PP 9000 St. Gallen
Nr. 5 25. Oktober 2010
Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)
HSGBlatt AUS DEM INHALT Lernen im Team ist Trend. Dies zeigt die aktuelle Studie des Swiss Centre for Innovations in Learning (scil). Seite 2
Die Autonomie der Kantone ist Thema der Antrittsvorlesung von PD Dr. Patricia Egli. Prof. Dr. Simone Westerfeld spricht über Bonitätseinschätzungen von KMU. Seite 5
Spiel mit der Unberechenbarkeit des Lebens: Laudatio zur Emeritierung von Prof. Dr. Jürg Manella. Seite 7
Die Schweizer Armee steckt in einer Sinnkrise. Wo liegen die Probleme und was sind die Gefahren? Ein Gespräch mit Marc DeVore, Ph.D. Seite 8
Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St.Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch
Neueinsteiger des Jahres SIM-Programm der HSG erreicht im Management-Ranking der «Financial Times» auf Anhieb Rang 4 Das Master-Programm in Strategy and International Management (SIM-HSG) der Universität St.Gallen ist von der renommierten Wirtschaftszeitung «Financial Times» unter den besten weltweit rangiert worden. Ganz überraschend kommt die gute Platzierung nicht. Die HSG zeichnet sich seit Jahrzehnten unter anderem durch international anerkannte Leistungen in Management-Forschung und -Lehre aus. Das SIM-Programm ist denn auch äusserst beliebt unter Studierenden – zum Beispiel beim Brasilianer Eduardo Rizzo Rinke. Nach seinem Bachelor-Abschluss in Brasilien schaute sich Rizzo Rinke nach einem Master-Programm in Europa um, das sein Interesse für strategische Fragen mit Internationalität verbindet. «Zu den grössten Vorteilen des SIM-Programms gehört die Möglichkeit, einer internationalen Gruppe von Studierenden aus aller Welt anzu-
gehören, die einen gemeinsamen Geist und gemeinsame Interessen teilen», sagt er. «Dies kombiniert mit dem Management-Lernpotenzial an der Universität St.Gallen, ist eine enorme Chance für Studierende.»
Berufseinstieg fällt leicht
Den meisten SIM-Studierenden geht es ähnlich wie Eduardo Rizzo Rinke. Sie schätzen die Internationalität des Programms, den interkulturellen Austausch und die beruflichen Perspektiven. SIMStudierende der Universität St.Gallen sind sehr beliebt auf dem Arbeitsmarkt, die meisten unterschreiben noch vor ihrem Abschluss einen Arbeitsvertrag.
«Auf dem richtigen Weg»
Die «Financial Times» bewertet unter anderem jährlich Master-Studiengänge in Management. Das Ranking ist weltweit offen. Über den vierten Platz in der Rangliste freuen sich besonders die Verantwortlichen des SIM. «Das Ergebnis zeigt, dass wir in St.Gallen auf dem richtigen Weg sind», sagt Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, Akademischer Direktor
des Programms. «Unsere Studienabgänger sind gerüstet, um kompetente und verantwortungsbewusste Manager, Berater oder Unternehmer in einer globalisierten Wirtschaft zu werden.» Der integrative St.Galler ManagementAnsatz bildet die konzeptionelle Basis des SIM. «Wir legen Wert darauf, unseren Studierenden nicht nur Managementwissen, sondern auch Führungs-, Team- und Sozialkompetenzen zu vermitteln, um künftige Führungskräfte mit intellektueller Flexibilität und interkulturellen Qualifikationen auszubilden», sagt Dr. Omid Aschari, Executive Director des Programms.
InternationalerVergleich
Den ersten Platz im Ranking der «Financial Times» belegt das Programm der französisch-stämmigen, aber in vielen europäischen Ländern präsenten ESCP Europe, vor dem Joint-Degree-Programm der CEMS-Allianz aus 27 Wirtschaftsuniversitäten weltweit, zu dem die HSG als Schweizer Mitglied selbst gehört. Somit ist die HSG indirekt sogar zweimal unter den besten vier vertre-
ten. Platz drei nimmt das Programm von HEC Paris ein, knapp vor dem SIM der Universität St.Gallen.
Soziales Engagement
Das in Englisch durchgeführte SIM-Programm vertieft klassische Fachgebiete wie Strategie, Leadership, Finanzen, Marketing, Organisation oder internationales Management und integriert sie vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen des Managements. Der Studiengang vermittelt aber nicht nur Managementwissen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei wird auch das soziale Engagement gewichtet. In den «SIMagination»Projekten, die seit 2009 neuer und wichtiger Bestandteil des Studienprogramms sind, beweisen die Studierenden, wie sie ihren Einfallsreichtum und ihre Fähigkeiten in nachhaltigen sozialen Projekten umzusetzen wissen. Die Auswahl der «SIMagination»-Projekte basiert auf studentischer Eigeninitiative, fachlich eng begleitet von Dr. Omid Aschari und unterstützt durch die Universität St.Gallen. (jro)
Mario Vargas Llosa gastiert an der HSG Der peruanische Schriftsteller und neue Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa gastiert im Herbst 2011 für ein Master-Seminar und einen öffentlichen Vortrag an der HSG. Prof Dr. Yvette Sánchez, Inhaberin des Lehrstuhls für Spanische Sprache und Literatur und Direktorin des Centro LatinoamericanoSuizo, hat Vargas Llosa bereits vor einiger Zeit engagiert. «Es ist eine Ehre, ihn an der HSG begrüssen zu dürfen. Jetzt, da er den Nobelpreis erhalten hat, zittern wir aber natürlich ein bisschen, ob er die Abmachung einhalten kann», sagt Sánchez lachend. Ändern sollte sich an Vargas Llosas Zusage für die Gastprofessur indes nichts mehr. Vorgesehen ist, dass er während des Herbstsemesters 2011 ein viertägiges Master-Seminar zum Thema «Literatur und Geschichte» hält. Der neue Nobelpreisträger möchte dabei mit den Studierenden die Beziehungen zwischen Fiktion und politisch-gesellschaftlichen Realitäten ausloten, welche die Literatur inspirieren. Im Weiteren ist ein öffentlicher Vortrag mit dem 74-jährigen Schriftsteller geplant. Vargas Llosa hat bereits seit über 20 Jahren einen direkten Bezug zur Universität St.Gallen. 1988 wurde er an der HSG für sein Schaffen mit dem Freiheitspreis der Max-Schmidheiny-Stiftung geehrt. (jro)
Bild: Hannes Thalmann
HSG feiert «Wiederbesetzung» Seit Beginn des Herbstsemesters 2010 können die HSG-Studierenden das Hauptund Nebengebäude, die neue Mensa und die Aula wieder nutzen. Dies nach 30-monatiger Sanierung und Erweiterung. Mit einem zweitägigen Fest feierten die Universi-
tät St.Gallen und ihre Studentenschaft am 21. und 22. September 2010 die «Wiederbesetzung». Die Nachbarn und die Öffentlichkeit waren zu Bau- und Kunstführungen sowie zum Live-Konzert am ersten Abend eingeladen. (M.H.) (weiterer Artikel S.3.)