Inside Sommerausgabe 2024

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INSIDE

SOMMERAUSGABE 2024

Die

Zeitschrift der FernUni Schweiz

6

Neugier kennt kein Alter!

12

Neuer Master-Studiengang in Zeitgeschichte

20 Virtual-RealityLehrmittel

28

Neue Ansätze für Bewertungsmethoden im digitalen Zeitalter

INHALTS VERZEICHNIS

11

Neuigkeiten der FernUni Schweiz

5

Aktivitäten der FernUni Schweiz

19

Interessantes aus der Forschung

27

Interessantes aus der Lehre

35

Unsere Studierenden

47

Unsere Mitarbeitenden

43

Öffentliche Anlässe und Events IMPRESSUM

Herausgeberin FernUni Schweiz

Bezug FernUni Schweiz – Schinerstrasse 18 – 3900 Brig 027 922 70 50 – admin@fernuni.ch – FernUni.ch

Redaktion Dienst Kommunikation & Marketing und weitere Personen

Grafik Tonic GmbH

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Die FernUni Schweiz ist auf Kurs . . .

Das nächste grosse Ziel der FernUni Schweiz ist die Akkreditierung als kantonale Universität im Jahr 2027. Neben der gezielten Erweiterung des spezifischen Studienangebots und dem stetigen Ausbau der Forschung, bedeutet dies in erster Linie auch eine konsequente Akademisierung der Institution. In dieser Hinsicht wurde kürzlich die Arbeit zu zwei kritischen Meilensteinen aufgenommen: der Erwerb des Promotionsrechts und der Ausbau zukunftsorientierter Strukturen im Hochschulmanagement auf Fakultätsebene.

Der Erwerb des Promotionsrechts wird es der FernUni Schweiz ermöglichen, eigenständig Doktoratstitel zu vergeben. Gegenwärtig sind Doktoratsabschlüsse an der FernUni Schweiz nur in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten möglich. Ein erster Schritt hinsichtlich des Erwerbs des Promotionsrechts ist die Verabschiedung eines Promotionsreglements. Damit sich die Doktorate der FernUni Schweiz an nationalen und internationalen Standards orientieren, braucht es ein Promotionsreglement, welches die Qualität der Doktoratsabschlüsse sicherstellt. Eine erste Version dieses Reglements liegt nun seit Kurzem vor. Die Professorinnen und Professoren der FernUni Schweiz haben nun die Gelegenheit, Rückmeldung zu geben, bevor das Reglement in die weitere Vernehmlassung der verschiedenen Gremien an der FernUni Schweiz und schliesslich des Kantons Wallis geht.

Der zweite kritische Meilenstein fokussiert insbesondere die Schaffung klarer Fakultätsstrukturen. Mit der Schaffung der entsprechenden Strukturen, soll unter anderem die akademische Selbstverwaltung sichergestellt werden. Auch hier braucht es ein Reglement, das insbesondere auf den Ebenen der Fakultäten die Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Rechte und Pflichten regelt. Eine erste Version des Fakultätsreglements wurde soeben fertig gestellt. Auch dieses Reglement wird den Professorinnen und Professoren der FernUni Schweiz vorgelegt, um Rückmeldung einzuholen, bevor das Reglement in die Vernehmlassung weitergeleitet wird.

Die Schaffung dieser beiden Regelwerke sind kritische Instrumente, welche für eine erfolgreiche Akkreditierung der FernUni Schweiz als kantonale Universität unerlässlich sind. Dabei gilt es zu beachten, dass die Verabschiedung neuer Instrumente zeitlich gut koordiniert wird, damit alle Gremien fristgerecht durchlaufen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die entsprechenden Strukturen gelebt werden und im kantonalen Universitätsgesetz Eingang finden, sobald die Dokumente zur Akkreditierung eingereicht werden müssen.

Dank dem unermüdlichen Einsatz aller Personen, die an der und für die FernUni Schweiz arbeiten, kann ich heute sagen, die FernUni Schweiz ist auf Kurs, was die Akkreditierung als kantonale Universität im Jahr 2027 betrifft.

Rektor a. i.

AKTIVITÄTEN DER FERNUNI SCHWEIZ

Neugier kennt kein Alter!

Das Projekt «Uni60+», welches vom Dienst «Dienstleistungen und Alumni» lanciert wurde, richtet sich an Menschen ab 60 Jahren und hat zum obersten Ziel, das lebenslange Lernen zu fördern, was zum Erhalt der geistigen Fitness beiträgt und das gesunde Altern unterstützt.

Inside blickt zurück und spricht mit Vanessa Hugo, Leiterin Dienst Dienstleistungen und Alumni, über die Umsetzung des Projekts.

Kann man Menschen der «Generationen 60+» für ein universitäres Angebot begeistern, welches hauptsächlich online stattfindet?

«Es war ein mutiger Schritt, ein Programm aus acht Online-Veranstaltungen und einem Vortrag vor Ort – also mehrheitlich online – für die Generationen 60+ anzubieten. Mit über 100 Teilnehmenden bei den ersten beiden Online-Vorträgen war der Start der Uni60+ sehr erfolgreich. Um den Teilnehmenden den Einstieg in die Online-Vorträge zu erleichtern, wurden im Vorfeld sechs technische Ateliers zur Unterstützung im Umgang mit «Zoom» angeboten und auch rege besucht. Zu unserer Freude konnten wir Referierende aus all unseren fünf Fakultäten und aus zwei zentralen Diensten (IT und EDUDL+) dafür gewinnen, Online-Vorträge zu unterschiedlichsten Themen zu halten.

Unser Fazit; ja, die «Generationen 60+» lassen sich sehr wohl für eine überwiegend online stattfindende SeniorenUni begeistern.»

Ab Oktober 2024 startet die «Uni60+» in die zweite Runde.

Vanessa Hugo

Leiterin Dienstleistungen und Alumni

Erfahren Sie mehr über die Uni60+

Mehr als 70 Personen waren Teil des Jahresauftaktevents 2024

Der erste und einzige physische Anlass im Jahr 2024 fand ebenfalls grossen Anklang. Es trafen sich über 70 Personen am Jahresauftaktevent der Uni60+ im Hochschulcampus in Brig.

Obwohl die Uni60+ hauptsächlich online stattfindet, wird bewusst die eine oder andere Veranstaltung vor Ort im Hochschulcampus in Brig organisiert. Wie der Anlass zum Jahresauftakt. Der Anlass zum Thema «Hello Goodbye: vom Anfang und Ende technischer Geräte» im Februar 2024 begeisterte über 70 Besucherinnen und Besucher. Die neuen Technologien wie ChatGPT, DAB+ oder Virtual-Reality-Brillen durchdringen zunehmend unseren Alltag und gleichzeitig sind wir mit einer Heerschar von Geräten konfrontiert, die scheinbar ausgedient haben. Ist das ein Phänomen des 21. Jahrhunderts oder so alt wie die Technikgeschichte selbst? Dr. Felix Wirth, Historiker und Leiter für Ausstellung und Vermittlung der Enter Technikwelt Solothurn, beleuchtete am Event die Lebenszyklen alltäglicher Geräte wie Radios, Telefone oder Computer. Dabei warf er einen Blick zurück auf die Anfänge neuer Technologien und lieferte im Anschluss konkrete Antworten darauf, wie heute mit veralteten Geräten umgegangen werden kann.

Entdecken Sie das Veranstaltungsprogramm der Uni60+

Dienstleistungen: FernUni Schweiz unterstützt

HES-SO Valais-Wallis mit ihrem Know-how

Am 28. November 2021 wurde die eidgenössische Volksinitiative «Für eine starke Pflege (Pflegeinitiative)» in einer Volksabstimmung angenommen. Ihr Ziel: gute Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal gewährleisten, genügend Personen ausbilden und diese im Beruf halten.

Im Rahmen der Umsetzung der Initiative passen der Staat Wallis und die HES-SO Valais-Wallis das Bachelor-Studium in Pflege an, um es als Teilzeitausbildung anzubieten. Das Ziel besteht darin, mehr Studierende anzuziehen, indem ihnen eine gewisse Flexibilität geboten wird, um neben dem Studium zu arbeiten oder sich um ihre Familie zu kümmern. Das BachelorDiplom wird dann in viereinhalb statt in drei Jahren wie beim Vollzeitstudium erworben. Dieses Format eignet sich insbesondere für Pflegehelferinnen und Pflegehelfer, die sich weiterbilden möchten, und gleicht dem Studienmodell der FernUni Schweiz.

Tatsächlich wandte sich die HES-SO Valais-Wallis für den Ausbau dieser Teilzeitausbildung an die FernUni Schweiz. Der Dienst Dienstleistungen und Alumni und der Dienst EDUDL+, begleiten die HES-SO Valais-Wallis bei diesem Übergang. EDUDL+ hat die Einführung aller von unserem universitären Institut angebotenen Studien begleitet, insbesondere den Übergang unserer neuen Lehrstrategie, die zu 100 % online stattfindet.

Es geht aber nicht darum, das Lehrmodell der FernUni Schweiz eins zu eins zu kopieren: «Wir sind es gewohnt, Ausbildungen von Grund auf zu entwickeln», sagt Alice Thurre, pädagogische Verantwortliche für dieses Projekt bei EDUDL+.

Alice Thurre

Wissenschaftliche Mitarbeiterin EDUDL+

«Die Herausforderung bei diesem Projekt besteht darin, einen bestehenden Studiengang mit all seinen Einschränkungen aufzugreifen und das Format zu ändern.»

So traf sich das Projektteam mit allen Modulverantwortlichen des Vollzeitstudiengangs, um gemeinsam über Lösungen zur Programmanpassung an das Teilzeitformat zu beratschlagen. Es mussten Fragen beantwortet werden wie:

«Muss diese Aktivität unbedingt in Präsenz stattfinden?»

«Wie kann die Arbeit im Seminarraum in eine Online-Einzelarbeit umgewandelt werden?»

«Welche Ressourcen müssen geschaffen werden, um dieses Wissen asynchron an die Studierenden weiterzugeben?»

Teilzeitpraktika: die Flexibilität der Studierenden mit den Anforderungen der Berufswelt in Einklang bringen

Für eine Ausbildung an einer Fachhochschule gelten andere Vorgaben als für ein universitäres Studium: Da die Ausrichtung angewandt ist, kann man sich nur schwer vorstellen, wie eine solche Ausbildung vollständig online möglich sein soll. So nehmen die Unternehmen die Vollzeitstudierenden normalerweise für Blockpraktika an fünf Tagen pro Woche auf.

Diese Modalität musste geändert werden, um dem Bedürfnis nach Flexibilität der Teilzeitstudierenden gerecht zu werden. «Es ist eine Herausforderung für die Institutionen: In manchen Pflegeeinrichtungen wechseln die Patientinnen und Patienten von Woche zu Woche und es wird für die Praktikantinnen und Praktikanten schwierig, ein und dieselbe Person über die gesamte Betreuungsdauer hinweg zu betreuen», erklärt Alice Thurre.

Um diese Problematik anzugehen, hat sich das Projektteam für zwei Lösungen entschieden: Zum einen wird die Fachhochschule den Fachleuten, die die Praktikantinnen und Praktikanten betreuen sollen, eine Schulung anbieten, um ihnen Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie die Studierenden und ihre besonderen Anforderungen an das Praktikum bestmöglich begleiten können.

Zum anderen wird die Organisation der Semester überarbeitet. So ist das erste Semester vollständig theoretisch, während die Semester gegen Ende des Studiums stärker auf Praktika und die Bachelor-Arbeit ausgerichtet sind.

«Alle Praktika beginnen auf jeden Fall mit drei Tagen vor Ort», erklärt Alice Thurre. «Wo immer dies möglich war, haben wir Praktikumswochen von ebenfalls zwei oder drei Tagen bevorzugt. Und Studierende, für die dies möglich ist und die dies wünschen, werden darüber hinaus ermutigt, je nach Verfügbarkeit längere oder zusammengefasste Praktika zu absolvieren.»

Synergien mit dem Vollzeitprogramm

Eine weitere Herausforderung des Projekts besteht darin, den neuen Teilzeitstudiengang mit dem Vollzeitstudiengang zu vereinbaren, der weiterhin Studierende anziehen soll. «Das Ziel besteht nicht darin, das Angebot zu verdoppeln; wenn es sich anbietet, werden die Teilzeitstudierenden an den Präsenzkursen der Studierenden im Vollzeitprogramm teilnehmen», sagt Alice Thurre.

Im Allgemeinen wird der theoretische Teil für die neuen Studierenden vor allem im Fernstudium absolviert, während sie für praktische Tätigkeiten oder Treffen mit Pflegefachkräften (Diskussionsrunden, Erfahrungsberichte usw.) mit ihren Mitstudierenden zusammenkommen.

Den Wandel begleiten

Für alle verantwortlichen Personen – sowohl Dozierende als auch Fachkräfte –, die Praktikantinnen und Praktikanten betreuen, stellt dieses Projekt eine bedeutende Veränderung dar. «Man muss den beteiligten Personen zuhören und auf ihre Bedürfnisse eingehen, erkennen, welche Ängste sie haben und was für sie von grundlegender Bedeutung ist. Gleichzeitig muss man sie auch dazu bringen, sich von ihren Gewohnheiten zu lösen und sich vorzustellen, etwas anders zu machen. Das ist eine grosse Herausforderung!», äussert sich Alice Thurre.

«Die Lehrteams haben seit Längerem Ideen, die sie im Vollzeitprogramm nie umsetzen konnten. Dieses Programm ist für sie wie ein kleines Labor, eine Gelegenheit, Neues auszuprobieren.» Zum Beispiel durch die Einrichtung eines Mentoring-Programms zwischen Studierenden verschiedener Jahrgänge oder durch das Angebot eines halbtägigen Debriefings zwischen den Studierenden am Ende jedes Praktikums. «Wir haben den Samen jedenfalls schon bei Lehrteams gepflanzt, die erst in einigen Jahren tätig werden. Das gibt ihnen Zeit zum Reflektieren», meint Alice Thurre abschliessend.

Vanessa Hugo Leiterin Dienst Dienstleistungen und Alumni

«Bei dieser Dienstleistung unterstützt die FernUni Schweiz die HES-SO Valais-Wallis während drei Jahren, einen Teilzeitstudiengang Bachelor of Science HES-SO Valais-Wallis in Pflege aufzubauen, durchzuführen und zu evaluieren. Mit ihrer Expertise trägt die FernUni Schweiz zur Erhöhung der Attraktivität und Flexibilisierung der Pflegeausbildung im Wallis bei. Damit leistet sie einen Beitrag zum Personalnachwuchs im Walliser und Schweizer Gesundheitssystem.

Ich freue mich, dass sich die FernUni Schweiz bei diesem wichtigen Projekt einbringen kann.»

NEUIGKEITEN DER FERNUNI SCHWEIZ

Ein neuer

Master-Studiengang in Zeitgeschichte

Die FernUni Schweiz lanciert zu Beginn des Herbstsemesters 2024 einen neuen Master-Studiengang in Zeitgeschichte. Das Studium verbindet vielfältige Themenbereiche des 19. bis 21. Jahrhunderts mit der Digitalisierung und deren Auswirkungen. Das universitäre Institut begrüsst im Zuge dessen eine neue Assistenzprofessorin in Geschichte, Prof. Dr. Sabine Pitteloud, die als Studiengangsleiterin fungieren wird.

Schwerpunkt e-History

Der neue Master-Studiengang bietet ein fundiertes universitäres Studium in Zeitgeschichte (19. und 20. Jahrhundert) und sensibilisiert Studierende mit seiner digitalen Ausrichtung für die Herausforderungen der e-History, also der Anwendung von IT-Techniken und -Tools im Bereich der Geschichtswissenschaften. Im Fokus stehen die Digitalisierung, ihre Auswirkungen und im Zusammenhang stehende Forschungsschwerpunkte. Gleichzeitig wirft der Studiengang einen kritischen Blick auf die damit zusammenhängenden Herausforderungen. Die technischen, digitalen und traditionellen Kompetenzen wie kritische Quellenanalyse, kritisches Lesen sowie Argumentieren und Schreiben sind fester Bestandteil des Studiums.

Der dreisprachige Master-Studiengang ist so konzipiert, dass die Studien- und Lernzeit flexibel gestaltet werden kann – alles eingebettet in einem klar definierten Rahmen mit vorgesehenen Fixpunkten. Er ermöglicht zudem, technische oder reflexive Module im Selbststudium zu wählen, Praktika zu absolvieren und einen Beitrag zu wissenschaftlichen Veranstaltungen zu leisten. Deutsch-, französisch- und englischsprachige Studierende absolvieren denselben Studiengang, aber die Studierenden können sich in der eigenen Sprache ausdrücken und werden in dieser Sprache beurteilt; diese Unterrichtsform bereitet die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen auf die beruflichen Realitäten in der Schweiz vor.

Die vertieften Themenbereiche stehen im Zusammenhang mit den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Der Studiengang umfasst zum Beispiel Module, die sich mit der Geschichte der Umweltverschmutzung und der politischen Geschichte von Minderheiten befassen.

Prof. Dr. Christina Späti

Dekanin der Fakultät Geschichte

«Es ist entscheidend, die Mechanismen der emotionalen Veränderung und ihre funktionalen Verbindungen zur psychischen Gesundheit zu verstehen. Sie tiefgreifend zu erforschen bedeutet, die Tür zu neuen Behandlungsmodellen zu öffnen, aber auch Wege zur Prävention und zur Verbreitung von Wissen über psychische Gesundheit zu finden.»

Erfahren Sie mehr über den neuen Master-Studiengang in Zeitgeschichte

Interview mit Prof. Dr. Sabine Pitteloud

Sie sind seit 2023 Assistenzprofessorin in Geschichte an der FernUni Schweiz und nun verantwortlich für den Master-Studiengang. Wie entstand dieser neue Studiengang? Dieser Master-Studiengang ist das Ergebnis eines mehrjährigen Prozesses, der bereits vor meiner Ankunft bei der FernUni Schweiz in Angriff genommen und mit einem wissenschaftlichen Komitee, das sich aus Expertinnen und Experten verschiedener Aspekte der digitalen Geschichte zusammensetzte, angestossen wurde. Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Dienst EDUDL+ der FernUni Schweiz entwickelt, das auf E-Learning-Tools und pädagogische Begleitung spezialisiert ist. Schliesslich haben wir das Glück, mit Dozierenden verschiedener Universitäten zusammenzuarbeiten, die jeweils ihr wertvolles Fachwissen in unseren Master-Studiengang einbringen. Ziel war es, einen Studiengang anzubieten, der sowohl für Geschichtsinteressierte reizvoll ist als auch für Personen, die praktische Fähigkeiten erwerben möchten, um sich beruflich weiterzuentwickeln.

Geschichte und digitale Technologien können auf den ersten Blick als Gegensätze erscheinen. Warum diese Ausrichtung? Ob es uns nun gefällt oder nicht, auch die Geschichtswissenschaften sind von den technologischen Entwicklungen betroffen. Dank der Digitalisierung können grosse Mengen an Text- und Bilddaten zusammengestellt und analysiert werden. Technologische Werkzeuge dienen auch für die Verbreitung der historischen Forschung; z. B. in Form von Videos, Podcasts oder kartografischen Visualisierungstechniken. Die historischen Quellen der Zukunft werden zudem de facto digital sein (sog. Digital Natives): E-Mails, Wordund PDF-Dokumente, Auszüge aus sozialen Netzwerken usw. Gleichzeitig verlieren die klassischen Kompetenzen von Historikerinnen und Historikern, wie z. B. Kontextualisierung und Quellenkritik, durch die Nutzung digitaler Quellen und Werkzeuge in keiner Weise an Relevanz.

Diese Praktiken werfen zudem neue ethische und praktische Fragen auf, wie z. B. den unterschiedlichen Zugang über die digitale Kluft, die Achtung des geistigen Eigentums und Open Science oder die Möglichkeit, die Quellen für zukünftige historische Forschungen zu bewahren.

Die FernUni Schweiz ist aufgrund ihres berufsbegleitenden Online-Lehrformats die perfekte Institution, um eine universitäre Ausbildung anzubieten, die sich mit diesen Herausforderungen befasst. Die FernUni Schweiz bringt zudem Studierende aus verschiedenen Kantonen und Nationalitäten zusammen, die ihre vielfältigen Berufserfahrungen einbringen, was die Diskussionen sehr bereichert.

Was ist das Ziel dieses Studienprogramms?

Das Ziel des Master-Studiengangs in Geschichte ist es, den Studierenden eine spannende universitäre Ausbildung in Zeitgeschichte zu bieten und sie auf das Berufsleben vorzubereiten, indem ihnen gefragte Kompetenzen wie hervorragende analytische Fähigkeiten oder der Umgang mit digitalen Tools vermittelt werden. Die Themen der Module zielen darauf ab, wichtige zeitgenössische Herausforderungen zu beleuchten. Mein Modul wird sich zum Beispiel mit der Geschichte der Umweltverschmutzung und ihrer Regulierung befassen. Wir werden uns mit den verschiedenen Arten von Quellen und Daten beschäftigen, mit denen die Diskussionen über Umweltvorschriften, Lobbying oder Greenwashing dokumentiert werden können, von traditionellen Papierquellen aus Regierungsarchiven bis hin zu vertraulichen Dokumenten, die von Whistleblowern online gestellt werden. Angesichts der Umweltzerstörung und des Klimawandels ist es entscheidend, die historischen Pfade zu verstehen, die uns in die heutige Situation gebracht haben, und auch die vorherrschenden Diskurse und Lösungsvorschläge anhand vergangener Erfahrungen kritisch zu hinterfragen.

Prof. Dr. Sabine Pitteloud

Die Akkreditierung 2027 –ein wichtiger Meilenstein, nicht aber der Endpunkt unserer Entwicklung

Die FernUni Schweiz setzt seit Anfang des Jahres 2024 zur Unterstützung des Rektorats einen Experten in Hochschulentwicklung, -förderung und -politik ein. Dr. Georges Klein, ein Mathematiker mit einem CAS in Forschungsmanagement, hat zehn Jahre lang auf strategischer und operativer Ebene beim Schweizerischen Nationalfonds gearbeitet. Er bringt den strategischen Weitblick und eine langfristige Vision für die Entwicklung unserer Institution mit.

Inside hat sich mit ihm unterhalten.

Dr. Georges Klein

Inhaber der Stabsstelle Rektorat und Experte in Hochschulentwicklung, -förderung und -politik

Herzlich willkommen, Georges! Sie kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt zur FernUni Schweiz, da wir auf die Akkreditierung als kantonale Universität hinarbeiten. Dieses Thema beschäftigt Sie sicherlich sehr?

Vielen Dank! Selbstverständlich ist die Akkreditierung im Jahr 2027 ein wichtiges Thema, das im Zentrum der aktuellen Strategie der FernUni Schweiz steht. Damit wir den bedeutenden Schritt vom universitären Institut zu einer Universität schaffen, müssen wir unter anderem unsere Institution stärken und unser Angebot weiter ausbauen – nicht vordergründig in Bezug auf die gelehrten Disziplinen, sondern auf die Abschlüsse, die erworben werden können. Unser Bestreben ist es insbesondere, eigenständig Doktortitel zu verleihen und damit das Studienangebot nach dem Bologna-System, das die drei Stufen Bachelor, Master und Doktorat umfasst, zu vervollständigen. Meine Aufgabe besteht darin, die FernUni Schweiz dabei zu unterstützen, heute die Weichen dafür zu stellen, dass wir 2027 diesen wichtigen Meilenstein erreichen können.

Abgesehen davon wurde ich nicht ausschliesslich engagiert, um zur Akkreditierung beizutragen. Sie stellt einen wichtigen Meilenstein dar, nicht aber den Endpunkt unserer Entwicklung. Morgen wird es darum gehen, das, was wir heute umsetzen, zu konsolidieren. Daher zählt es auch zu meinen Aufgaben, das Rektorat dabei zu unterstützen, die Entwicklungen der nächsten 10, 15 Jahre zu antizipieren – für eine zukunftsorientierte FernUni Schweiz.

Was sind die strategischen Herausforderungen für die FernUni Schweiz auf längere Sicht?

Insbesondere müssen wir bestimmen, welche Disziplinen vielversprechend sind oder gar neu entstehen, sich für den Fernunterricht eignen und eine kohärente Erweiterung unseres Angebots ermöglichen. Meine Aufgabe wird es sein, Möglichkeiten aufzuzeigen, aber keinesfalls, eine Richtung innerhalb der Disziplinen selbst vorzugeben. Die Professorinnen und Professoren verfügen in ihren Disziplinen über eine umfassende akademische Freiheit. Ich hoffe, dass ich zusammen mit ihnen neue Ausrichtungen finden kann.

Entscheidend ist nicht, mit den anderen Schweizer Hochschulen zu konkurrieren, sondern ergänzend ein attraktives vielseitiges universitäres Angebot zu entwickeln, das sich für das Fernstudienformat eignet. So können wir unseren einzigartigen Bildungsauftrag erfüllen, der darin besteht, ein qualitativ hochwertiges Studium anzubieten, das mit Beruf und Familie vereinbar ist und zu einem anerkannten Hochschulabschluss führt.

In der Tat besteht eines der grossen strategischen Ziele darin, die Positionierung der FernUni Schweiz in der Schweizer Hochschullandschaft zu stärken. Wie sehen Sie die Stellung unserer Institution unter den Schweizer Hochschulen? Wir werden sicherlich unsere Institution selbst, unsere eigene Identität und unsere Positionierung insbesondere in der Hochschulpolitik weiterentwickeln. Mir ist es sehr wichtig, dies in Synergie und auf Augenhöhe mit den anderen Institutionen zu tun. Denn die Forschung lebt von vielfältigen Perspektiven, vom internationalen und institutionsübergreifenden Austausch. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Vernetzung so wichtig ist, sowohl für jede einzelne Forscherin und jeden einzelnen Forscher als auch für die FernUni Schweiz als Ganzes. Unser Ziel ist es daher, unser Profil zu schärfen und gleichzeitig starke Beziehungen zu anderen Institutionen aufzubauen.

Das Networking wäre demnach eine der wesentlichsten Optimierungsmöglichkeiten für die FernUni Schweiz? Es stimmt, dass die FernUni Schweiz momentan noch wenig bekannt ist, selbst im akademischen Umfeld in der Schweiz. Es ist klar, dass wir unsere Sichtbarkeit und unser institutionelles Netzwerk weiter ausbauen müssen: Im Vergleich zu den meisten Hochschulen in der Schweiz ist die FernUni Schweiz noch recht jung.

Dennoch ist unser nationales und internationales Netzwerk nicht inexistent. Auf internationaler Ebene sind wir zum Beispiel Mitglied der EADTU (European Association of Distance Teaching Universities) und tauschen unsere Erfahrungen regelmässig mit anderen Fernuniversitäten aus. Mit diesen sind wir gut vernetzt.

Wir werden uns daher in einer ersten Phase auf die Vernetzungsmöglichkeiten in der Schweiz auf Hochschulebene und natürlich darüber hinaus konzentrieren, bevor wir unsere Bemühungen auf die internationale Ebene ausweiten. Gute Kontakte zwischen den verschiedenen Hochschulen ermöglichen es einerseits, bewährte Praktiken auszutauschen, vorausschauend zu handeln und zu einer kohärenten Hochschullandschaft in der Schweiz beizutragen, und andererseits, den jeweiligen Mehrwert jeder Hochschule für das akademische Umfeld der Schweiz zu schätzen.

Wie sehen Sie Ihre Rolle bei der FernUni Schweiz?

Meine Aufgabe ist es, die Entwicklung unserer Institution zu unterstützen und mit einem Blick von aussen zu helfen, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das bedeutet insbesondere, mich über die geltenden Standards auf dem Laufenden zu halten, die politische Ebene sorgfältig im Auge zu behalten, sowie das Potenzial und die Chancen, die sich aus der einzigartigen Mission der FernUni Schweiz ergeben, bestmöglich zu nutzen. Unser Ziel ist es, diese Mission unter hervorragenden Bedingungen zu erfüllen, indem wir ein qualitativ hochwertiges und sichtbares Angebot bereitstellen. Ich sehe mich als Vermittler in einer Scharnierfunktion, für die strategische und operative Entwicklung der Institution als Ganzes. Mein Bestreben ist es, im Dialog mit allen Interessengruppen zu arbeiten und auf der Grundlage meiner persönlichen Erfahrung in der Forschung und im Forschungsmanagement die Bedürfnisse jeder und jedes Einzelnen zu hören und im Kern zu verstehen.

Schliesslich hoffe ich, dass die FernUni Schweiz mit meiner Unterstützung vom Know-how etablierter Institutionen profitieren kann, sowohl inhaltlich als auch strukturell. Wir haben das Glück, dass wir eine agile und anpassungsfähige Institution geblieben sind. Bei unseren Konsolidierungsbemühungen wird es darum gehen, ein Gleichgewicht zwischen soliden Strukturen und Flexibilität zu finden.

Studieninhalte 5/6 Module

Weiterbildungsmodell Online

Abschluss «Certificate of Advanced Studies (CAS)

Start

Herbstsemester 2024

NEUE WEITERBILDUNGSKURS

Arbeit und Gesundheit

beeinflussen sich wechselseitig

Die Gesundheit ist ein zentrales Thema in unserer Gesellschaft, das sich durch alle Bereiche unseres Lebens zieht und natürlich auch am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle spielt. Die Gesundheit am Arbeitsplatz beeinflusst die Gesamtwirtschaft eines Landes und bleibt in einer sich verändernden Gesellschaft ein dynamisches Thema.

Das neu lancierte Certificate of Advanced Studies (CAS) «Wirtschaftspsychologie – Gesundheit» der FernUni Schweiz vermittelt den Teilnehmenden die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeit. Fokussiert werden die arbeitsbezogenen Gesundheitsprobleme wie Stresserleben, Burnout und muskuloskelettale Beschwerden (z. B. Nacken- und Rückenschmerzen). Zudem werden neben der Verbesserung der Arbeitsbedingungen die Erhöhung der Resilienz der Arbeitnehmenden und die Work-Domain-Balance (früher Work-LifeBalance) sowie eine Verbesserung der Arbeitssicherheit / Safety Culture thematisiert.

Prof. Dr. Achim Elfering Wissenschaftlicher Leiter des CAS

«Der CAS Wirtschaftspsychologie – Gesundheit legt den Schwerpunkt auf die langfristige Aufrechterhaltung guter Arbeitspraktiken, um eine gute psychische und physische Gesundheit zu erhalten. Dieser Kurs deckt, unter anderem, die aktuellen Themen Burnout und psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz ab. Das CAS behandelt auch präventive Methoden zur Erhaltung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz.»

Erfahren Sie mehr über Prof. Dr. Achim Elfering

Erfahren Sie mehr über das CAS Wirtschaftspsychologie – Gesundheit

NEUE WEITERBILDUNGSKURS

Es braucht eine tiefgreifende

Neubewertung unserer Vergangenheit

Kulturelle Institutionen stehen in der heutigen komplexen und global vernetzten Gesellschaft vor Herausforderungen. Black Lives Matter, die Entfernung umstrittener Statuen und die Restitution geraubter Kunstwerke erfordern eine tiefgreifende Neubewertung unserer Vergangenheit.

Der neue Weiterbildungskurs «Schweiz und Kolonialismus» ermöglicht einen sensiblen und professionellen Umgang mit diesen brisanten Themen, indem er die koloniale Vergangenheit in ihrer Ambivalenz und Vielschichtigkeit behandelt und deren Auswirkungen bis heute thematisiert. Der Weiterbildungskurs richtet sich in erster Linie an Kultur- und Medienschaffende sowie an Lehrpersonen. Er stärkt die Kompetenzen zur Wissensvermittlung, indem er die Teilnehmenden bei der Erarbeitung von Dokumenten begleitet, die kolonialhistorische Kontexte und deren Hinterlassenschaften hinterfragen.

Dauer 1 Woche

Online-Kurseinheiten Zwei

pen Weiterbildungsmodell Online

 Abschluss Bescheinigung

 Start 12. November 2024

Erfahren Sie mehr über den Weiterbildungskurs «Schweiz und Kolonialismus»

Dr. Linda Ratschiller Wissenschaftliche Leiterin des Weiterbildungskurses

«Der Weiterbildungskurs vertieft das Verständnis der Beziehungen zwischen der Schweiz und dem (Post-)Kolonialismus und fördert einen zeitgemässen Dialog, der den veränderten gesellschaftlichen Strukturen Rechnung trägt. Der erste Teil des Weiterbildungskurses vermittelt die theoretischen und konzeptuellen Grundlagen der Kolonialgeschichte der Schweiz während der zweite Teil der kollektiven Erarbeitung von Dokumenten und Hilfsmitteln zum Verständnis kolonialhistorischer Kontexte gewidmet ist. Durch eine Erweiterung ihres Geschichtsverständnisses können die Teilnehmenden zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart der Schweiz beitragen.

Statue von David de Pury (Neuchâtel): Umstrittenes Symbol der kolonialen Vergangenheit der Schweiz ©M. Gillabert

INTERESSANTES AUS DER FORSCHUNG

Virtual-Reality-Lehrmittel für den naturwissenschaftlichen Unterricht

Virtual Reality (VR) kann den Zugang zu nicht beobachtbaren Prozessen und Strukturen erleichtern und bietet ein interessantes Potenzial für den naturwissenschaftlichen Unterricht, da sie die Interaktion mit virtuellen Modellwelten und das Eintauchen (Immersion) in diese ermöglicht. Aus didaktischer und entwicklungspsychologischer Sicht könnten sowohl interaktive als auch immersive Eigenschaften den Lernprozess positiv beeinflussen. Das Forschungsteam von Prof. Dr. Corinna Martarelli hat eine App entwickelt, mit der die Grundlagen des Wasserkreislaufs unterrichtet werden können.

Das interdisziplinäre und interinstitutionelle Projektteam entwickelte in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen eine virtuelle Unterrichtseinheit zum Thema Wasserkreislauf, welche die bestehenden Lehrbücher/Materialien ergänzt und von Primarschülerinnen und -schülern im Alter von 11 bis 12 Jahren verwendet werden kann.

In der ersten Phase des Projekts wollte das Forschungsteam herausfinden, welche Aspekte der virtuellen Realität das Lernen des Wasserkreislaufs unterstützen können – ist es die Interaktion oder die Immersion?

«Der Nutzen von virtueller Realität im naturwissenschaftlichen Unterricht»

Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Entwicklung, Implementierung und Evaluierung eines immersiven Virtual-Reality-Lehrmittels für den naturwissenschaftlichen Unterricht in Primarschulen zu ermitteln. Es handelt sich um ein Projekt der FernUni Schweiz, der Fachhochschule Nordwestschweiz und der PHBern in Zusammenarbeit mit der Agentur Ateo und wird vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt.

Erfahren Sie mehr über das Forschungsprojekt

In der zweiten Phase des Projekts lag der Fokus stärker auf der Implementierung. Ein generelles Ziel war es, eine Lernunterstützung für den Unterricht zum Thema Wasserkreislauf anzubieten. Als virtuelle Unterrichtseinheit wurde die Wasserkreislauf-App entwickelt, die Kinder in das Teilchenmodell abtauchen lässt und ihnen auf eine unterhaltsame Art und Weise die Grundlagen des Wasserkreislaufs erläutert.

Was die App alles kann, wie sie im Unterricht angewendet wird und welche Erkenntnisse sie für die Forschung liefert, erklärt uns Prof. Dr. Corinna Martarelli genauer.

Das kann die Wasserkreislauf-App

Die Hauptinteraktionselemente, die in der virtuellen Welt enthalten sind, sind mit dem Wasserkreislauf verbunden. Einzelne Wassermoleküle können gefärbt und die Temperatur kann manipuliert werden, sodass Kinder mit der Verdunstung experimentieren können. Darüber hinaus kann das Verhalten der Wassermoleküle als Reaktion auf Temperaturänderungen in einer Teilchenmodellumgebung beobachtet werden.

Kinder erleben die Energie der Moleküle durch Vibrationen (Controllers). Weitere Aktivitäten umfassen die Verwendung einer Lupe an einer Forschungsstation, um Kondensationskerne zu beobachten und sie einzufangen, um neue Tropfen zu erzeugen. Oder man kann Wind simulieren, um die Tropfenbildung zu beschleunigen aber auch ein Temperaturregler steht zur Bedienung bereit, um die Wolkenbildung zu studieren.

Die App ist in elf interaktive Lektionen gegliedert und funktioniert mit VR-Brillen (Meta Quest 3, Meta Quest Pro, Meta Quest 2, Meta Quest).

Die App als Lernhilfe im Unterricht

Die Lehrpersonen können die App im Unterricht einbinden und als Ergänzung zum regulären Lehrplan nutzen. Zum Beispiel kann der Wasserkreislauf in 11 Lektionen unterrichtet werden, wobei eine Lektion in VR 10 Minuten dauert; für den Rest der Zeit können andere Aktivitäten durchgeführt werden. Neben der Nutzung der VR sind auch viele andere Aktivitäten wichtig für die Kinder, wie zum Beispiel das Beobachten von Wasser in flüssigem und festem Zustand in der Realität. Darüber hinaus können die Kinder nach der Nutzung der App im Klassenzimmer ihre Hypothesen miteinander austauschen, um zu sehen, ob sie sich bestätigen.

Erkenntnisse für die Forschung

Die Entwicklung und die Bereitstellung der App gehörte zur letzten Phase des Forschungsprojekts (Dauer des Projekts Mai 2020 bis Dezember 2024). Damit die Forschungsergebnisse aussagekräftig werden, sind Interaktionen mit der Gesellschaft notwendig, daher ist die Implementierungsphase sehr wichtig. Die App soll offiziell in den Lehrplan 21 integriert werden. Mit der Veröffentlichung konnte sie im ersten Schritt der Bevölkerung als Virtual-Reality-Lehrmittel zugänglich gemacht werden.

Prof. Dr. Corinna Martarelli

App herunterladen

Wenn Sie mit einem Meta-Account eingeloggt sind, können Sie auf der Meta Store Website oder in der Quest-Brille nach «Wasserkreislauf» suchen. Dann erscheint die App in der Kategorie «AppLab».

Hier können Sie die Wasserkreislauf-App herunterladen

Projektleiterin und ausserordentliche Professorin in Psychologie

«Der Wasserkreislauf ist ein schwieriges Thema für Kinder, da nicht alle Strukturen und Prozesse direkt beobachtbar sind. Erfahrungsbasiertes Lernen ist nur teilweise möglich. Die Idee ist, mit VR diese nicht direkt beobachtbaren Prozesse und Strukturen sichtbar zu machen und Interaktionen damit zu ermöglichen.»

Labour Law UTOPIAS

Der Schweizerische Nationalfonds unterstützt unsere Forschungsteams

Der Erhalt prestigeträchtiger Finanzierungen durch den Schwei zerischen Nationalfonds (SNF) belegt die Qualität der Forschung an der FernUni Schweiz. Zwischen Ende 2023 und Anfang 2024 wurden mehrere unserer Forscherinnen und Forscher dabei unterstützt, neue Forschungsprojekte durchzuführen, ein Buch unter Open-Access-Bedingungen zu veröffentlichen oder Semi

Post-Growth & Post-Productive Work Approaches

Inside gibt einen Überblick über die unterstützten Projekte.

«Profiles of temporal order memory abilities in Down syndrome, Williams syndrome and typical development –It’s about time.»

Das von Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex (FernUni Schweiz) und Prof. Dr. Pierre Lavenex (Universität Lausanne) initiierte Forschungsprojekt befasst sich mit verschiedenen Arten von Gedächtniskapazitäten für die zeitliche Anordnung. Ziel des Projekts ist es, diese Fähigkeiten bei Menschen mit Downsyndrom, Menschen mit Williams-Syndrom und typisch entwickelten Kindern im Alter von 4 bis 9 Jahren zu charakterisieren.

Zugesprochener Betrag: CHF 487’540

Erfahren Sie mehr über das Projekt

Kausalität im Schweizer Schadenersatzrecht

Die zivilrechtliche Haftung ist der Bereich des Rechts, der die Wiedergutmachung von Schäden regelt, die Opfern von eindeutig identifizierten Verursachern zugefügt wurden. Es handelt sich also um ein Instrument, das es dem Opfer ermöglicht, eine Entschädigung zu erhalten, und zudem – und dies liegt im öffentlichen Interesse – das Verhalten von Personen, die widerrechtlich handeln, positiv zu beeinflussen. Trotz der grundlegenden Rolle dieses Rechtszweiges werden jedoch immer seltener Fälle in diesem Bereich vor das Bundesgericht gebracht. Dieses Phänomen lässt sich durch zwei Hypothesen erklären, die mit diesem Projekt überprüft werden sollen.

Zugesprochener Betrag: CHF 168’918

Erfahren Sie mehr über das Projekt

Couverture de l’ouvrage co-édité par le Prof. Dr Nicolas Bueno

Matterhorn Symposium on Behavior, Institutions and Cooperation

Im Oktober 2023 veranstaltete die FernUni Schweiz mit Unterstützung des SNF das erste Matterhorn Symposiums über Verhalten, Institutionen und Kooperation, an dem rund 50 Forscherinnen und Forscher aus der Schweiz, Europa und anderen Ländern teilnahmen. Die Themen reichten von der individuellen Entscheidungsfindung bis hin zu den Auswirkungen von institutionellem Design auf die Zusammenarbeit und auf wirtschaftliche und politische Präferenzen. Das Format des von Prof. Dr. Manuel Grieder und Prof. Dr. Michael Kurschilgen organisierten Symposiums ermöglichte den Austausch neuer Forschungsergebnisse und bot Raum für intensive Diskussionen über Forschungsmethoden und die Implikationen für die öffentliche Politik.

Zugesprochener Betrag: CHF 7’800

Erfahren Sie mehr über die erste Ausgabe des Symposiums

Labour Law Utopias: Post-Growth and Post-Productive Work Approaches

Wirtschaftswachstum ist nicht immer gleichbedeutend mit Wirtschaftssicherheit und mehr Arbeitsplätzen und bringt ökologische Herausforderungen mit sich. Die Autorinnen und der Autor dieses herausgegebenen Buches erläutern, wie das Arbeitsrecht innovative Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen begleiten kann, indem es beispielsweise die Wertschätzung und den Nutzen der Arbeit, die Rolle der Technologie oder die Arbeitsorganisation jenseits einer wettbewerbsorientierten Marktlogik neu überdenkt. Das von Prof. Dr. Nicolas Bueno (FernUni Schweiz), Prof. Dr. Beryl ter Haar (Universität Warschau) und Prof. Dr. Nuna Zekić (Universität Amsterdam) herausgegebene Buch wird im Laufe des Jahres 2024 bei Oxford University Press erscheinen und dank der Finanzierung durch den Schweizerischen Nationalfonds für die Forschung auch als Open Access erhältlich sein.

Zugesprochener Betrag: CHF 15’000

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2nd Brig Workshop on Dissipativity in Systems and Control

Die System- und Kontrolltheorie ist ein Bereich an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Ingenieurwissenschaften, der sich mit der Modellierung, Simulation, Optimierung und Kontrolle von Phänomenen der realen Welt und von technischen Anwendungen befasst. Er hat konkrete Auswirkungen auf aktuelle und zukünftige technologische Entwicklungen, wie z. B. die Einrichtung neuer Stromnetzinfrastrukturen wie intelligenten Netzen. Ein wiederkehrendes Thema in diesem Bereich ist die Dissipativität der Energie eines Systems in seiner Umgebung. 2022 organisierte Prof. Dr. Matthias Voigt die erste Ausgabe des Workshops über Dissipativität in Systemen und der Regelung. Der SNF unterstützt die Organisation einer neuen Ausgabe.

Zugesprochener Betrag: CHF 15’000

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Die Fakultät Recht begrüsst eine neue Professorin

Prof. Dr. Nula Frei verstärkt seit dem 1. Januar 2024 die Fakultät Recht an der FernUni Schweiz. Die Assistenzprofessorin ist im Bereich Schweizerischen Staats- und Verwaltungsrecht spezialisiert. Für «INSIDE» blickt sie auf ihren Werdegang und ihre Spezialisierungen zurück und erzählt uns von den Herausforderungen und Zielen ihrer Funktion an unserem universitären Institut.

Willkommen Nula!

Wie erleben Sie die ersten Monate bei der FernUni Schweiz?

Vielen Dank! Ich wurde von Beginn weg sehr herzlich an der FernUni Schweiz aufgenommen und habe mich direkt sehr wohl gefühlt. Die Zusammenarbeit in der Fakultät Recht, in der Professorenschaft und mit den verschiedenen Diensten empfinde ich als sehr angenehm. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die FernUni Schweiz vergleichsweise klein ist und man sich kennt und fast überall per Du ist. Inhaltlich bin ich direkt im Januar in die Lehre eingestiegen, wo ich zum Glück auf erfahrene Assistentinnen zählen durfte. Die ersten Monate waren sicherlich intensiv von der Arbeitsbelastung her. Gleichzeitig gefällt mir diese Phase zu Beginn einer Anstellung, wo noch vieles offen und gestaltbar ist, sehr.

Sie haben sich auf die Bereiche Migrations-, Gleichstellungsund Antidiskriminierungsrecht spezialisiert, sind aber auch Spezialistin für den öffentlich rechtlichen Datenschutz und neue Technologien. Sind diese Disziplinen miteinander verknüpft?

Auf jeden Fall. Es gibt noch sehr viele ungeklärte Rechtsfragen an der Schnittstelle des öffentlichen Rechts und dem Recht der neuen Technologien. Eine aktuelle Diskussion ist beispielsweise, inwiefern das Diskriminierungsverbot verletzt wird, wenn die öffentliche Verwaltung Technologien einsetzt, die mit einem «Bias» behaftet sind, also z. B. ein Gesichtserkennungsalgorithmus, der Menschen mit dunkler Hautfarbe weniger zuverlässig erkennt. Besonders spannend, weil noch kaum erforscht, finde ich die Digitalisierung der Migrationsverwaltung. Darauf möchte ich in Zukunft auch einen Forschungsschwerpunkt legen.

Wie kamen Sie zu Ihren verschiedenen Spezialisierungen?

Das hat sich aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten meines akademischen Parcours ergeben. Das Migrationsrecht, insbesondere das Flüchtlingsrecht, hat mich schon im Studium sehr interessiert und war der Grund, warum ich mich damals für den «Master of Law» an der Universität Bern entschieden habe, die in diesem Gebiet eine Spezialisierungsmöglichkeit anbot. Später habe ich auch im Asylverfahrensrecht promoviert. Das Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsrecht ist ebenfalls aus meiner Dissertation zu Menschenhandel im Asylbereich entsprungen, weil mir dort auffiel wie viele geschlechtsspezifische Bezüge dieser Thematik innewohnen. Und zum Datenschutzrecht bin ich gekommen, weil in meiner vergangenen Tätigkeit als Oberassistentin an der Universität Freiburg i. Ue. eine meiner Aufgaben darin bestand, Einführungsschulungen im Datenschutz zu geben. Irgendwann habe ich gemerkt, dass an der Schnittstelle dieser Themenbereiche ein sehr grosses Forschungspotenzial besteht.

Migration, Gleichstellung und Antidiskriminierung sind aktuell oft Gegenstand gesellschaftlicher Debatten und werden sehr stark thematisiert. Wie ist Ihr Standpunkt dazu? Die gesellschaftlichen Debatten rund um Migration, Gleichstellung und Nichtdiskriminierung machen die rechtswissenschaftliche Auseinandersetzung damit sehr spannend. Gleichzeitig ist es herausfordernd, immer «am Ball» zu bleiben, weil z. B. im Migrationsrecht die Gesetzgebenden – teils auch wahlkampftaktisch motiviert – sehr aktiv sind. Natürlich habe ich auch eine persönliche Meinung zu diesen Debatten. Ich sehe aber meine Rolle als Wissenschaftlerin darin, die Themen sachlich und unter Einbezug unterschiedlicher Perspektiven zu beleuchten. Für mich als Juristin ist der Orientierungsrahmen das Recht: Das Legalitäts- und das Verhältnismässigkeitsprinzip, die Grundund Menschenrechte, das öffentliche Verfahrensrecht.

Fernstudium . . . eine Herausforderung?

Wie die meisten von uns hatte ich schon während der COVID-19-Pandemie gewisse Erfahrungen mit Online-Unterricht gemacht, auf denen ich nun aufbauen kann. Grundsätzlich finde ich den Unterricht nach dem Modell der FernUni Schweiz sehr spannend; nicht nur wegen der grösstenteils sehr engagierten Studierenden, sondern weil er mir als Dozentin die Möglichkeit gibt, kreativ zu sein und didaktische Formate zu entwickeln, die an einer Präsenz-Universität eventuell nicht möglich wären. Am meisten freut es mich jeweils, wenn trotz der physischen Distanz ein gewisses Gemeinschaftsgefühl aufkommt, deshalb versuche ich auch immer, die Studierenden und ihre Hintergründe näher kennenzulernen.

Welche Ziele verfolgen Sie an der FernUni Schweiz? Kurzfristig geht es mir darum, mein Team zu konsolidieren sowie meinen Unterricht im Staatsorganisationsrecht gut abzuschliessen und für das nächste Semester vorzubereiten. Im Sommer werde ich die Studiengangsleitung für den deutschsprachigen Bachelor- und Master-Studiengang Recht übernehmen. Ich freue mich sehr darauf, in diesem wichtigen Bereich Verantwortung zu übernehmen und zur weiteren Entwicklung des Rechtsstudiums an der FernUni Schweiz beizutragen. In der Forschung liegt meine Priorität derzeit – neben einigen kleineren Publikationen und Vorträgen – auf der Fertigstellung meiner Habilitation, in der ich untersuche, welche Rolle Städte und Gemeinden bei der Umsetzung völkerrechtlicher Verpflichtungen spielen. Längerfristig möchte ich mich dann wieder mehr auf Fragestellungen im «klassischen» Verwaltungsrecht und in der Behördenorganisation fokussieren.

Mehr über Prof. Dr. Nula Frei

Change in Emotion and Mental Health

Das neu erschienene Buch «Change in Emotion and Mental Health» von Prof. Dr. Andrea Samson, Ausserordentliche Professorin an der Fakultät Psychologie, Prof. Dr. David Sander, Lehrbeauftragter im französischsprachigen Bachelor-Studiengang in Psychologie, und Prof. Dr. Ueli Kramer, ehemaliger Lehrbeauftragter im französischsprachigen Master-Studiengang in Psychologie, wurde vom Verlag Elsevier herausgegeben.

Weitere Informationen über das Buch finden Sie auf der Website des Verlags

Der Band bietet konzeptionelle, experimentelle und methodische Fortschritte in Bezug auf die vielfältigen Rollen der «Veränderung» in den affektiven Wissenschaften, aber auch in der Entwicklungspsychologie, Psychopathologie und Psychotherapie, indem er den Fokus auf Emotionen und psychische Gesundheit legt.

Der Band ist in drei Teile gegliedert:

1. Grundlegende Mechanismen der Veränderung von Emotionen

2. Entwicklungsbedingte Veränderungen

3. Veränderungen in der Psychotherapie

Jeder Teil umfasst fünf Kapitel zu fünf Funktionsbereichen:

1. Bewusstsein und Verständnis von Emotionen

2. Bewertung und Aufarbeitung von Emotionen

3. Emotionsregulation

4. Emotionales Gedächtnis

5. Emotionale Kompetenzen und Transformation

Prof. Dr. Andrea Samson

Ausserordentliche Professorin in Psychologie

«Es ist entscheidend, die Mechanismen der emotionalen Veränderung und ihre funktionalen Verbindungen zur psychischen Gesundheit zu verstehen. Sie tiefgreifend zu erforschen bedeutet, die Tür zu neuen Behandlungsmodellen zu öffnen, aber auch Wege zur Prävention und zur Verbreitung von Wissen über psychische Gesundheit zu finden.»

INTERESSANTES AUS DER LEHRE

Neue Ansätze für Bewertungsmethoden im digitalen Zeitalter

Die Bewertungssysteme stellen eine grosse Herausforderung im Hochschulbereich dar, sowohl an traditionellen als auch an Fernuniversitäten. Wie kann man in einer digitalen Welt qualitativ hochwertige Online-Bewertungsmethoden konzipieren, die die akademische Integrität bewahren und fördern?

Diese Frage beschäftigt besonders unser Team von pädagogischen Ingenieurinnen und Ingenieuren des Dienstes EDUDL+. In der Tat ist die Qualität der Online-Bewertungsmethoden von zentraler Bedeutung für das Lehrmodell der FernUni Schweiz. Angesichts der strategischen Bedeutung dieses Themas finanziert der Forschungs-, Entwicklungsund Kooperationsfonds der FernUni Schweiz die Entwicklung eines Forschungsprojektes und eines Arbeitshandouts für Lehrteams.

Welche Arbeit wurde im Rahmen dieses Projekts bereits geleistet?

Dieses Projekt setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Forschungsteil und einem Teil zur Unterstützung der Lehrteams. Der Forschungsteil wurde anlässlich eines wissenschaftlichen Seminars im Frühjahr 2023 mit 35 Expertinnen und Experten, Dozierenden, Studierenden, institutionellen Führungspersonen und Pädagoginnen und Pädagogen der FernUni Schweiz, aber auch von anderen Universitäten in der Schweiz, Europa und Kanada durchgeführt.

Ausgehend von dieser Arbeit haben wir die Ergebnisse des Seminars genutzt, um einen wissenschaftlichen Artikel zu verfassen, Ressourcen zu produzieren und einen Workshop zur Gestaltung von Evaluationen zu entwickeln. Es soll Lehrteams dazu bringen, ihre Bewertungsmethoden vollständig auf ein Online-Format umzustellen. Wir haben diesen Workshop zunächst für die Teams der FernUni Schweiz konzipiert, für welche dieser bereits zweimal ausgeführt wurde. Inzwischen wurden wir eingeladen, denselben Workshop auch an der Hotelfachschule Lausanne (EHL) und der Universität Freiburg durchzuführen.

Solche Einladungen ermöglichen es uns, die Sichtbarkeit der Expertise der FernUni Schweiz zu erhöhen, unsere Praktiken durch das Einholen weiterer Rückmeldungen zu verbessern und die Beziehungen zu anderen Hochschulen im Sinne des akademischen Austauschs und der gemeinsamen Nutzung weiterzuentwickeln.

Woraus besteht der Workshop?

Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse haben wir einen Workshop zusammengestellt, der auf einem methodologischen und dokumentierten Rahmen basiert und Lehrteams dazu anregt, über Online-Bewertungsmethoden nachzudenken, die das Risiko des Schummelns von vornherein verringern, sowie über die besten Wege, diese Ziele zu erreichen – einschliesslich all der Möglichkeiten, die das Internet bietet. Die Teilnehmenden können verschiedene Bewertungsmethoden (wieder-)entdecken und sich Fragen stellen wie:

Welche verschiedenen Bewertungsmethoden gibt es, um den Erwerb der angestrebten Kompetenzen zu überprüfen?

Welche Elemente tragen dazu bei, die Qualität dieser Bewertungsmethoden zu erhöhen?

Wie können diese Bewertungsmethoden kohärent in das gesamte Modul integriert werden?

Wie können die Studierenden auf diese Bewertungsmethode vorbereitet werden?

Was sind die nächsten Schritte im Rahmen des Projekts?

Der Workshop, der ursprünglich in einem synchronen Gruppenformat angeboten wurde, wird so angepasst, dass er asynchron und individuell zugänglich ist. So können Lehrteams ihr Bewertungssystem autonomer überdenken, während sie bei Bedarf individuelle Hilfe von EDUDL+ erhalten. Das Tool und seine Ressourcen werden auf der Website der FernUni Schweiz frei zugänglich veröffentlicht und die Inhalte werden nach und nach mit konkreten Modellen für qualitativ hochwertige Online-Prüfungen erweitert.

Auf wissenschaftlicher Ebene ist dieser Bereich noch wenig theoretisiert. Der wissenschaftliche Artikel, der Evaluationen nach verschiedenen Kriterien charakterisiert, wurde vom «Open Journal of Education» angenommen und wird zeitnah veröffentlicht.

Zugesprochener Betrag: CHF 11’700

Jean-Michel Jullien

Leiter Dienst EDUDL+

«Wir hoffen, dass diese Veröffentlichung den akademischen Austausch anregen wird, um unser Expertinnen- und Expertennetzwerk weiter auszubauen. Wir beabsichtigten, weitere Partner für zukünftige Projekte zur allgegenwärtigen Frage zu gewinnen: Wie können qualitativ hochwertige Online-Prüfungen an Universitäten im digitalen Zeitalter aufgebaut werden?»

Einfacherer Zugang zu postgradualem Studium in Psychotherapie

Um Psychotherapeutin oder Psychotherapeut zu werden, bedarf es einer akkreditierten postgradualen Ausbildung. Um Zugang zu solch einem Studium zu erhalten, ist es erforderlich, dass man im Bachelor- und Master-Studium Module in klinischer Psychologie und Psychopathologie belegt hat. Der Ausbau der Studieninhalte für den deutschsprachigen Studiengang an der FernUni Schweiz ermöglicht nun, sich in diesen Bereichen zu spezialisieren – und gewährt den Master-Absolventinnen und -absolventen gleichzeitig den direkten Zugang zu einer postgradualen Ausbildung.

Die genaue Anzahl der zu erlangenden ECTS-Punkte in diesen beiden Bereichen ist zwar nicht gesetzlich festgelegt, doch die meisten Institutionen, die die entsprechenden Studieninhalte anbieten, verlangen mindestens 12 ECTS-Punkte. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung des Studiums liegt bei den einzelnen Einrichtungen, und einige haben weitergehende Bedingungen, die auf ihrer Website aufgeführt sind.

Prof. Dr. Thomas Reber

Studiengangsleiter der deutschsprachigen Bachelor- und Master-Studiengängen in Psychologie

«Viele Studierende haben diesen Ausbau mit Spannung erwartet, da sie den Master-Studiengang an der FernUni Schweiz absolvieren wollten, bevor sie eine postgraduale Ausbildung beginnen. Wir freuen uns, dass wir ihrem Wunsch jetzt entsprechen können!»

Ab dem Herbstsemester 2024 werden im deutschsprachigen Bachelor-Studiengang 30 ECTS-Punkte in «Klinischer Psychologie und Psychopathologie» angeboten; im deutschsprachigen Master-Studiengang können ab dem Frühjahrssemester 2025 25 ECTS-Punkte in diesen Bereichen erworben werden.

Die Module des deutschsprachigen Studiengangs in «Klinischer Psychologie und Psychopathologie» sind:

Bachelor in Psychologie

Modul 12: Klinische Psychologie I: Klinische Psychologie und Psychopathologie, 10 ECTS

Modul 14: Klinische Psychologie II: Beratung und Intervention, 10 ECTS

Modul 15-3 Klinische Psychologie III: Vertiefung Psychopathologie, 10 ECTS

Master in Psychologie

T1 Diagnostik und Intervention bei affektiven, Angst- und Traumafolgestörungen, 5 ECTS

T2 Diagnostik und Intervention bei Sucht, Psychosen mit Wahn und Persönlichkeitsstörungen, 5 ECTS

T3 Entwicklungsstörungen, Störungen im Kindes- und Jugendalter, 5 ECTS

M3 Methodologische und statistische Aspekte der klinischen Forschung, 5 ECTS

G3 Stress – Ursachen, Auswirkungen und Bewältigung, 5 ECTS

Eine qualitativ hochwertige Bildung für hochwertige Leistungen

Die Berufe im Bereich Psychologie werden durch das Bundesgesetz über die Psychologieberufe (PsyG) geregelt. Auf diese Weise ist der Titel «Psychologe» geschützt und darf an Personen vergeben werden, die einen an einer Universität oder Fachhochschule erworbenen

Master- oder Lizentiatsabschlusses besitzen.

Die akkreditierten Ausbildungen, die zu eidgenössischen Titeln führen, dauern fünf Jahre und können in den Fachgebieten Psychotherapie, Neuropsychologie, klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie und Kinder- und Jugendpsychologie erworben werden.

Neben den eidgenössisch akkreditierten Ausbildungen bietet die Föderation der Schweizer Psychologen/innen (FSP) einen Fachtitel in folgenden Bereichen an: Laufbahn- und Personalpsychologie, Sportpsychologie, Rechtspsychologie, Verkehrspsychologie.

Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex Dekanin der Fakultät Psychologie

Erfahren Sie mehr über Psychologieberufe

Da sich die Studieninhalte des französischsprachigen Studiengangs nicht geändert haben, ermöglichen auch sie eine Spezialisierung auf Psychotherapie. Prof. Dr. Pamela Banta Lavenex, Dekanin der Fakultät Psychologie, erläutert: «Wir freuen uns über die Angleichung auf Fakultätsebene. Unsere Studierenden hatten bereits nach dem Bachelor-Abschluss Zugang zu jedem Master-Studiengang in der Schweiz; der Ausbau der Studieninhalte der deutschsprachigen Studiengänge erweitern die beruflichen Möglichkeiten unserer Absolventinnen und Absolventen, denn nun haben sie nach dem Master-Abschluss Zugang zu einem MAS in Psychotherapie.»

Kaïros: die Gelegenheit das persönliche Lernen zu maximieren

Die Entwicklung einer qualitativ hochwertigen virtuellen Lehre ist eine der Aufgaben des Dienstes EDUDL+. In diesem Rahmen entwickelt das Team eine Lernplattform, auf der sich Studierende in ihrem eigenen Tempo weiterentwickeln können.

Ambroise Baillifard, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team EDUDL+, stellt uns das Projekt vor.

Ambroise Baillifard

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team EDUDL+

Ab kommendem Herbst werden Module des neuen Master-Studiengangs in Geschichte auf Kaïros angeboten. Können Sie uns etwas darüber verraten?

Tatsächlich werden im neuen Master in Geschichte Module in einem Selbststudienformat angeboten. Die Studierenden können sich anmelden, wann sie wollen, in ihrem eigenen Rhythmus lernen und mit einem adaptiven Algorithmus üben. Alles wird auf der Lernplattform Kaïros stattfinden, abgesehen vom Austausch mit der Fakultät Geschichte und der abschliessenden Evaluation. Das Pilotprojekt betrifft Wahlmodule im Umfang von 3 ECTS-Punkten.

Können Sie die Kaïros-Plattform im Allgemeinen beschreiben? Beginnen wir damit, zu sagen, was sie nicht ist: Sie ist weder evaluativ, noch macht sie die wertvolle Arbeit der Lehrteams unnötig – und sie ist auch noch nicht voll entwickelt.

Kaïros versucht, das persönliche Lernen zu maximieren, wäre aber ohne die Arbeit der Lehrteams wirkungslos. Dozierende müssen für jeden wichtigen Teil des Studieninhalts relevante Problemsituationen erarbeiten oder Fragen stellen. Es ist eine gigantische Aufgabe, die im Vorfeld, sozusagen im Verborgenen, geleistet wird und es unseren Algorithmen ermöglicht, einzuschätzen, wie gut die einzelnen Studierenden die jeweiligen Kompetenzen des Studieninhalts beherrschen.

Kaïros ist also in erster Linie formativ, besonders geeignet für Auffrischungen und kurze Aus- und Weiterbildungen. Die Studierenden lernen hier in ihrem eigenen Rhythmus, können ihre Leistungen mithilfe eines Dashboards visualisieren und mit adaptiven und interaktiven Tools üben.

Gibt es bereits Lerninhalte auf Kaïros?

Bedeutung des Begriffs «Kaïros»

Die Gottheit Kairos symbolisiert «die ergriffene Gelegenheit», den genauen Moment, in dem eine Handlung die grösste Wirkung haben kann.

Die Kaïros-Plattform soll dabei helfen, die Momente, die sich zum Lernen und zur Weiterentwicklung eignen, optimal zu nutzen und ihre Anzahl zu erhöhen.

Ja, es gibt einen Auffrischungskurs über die bibliografischen APA-Standards für unsere Master-Studierenden in Psychologie. Zudem befasst sich der Hauptkurs, den wir bereits anbieten, mit der Entwicklung digitaler Kompetenzen. Es werden acht Kompetenzen (Informationssuche, Urheberrecht, Zusammenarbeit, Erstellung visueller Inhalte usw.), in drei Schwierigkeitsstufen (elementar, selbständig und fortgeschritten) unterteilt.

Drei Schwierigkeitsstufen und acht Kompetenzen – das ist eine Menge Inhalt. Wie kann die Motivation der Studierenden aufrechterhalten werden?

Dank dreier Elemente: eines adaptiven Algorithmus, unterstützender Elemente und einer besonderen Form der Freiheit.

Zunächst basiert der adaptive Algorithmus auf der Theorie der Zone der nächsten Entwicklung. Das System versucht ständig, die richtige Herausforderung zu bieten, die auf den bisherigen Erfolgen der einzelnen Studierenden beruht.

Zweitens sind unterstützende Elemente allgegenwärtig: Hinweise, die Möglichkeit, auf die betreffenden Studieninhalte zuzugreifen und sofortige Feedbacks. Diese unterstützenden Elemente verhindern, dass sich die Studierenden hilflos fühlen.

Schliesslich haben die Studierenden die Freiheit, das zu lernen, was sie sich aussuchen. So können sie sich auf eine bestimmte Kompetenz konzentrieren, wie z. B. die Verwendung von Textverarbeitungsprogrammen.

Können unsere Leserinnen und Leser Kaïros testen? Französischsprachige können auf eine Betaversion zugreifen, um ihre digitalen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Sie müssen sich nur mit ihrer EduID auf Kaïros-edu.ch einloggen. Deutschsprachige müssen sich noch etwas gedulden, um davon zu profitieren.

Glauben Sie, dass Kaïros in Zukunft Moodle ersetzen wird?

Auf keinen Fall. Kaïros wird niemals Moodle ersetzen, da es sich bei Letzterem um ein umfassendes und etabliertes LMS (Learning Management System) handelt. Kaïros bereichert das pädagogische Spektrum der FernUni Schweiz. Denn unterschiedliche Lernumgebungen erfordern unterschiedliche Lehrmethoden. Kaïros knüpft an diese Erfahrung an.

Änderungen und Ernennungen in den Fakultäten

Anfang des Jahres 2024 wurden in mehreren Fakultäten neue Studiengangsleiterinnen und Studiengangsleiter für die nächsten zwei Amtsjahren ernannt. Sie sind verantwortlich für die wissenschaftliche Qualität der Lehre und Forschung im jeweiligen Studiengang und empfehlen zudem die Anstellung von Lehrbeauftragten.

Prof. Dr. Anthony Strittmatter

Studiengangsleiter im deutschsprachigen «Bachelor of Science in Economics»

Prof. Dr. Géraldine Coppin

Prof. Dr. Sabine Pitteloud

Studiengangsleiterin im dreisprachigen «Master of Arts in Historical Sciences»

Studiengangsleiterin im französischsprachigen «Bachelor of Science in Psychology»

Prof. Dr. Andrea Samson

Studiengangsleiterin im französischsprachigen «Master of Science in Psychology»

UNSERE STUDIERENDEN

Neuer Weiterbildungskurs

Wenn Ernährung zur Frauensache wird

Der im Herbstsemester 2023 eingeführte französischsprachige Weiterbildungskurs «La nutrition au féminin – Cycle menstruel et nutrition des sportives» (Ernährung für Frauen – Menstruationszyklus und Ernährung für Sportlerinnen) ist ein grosser Erfolg. Der Weiterbildungskurs wird von Athletinnen, Coaches und Fachpersonen aus den Bereichen Gesundheit und Bewegung besucht und bietet Denkanstösse sowie Ratschläge für die Planung von Trainings und Ernährung, wobei insbesondere die Phasen des Menstruationszyklus und die Art der körperlichen Aktivität berücksichtigt werden. Zwei Teilnehmende berichten über ihre Erfahrungen:

Yannick Gay

Therapeut, Spezialist für Bewegungsund Gesundheitsförderung mit eidgenössischem Fachausweis / Abschluss in Naturheilkunde TEN

«Der Weiterbildungskurs hat die Bedeutung der Methoden und der Betreuung, die ich Frauen anbiete, die mich konsultieren, wissenschaftlich bestätigt. Er gibt mir einige Denkanstösse zu bestimmten Fragen, die mir im Kopf herumschwirrten, wie die

Anpassung der Ernährung rund um den Menstruationszyklus und die Bedeutung der Personalisierung der Makro- und Mikronährstoffversorgung bei Frauen.

Selbst wenn diese Themen in den Ausbildungen, die ich absolviert habe (besonders im Rahmen der Naturheilkunde), häufig behandelt werden, fügt die «wissenschaftliche» Perspektive einen Aspekt hinzu, den ich zur Untermauerung bestimmter Kenntnisse schmerzlich vermisst habe. Ich kann daher meinen Kolleginnen und Kollegen in der Naturheilkunde und den Sporttrainerinnen und -trainern nur raten, diesen Weiterbildungskurs zu absolvieren.

Das Online-Format gefällt mir. Die Mischung aus Informationsvermittlung über Videos, praktische Übungen auf der Online-Lernplattform und Feedback/Austausch in den Zoom-Meetings scheint mir ein ideales Format für Gesundheitsfachkräfte zu sein, die es sich nicht leisten können, einen oder mehrere Tage für eine Weiterbildung freizumachen.

Noch einmal vielen Dank für diesen Weiterbildungskurs und den konstruktiven Austausch.»

Coralie Ambrosini

Profisportlerin und Studentin im Master-Studiengang Recht an der FernUni Schweiz

«Während dem Weiterbildungskurs zum Thema Ernährung für Sportlerinnen habe ich festgestellt, dass sich viele der Grundsätze, die mir im Sport immer wieder gesagt wurden, als falsch erwiesen haben. Ich denke da z. B. an die Menge Zucker, die man essen sollte, die Menge an Nahrungsergänzungsmitteln und deren Nutzen, die Anzahl der Schlafstunden während des Menstruationszyklus usw.

Ich weiss jetzt, wie ich mich zuverlässige informieren kann, damit ich nicht nur den Behauptungen glaube, sondern mir eine eigene Meinung darüber bilden kann, was gut für meine Gesundheit ist und was nicht.

Ich weiss auch, an welche Fachleute ich mich wenden kann, wenn ich Hilfe oder zusätzliche Informationen benötige. Dies wäre insbesondere Dr. Maaike Kruseman, die uns durch ihr Studium und ihren Werdegang nicht nur ihr fundiertes Wissen in diesem Bereich, sondern auch ihren Wunsch vermittelt hat, immer weiter zu lernen und alle unsere Fragen so objektiv wie möglich zu beantworten.

Dadurch, dass der Weiterbildungskurs zu 100 % online stattfand, konnte ich meinen normalen Zeitplan beibehalten. Die über Zoom abgehaltenen Lehrveranstaltungen waren toll, um Kontakte zu knüpfen, Fragen zu stellen und sich an Diskussionen zu beteiligen.

Ich danke der FernUni Schweiz und Dr. Maaike Kruseman für diesen qualitativ hochwertigen Weiterbildungskurs.»

Dr. Maaike Kruseman

Wissenschaftliche Leiterin des Weiterbildungskurses

Dieser Weiterbildungskurs entspricht dem aktuell vorliegenden Bedarf

«Im Frauensport hört man oft: «Nimm ab, dann wirst du schneller». Dieses Bestreben, immer mehr an Gewicht zu verlieren, führt häufig zu einem falschen Essverhalten. Es gibt keine binäre Beziehung zwischen Gewicht und Leistung. Das ist einer der Gründe dafür, dass wir diesen Weiterbildungskurs entwickelt haben, der sich auf die Ernährung von Sportlerinnen konzentriert und dabei insbesondere den Einfluss des Menstruationszyklus auf den Stoffwechsel berücksichtigt.

Ein weiterer Grund ist, dass Frauen bis vor Kurzem im Sport unterrepräsentiert waren. Hier haben wir einen grossen Nachholbedarf. Zahlreiche Praktiken aus dem Männersport wurden auf den Frauensport übertragen. Beispielsweise waren zu Beginn des Frauenradsports die Fahrradsättel die gleichen wie bei den Männern. Nach zahlreichen Verletzungen hat man erkannt, dass sie an den weiblichen Körperbau angepasst werden mussten. Gleiches gilt für die Ernährung. Frauen haben einen anderen Stoffwechsel als Männer, den sie berücksichtigen müssen, wenn ihre Ernährung ihre sportliche Leistungsfähigkeit unterstützen soll.

Daher entspricht dieser Weiterbildungskurs einem echten aktuell vorliegenden Bedarf»

Erfahren Sie mehr über den Weiterbildungskurs

TESTIMONIAL

MARCO MICHEL

Ein Berner Schauspieler studiert Psychologie

Mehr Informationen unter: www.marcomichel.com

Marco Michel wuchs in Ittigen bei Bern auf und hat vor Jahren an der Hochschule für Musik und Theater München (Theaterakademie August Everding) Schauspiel studiert. Seit seinem Diplom steht er als freischaffender Schauspieler für internationale Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera und arbeitet für Stadttheater und freie Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum.

Seit 2019 studiert er an der FernUni Schweiz. Wie er diese beiden Welten miteinander in Einklang bringt und wie ihn das Studium in Psychologie im Berufsleben unterstützt – Inside hat nachgefragt.

Marco, warum haben Sie sich für ein Bachelor-Studium in Psychologie entschieden? Um einen Charakter glaubhaft darstellen zu können, beschäftigt man sich als Schauspieler, wie in der Psychologie auch, intensiv mit dem Verhalten und Erleben einer Person. Es geht nicht darum, eine Rolle zu spielen, sondern aus einer (letztlich erdachten) Figur heraus die Welt und sich selbst zu erleben – in einem meist klar vorgegebenen Rahmen. Bei den Proben, d. h. beim Herausfinden, wie diese Figur ist, wie sie handelt, fühlt und denkt, kommen neben dem Theatertext auch der Fantasie, dem Wissen und der Erfahrung der Schauspielerinnen und Schauspieler eine wichtige Rolle zu. Und diese Dinge sind natürlich immer sehr beschränkt: Wie ich eine Rolle sehe, sagt wohl mehr über mich als über die Rolle aus. Dieser Beschränkung wollte ich etwas entgegensetzen und mich auch auf einer wissenschaftlich fundierten Ebene mit dem Erleben und Verhalten von Menschen befassen. Das war der künstlerische Aspekt meiner Motivation, Psychologie zu studieren. Der andere war: Ich kann mir sehr gut vorstellen, in Zukunft neben meiner Tätigkeit als Schauspieler auch als Psychotherapeut zu arbeiten. Die Suche nach den menschlichen Höhen und Tiefen und dem richtigen Umgang damit, haben in beiden Feldern gewisse Ähnlichkeiten.

Und warum studieren Sie an der FernUni Schweiz?

Für mich ist aus organisatorischen und logistischen Gründen nur ein Fernstudium infrage gekommen. Und weil die FernUni Schweiz die einzige ist, bei der auch im Bachelor «Klinische Psychologie» gelehrt wird (eine Vorbedingung für den späteren Weg Richtung psychologische Psychotherapie) war der Fall eigentlich sehr schnell klar.

Sie arbeiten als freischaffender Schauspieler und absolvieren viele Gastspiele. Sie sind also oft unterwegs und haben eine vollgestopfte Agenda. Wie bringen Sie Ihr universitäres Studium, Ihren Beruf und Ihren stressigen Alltag unter einen Hut?

Ich versuche v. a. diese unterschiedlichen Stränge gut zu planen und mir fürs Studium pro Semester einen bestimmten Zeitraum komplett frei zu halten.. Dabei hat sich für mich Folgendes bewährt: Während des Semesters mache ich nur das, was ich unbedingt machen muss (um Deadlines für Aufgaben, Seminararbeiten etc. einzuhalten) – und dann gehe ich in den drei Wochen vor der Prüfung den ganzen Stoff detailliert durch und lerne jeden Tag. Das ist dann zwar jeweils sehr intensiv, aber so kann ich mich immer voll und ganz auf das konzentrieren, was ich gerade tue – und habe nicht das Gefühl, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, sondern nacheinander.

Haben Sie Organisationstipps für andere Studierende?

Nicht wirklich, denn ich weiss, dass Strategien, die für andere grossartig sind, für mich manchmal überhaupt nicht funktionieren (lacht). Ich glaube, es ist v. a. wichtig, dass jede und jeder für sich selbst herausfindet, was der beste Weg ist – auch wenn der vielleicht nirgends empfohlen wird.

Sie haben Ihre Bachelor-Arbeit zum Thema «Antidepressive Effekte von Ayahuasca beim Menschen: Übersicht über den aktuellen Stand der Forschung» geschrieben. Wie kamen Sie auf diese Thematik?

Als ich mit 19 Jahren meinen Zivildienst in einer psychiatrischen Klinik leistete und Menschen mit ganz unterschiedlichen Krankheitsbildern direkt erlebte, war es für mich eine krasse Ernüchterung, zu sehen, wie eingeschränkt die beabsichtigte Wirkung und wie weitreichend die Nebenwirkungen von Psychopharmaka sind. Ich hatte damals immer das Gefühl, dass es doch noch andere Behandlungsansätze geben müsse. Später habe ich über die positiven Effekte von Psychedelika gelesen und somit interessierte ich mich immer mehr für dieses Thema. Und da ich in der Zwischenzeit eigene Erfahrungen mit veränderten Bewusstseinszuständen gemacht hatte, war für mich klar, dass ich mich im Rahmen meiner Bachelor-Arbeit intensiver mit diesem Bereich auseinandersetzen möchte. Übrigens ist soeben eine vollständige Version meiner Bachelor-Arbeit im Magazin des Nachtschatten Verlags erschienen.

Bachelor-Arbeit ansehen

Was steht nun als nächstes an?

Momentan laufen die Vorbereitungen für mein neues Solostück über den Berner Blues-Pianisten Chlöisu Friedli, der sein ganzes Leben lang mit seiner Schizophrenie-Erkrankung kämpfte. «CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles» erzählt nicht nur seine Geschichte, sondern geht auch der Frage nach, inwiefern wir unsere Realität selbst konstruieren. Premiere ist am 19. September 2024 im Tojo Theater Bern. Weitere Aufführungen sind auf meiner Website gelistet.

Eine Lobrede auf die Ablenkung

«Selbstverständlich, auf was alles kann man nicht aus Langeweile verfallen! Auch mit goldenen Nadeln wird doch aus Langeweile gestochen (...)»

Fjodor Dostojewski, Aufzeichnungen aus dem Kellerloch

Sie sind Studentin oder Student. Sie langweilen sich, weil der Tonfall Ihrer Dozentin / Ihres Dozenten monoton ist und der Unterrichtsstoff Sie nicht interessiert. Sie können den Raum nicht verlassen und nicht auf Ihr Handy schauen. Vor Ihnen auf dem Schreibtisch befindet sich ein Knopf, mit dem Sie sich selbst Elektroschocks verabreichen können. Würden Sie ihn drücken?

Laut einer Studie von Wilson et al. (2014) würden viele Probandinnen und Probanden in dieser Situation auf den Knopf drücken. Konfrontiert mit der Vorstellung, für einen Zeitraum von weniger als 15 Minuten in einem leeren Raum allein mit ihren Gedanken zu sein, entschieden sich 67 % der Männer und 25 % der Frauen freiwillig dazu, sich einen elektrischen Schlag zuzufügen, obwohl sie zuvor erklärt hatten, dass sie dies um jeden Preis vermeiden wollen. Um der unangenehmen Langeweile zu entgehen oder um zu vermeiden, dass man mit seinen eigenen Gedanken allein ist, könnte man sich also selbst Schmerz zufügen.

Dostojewski hatte nicht auf die standardisierten Experimente in der Psychologie gewartet, um zur selben Erkenntnis zu gelangen. Sein Erzähler in «Aufzeichnungen aus dem Kellerloch» erläutert dies sehr eindringlich:

«Fragen Sie mich aber, warum ich mich selbst so verunstaltete und peinigte? Antwort: Weil es gar zu langweilig war, mit den Händen im Schoss still dazusitzen – so begann ich denn, vor mir selbst Haken zu schlagen . Und alles aus Langeweile, meine Herrschaften, alles aus Langeweile; die Trägheit erdrückt uns.»

Dostojewskis von Angst überwältigter Antiheld erklärt, er habe sich sozial so isoliert, dass er ein «(...) hysterisches Verlangen nach Gegensätzen, nach Kontrasten (...)» verspürte.

«Als ich eines Abends an einem kleinen Restaurant vorbeikam, sah ich durch die erleuchteten Fenster, wie Billardspieler mit Billardstöcken gegeneinander kämpften und wie einer von ihnen aus dem Fenster geworfen wurde. Zu einer anderen Zeit wäre ich angewidert gewesen, aber ich war in einem solchen Zustand, dass ich Neid auf den Herrn empfand, den man hinausgeworfen hatte. Dieses Gefühl war so stark, dass ich das Restaurant betrat und in das Billardzimmer ging. (...) Ich war nicht betrunken, aber was soll man machen? Die Langeweile und die Angst machten mich fast verrückt. »

Wie ist es zu erklären, dass Langeweile längerfristig zu Verhaltensweisen (selbstzerstörerische oder belohnende) führen kann, die schädlich für das psychische Gleichgewicht sind?

Definition von Langeweile und Vermeidungsstrategien

Was ist Langeweile? Sie ist ein unerfüllter Wunsch. Es handelt sich um einen unangenehmen Zustand, der auftritt, wenn es keine sofort verfügbaren Optionen gibt, um sich einer unbefriedigenden Situation zu entziehen (Eastwood et al., 2012). So ist die Langeweile, die man allein an einer Bushaltestelle empfindet, ein Anreiz, während des Wartens nach einer befriedigenden Beschäftigung zu suchen. Es handelt sich um einen vorübergehenden Zustand, denn unser Geist hat die bemerkenswerte Fähigkeit, Alternativen zu erforschen und Mittel gegen Langeweile anzubieten. Zunächst einmal können die Gedanken schweifen (träumen, meditieren, planen . . .), d. h. die Person entkommt der Langeweile durch ihre Gedanken, vorausgesetzt, diese Gedanken sind befriedigend (Martarelli und Baillifard, 2024).

Der Philosoph, Mathematiker und Literaturnobelpreisträger Bertrand Russell teilte Strategien gegen Langeweile in zwei Kategorien ein: «fruchtbar» oder «stumpfsinnig». Es sei stumpfsinnig (so Russells Begriff), der Langeweile zu entgehen, indem man nach Empfindungen oder passivem Vergnügen sucht: ins Kino gehen, Drogen nehmen, auf dem Handy scrollen, sich selbst Elektroschocks zufügen. Es sei hingegen fruchtbar, so Russell weiter, «Langeweile zu ertragen» (S. 60), d. h. zu vermeiden, dass man ihr durch mühelose oder passive, befriedigende oder unangenehme Empfindungen entkommt:

«Ein junger Mann [oder eine junge Frau], der sich konstruktive und ernsthafte Ziele setzt, wird bereitwillig eine beträchtliche Dosis Langeweile ertragen, wenn er findet, dass dies gelegentlich für ihn notwendig sein kann. Aber konstruktive Pläne bilden sich nicht leicht im Gehirn (...), das ein Leben der Unterhaltung und Ausschweifung führt, denn in diesem Fall werden seine Gedanken immer auf das unmittelbare Vergnügen gerichtet sein und nicht auf das ferne Ziel.» (Russell, 1930).

Auch lange nach Russell entstehen Theorien, die zwei ähnliche Kategorien der Vermeidung von Langeweile vorschlagen, je nachdem, ob sie adaptiv oder maladaptiv sind (Bench und Lench, 2019; Elpidorou, 2018). Es ist maladaptiv, Langeweile durch exzessiven Medienkonsum, Substanzmissbrauch, andere Formen von Sofortbefriedigung oder selbstzerstörerische Verhaltensweisen zu überlisten (siehe Kasten). Adaptiv sind Aktivitäten, die das persönliche Wachstum, soziale Beziehungen, das Lernen oder die Verpflichtung zu langfristigen Zielen fördern.

Offensichtlich können die Selbstverabreichung eines Elektroschocks oder der Wunsch, aus dem Fenster geworfen zu werden, als maladaptive Verhaltensweisen bezeichnet werden (Russell würde sie als «stumpfsinnig» bezeichnen). Die Versuchung, sich auf solche anti-hedonistischen Erfahrungen einzulassen, korreliert mit dem Grad der Langeweile (Bench und Lench, 2019).

Wie kommt es, dass angenehme Reize (Unterhaltung, Naschen, Medienkonsum) und unangenehme Reize (Elektroschocks, aus dem Fenster geworfen werden) in derselben Kategorie (maladaptive Verhaltensweisen) zusammengefasst werden? Was bedeutet das für Studierende, die von Langeweile geplagt werden?

Alternative zu Medien und selbst zugefügten Elektroschocks

Sie sind Studentin oder Student. Sie langweilen sich. Sie können den Raum nicht verlassen. Vor Ihnen, auf Ihrem Schreibtisch, befindet sich ein Ausweg: ihr Smartphone. Würden Sie es benutzen? In dieser Situation sind das Tippen auf dem Telefon und das selbstständige Zufügen von Schmerz vergleichbare Vorgänge. In beiden Fällen ersetzt die Person die schwache Stimulation ihrer Gedanken durch ein stärkeres Gefühl. In beiden Fällen ist die Wirkung unmittelbar und vorübergehend. Indem die Langeweile verächtlich in den Hintergrund verdrängt wird, riskiert die Person paradoxerweise, ihre Anfälligkeit für Langeweile sogar noch zu verstärken. Das Smartphone ist ein Symbol für alle Artefakte der Moderne, mit denen man die Langeweile sofort verdrängen kann. Doch es gibt einen Haken! Es ist riskant, eine natürliche Befindlichkeit, die durch Jahrtausende der Evolution geformt wurde, mit ein paar Klicks wegzudrücken. Im Unterricht zuzuhören, ist aber ebenfalls keine Lösung – zumindest nicht sofort. Denn die Langeweile hat die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt, indem sie einen Zustand der Lethargie oder Unruhe hervorgerufen hat. Eine bessere Option wäre es, die Langeweile anzunehmen, sich ihrer bewusst zu werden und – warum nicht – die Gedanken schweifen zu lassen.

Die Gedanken schweifen lassen, um Abstand zu gewinnen, nach dem Sinn zu suchen und sich auf das Handeln vorzubereiten

«Die Langeweile ist der Traumvogel, der das Ei der Erfahrung ausbrütet.»

Walter Benjamin, der Erzähler

Die Gedanken schweifen lassen, sich aus der unmittelbaren Situation lösen und die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Element lenken. Eine solche Träumerei kann äusserst wertvoll sein, wenn es gelingt, den Ärger über das Verlangen zu verringern und einen Raum für längerfristige Ziele zu öffnen. Liessen Studierende ihre Gedanken schweifen, könnten sie sich die Konsequenzen eines Versagens am Ende des Semesters vorstellen, oder aber sich an die Gründe erinnern, die sie überhaupt dazu veranlasst haben, sich an der Universität einzuschreiben. Dies könnte Motivation zurückbringen. Der sich selbst überlassene Geist begibt sich auf die Suche nach dem Sinn, selbst wenn er ihn erschaffen muss. Aber das Schweifenlassen der Gedanken muss zum Handeln führen! Es geht hier nur darum, neuen Schwung in eine bedeutungslos gewordene Situation zu bringen, wieder sinnvolle Ziele in ihr zu

erblicken. So wie sich der Körper im Schlaf erholt, so entspannt sich der Geist in der Langeweile am besten, schrieb Walter Benjamin (1936). Langeweile befruchtet eine Erfahrung, um sie zur Blüte zu bringen. Sie ist ein Teilschritt zum Erfolg.

Ein Umherschweifen der Gedanken, die sich im Kreis drehen oder ins Grübeln übergehen, ist machtlos. Wenn der Antiheld aus den Aufzeichnungen aus dem Kellerloch die Untätigkeit verherrlicht, lügt er, indem er schreibt: «Das Ende aller Enden, meine Herrschaften, ist, gar nichts zu tun! Beschauliche Trägheit ist besser als alles andere» (S. 167). Er beeilt sich, klarzustellen, dass er selbst kein Wort davon glaubt. Entdeckt er nicht, wonach er sich sehnt, wird er daran scheitern, Sinn in sein Leben zu bringen (oder einen zu finden). Das soll aber nicht die Erkenntnis sein, zu der Studierenden gelangen müssen, wenn sie sich vorübergehend auf das Schweifenlassen ihrer Gedanken einlassen. Wir wünschen ihnen vielmehr, dass sie die Gründe, die sie zum Studium veranlasst haben, oder einige ihrer tiefsten Bestrebungen (wieder-)entdecken.

Schlussfolgerung

Diese Erkenntnisse veranlassten Russell zur Behauptung, dass «eine gewisse Fähigkeit, Langeweile zu ertragen, für ein menschliches Leben unerlässlich ist, und eines der Dinge ist, das der Jugend beigebracht werden muss» (S. 60). Voraussetzung für den Ausweg aus einer Krisensituation ist es, eine verloren gegangene Bedeutung (wieder) zu entdecken.

Die Fähigkeit, sich mit den eigenen Gedanken zu beschäftigen, hilft, sich von Empfindungen abzuwenden, die um ihrer selbst willen gesucht werden – sei dies ein Rauswurf aus einem Fenster oder passives Vergnügen. Sie ist ein Zeichen für geistige Gesundheit und ein Weg zu dauerhafter Erfüllung.

Die Gedanken schweifen zu lassen ist eine Gelegenheit, wieder einen Sinn in dem zu finden, was man tut.

Bibliografie

Bench, & Lench (2019). https://doi.org/10.1037/emo0000433 Benjamin. (1936). Der Erzähler. Bieleke et al. (2022). https://doi.org/10.1098/rsos.211998

Dostojewskij (1864). Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Swetlana Geier, trad.). Eastwood et al. (2012). https://doi.org/10.1177/1745691612456044

Elpidorou. (2018). https://doi.org/10.1007/s11097-017-9515-1 Martarelli, & Baillifard. (2024). https://doi.org/10.4324/9781003271536-12 Russell. (2001). The Conquest of Happiness. Wilson et al. (2014). https://doi.org/10.1126/science.1250830

Beispiele für Verhaltensweisen:1

Maladaptiv: exzessive Handynutzung, exzessives Fernsehen, Ernährungsprobleme, Drogenkonsum, selbst zugefügte Verletzungen, Feindseligkeit, Spielsucht …

Adaptiv: prosoziales oder freundschaftliches Verhalten, Sport, Lesen, Hausaufgaben (oder Hausarbeit) erledigen …

1 Bieleke et al. (2022).

Ambroise Baillifard Wissenschaftlicher Mitarbeiter EDUDL+

Prof. Dr. Corinna Martarelli

Ausserordentliche Professorin in Psychologie

ÖFFENTLICHE ANLÄSSE UND EVENTS

Veranstaltungskalender 2024

Die FernUni Schweiz organisiert jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen wissenschaftlichen Themen. Diese Veranstaltungen sind in der Regel öffentlich und kostenlos.

Alle unsere Veranstaltungen finden Sie unter: fernuni.ch/anlaesse

Alumni-Events

Das Alumni-Netzwerk organisiert regelmässig Karriereund Networking-Events auf Deutsch und Französisch, Präsenzveranstaltungen und Online-Events, um die beruflichen Fähigkeiten der Alumni zu fördern und sie mit anderen Alumni und Studierenden der FernUni Schweiz zu vernetzen.

Das Alumni-Jahrestreffen, welches im Dezember 2023 in Lausanne stattfand, war mit über 50 Teilnehmenden ein grosser Erfolg. Zu diesem Anlass hielt Caroline Matteucci, Gründerin und CEO von CM Profiling und Cryfe, einen Vortrag zum Thema «Profiling: Das Verhalten beobachten, um sich besser kennenzulernen». Die Teilnehmenden konnten sich bei einem Aperitif zum Thema austauschen.

Alumni City Tours

Neu wurden in diesem Sommer die Alumni City Tours, die allen Alumni, Studierenden und Mitarbeitenden der FernUni Schweiz zur Verfügung stehen, erfolgreich durchgeführt.

Am 27. Juni führte uns Silvia Theytaz, Alumna in Wirtschaft, durch Sion und am 4. Juli durften wir mit Lars Gotsch, Alumnus in Geschichte, bekannte und versteckte Winkel der charmanten Leuchtenstadt Luzern entdecken.

Weitere Informationen

Im Anschluss an die Führungen bot sich die ideale Gelegenheit, das Networking in entspannter Atmosphäre fortzusetzen.

Einführungsveranstaltung Mitarbeiterausflug 2024

Der wichtigste Schritt für den erfolgreichen Studienstart unserer Studierenden ist die Teilnahme an den Einführungsveranstaltungen.

Am 27. Januar trafen sich rund 283 deutsch- und französischsprachige Studierende in den virtuellen Konferenzräumen der FernUni Schweiz. Die Neustudierenden haben erfahren, wie ihr Studiengang aufgebaut ist, wie sie das Studium organisieren können und welche Veranstaltungen im weiteren Studienverlauf wichtig sind.

Die nächste Einführungsveranstaltung findet am Samstag, 31. August 2024, online statt.

Am Freitag, 26. April, organisierte die FernUni Schweiz ihren jährlichen Ausflug. Diesmal ging es ins Freilichtmuseum Ballenberg in der Region Brienz. Die 90 Mitarbeitenden aus Lehre, Forschung und Verwaltung erhielten einen Einblick in die traditionellen Wohnhäuser und Handwerksberufe der Schweiz.

72% Teilnahmequote FR 83% Teilnahmequote DE Zur Bildergalerie

Save the date!

Diplomfeier 2024 7. September 2024

Diplomfeier

Die FernUni Schweiz organisierte ihre Diplomfeier am 2. September 2023 in der Simplonhalle in Brig. Die Gelegenheit für das universitäre Institut, seine 352 Diplomandinnen und Diplomanden unter der Leitung des Präsidenten Stefan Bumann und in Anwesenheit von Yves Rey, Chef der Dienststelle für Hochschulwesen, zu feiern.

Im Herbstsemester 2023 zählte die FernUni Schweiz 531 Neustudierende. Davon nahmen 375 ein Bachelor-Studium, 71 ein Master-Studium und 85 eine Weiterbildung (inkl. Programm «Zulassung 25+») in Angriff. In den Fakultäten Psychologie, Recht und Wirtschaft konnten am meisten Neueinschreibungen verzeichnet werden.

Yves Rey Chef der Dienststelle für Hochschulwesen

«Seit über 30 Jahren befindet sich das Wallis in einem stetigen Wandel. Insbesondere dank unserer Präsenz- und Fernhochschulen sowie unserer Forschungsinstitute entwickelt sich das Wallis zu einem Gebiet der Innovation mit hoher Wertschöpfung. Unsere KMU, KMI oder multinationalen Unternehmen benötigen die Expertise der von der FernUni Schweiz ausgebildeten Studierenden. Die Schweiz verfügt nur über sehr wenige Ressourcen; ihr grösster Trumpf sind die gut ausgebildeten Expertinnen und Experten. Es liegt an uns allen, gemeinsam diese wichtige Ressource für das nachhaltige und demokratische Wohl unserer Gesellschaft zu erhalten und zu entwickeln.»

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UNSERE MITARBEITENDEN

Seline Andenmattten

Design Dienst Kommunikation & Marketing

Prof. Dr. David Löffler

Ordentlicher Professor Fakultät Mathematik und Informatik

Tizian Imseng

Lernender Informatik

Angelo Belardi

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dienst EDUDL+

Prof. Dr. Sabine

Pitteloud

Assistenzprofessorin Fakultät Geschichte

Herzlich willkommen!

Loris Schmid

Faculty Manager Dienst Wirtschaft

Prof. Dr. Anthony

Strittmatter

Ordentlicher Professor Fakultät Wirtschaft

Prof. Dr. David Belius

Assistenzprofessor Fakultät Mathematik und Informatik

Diego

Clausen

Lernender Sekretariat

Romaine Beney

Leiterin Dienst Kommunikation & Marketing

Véronique

Zeiter

Weiterbildungskoordinatorin

Laure TremonteFreydefont

Projektleiterin Dienst Weiterbildung

Dr. Georges Klein

Experte in Hochschulentwicklung, -förderung und -politik und Inhaber der Stabsstelle Rektorat

Prof. Dr.

Nula

Frei

Assistenzprofessorin Fakultät Recht

20 aufregende Jahre bei der FernUni Schweiz

Nun sind es offiziell 20 Jahre, die ich in unserer grossartigen Institution arbeite. Dieser Zeitraum scheint lang und gleichzeitig so kurz. So viele tolle Treffen, so viele wunderbare Menschen, die ich kennenlernen durfte, so viele Höhepunkte, doch auch Momente der Einsamkeit. Aber es ist schön, diese Zeit erlebt zu haben und heute über sie zu berichten. Zunächst möchte ich meine Dankbarkeit und Anerkennung gegenüber der FernUni Schweiz und all den Menschen zum Ausdruck bringen, deren Arbeit es uns ermöglicht hat, dorthin zu kommen, wo wir heute sind.

Alles begann im CRED, dem Centre Romand d’Enseignement à Distance in Siders. Im April 2004 ernannte mich der Vorstand des Zentrums offiziell zum Direktor, nachdem ich fast ein Jahr lang als Beauftragter für die erfolgreich erlangte Anerkennung durch den Bund tätig war. Zu diesem Zeitpunkt waren wir weniger als fünf Mitarbeitende. Ich kann mich noch gut an eine der ersten Entscheidungen erinnern, die wir zu treffen hatten: den Kauf eines Farblaserdruckers. Wir hatten damals nur einen Schwarz-Weiss-Drucker/-Kopierer aber benötigten die Möglichkeit eines Vollfarbdrucks. Allerdings war die Investition von

ca. CHF 2’000.00 eine beträchtliche Summe für die damalige Zeit, in der unser Jahresbudget ca. CHF 950’000.00 betrug.

Die subventionsrechtliche Anerkennung durch den Bund war an drei Bedingungen geknüpft, eine davon war die Vereinfachung der Verwaltungsorganisation. Damals hatten wir drei Stiftungen – Brig, Pfäffikon (SZ) und die FS-CH – und einen Verein (CRED). Wir nahmen also die Fusionsarbeiten in Angriff, die uns zur Stiftung FernUni Schweiz führten, die heute noch unsere Arbeitgeberin ist. Die Stiftung wurde im Juni 2005 gegründet und schrieb die Stelle des Verwaltungsdirektors aus. Ich bewarb mich und trat die Stelle Anfang Oktober 2005 an. Da der Hauptsitz damals bereits in Brig war, packte ich meine Kisten und verlegte mein Büro von Siders nach Brig. Die Verwaltung steckte noch in den Kinderschuhen, mit drei Angestellten, darunter unsere liebe Sylvie Theler, die uns immer noch die Treue hält.

Von Anfang an war das wichtigste und immer wiederkehrende Ziel die Erlangung der Anspruchsberechtigung auf Bundessubventionen, eine unabdingbare Voraussetzung für die Anerkennung und Unterstützung durch den Kanton Wallis. Diese Anerkennung war der entscheidende Faktor, der uns endgültig die Tore zur Schweizer Hochschullandschaft öffnete. Die FernUni Schweiz erhielt sie erstmals 2004 im Rahmen des Universitätsförderungsgesetzes (UFG) und sie hat sich im Laufe der Zeit und durch Änderungen des gesetzlichen Rahmens weiterentwickelt. So bestand die grösste Herausforderung nicht darin, die institutionelle Akkreditierung als universitäres Institut im Rahmen des Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetzes (HFKG) zu erlangen, das ab 2015 die institutionelle Akkreditierung als universitäres Institut zur Bedingung für den Anspruch auf Bundesbeiträge festlegte. Der Akkreditierungsrat nahm die FernUni Schweiz als Fallbeispiel, um zu erklären, was ein universitäres Institut und was eine Universität ist, und entschied 2019, dass wir zu gross für ein Institut und zu klein für eine Universität seien! Glücklicherweise hat der Schweizerische Hochschulrat die Angelegenheit rasch präzisiert, woraufhin wir ordnungsgemäss akkreditiert wurden. Im Anschluss daran gewährte uns der Bundesrat die Beitragsberechtigung, und zwar nach denselben Regeln, die auch für die anderen Universitäten galten. Damit stieg unser Beitrag in diesem Jahr von ca. zwei auf fünf Millionen Franken.

Gestärkt durch diesen Erfolg hat auch der Kanton Wallis die finanzielle und politische Unterstützung erhöht. Er hat uns in ihre Prioritäten aufgenommen und für die laufende Legislaturperiode einen zusätzlichen Kredit von 15 Millionen bewilligt. Ein wohlverdienter Erfolg, der es uns heute ermöglicht, die Entwicklung unserer Akademisierungsstrategie zu unterstützen, die uns gemäss den Zielen des Kantons Wallis bis 2027 zur institutionellen Akkreditierung als vollwertige kantonale Universität führen soll.

Wir haben viel erreicht, viele Erfahrungen gesammelt und zahlreiche Emotionen erlebt – immer mit demselben Willen, zu dienen und einen Beitrag zum gemeinsamen Ziel zu leisten. In diesem Sinne und mit diesem immer wieder erneuerten Engagement sind meine 20 Jahre bei der FernUni Schweiz zu verstehen. Die Arbeit und die Einführung unserer institutionellen Werte waren ein wichtiger Meilenstein für mein Handeln. Ich lege grossen Wert darauf, unsere Studierenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Partnerinnen und Partner in den Mittelpunkt zu stellen und stets kundenorientiert zu handeln (auch wenn wir keine Schokolade verkaufen). Denn was wären wir ohne unsere Studierenden? Dieser Spirit und diese Haltung sind Teil unserer DNA und haben im Laufe der Jahre einen Mehrwert für unsere Arbeit geschaffen: eine gelebte Qualitätskultur. Darauf können wir stolz sein.

Mit Stolz, aber auch mit Demut habe ich nun das Vergnügen innezuhalten. Ich möchte nicht nur diese 20 Jahre würdigen, sondern vor allem meine Dankbarkeit gegenüber der FernUni Schweiz zum Ausdruck bringen. Ebenso danke ich den Studierenden, meinen Kolleginnen und Kollegen, meinen Vorgesetzten, insbesondere unserem ehemaligen Präsidenten, von dem ich so viel gelernt habe, den Mitarbeitenden der kantonalen und eidgenössischen Stellen, die uns treu geblieben sind und im Fernunterricht eine Chance für unser Land gesehen haben, den Politikerinnen und Politikern auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene, ohne die keine Subventionen ausbezahlt werden könnten, und schliesslich meiner Familie, die mich auf diesem spannenden und turbulenten Weg unterstützt hat. VIELEN DANK!

Mögen wir noch viele Jahre dieselbe Motivation, dieselbe Freude an der Zusammenarbeit, denselben Glauben an die Zukunft und dasselbe Vertrauen, das wir uns gegenseitig entgegenbringen, leben und teilen, denn das sind zweifelsohne die Schlüssel zum Erfolg.

Ein Hoch auf die FernUni Schweiz.

Die Werte der FernUni Schweiz.

Die letzte Ehre Christian Pellet

Im Januar dieses Jahres mussten wir uns von unserem geschätzten Kollegen Christian Pellet verabschieden. Christian stoss im April 2021 als Mitarbeiter des Dienstes Personal zur FernUni Schweiz. Da er hauptsächlich mit Rekrutierungsaktivitäten beschäftigt war, hatten viele von uns die Gelegenheit, direkt mit ihm zusammenzuarbeiten.

Als ehemaliger Leichtathlet und begeisterter Fan des englischen Fussballs teilte Christian seine Leidenschaften auf unvergleichbare Weise mit seinen Gesprächspartnerinnen und -partnern. Er war eine liebenswerte und gesellige Persönlichkeit, die von vielen geschätzt wurde. Wenn wir an ihn denken, wird jeder von uns eine Anekdote, ein Gespräch oder eine Erinnerung finden, die ihn in unseren Gedanken lebendig werden lässt.

So wie die Fans seines Herzensfussballvereins «FC Millwall» am Memory Day (siehe Foto), möchte auch die FernUni Schweiz Christian ein ehrendes Andenken bewahren und seiner Mutter Elisabeth, seinem Bruder Laurent und Familie sowie seinen Freunden ihre herzlichsten und aufrichtigsten Worte der Unterstützung aussprechen.

Thanks for the memories, old chap! So long, dear Christian!

«Spiele jedes Spiel, als wäre es dein letztes.»

Diego Simeone, argentinischer Fussballspieler und Trainer

Foto vom Memory Day des FC Millwall, Christians Herzensverein, der seinen verstorbenen Fans gedenkt.

Ein- Austritte

Da das INSIDE im Dezember 2023 nicht erschienen ist, werden hier die Ein- und Austritte zwischen dem 1. Juli 2023 und dem 30. Juni 2024 ausgewiesen.

Verwaltung mit Lehrlingen

Lehre und Forschung

Fakultät Geschichte

Lehre und Forschung

Fakultät Psychologie

Lehre und Forschung

Fakultät Recht

Lehre und Forschung

Fakultät Wirtschaft

Lehre und Forschung

Fakultät Mathematik und Informatik

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