UNIMAG April-2012-Ausgabe

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april 2012

Café Rosa

Vorortreportage zur Stimmung im Pleitecafé

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ngeweile .. anti La ws, Festivalberichte

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Musikintervie und Einladung zum Salon Sissi

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Madonna..

UNIMAGs skurriler Frühlingsgefühletest .

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Boku-Ball wurde für FPÖ-Akademikerball verlegt . Lukas, Uni Wien

Für UNIMAG modeln? covermodel@unimag.at

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Comeback-Album . oder Abschieds-Flop? .


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08:00

KALENDER

Di

JÄNNER 2012 Mi Do Fr

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Hintergrundfoto: © Claudio Farkasch

inhalt uninews & politik

04 | Cafe Rosa 08 | Günstig durch Europa 08 | Sigmund-Freud-Uni 10 | Studiengebühren 14 | facultas.club 16 | UNI-Neuerungen

ur

karriere & kult

r Calling 2012 15 | TU Caree “ dein Ego weg 18 | „Schmeiss e haus‘ 19 | ‚das weiss ernacht m m 20 | Eine So

musik & events

events

22 | MDNA: Don‘t believe the hype 24 | SOS - Save Olli Schulz 25 | Fiva MC im Interview 26 | Die Donots im Gespräch 29 | Corey Taylor 30 | Geschichte der Musik

31 | Festival-Kalender VII-IX 34 | Salon Sissi by UNIMAG 36 | SOUND:FRAME

film & buch

38 | ‚Stiche‘ von David Small 38 | The Grey - Unter Wölfen 39 | Review 1. UNIMAG-Premiere 40 | Kino Specials

technik & games

41 | runtastic Internet 42 | Datenschutz im ey rn Jou : 43 | Gaming

editorial Es ist immer leichter, schlicht gegen etwas zu sein statt für eine Sache einzutreten. Scheint schon von der Natur so vorgegeben zu sein: Um zu lächeln, muss man 54 Muskeln bewegen – für ein böses Gesicht sind nur 43 davon notwendig. UNIMAG ist eigentlich immer Pro-Gute-Laune, aber diesmal haben wir es uns leichter gemacht: Wir sind Anti-ÖH-Gelderin-Café-Häuser-stecken, Anti-BOKU-Ball-fürFPÖ-Ball-verschieben, Anti-Mainstream-MadonnaPlatten-ohne-Innovation und Anti-Vorratsdatenspeicherung. Aber: Immer für Studenten da: Monatlich und mit lesenswerten Inhalten, offen und unabhängig recherchiert. Deswegen: Enjoy! Cheers, DJ

studentenleben

44 | Entspannung in UNI-Nähe 45 | Süsses Popkorn 46 | Paris vs. Moskau 48 | Welcher Frühlingstyp bist du? 50 | Impressum

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uninews

Durch die rosa Brille gesehen

Skandal: ÖH-Café Rosa pleite! ÖH Vorsitzende Janine Wulz angezeigt! Die Meldungen überschlagen sich derzeit rund um das Café mit den vielen Anti-Grundsätzen. UNIMAG-Redakteurinnen verschafften sich einen persönlichen Eindruck.

Selbstbedienung im Café Rosa

Wir betreten das erste Mal das Café Rosa in der Währingerstraße in Wien. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich nicht von anderen Cafés. Eröffnet wurde es im Mai 2011, drei Wochen vor den ÖH Wahlen. Dahinter standen die GRAS, der KSV-LiLi, die FLÖ und der VSSTÖ. Mittlerweile hat das Café rund 450.000 Euro an ÖH Geldern verschlungen, zu denen jeder Studierende – manchmal unfreiwillig – seinen Beitrag geleistet hat. Aber auch bei den Grundsätzen wurde nicht gespart: antisexistisch, antirassistisch, antiklerikal und antikapitalistisch, um nur einige zu nennen. Flatscreens und Feminismus Getränke und Speisen gibt es hier zu Spottpreisen, ein Traum für jeden Studenten. Nur 1,90 Euro zahlt man für ein „Sozi Bier“. Dennoch bleibt das Café

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Studenten im Café Rosa wie hier zu sehen - hat UNIMAG nicht angetroffen

weitgehend unbesucht, zumindest von Studenten. Es sind überwiegend Pensionisten oder Geschäftsleute, die es sich im Café Rosa gemütlich machen, als wir es zur Reportage besuchten.Wie dem auch sei, die Atmosphäre ist wirklich nett, alles wirkt sehr sauber und gepflegt.An den Wänden hängen zwei riesige Flatscreens, Sprüche wie „Rassismus hat hier keinen Platz“ oder „Frauen, Mädchen, Lesben – vereinigt euch“ zieren die Wände. Letztere scheinen auf die ideologische Ausrichtung hinzuweisen. Unterstützung aus den eigenen Reihen Zufällig treffen wir die ehemalige ÖH Vorsitzende Sigrid Maurer an der Theke. Sie trinkt „Club Mate“ und spielt mit ihrem iPad. Die Kellnerin wirkt ein wenig überfordert. Sie arbeitet erst seit kurzem hier und das ehrenamtlich. Genauso wie

Fotos: © ÖH Wien

Noch vor ein paar Monaten bekamen sie 9 Euro die Stunde, jetzt arbeiten die Kellner im Café Rosa ehrenamtlich.


uninews ihr Kollege, der uns erzählt: „Ich arbeite einmal in der Woche im Café. Es ist gemütlich und macht Spaß.“ Auf unsere Frage hin, ob das Café Rosa denn wirklich pleite sei und bald zusperren müsse, meinten die beiden Kellner nur, dass sie davon noch nichts gehört haben. Sigrid Maurer mischt sich darauf hin ins Gespräch ein und erklärt: „Wir werden alles dafür tun, damit das Café weiterhin geöffnet bleiben kann.“ Sabine Pusswald und Lena Widmann

„Findest Du, dass das ÖH-Geld gut in das Café investiert wurde?“ Sebastian Loss, Uni Wien „Wer vor lauter Ideologie und Träumerei die Wirtschaftlichkeit eines Lokals vergisst, braucht sich nicht wundern, wenn die Sache so schnell nach hinten losgeht. Schade, dass Studenten unfreiwillig als Investoren hinhalten mussten.“

Martin Brenner, Bundesobmann der Aktionsgemeinschaft: „Die rot-grüne ÖH hat studentische Gelder politisch zweckentfremdet und mehr als grob fahrlässig verschwendet.Von einer Investition könnte man nur dann sprechen, wenn alle Studenten davon etwas hätten. Das Geld wäre gut investiert gewesen, wenn die ÖH dieses für mehr Lehrbuchmittel, Sozialaktionen bzw. verlängerte Bib-Öffnungszeiten ausgegeben hätte.“ Miriam Kaiys, Vorsitzende VSSTÖ Wien: „Als ÖH Geld auszugeben, um für Studierende einen sozialen, barrierefreien Raum zu schaffen und Preise anzubieten, die auch der tatsächlichen Lebensrealität von Studierenden entsprechen, ist aus unserer Sicht gut eingesetztes Geld. Dass sich im konkreten Fall des Café Rosa Probleme ergeben haben, steht außer Frage. Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Großteil der investierten Mittel nicht unwiederbringlich verschwunden ist, sondern in der Immobilie und in der Ausstattung des Cafés stecken.“

Julia Pober, Uni Wien „Ich finde es sehr schade, dass ein Café von und für Studierende vor dem Aus steht. Ich habe es nie besucht, weil ich kaum Gutes darüber hörte. Schade, dass die Mittel der ÖH so leichtfertig und offensichtlich ohne Konzept verpulvert werden! Sarah Schulhof, Uni Wien Erst als das Cafe Rosa in den Medien präsent wurde, habe ich davon erfahren. Mir war nicht bewusst, dass da eigentlich die Studienbeiträge hineingepulvert wurden. Ich bin gespannt, wie man auf die Pleite von Seiten der Regierung reagieren wird. Martin Jenny,TU Wien Es ist traurig mit anzusehen, in welch kurzer Zeit rießige Mengen an ÖH-Geldern verschwendet wurden. Das sehr umstrittene Projekt, wie z.B. die klar diskriminierende Stellenausschreibung für Mitarbeiter, war doch von vorhinein zum Scheitern verurteilt.

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Gute Lehre, lästiges Gebäude

© Maria Rabl

Gerhard Benetka ist Departementleiter für Psychologie an der Sigmund-Freud-Uni. Er sitzt gemeinsam mit sechs Kollegen in einem Büro, das nicht größer ist als ein halbes Klassenzimmer.

Die Sigmund-Freud-Uni mitten im Industriegebiet

Die Privatuniversität liegt direkt an der U3 und am Autobahnknoten Prater. Zwischen zehnstöckigen Bürogebäuden erwartet hier kaum jemand eine Uni. Ein kleines Schild über dem Eingang weist darauf hin, was sich im grauen Betonblock verbirgt.Vizerektorin Jutta Fiegl erklärt, warum der ehemalige Sitz der Finanzschule des Bundes gewählt wurde: „Als wir die Universität im Jahr 2004 gründeten, hatten wir kein Geld und nur 30 Studierende. Da waren wir froh über ein Gebäude mit passender Raumaufteilung und niedriger Miete.“ Herausforderung für Studierende und Personal Das Haus sei „halt abgewohnt“, so Fiegl. Die Aufzüge ruckeln, als würden sie eine tonnenschwere Last transportieren, obwohl man

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© Maria Rabl

alleine fährt. Die Hörsäle sind mit zerrissenen Teppichböden ausgelegt. Benetka schildert weitere Mängel: „Sobald die Uni hier ausgezogen ist, wird das Gebäude abgerissen. Deshalb investiert keiner mehr in Reparaturen. Klemmt ein Fenster, dann wird es nicht repariert sondern stillgelegt. Wir leiden auch unter der fehlenden Wärmedämmung.“

Seit die Uni 2005 akkreditiert wurde, stieg die Zahl der Studierenden stetig. Derzeit sind mehr als tausend Personen inskribiert, weshalb die Universität heute fast das ganze Gebäude mietet. Das stetige Ansteigen der Studierendenzahl liege an der guten Lehre und an Studierenden, aus der ganzen Welt an die SFU kämen, so Fiegl. Die Vizerektorin berichtet, dass man schon seit drei Jahren auf der Suche nach einem neuen Standort sei: „Die Suche ist sehr schwierig. Wir wussten lange Zeit nicht, ob wir wieder Räume mieten oder ob wir ein Haus bauen sollen.“ Der neue Standort soll im Prater neben dem Neubau der WU sein. Die Übersiedlung ist für Ende 2014 fix. Für Benetka ist dies ein schwacher Trost: „Für uns Angestellte ist das ein Lichtblick, doch die meisten Studierenden schließen ihr Studium noch vor dem Umzug ab. Ich habe volles Verständnis für deren Unmut, denn schließlich zahlen sie rund 6.000 Euro Studiengebühren pro Semester.“ Erstklassige Lehre kostet jedoch auch. Maria Rabl



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Das leidige Thema Studiengebühren

© Stuart Pilbrow

Bekanntlich ist das derzeitige Sommersemester an den 21 staatlichen Universitäten in Österreich frei von Studiengebühren – auch für Nicht-EU-Bürger und für Studierende, die die vorgesehene Studienzeit pro Studienabschnitt um nicht mehr als ein Semester überschreiten. Doch was passiert ab dem Wintersemester?

Nach einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs fielen mit 1. März jene Bestimmungen vom Universitätsgesetz 2002, die definieren, in welchen Fällen Studiengebühren zu bezahlen sind. Diese Regelung betrifft Fachhochschulen, Privatuniversitäten und Pädagogische Hochschulen nicht, hier muss weiterhin bezahlt werden. Da sich die Regierung nicht auf eine Neuregelung der Studiengebühren einigen

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konnte, entfallen die Gebühren für rund 15 Prozent der Studierenden und somit rund 17 Millionen Euro pro Semester. Verglichen damit was die Universitäten wirklich brauchen, bloß ein Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch braucht es frisches Geld, da die Unis ohnehin schon äußerst knapp wirtschaften müssen. Bereits im Dezember drohte die


uninews Universitätenkonferenz mit der Einhebung von autonomen Studiengebühren – die Universitäten Wien, Salzburg, Innsbruck, Leoben, die Technische Universität Graz oder auch die Linzer Johannes Kepler Universität wollen dies ab dem kommenden Wintersemester in die Tat umsetzen und die bis vor kurzem geltende Regelung weiterführen. Da diese aber auf einer äußerst wackeligen Rechtsbasis beruht, hagelt es jetzt schon Kritik: So beschloss die ÖH Bundesvertretung die Auflösung von Rücklagen in der Höhe von einer Million Euro um Massenklagen vorzubereiten und um Verfahren zu ermöglichen. Die Akademie der Bildenden Künste, die Universität für angewandte Kunst, das Mozarteum Salzburg, die Musik-Uni Wien und die Universität für Bodenkultur sprachen sich gegen die Einführung von autonomen Studiengebühren aus und fixierten bereits jetzt ein beitragsfreies Wintersemester. Spielball der Regierung Da die Regierung unfähig ist, eigenständige Lösungen zustande zu bringen, schiebt sie die Verantwortung einfach von sich. Gegenseitig unterstellen sich die Regierungsparteien ideologische Borniertheit und bewegen sich nicht von ihren Positionen: Während sich die SPÖ bisher einer seriösen Debatte stets verschloss – aus Angst ihre einigermaßen hohe Sympathie innerhalb der Studentenschaft einzubüßen – schrieb sich die Volkspartei die Forderung nach Gebühren als symbolisches Dogma auf die Fahnen und nährte in der Bevölkerung die Meinung, dass das Hochschulbudget alleine von den Studiengebühren abhänge. Tatsächlich machten die Gebühren in der Höhe von 363,36 Euro in etwa fünf Prozent des

Gesamthochschulbudgets aus. Auf der anderen Seite schließt Wissenschaftsminister Töchterle die von der Universitätenkonferenz eingebrachte Resolution über eine Reparatur der aufgehobenen Regelung aus, während Unterrichtsministerin Schmied (SPÖ) dafür stimmen würde, eine generelle Einführung von Studiengebühren aber ablehnt. Zusätzlich zu den im Raum stehenden autonomen Studiengebühren sehen sich die Studierenden durch die derzeitige Ausgestaltung der Studieneingangsphasen mit tatsächlichen Knock-Out-Prüfungen konfrontiert. Ruf nach sachlicher Diskussion Aus dem gesamten Kampf um Studiengebühren gehen bis dato zwei Gewinner hervor: Einerseits die ÖH, die mit dem Sommersemester endlich ihr beitragsfreies Semester hat – frei nach dem Motto von unibrennt: „Bildung für alle – und zwar umsonst.“ Und auf der anderen Seite Wissenschaftsminister Töchterle, dem die Entscheidung der einzelnen Unis auf Einhebung von autonomen Gebühren sehr gelegen kommt. Die Koalitionspartner und auch die ÖH sollten aber endlich von ihren festgefahrenen Positionen abrücken, sich aufeinander zu bewegen und eine sachliche Diskussion in Gang bringen. Die ÖH hat, in Übereinkunft mit den Studierenden, Experten und Lehrenden, ein 170 Seiten starkes Finanzierungsmodell vorgelegt – nun liegt es an den politischen Entscheidungsträgern, entsprechend zu reagieren.

Lukas Fischnaller und Stefan Weiss

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„Schon im Auto spottete der Einsatzleiter mit grinsendem Gesicht und meinte, dass ich die nächsten Jahre gesiebte Luft atmen werde“, schildert eine der angeklagten Personen den Moment ihrer Festnahme.Vier Studierende werden beschuldigt, in der Nacht auf den 27. Juni 2010 vor einer AMS Filiale einen Mistkübel in Brand gesteckt zu haben. Über Monate wurde im universitären Umfeld nach §278 ermittelt, die Verdächtigen vom Verfassungsschutz observiert und mehrere Wochen in U-Haft genommen. Parallelen zum Wiener Neustädter Tierschützerprozess sind frappant. Selbst nachdem eine Anklage auf Bildung einer Terroristischen Vereinigung und verbrecherisches Komplott verworfen wurde – übrig blieb versuchte Brandstiftung – ist die Beweislage ernüchternd dünn. Wie schon im Tierschutzprozess wurden die Beschuldigten Opfer einer Vorverurteilung, die in einigen Fällen den sozialen und finanziellen Ruin nach sich zog. Die derzeitige Handhabung des Gummiparagraphen 278 ist demnach genauso zu verurteilen, wie die Brandstiftung jener Nacht. Der Prozess wurde vertagt. Stefan Weiss

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Wien: Die Bundeshauptstadt bietet mit ihrer Fülle an Clubs, Parties und Lokalen das ganze Jahr über ausreichend Spaß. Auspannen lässt es sich im Frühjahr besonders gut in den zahlreichen Grünanlagen, dem Museumsquartier, mit seinem umfangreichen Kulturangebot und auch die Strandbar Herrmann öffnet wieder ihre Pforten. Kulinarischer Tipp: Das alternative Café Gagarin mit seinen veganen Köstlichkeiten. © Michael Hinterseer

Der Prozess gegen die als „J.A.I.B.“ bekannten Unibrennt-Aktivistinnen und Aktivisten gerät zu einer neuerlichen Justiz-Farce rund um den umstrittenen Terror-Paragraphen 278.

FRÜHJAHRS-HOTSPOTS DER UNI-STÄDTE

Strandbar Herrmann Wien

Linz: Die Linzer Donaulände neben dem Lentos lädt abends zum gemütlichen Chillout. Seinen Kaffee genießt man am besten im Bugs oder Walker und in punkto Nachtunterhaltung zählen Solaris und Roter Krebs hier längst zu den studentischen Institutionen. Roter Krebs Linz

© Stefan Weiss

„Gesiebte Luft“


© Ing. Herbert Bacher

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Sodaclub Salzburg

Innsbruck: Frühlingszeit ist Hofgartenzeit. Der „Hoga“ oder „Hofi“, wie Insider die Location nennen, bietet tagsüber gemütliche Biergartenatmosphäre und verwandelt sich anschließend in einen trendigen Club. Auch das altehrwürdige Stadtcafé darf man getrost hervorheben. Hier schmeckt der Kaffee noch original. Stefan Weiss

Hofgarten Innsbruck

Graz: Der Schlossberg mit dem Café Aiola blüht im Frühjahr so richtig auf. Ausspannen im Stadtpark oder direkt am Murufer, kann man mit einem Clubbesuch der Postgarage oder dem Niesenberger ausklingen lassen. Tagsüber Café – nächtens Techno-Location, so präsentiert sich das angesagte Parkhouse, das in der warmen Jahreszeit immer einen Besuch wert ist. Bar/Restaurant-Tipp: Die Scherbe, nahe dem Lendplatz. © Stefan Weiss

© Stefan Weiss

Salzburg: Die Mozartstadt beherbergt eines der originellsten Cafés des Landes. Das Afro Cafe besticht durch ausgefallene Deko und ebensolchen Angeboten. Nachts lässt der SodaClub – ein Technolokal mit Charakter – keine Wünsche offen.

Café Aiola Graz


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An der Clubanmeldung hängen viele Vorteile

Viennale-Package, eine private MuseumsFührung und gratis Kinokarten: „Woher nimmst du eigentlich die Zeit, überall mitzuspielen?“, frage ich meine Freundin, als sie mir wieder mal ihren Gewinn unter die Nase hält. „Brauch‘ ich nicht“, grinst sie und lässt einen blauen Facultas-Schlüsselanhänger baumeln, „gibt’s alles hier online zu gewinnen und sparen kannst du auch noch, wenn du deine Bücher dort kaufst!“. Aja… der facultas student club – das Anmeldeformular hätte ich ja schon länger mal ausgefüllt, den Schlüsselanhänger auch mitgenommen, aber irgendwie hab ich’s noch nicht geschafft, mich dort online zu registrieren. Der SemesterAnfangsstress hat mich daran gehindert und

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Formular und Schlüsselanhänger lagern wohl irgendwo unter meinen tausend Büchern, für die ich - anders als meine Freundin - bestimmt keine Bonuspunkte gesammelt habe. Bei nächster Gelegenheit schaue ich mir also die Seite facultas.at/club an und bin sofort begeistert: Tatsächlich werden dort laufend nützliche Goodies, Kino- und Museumsbesuche und Anderes exklusiv für Mitglieder verlost. Man kann bei jedem Einkauf Bonuspunkte sammeln und vor allem: Man sieht, was man an Büchern schon gekauft hat und behält den Überblick! Ein kleiner Klick mit großen Vorteilen – ich kann’s wirklich jedem und jeder nur empfehlen, sich beim facultas student club zu registrieren!


karriere

TU: Career Calling 2012 In wenigen Tagen startet die Anmeldephase für die Aussteller der jährlichen Karrieremesse CAREER CALLING 2012. Über die Bühne gehen wird die Veranstaltung allerdings erst am 15. November. In Zusammenarbeit mit der TU Wien, der WU und der BOKU bietet die Karrieremesse eine optimale Chance mit führenden Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

der Messebesucher, war in den letzten Jahren immer einer der Beliebtesten – also Termin notieren und nichts wie hin!

Um Connections zu knüpfen ist die Carrer Calling 2012 ein vielversprechendes Sprungbrett. Auch wird ein kostenloser CV-Check angeboten. Der Stand zur Optimierung der Lebensläufe

FH-Recruitingmesse für Job und Praktikum, am 17. April 2012 findet zum siebten Mal an der FH Krems statt. Petra Fötsch

TUday12 - Jobmesse der TU Wien, am 19. April 2012 im Freihaus & Bibliothek der TU Wien. Es warten knapp 100 renommierte Unternehmen mit interessanten Workshops.


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Studieren fällt dir schwer? Nicht mit dieser Plattform! Mitschriften, Skripten, Prüfungsfragen und allgemeine Infos rund um die Uni? Unter www.leichterstudieren.at findest du das! Das Ziel des Vereins leichterstudieren ist es, eine Mitschriftenplattform für die Universität Wien (und später vielleicht für alle Universitäten Österreichs) zu erstellen, die übersichtlich, vollständig, zuverlässig und vor allem gratis und unkompliziert ist. Auch ein kritischer Umgang mit der Bildungspolitik kommt nicht zu kurz. Das Projekt entstand aus Wut über die StEOP und Ärger über unübersichtliche Foren, unzuverlässige Mitschriftenbörsen und chaotischen Facebook-Gruppen. Zahlreiche Mitschriften in alphabetisch geordneter Auflistung aus unterschiedlichsten Studienrichtungen sind hier zu finden. In der Rubrik ‚Gratis ECTS‘ gibt es Informationen zu Prüfungen, die besonders einfach zu absolvieren sind. Also falls du noch schnell eine Prüfung machen musst, um auf die erforderliche Anzahl an ECTS zu kommen, lohnt sich ein Blick allemal! Lukas Fischnaller

Neuerungen an den Unis © JMG pixelio.de

Ab dem kommenden Wintersemester gibt es zwei wesentliche Neuerungen an den Universitäten: Die ungeliebte Uni-Voranmeldung wird durch eine vorverlegte Inskriptionsfrist abgelöst. Die ÖH zeigt sich erfreut und verärgert über den Beschluss, denn entgegen der Einigung der Hochschulpartner wird die Frist für das Sommersemester um 4 Wochen gekürzt. Somit müssen sich Bachelor- und Diplomstudierende bereits bis 5. September für das Wintersemester bzw. bis 5. Februar für das Sommersemester inskribieren. Den Beginn der Zulassungsfrist können die Unis selbst festlegen, es gilt aber ein österreichweites, einheitliches Ende. Den Universitäten bleibt damit ein knappes Monat bis zum offiziellen Semesterstart um, das Lehrangebot den Studierendenzahlen anzupassen. Ein Ausnahmenkatalog soll regeln, wer sich in der Nachfrist bis 30. November bzw. 30. April inskribieren kann. Zudem wurde das sogenannte 5-Punkte-Programm von Wissenschaftsminister Töchterle und Integrationsstaatssekretär Kurz beschlossen, das Akademikern aus Drittstaaten den behördlichen Weg der Anerkennung ihrer Abschlüsse erleichtern soll. Lukas Fischnaller

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… und sie tanzen wieder © Steven Boehm

Über unbefriedigende Kommunikation und willkürliche Terminverschiebungen.

Am 1.Dezember 2011 teilten die Betreiber der Hofburg mit, dass der Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) wegen der „aktuellen politischen und medialen Dimension“ nicht mehr in der Hofburg stattfinden wird. Nur kurze Zeit später wurde bekannt, dass am 1. Februar 2013 die FPÖ zum „Wiener Akademikerball“ in die Hofburg lädt. Somit findet all der WKR-Ball seine Fortfüh- Demo gegen den WKR-B über die Terminverschiebung zu konsultieren. In rung im Akademikerball und einem offenen Brief drückten das Rektorat und richtet sich an dasselbe Publikum. Noch am 8. die ÖH der BOKU ihren „Missmut über die März 2012 wurde der WKR-Ball im VeranstalVorverschiebung des Termins sowie das Unvertungskalender der Hofburg geführt. Mittlerweile ständnis über den Verlauf der Kommunikation“ findet sich kein Eintrag mehr. Sowohl SOS Mitaus. Die Adressaten antworteten, „dass man mensch, die Israelitische Kultusgemeinde oder doch einen sehr guten Termin“ anbiete und „… auch die ÖH BOKU zeigten sich empört über dass gerade Hochschulen einen besonders entdie Quasi-Neuauflage des WKR-Balls. gegenkommenden Balltarif genießen.“ Auf die Frage, wie die Geschäftsführung der Hofburg BOKUball zugunsten des Akademikerdie Aussperrung des WKR-Balls bei gleichzeitiballs der FPÖ verschoben ger Genehmigung des Akademikerballs rechtfertigt, antwortete diese der Redaktion, dass man Umso brisanter die Tatsache, dass am 1. Februar „als privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen 2013 eigentlich der BOKUball – der größzu geschäftsinternen Themen und Entscheite Universitätsball Österreichs – stattfinden dungen keine Auskunft“ gibt. Der Umfaller der sollte. Bereits 2008 wurden die Termine für den Hofburg-Betreiber scheint ebenso skandalös, BOKUball mit der Hofburg bis 2015 festgelegt. wie deren Kommunikation mit Medien und In einer E-Mail wurde beiläufig mitgeteilt, dass Veranstaltern. der BOKUball 2013 um eine Woche vorver legt wurde, ohne aber das Organisationsteam Lukas Fischnaller

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kultur

SchmeiSS‘ dein Ego weg!

Ausgezeichnet mit dem deutschen „Elke-Lasker-Schüler Dramatikpreis 2012“, ist der Theaterregisseur Rene Pollesch mit seinem Stück als Gastspiel im Landestheater Niederösterreich in St. Pölten am 03. und 04. Mai zu sehen. Sein Dreamteam auf der Bühne

Körper oder Seele?

Michael Wuttke bekam im November den Preis „Der Faust“ vom deutschen Bühnenverein verliehen. Margit Carstensen ist bekannt aus den Filmen von Regisseur Rainer Werner Fassbinder, zuletzt gesehen in Wien am Burgtheater in Polleschs Stück „Die Liebe der noch nie dagewesenen“.

Am Anfang des Stücks sieht der Zuschauer eine Wand aus Brettern, die eben diese 4. Wand darstellen. Martin Wuttke spielt einen Mann, der nach seinem 200 Jahre Dasein im Eisschrank aus diesem aussteigt und die Körpertheorie vertritt. Margit Carstensen sehen wir als Repräsentatorin der Seelenpartei und Christine Groß als Mediatorin. Das Stück reflektiert die Frage, was denn Seele, was denn Körper sei, was Innen und Außen, Schein und Sein, Tradition und Gegenwart sei. Was auffällig scheint, ist, dass er damit spielt, dass wir Menschen ständig bemüht sind, Zusammenhänge herzustellen, wo oft gar keine sind. Isolde Walcher

Christine Groß spielte bereits in mehreren von Polleschs Stücken mit, wie z.B.: „Die Kunst war viel populärer, als ihr noch keine Künstler wart! Die Theorie dahinter Rene Pollesch integrierte die Theorien der französischen Philosophen Denis Diderot und Jean-Luc in sein Stück und regt Zuschauer zum Nachdenken an. Denis Diderot hat den Begriff der vierten Wand eingeführt, welche die unsichtbare Abgrenzung zwischen Schauspieler und Publikum meint, wenn man sich die Bühne als Raum mit drei Wänden vorstellt. Die vierte Wand dient der Aufrechterhaltung der Illusion, dass das Stück in sich geschlossen stattfindet. Jean-Luc Nancy mit seinem Buch „Corpus“ hingegen setzte sich mit dem Begriff bzw. mit der Dekonstruktion des Körpers auseinander, in dem er fordernd fragte, was nun Materie und Geist oder Leib und Seele ist.

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Schmeiß dein Ego weg - zu Gast in St. Pölten

© Gerald Lechner


Museum des Monats: das weisse haus © Das weisse Haus

Schluss mit verstaubten Museen! Unkonventionell, innovativ und schöpferisch – unser Tipp für euch dieses Monat: das weisse haus. Dieses bietet im fünften Wiener Gemeindebezirk Raum für junge Kunst und freut sich über studentischen Besuch.

© Das weisse Haus

kultur

Favre

Seit September 2010 befindet sich ‚das weisse haus‘ in einem alten Amtsgebäude in der Geigergasse. Organisiert als Verein verlangt es keinen Eintritt, sondern lebt von freiwilligen Spenden und Förderungen. Als der Kunstverein 2007 gezwungen war, aus den Räumlichkeiten des weiß gekalkten Hauses in der Westbahnstraße (daher der Name) auszuziehen, fand er in der Wollzeile seine neuen Räumlichkeiten. Laut Alexandra Grausam, Leiterin des ‚weissen hauses‘, wurde aus der Not eine Tugend und das Umziehen entwickelte sich zum Konzept. Wann der nächste Umzug stattfinden wird, ist noch nicht geklärt. Fest steht, dass es sicherlich in naher Zukunft wieder eine Verlegung geben wird. Im Team mit dabei sind auch immer Studierende verschiedenster Studienrichtungen. Öffnungszeiten: Di – Fr: 13–19 Uhr, Sa: 12–17 Uhr Geigergasse 5 – 9, 2. Stock; 1050 Wien Eintritt: freiwillige Spende www.dasweissehaus.at

Ausstellungen Die Ausstellungen verteilen sich auf mehrere Räume. Ein Projektraum bietet zusätzlich verschiedenen Künstlern und Künstlerinnen den Platz sich experimentell auszutoben. Bis 12. Mai wird dieser von Andrea Salzmann unter dem Namen „Selbstportrait/Krise # 1“ bespielt. Außerdem heißt es bei der Gruppenausstellung „Getting It Wrong“, kuratiert von Bettina Brunner: Fehler sind nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht! Die gezeigten Arbeiten setzen Fehlleistungen verschiedenster Art bewusst ein. So sind bei den einzelnen Objekten beispielsweise Übersetzungsfehler oder Unterschiede zwischen Text und Sprache auszumachen, die Missverständnisse erzeugen und damit zum Nachdenken anregen wollen. Klingt interessant? Ist es auch! UNIMAG wünscht schon einmal viel Spaß beim Besichtigen der jungen Schöpfertätigkeit! Jutta Zegermacher

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kultur

WE CAN DO ANYTHING TONIGHT!

Bob und Helena, Protagonisten in „Eine Sommernacht“, erzählen die Geschichte eines legendären, unwiederbringlichen Wochenendes, das das ungleiche Paar einander näher bringt, als sie das eigentlich wollten. © IReinhard Werner Burgtheater

Helena und Bob erleben ein legendäres unwiederbringliches Wochenende

„Dieser Kater! Wenn er ein Film wäre, wäre er Französisch und wahnsinnig lang.“

Ende nehmen kann, müssen die beiden Protagonisten noch einiges durchleben!

Bob, 35 jähriger Kleinkrimineller und Helena, 35-Jährige Scheidungsanwältin, lassen sich nach einem harten Tag in Edinburgh auf eine wilde, unkonventionelle Nacht miteinander ein, nach der jeder der beiden wieder seiner Wege geht. Daraufhin verpatzt Helena die Hochzeit ihrer Schwester und Bob misslingt ein wichtiger Auftrag.Verzweifelt treffen sie einander wieder und beschließen, gemeinsam die kürzeste Nacht des Jahres, die Mitsommernacht, zu verbringen. Wer denkt, die Nacht endet in einem Sexclub, in dem Helena und Bob einander beim japanischen Bonding ihre tiefsten Geheimnisse verraten, hat weit gefehlt. Denn bevor das große, peinliche, beschämende Desaster doch noch ein gutes

„Bob ist doch sicher fit. Schließlich ist Bob kriminell.“

Burgtheater Vestibül Karten erhältlich für 28. und 29. April www.burgtheater.at

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Das Stück von David Greig und Gordon McIntyre handelt von Humor und Tragik, von Liebe und Abenteuer, von Wunsch und Illusionen, schlicht, von den Emotionen, die Menschen alltäglich durchleben. Die Dialoge der beiden Hauptfiguren, dargestellt von Stefanie Dvorak und Daniel Jesch, folgen rasant aufeinander, scheinbar ohne Pause. In einem Stück, das von zwei Personen gespielt wird, trifft man auf unglaublich viele Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Lediglich von Musiker Bernhard Moshammer begleitet, schaffen es Dvorak und Jesch, die Zuschauer mit auf eine unglaubliche Reise zu nehmen. Stefanie Jennel


© Universal Music

music „Like a Virgin“ ist sie lang nicht mehr. Und eine Lolita – wie vie le Medien berichten – auch nicht. Wa s man auch immer über den Lolita-Komplex denken möchte, aber mit 53 Jahren zu versuchen wie ein jun ges Mädchen zu sein, das sich als verruchte Erwachsene gib t, ist irgendwie schräg. Trotzdem probiert es Madon na mit allem was sie hat. Ob BH mit Guckloch, Schmolllippen in Pink und ganz viel Foto Ret usche – kein Mittel ist ihr zu schade . Dabei geht es hier nur dar um ihr neues Album zu promoten , das ‚achso aufregend und skandalös‘ sein soll. Ihr Lied ‚Give Me All Your Luvin‘ klingt schon mal wie der Schlachtgesang einer Selbst verherrlichung. Besonders schmerzhaft ist, dass sich die englische Rap perin M.I.A dafür hergegebe n hat. Zum Glück scheint ihr Tou r-Stopp in Wien ziemlich zu floppen. Niemand will der Pop-Queen durch golden e Tickets näher kommen. Ob sich dann doch noch die Ränge füllen, wird zu sehen sein, aber gönnen, würde ich es ihr nicht. Anne-Marie Darok

Soft Cell war keine Eintagsfliege mit „Tainted Love“. Zum Glück, denn ihr Album „Non-Stop Erotic Cabaret“ war schon in den 80ies Kult. Die Musik entführt den Hörer in schmuddelige Straßen gesäumt mit Müll, Neon-Beleuchtung, dunklen Ecken und leichten Mädchen. Sänger Marc Almond nimmt dabei die Rolle des Nachtschwärmers an, der nicht immer weiß, wie er seine Eindrücke verarbeiten soll.

© Island Mercury

In „Seedy Films“ sitzt er in einem Erotikkino und hört seine Nachbarn heftig atmen. Ermutigt zieht er weiter und lässt seinen „Sex Dwarf“ laufen, der die Mädels anlockt- man beachte die S/M-PoKlatsch-Geräusche im Hintergrund! Am nächsten Morgen hütet er das Bett und beklagt sich in „Bedsitter“, dass sich niemand mehr für ihn interessiert.

Jack White: “Kein WhiteStripes-Comeback“ Jack White hat eine Wiedervereinigung der White Stripes ausgeschlossen. „Es wird kein Comeback der White Stripes geben. Es sei denn, ich bin bankrott.“, stellte White unmissverständlich gegenüber NME.com klar. (pp) © kk_- flickr

Wiedergehört Soft Cell - Non-Stop Erotic Cabaret

Madonna Mia!

Almonds nächtliche Abenteuer bestehen aus Herzschmerz, Selbstreflexion und -mitleid, Köpfchen und natürlich eine Menge Synthies. Da soll noch jemand etwas Schlechtes über die 80ies sagen! (anma)

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Don‘t believe the hype!

© Universal Music

In dieser Rubrik nehmen wir uns die Radiolieblinge und Chartstürmer vor und prüfen, was das Album wirklich zu bieten hat. Diesen Monat: Madonna – MDNA.

Vorweg: Madonna ist ein wichtiger Teil der Popgeschichte. Sie hat in der Vergangenheit Trends gesetzt, die Musik revolutioniert, Grenzen durchbrochen und sich immer wieder neu erfunden. Ich traue mich trotzdem zu behaupten: alles hat ein Ende, nur Madonna hat 12. „Most of the time rhythm comes first. But if I‘m playing my guitar, then the melody comes

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first. And then melody or the rhythm inspires the words.“ Merkt man. ‚Girl gone wild‘ klingt schon so nach David GhettO, dass man sich kurz nicht sicher ist, ob man das Remix Album erwischt hat. Leider nicht. Der Text ist so belanglos, als hätten Shania Twain und Madonnas Hund besoffen die Lyrics geliefert. Zum Glück dauert es nicht lang. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Bei dieser Scheibe stirbt sie


music bei Track zwei. Und zwar qualvoll. Selten habe ich etwas Dümmeres gehört. Da paart sich Eurodance mit penetranten Sprechparts, da reiht sich ein Pattern an den nächsten und Madonna macht nichts, außer Peinlichkeiten rumzuschreien. Mein Lieblingspart: „If you‘re gonna act like a bitch – *peng* – then you‘re gonna die like a bitch!“ Wertvoll. ‚Turn up the radio‘ macht die erste Minute ein bisschen Spaß, es erinnert an die Madonna aus den 2000ern. Und dann kam der Produzent und hat beschlossen, dass dem Lied fehlt etwas: Fetter Bass und so! Klar kommt eine Scheibe, die darauf ausgelegt ist, möglichst gut in den Clubs mixbar zu sein, nicht ohne nervtötende Radionummern aus. ‚Give me all your Luvin‘ ist genau eine der Nummern, die Radio heute unhörbar macht. Und um‘s kurz zu machen: Das Album bleibt sich – sagen wir‘s mal so – treu: Es oszilliert zwischen superflachem Radiotrash mit einer, dafür aber permanent, repetierten Textzeile und Prekariats-BumBum, dem es auch nicht zuträglich ist, wenn eine Frau in den Mid-Fifties Schimpfwörter drüberstöhnt. Madonna...

klingt

wie

...Madonna

Girl Gone Wild

Papa Don't Preach

Gang Bang

Like A Virgin

I'm Addicted

Die Another Day

Turn Up The Radio

Music

Give Me All Your Luvin'

Frozen

Some Girls

Material Girl

Superstar

You'll See

I Don't Give A

Don't Tell Me

I'm A Sinner

Like A Prayer

Love Spent

La Isla Bonita

Masterpiece

Sorry

Fallin' Free

Into the Groove

Klar kommt zum Schluss noch das ein- oder andere Ballädchen. Die haben zwar eher den Tiefgang eines Kinderschwimmbeckens, gehen aber mit viel Augen-Zudrücken noch als ambitioniert durch. Das Schlimmste an diesem Album ist und bleibt aber: Es ist Madonna! Von Anfang bis zum bitteren Ende schwirrt die Frage im Raum: Wie kann Jemand, der sein Fach doch eigentlich immer beherrscht hat, so ein Album verbrechen? Und mir zumindest bleibt es unerklärlich. Entweder macht Madonna jetzt doch auch auf schnelles Geld, oder der Jugendwahn hat mittlerweile auf‘s Hirn übergegriffen. „I‘m a sinner, I like it that way!“. Schon klar. Man hat permanent das Gefühl, man müsste seiner Mutter erklären, dass „megageil“ nicht zwingend in den Wortschatz einer 50-jährigen gehört. Bei mir hat das Album jedenfalls eine Mischung aus Ärger,Verstörung und Mitleid hinterlassen. Da draußen gibt es so viele junge und talentierte Künstler, die ungehört bleiben, weil havarierte Titanen den Musikmarkt brandschatzen. Und noch nie habe ich jemandem so sehr den Ruhestand gewünscht, wie dieser, bislang, hoch geschätzten, Grande Dame der Popmusik, die sich mit diesem Album nicht zurück- sondern abgemeldet hat. Dennoch – man soll nicht im Streit auseinandergehen. Normalerweise werden hier Titel genannt, die den Tracks auf dem Album ähneln – oder besser sind. Diesmal sollen es nur Madonna-Titel sein. Lieder, als Madonna noch Madonna war, die nicht auswechselbar sind, und die zu Recht ihren Platz im Pop-Olymp haben. Michael Hinterseer

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SOS – Save Olli Schulz

Komple tte Intervi ews vo n Seiten 24 & 25 auf

Sänger, Musiker, Autor, Künstler – Olli Schulz kann und macht so ziemlich alles. Warum aber sein Album „SOS – Save Olli Schulz“ (VÖ: 16.03.12/Trocadero) heißt, welchen Superhelden er sich ausgedacht hat und warum er im Wiener Flex Hausverbot hatte haben wir ihn anlässlich seines Wien Konzertes gefragt.

In „Old Dirty Man“ gibt’s die Zeile „Ich bin mit der Zeit ganz schön komisch geworden“. Wann merkt man das? Wenn einem alles egal ist, was die anderen über einen denken und komplett abschafft, was andere Leute für Meinungen haben. Hast du Dir mit „Phosphormann“ deinen eigenen Superhelden geschaffen? Wenn ich Songs schreibe, dann fange ich an zu strahlen. Wenn ich was schreibe, von dem ich denke „wie geil ist das denn“. Der schönste Moment ist immer, wenn Du einen neuen Song fertig hast, und voll auf ihn abfährst und ihn alleine zuhause für dich spielst. Gibt es eine Olli Schulz in Wien Anekdote? Wir haben mal 2006 mit meinem Side-Projekt Bibi Mc Benson sternhagelvoll im Flex gespielt. Vor 30 Leuten, die ich nur beschimpft habe, und sagte „Unser erstes Deutschlandkonzert seit Jahrzehnten. Live aus Wien!“ Legendär. Auf

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meiner DVD, die jetzt im April kommt, ist da ein kleiner Film darüber drauf. Wir haben den Backstageraum verwüstet und Hausverbot im Flex bekommen. Was willst Du der Welt noch sagen? Ich bin höchst erfreut, über jeden Österreicher, der sich die Platte kauft, weil ich sie echt mag, und damit einen armen, kleinen, deutschen Musiker unterstützt. Du kannst auch schreiben, dass ich sehr großzügig bin. Der Ghandhi der deutschen Musikszene. Louise Lässig

Olli Schulz

© Heiko Richard

„SOS – Save Olli Schulz“ lautet Dein neuer Albumtitel. Warum? Weil es wahnsinnig lange gedauert hat, diese Platte endlich fertig zu kriegen, und ich schon zwischendurch auch irgendwann keine Lust mehr hatte, Musik zu machen. Ich wollte einfach eine Platte aufnehmen, würde ich am Liebsten jedes Jahr und einfach meine Ruhe haben.


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FIVA: „Hier ist noch Zeit um was Geiles zu machen!“

Rapperin, Radiomoderatorin, Poetry Slam Meisterin und Autorin FIVA

Macht es für dich einen Unterschied ob du für einen Rapsong oder einen Poetry Slam textest? Nein, der große Unterschied ist, dass ich beim Rappen Beats habe an die ich mich halten muss. Das war bei „Die Stadt gehört wieder mir!“ wiederum ein neuer Prozess, weil ich nicht nur Beats hatte sondern auch Musiker daran beteiligt waren. Man ist viel eingeschränkter. Bei Texten für den Poetry Slam ist man freier. Man hat kein Schema und keinen Takt, an die man sich halten muss. Man kann seinen eigenen Sprachrhythmus variieren ohne dabei ein Lied zu zerstören. Wie war die Zusammenarbeit mit Paul Reno und Rüdiger Linhof von den Sportfreunden Stiller? Hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns kennengelernt, wir haben zusammen gearbeitet und gemeinsam Platten gehört. Wir haben Nächte lang an Beats geschraubt, alles wieder verworfen und Texte nochmals aufgenommen. Da ist so viel passiert und jetzt sind wir eine richtige Band geworden.

© Matthias Kestel

Unsere Lieblingswortakrobatin FIVA ist wieder da mit ihrem vierten Album ‚Die Stadt gehört wieder mir!“ und diesmal hat sie ein ganzes Orchester mitgebracht. Dem UNIMAG erzählt sie vom neuen Album, persönlichem Allgemeingut und ihrer Liebe zu Wien. Die Lieder auf der Platte sind so aus dem Leben genommen. Kommt die Inspiration dafür von dir selbst oder erfindest du die Geschichten? Eigentlich ist alles persönliches Allgemeingut. Wie bei „Die Stadt gehört wieder mir“, dass ich verlassen wurde ist mir natürlich auch schon passiert. Manche sagen: „Das ist so persönlich, dass die sich das traut“. Aber ich traue mich fast wetten, dass es jedem auch schon mal so ging wenn man es sich eingesteht. Deswegen nenne ich das persönliches Allgemeingut. Man kann es erzählen und es ist einfach unsere Geschichte. Ich hoffe, dass es unsere Geschichte ist. Du hast mit Flip von Texta und DJ Phekta zusammengearbeitet und moderierst den Ponyhof bei FM4 – was verbindet dich noch mit Österreich? Meine große Liebe zu Wien. Hier ist immer alles gut, auch wenn alles schlecht ist. Ich mag die Häuser und ich mag die Tristesse, die alle nicht so mögen. Und es gibt eine große Kunstszene, die sich austauscht. Hier ist noch Zeit um was Geiles zu machen. Sabine Pusswald

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‚Wake The Dogs‘ – Die Donots im Gespräch

Komple t Intervie tes w auf

© Patrick Runte

Die deutschen Punk-Rocker DONOTS melden sich zu ihrem 18-jährigen Bandjubiläum mit dem Studioalbum ‚Wake The Dogs‘ zurück. UNIMAG traf sich vor ihrem Konzert bei „Der Hörsaal wird verlegt“ am 2. März mit Sänger Ingo und Gitarrist Alex.

Die Donots v. l. n. r. Jan-Dirk, Guido, Ingo, Eike und Alex

Wie geht es Euch, gefällt es Euch in Wien? Ingo: Wien ist natürlich immer eine Reise wert. Das ist quasi unser letzter Mini-Urlaub, bevor es mit der Platte so richtig losgeht. Alex: Als ich vorhin mit Ingo in der Stadt spazieren war, hat er gemeint: “Das ist ja ein richtiges Urlaubs-Feeling!“ Und wir freuen uns schon riesig drauf, unser erstes Konzert in diesem Jahr in Wien spielen zu dürfen.

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Wie verliefen über die letzten Wochen und Monate die Album-Aufnahmen zu eurer neuen Platte ‚Wake The Dogs‘? Ingo: Im April 2011 hatten wir unsere erste Session, bei der wir uns in unsere Demos reingehört haben. Dann haben wir immer wieder etappenweise neue Songs eingespielt und nochmal angehört. Letzten Endes haben wir 18 Lieder „richtig“ aufgenommen und 14 davon haben es aufs neue Album geschafft. Wir freuen uns schon darauf, herauszufinden, wie die Songs live funktionieren!


music Ihr spielt heuer bereits zum sechsten Mal bei Rock am Ring – geht Ihr immer noch mit derselben Einstellung an solche großen Festivals heran? Ingo: Es klingt zwar sehr platt, aber für uns ist jeder Auftritt genauso wichtig wie der nächste. Wir freuen uns tierisch drauf, aber wir versuchen, von jeder Show so gut es geht, etwas zu lernen.Vor solchen „Show-Konzerten“ überlegt man natürlich schon, ob man manche Dinge besser machen könnte, wie zum Beispiel die Lichteffekte oder die Abwechslung in unserem Programm. Und wir wollen auch unbedingt einen Tag früher zu Rock am Ring anreisen, um METALLICA und SLAYER live sehen zu können. Heute spielt Ihr bei einem „kleineren“ Event als Rock am Ring, bei „Der Hörsaal wird verlegt“. Ihr habt vor der Gründung der Band selber einmal studiert. Bei dir, Ingo, war es Anglistik und Germanistik auf Lehramt, stimmt das? Ingo: Das ist richtig! Ich bin überrascht, dass du das von mir weißt. (lacht) Alex, wie hast du es geschafft, die Band und dein BWL-Studium unter einen Hut zu bringen? Alex: Zu Beginn jedes Semesters habe ich mir gedacht: “So, jetzt höre ich auf! Ich mach’s nicht mehr weiter!“ Wir waren während meiner Klausuren auf Tour, sodass ich sehr viel herumgereist bin. Ich bin zum Beispiel nach einem Konzert in Süddeutschland nachts mit dem Zug nach Münster für eine Klausur raufgefahren, danach wieder nach München, nach diesem Konzert wieder rauf zur nächsten Klausur und so weiter. Deswegen bin ich auch ein paar Mal durchgefallen. Aber dadurch, dass ich der einzige in der Band bin, der keinen Alkohol trinkt, konnte ich frühmorgens im Tourbus lernen, während

die anderen noch schliefen. Das war schon sehr angenehm. Ingo: Man muss ja auch Alex‘ „Schockzustand“ ein bisschen verstehen: Er ist heute als Antialkoholiker in einer Brauerei bei einer Semesterparty – der Mann ist so nah dran am Saufkulturschock, wie man nur sein kann! (lacht) War Alex‘ Studium ab einem gewissen Grad auch eine Belastung für die anderen Bandmitglieder? Ingo:Wir pflegen innerhalb der Band alle eine sehr enge Freundschaft, wir sind wie eine Familie, wir sind alle Teamplayer. Natürlich ist es dann schöner, wenn wir im Tourbus alle zur selben Zeit zusammensitzen. Aber auch so etwas muss man irgendwo akzeptieren und unterstützen, wenn einer von uns sein Studium durchziehen will. Dann kann Alex zumindest hinterher mit Mitte 40 sagen „Ich habe alles richtig gemacht!“, während wir alle total zerstört in der Ecke liegen. (lacht) Ingo, war es für dich keine Option, dass du dein Studium fortführst? Ingo: Ende der 90er haben wir unseren ersten Plattenvertrag unterschrieben und das bedeutete, dass wir unsere Zeit in erster Linie der Band widmen mussten. Und als ich mir meinen Stundenplan und unsere Tourtermine angesehen habe, stellte ich fest, dass ich es in keinen Kurs öfter als 3-mal schaffen werde. Alex: Man muss dazusagen, dass es in den Kursen von Ingo’s Studium Anwesenheitspflicht gab. In meinem Wirtschaftsstudium war es unerheblich, ob ich anwesend war oder nicht. Ich musste nur die Klausuren bestehen. Philipp Pinterits

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Mit „Bird“ legt der Wahl-Wiener/Pariser BEN AURIS, der seine Stimme auch der Formation Poétique Électronique leiht, sein Debutalbum vor. Nur klingen will es so gar nicht nach Debut. Eher nach Best of. Jeder der 13 Songs klingt so ausgereift, leidenschaftlich und detailreich, dass man meinen könnte, er macht das nicht zum ersten Mal. Dabei geht es mit weiten Schwingen durch sämtliche Genres und doch schafft er es, nicht zu kopieren. Es sind fein gesponnene Referenzstrukturen, synapsenartig verknüpft zu etwas, was man leider nur noch selten hört: Einem neuen Sound. Als nehme er sich von jeder Facette des musikalischen Kosmos ein Stück mit, für ein Klangnest. Und genau das ist dieses neue, großartige Album: Der Träume weiter Schwingen Nest. Das Album gibt’s auf der Seite www.benauris. com zu hören. Das sollte man auch dringend tun. Das Interview mit BEN AURIS zu Poétique Électronique findet ihr auf unimag.at. (mihi)

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SHINEDOWN – ‚Amaryllis‘ © Warner Music Group

© Ben Auris

BEN AURIS - ‚Bird‘

Post Grunge. Hard Rock. Alternative Rock. Mit diesen Attributen wurden SHINEDOWN aus Florida bisher immer in eine Schublade mit PAPA ROACH und THREE DAYS GRACE eingeordnet. Auf ihrem neuesten Longplayer ‚Amaryllis‘ versucht sich die Band aus dieser Box zu befreien. Der Opening Track „Adrenaline“ sowie die erste Single „Bully“ machen dem Hörer zu Beginn klar, dass sich die Platte an den eingangs vorgestellten musikalischen Wurzeln der Band orientiert. Allerdings darf man sich als Hörer auf zahlreiche Spielereien – Kinderchöre, Akkustik-Openings, besänftigende Balladen – einstellen. Gerade durch die Beschreibung „Hard Rock und Balladen“ entstehen unweigerlich Parallelvergleiche zu NICKELBACK. Der entscheidende Unterschied ist darin zu finden, dass SHINEDOWN – anders als die Rocker aus Kanada – mit ihren melancholischen Liedern nicht den besten Gemütszustand ihrer Hörer zu zerstören versuchen. ‚Amaryllis‘ ist kein Über-Album, sollte jedoch ohne Zweifel jedem Alternative-Rock-Fan ein Hineinhören wert sein. (pp)


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BrandheiSS am Nova Rock

Das letzte Update des Festivals Nova Rock lässt keine Wünsche offen. Unter den frisch bestätigten Acts befindet sich auch Corey Taylor, der Lead-Sänger der Nu-Metal-Band Slipknot. Mit ihr war er bereits 2009 live auf den Pannonia Fields II zu sehen. Diesmal ist er als Einzelkünstler zu Gast und wird am Sonntag, den 10. Juni die Bühne in Nickelsdorf so richtig rocken.

Corey Taylor

Sex and sins Seinen Durchbruch schaffte er als Frontman der Band ‚Slipknot‘, wo er auch besser als „The great big mouth“ bekannt ist. Er ist seit mittlerweile 17 Jahren ein fixer Bestandteil dieser Gruppe. Bei der von ihm 2002 mitgegründeten Hard-RockBand ‚Stone Sour‘ ist er ebenfalls als Sänger und Gitarrist aktiv. Im Jahr 2010 schrieb er sein erstes Buch mit dem Titel „The Seven Deadly Sins“. Darin widmet sich Corey ausführlich den 7 Todsünden und gibt seine eigene Meinung dazu preis. Ein weiteres Projekt von ihm ist seine monatliche Kolumne.Alle vier Wochen schreibt er für das englische Magazin „Rock Sound“.Was viele Fans vielleicht nicht wissen ist, dass der Musiker nicht immer so erfolgreich war und so zum Beispiel vor seiner Karriere auch in einem Sexshop gearbeitet hat. © Rhys Asplundh

Corey Todd Taylor kam am 8. Dezember 1973 in Des Moines, Iowa zur Welt und wuchs bei seiner Mutter auf. Heute lebt er dort in einer Vorstadt, gemeinsam mit seiner Ehefrau. Der 39-Jährige Künstler ist nicht nur stolzer Vater eines Sohnes, sondern hat auch zwei Töchter aus vergangenen Beziehungen.

(Nicht) ganz allein Seine letzte Single-Auskopplung liegt schon etwas länger zurück. Zuletzt hat er mit Travis Barker zusammengearbeitet und daraus entstand im Jahr 2011 der Song ‚On my own‘. Corey Taylor-Fans sind auf jeden Fall gespannt und dürfen sich hoffentlich bald auf eine neue Platte von ihm freuen.Alle die ihn schon vorher live erleben wollen – see you at Nova Rock 2012. Verena Sagmeister

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Die Invasion der Pilzköpfe © opensource

Als die Beatles endlich Amerika eroberten, nahm die erste „British Invasion“ ihren Lauf. Über die zweite erfahrt ihr nächsten Monat mehr! The Beatles in America

„Why can‘t we have music like that here in America?“, fragte ein 15-jähriges Mädchen aus Maryland ihren Lieblingsradiosender, nachdem es eine Filmsequenz über die „Beatlemania“ im englischen Königreich gesehen hatte. Im Dezember 1963 war in den amerikanischen Plattenläden die Hölle los. Rock’n’Roll kriegt Konkurrenz Angefangen hat alles Ende der 1950er den USA, als die jungen Rock’n’Roller ihre Musik mit jazzigen Tönen versetzten und die Melodien im do-it-yourself-Stil auf improvisierten Instrumenten spielten. Natürlich drangen die neuen Klänge in die Ohren einiger britischer Musiker, unter ihnen die Beatles, die Rolling Stones und die Kinks. Sie verarbeiteten die Einflüsse und schrieben Hits. Die Bekanntheit der Beatles explodierte fast über Nacht. Welle, ahoi! Währenddessen liefen im amerikanischen Radio Surf- und Folkmusik, denn nach dem Tod von

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Buddy Holly und anderen Legenden, löste sich die Lust nach Rock’n’Roll auf. Doch wie es eben so ist, wurde man auch in den USA auf die Beatles-Manie in Europa aufmerksam. Der Moderator Walter Cronkite lud sie in seine Late-Night-Show ein. Nach diesem Auftritt machte es ‚Klick‘! in den Köpfen der SurferGirls und Folk-Boys und schon 73 Millionen Zuseher saßen gebannt vor der Mattscheibe, als die Beatles in der Ed Sullivan Show auftauchten. Ab da war die Welle wieder nicht zu stoppen: Die ersten fünf Plätze der Billboard Hot 100 Single Charts waren erobert und weitere britische Bands konnten sich in den amerikanischen Ohren einquartieren. Die nächsten drei Jahren wurde sich sattgehört, sattgesehen und sattgekauft an dem neuartigen Stoff aus England. Schließlich läutete der Überfluss an gleichklingender Rockmusik das Ende der British Invasion ein, und machte den Weg wieder frei für talentierte amerikanische Sänger und Sängerinnen. Anne-Marie Darok


© Mark Somay

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UNIMAG-Festivalkalender VII-IX

Nach Semesterende geht der Festivalsommer in die richtig heiße Phase: Zwischen House/Electro und Rock/Alternative gibt es für jeden Geschmack ein großes Event in Österreich und seinen Nachbarländern. UNIMAG stellt die wichtigsten Sommerfestivals zwischen Juli und September vor. URBAN ART FORMS 05.-07. Juli / Schwarzl Freizeitzentrum, Unterpremstätten Acts: Justice, Paul Kalkbrenner, Skrillex, Richie Hawtin, Knife Party, Pendulum El Hornet DJ Set, Noisia, Chase & Status DJ Set, Fritz Kalkbrenner live, Umek, Moonbootica, Stephan Bodzin, Joris Voorn, Turntablerocker, Oliver Koletzki and many more… Tickets: Weekendpass ab € 89,HARVEST OF ART 06. Juli / Ottakringer Arena, Wiesen Acts: The Kooks, Thees Uhlmann & Band, Glen Hansard, Warpaint, Ginga Tickets: Ab € 44,50 LOVELY DAYS 07. Juli / Ottakringer Arena, Wiesen Acts:Lou Reed & Band, Ian Anderson, Ray Manzarek & Robbie Krieger, Gov´t Mule, Iron Butterfly, Stan Webb´s Chicken Shack, Norbert Schneider Tickets: Ab € 59,90

FORESTGLADE 14. Juli / Ottakringer Arena, Wiesen Acts: Incubus, Billy Idol, The Ting Tings, Therpy?, Rea Garvey,Young Guns, FinTickets: Ab € 44,50 THE NOVA JAZZ & BLUES NIGHT 20.-21. Juli / Ottakringer Arena, Wiesen Acts: Kruder & Dorfmeister, Jazzanova live, Nneka, Blitz The Ambassador, George Benson (feat. Omar Portuondo), Lizz Wright and many more… Tickets: Ab € 89,90 BEATPATROL 20.-22. Juli / VAZ, St. Pölten Acts:Avicii, Calvin Harris DJ Set, Steve Aoki,The Bloody Beetroots, Dada Life, Shannon Leto & Antoine Becks, Cyberpunkers, Haezer, Left Boy, Oliver Huntemann, Pleasurekraft and many more… Tickets: Ab € 89,-

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events SZIGET 06.-13. August / Donauinsel, Budapest (HUN) Acts: LMFAO, Placebo, Beatsteaks, Mando Diao, The Subways, Korn, Steve Aoki, Paolo Nutini, Deus, The XX,The Stone Roses, Hurts, Crystal Fighters, Two Door Cinema Club and many more… Tickets: Wochenpass ab € 195,PICTURE ON 10.-11. August / Festivalgelände Bildein, Bildein Acts: In Extremo, Jimmy Cliff, Leningrad Cowboys, Anti-Flag, Alf Poier und die Obersteirische Wolfshilfe and many more… Tickets: 2-Tagespass ab € 66,40

SUNSPLASH RELOADED 25. August / Ottakringer Arena, Wiesen Acts: Gentleman & The Evolution, Mono & Nikitaman, Amadou & Mariam, Tiken Jah Fakoly Tickets: Ab € 44,ROCK AM SEE 01. September / Bodenseestadion, Konstanz (GER) Acts: Green Day, Beatstakes, Flogging Molly, Jupiter Jones Tickets: Ab € 62,TWO DAYS A WEEK 31. August bis 01. September / Wo: Ottakringer Arena, Wiesen Acts: Social Distortion, Flogging Molly, In Flames, Heaven Shall Burn, Donots, Me First & The Gimme Gimmes and many more… Tickets: 2-Tagespass ab € 84,90 © Beatpatrol

FREQUENCY 15.-18. August / VAZ, St. Pölten Acts: The Cure, The Killers, Beatsteaks, Sportfreunde Stiller, The Black Keys, Placebo, Casper, Tocotronic, Kettcar, Mia, Kraftklub, Paul Kalkbrenner, Milow,Yellowcard, Korn, The Subways, Bloc Party, Jan Delay & Disko No. 1, Frittenbude, Camo & Krooked, Flux Pavillion and many more… Tickets: 3-Tagespass ab € 134,50

CHIEMSEE REGGAE SUMMER 24.-26. August Festivalgelände Übersee (GER) Acts: Gentleman & The Evolution, K.I.Z., Irie Revoltes, Samy Deluxe & Tsunami Band, Marteria, Nosliw & Band, Jahcoustix and many more… Tickets: 3-Tagespass ab € 89,-

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events

SALON SISSI - der elektronische unimag-club in der auslage

© Claudio Farkasch

Die wilde Kaiserin ist lange genug ihren kaiserlichen Pflichten nachgekommen. Schön brav winken und auf diversen Bällen gut aussehen reichte ihr nicht. Ab April 2012 wird sie in regelmäßigen Abständen in der Wiener Club | Bar Auslage das Tanzbein schwingen.

Salon Sissi ist ein Projekt der Jungen Volkshilfe und UNIMAG: Kunst und Musik sollen dabei als ein kommunikatives Instrumentarium eingesetzt werden, das für ein jüngeres Publikum ansprechend ist und somit deren Teilnahme fördert. Hauptziel dieser Veranstaltungsserie ist die Gründung eines Kulturfonds, welcher europäische Künstlerinnen und Künstler fördern wird – in der Club | Bar Auslage können sie sich kreativ präsentieren. Doch das Feiern darf natürlich nicht zu kurz kommen, denn Sissi´s alte Knochen brauchen Bewegung und schweißtreibende Beats. Am 28. April wird Sissi zum ersten Mal ihre Hüften zum gepflegten 4/4-Takt von ausgewählten DJane´s

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und DJs´s schwingen. Musikalisch begleiten uns an diesem Abend Veronika Amie, Def Mike und Marco Weise. Man munkelte schon Veronika sei sogar Sissi´s Nichte. Fakt ist: Ihr musikalisches Talent hat sie innerhalb kürzester Zeit sehr weit gebracht. Im August 2011 wurde sie in das erfolgreiche Konglomerat des Club Pompadours aufgenommen und spielt somit regelmäßig in der Wiener Pratersauna. Marco Weise, geboren in Steyr und aufgewachsen in der Einöde, trat nach deprimierenden Jahren der kulturellen Verblödung in Landwirtshäusern und Dorfdiskotheken die Flucht nach vorne an und übersiedelte nach Wien. In der Tat ein weiser Schritt: Seine Affi-


events Gewinn

Die Auslage als Thronsaal für die Kaiserliche Audienz trumpft vor allem mit dem neuen Soundsystem auf. Der Bass massiert die Lungenflügel durch und die Beleuchtung macht Stimmung auf sphärisches Abtanzen. Auch hat die gnädige Kaiserin die k.u.k.-Hofkasse für ihre feiernden Untertanen geplündert und wartet mit besonderen Getränke-Specials auf: Cocktails von 23.00 bis 24.00

spiel

Uhr gratis, Bier und Spritzer zu studentenfreundlichen Preisen um € 2,80 bzw. € 2,30 die ganze Nacht. Oh Sissi, wir können es kaum erwarten, mit dir zu tanzen!

© Claudio Farkasch

auf nität zu Bassdrum und oszillierenden Synthesizer-Sounds lebt er hier bei seinen zahlreichen DJ-Gigs total aus. Aber auch mit seinen Veranstaltungen „Puff Zack“ und dem „Bubble-Club“ konnte er einiges an Aufmerksamkeit erregen. Def Mike, als dritter Musketier von Sissi’s Leibgarde, ist auch kein Unbekannter. Einmal im Monat zerlegt er regelrecht den sass music club mit seiner fantastischen Veranstaltungsreihe „Essentials“.

salon sissi

free cocktails von 23 bis 24 uhr bier 0,5L 2,80 | spritzer 2,30 all night long

sa. 28. april - club | bar auslage online-vvk 5,- & Gewinnspiel: Start: 23 Uhr, Lerchenfelder Gürtel 43, 1160 Wien statt 7,-


events

Bereits zum sechsten Mal findet heuer das Festival für audiovisuelle Kunst und elektronische Musik statt. Diesmal steht das Festival unter dem Motto „substructions“ (Unterbauten).Vom 12. - 22. April findet es in fünf Wiener Locations statt. „Substruktion“

Leitung von Eva Fischer wird seine Homebase im Wiener MAK haben. Dort befindet sich auch die Ausstellung „substructions“, die bis 29. April zu besichtigen ist. Jeweils donnerstags, freitags und samstags finden im brut, Fluc, Morisson Club und im Hotel am Brillantengrund audiovisuelle Live-Programme statt. Alle Musikerinnen und Musiker werden bei ihren Auftritten von Visual-Künstlerinnen und -künstlern unterstützt. Das jeweilige Tagesprogramm findet ihr im Internet unter 2012.soundframe.at/programm/. Tickets sind im Vorverkauf bei der Jugendinfo um €10,- pro Veranstaltung erhältlich. Simon Gruber

Als archäologischer Fachbegriff steht Substruktion im ursprünglichen Sinne für den Unterbau von Gebäuden oder Terrassen, zum Beispiel für die Gewölbestützungen oder Mauersysteme antiker Bauwerke. Selten ist dieser Unterbau jedoch nach außen hin sichtbar. Meist ist es sogar das Ziel, eben diesen Unterbau möglichst gut zu kaschieren. sound:frame möchte mit dem Schwerpunkt „substructions“ den Fokus auf die sonst verdeckten Rahmenbedingungen legen und mehr von den Entwicklungsschritten der organisatorischen und künstlerischen Aufgaben nach Eva Fischer, künstlerische Leiterin von SOUND:FRAME außen tragen. Mit welchen Fragen und Problematiken ist die Realisierung eines Festivals verbunden?

Das Festival, unter der künstlerischen

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© Vanessa Zheng

Umfangreiches LiveProgramm


film & buch Männer im Musical-R

© 2012 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC

Eine weitere Mission Impossible für Cruise?

ausch

Pierce Brosnan hat es get an, John Travolta ebenso . Und bald auch Tom Cruise. Die Rede ist von Schauspieler n, die nach einer erfolgreiche n Karriere auf ein FilmMusical setzen. Bei Brosna n war es „Mamma Mia“, bei Travolta „Hairspray“. W ie sehr die Darsteller in ihrer singenden Rolle beeindruc kt oder enttäuscht haben, sei dahingestellt. Fakt ist, das s auch Tom Cruise auf die se Schiene aufspringen wird. Das Projekt „Rock of Ag es“ ist bereits fixiert und ein weiteres im Gespräch. W ie sich Cruise als singender Rockstar machen wird? Vie lleicht seht ihr das ja so wie ich, in diesem Fall: „Sc huster, bleib bei deinen Leisten!“ Stefanie Jennel

© Klett-Cotta Tropen Verlag

Autor Hallgrímur Helgasons Krimi ist untypisch. Lustig und skurril strotzt er vor schwarzem Humor. Hauptfigur ist der amerikanischer Auftragskiller Toxic, der wegen eines vermasselten Jobs nach Island flüchten muss. Als Tarnung dient ihm Father Friendly, den er am Flughafen getötet hatte. Wie Toxic auffliegt und was das alles mit dem Eurovision Songcontest zu tun hat, lest ihr am besten selbst und bekommt „10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen“. (bim)

Starportrait: Shia LaBeouf „Gewalt in der Familie“ Shia LaBoeuf hatte keinen Vorzeige-Vater wie man ihn sich als junger Sprössling wünscht. Wegen etlicher Gewalt- und Sexualdelikte war dieser polizeilich bekannt und saß von 1981 bis 1983 wegen versuchter Vergewaltigung im Gefängnis. Shia wurde selbst mehrmals zum Opfer seiner Übergriffe. Leider ist es heute so, dass sich der HollywoodBeau einige der schlechten Angewohnheiten seines Vaters zu Eigen gemacht hat und selbst häufig im Alkoholrausch ausflippt oder um sich schlägt. So kam es auch vor wenigen Wochen erneut zu einer Keilerei, bei der Shia letztendlich von der Polizei abgeführt werden musste. (heid) © nicogenin - flickr

Buch des Monats: 10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

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buch

Wenn Worte nicht mehr ausreichen Mit „Stiche“ legt David Small eine berührende Autobiografie in Comic-Form vor.

Einblicke per Röntgenstrahl David wächst in einer Familie auf, in der nicht viel gesprochen, aber viel gestritten wird. Atemschwierigkeiten „behandelt“ sein Vater mit Röntgenstrahlen. Mit 14 muss er sich einer Operation unterziehen, angeblich um eine Zyste am Hals zu entfernen. Als er aufwacht, fehlt ihm die Hälfte seiner Stimmbänder. Später soll er erfahren, dass ihm sein eigener Vater Krebs gegeben hatte.

Die Sprache der Bilder David Small gestattet einen Einblick in die Welt eines Kindes, das nicht geliebt wird. Es ist nur konsequent, dass er dabei auf die Macht der Bilder setzt.Was weder Eltern noch Kind aussprechen können, sagen die schonungslosen Zeichnungen umso deutlicher. Ein beeindruckendes Werk, das zugleich verstört und fasziniert. Dominik Brand

© CarlsenComics

Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man zeichnen: So ähnlich könnte das Motto von David Small lauten. In seinen kürzlich auf Deutsch erschienenen Kindheitserinnerungen zeichnet er ein tristes Bild von der Abwesenheit elterlicher Liebe und gescheiterter Kommunikation.

The Grey - Unter Wölfen

Liam Neeson kämpft gegen Wölfe,- das klingt nach Trashfilm, aber solche Erwartungen kann man sich sparen.The Grey ist eher die Charakterstudie einer durch ein Unglück aneinander geschweißten Männergruppe. Ein Film, der lange im Gedächtnis bleibt ist unterm Strich nicht herausgekommen. Die trotz

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standardisierter Hintergrundstorys sympathisch gestalteten Charaktere ziehen den Zuseher aber in den Bann und sorgen somit für Spannung, die auch die Vorhersehbarkeit eines tragischen Endes nicht kaputt machen kann.

Michael Leitner

© Open Road Films

Liam Neeson und ein paar weitaus weniger bemerkenswerte Männer schlagen sich nach einem Flugzeugabsturz irgendwo in der Wildnis Alaskas herum. Dabei geraten sie schon bald in einen harten Überlebenskampf gegen angesiedelte Wölfe, die die Menschen als Eindringlinge sehen.


film

Freigetränke und Filmvergnügen: Die erste UNIMAG-Filmpremiere war ein Riesenerfolg! Am 21. März hatten unsere Leser die Chance gratis bei der Premiere von „Gone“ in der Millenium City dabei zu sein. Danach gab es eine gratis Wodka-Verkostung von Solbovaya. Nach dem Film haben wir uns bei den Besuchern umgehört.

„Super Film, und selbst wenn er nicht gut gewesen wäre, er war ja gratis“. Silvia

schnell „Ich fand den Film voll spannend und ich hab’s gut gefunden, dass sie ihn Stöpsel a Franzisk hat“. ckelt umgebracht hat, und nicht erst lange rumgefa

„Der Film war total spannend, weil alle Darsteller solche Ungustln waren. Da hätt’s echt jeder sein können“. Anna und Monika „Ein typisch amerikanischer Film, der das Gegenspiel von Gut und Böse zeigt“. Romana „Wenn ich mir die Karte selbst hätte kaufen müssen, hätte ich „Super ihn mir wahrscheinlich in zwei Abend mit Kino Jahren im Fernsehen angeschaut“.Witold und Wodka, ich freu mich schon auf die nächste UNIMAG-Premiere!“ Lisa

© Einhorn Film

„Der Film war gut, aber ich glaub ich geh noch Mal Wodka kos ten“. Thomas

Für jeden war also etwas dabei und wer diese Premiere verpasst hat, bekommt bestimmt bald wieder die Chance, bei einer exklusiven Kinofilmpremiere dabei zu sein – mit UNIMAG natürlich.

kinopremieren, gewinnspiele, freitickets, uvm.

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kino

Kino Specials © Miriam Trescher - pixelio.de

Auf der Suche nach Originalversionen und ausgefallenen Kinohighlights? UNIMAG hat für euch die besten Angebote für Studierende auf einen Blick zusammengefasst.

Alles original

Mitternachtsparty

Das Apollo Kino in der Gumpendorferstraße bietet jeden Dienstag die Möglichkeit, Filme in der Originalversion zu sehen, allerdings heißt hier das Motto „Lass dich überraschen!“, denn das Original wird nur in Form von Sneak Previews gezeigt. Wer sich den Film lieber vorher aussucht, der ist im Artis International im ersten Bezirk an der richtigen Adresse. In dem kleinen, altehrwürdigen Kino werden nur Originalversionen gezeigt. Auch das Haydn Kino in der Mariahilferstraße ist ein heißer Tipp für Fans englischsprachiger Filme. Die Village Cinemas im dritten Bezirk zeigen jeden Dienstag und Donnerstag ausgewählte Filme im Original. Unweit der Uni Wien befindet sich das Votivkino, www.cineplexx.at auch hier werden www.uci-kinowelt.at die Filme in der www.haydnkino.at Originalversion mit www.votivkino.at deutschen Untertiwww.villagecinemas.at teln vorgeführt.

Wer kennt das nicht: Da hat man Zeit, spät am Abend das Kino aufzusuchen und dann wird auf keiner Leinwand in ganz Wien mehr ein Film gezeigt. Um auch zu später Stunde Kinofeeling zu genießen, sucht ihr am besten den Weg in die UCI Kinowelt in der Millenium City. Hier werden beispielsweise jeden Freitag im Zuge der Midnight Movies auch Vorstellungen um 23.00 Uhr angeboten. Gezeigt werden vorwiegend Thriller, Horrorund Actionfilme. Das Kino liegt zwar ein wenig außerhalb, doch kann es mit U-Bahn oder S-Bahn schnell erreicht werden und nach der Vorstellung sorgen Nachtbusse für das Nachhausekommen. Außerdem ein Tipp für Fans des queeren Films: Im Rahmen der monatlichen Eventreihe „Queer Spotlight“ werden in den UCI Kinowelten verschiedenste Filme aus der internationalen QueerSzene gezeigt. UNIMAG wünscht schon einmal viel Spaß bei eurem persönlichen Kino-Highlight! Jutta Zegermacher

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high-tech & games Unter Fre

unden

App des Monats: runtastic

Seit 1. April ist die umstrittene V o rratsdatensp in Kraft. Säm Juhu, die ersten Sonnenstrahlen sind eicherung tliche Stand ort- und Ver müssen nun da! Statt in dunklen Hörsälen zu bindungsdat ein halbes Ja en hr lang aufb richterlichem sitzen, wäre es viel schöner etwas ewahrt und Beschluss d n ac h er In Polizei vorg halte von Te im Freien zu unternehmen. Laufen elegt werden lefonaten un sp . d ei E -M ch zum Beispiel, oder Radfahren. Wer ert. Trotzdem ails werden nicht gemeine ich, d an ge as sein Training dokumentieren und ht, wann un s es nieman d wo ich mit den etwas E-Mails aust wem telefon mit Freunden teilen möchte, kann ausche. Abge ie re oder se hen von mei natürlich. U das jetzt mit dem Smartphone nd denen au nen Freunden f Fa Freunde. Was cebook. Un machen. Runtastic speichert die d damit der der Gesetzg en eber nur mit gepeitscht h Route, die Geschwindigkeit, die at, ist für Dat Mühe durch en G kr o o ak gle+ schon en wie Face Zeit und sogar den Kalorienverlängst busin book und d es ie s lü as ckenlose Üb brauch der Aktivität. Die App ist usual.Vielleic erwachung ht wäre nem staatlic der Österre für iPhone, Android, Blackberry, h betrieben icher mit ei en sozialen Net gewesen. WindowsPhone erhältlich, ein zwerk einfa cher Dominik Bra ausführliches Review könnt ihr nd online lesen. (rabl)

Der 21 Jahre alte Jump ´n´Run-Klassiker für das SNES ist höllisch schwierig! Als Ritter Arthur liegt es an uns, die vom Dämonen Sardius entführte Prinzessin zu befreien. Auf dem Weg müssen sieben Levels voll mit Zombies, Geistern und Goblins durchlaufen werden. Schon zu Beginn explodiert der Bildschirm förmlich vor Gegnern. Dass Arthur nach nur einem Treffer seine Rüstung verliert und bereits nach einem zweiten das Zeitliche segnet, macht die Sache schwierig. Wer es dennoch bis zu Sardius schafft, ist noch nicht am Ziel: Stattdessen geht die Reise zurück an den Start. Erst beim zweiten Anlauf kann die Prinzessin auch wirklich gerettet werden. (dob)

© Capcom

© runtastic

RETRO: Super Ghouls ´n Ghosts

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© Charbel Akhras - flickr.com

Datenschutz und Privatsphäre im Internet Totale Überwachung

Zugang zum Internet ist unterschiedlich verteilt. Wenn vorhanden bietet er bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen für die Nutzer. Trotzdem warnt Konsumentenschützerin Daniela Zimmer vor einer neuen „digital gap“ zwischen denjenigen, die ihre Privatsphäre im Internet schützen und jenen, denen das dafür notwendige Wissen fehlt. Unser privacy guide gibt euch Tipps für das sichere Surfen. Datensparsamkeit und „Entrümpeln“ Viele Anwender füllen in Registrierungs-Formularen alle Felder aus, dabei sind oft nur wenige wirklich notwendig, um einen Dienst nutzen zu können. Hier ist weniger oft mehr. Im sozialen Netzwerk facebook sind vor allem Apps das größte Problem für die Privatsphäre.Viele Apps wurden einmal verwendet und haben trotzdem andauernden Zugriff auf eure Daten. Jede App kann unter Kontoeinstellungen/ Apps manuell entfernt werden.

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Verschiedene Anbieter Teilt eure Internetaktivitäten auf verschiedene Anbieter auf. Gerade Google ist hier ein NegativBeispiel.Alle Dienste aus einer Hand zu erhalten ist zwar sehr komfortabel, aber mehr Daten von euch bedeuten auch ein genaueres Bild eurer Interessen. Virtual Private Network (VPN) Ein VPN-Netzwerk bietet eine gewisse Anonymität im Internet. Nutzt ein User ein VPN-Netzwerk erhält er eine andere IP-Adresse, oftmals aus einem anderen Land. Alle Internetaktivitäten erfolgen nun mit der IP-Adresse des VPN-Anbieters, und nicht mehr mit derjenigen, die euch der Internetserviceprovider zugeteilt hat. Dies kann nützlich sein, um ein gesperrtes Video auf YouTube anzusehen oder unerkannt zu recherchieren. Auch in offenen WLAN-Netzwerken kann euch ein VPN vor Datenklau schützen. Anbieter für VPN-Netzwerke gibt es viele, fast alle sind kostenpflichtig. Simon Gruber


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Das Wandern ist des Spielers Lust © Sony Computer Entertainment

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“ Wir sind dem Ratschlag des Dichters Matthias Claudius digital gefolgt. Reiseticket - Journey ist im PlaystationStore für 12,99 Euro erhältlich

Ein Spiel zum Fühlen Das Entwicklerstudio thatgamecompany ist schon in der Vergangenheit durch seine ausgefallenen Spielkonzepte aufgefallen. In „Flower“ konnte man etwa den Wind kontrollieren und als zartes Lüftchen durch wunderschön animierte Landschaften streifen. In „Journey“ werden nun Spieler auf eine Reise durch die Wüste geschickt, die es in sich hat. Der Weg ist das Ziel Von Kopf bis Fuß in eine rote Robe gehüllt, erwacht die etwas eigenwillig wirkende Spielfigur inmitten einer scheinbar endlosen Wüstenlandschaft. Unterbrochen wird diese monotone Szenerie durch gigantische Monumente, die im Kontrast zur sterilen Umgebung nur noch beeindruckender wirken. In der Ferne schimmert eine geheimnisvolle Lichtquelle am Horizont: Dorthin soll die Reise gehen. Viel mehr Hinweise liefert das Spiel aber nicht.

Und das ist auch gut so: „Journey“ lädt dazu ein, eine beeindruckende Welt zu erkunden, ohne den Spieler dabei bevormundend an der Hand zu nehmen. Natürlich gibt es kleinere Logik-Rätsel und Hindernisse, den Kern der Erfahrung macht aber das kunstvolle Zusammenwirken von Sound, Grafik und Spielmechanik aus. Als Spieler versteht man in „Journey“ oft nicht, was denn da eigentlich gerade vor sich geht. Aber irgendwie fühlt man: Da passiert etwas ganz Großes. Stumme Weggefährten Ist man mit dem Playstation Network verbunden, trifft man immer wieder auf andere Spieler, mit denen man aber nicht direkt kommunizieren kann. Stumm staunend erlebt man so die faszinierende Welt gemeinsam. Vergessen wird diese Reise bestimmt niemand so schnell. Dominik Brand

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Erfreuliche Entspannung Kleinigkeiten in Uni-Nähe

Das Sommersemester hat begonnen und uns auch endlich, den lang ersehnten, Frühling mitgebracht. Gemütliches Parksitzen, kühles Bier trinken, Eis in allen Farben schlecken und die Sonne genießen inklusive. Doch was tun, wenn es das Wetter mal nicht so gut mit uns meint? Wir stellen euch ein paar Alternativen zum sommerlichen Faulenzen vor, die man in Uni-Nähe gut nützen kann: Kino:

In den eigenen vier Wänden trifft man oftmals auf Dinge, von denen man nichts (mehr) geahnt hat. Ob im Kleiderschrank oder im Kühlschrank, im eigenen Zimmer oder der Gemeinschaftsküche. Überraschungen sind dabei vorprogrammiert. Das muss jedoch nichts Schlechtes sein. Etwa ein altes Top, das man gerne wieder ausgräbt oder eine verschollene Zucchini, die das Mittagessen rettet. Und wer weiß, manchmal versteckt sich in den Untiefen eines Gefrierfaches vielleicht sogar ein leckeres Eis, das man vor Ewigkeiten mal gekauft hat. Bei diesen Temperaturen wäre das jedenfalls wünschenswert!

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Stefanie Jennel

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Votiv - Währinger Straße 12; 1090 Wien De France - Schottenring 5; 1010 Wien Top Kino - Rahlgasse 1; 1060 Wien Filmcasino - Margaretenstraße 78; 1050 Wien Künstlerhaus Kino - Akademiestraße 13; 1010 Wien Gartenbau Kino - Parkring 12; 1010 Wien © CraXplore flickr

Stefanie Jennel

Wenn uns der Wettergott Regen beschert – wieso nicht mal wieder ins Kino gehen und einen guten Film sehen? Einige Kinos in Uni-Nähe haben ihre ersten Vorstellungen schon am späten Nachmittag und zeigen hochwertige Filme mit anspruchsvollen Inhalten:


studentenleben Museum: Wie könnte man den Geist besser anregen, als mit dem Besuch eines der zahlreichen Museen Wiens. Ein paar Tipps, wo man dem in Uni-Nähe gut nachkommen kann, haben wir für euch hier:

Popcorner Where Sweet Dreams Come TruE

Die Schwestern Sanela und Emina Mandzuka haben einen neuen Stern am Süßigkeitenhimmel aufgehen lassen: Den Popcorner.

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Sigmund Freud Museum Berggasse 19; 1090 Wien Wien Museum Karlsplatz Karlsplatz; 1040 Wien Josephinum Währinger Straße 25; 1090 Wien Otto Wagner-Pavillon am Karlsplatz - Karlsplatz; 1040 Wien

© Popcorner

Beratung und Kostproben bei Popcornexperten

Café und Literatur: Im Kaffeehaus sitzen, das tut in Wien jeder, doch wo kann man sich gerade als Studierender gemütlich hinter Unterlagen oder Bücher verkriechen und es sich so richtig gemütlich machen? UNIMAG hat ein paar heiße Anlaufstellen gefunden: •

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Café Standard Margaretenstraße 63; 1050 Wien Edison - Alserstraße 9; 1080 Wien Lhotzkys Literaturbuffet Taborstraße 28; 1020 Wien

Carmen Fritz

Als ich gehört habe, dass es seit neuestem ein ganzes Geschäft gibt, das nur Popcorn verkauft, war für mich sofort klar, dass ich das genauer unter die Lupe nehmen musste. Also mache ich mich in die Naglergasse 3 auf und siehe da: ich entdecke ein kleines, aber feines Geschäft namens „Popcorner“. Was ich jedoch als erstes feststellen muss ist, dass hier „nur“ süßes Popcorn verkauft wird, dafür in unfassbar vielen Geschmacksrichtungen! „Wollen Sie vielleicht eine Kostprobe?“ Das hört sich gut an. Gesagt, getan und damit sind meine anfänglichen Zweifel schon verschwunden. Die Geschmacksbasis des Popcorns ist entweder „fruchtig“ oder „schokoladig“ und wird mit verschiedenen Zutaten, wie etwa Kokos oder Fruchtstücken kombiniert. Diese Mischungen tragen exotische Namen wie „Snow White“ oder „Love Me“. Emina erzählt, dass ihre Schwester acht Monate experimentiert habe, um die beste Methode der Geschmacksapplikation zu entwickeln. Das ist ihr gelungen, ich schlucke meine restliche Kostprobe und beschließe mir noch eine Packung „Love Me“-Popcorn mitzunehmen! Sabine Hahn

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studentenleben

„Du musst mich

Zwei deiner Freunde machen gerade ein Auslandssemester in zwei europäischen ihr dann alles machen könntet... Deine Vorstellungen kreisen dabei vage um auf dem roten Platz als neues Facebook-Profilbild nimmst. Aber kann das wirklich

© Elisabeth Minkow

Paris – der Klassiker

Anreise: Eine Woche vor Reiseantritt fliegt man ab rund 100 Euro.Von den beiden Flughäfen aus sind es nur 30 Minuten mit der RER bis ins Zentrum.Ab Salzburg auch mit dem TGV lohnenswert. Unterkunft: In der Stadt mit den offiziell meisten Touristen weltweit wimmelt es nur so von Hotels und Hostels.Ab 20 Euro/Nacht . Essen: Beliebt bei Einheimischen ist das Picknick, so dass die Supermärkte oft kleine handliche Portionen anbieten, z.B. auch Mini-Weinfläschchen mit Drehverschluss. Restaurants sind mittags günstiger als abends, ebenso wie die „formule“ (Menü), anstatt à la carte. In Belleville findet man authentische asiatische und nordafrikanische Küche. Sightseeing/Kultur: Eintritt frei in allen staatlichen Museen für Studenten unter 26! Gratiskonzerte im Musé d’Orsay von renomierten Musikern und Orchestern. In lockerer Atmosphäre Künstlern bei der Arbeit zuschauen in der 59 Rue Rivoli- so lautet

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die Adresse und der Name der freien Künstlervereinigung, deren Ateliers frei zugänglich sind-ein Hauch von ’68-er Kommune. Nachtleben: Nicht zu spät starten, die Bars schließen schon zwischen 2 und 3. Schlangestehen und lieb zum Türsteher sein ist obligatorisch (auch vor Bars). Musikalisch ist oft lateinamerikanisches zu hören. Im Sommer wird an der Seine Tango getanzt. ElektroFans sind im Rex-Club am besten aufgehoben. Shopping: Mekka für jeden Geldbeutel! Freepstar oder Episode sind angesagte Vintage-Läden mit moderaten Preisen. Low-budget auf dem marché d’Aligre. Designerläden sind im Paris-shopping-book verzeichnet, gratis an der Touristeninfo. Don’t miss: Die neue Nationalbibliothek – und zwar bei Sonnenuntergang. Der perfekte Startpunkt für einen Seine-Spaziergang stadteinwärts Richtung Notre Dame. Flirtfaktor: Blondinen und Männer mit einer Körpergröße über 1,80 kommen gut an.Auch in Paris. Anfängliche Versuche, mit euch Englisch zu sprechen, enden schnell mit Französisch. Nicht unbedingt ein Nachteil! Film: „Der letzte Tango von Paris“


studentenleben

unbedingt besuchen...!“

Metropolen: Paris und Moskau und du MUSST einfach zu Besuch kommen. Was irgendwelche Partys und die Frage ob du lieber ein Foto vor dem Eifelturm oder alles gewesen sein? Wir stellen vor:

Anreise: Für die Einreise benötigt man einVisum und um dieses zu bekommen, eine offizielle Einladung.Wer im Hotel wohnt, muss sich nur darum kümmern, da man beim Buchen auch gleich die Einladung bekommt.

© Sabine Hahn

Moskau – Fremd und geheimnisvoll

Unterkunft: Im Stadtinneren ist für einen Studenten budgettechnisch nicht wirklich etwas zu finden, es empfiehlt sich daher eher ein bisschen weiter draußen zu suchen. Nachteile gibt es dabei keine, da Moskau ein sehr gutes öffentliches Netz hat und alle 2-3 Minuten eine U-Bahn fährt. Essen: Auch im Zentrum gibt es bei genauerer Suche preiswerte und gute Restaurants. Ein guter Tipp: Das Mumu/Mymy bietet russische Gerichte zu Toppreisen. Sightseeing/Kultur: Die kunstvollen U-Bahnstationen, der Rote Platz, der Kreml, das Lenin-Mausoleum usw. Moskau hat einiges zu bieten.Auf alle Fälle auch im Gorkipark vorbeischauen! Wer am Abend nicht feiern gehen will, sollte unbedingt ein Ballett im Bolschoi-Theater anschauen. Nachtleben: Die Russen verstehen es zu feiern. Es gibt viele Clubs, in denen man keinen Eintritt zahlt und die Getränkepreise trotzdem erschwinglich sind. Empfehlenswert sind das „Crazy Daisy“ oder das „Papa’s Place“. Shoppen: Was das Shoppen betrifft, muss man leider sagen, dass Moskau relativ teuer ist, die internationalen Geschäfte sowieso, aber auch bei den nationalen muss man länger suchen.

Don’t Miss: Unbedingt auf den Izmailova Markt gehen. Dort gibt es wunderschöne russische Souvenirs. Flirtfaktor: Die schnelllebige Metropole ist für ihre Unberechenbarkeit bekannt- besonders nachts ist alles möglich.Verrückt ist es allemal, Hauptsache nicht zu ernst nehmen- das tun die Moskowiter auch nicht! Film: „Moskau glaubt den Tränen nicht“ Elisabeth Minkow & Sabine Hahn

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Sonnenanbeter oder Frühlingsmuffel

Unsere angehende Psychologin Martina Heidinger verrät dir dieses Monat welcher Frühlingstyp du bist.

1.

Wann beginnt dem Kalender nach der Frühling? Am 23. September, da wird es wieder kühler und dunkler. (1 Punkt) Laut meinem Kalender nach meinem Abschluss. (2 Punkte) 21. März, endlich! (3 Punkte)

4. a. b. c.

Wie sieht ein perfekter Frühlingstag für dich aus? Daheim bleiben und nichts tun. (1 Punkt) Frühling? Seit wann? (2 Punkte) Raus gehen und in der Sonne ein Eis essen. (3 Punkte)

2. Was denkst du dir, wenn du die Vöglein morgens zwitschern hörst? a. Blöde Vögel, wo ist meine Soft-Gun? (1 Punkt) b. Vögel? Wo? (2 Punkte) c. Die ersten Frühlingsboten, juhu! (3 Punkte)

6. a. b. c.

Jemand schenkt dir eine Primel auf der Uni. Was tust du damit? Ich schmeiß sie in den nächsten Mistkübel. (1 Punkt) Mir werden nur Hausübungen geschenkt. (2 Punkte) Ich bedanke mich und stelle sie daheim ins Wasser. (3 Punkte)

3. Die ersten Sonnenstrahlen kom men durch die Wolkendecke. Was machst du? a. Ich zieh die Vorhänge zu und ver kriech mich wieder im Bett. (1 Punkt) b. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass die Sonne weg war. (2 Punkte) c. Ich lauf sofort hinaus und tanke jede Menge Glückshormone. (3 Punkte)

7. a. b. c.

Ein süßes/süßer Mädel/Typ quatscht dich vor der Uni an. Wie reagierst du? Ich sag ihr/ihm sie/er soll es im Winter noch einmal versuchen. (1 Punkt) Die Einzigen, die mich ansprechen sind meine Dozenten, weil meine Hausarbeit überfällig ist. (2 Punkte) Ich freu mich. Meine Gefühle tanzen wie Schmetterlinge durch die Luft. (3 Punkte)

a. b. c.

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studentenleben 8. a. b. c.

Du hast ein Date mit der/dem Süßen von vorhin. Wohin geht ihr? Mir hört echt keiner zu. 1 Punkt Ein Date? Ich? Das ich nicht lache? 2 Punkte Wir gehen Bubble-Tea trinken und setzen uns in die Sonne. 3 Punkte

Typ A: 1 - 7 Punkte Absoluter Frühlingsmuffel

Typ B: 8 - 14 Punkte Student ohne Zeitgefühl

Typ C: 15 - 27 Punkte Sonnenanbeter zu 100%

Für dich gibt es nichts Schlimmeres als den Frühlingsbeginn. Am liebsten wäre dir, Frau Holle hätte 12 Monate im Jahr Hochsaison und der Himmel würde nie wieder blau werden. Eine dicke Wolkendecke hat für dich den gleichen Effekt wie eine Daunenjacke.

Du hast auf der Uni soviel zu tun, dass du den Wandel der Jahreszeiten gar nicht bemerkst. Deine Lehrenden drücken dir immer soviel Arbeit aufs Auge, dass dein Privatleben zu kurz kommt. Für dich gibt es nur die Uni.

Du bist froh, dass die Sonne an Kraft gewinnt und wieder scheint. Für dich gibt es nichts Schlimmeres als die dunkle, kalte Jahreszeit und die Tatsache, dass nichts blüht und gedeiht.

Verkriech dich am Besten in der hintersten Ecke deiner Wohnung!

Kauf dir einen JahreszeitenKalender damit du den Überblick behältst!

Geh raus und genieße die Wärme damit dein Serotoninspiegel steigt!


Rock-Idole wie Linkin Park und Metallica drücken sich von 8. 10. Juni beim Novarock die Klinke in die Hand. UNIMAG verlost 2x2 Festivalpässe!

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Der AndroidDock AS351 von Philips bietet Lautsprecher für dein Android Smartphone. Bei uns gibt es das begehrte Teil zu gewinnen!

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Ein Spotify Premium-Account verschafft dir einige Vorteile. So kannst du deine Musik in verbesserter Klangqualität, ohne Werbung, im Ausland, offline und sogar auf deinem Handy genießen. UNIMAG verlost 3 3-Monate Spotify Premium-Accounts. Zur Entspannung in den Osterferien gibt es bei uns 1x2 Eintrittskarten für dieTherme Loipersdorf zu gewinnen.

Kreisky, Texta und viele mehr singen am 25. und 26. Mai beimTomorrowFestival, initiiert von Global 2000, für den Ausstieg aus der Atom-Kraft. Bei uns gibt es 2x2 Festivalpässe zu gewinnen!

Impressum - Medieninhaber & Herausgeber: UNIMAG GmbH & Co OG, Diefenbachgasse 54/13, 1150 Wien; ‚UNIMAG – Das Magazin zu Studieren‘ erscheint monatlich und österreichweit mit einer Auflage von 75.000 Exemplaren. Web-Portal: www.unimag.at; Geschäftsführung: Dominik Jirout, Philipp Ossberger Inserats- und Kooperations-Kontakt: Philipp Ossberger 0664 234 19 70 oder ossberger@unimag.at / Informationen: partner.unimag.at, Leserkontakt: leserbrief@unimag.at Chefredakteur: Dominik Jirout; Textchefin: Elisabeth Minkow Bildchefin: Birgit Mühl; Grafik & Satz: Philipp Ossberger; Coverbild & Design: Michael Hinterseer, Redakteure dieser Ausgabe: Dominik Brand, Anne-Marie Darok, Lukas Fischnaller, Petra Fötsch, Carmen Fritz, Simon Gruber, Sabine Hahn, Martina Heidinger, Michael Hinterseer, Stefanie Jennel, Tanja Kling, Louisse Lässig, Michael Leitner, Birgit Mühl, Philipp Ossberger, Philipp Pinterits, Sabine Pusswald, Maria Rabl,Verena Sagmeister, Isabella Schranz, Christina Schügerl, Isolde Walcher, Stefan Weiss, Lena Widmann, Jutta Zegermacher u.v.a.m., die „nur“ mit Ideen unterstützen. Die abgedruckten Artikel geben manchmal, aber nicht immer, die Meinung der Herausgeber wieder. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten.

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Photo: ©istockphoto.com

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