Landschaftsbilder und Pastelle mit religiösen Inhalten von stark expressiver Gestaltungskraft. 1902–16 entstand ein Märchenzyklus, in dem er die realistische Darstellung landschaftlicher Motive aus der Umgebung Admonts mit surrealer Farbgebung zusammenführte. Lit.: Ute Himmelstoß, Augustin Maria Kurtz-Gallenstein, in: Da schau her. Beiträge aus dem Kulturleben des Bezirks Liezen, 2. Jg., April 1981; P. Adalbert Krause, O. S. B., Augustin Maria Kurtz-Gallenstein, Admont o. J.; Adalbert Krause, Der Maler Augustin Maria Kurtz-Gallenstein, 1856–1916. Ein Romantiker des Pinsels, Linz 1953; List 1967–1982; Thieme/Becker. Mädchen auf Blumenwiese, um 1895 Öl/Lwd. 60,5 × 48,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/838 → Abb. S. 168 Kirchenportal mit Kirchgängern, um 1910 Öl/Lwd. 103,5 × 78,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/203 → Abb. S. 170 Cora Lauzil * 1. Jänner 1881 in Graz, † 6. Dezember 1945 in Graz Malerin, Grafikerin Ab 1898 Besuch der Staatsgewerbeschule Graz (Ludwig Lepuschitz); 1900–07 Studium an der Malschule von Constantin Damianos; 1908–14 Studium an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe Leipzig (Franz Hein). Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1906, 1909, 1912, 1917, 1918; Steiermärkischer Kunstverein: 1912. Neben der Malerei widmete sich Cora Lauzil vor allem der Lithografie und dem Holzschnitt. Zudem war sie Illustratorin für Kinderbücher. Ihre Grafik der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg weist in der Flächigkeit und Vereinfachung der Formen die Merkmale des Jugendstils auf. Lit.: Fuchs 1976/77; Thieme/Becker. Bergwiese, 1912 Farbiger Holzschnitt/Papier 39,3 × 32 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/833 → Abb. S. 202
Adolf Ledenig * 22. März 1871 in Littai, Krain, heute in Slowenien, † 26. Dezember 1958 in Graz Grafiker, Fotograf, Maler, Jurist Als Maler Autodidakt; 1910 im Rahmen einer Veranstaltung der Kunstphotographischen Vereinigung in Graz Vortrag über „Die Wiedergabe der Bewegung in der Photographie“ im Grand Hotel Wiesler. Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks; Amateur-Photographen-Club Graz; Kunstphotographische Vereinigung Graz. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Amateur-Photographen-Club Graz: 1902, 1907, 1912. Die Fotografien Adolf Ledenigs weisen gemäß der kunstfotografischen Strömung der Jahrhundertwende eine verringerte Konturenschärfe auf und widmen sich stimmungsvollen (Landschafts-)Sujets. Dadurch wurde im Sinne des Piktorialismus eine dem Gemälde ähnliche Bildwirkung angestrebt, die im bewussten Kontrast zur dokumentarisch-fotografischen Realität stehen sollte. Den Grafiken Ledenigs liegt eine seinen Fotografien verwandte Ästhetik zugrunde, die sich vor allem auf die Reduktion der Farben auf Schwarz-Weiß sowie die der Formen zurückführen lässt. Inspiriert zeigt sich der Künstler hierbei von mehreren kunsthistorischen Strömungen. So verweisen die ornamentalisierten Formen der Vegetation auf den Wiener Secessionismus, der emotional aufgeladene landschaftliche Stimmungsgehalt auf den Symbolismus Böcklins, während Ledenig in anderen Blättern durch die konzentrierte Lichtführung impressionistische Impulse verarbeitete. Lit.: Fuchs 1976/77. Zypressenallee, um 1910 Radierung/Papier 12 × 8,1 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/16441 → Abb. S. 219 Blick auf nächtliche Straße, um 1910 Radierung/Papier 13,5 × 10 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/16443 → Abb. S. 219 Albert (Axl) Leskoschek * 3. September 1889 in Graz, † 12. Februar 1976 in Wien Maler, Grafiker, Illustrator, Theaterkritiker
1909–17 Jusstudium mit Promotion an der Grazer Karl-Franzens-Universität; 1914–18 Fliegeroffizier der k.u.k. Armee; schwere Kriegsverletzung; 1919–20 künstlerische Ausbildung an der Steiermärkischen Landeskunstschule Graz (Alfred von Schrötter-Kristelli, Fritz Silberbauer); anschließend Studium an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien (Alfred Cossmann); 1919–23 freier Mitarbeiter bei der sozialdemokratischen Tageszeitung Arbeiterwille in Graz; 1923 Mitbegründer der Grazer Sezession; 1929–32 Bühnenbildner am Stadttheater Augsburg; 1931–34 Redakteur der Zeitung Arbeiterwille in Graz; 1936 Internierung im Lager Wöllersdorf; 1938–40 Exil in der Schweiz; 1940–48 Exil in Brasilien, Professor an der Kunstakademie in Rio de Janeiro (Holzschnitt und Komposition), Tätigkeit als Maler und Illustrator; 1948 Rückkehr nach Wien; fortan dort als Grafiker, Maler und Kunstkritiker tätig. Mitgliedschaften: Werkbund Freiland; Wiener Secession; Grazer Sezession. Ausstellungen in Graz 1890–1918: – Axl Leskoschek schuf Akte sowie Landschaftsbilder (Südamerika, Süditalien, Italien, Jugoslawien) in Öl und Aquarell. Besonders intensiv setzte er sich allerdings mit der Grafik auseinander. Leskoschek hat unzählige literarische Werke illustriert, von Grimmelshausen bis zu brasilianischen Dostojewski-Ausgaben. In seinen Buchillustrationen bevorzugte er den Holzschnitt, der als Medium seinem Sinn für strenge, expressionistische Formvereinfachung und knappe Komposition entsprach. Die frühen Arbeiten der 1920er-Jahre weisen in ihrer linearen, ornamentalen Stilisierung einerseits auf den Jugendstil hin, andererseits wird durch die dynamische Bildmotorik einiger Blätter gleichermaßen die Auseinandersetzung mit dem Wiener Kinetismus deutlich. Ein hoher Abstraktionsgrad bestimmt jene Werke im Vergleich zu Leskoscheks späteren, und auch ein symbolistischer Gehalt kann den irreal-traumhaften Motiven nicht abgesprochen werden. Lit.: Axl Leskoschek. Aquarelle, Holzschnitte, Pochoirs, Kat. Neue Galerie Graz, Graz 1971; Günther Eisenhut (Hg.), Axl Leskoschek 1889–1976, Graz 2012; Erich Fitzbauer, Axl Leskoschek und seine Buchgraphik, Graz 1979; List 1967–1982; ± 90. Schaffende Künstler über 85 in der Steiermark, Kat. Neue Galerie Graz, Graz 1974; Thieme/Becker; Vollmer 1953–1962.