Zeit. In den 1920er- und 1930er-Jahren erfolgte eine Auseinandersetzung mit Neuer Sachlichkeit, Kubismus und Abstraktion. Es sind jedoch auch einige programmatische Arbeiten für das nationalsozialistische Regime bekannt. Lit.: Fritz Silberbauer 1883–1974, Kat. Stadtmuseum Graz, Graz 1983; Fritz Silberbauer. Grafik, Kat. Neue Galerie Graz, Graz 1973; List 1967–1982; ± 90. Schaffende Künstler über 85 in der Steiermark, Kat. Neue Galerie Graz, Graz 1974; Wolfgang Silberbauer, Fritz Silberbauer 1883–1974, Phil. Diss., Graz 1988; Stadtmuseum Graz, Peter Peer (Hg.), Jenseits des Horizonts: Phantastisches und Abgründiges im Werk Fritz Silberbauers, Graz 2005; Thieme/Becker. Entwurf für ein allegorisches Gemälde im Landtagssitzungssaal in Graz, 1919 Öl/Lwd. 121 × 129 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/963 → Abb. S. 233 Urwald in der Bukowina, 1909 Pastell/Papier 95 × 75 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/1094 → Abb. S. 193 110. Ausstellung Steiermärkischer Kunstverein, 1910, Plakat Lithografie/Papier 117,5 × 79,5 cm Steiermärkisches Landesarchiv Graz → Abb. S. 40 111. Ausstellung Steiermärkischer Kunstverein, 1910/1911, Plakat Lithografie/Papier 111,7 × 75,9 cm Steiermärkisches Landesarchiv Graz → Abb. S. 78 Illustrationen zu Der Tor und der Tod von Hugo von Hofmannsthal, 1913/1921 10 Radierungen/Papier Bl. je ca. 42 × 27 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/24928 – II/24937 → Abb. S. 195-197 Adolf Sperk * 9. April 1893 in Wien, † 31. August 1968 in Graz Fotograf, Grafiker, Chemiker 1921–58 Professor an der Kunstgewerbeschule Graz; daneben als Fotograf und in der chemischen Forschung tätig; Forschung und Laborentwicklung von neuen Textil-, Druck- und Malverfahren; ab den 1920er-Jahren Experimente mit Fototechniken.
Mitgliedschaften: Grazer Kunstphotographische Vereinigung; Steiermärkischer Werkbund. Ausstellungen in Graz 1890–1918: – Adolf Sperk suchte in seiner Fotografie den piktorialen, malerischen Effekt. Diesem kam er einerseits durch den Bromöldruck nahe, durch den die Formen stark weichgezeichnet und malerisch wirken, und andererseits durch seine Motivwahl. Sperk bevorzugte klassische, der Malerei entlehnte Sujets, allen voran die Landschaft. Den Horizont setzte er dabei meist entweder sehr hoch oder sehr niedrig an, eine Betonung der Licht- und Schattenverhältnisse des Himmels oder des (Wald-)Bodens war die Folge. An dieser Stelle wird die Nähe zur Malerei des Impressionismus deutlich. Als rahmende Elemente benützte Sperk oft Bäume oder andere vegetabile Formen, die kontrastierend zum leeren Raum stehen, dem in Sperks Fotografien eine zentrale Stellung eingeräumt wird. Diese Inszenierung der Absenz sowie die Wahl von ephemeren Motiven wie Wasserspiegelungen verleihen den Arbeiten Sperks ihren melancholischen Grundton und verweisen auf die Orientierung am Symbolismus. Lit.: Kat. Stadtmuseum Graz 1988; List 1967–1982. Letzte Sonnenstrahlen, 1920er-Jahre Bromölumdruck/Karton 22,3 × 15,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/15521 → Abb. S. 254 Vorfrühling, 1920er-Jahre Farbiger Bromölumdruck/Karton Bl.: 47,6 × 29,5 cm, Bsp.: 46,6 × 28,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/15447 → Abb. S. 255 Pappeln, um 1925 Bromölumdruck/Karton 21,5 × 16,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/15526 → Abb. S. 254 Josef Steps * 23. April 1900 in Graz, † 8. Juni 1949 in Judenburg Maler, Grafiker 1919–21 Besuch der Landeskunstschule Graz (Alfred von Schrötter-Kristelli); 1920 Aufenthalt in München; ab 1921 Lehrtätigkeit an Grazer Gymnasien; 1924 Studium an der Münchner Akademie (Prof. Meierhofer); 1925–29 an der Akademie der bildenden Künste Wien (Ferdinand Schmutzer, Rudolf Bacher);
ab 1929 Lehrtätigkeit an den Stiftsgymnasien St. Paul und Seckau, ab 1934 am Gymnasium in Knittelfeld, zuletzt Direktor des Gymnasiums Judenburg. Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks; Künstlerbund Graz. Ausstellungen in Graz 1890–1918: – Josef Steps’ Werk umfasst Ölmalereien, Aquarelle und Grafiken, von denen Stadtansichten und Landschaften den Großteil bilden. Aber auch dem Porträt widmete er sich. Sowohl in der Grafik als auch in der Malerei strebte er nach möglichst klaren, auf das Wesentliche reduzierten Formen und Farben sowie einem flächigen und harmonischen Bildaufbau. In seinen Radierungen ist zum einen die Rezeption des Jugendstils in der linear-ornamentalen Behandlung der Form und den Motiven, die sich dem Traumhaft-Surrealen zuwenden, zu erkennen. In späteren Blättern zeigt sich hingegen die Nähe zum Expressionismus in der kristallinen Schärfe der Konturen und der Behandlung düsterer Sujets. Die Natur, vor allem der Wald, wird hierbei als Träger der jeweiligen Bildstimmung eingesetzt und dementsprechend formal umgesetzt. Lit.: List 1967–1982. Der Dobratsch in Kärnten, 1926 Öl/Lwd. 70 × 100 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/655 → Abb. S. 249 Oskar Stössel * 17. Jänner 1879 in Neunkirchen, NÖ, † August 1964 in Wien Maler, Grafiker 1892 Übersiedlung nach Graz; 1907 Abschluss der Technischen Hochschule als Bauingenieur; während und nach dem Technik-Studium Landschaftliche Zeichenakademie (Heinrich Schwach, Ludwig Kainzbauer, Alfred von Schrötter-Kristelli); Besuch der Malschule Constantin Damianos; erste Versuche der Radiertechnik bei Leo Diet in Graz; 1909–12 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Ferdinand Schmutzer); 1912–15 freischaffender Künstler in Wien, Reisen nach Venedig und Holland (Besuch der Malerkolonie um Friedrich Kallmorgen); ab 1915 im Ersten Weltkrieg als Soldat an der Front (Polychna bei Krasnik, Karpaten, Bukarest); nach dem Krieg Rückkehr nach Graz; 1919 Umzug auf die Lassnitzhöhe; ab den 1920er-Jahren große Erfolge als Porträtist; 1922–23 Italienreise;