alma Mater aufrechtzuerhalten – und damit einen Nutzen für die Ehemaligen und die Universität, die Studierenden und Dozierenden aus St.Gallen zu schaffen. (red.)
Bilder: St. Gallen Symposium/Hannes Thalmann
Bei der Jubiläumsausgabe dabei (von links oben im Uhrzeigersinn): Paul Bulcke, CEO Nestlé; die Patrouille Suisse über der HSG; Sheika Lubna bint Khalid Al Qasimi, Aussenhandelsministerin VAE, Bundespräsidentin Doris Leuthard und Josef Ackermann, Chef Deutsche Bank; Unternehmertum verinnerlicht – Studierende im Symposiums-Einsatz;.
Unternehmerisch in die Zukunft 40. St. Gallen Symposium – Reger Austausch über Perspektiven des Unternehmertums im 21. Jahrhundert 600 Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik haben sich am St. Gallen Symposium 2010 zum Dialog mit 200 Studierenden aus aller Welt getroffen. «Entrepreneurs – Agents of Change» war das Thema des Symposiums vom 6. und 7. Mai.
onsplattform, die mittlerweile den Namen St. Gallen Symposium trägt. Josef Ackermann appellierte an die Studierenden und jungen Unternehmer, die Generation der Manager mit kritischen Fragen herauszufordern. Denn abweichende Meinungen zu akzeptieren, sei auch eine der Voraussetzungen für erfolgreiches Unternehmertum.
Die Auswirkungen der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise sind immer noch spürbar. Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank und Stiftungspräsident des International Students' Committee (ISC), sowie Lord Griffiths of Fforestfach, Symposiums-Vorsitzender, tönten zum Start der traditionsreichen Veranstaltung die Sorgen über die aktuelle Entwicklung in Griechenland an. Lord Griffiths erinnerte aber auch daran, dass vor gut 40 Jahren, als der ISC-Anlass zum ersten Mal durchgeführt wurde, ebenfalls unruhige Zeiten herrschten. HSG-Studierende ergriffen damals die Initiative und gründeten die Generationen übergreifende Diskussi-
Nach der Eröffnung des 40. Symposiums durch Lord Griffiths und Ackermann kamen die ersten Wirtschaftsführer und Unternehmer in einer Podiumsdiskussion zu Wort. Angad Paul, Chef des britischen Stahlprodukte-Konzerns Caparo, wehrte sich dagegen, dass sich in der Wirtschaft immer alles nur ums Geld drehen müsse. Geld sei zwar wichtig – aber vor allem als Treibstoff, mit dem Neues geschaffen werden könne. Zur Besonnenheit mahnte auch der ägyptische Unternehmer M. Shafik Gabr, Chef der internationalen ArtocGruppe, die sich an Infrastrukturprojekten beteiligt. «Die Beine nur so weit ausstrecken, wie die Bettdecke reicht»,
Geld ist wichtig – als Treibstoff
zitierte er eine ägyptische Redensart, die sich gegen Übertreibung wendet. Mut brauche es im Unternehmertum aber trotzdem, wandte Angad Paul ein, ohne Risiko gehe es nicht. Derweil sprach der Schwede Christian von Koenigsegg, Gründer des gleichnamigen Herstellers von Luxus-Sportautos, grundsätzlich lieber von Chancen als von Risiken. Nebst den Sessions im Audimax gab es an beiden Symposiums-Tagen Background und Work Sessions, in denen in engerem Kreis zwischen Referenten, Unternehmern und Studierenden diskutiert wurde, in diesem Jahr getreu dem Thema rund um «Entrepreneurs» und ihre Rolle als «Agents of Change».
Patrouille Suisse begeisterte
An beiden Symposiums-Tagen flog am frühen Nachmittag die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse am St. Galler Himmel. Sie begeisterte Alt und Jung mit ihren zwei Auftritten zum 40. Geburtstag des St. Gallen Symposiums. Der Auftakt zum Symposiums-Freitag gehörte drei Politikerinnen: Bundespräsidentin Doris Leuthard diskutierte über
das Thema «Der Staat ist nicht genug» mit der Ministerin für Aussenhandel der Vereinigten Arabischen Emirate, Sheika Lubna bint Khalid Al Qasimi. Leuthard sagte, die protektionistischen Strömungen, die sich vielerorts in der Bevölkerung breitgemacht hätten, seien schädlich für eine offene Volkswirtschaft wie die Schweiz. Sie nahm aber auch die Wirtschaftsvertreter in die Pflicht, die mit ihrem teilweise masslosen Verhalten eine antiliberale Stimmung förderten.
Gefahren fürs Unternehmertum
Anschliessend führten Paul Bulcke, CEO von Nestlé, und Peter Voser, CEO von Shell, aus, wie unternehmerischer Geist innerhalb von Grossfirmen gefördert werden könne – «intrapreneurship» (Bulcke). Der bekannte Finanzhistoriker und Harvard-Professor Niall Ferguson wies zum Schluss des 40. Symposiums auf diverse Gefahren hin, die unternehmerisches Handeln in nächster Zeit behindern könnten – von schlecht konzipierten Regulierungen bis hin zum Zahlungsausfall von Staaten. (red.)