Mitgliedschaften: – Ausstellungen in Graz 1890–1918: – Lit.: – Weihnachtsausstellung Steiermärkischer Kunstverein, 1907, Plakat Lithografie/Papier 94,5 × 59 cm Steiermärkisches Landesarchiv Graz → Abb. S. 73 Hans Brandstetter * 23. Jänner 1854 in Hitzendorf, † 4. Jänner 1925 in Graz Bildhauer, Grafiker Ab 1870 Lehre bei Kirchenbildhauer J. Gschiel in Graz; 1879–87 Studium Akademie der bildenden Künste in Wien (Karl Kundmann, Caspar von Zumbusch); 1888–89 Aufenthalt im Palazzo Venezia in Rom (Rompreis); ab 1890 Atelier in Graz; 1891–1914 Professor für Modellieren an der Staatsgewerbeschule Graz; bereits während der Studienzeit Auftragsarbeiten für die Kaiserfamilie und Adelshäuser; sein Hauptwerk besteht in der bildnerischen Ausgestaltung der Herz-Jesu-Kirche in Graz (1881–1891); gehörte zum engeren Freundeskreis Peter Roseggers, Die Waldlilie im Grazer Stadtpark, eine Figur aus einer Rosegger-Erzählung, ist eine der bekanntesten Skulpturen des Künstlers. Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstler Steiermarks; Steiermärkischer Kunstverein. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Steiermärkischer Kunstverein: 1890, 1895, 1896, 1897, 1899, 1900; Vereinigung bildender Künstler Steiermarks: 1900, 1901, 1903, 1904, 1906, 1908, 1910, 1912, 1916, 1917, 1918. Das bildhauerische Werk Brandstetters ist sowohl im sakralen als auch im profanen Bereich historistischen Gestaltungsprinzipien verpflichtet. Während Brandstetters Denkmäler, Porträtbüsten und Reliefs streng realistisch gearbeitet sind, spiegeln sich vor allem in der Grabmalplastik um 1900 die ornamentalen Formen des Jugendstils und des Symbolismus wider. Diese kurzzeitige Zuwendung zum Symbolismus zeigt auch das Gipsrelief Schicksal von 1901 in der Sammlung der Neuen Galerie Graz. Dem Impressionismus näherte sich Brandstetter in einigen Werken durch die zurückhaltende Strukturierung der Oberflächen. Unter der Leitung Brandstetters entstand in den Jahren von 1914 bis 1921 das nicht veröffentlichte Lexikon steirischer Künstler
und Schriftsteller aller Zeiten, das biografische Skizzen zu Künstlern aus verschiedensten Bereichen versammelt. Die Handschrift befindet sich heute im Steiermärkischen Landesarchiv. Lit.: Bruno Brandstetter, Die Werke des Bildhauers Hans Brandstetter, Graz 1965; Ferdinand Kraus, Die Lehrjahre eines Bildners aus der Steiermark, Graz 1885; List 1967–1982; Kurt Hildebrand Matzak, Wilhelm Gösser. Leben und Werk, Graz 1961; Gabriela Sieber, Hans Brandstetter 1854–1925, Hitzendorf 2005; Thieme/Becker; Josef Wastler, Steirisches Künstlerlexikon, Graz 1883; Isolde Wilding, Der Bildhauer Hans Brandstetter (1854–1925). Leben und Werk, Phil. Diss., Graz 1988. Schicksal-Triptychon, 1901 Gips, gerahmt 55,5 × 101,5 cm Neue Galerie Graz, UMJ, III/33 → Abb. S. 189 Norbertine Bresslern-Roth * 13. November 1891 in Graz, † 30. November 1978 in Graz Malerin, Grafikerin Ab 1901 privater Unterricht bei Alfred von Schrötter-Kristelli; 1907–10 Landeskunstschule in Graz (Alfred von Schrötter-Kristelli); 1907–09 jeweils über die Sommermonate Studium an der Tiermalschule in Dachau (Hans von Hayek); 1911–16 Privatschülerin Ferdinand Schmutzers in dessen Atelier in der Akademie der bildenden Künste Wien; Studienreisen in fast sämtliche Tiergärten Europas; 1916 Rückkehr nach Graz; freischaffende Tiermalerin, Porträtistin und Illustratorin; zahlreiche Illustrationen für Sagen-, Schul- und Kinderbücher, Natur- und Jagdzeitschriften sowie für literarische Werke (Oscar Wilde, Hans Jakob Christoffel v. Grimmelshausen, Marie v. EbnerEschenbach, Emil Ertl); ab 1923 Miniaturbildnisse in Tempera auf Elfenbein oder Pergament. Große Bekanntheit und Verbreitung fand Bresslern-Roth vor allem mit ihren zahlreichen Tierdarstellungen im Linolschnitt. Ende der 1930er-Jahre erhielt sie den Auftrag für die malerischen Hintergründe der zoologischen Dioramen im Joanneum, Graz, die bis 2009 im Museumgebäude in der Raubergasse ausgestellt waren. Mitgliedschaften: Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs; Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs; Steiermärkischer Kunstverein; Künstlerbund Graz; Kunstverein Linz; Kunstverein Salzburg; Kunstverein Klagenfurt;
Kunstverein Baden; The Women’s International Art Club London; 1919–1922 Werkbund Freiland. Ausstellungen in Graz 1890–1918: Steiermärkischer Kunstverein: 1910, 1911, 1912, 1914, 1918. Die Tierstudien Bresslern-Roths in Kreide oder Tempera sind im naturalistischen Stil ausgeführt. Davon ausgehend entwickelte sie die vom Jugendstil beeinflussten stilisierten Kompositionen ihrer Ölmalerei und Grafik (vornehmlich farbiger Linolschnitt). Durch Rhythmik und häufig auch Dramatik strebt sie die Erfassung von charakteristischen Formen und Bewegungen der Tiere an. Bevorzugt behandelte sie die exotische Tierwelt. Der Mensch spielt in ihrem Werk mit Ausnahme einiger Akte aus der Südsee eine untergeordnete Rolle. Lit.: Ingried Brugger (Hg.), Jahrhundert der Frauen. Vom Impressionismus zur Gegenwart. Österreich 1870 bis heute, Wien 1999; Eisenhut/Weibel 2001; Fuchs 1976/77; Kat. Stadtmuseum Graz 1988; Otto Pascher, Norbertine von Bresslern-Roth, Graz, Wien 1971; Plakolm-Forsthuber 1994; Rudolf Schmidt, Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Wien 1974–79; Michael Stoff, Bresslern Roth. Eine Hommage im St. Veiter Schlössl zu Graz, Graz 2003; Vollmer 1953–1962. Illustrationen zu Der junge Fischer und seine Seele von Oscar Wilde, 1923 6 Linolschnitte/Karton je: Bl. 23,5 × 23,3 cm, Pl. 21 × 21 cm Neue Galerie Graz, UMJ, II/13738II/13743 → Abb. S. 242, 243 Leopold Cerny * 16. Mai 1871 in Klagenfurt, † 17. Oktober 1924 in Graz Architekt, Maler, Grafiker 1892–97 Studium an der Technischen Hochschule Graz (Ingenieurwesen und Architektur); danach als Ingenieur am Landesbauamt Graz angestellt; 1901–03 Besuch der Kunstschule Paul Schad-Rossas (2-jähriger Aktkurs); ab 1907 Vorträge an der Landeskunstschule über malerische Perspektive und Stillehre; 1911 Promotion zum Dr. der technischen Wissenschaft; 1913 zum außerordentlichen Professor an der Grazer Technischen Hochschule ernannt; 1914 und 1915 Studienreisen in die Lombardei und nach Nord- und Mitteldeutschland; 1922 Ernennung zum ordentlichen Professor (für Ornamentik