Jahresbericht 2024

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2024 Jahresbericht

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Im engen Schulterschluss mit dem Kanton Wallis wurde die Strategie der FernUni Schweiz bis 2027 festgelegt. Das übergeordnete Ziel: die Transformation von einem akkreditierten universitären Institut zu einer akkreditierten kantonalen Universität.

Die FernUni Schweiz steht für ein individuelles, flexibles und ortsunabhängiges Studium, das höchste universitäre und internationale Standards erfüllt. Sie ermöglicht lebenslanges Lernen auf der Grundlage forschungsbasierter Lehre. Mit ihrer einzigartigen Ausrichtung wird die FernUni Schweiz künftig als kantonale Universität eine noch stärkere regionale Verankerung erhalten und gleichzeitig die nationale Hochschullandschaft bereichern. So trägt sie zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz bei.

Im Jahr 2024 wurden entscheidende Meilensteine erreicht – sowohl auf kantonaler als auch auf institutioneller Ebene. Der Grosse Rat des Kantons Wallis verabschiedete das Gesetz über die Förderung von Hochschulen und Forschung (FHFG), das unter anderem die Grundlage für ein spezifisches Gesetz zur Universität Wallis schafft. Im April setzte der Staatsrat eine Arbeitsgruppe «FernUni, Gesetz Universität Wallis» ein, in der die FernUni Schweiz aktiv und wegweisend mitwirkte. Bereits im Dezember konnte der Gesetzesentwurf fertiggestellt werden. Er soll 2025 in die Konsultation durch den Staatsrat übergehen.

Auch in den Bereichen Lehre, Forschung, Weiterbildung und Dienstleistungen hat die FernUni Schweiz 2024 beachtliche Fortschritte erzielt. Neue Projekte, Programme, Publikationen und die Etablierung weiterer Professuren stärken

ihre nationale und internationale Sichtbarkeit sowie ihre Reputation als führende Institution für Fernstudien. Im Jahr 2024 zählten 2’380 Studierende zur Grundausbildung der FernUni Schweiz – ein eindrucksvolles Zeichen für die stetig wachsende Attraktivität unseres Studienangebots. 403 Studierende schlossen im vergangenen Jahr ihr Studium erfolgreich ab und erhielten ihr wohlverdientes Diplom. Diese neue Rekordzahl belegt nicht nur die herausragende Qualität der Lehre, sondern auch die hohe Motivation unserer Studierenden.

Mehr als 500 engagierte Mitarbeitende – in Wissenschaft, Verwaltung und den Räten der FernUni Schweiz – haben mit grossem Einsatz dazu beigetragen, unsere Institution weiterzuentwickeln und ihre einzigartige Mission zu erfüllen. Als Wegbereiter für Bildungsgerechtigkeit bietet die FernUni Schweiz Menschen aller Lebenssituationen Zugang zu einem hochwertigen universitären Studium – unabhängig von ihrem Wohnort oder zeitlichen Verpflichtungen.

Unser herzlicher Dank gilt allen Mitarbeitenden, unseren Stifterinnen und Stiftern sowie dem Trägerkanton Wallis. Ihr Engagement und ihre Unterstützung machen es möglich die Vision einer kantonalen Universität, die ein hochwertiges Fernstudium für die gesamte Schweiz anbietet, zu verwirklichen. Dieses Projekt ist nicht nur für den Kanton Wallis, sondern auch für die Schweizer Bildungslandschaft von historischer Einmaligkeit. Gemeinsam blicken wir voller Zuversicht auf die kommenden Jahre, in denen wir entschlossen daran arbeiten, diesen bedeutenden Meilenstein in der Schweizer Hochschullandschaft zu setzen und die Herausforderungen einer modernen, gerechten und zukunftsorientierten Bildung zu meistern.

2024 war ein Jahr der konsequenten Weiterentwicklung und des strategischen Wachstums für die FernUni Schweiz. Getreu unserer Strategie 2027 haben wir zentrale Meilensteine erreicht und damit die Grundlage für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gelegt. Unser Engagement für einen innovativen, flexiblen und qualitativ hochwertigen universitären Hochschulbetrieb zeigt sich in zahlreichen Projekten und Entwicklungen, die das Jahr geprägt haben.

Mit der Lancierung des neuen Masterstudiengangs in Zeitgeschichte setzen wir unser Bestreben nach akademischer Exzellenz fort. Der unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Pitteloud eingeführte dreisprachige Studiengang bietet eine fundierte Ausbildung in Zeitgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und sensibilisiert die Studierenden für die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.

Im Bereich der Psychologie wurde ebenfalls ein bedeutender Fortschritt erzielt: Unsere Bachelor- und Masterstudiengänge wurden gezielt weiterentwickelt, um die Anforderungen des Bundesgesetzes über die Berufe im Bereich der Psychologie zu erfüllen und ermöglichen den Studierenden dadurch den Zugang zu postgradualen Weiterbildungen in Psychotherapie.

Eine neue Tradition haben wir mit der ersten Antrittsvorlesung von Prof. Dr. David Loeffler über «Fermats letzten Satz» eingeführt. Damit orientieren wir uns an etablierten akademischen Gepflogenheiten und bieten unseren neuen Professorinnen und Professoren eine öffentliche Plattform, um sich und ihre Forschung vorzustellen.

Um unsere Forschungsförderung weiter auszubauen, wurden zusätzlich im Campus Brig Informationsveranstaltungen zu Förderinstrumenten organisiert und reglementarische Grundlagen geschaffen, um die FernUni Schweiz als attraktive Gastinstitution für drittmittelgeförderte Forschende auf allen Karrierestufen zu positionieren. Darüber hinaus wird die Fakultät für Psychologie die nächste Konferenz der Schweizerischen Gesellschaft für Psychologie organisieren – ein bedeutender Schritt zur Stärkung der wissenschaftlichen Vernetzung und Sichtbarkeit der FernUni Schweiz.

Unsere Verankerung in der akademischen Gemeinschaft und der Gesellschaft wurde 2024 weiter gestärkt. Die neuen «Alumni City Tours» bringen Absolventinnen und Absolventen im Rahmen eines innovativen Networking-Events zusammen und die «KidsUni» bietet eine kreative Möglichkeit, junge Menschen an wissenschaftliche Themen heranzuführen. Dies zeigt, dass unsere Universität nicht nur für Studierende, sondern für die gesamte Gesellschaft einen Mehrwert schafft.

Auch innerhalb unserer Institution haben wir wichtige strukturelle Weichen gestellt. Auf Ebene des Rektorats trägt die Schaffung der neuen Stabsstelle Rektorat, ausgeführt durch Georges Klein, dazu bei, Hochschulentwicklung, -förderung und -politik noch gezielter voranzutreiben. Zudem intensivieren wir den internen Austausch zwischen Fakultäten und verschiedenen Diensten – ein entscheidender Faktor für die Stärkung der gesamtinstitutionellen Zusammenarbeit hinsichtlich der Weiterentwicklung vom akkreditierten universitären Institut hin zur kantonalen Universität.

Bei der Reakkreditierung als Universität haben wir ebenfalls grosse Fortschritte gemacht: Zwei entscheidende Reglemente – das Promotions- und das Fakultätsreglement – wurden in die Vernehmlassung geschickt. Diese neuen Reglemente wurden an den Standards von swissuniversities und den Reglementen anderer Schweizer Universitäten unter Berücksichtigung der strategischen Ausrichtung der FernUni Schweiz entwickelt. Des Weiteren wirkte die FernUni Schweiz in einer vom Staatsrat eingesetzten Arbeitsgruppe am Gesetzesentwurf für das Gesetz der Universität Wallis mit. Dies bringt uns unserem Ziel, die Anerkennung als kantonale Universität zu erreichen und die akademische Exzellenz weiter auszubauen, entscheidend näher.

Wir schärfen unser institutionelles Profil und intensivieren weiterhin unsere Netzwerkarbeit mit Institutionen und Organisationen der nationalen und internationalen Hochschullandschaft. Somit pflegen wir einen kontinuierlichen Austausch über aktuelle Entwicklungen und positionieren die FernUni Schweiz als komplementäre, innovative und erfolgreiche universitäre Institution im digitalen Hochschulbereich auf nationaler und internationaler Ebene.

Das Jahr 2024 hat eindrucksvoll gezeigt: Wir treiben unsere Entwicklung weiter, stärken die institutionelle Zusammenarbeit und bauen unser akademisches Netzwerk aus. Mit der Stärkung dieses Fundaments blicken wir zuversichtlich in die Zukunft – bereit, neue Herausforderungen anzunehmen und unsere Vision einer modernen, exzellenten und vernetzten Universität weiter zu verwirklichen. Unser besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden, Lehrenden, Studierenden und Partnern, die mit ihrem täglichen Engagement und ihrer Hingabe wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Stefan
Prof.

Die FernUni Schweiz in Zahlen

Die FernUni Schweiz ist ein nach dem HFKG akkreditiertes universitäres

Institut und bietet seit 1992 Fernstudiengänge an.

Ihre qualitativ hochwertigen Studienprogramme umfassen Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Weiterbildungsprogramme an den Fakultäten Recht, Wirtschaft, Mathematik und Informatik, Geschichte und Psychologie. Die universitären Studiengänge hinsichtlich gesellschaftlich relevanter Themen werden mithilfe innovativer digitaler Lehr- und Lerntechnologien durchgeführt. Als führende Einrichtung im Bereich der universitären Fernstudien in der Schweiz zählt das Institut rund 2’400 französisch-, deutsch- und englischsprachige Studierende, die dank der Flexibilität des Online-Unterrichts neben ihrem Beruf-, Sport- oder Familienleben ein wissenschaftliches Studium absolvieren können. Die FernUni Schweiz beschäftigt rund 500 Mitarbeitende, von denen mehr als 450 im Bereich der Lehre und der Forschung tätig sind.

Portrait der FernUni Schweiz

2 380

Studierende

500

Mitarbeitende

5

Fakultäten

14

Weiterbildungsprogramme

403

Absolventinnen und Absolventen im Jahr 2024

3

Standorte

9

BachelorStudiengänge

7

MasterStudiengänge

Die Studiengänge der FernUni Schweiz

Psychologie

• Bachelor

• Master

• Weiterbildungskurse

• CAS Recht

• Bachelor

• Master

• CAS

Geschichte

• Bachelor

• Master

• Weiterbildungskurse

Wirtschaft

• Bachelor

• Master

• CAS Mathematik und Informatik

• Bachelor

• Master

Wissenschaftlicher Beirat Stiftungsorgane

Akademischer Rat

Rektorat

Stabsstelle

Sekretariat

Akademische Dienste Lehre Forschung Zentrale Dienste

Ein­ und Austritte 2024

Fakultäten

Psychologie

Geschichte Recht Wirtschaft Mathematik und Informatik

Anzahl Mitarbeitende 188.4 Vollzeitäquivalente

Professoren/innen und Lehrbeauftragte 271

Postdocs, Assistierende und wissenschaftliche Mitarbeitende

Austrittsgründe

3 Pensionierungen

58 Befristete Arbeitsverträge

1 Todesfall

33 Sonstige

141

Eintritte

15 Verwaltung

15 Fakultät Geschichte

48 Fakultät Psychologie

36 Fakultät Recht

20 Fakultät Wirtschaft

7 Fakultät Mathematik und Informatik

95

Austritte

5 Verwaltung

7 Fakultät Geschichte

39 Fakultät Psychologie

27 Fakultät Recht

13 Fakultät Wirtschaft

4 Fakultät Mathematik und Informatik

Ernennungen 2024

Prof. Dr. Nicolas Rothen Rektor ad interim

Prof. Dr. Thomas Mettler

Ausserordentlicher

Professor der Mathematik und Studiengangsleiter

Bachelor Mathematik

Prof. Dr. Corinna Martarelli

Vizerektorin Lehre

Prof. Dr. Géraldine Coppin

Studiengangsleiterin

Prof. Dr. Andrea Samson

Studiengangsleiterin

Master Psychologie FR

Prof. Dr. Sabine Pitteloud

Studiengangsleiterin

Master in Geschichte DE/ FR/EN

Prof. Dr. Anthony Strittmatter

Studiengangsleiter

Prof. Dr. Nula Frei

Studiengangsleiterin

Bachelor und Master Recht DE 173

Bachelor Psychologie FR

Bachelor in Wirtschaft DE Vizerektor Forschung ad interim ab Januar 25

Strategie

Im Jahr 2024 veröffentlichte die FernUni Schweiz ihre «Strategie 2027», die mit Hilfe ihres Lehrkörpers und der verschiedenen Gremien der Institution entworfen wurde. Diese Strategie basiert auf einer Analyse der aktuellen Ambitionen und Leistungen der FernUni Schweiz und bildet die Grundlage für die Mehrjahresplanung und deren Umsetzung von 2023 bis 2027, insbesondere im Hinblick auf die Akkreditierung als Universität. Darüber hinaus hat sich die FernUni Schweiz die langfristigen Ziele gesetzt, 3 500 Studierende (inkl. Weiterbildungen) und eine Lehrkapazität durch eigenes hochqualifiziertes wissenschaftliches Personal von über 50% zu erreichen. Ihre Strategie umfasst sechs Hauptachsen, von denen hier einige Schlüsselelemente aufgeführt sind:

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Forschung

Die Fakultäten erhöhen die Anzahl bestqualifizierter eigener Professorinnen und Professoren, bauen Schwerpunkte in ihrer Forschung aus und messen sich an internationalen Standards. Dabei fördert die FernUni Schweiz die Einwerbung von Drittmitteln, Publikationen und Kooperationen mit ausgewählten Partnern für gemeinsame Projekte und Projektanträge. Dadurch wird die Profilbildung in der Forschung und Lehre verstärkt und die Sichtbarkeit in der Scientific Community erhöht.

Meilensteine 2025

• Einrichtung eines Lehrstuhls, der sich dem digitalen Lehren und Lernen widmet.

• Realisierung der Rahmenbedingungen für das Promotionsrecht.

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Internationalisierung

Bei der Internationalisierung liegt ein besonderer Fokus auf dem europäischen Hochschulraum. Ziele sind die Beteiligung an internationalen institutionellen Netzwerken und Kooperationen wie EADTU, die Förderung von Mobilität, internationale Abstützung von Forschung und Lehre, sowie den Ausbau der entsprechenden Kompetenzen im Hochschulmanagement.

Meilensteine 2025

• Integration der Gastforscherinnen und Gastforscher bei Forschungsaufenthalten an der FernUni Schweiz.

• Entwicklung eines Konzepts für virtuelle Mobilität, basierend auf der Gegenseitigkeit und der Qualität des Angebots der FernUni Schweiz sowie der gegenseitigen Anerkennung von Forschung und Lehre auf internationaler Ebene.

Hochschulmanagement

Die FernUni Schweiz verfügt über ein modernes Managementsystem, das es dem Rektorat ermöglicht, die strategische und institutionelle Verantwortung sowie die übergeordneten Entscheidungskompetenzen, die ihm aufgrund der gesetzlichen und reglementarischen Bestimmungen obliegen, vollumfänglich wahrzunehmen. Das Institut verfügt über ein starkes Netzwerk und investiert weiterhin in ein Universitätsmanagement, das seinem einzigartigen Bildungsauftrag und seinen Forschungsaktivitäten gerecht wird und die Interessengruppen konstruktiv einbindet.

Meilensteine 2024/2025

• Arbeitsgruppe «FernUni, Gesetz über die Universität Wallis».

• Einführung Fakultätsreglement.

• Erstellung eines Aktionsplans «Kommunikation und Marketing».

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Nachhaltigkeit

Die FernUni Schweiz leistet einen wichtigen, nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie Menschen einen Zugang zu universitärer Ausbildung ermöglicht, die ohne die Flexibilität eines Fernstudienangebots diese Möglichkeit nicht hätten. Zudem verpflichtet sie sich einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und der Nachhaltigkeit der Institution zu leisten, der in Einklang mit den 17 Zielen der UNO-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung steht. Lehre

Das Lehr- und Lernmodell der FernUni Schweiz zeichnet sich durch einen Blended Learning-Ansatz, einer Kombination von asynchronem und synchronem Lernen, aus: Die Studierenden verfügen über eine sehr grosse Flexibilität bei der Organisation ihrer Studien- und Lernzeiten und profitieren gleichzeitig von einer hohen Qualität der forschungsbasierten Lehre auf universitärem Niveau. Die Studien- und Weiterbildungsangebote werden regelmässig einer Evaluation unterzogen.

3

Dienstleistung

Die FernUni Schweiz bietet aufgrund ihrer wissenschaftlichen und methodischen Kompetenzen passgenaue Dienstleistungen für Dritte an und schafft somit Mehrwerte für die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Meilenstein 2024

• Ein Konzept für die Qualitätssicherung in der Lehre ist erstellt. Evaluationsinstrumente für die Studiengänge sind entwickelt.

Meilenstein 2026

• Konzept Integration der Nachhaltigkeit in das Angebot.

Meilenstein 2025

• Erarbeitung des Konzepts «Alumni» zur Stärkung der Verbindung und Identifikation der Absolventinnen und Absolventen mit der FernUni Schweiz, speziell ausgerichtet auf das Fernstudium.

Neue Stelle als Experte für Hochschulentwicklung, ­förderung und ­politik

Die FernUni Schweiz hat Anfang 2024 einen Experten für Hochschulentwicklung, -förderung und -politik innerhalb des Rektorats angestellt. Georges Klein, der über eine zehnjährige Erfahrung beim Schweizerischen Nationalfonds verfügt, bringt einen strategischen Blick und eine langfristige Vision für die Entwicklung der Institution mit. Eine der langfristigen Aufgaben dieser Stelle besteht darin, Möglichkeiten für eine kohärente Entwicklung des Angebots der FernUni Schweiz vorzuschlagen.

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Entdecken Sie unsere Strategie 2027

02 Schwerpunkte

Erfahren Sie mehr über die Highlights der FernUni Schweiz im Jahr 2024

Spezialisierung der deutschsprachigen Bachelor­ und Master­Studiengänge in Psychologie

Unsere deutschsprachigen Bachelor- und Master-Studiengänge in Psychologie entwickeln sich in den Bereichen Klinische Psychologie und Psychopathologie weiter. Ab dem Herbstsemester 2024 konnten die Studierenden verschiedene Module wählen, die sich auf diese Themen spezialisiert haben. Damit erfüllt die FernUni Schweiz die inhaltlichen Anforderungen an die Psychopathologie gemäss dem Bundesgesetz über die Berufe in der Psychologie (PsyG) und ermöglicht ihren Studierenden die Zulassung zu postgradualen Weiterbildungen in der Psychotherapie. Die französischsprachigen Bachelor- und Master-Studiengänge in Psychologie erfüllen diese Anforderungen bereits.

Gesetz über

die Universität Wallis

Insbesondere im Hinblick auf die geplante Totalrevision des Gesetzes über die universitäre Bildung und Forschung und das strategische Ziel der FernUni Schweiz, im Jahr 2027 eine kantonale Universität zu werden, hat der Staatsrat an seiner Sitzung vom 10. April 2024 beschlossen, eine Arbeitsgruppe betreffend dem «Gesetz über die Universität Wallis/FernUni Schweiz» zu bilden. Diese Arbeitsgruppe hat zudem den Auftrag, dem Staatsrat den Entwurf eines spezifischen Gesetzes über die Universität Wallis vorzuschlagen, die Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetz vorzubereiten und die verschiedenen Arbeiten zwischen der FernUni Schweiz, dem Staatsrat und dem Grossen Rat in einer möglichst kohärenten und sachgerechten Weise durchzuführen und zu koordinieren. Die Mitglieder, welche die FernUni Schweiz in dieser Arbeitsgruppe vertreten, sind: Stefan Bumann, Präsident des Stiftungsrats; Markus Cotti, Mitglied des Stiftungsrats; Prof. Dr. Nicolas Rothen, Rektor ad interim und Vizerektor Forschung sowie Stéphane Pannatier, Direktor Zentrale Dienste.

Die anderen Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: Yves Rey, Vorsteher der Dienststelle für Hochschulen und Präsident der Arbeitsgruppe; Hélène Gapany-Savioz, Adjunktin der Dienststelle für Hochschulen; Céline Aubry-Héritier, Juristin bei der Dienststelle für Verwaltung und Rechtsangelegenheiten der Ausbildung sowie Prof. Dr. Yves Flückiger, externer Experte, scheidender Rektor der Universität Genf und ehemaliger Präsident von swissuniversities. Der Vorentwurf des Vernehmlassungsgesetzes wurde dem Staatsrat im November vorgelegt. Der Revisionsentwurf wird anschliessend dem Grossen Rat unterbreitet.

Alumni City Tours

Der Dienst «Dienstleistungen und Alumni» ist unter anderem für die Entwicklung von Angeboten für die Alumni der FernUni Schweiz zuständig. Ein Highlight im Sommer 2024 war die Organisation der neuen «Alumni City Tours»: Networking-Events, bei dem Absolventinnen und Absolventen der FernUni Schweiz eine Stadtführung für andere Alumni und Studierende der FernUni Schweiz organisieren.

Unsere Alumni Events

Start des Master­Studiengangs Zeitgeschichte

Die FernUni Schweiz startete im Herbst 2024 den Master-Studiengang Zeitgeschichte unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Pitteloud. Der neue Studiengang bietet eine fundierte Ausbildung in Zeitgeschichte (19. und 20. Jahrhundert) und sensibilisiert die Studierenden für die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Der dreisprachige Studiengang ist individuell anpassbar: Die Studierenden können technische oder reflexive Module im Selbststudium wählen, Praktika absolvieren und zu wissenschaftlichen Veranstaltungen beitragen. Der erste Durchgang ist mit 10 eingeschriebenen Studierenden ein grosser Erfolg.

Rekord Absolventinnen und Absolventen

Am 7. September 2024 feierte die FernUni Schweiz ihre 403 Absolventinnen und Absolventen bei einer Diplomfeier in der Simplonhalle in Brig. Mit dabei war auch Céline Dessimoz, 2. Vizepräsidentin des Grossen Rates des Kantons Wallis. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen aller Studien- und Weiterbildungsgänge war dabei mit 403 so hoch wie nie zuvor. Die FernUni Schweiz zählte im September 2024 knapp 2’400 Studierende, davon 629 Neueinschreibungen für das Herbstsemester (561 für Bachelor und Master, 40 für Weiterbildungen und 28 für das Programm «Zulassungsprogramm 25+»).

Antrittsvorlesungen

Am 5. Dezember 2024 fand die erste Antrittsvorlesung der FernUni Schweiz statt. Der Mathematikprofessor Dr. David Loeffler präsentierte das Erbe von Fermats letztem Satz, dessen Beweis fast 350 Jahre Forschung erforderte. Die Antrittsvorlesungen sind öffentlich und bieten den neuen Professorinnen und Professoren der FernUni Schweiz die Gelegenheit, sich und ihre Forschungs- und Lehrtätigkeiten der internationalen Wissenschaftsgemeinde, den Medien, den Lehrteams, den Studierenden und allen Mitarbeitenden vorzustellen. Rund 110 Personen nahmen an der Veranstaltung vor Ort und online teil.

Uni60+: Die online

Im November 2023 startete die FernUni Schweiz das Pilot-Projekt «Uni60+». Bereits bei der Erstdurchführung haben über 600 Personen an den Webinaren und Veranstaltungen vor Ort teilgenommen und auch die regionalen Medien zeigten grosses Interesse und berichteten mehrfach über die Universität für Seniorinnen und Senioren der FernUni Schweiz. Die «Uni60+» mit Online-Vorlesungen aus Forschung und Praxis richtet sich an Menschen über 60 Jahre und fördert damit das lebenslange Lernen, macht Forschungsergebnisse für die Generation 60+ zugänglich und stärkt ihre digitale Teilhabe. Die «Uni60+» ist aufgrund ihres grossen Erfolgs zu einem festen Bestandteil des generationenübergreifenden Dienstleistungsangebots der FernUni Schweiz für die Öffentlichkeit geworden.

Die KinderUni

Nach dem Erfolg der deutschsprachigen «KinderUni», die 2022 lanciert wurde, hat die FernUni Schweiz in Zusammenarbeit mit der Mediathek Wallis in Sion ein französischsprachiges Programm ausgearbeitet. Die erste Veranstaltung im Oktober 2024 zum Thema «Kinder und Gewalt - verstehen und reagieren» war ein grosser Erfolg. Ziel der «KinderUni» ist es, Kindern und Jugendlichen einen spannenden Einblick in ein neues Thema zu geben, ihr Interesse und ihre Neugier zu wecken und sie mit einer universitären Bildungseinrichtung sowie der Arbeitsweise der Professorinnen und Professoren sowie den Forschenden vertraut zu machen. Die französischsprachige KinderUni findet in Zusammenarbeit mit der Mediathek Wallis in Sion statt.

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03 Forschung

Neue Professorin

Auf Empfehlung der Findungskommission und Bestätigung durch den Stiftungsratsausschuss hat das Rektorat Nula Katharina Frei per 1. Januar 2024 zur Assistenzprofessorin mit Tenure Track in der Fakultät Recht ernannt.

Prof. Dr. Nula Katharina Frei lehrt und forscht im Bereich schweizerisches Staats- und Verwaltungsrecht, insbesondere Migrationsrecht, Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsrecht sowie öffentlich-rechtlicher Datenschutz und neue Technologien. Prof. Dr. Nula Katharina Frei hat an den Universitäten Zürich, Bern und Lille, Politikwissenschaft (B.A.) und Rechtswissenschaften (MLaw) studiert und an der Universität Bern mit einer Arbeit zur Umsetzung völkerrechtlicher Vorgaben zum Opferschutz im Asylverfahren promoviert. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem «Brigitte Schnegg» Preis für Geschlechterforschung.

Vor ihrer Berufung an die FernUni Schweiz war Prof. Dr. Nula Katharina Frei Oberassistentin sowie Lehr- und Forschungsrätin an der Universität Freiburg i.Ue. und Lehrbeauftragte an der Universität Genf. Davor war sie Assistentin am Institut für öffentliches Recht der Universität Bern, am Zentrum für Migrationsrecht sowie am Schweizerischen Kompetenzzentrum für Menschenrechte. Sie hat Forschungsaufenthalte u.a. in Deutschland an der Universität Giessen und am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg sowie am King’s College in London absolviert.

Prof. Dr. Nula Katharina Frei Assistenzprofessorin in Recht Mehr erfahren

Unternehmen, Wirtschaftsverbände und Umweltmanagement in Westeuropa nach 1945

Sabine Pitteloud ist Assistenzprofessorin für Geschichte an der FernUni Schweiz und hat vom Schweizerischen Nationalfonds eine Finanzierung für das Projekt «Organised Business and Environmental Governance in Western Europe [1945–1995]» erhalten. Sie wird vier Jahre lang ein Forschungsteam leiten, das zum Ziel hat, die Reaktionen der umweltbelastenden Industrien auf Umweltforderungen und ­vorschriften zu beleuchten und deren Koordination auf politischer Ebene zu verstehen.

Prof. Dr. Sabine Pitteloud Assistenzprofessorin für Geschichte

Sabine Pitteloud ist seit Dezember 2023 Assistenzprofessorin für Zeitgeschichte an der FernUni Schweiz. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die politische Geschichte des Kapitalismus, wobei sie sich insbesondere mit der politischen Rolle multinationaler Unternehmen und deren Regulierung in der Schweiz und auf internationaler Ebene befasst. Sabine Pitteloud ist zudem Studiengangsleiterin für den im Herbst 2024 eingeführten Master-Studiengang in Zeitgeschichte.

Sabine Pitteloud, Sie leiten das vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Projekt «Organised Business and Environmental Governance in Western Europe [1945–1995]». Können Sie uns erklären, worum es dabei geht? Das Projekt hat zum Ziel, die Reaktionen der europäischen Unternehmen und ihrer Arbeitgeberverbände auf die aufkommenden Umweltfragen und den zunehmenden Regulierungsdruck zwischen 1945 und Mitte der 1990er-Jahre zu analysieren. Es stützt sich hauptsächlich auf die Archive deutscher, schweizerischer, britischer, französischer und italienischer Wirtschaftsdachverbände, namentlich des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), des Schweizerischen Handels- und Industrievereins (SHIV), der Confederation of British Industry (CBI), des Conseil National du Patronat Français (CNPF) und der Confindustria. Diese Verbände umfassten regionale Handelskammern und Wirtschafts- und Branchenverbände sowie einzelne Unternehmen.

Im Kern wollen wir mit dem Projekt beleuchten, welche Strategien die umweltbelastenden Industrien einsetzten, um die Grenzen der Regulierung zu beeinflussen und Konzepte der Umweltgovernance, wie das Verursacherprinzip, zu definieren. Weiter wollen wir das koordinierte politische Vorgehen von konkurrierenden Unternehmen und der Industrie mit potenziell divergierenden Interessen verstehen. Zudem untersucht das Projekt, welche Verbindungen die Arbeitgeberkreise zu den in den 1970er-Jahren neu geschaffenen Umweltministerien/-agenturen entwickelten.

Welchen Vorteil hat es, dieses Thema aus historischer Sicht anzugehen?

Es ist äusserst schwierig, die Strategien zur Einflussnahme der Unternehmen für den aktuellen Zeitraum zu dokumentieren, da sich diese über verschiedene Kanäle (persönliche Kontakte, Gutachten, Öffentlichkeitsarbeit) manifestieren und oft hinter den Kulissen stattfinden. In der Regel sind nur die offiziellen Stellungnahmen der Arbeitgeberverbände verfügbar. Aus solchen öffentlichen Quellen lassen sich aber die Meinungsverschiedenheiten der unterschiedlichen Wirtschaftsakteure nur sehr schwer erkennen. Mit dem Zugang zu den Archiven können wir diese Schwierigkeiten zum Teil umgehen, da wir Einblick in interne Quellen wie Korrespondenz, vertrauliche Berichte oder Sitzungsprotokolle erhalten. Auf diese Weise lassen sich die Spannungen innerhalb der Arbeitgeberschaft verstehen und die Vielfalt der Strategien zur Einflussnahme auf verschiedene Umweltgesetze dokumentieren.

«Im Kern wollen wir mit dem Projekt beleuchten, welche Strategien die umweltbelastenden Industrien einsetzten, um die Grenzen der Regulierung zu beeinflussen und Konzepte des Umweltmanagements zu definieren.»

Der globale Umgang mit Umweltproblemen wie CO2Emissionen oder Plastikmüll stellt uns vor grosse Herausforderungen. Ist das Projekt ein Spiegel dieser aktuellen Herausforderungen?

Die Öl-Lobby wurde in letzter Zeit im Zuge der internationalen Verhandlungen stark kritisiert. Es besteht ein klares öffentliches und demokratisches Interesse, die Verantwortung der Unternehmen zu verstehen, um die politische Trägheit erklären zu können. Dabei handelt es sich aber nur um die Spitze des Eisbergs. Wenn man sich ausschliesslich auf die gröbsten Verhinderungsstrategien konzentriert, verkennt man die Komplexität der politischen Prozesse, die hier am Werk sind. Ich bevorzuge für die Erfassung der Verbindungen zwischen Unternehmen und Behörden einen institutions- und beziehungsorientierten Ansatz. Dabei geht es vor allem darum, die durchlässigen Grenzen zwischen Wirtschaft und Politik zu diskutieren und die Machtasymmetrien in Bezug auf Finanzkraft oder Zugang zu Fachwissen zu dokumentieren. Öffentliche Verwaltungen sind keine «Black Boxes». Auch sie sind geprägt von Spannungen zwischen potenziell widersprüchlichen Zielen, zum Beispiel bei der Interessenabwägung zwischen Wirtschaftsförderung und Umweltschutz. Durch die Untersuchung verschiedener Länder konnten wir auch Fälle aufzeigen, in denen die Beziehungen zwischen Unternehmen und Behörden erfolgreich zur umweltpolitischen Regulierung beigetragen haben, und die Grundlagen für diesen Erfolg verstehen.

Wie ist das Projekt mit der FernUni Schweiz verbunden? Im Rahmen dieses Projekts und zusätzlich zu meiner Rolle als Principal Investigator wird ein dreiköpfiges Forschungsteam an der FernUni Schweiz arbeiten und dort seinen Beitrag zu verschiedenen wissenschaftlichen Veranstaltungen leisten. Das Projekt profitiert zudem von der Expertise eines internationalen wissenschaftlichen Komitees, das sich aus vier Professorinnen und Professoren zusammensetzt: Grace Ballor (Bocconi University), Mattias Näsman (Umea University), Neil Rollings (University of Glasgow) und Geoffrey Jones (Harvard Business School). Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts werden zudem direkt in meinen Unterricht im Master-Studiengang einfliessen, insbesondere in den Kurs über die Geschichte der Umweltverschmutzung und ihre Regulierung.

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Wenn einfache Fragestellungen hochkomplexe Antworten verlangen

Prof. Dr. David Loeffler von der Fakultät für Mathematik und Informatik beschäftigt sich intensiv mit der Zahlentheorie. Während dabei die Fragestellungen oft einfach sind, ist das Finden von Antworten und Lösungen umso komplexer. Für eines seiner Forschungsprojekte hat der Mathematik­Professor eine Subvention des renommierten Europäischen Forschungsrats erhalten.

Prof. Dr. David Loeffler

Ordentlicher Professor in Mathematik

Prof. Dr. David Loeffler ist seit 1. November 2023 ordentlicher Professor an der Fakultät Mathematik und Informatik der FernUni Schweiz. Der gebürtige Engländer verfügt über umfangreiche Erfahrung im Bereich Forschung und Lehre. Er ist auf Zahlentheorie, Darstellungstheorie und algebraische Geometrie spezialisiert. Er zählt zu den führenden Experten im Bereich der Theorie der Euler-Systeme – anspruchsvollen Werkzeugen, um mathematische Probleme anzugehen, die an der Schnittstelle zwischen Zahlentheorie und Geometrie liegen.

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«Es fasziniert mich, wie einfach die mathematischen Fragen, die wir uns stellen, sein können», erklärt Prof. Loeffler seine Leidenschaft für die Mathematik allgemein und die Zahlentheorie im Besonderen. Er ist seit Ende 2023 ordentlicher Professor an der FernUni Schweiz und hat sich vor allem als Experte für die Zahlentheorie einen grossen Namen gemacht. «Die Zahlentheorie gilt in gewisser Weise als der einfachste Bereich der Mathematik – zumindest, was die Art der zu untersuchenden Fragen angeht. Wir beschäftigen uns mit Fragestellungen, die Kinder haben, wenn sie mit Mathematik in Berührung kommen. Sie lernen etwa schnell, was Primzahlen sind, und stellen sich dann Fragen wie: Wie viele Primzahlen gibt es? oder Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Zahl eine Primzahl ist? Diese Fragen sind unglaublich leicht zu formulieren, aber erstaunlich schwer zu beantworten», so der Forscher. Obwohl seit Jahrtausenden darüber geforscht werde, sei bis heute viel ungelöst.

Ein zentraler Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Frage, unter welchen Bedingungen sich bestimmte Gleichungen lösen lassen, deren Ergebnisse ausschliesslich Ganzzahlen sein müssen. «Diese Herausforderung verleiht den Problemen nicht nur eine aussergewöhnliche Komplexität, sondern offenbart auch ihre faszinierende Struktur und eine besondere mathematische Ästhetik. Dieses Spannungsfeld zwischen Schwierigkeit und Eleganz macht die Arbeit in diesem Bereich besonders reizvoll», so der Professor.

Vom Europäischen Forschungsrat subventioniertes Projekt

Prof. Loeffler leitet aktuell ein grosses Forschungsprojekt mit der Bezeichnung «Shimura-Varietäten und die Birch-und-Swinnerton-Dyer-Vermutung», welches für den Zeitraum von 2022 bis 2026 eine Subvention vom Europäischen Forschungsrat erhielt. Förderungen dieser renommierten Institution gelten aufgrund der vielen Bewerbungen und der anspruchsvollen Kriterien als äusserst prestigeträchtig. Die Subvention, die sowohl die FernUni Schweiz als auch Warwick Universität zugutekommt, ermöglicht es ihm, mehr Zeit in seine Forschung zu investieren und zusätzlich drei Postdoktoranden anzustellen, um die Forschungsarbeit weiter voranzutreiben.

«Sobald eine Frage beantwortet ist, wirft man gewöhnlich zwei neue auf. Das ist für mich ein wesentlicher Teil der Faszination der Forschung.»

Das Projekt widmet sich der Weiterentwicklung mathematischer Methoden, insbesondere im Bereich der Zahlentheorie. Die Birch-und-Swinnterton-Dyer-Vermutung gehört zu den sieben ungelösten mathematischen Problemen, die 2000 als Millennium-Probleme bekannt wurden. In Bezug auf rationale Lösungen für elliptische Kurven wurden bereits grosse Fortschritte erzielt. Prof. Loeffler und sein Forschungsteam möchten mit einem neuen Ansatz weitere Fälle der Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer sowie anderer ähnlicher Vermutungen beweisen, die über die Durchbrüche der 1990er Jahre hinausgehen. Dafür werden Lösungen für bestimmte Gleichungen dritten Grades untersucht. «Während Gleichungen ersten und zweiten Grades relativ leicht zu lösen sind, befindet sich der

dritte Grad genau an der Grenze zwischen nicht zu einfach und nicht so schwer, um keinerlei Fortschritt erzielen zu können. Diese Balance stellt eine mathematische Herausforderung dar, die komplex genug ist, um tiefergehende Forschung zu betreiben, aber dennoch die Gewinnung konkreter Einblicke ermöglicht», so Prof. Loeffler.

Natürlich gibt es spezifische, konkrete mathematische Ziele, die innerhalb der Projektzeit erreicht werden. Besonders spannend findet Prof. Loeffler jedoch, dass es auch in den nächsten Jahrzehnten noch Forschung in diesem Bereich geben wird: «Sobald eine Frage beantwortet ist, wirft man gewöhnlich zwei neue auf. Das ist für mich ein wesentlicher Teil der Faszination der Forschung.»

Vorteile des Fernunterrichts an der FernUni Schweiz Es ist das erste Mal, dass Loeffler eine Professur an einem Institut hat, welche auf Fernunterricht basiert. Auch wenn der Einstieg anfangs herausfordernd war, so erkennt er vor allem die entscheidenden Vorteile des Online-Unterrichts und experimentiert mit Elementen, die ausschliesslich online möglich sind. Dazu gehört beispielsweise die Kombination verschiedener Lehrmethoden, das Ausprobieren von Berechnungen am Computer durch die Studierenden oder das Aufteilen der Lehrvideos in viele kleinere Einheiten. «Dies ermöglicht es den Studierenden, Inhalte in überschaubaren Portionen zu konsumieren, was besser mit ihrem täglichen Zeitplan vereinbar ist. Der Online-Unterricht ist nicht einfach ein Ersatz für den traditionellen Unterricht, sondern bereichert diesen und macht ihn in gewisser Weise sogar besser», so Loeffler. Pläne für die Zukunft Auch für die Zukunft hat der Professor einiges vor. «Heute werden immer häufiger Computer eingesetzt, um die Korrektheit logischer Argumente zu überprüfen – nicht nur, um Berechnungen zu kontrollieren, sondern auch, um die Logik zu überprüfen.

Ich bin intensiv in diesen Prozess eingebunden und möchte meine Forschung in den kommenden Jahren verstärkt in diese Richtung weiterentwickeln.» Als grossen Traum für die Zukunft der Mathematik sieht er die Lösung der Birch-und-Swinnerton-Dyer-Vermutung. «Dies ist so etwas wie der heilige Gral der mathematischen Forschung. Ich hoffe, dass die Forschung eines Tages zu einer Lösung dieses Problems führen kann.»

Internationalisierung der Forschung

Anerkannte Forschung zum E-Learning

Dank ihrer Forschung im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens ist die FernUni Schweiz international anerkannt. Das im September 2024 gestartete und zwei Jahre dauernde Projekt «Critical AI Literacy» unter der Leitung von EDUDL+ vereint die FernUni Schweiz und das Zentrum für pädagogische Innovation der Universität Cadi Ayyad in Marrakesch.

Mehr Informationen Forschung

Es besteht darin, eine innovative Ausbildung für Studierende über die sinnvolle, kritische und ethische Nutzung von Generativer Künstlicher Intelligenz (GKI) in ihrem Studium zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Dozierenden und Studierenden der FernUni Schweiz durchgeführt.

Finanzierung der Forschung

Im Jahr 2024 hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) die folgenden Projekte der FernUni Schweiz bewilligt:

Cooperation and Transitions under Uncertainty

Prof. Dr. Manuel Grieder, Fakultät Wirtschaft

Bewilligter Betrag: CHF 385 360

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Organised Business and Environmental Governance in Western Europe [1945-1995]

Prof. Dr. Sabine Pitteloud, Fakultät Geschichte

Bewilligter Betrag: CHF 822 169

Numerical Methods for Efficient Acoustic Metamaterial Design

Prof. Dr. Matthias Voigt

Bewilligter Betrag: CHF 250 126

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Weiteres Projekt

Projet Platform for Advanced Scientific Computing (PASC) des Rates der Eidgenössischen Technischen Hochschulen :

«XSES-FSI : towards eXtreme scale Semi­Structured discretizations for FluidStructure Interaction»

Dr. Patrick Zulian, Fakultät Mathematik und Informatik

Bewilligter Betrag: CHF 461 000

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04 Fakultäten

Fakultät Psychologie

Postdoktorand/innen, Assistent/innen, wissenschaftliches Personal

Fakultätskollegium

Professor/innen

Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex

Prof. Dr. Géraldine Coppin

Prof. Dr. Matthias Maalouli-Hartmann

Prof. Dr. Corinna Martarelli

Prof. Dr. Gaëlle Molinari

Prof. Dr. Thomas Reber

Prof. Dr. Nicolas Rothen

Prof. Dr. Andrea Samson

Studiengangsleiter/innen Bachelor

Prof. Dr. Géraldine Coppin (FR)

Prof. Dr. Thomas Reber (DE)

Studiengangsleiter/innen Master

Prof. Dr. Andrea Samson (FR)

Prof. Dr. Thomas Reber (DE)

Vertreter/innen der Lehrbeauftragten

Dr. Guillaume Fürst (FR)

Prof. Dr. Dario Cazzoli, ad interim (DE)

Vertreter/innen der Assistent/innen

MSc Anouk Papon (FR)

Dr. Maximilian Haas (DE)

Vertreter/innen der Studierenden Claire Bilat (FR)

bis Ende FS24: Michael Zarth (DE) ab HS24: Gisela Koller (DE)

Mitglied mit beratender Funktion

MSc Sophie Cottagnoud (Faculty Manager)

Lic. Phil. Rafaela Meyer (Faculty Manager)

MSc Anouk Papon (Faculty Manager)

Alles zur Forschung der Fakultät Psychologie

Fakultät Psychologie Alle Fakultäten *Externe Mandate inbegriffen

Studienangebote

• Bachelor en psychologie

• Master en psychologie

• Formation courte La nutrition au féminin

• Formation courte : Cycle menstruel et nutrition des sportives

• Formation courte : Cycle menstruel et nutrition en (péri-)ménopause

• Formation courte Cerveau et alimentation

• Formation courte Changer ses habitudes alimentaires

• Formation courte Émotions et alimentation

• Bachelor in Psychologie

• Master in Psychologie

• CAS Wirtschaftspsychologie – Neue Trends

• CAS Arbeitspsychologie – Gesundheit und Produktivität

1 179

Studierende (Zahlen bis zum 01.12.2024 für Bachelor- und Master-Studiengänge. Zahlen über das gesamte Jahr 2024 für Weiterbildungen).

936 Bachelor

187 Master

56 Weiterbildung

Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex

Fakultät Recht

Akademisches Personal in Zahlen*

Professor/innen

Lehrbeauftragte

Fakultät Geschichte

Postdoktorand/innen, Assistent/innen, wissenschaftliches Personal

Fakultätskollegium

Professor/innen

Prof. Dr. Marc Bors

Prof. Dr. Nicolas Bueno

Prof. Dr. Nula Katharina Frei

Prof. Dr. Thierry Godel

Prof. Dr. Arnaud Nussbaumer-Laghzaoui

Prof. Dr. Bruno Pasquier

Prof. Dr. Cathrine Konopatsch

Studiengangsleiter/innen Bachelor

Prof. Dr. Adriano Previtali (FR)

Prof. Dr. Nula Katharina Frei (DE)

Studiengangsleiter/innen Master

Prof. Dr. Adriano Previtali (FR)

Prof. Dr. Nula Katharina Frei (DE)

Vertreter/innen der Lehrbeauftragten

Dr. Emilie Praz (FR)

Dr. Stefan Keller (DE)

Vertreter/innen der Assistent/innen

MLaw Morgane Délèze (FR)

Dr. Daniel Pascal Wyss (DE)

Vertreter/innen der Studierenden

Luca Piantini (FR)

Urs Müller (DE)

Mitglied mit beratender Funktion

Lic. iur. Malin De Boni (Faculty Manager)

MLaw Morgane Délèze (Faculty Manager)

Fakultät Recht

*Externe Mandate inbegriffen Alle Fakultäten

Studienangebote

• Bachelor en droit

• Master en droit

• CAS en Protection des données – Entreprise et Administration

• CAS en Protection des données – Entreprise

• Bachelor in Recht

• Master in Recht

• CAS Datenschutz – Unternehmen und Verwaltung

• CAS Datenschutz – Unternehmen

Fakultätskollegium

Professor/innen

Prof. Dr. Sabine Pitteloud

Prof. Dr. Christina Späti

Studiengangsleiter/innen Bachelor

Prof. Dr. Matthieu Gillabert (FR)

Prof. Dr. Christina Späti (DE)

Studiengangsleiterin Master

Prof. Dr. Sabine Pitteloud (FR, DE, EN)

Vertreter/innen der Lehrbeauftragten

Dr. Magali Jenny (FR)

Prof. Dr. Bernhard Schär (DE)

Vertreter/innen der Assistent/innen

Dr. Aurore Müller (FR)

Dr. Florian Müller (DE)

Vertreter/innen der Studierenden Vakant (FR) Vakant (DE)

Mitglied mit beratender Funktion

Dr. Morgane Gay-Bianco (Faculty Manager)

Akademisches Personal in Zahlen*

Professor/innen

Lehrbeauftragte

Postdoktorand/innen, Assistent/innen, wissenschaftliches Personal

Fakultät Geschichte

*Externe Mandate inbegriffen Alle Fakultäten

Studienangebote

• Bachelor en histoire

• Master en histoire contemporaine

• Formation courte Langue française et littératures francophones

• Bachelor in Geschichte

• Master in Zeitgeschichte

• Weiterbildungskurs Schweiz und Kolonialismus

Studierende (Zahlen bis zum 01.12.2024 für Bachelor- und Master-Studiengänge. Zahlen über das gesamte Jahr 2024 für Weiterbildungen).

599 Bachelor 138 Master 61 Weiterbildung

Studierende (Zahlen bis zum 01.12.2024 für Bachelor- und Master-Studiengänge. Zahlen über das gesamte Jahr 2024 für Weiterbildungen).

77 Bachelor 10 Master 14 Weiterbildung

Prof. Dr. Christina Späti Dekanin
Prof. Dr. Bruno Pasquier Dekan

Fakultät

Wirtschaft

Akademisches Personal in Zahlen*

Professor/innen

Lehrbeauftragte

Fakultät Mathematik und Informatik

Postdoktorand/innen, Assistent/innen, wissenschaftliches Personal

Fakultätskollegium

Professor/innen

Prof. Dr. Manuel Grieder

Prof. Dr. Michael Kurschilgen

Prof. Dr. Anthony Strittmatter

Studiengangsleiter/innen Bachelor

Prof. Dr. Michael Kurschilgen (FR)

Prof. Dr. Anthony Strittmatter (DE)

Studiengangsleiter Master

Prof. Dr. Manuel Grieder (EN)

Vertreter/innen der Lehrbeauftragten

Prof. Dr. Cédric Tille (FR)

Vakant (DE)

Vertreter/innen der Assistent/innen

Dr. Jean-Christian Tisserand (FR)

Dr. Stefan Meyer (DE)

Vertreter/innen der Studierenden

Adeai Assis Mehmeti (FR)

Katrin Zinke (DE)

Mitglied mit beratender Funktion

MA Jean-Paul Droz (Faculty Manager)

Dipl.-Kff. Petra Köhler (Faculty Manager)

MA Felix Schlüter (Faculty Manager)

MSc Loris Schmid (Faculty Manager)

Wirtschaft

*Externe Mandate inbegriffen Alle Fakultäten

Studienangebote

• Bachelor en économie et management Bachelor in Wirtschaft

• Master in Economics, Business and Data Analytics

• CAS Scalable Agility

Professor/innen

Lehrbeauftragte

Fakultätskollegium

Professor/innen

Prof. Dr. David Belius

Prof. Dr. Rolf Krause

Prof. Dr. David Loeffler

Prof. Dr. Thomas Mettler

Prof. Dr. Matthias Voigt

Responsables de filière

Prof. Dr. Tomas Mettler (EN)

Vertreter/innen der Lehrbeauftragten

Prof. Dr. Helmut Harbrecht (EN)

Vertreter/innen der Assistent/innen

MSc Andrea Angino (EN)

Vertreter/innen der Studierenden Stéphane Billeter (EN)

Gastmitglied

Dr. Sébastien Marcel (Master in künstlicher Intelligenz)

Mitglied mit beratender Funktion

MSc Milène Fauquex (Faculty Manager)

Postdoktorand/innen, Assistent/innen, wissenschaftliches Personal

Studienangebote

• Bachelor in mathematics

• Master in künstlicher Intelligenz

(Zahlen bis zum 01.12.2024 für Bachelor- und Master-Studiengänge. Zahlen über das gesamte Jahr 2024 für Weiterbildungen).

Bachelor

Studierende (Zahlen bis zum

Prof. Dr. Rolf Krause Dekan
Prof. Dr. Renate Schubert Dekanin

Testimonial

Ich arbeite bei der Kantonspolizei Baselland im Schichtdienst und wollte mich beruflich gerne weiterentwickeln. Da ich bereits im rechtlichen Bereich tätig bin, fiel meine Wahl auf den Bachelor in Law.

Mir wurde jedoch bewusst, dass es unmöglich ist, das Studium an einer Präsenzuni mit dem Schichtdienst zu vereinbaren. So kam ich zur FernUni Schweiz, die mir ein Teilzeitstudium mit grösstmöglicher Flexibilität ermöglichte. Ich habe diesen Schritt nie bereut und nach dem Abschluss des Bachelor of Law direkt mit dem Master of Law weitergemacht.

Ich bin überzeugt vom Konzept der FernUni Schweiz. Die grosse Flexibilität beim Lernen, die Qualität des Unterrichts, die Fachkompetenz der Dozierenden sowie der berufliche Hintergrund und die Lebenserfahrung der Mitstudierenden waren für mich ausschlaggebend auch den Master of Law im Fernstudium zu machen.

Ein weiterer Punkt, der für die FernUni Schweiz sprach, war meine Familienplanung: ich wurde während meines Studiums Mutter und war zuversichtlich, dass ich das Studium, dank des Konzepts der FernUni Schweiz auch dann noch meistern konnte.

Mirjam Bürki

Absolventin Master Recht Polizistin

Lesen Sie den Erfahrungsbericht

Neue Vizerektorin Lehre

Seit dem 1. August 2024 ist Prof. Corinna Martarelli als Vizerektorin Lehre bei der FernUni Schweiz tätig. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Renate Schubert an. Was sind die Aufgaben, Ziele und Herausforderungen einer solchen Position? Ein Gespräch mit der neuen Vizerektorin Lehre.

Was sind die Aufgaben der Vizerektorin Lehre? Hauptsächlich beschäftige ich mich mit zentralen Aufgabenbereichen. In Zusammenarbeit mit den Akademischen Diensten und den Fakultäten sorgen wir dafür, dass die Lehrpläne aktuell sind und neue Studiengänge und Programme entwickelt werden, die den Bedürfnissen der Studierenden und den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Dies umfasst alle Lehrangebote auf Bachelor-, Master- und Doktorats-Stufe sowie das 25+ Zulassungsprogramm und Weiterbildungsangebote.

Es ist wichtig, moderne und effektive Lehrmethoden zu integrieren und stets auf dem neuesten Stand der pädagogischen Forschung zu bleiben. Entscheidungen zur Lehre und zum Lernen werden durch Daten und Forschung unterstützt, um die besten Ergebnisse für unsere Studierenden zu erzielen. Wir fördern Lernumgebungen, in denen Studierende aktiv einbezogen werden und lebenslange Lernfähigkeiten entwickeln. Durch Schulungen, Workshops und Mentoring sorgen wir auch dafür, dass unsere Lehrteams ihre (pädagogischen) Fähigkeiten kontinuierlich verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Bereitstellung von Beratungs- und Betreuungsangebote für Studierende, wobei wir auch auf Gender- und Vielfaltsthemen Rücksicht nehmen. Darüber hinaus pflegen wir die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen im In- und Ausland, insbesondere mit Universitäten und Fernhochschulen, um voneinander zu lernen und «Best Practices» auszutauschen.

Welche Herausforderungen sehen Sie für sich als Vizerektorin Lehre?

Wenn ich einige der Herausforderungen aufzählen müsste, würde ich sagen: Es muss gelingen, sich an neue Technologien anzupassen, ein hohes Qualitätsniveau angesichts der immer vielfältigeren Angebote aufrechtzuerhalten oder auch die Lehrteams zu unterstützen und zu motivieren.

Zentral herausfordernd für alle Hochschulen ist der Einfluss von künstlicher Intelligenz in der Bildung. Wir können nicht verhindern, dass KI-Tools wie ChatGPT Teil des Bildungsprozesses werden. Vielmehr müssen wir KI sinnvoll in unsere Curricula integrieren. Das bedeutet, dass wir lernen müssen, wie wir diese Technologien einsetzen, dass sie den Lernprozess bereichern und die Bildungsziele unterstützen, ohne den menschlichen Aspekt der Lehre zu vernachlässigen.

Was sind die Vorteile des Online ­ Lehrmodells der FernUni Schweiz?

Für Studierende, die Flexibilität und individuelle Lernmöglichkeiten suchen, bietet dieses Lehrmodell viele Vorteile, die es besonders attraktiv machen. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen die Flexibilität, die Ortsunabhängigkeit, das selbstbestimmte Lernen, die individuelle Betreuung sowie die Tatsache, dass Selbstdisziplin und Zeitmanagement gefördert werden.

«Für Studierende, die Flexibilität und individuelle Lernmöglichkeiten suchen, bietet dieses Lehrmodell viele Vorteile, die es besonders attraktiv machen.»

Prof. Dr. Corinna Martarelli

Ausserordentliche Professorin der Psychologie

Wenn Sie an Ihre Zeit als Studentin zurückdenken, wie hat sich die Lehre verändert?

Es hat sich einiges verändert. Früher beschränkten sich die Lehrmethoden oft auf traditionelle Vorlesungen und gedruckte Lehrbücher. Heute ermöglichen digitale Lernplattformen den Zugang zu interaktiven Materialien, Online-Vorlesungen und virtuellen Klassenzimmern. E-Learning-Tools und Apps bieten eine flexiblere und personalisierte Lernerfahrung.

Der Zugang zur Bildung hat sich auch verändert. Während Studierende früher vor Ort sein mussten, können sie heute unabhängig von ihrem Wohnort oder Zeitplan lernen. Auch der Austausch fand früher in physischen Räumen statt, heute geschieht vieles in virtuellen Räumen.

Trotz dieser Veränderungen bleiben einige Prinzipien konstant. Das Hauptziel der Lehre – Wissen zu vermitteln, kritisches Denken zu fördern und Fähigkeiten zu entwickeln – bleibt unverändert. Auch die Struktur der Lernumgebung durch Lehrpläne und Prüfungen ist weiterhin präsent. Motivation und Engagement von Studierenden und Lehrpersonen sowie die Zusammenarbeit und der Austausch bleiben zentral.

Diese Kontinuitäten zeigen, dass trotz technologischem und methodischem Fortschritt, die grundlegenden Prinzipien des Lernens und Lehrens stabil geblieben sind und neue Ansätze effektiv integriert werden können.

Prof. Dr. Corinna Martarelli wurde 2017 als Assistenzprofessorin mit Tenure Track bei der FernUni Schweiz engagiert und ist derzeit Ausserordentliche Professorin für Methoden und Statistik in Psychologie. Ihre «License thesis in Psychology» (2003) und ihr «Diploma thesis in Psychology» (2005) absolvierte sie an der Universität Lausanne. Anschliessend setzte sie ihr Studium mit einer Promotion an der Universität Bern mit dem Titel: «Toward a better understanding of pictorial recall and reality-fantasy distinctions: A developmental perspective» fort.

2019 erhielt Prof. Dr. Corinna Martarelli ein Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, um die Auswirkung von Virtual Reality auf Lernen und Gedächtnis bei kleinen Kindern (4–6-Jährigen) zu untersuchen. 2020 erhielt sie zusammen mit Trix Cacchione (PH FHNW) und Sebastian Tempelmann (PH Bern) ein Stipendium des Nationalen Forschungsprogramms «Digitale Transformation», um den Einsatz von Virtual Reality als Unterrichtsmedium in der Schule zu erforschen. Im Jahr 2021 wurde ihr gemeinsames Forschungsprojekt mit Wanja Wolff (Universität Konstanz) «Boredom and self-control as guiding signals for goal-directed behavior: A novel approach to the ego depletion effect» vom SNF und der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt. Prof. Dr. Corinna Martarelli ist zudem seit 2022 Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Statistik (SSS) und seit 2024 Mitglied der Ausserparlamentarischen Kommission für Statistik.

Lesen Sie das gesamte Interview

Das Wort von Prof. Dr. Renate Schubert

Im Sommer 2020 habe ich das Vizerektorat Lehre an der FernUni Schweiz von Professorin Isabelle Chab-loz übernommen. Das Vizerektorat Lehre erfuhr eine deutliche Aufwertung, indem es erstmals mit einem 40%-Pensum sowie mit einer Stabsstelle ausgestattet wurde, die Petra Köhler übernahm.

Die Zeit bis zum Sommer 2024 war durch enorm viel Aufbauarbeit gekennzeichnet. Es musste eine Lehrstrategie für die FernUni Schweiz geschrieben werden, die dem spezifischen Charakter unserer Hochschule zukunftsweisend gerecht wurde. Um sicherzustellen, dass diese Strategie institutionsweit überzeugt mitgetragen wird, wurde die Strategie in einem partizipativen Prozess und im Austausch mit allen relevanten Gruppen, von den Professorinnen und Professoren über die Lehrbeauftragten bis hin zu den Studierenden und Akademischen Diensten, entwickelt.

Zudem war ein internes Reglement für die Professorinnen und Professoren der FernUni Schweiz zu erstellen, das sicherstellt, dass unsere Professorenschaft hervorragende Forschungsbedingungen vorfindet und sich mit qualitativ hochstehender, auf ihrer Forschung basierenden Lehre einbringt.

Neue Templates für Verträge und Pflichtenhefte von externen Lehrbeauftragten und Assistierenden waren zu erstellen, um auch für die Leistungen dieser Personengruppen einen Rahmen zu schaffen, der den Weg unserer Institution in Richtung Universität ebnet.

Ein regelmässiges Berichtswesen für die Lehre in den verschiedenen Studiengängen und Fakultäten wurde eingeführt und es wurden regelmässige Treffen zwischen dem Vizerektorat Lehre und den Leitenden der verschiedenen Studiengänge organisiert – nicht zuletzt, um für Transparenz zu sorgen und durch Einbezug der verschiedenen Perspektiven von Studienprogrammen in unterschiedlichen Disziplinen und Sprachen für eine optimale Weiterentwicklung der Lehre an der FernUni Schweiz zu sorgen. Zu dieser Weiterentwicklung gehört dabei auch das Angebot neuer Weiterbildungsprogramme, für die klare Strukturen und Verantwortlichkeiten eingeführt wurden.

Ich freue mich, Corinna Martarelli ein «gut bestelltes Haus» übergeben zu können, in dem zweifellos noch die eine oder andere Herausforderung auf sie wartet. Ich bin mir sicher, dass die neue Vizerektorin Lehre diese Herausforderungen engagiert und mit Erfolg angehen wird.

Prof. Dr. Renate Schubert

Ordentliche Professorin

Ehemalige Vizerektorin Lehre

«Zu

dieser Weiterentwicklung gehört dabei auch das Angebot neuer Weiterbildungsprogramme, für die klare Strukturen und Verantwortlichkeiten eingeführt wurden.»

Studierendenstatistik

Verteilung in der Schweiz und im Ausland

Entwicklung der Studierendenzahlen seit 2008

Studierende ausserhalb der Schweiz 49%

Studierende aus der Deutschschweiz 36%

Studierende aus der Romandie 2%

Studierende aus der italienischen Schweiz

Anmerkung: Die Zahlen wurden am 1. Dezember 2024 erfasst. Teilnehmende an Weiterbildungen, die während des Jahres stattfinden, sind in diesen Schemata nicht vollständig vertreten. Weitere Einzelheiten zur Anzahl der Studierenden in der Weiterbildung finden Sie im entsprechenden Abschnitt auf S. 36-37 dieses Berichts.

Studierendenprofil

Weiterbildung

Die FernUni Schweiz ist die einzige Schweizer Institution, die akademische Weiterbildungen zu 100% online anbietet. Die Kurse richten sich an Berufstätige, die sich in den Bereichen Recht, Psychologie, Wirtschaft und Geschichte weiterbilden möchten. Sie basieren auf den neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen und sind in der heutigen Arbeitswelt sofort umsetzbar.

Studierende in Weiterbildungen im Jahr 2024

56 14 61 4 135

Flexibilität nach Mass

Die Teilnehmenden haben rund um die Uhr Zugang zu den Lernplattformen, so dass sie lernen können, wo und wann sie wollen. Auf diese Weise entwickeln sie Kompetenzen, die in Unternehmen gefragt sind. Dazu zählen Zeitmanagement, Selbstorganisation, digitale Gewandtheit und die Fähigkeit, produktiv und effizient aus der Ferne zu arbeiten. Die neuen Kurse sind darauf ausgerichtet, eine maximale Flexibilisierung zu erreichen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die für sie relevanten Module auszuwählen. Mit diesem Angebot beschreitet die FernUni Schweiz den Weg der Microcredentials und reagiert damit auf eine Nachfrage des Marktes: kürzere, zielgerichtete Weiterbildungen, die auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes zugeschnitten sind.

2024 gestartete Weiterbildungen

CAS «Arbeitspsychologie – Gesundheit und Produktivität»

Studierende insgesamt in 2024 +50%

mehr Studierende als im Jahr 2023

Weiterbildungen basierend auf wissenschaftlicher Forschung und anwendbar in der Arbeitswelt

Die FernUni Schweiz verbindet Innovation und akademischen Anspruch in all ihren Weiterbildungen. Diese ermöglichen den Erwerb hochspezialisierter und aktueller Kompetenzen zu komplexen und strategischen Themen für Unternehmen. Das «CAS Datenschutz» ist zum Beispiel eine Antwort auf die Notwendigkeit von Unternehmen, ihre Cybersicherheit zu erhöhen und persönliche Daten gemäss den geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu behandeln. Das «CAS WirtschaftspsychologieNeue Trends» hingegen erläutert die neuesten Trends in der Arbeitspsychologie. Die Kurse basieren auf den neuesten Forschungsergebnissen und werden von Expertinnen und Experten aus der Praxis geleitet.

Dr. Fabienne Marchand

Leiterin Dienst Weiterbildung und Direktorin Akademische Dienste ad interim

«Der spektakuläre Anstieg der Anmeldungen unserer Weiterbildungsangebote ist äusserst erfreulich. Die Flexibilität unseres Unterrichtsmodells ist ein entscheidender Faktor für Berufstätige. Unsere Weiterbildungen entsprechen sowohl inhaltlich als auch formal den aktuellen Bedürfnissen.»

Ziel dieses «CAS Arbeitspsychologie: Gesundheit und Produktivität» ist es, den Teilnehmenden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Gestaltung gesundheitsfördernder Arbeit zu vermitteln. Die Teilnehmenden erlernen, wie gesundheitsförderliche Massnahmen in der betrieblichen Arbeits- und Organisationsgestaltung implementiert werden und wie die bestehenden Arbeitsbedingungen analysiert und verbessert werden können. Nach der Teilnahme an dem Einführungsmodul können auch Personen ohne Bachelor-Abschluss zugelassen werden.

CAS « Wirtschaftspsychologie – Neue Trends »

Agile Unternehmensformen und sich schnell verändernde, dynamische Arbeitsbedingungen haben die gesamte Arbeitswelt erfasst. Insbesondere die Veränderungen, die durch die Digitalisierung 4.0 eingeführt wurden, können nur noch hinreichend mit den klassischen Modellen der Arbeits- und Organisationspsychologie gelöst werden. Dieses CAS zielt genau auf die neuen Bedürfnisse der heutigen Arbeitswelt ab. Nach der Teilnahme an dem Einführungsmodul können auch Personen ohne Bachelor-Abschluss zugelassen werden. Jedes Modul kann einzeln belegt werden.

CAS «Scalable Agility»

In einem globalisierten Markt haben nur diejenigen Unternehmen und Organisationen eine Überlebenschance, die den grundlegenden gesellschaftlichen und technologischen Wandel nicht scheuen, sondern sich schnellstmöglich an die neuen Rahmenbedingungen und Anforderungen anpassen. Dieses Programm ermöglicht es Ihnen, die agile Transformation auf Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation zu übertragen und gleichzeitig Ihr persönliches Projekt zu entwickeln. Für die erfolgreiche Umsetzung können Sie ein zusätzliches Coaching durch das Lehrerteam buchen.

Weiterbildungskurs «Schweiz und Kolonialismus»

In der heutigen komplexen und global vernetzten Gesellschaft stehen kulturelle Institutionen vor Herausforderungen. «Black Lives Matter», die Entfernung umstrittener Statuen und die Restitution geraubter Kulturgüter erfordern eine tiefgreifende Neubewertung unserer Vergangenheit. Dieser Weiterbildungskurs richtet sich vor allem an Fachleute aus dem Kulturbereich, aus Museen und an Geschichtslehrkräfte und ermöglicht einen sensiblen und professionellen Umgang mit diesen brisanten Themen, indem er die koloniale Vergangenheit in ihrer Ambivalenz und Vielschichtigkeit behandelt und deren Auswirkungen bis heute thematisiert.

Schwerpunkte 2024

Mehr als 400 Personen nahmen an dem kostenlosen Webinar «Ajuster la nutrition aux spécificités des athlètes féminines» über die Besonderheiten der Ernährung weiblicher Athleten teil, das im Rahmen des Kurzlehrgangs «La nutrition au féminin» (Ernährung für Frauen) veranstaltet wurde. Die Veranstaltung, die von Dr. Maaike Kruseman, einer Expertin für Diätetik und Sporternährung, geleitet wurde, erschloss ein völlig neues Publikum.

Alles über unsere Weiterbildungsangebote

Kaïros oder wie man

«zur richtigen Zeit» lernt

Seit 2023 setzt die FernUni Schweiz auf ihre neue institutionelle E-Learning­Strategie. Durch diesen Paradigmenwechsel spielen die digitalen Tools eine immer grössere Rolle. Im Jahr 2024 wurde die Lernplattform «Kaïros» im Testmodus eingeführt und konnte dank des kritischen Blicks und der gezielten Nutzung der Userinnen und User weiterentwickelt werden.

Ursprünglich war Kaïros als Unterstützung für die Entwicklung digitaler Kompetenzen gedacht. Die Plattform kann interne und externe Auffrischungskurse oder Kurse zum Selbststudium enthalten. Kaïros wurde unter Berücksichtigung der Forschung im Bereich der kognitiven Wissenschaften entwickelt und bietet der FernUni Schweiz ein intuitives, für den Fernunterricht geeignetes Tool. Aus der Einführung im Herbst 2024 gingen drei positive Ereignisse hervor:

• Das Rektorat der FernUni Schweiz hat die weitere Entwicklung im Dienste der Lehrteams und Studierenden gefördert.

• Studierende der FernUni Schweiz, der Universität Lausanne und der Westschweizer Hochschulen für Wirtschaft haben mehrere Kurse auf der Plattform absolviert.

• Die mit der Suche nach Sicherheitslücken beauftragten IT-Spezialisten, konnten keine grösseren technischen Probleme feststellen.

EDUDL+

Eine Einheit im Dienste von Innovation und pädagogischer Exzellenz

Das elfköpfige Team des Dienstes EDUDL+ ist für die Entwicklung der pädagogischen Qualität sowie für die Forschung und Entwicklung der virtuellen Lehre zuständig. Es befasst sich mit der Implementierung der institutionellen E-Learning-Strategie durch die Einführung innovativer Lern- und Lehrmittel und begleitet gleichzeitig den Aufbau digitaler Kompetenzen in den Lehrteams.

800

Studierende haben sich angemeldet

8 Kurse gehostet

82

Eine hervorragende Bewertung der Benutzerfreundlichkeit

Erste vielversprechende Ergebnisse (Stand: 15. Januar 2025) Und 2025? Im Jahr 2025 wird die Machbarkeitsprüfung für Kaïros beendet werden. Zentral bleiben die für das Lernen relevanten Weiterentwicklungen. Darüber hinaus werden kleinere von den IT-Spezialisten entdeckten Bedrohungen behoben, der Zugang zu bestehenden Kursen erweitert und neue Kurse (u. a. von der Fakultät Geschichte) integriert.

90k

beantwortete Fragen und es wurden keine technischen Probleme gemeldet

96%

der Befragten einer Umfrage würden Kaïros gerne in einem weiteren Kurs einsetzen

Ambroise Baillifard, Projektleiter EDUDL+

Kurzgefasst: Was ist Kaïros?

Eine Lernplattform basierend auf den kognitiven Wissenschaften. Ihr Ziel: wissenschaftliche Erkenntnisse zu nutzen, um das Lernen zu verbessern. Ein adaptiver Algorithmus nutzt beispielsweise die Kurven des Vergessens und die Verflechtung von Begriffen, um die Nachhaltigkeit und Effizienz des Erinnerns zu maximieren.

Warum wurde die Plattform so genannt?

Der Begriff «Kaïros» bezeichnet die ergriffene Gelegenheit bzw. den entscheidenden Moment, in dem eine Handlung ihre maximale Wirkung entfaltet. Dieser Fokus lenkt die Entwicklungen. Es geht nicht nur darum, die richtige Frage zur richtigen Zeit zu stellen, sondern auch darum, die Lernenden zur relevanten Ressource (Index, Lektüre, Feedback) zu führen, und zwar zu dem Zeitpunkt, der für die Verankerung von Wissen am besten geeignet ist.

Ist Kaïros die Zukunft des Fernstudiums?

Anstatt auf die Zukunft zu wetten, stützt sich Kaïros auf das, was uns die Vergangenheit an solidem Wissen gelehrt hat. Indem die Plattform auf Praktiken setzt, die sich in den unterschiedlichsten Kontexten als lernförderlich erwiesen haben, strebt sie weniger nach Innovation als nach Effizienz. Ausserdem unterstützen wir den Minimal-Computing-Ansatz, der den traditionellen EdTech-Ansätzen entgegengesetzt ist und darin besteht, so wenig Ressourcen wie möglich für die Nutzung digitaler Tools zu verwenden.

Ambroise Baillifard

Projektleiter EDUDL+

Entwicklung des Wissens durch die Teilnehmenden (y) in Bezug auf die Anzahl der beantworteten Fragen (x)

Finanzen

Bilanz 1/2

Erfolgsrechnung: Ertrag

Beiträge

Beiträge

Beiträge Kanton

Beiträge

Beiträge

Beiträge

Studiengebühren

Erfolgsrechnung: Aufwand und Ergebnis

Anhang zur Jahresrechnung 2024

Perioden­ und betriebsfremde Erfolge

Die periodenfremden Erträge beinhalten hauptsächlich eine Rückvergütung der Verwaltungskosten der Ausgleichskasse des Kantons Wallis.

Der betriebsfremde Ertrag war eine Rückverteilung einer CO2-Abgabe der Ausgleichskasse des Kantons Wallis und eine Zahlung der Versicherung betreffend Unwetterschaden.

Personal

• Anzahl Mitarbeiter in Personen: 500

• Anzahl Mitarbeiter in Vollzeitäquivalent: 188.4

Campus Brig

Die Schlussabrechnung des Campus wurde im Verlaufe des Jahres 2023 erstellt. Der effektive Gebäudewert ist in der Bilanz verbucht.

Der Kanton Wallis hat die Schlussabrechnung formell genehmigt. Mit der Gemeinde Brig-Glis ist der Baurechtsvertrags inzwischen fertiggestellt und unterschrieben worden. Der Stockwerkeigentumsvertrag wird im Jahr 2025 folgen. Die Schlusszahlung der Gemeindesubvention ist noch ausstehend und sollte ebenfalls im Jahr 2025 erfolgen.

Der Campus war per 01.12.2021 bezugsbereit. Deshalb wurde die Aktivierung bereits per Dezember 2021 vorgenommen und mit der Abschreibung begonnen.

Immobilien

Die 6’571’961.19 in der Bilanz setzen sich wie folgt zusammen:

• Campus: CHF 15’502’447.85

• Abzüglich Subventionen Campus: CHF 5’934’250.–

• Abzüglich WB Campus: CHF 2’996’236.66 (inklusive ausserordentliche Abschreibung von CHF 2’300’000.–)

Die Aufteilung der mobilen und immobilen Teile wurde per 31.12.2022 vorgenommen. Sämtliche mobilen Teile wurden im Rahmen einer ausserordentlichen Abschreibung sofort abgeschrieben (CHF 1’038’976.07 der insgesamt CHF 2’300’000.–).

Angaben über die Durchführung der Risikobeurteilung

Das interne Kontrollsystem existiert und wird gemäss Art. 728 Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard CHF 890’015.00 für die Aufstellung der Jahresrechnung nach den Vorgaben des Stiftungsrates durchgeführt.

Ereignisse nach Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag gab es keine wesentlichen Ereignisse, welche Einfluss auf das Geschäftsjahr 2024 hätten.

Eventualverbindlichkeiten

Die FernUni Schweiz hat Subventionen für den Campus erhalten, welche im Falle einer Weitervermietung oder eines Verkaufs des Gebäudes pro rata temporis zurückbezahlt werden müssten. Vom Bund wurde CHF 4’184’912.00 bezahlt, vom Kanton VS CHF 900’000.00.

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2024 der Stiftung «FernUni Schweiz», Brig-Glis

Bericht zur Prüfung der Jahresrechnung

Prüfungsurteil

Wir haben die Jahresrechnung der der Stiftung «FernUni Schweiz», Brig-Glis – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2024, der Erfolgsrechnung für das dann endende Jahr sowie dem Anhang geprüft.

Nach unserer Beurteilung entspricht die beigefügte Jahresrechnung mit einem Gewinn von CHF 486’552.88 und einem Eigenkapital von CHF 17 311 311.67 dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Standards zur Abschlussprüfung (SA-CH) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt «Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung» unseres Berichts weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als eine Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

Verantwortlichkeiten des Stiftungsrates für die Jahresrechnung Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen, die der Stiftungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Stiftungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Stiftungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu.

Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den SA-CH durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich gewürdigt, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.

«Eine weitergehende Beschreibung unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Jahresrechnung befindet sich auf der Webseite von EXPERTsuisse: http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefungrevisionsbericht. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Berichts.

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und PS-CH 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes Internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.

Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

28. Februar 2025

ALPINE REVISIONS AG

Dominik Martig Richard Stucky Zugelassener Revisionsexperte Zugelassener Revisionsexperte Leitender Revisor

Organe der Stiftung

Stiftungsrat

Stefan Bumann, Präsident*

Dipl.-Ing. ETH und ehemaliger Dienstchefder Dienststelle für Hochschulwesen des Kantons Wallis

Marcel Maurer, Vizepräsident*

Dipl.-Ing. ETH, ehemaliger Direktor der HES-SO Valais-Wallis, Standort Sitten, und ehemaliger Stadtpräsident von Sitten

Patrick Amoos* lic. phil. nat. Geologe Geschäftsführer OSPAG, Brig

Albert Bass*

Dipl. eidg. dipl. Buchhalter und Controller, Wirtschaftsprüfer TRAG Treuhand & Revisions AG, Naters

Andreas Biner Anwalt und Notar Biner / Julen, Advokatur und Notariat, Zermatt

Kuno Blum

Vorsteher Amt für Mittelund Hochschulen Kanton Schwyz

Markus Cotti*

Lic. oec. HSG und ehemaliger Regionaldirektor der Bank Linth

Simone Föllmi lic.oec.publ

Prof. Dr. Ing. Helmut Hoyer ehemaliger Rektor der FernUniversität in Hagen

Emmerich Stoffel

Leiter Learning Ecosystem, Swisscom

Evelyne Epiney Savioz Diplomierte Expertin für Finanzen und Controlling, Lehrbeauftragte FH

Dr. Teresa Valerie Mandl

Geschäftsführerin T.V.T swissconsult GmbH

Rektorat

Prof. Dr. Nicolas Rothen Rektor ad interim Vizerektor Forschung

Prof. Dr. Corinna Martarelli Vizerektorin Lehre

Dr. Damien Carron Direktor Akademische Dienste

Stéphane Pannatier Direktor Zentrale Dienste

Dr. Fabienne Marchand

Direktorin Akademische Dienste ad interim ab Sept. 24

Akademischer Rat

Prof. Dr. Nicolas Rothen Rektor ad interim und Präsident Akad. Rat

Stefan Bumann Stiftungsratspräsident

Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex Dekanin Fakultät Psychologie Ausserordentliche Professorin

Prof. Dr. Rolf Krause Dekan Fakultät Mathematik und Informatik Ordentlicher Professor

Prof. Dr. Bruno Pasquier Dekan Fakultät Recht

Ausserordentlicher Professor

Prof. Dr. Renate Schubert Dekanin Fakultät Wirtschaft

Prof. Dr. Christina Späti

Dekanin Fakultät Geschichte

Ordentliche Professorin

Prof. Dr. Thierry Godel

Assistenzprofessor Vertreter der Professor/innen FR

Prof. Dr. Matthias Voigt

Assistenzprofessor Vertreter der Professor/Innen DE

Dr. Jean Terrier

Vertreter der Lehrbeauftragten FR

Prof. Dr. Christiana Fountoulakis

Vertreterin der Lehrbeauftragten DE

Anouk Papon

Vertreterin der Assistierenden FR

Robin Schimmelpfennig

Vertreter der Assistierenden DE

Anca Ioana Iliuta und Luca Piantini

Vertreter/innen der Studierenden FR

Katrin Bretscher und Stefan Brülisauer

Vertreter/innen der Studierenden DE

Patrick Constantin

Leiter Dienst Personal

Vertreter der Leiter/innen adm. Dienste FR

Martin Zurbriggen

Leiter Finanzen

Vertreter der Leiter/innen adm. Dienste DE

Milène Fauquex

Faculty Manager

Vertreterin der Mitarbeitenden der administrativen Dienste FR

Petra Köhler­Sauer

Leiterin Faculty Services ad interim ab Sept. 24

Faculty Manager

Vertreterin der Mitarbeitenden der administrativen Dienste DE

Prof. Dr. Corinna Martarelli

Vizerektorin Lehre

Mitglied mit beratender Funktion

Dr. Damien Carron

Direktor Akademische Dienste Mitglied mit beratender Funktion

Stéphane Pannatier

Direktor Zentrale Dienste Mitglied mit beratender Funktion

Dr. Fabienne Marchand

Direktorin Akademische Dienste ad interim ab Sept. 24 Mitglied mit beratender Funktion

Dekaninnen und Dekane

Prof. Dr. Bruno Pasquier Dekan Fakultät Recht

Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex Dekanin Fakultät Psychologie

Prof. Dr. Renate Schubert Dekanin Fakultät Wirtschaft

Prof. Dr. Christina Späti Dekanin Fakultät Geschichte

Prof. Dr. Rolf Krause Dekan Fakultät Mathematik und Informatik

Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Gerhard Schmitt

Direktor Singapore-ETH Centre, emeritierter Professor der ETH Zürich

Prof. Dr. Jean­Loup Chappelet emeritierter Professor und ehemaliger Direktor der IDHEAP

Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer ehemaliger Rektor der FernUniversität in Hagen

Prof. Dr. Walter Perrig ehemaliger Vizerektor der FernUni Schweiz und der Universität Bern

Prof. Dr. Kurt Grünwald ehemaliger Direktor der FFHS

Dr. Mauro Dell’Ambrogio ehemaliger Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation

Serge Gaudin Direktor der Novelis

Rechtsgrundlage

Stiftungsurkunde vom 6. Juni 2005 / 8. November 2005 / 25. März 2008 / 26. März 2008 / 17. November 2010

Revisionsstelle

Alpine Group

* Mitglieder des Stiftungsratsausschuss

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Jahresbericht 2024 by unidistance - Issuu