Ausbildung als Grafikerin bei Ernst Neumann in München; anschließend an der Pariser Académie Colarossi; Privatunterricht bei Lucien Simon; Studienreisen nach Frankreich, Holland und Italien; betrieb in den Jahren um 1914 eine private Malschule in Graz; 1926 Eintritt in das Benediktinerkloster Säben in Südtirol. Mitgliedschaften: Steiermärkischer Kunstverein; Wiener Secession; Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs; Österreichischer Künstlerbund; Münchner Kunstverein. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Steiermärkischer Kunstverein: 1901, 1903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1909, 1910, 1911, 1912, 1914, 1917, 1918; Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1906, 1908. Friederike von Koch-Langentreus künstlerisches Werk zeichnet sich durch den Ausdruck von Stimmungen und Empfindungen in Porträts, Genreszenen und Landschaften aus. Ein Charakteristikum ist der Farbauftrag in breiten Pinselstrichen, wodurch sich einzelne Elemente erst in der Fernwirkung zum Bild zusammenschließen. Ihre Stadtansichten aus Paris und München sind stilistisch dem Impressionismus verbunden, während sich in ihrem Spätwerk eine stärkere Tendenz zu Stilisierung, zu betonter Kontur und zur Verselbstständigung von Farbe und Form zeigt. Koch-Langentreu war auch als Grafikerin tätig und schuf auf diesem Gebiet Radierungen und Holzschnitte mit Porträts und Landschaften. Des Weiteren beschäftigte sie sich mit keramischen Arbeiten. Lit.: Hochsommer 1997; Fuchs 1976/77; List 1967–1982; ÖBL; Thieme/Becker. Die Genesende, um 1900 Öl/Lwd. 96 × 76,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, I/629 → Abb. S. 175 Birkenallee, 1904 Öl/Lwd. 64 × 48 cm Srna Fine Arts → Abb. S. 205 Sonderausstellung Steiermärkischer Kunstverein: Friederike von Koch, 1914, Plakat Lithografie/Papier 94,5 × 55,5 cm Steiermärkisches Landesarchiv Graz → Abb. S. 79
Franz Köck * 4. Juli 1886 in Graz, † 15. Jänner 1975 in Graz
Bela Konrad * 15. Juni 1869 in Sázvár, Ungarn, † 22. November 1954 in Graz
Maler, Freskant
Maler, Grafiker, Illustrator
Studium an der Realschule und an der Grazer Technischen Hochschule; einjährig-freiwilliger Militärdienst; danach Ausbildung an der Landeskunstschule in Graz (Alfred von Schrötter-Kristelli, Alfred Zoff, Anton Marussig); im Ersten Weltkrieg Bataillons-Adjutant; danach als freischaffender Künstler in Graz tätig.
Ab 1880 in Graz ansässig, Besuch der Volks-, Bürger- und Staatsgewerbeschule; 1889–92 Studium an der Landschaftlichen Zeichenakademie in Graz (Heinrich August Schwach); 1893–94 Studium an der Kunstakademie München (Johann Caspar Herterich); anschließend als Gebrauchsgrafiker in verschiedenen Städten Deutschlands tätig; 1900 Rückkehr nach Graz; 1900–02 Studium bei Paul SchadRossa; ab 1905 Zeichner an der Grazer Universitätsdruckerei Styria; 1905–38 Illustrator der Titelseiten der Grazer Kleinen Zeitung.
Mitgliedschaften: Steiermärkischer Kunstverein; Vorstandsmitglied und Vizepräsident der Vereinigung bildender Künstler Steiermarks; Kameradschaft steirischer Künstler und Kunstfreunde. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1916, 1917, 1918. Franz Köck beschäftigte sich vorwiegend mit Landschaft und Porträt, aber auch mit Genreszenen, Stadtansichten sowie sakralen Themen. Köcks Landschaftsbilder, Ölbilder und Aquarelle, sind in stimmungsvoller, impressionistischer Manier ausgeführt. Aus seiner Frühzeit ist eine großformatige Grafik in den Formen des Jugendstils bekannt. Starken Einfluss übten sein Lehrer Alfred Zoff und der Triestiner Maler Argio Orell auf ihn aus. In den späteren Jahren wandte er sich einem klar konturierten Realismus zu und entwickelte das Charakteristikum der von oben kommenden Beleuchtung, was eine verklärende Wirkung auf seine Kompositionen zur Folge hatte. Nach 1938 stellte er sich auf die vom Nationalsozialismus geforderte Kunst ein und schuf zahlreiche programmatische Werke. 1997 wurden in der Grazer Universität Fresken von Köck mit Kampf- und Huldigungsszenen aus der NS-Zeit freigelegt. Nach 1945 wandte er sich wieder vermehrt christlichen Bildmotiven zu, mit denen er sich schon in der Zeit des Austrofaschismus beschäftigt hatte. Lit.: Fuchs 1976/77; Wilhelm Suida, Die Landesbildergalerie in Graz, Wien 1923; Thieme/Becker, Vollmer 1953–1962. Vorfrühlingslandschaft, 1929 Öl/Lwd. 92 × 98 cm Kulturamt der Stadt Graz → Abb. S. 259 Karfreitag, um 1905 Kohle, Gouache/Papier 72,4 × 50,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/15223 → Abb. S. 194
Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Grazer Künstlerbund: 1901, 1903; Steiermärkischer Kunstverein: 1903; Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1912, 1913, 1916, 1917, 1918; 2 Lithografien in der Zeitschrift Grazer Kunst, 1901. Bela Konrad arbeitete in verschiedensten Techniken – Ölmalerei, Aquarell, Zeichnung und Druckgrafik. Er befasste sich motivisch vorrangig mit Genreszenen, Porträts, Darstellungen der steirischen Landschaft und dem Stillleben. Zu Jahrhundertbeginn bis in die 1920er-Jahre stand er stilistisch und inhaltlich unter dem Einfluss SchadRossas und des Jugendstils. Später trug die langjährige Tätigkeit als Grafiker zur Ausbildung eines flächigen Stiles seiner Malerei bei, in der die Farbe als zentrales Bildelement und Stimmungsträger verwendet wird. Die Formen sind großzügig und in klaren, expressiven Linien angelegt. Diese charakteristischkraftvolle Strichführung Bela Konrads zeigt sich neben seinen Karikaturen besonders deutlich in seinen Pastellzeichnungen und den Radierungen, in denen er sich mit feinsten Lichtwirkungen auseinandersetzte. In seinen Aquarellen widmete er sich vornehmlich der Landschaft, die er in pointillistischflächigen Formen darstellte. Lit.: List 1967–1982; Thieme/Becker. Handel und Industrie, 1925 Öl/Lwd. 87,5 × 137,5 cm Iziko South African National Gallery, Kapstadt, Südafrika → Abb. S. 235