UNICUM Beruf: 2.2019 | Trainee

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» SOFTSKILLS Worauf es wirklich ankommt » FAMILIENUNTERNEHMEN Die anderen Champions » TRAINEES IM ÖFFENTLICHEN DIENST Ein Modell mit Zukunft

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Nr. 02/2019 www.unicum.de


EXPECT THE UNEXPECTED IN THE GROUP. DAS BCG EVENT FÜR ALLE. AUSSER WIWIS. * Teilnehmen können herausragende Universitätsstudent(inn)en und Professionals aller nicht wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtungen.

Ärzte findest du nicht nur im Krankenhaus und Juristen nicht nur im Gericht. Denn wer auf globaler Ebene etwas bewegen will, arbeitet nicht für ein einziges Unternehmen, sondern für eine Vielzahl von Global Playern. Unsere Consultants kommen daher nicht nur aus den Wirtschaftswissenschaften, sondern aus Fachrichtungen, die unerwartet unterschiedlich sind. Auf unserem Event erfährst du etwa von einer Neurochirurgin, einem Politikwissenschaftler und einer Psychologin, wie sie mit ihrem Background den Weg zu BCG gefunden haben. Und natürlich was sie heute bei uns bewirken. Wir sind schon gespannt, aus welchem Bereich du dein Wissen einbringst. Welcome to the Group. Bewirb dich bis zum 21. April für unser Event in Berlin, das vom 16. bis 17. Mai stattfindet: unexpected.bcg.de*


KARRIEREZENTRUM

Fotos » privat, GettyImages/nortonrsx, RossHelen, wernerimages, privat

Titelbilder » GettyImages/olm26250, Zoran Zeremski

04 News Karrierezentrum Vertragsangebot? Nee, keinen Bock ...!

Nicht in die Trainee-Falle tappen! „Trainee“ – das ist für viele Berufseinsteiger ein Begriff, der Hoffnungen schürt auf die große Karriere. Denn Trainees sollen auf ihrem Weg durch die wichtigsten Abteilungen eines Unternehmens den Überblick erhalten, den sie für eine spätere Führungsposition unbedingt brauchen. Kein Wunder, dass Trainee-Stellen begehrt sind. Große, seriöse Unternehmen stellen regelrechte Ausbildungspläne auf und schauen, welche Kandidaten sich angesichts der Herausforderungen für höhere Aufgaben empfehlen. Es gibt aber auch diejenigen, die unter falscher Flagge segeln und das Etikett „Trainee“ großzügig vergeben, um billige Arbeitskräfte einkaufen zu können, ohne diesen eine konkrete Aufstiegschance einzuräumen. Böse Falle! Worauf ihr achten müsst, wenn das Stichwort „Trainee“ fällt, lest ihr auf den Seiten 26 und 27. Ansonsten haltet ihr mal wieder ein Heft randvoll mit Anregungen und Chancen in Händen. Schon mal über den Einstieg bei einem Familienunternehmen nachgedacht? Könnte eine attraktive Alternative sein, wie auf den Seiten 20 und 21 zu lernen ist. Oder daran, dem Ruf eines der deutschen Hidden Champions in die Provinz zu folgen, dorthin, wo der Firmensitz liegt? Oder – Achtung: Abenteuer – sich selbstständig zu machen? Wie man dem von dieser Erwerbsform lebenden Monster namens Bürokratie beikommt, erklären wir nämlich auch. Viel Spaß beim lesen wünscht

12 Eiermann ade Neue Jobbezeichnungen und was sie bedeuten 06 Kolumne Job Hacks Weniger Stress? Mach mal Pause!

14 Soft Skills bei der Bewerbung So geht's aufwärts

08 Gelassen bleiben wie ein Samurai So wird dein Connecticum-Besuch ein Erfolg

15 Berlin kann Roboter Womit die Firma pi4 erfolgreich ist

10 Einstellungstests – Die suche nach den Besten So zeigst du, was du drauf hast

TRAINEE 16 News Trainee Gehälter, Rechtsfragen, Bewertungsportale 18 Familienunternehmen Die Wohlfühl-Oasen 20 Branchenreport Familienunternehmen Start-ups als Kooperationspartner für Familienunternehmen sind sehr gefragt

28 Trainee mal (wo)anders Trainees haben auch Chancen bei Museen oder in der Politik 30 Karriere nach der Karriere Interview mit Hockey-Profi Mortiz Fürste 32 Das Monster bändigen So machst du dich erfolgreich selbstständig

22 Arbeiten in der Provinz Manche Global Player residieren im Grünen – wie ist das Arbeiten in der Provinz? 24 Vater Staat ruft Trainees im öffentlichen Dienst

33 Professor des Jahres Jetzt nominieren und gewinnen 34 Zeitbombe Zeugnis Martin Wehrles Kolumne erklärt, was im Zeugnis stehen sollte - und was nicht 34 Impressum

26 Trainee-Programme im Qualitäts-Check So enttarnst du schlechte Angebote Uwe Heinrich INHALT

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NEWS // KARRIEREZENTRUM TIMER Text » Marvin Kesper Foto » GettyImages/takasuu

VERTRAGSANGEBOT? NEE, KEINEN BOCK!

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aut einer aktuellen StepStone-Studie kommt es immer häufiger vor, dass Bewerber das Vertragsangebot ablehnen. So entscheidet sich fast jeder Dritte gegen das Angebot eines Arbeitgebers, um sich anderweitig umzusehen. In Deutschland kommt das fast doppelt so häufig vor wie in Frankreich und knapp dreimal so häufig wie in Belgien und den Niederlanden. Für die Studie befragte das Jobportal StepStone mehr als 100.000 Menschen aus Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Dabei zeigte sich auch, dass viele Arbeitgeber auf eingegangene Bewerbungen nicht antworten. So hat jeder zweite der Befragten selbst 45 Tage nach Versand der Bewerbung keine Antwort vom Unternehmen erhalten. Dennoch: International stehen Bewerber in Deutschland gut da. Während sie im Schnitt zehn Bewerbungen für ein Vorstellungsgespräch senden, verschicken Franzosen durchschnittlich 21 Bewerbungen.

BEWERBUNG LEICHT GEMACHT – FRESENIUS LIEGT VORN

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ie schwedische Forschungseinrichtung Potentialpark hat 3.320 Studierende in Deutschland befragt, welche Unternehmen ihrer Meinung nach das bewerberfreundlichste Verfahren haben. Gefragt wurde in den Kategorien Karrierewebsite, Social Media, Online-Bewerbung und Mobile, wie gut die einzelnen Unternehmen aufgestellt sind. Das leichteste Bewerbungsverfahren hat laut Studie Fresenius, die damit ihren Spitzenplatz aus dem Vorjahr verteidigen. Auf Platz zwei folgt Thyssenkrupp, die die Deutsche Telekom auf den dritten Platz verdrängen konnte. Den größten Sprung von allen machte Dell, die es mit +91 Plätzen, im Gegensatz zum Vorjahr, auf den 26. Rang geschafft hat. In den Top 30 hat der Halbleiterhersteller Infineon am meisten Plätze einbüßen müssen. Für ihn ging es vom achten Platz 19 Plätze runter auf Rang 27.

ZUM HEIMKINOSTART VON UNKNOWN USER: DARK WEB AM 11. APRIL! – KOPFHÖRER GEWINNEN! Als der 20-jährige Matias (Colin Woodell) einen Laptop in einem Café mitgehen lässt, muss er schnell feststellen, dass etwas mit dem Gerät nicht stimmt. Denn während eines Skype-Spieleabends mit seinen Freunden entdeckt er versteckte Dateien im Zwischenspeicher und stellt diese wieder her – ein Fehler … Unwissentlich werden die Freunde in die Tiefen des Dark Web gezogen und grausame Videos mit erschreckend realen Aufnahmen tauchen auf ihren Bildschirmen auf. Als sich plötzlich ein anonymer User einhackt, wird der Abend zum reinsten Horror ... Zum Heimkinostart zu UNKNOWN USER: DARK WEB (ab 11.04. auf DVD und Blu-Ray erhältlich) verlosen wir 1 cooles Set aus 1 DVD und den Kopfhörern AVENTHO WIRELESS der Marke beyerdynamic.. Das deutsche Unternehmen konzipiert, entwickelt und fertigt Produkte von höchster Qualität für den professionellen Audiomarkt. Weitere Informationen unter www.beyerdynamic. de. Teilnehmen kannst du hier: www.unicum.de/gewinnspiele

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KARRIEREZENTRUM

April 2019

01.–05.04.2019, Jobs and Career, Hannover, Automobil- bzw. Mobilitätsindustrie, hm.jobandcareer.business-expertise.de 05./06.04.2019, JOBMEDI, Bochum, Gesundheitsbranche, jobmedi.de 08.–10.04.2019, bonding Firmenkontaktmesse, Dresden, Praktika, Jobs, Abschlussarbeiten, dresden.firmenkontaktmesse.de 10.04.2019, Karrieretag Soest 2019, Soest, Berufserfahrene, Schüler, Studenten/Absolventen, https://www4.fh-swf.de/de/home/ueber_ uns/standorte/so/karrieretag/ 12./13.04.2019, azubi- & studientage, Koblenz, Schüler, Azubis und Studenten, azubitage.de/messe 15.04.2019, WIK-Chemnitz, Chemnitz, Studierende, Absolventen, www.wikway.de 15.–17.04.2019, Bonding Firmenkontaktmesse, Stuttgart, Praktika, Jobs, Abschlussarbeiten, stuttgart.firmenkontaktmesse.de Diese und viele weitere Termine gibt’s auch im Online-Kalender unter karriere.unicum.de

DER ERSTE JOB IST DER WICHTIGSTE

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ach dem Abschluss direkt in eine Vollzeitstelle einsteigen oder erstmal chillen und irgendwo nebenbei jobben? Diese Entscheidung will gut überlegt sein, denn laut einer Studie des Strada Institute for the Future of Work ist der erste Job nach einem Abschluss der, der die weitere Karriere am meisten beeinflusst. Wer sich nämlich zuerst mit einem Beruf zufrieden gibt, für den er eigentlich überqualifiziert ist, läuft zunehmend Gefahr, auch fünf Jahre nach dem Abschluss immer noch in einem solchen Job zu arbeiten. Die Gefahr ist bei UniAbsolventen, die direkt einen angemessen Job antreten, laut Studie fünfmal geringer. 87 Prozent von diesen Befragten arbeiten auch fünf Jahre später noch in einem Job, der ihrer Qualifikation entspricht. Hingegen sind von denen, die es nach dem Abschluss erstmal ruhig angehen lassen, auch zehn Jahre nach dem Abschluss fast 75% immer noch ohne adäquate berufliche Position. Natürlich schlägt sich das auch im Gehalt nieder: Die Forscher schätzen, dass Überqualifizierte im Schnitt 10.000 Euro pro Jahr weniger verdienen als Absolventen mit einem angemessenen Job.


ALS ABSOLVENT BEKOMME ICH VERANTWORTUNG. UND RIESEN UNTERSTÜTZUNG. Steven H., Junior Produktmanager

Mehr über Ihre Perspektiven und alles über uns erfahren Sie unter www.storck.de/karriere


Überlastet, weil du´s zu gut mit den Kollegen meinst? Wir können helfen!

KOLUMNE: JOB HACKS FÜR WENIGER STRESS IM JOB

MACH MAL PAUSE In dieser Serie zeigen wir euch, wie ihr beim Berufsstart Stress runterregelt.

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lingt abgefahren, oder? Ist aber ein echter Geheimtipp. Tatsache ist: Ununterbrochen konzentriert an ein und derselben Sache zu arbeiten, dafür ist unser Hirn schlichtweg nicht gemacht. Verabschiede dich also lieber gleich von der Vorstellung, dass du mehr und länger arbeiten musst, um mehr zu schaffen. Dein Hirn wird irgendwann einfach den Griffel weglegen und streiken. Und dann kannst du dich auf den Kopf stellen. Es kommt einfach nichts Vernünftiges mehr bei deiner Arbeit heraus. Vielmehr produzierst du Fehler, die du dann später mühevoll wieder eliminieren musst. Sei lieber clever und arbeite mit statt gegen dein Gehirn. Ein wichtiger Schlüssel sind dabei Pausen. Nutze Pausen nicht nur dazu, um dich mit Nahrung zu versorgen, sondern setze sie gezielt ein. Pausen verschaffen dir nicht nur frische Energie und einen Boost für dein Gehirn. Du kannst sie auch strategisch dazu nutzen, dich zu vernetzen und mit wertvollen Impulsen zu versorgen. Spätestens jetzt sollte klar sein: Ich rede hier nicht von der täglichen Mittagspause. Vielmehr meine ich Pausen, die du systematisch nach jedem Arbeitspaket in den Arbeitsalltag einbaust. Gewöhne dir einfach an, nach jeder konzentrierten Arbeitsphase (das können nur 10 bis 20 oder auch mal 90 Minuten sein) eine kurze Pause einzulegen, wenn du eine Sache zu

eben fertiggestellten Texts zu holen, oder zur Kaffeeküche, um dich mit Kaffee, Tee oder Wasser zu versorgen. Ganz nebenbei tust du damit auch deinem Körper einen großen Gefallen. Die Bewegung bringt deinen Kreislauf in Schwung und entlastet den Rücken. Vielleicht kommst du auch kurz nach draußen und tankst Sauerstoff und Sonne. Zusammen gibt dir das frische Energie und gute Laune – damit kommst du gleich doppelt so schnell voran!

Vielleicht führt dich dein Weg auch an der IT-Abteilung vorbei. In einem kurzen

ÜBER DIE AUTORIN:

Ende gebracht hast. Hier sind einige Ideen, wie du diese Pausen strategisch nutzen kannst.

Schwätzchen erfährst du vielleicht von einem wichtigen neuen Tool, das eingeführt werden soll und das dir tatsächlich wie gerufen kommt. Statt später per Mail darüber informiert zu werden, kannst du gleich auch noch ein paar Details klären, wie

Smart arbeiten, Träume verwirklichen und die Welt ein Stückchen cooler machen – dabei helfen euch die Life-Work Hacks und Tools von Dr. Simone Cardoso de Oliveira (www.sciedo.de) – speziell für ambitionierte „Brain Worker“!

BEWEGUNG Stehe auf und mach einen kleinen Gang – sei es zum Drucker, um dir den Ausdruck deines

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Text » Dr. Simone Cardoso de Oliveira Fotos » GettyImages/nortonrsx, privat

KARRIEREZENTRUM

ANTENNEN AUSFAHREN Wenn du dich bei deiner Bewegungspause ein bisschen länger in der Kaffeeküche aufhältst (z. B. um die Spülmaschine auszuräumen), dann kommt sicher auch jemand vorbei, der etwas zu erzählen hat, was du sonst nicht mitbekommen hättest – vielleicht auch mit Relevanz für deine Arbeit. Und du stärkst dein persönliches Netzwerk.

du es für dich am effizientesten einsetzen kannst. Oder du nutzt deine Pause ganz gezielt dazu, mit anderen Abteilungen in deiner Organisation in Kontakt zu kommen, die du noch nicht so gut kennst. Schau einfach mal vorbei, auch wenn du keinen bestimmten Anlass dazu hast! Lass dir spontan erzählen, wie sie arbeiten und was dort aktuell passiert. Dabei lernst du neue Kollegen kennen, erfährst mehr über deine Organisation und bekommst Einblicke, die auch für deine eigene Arbeit wertvoll sein können. Du siehst: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, mit Pausen nicht nur deine Batterien aufzuladen und gesund zu bleiben, sondern langfristig auch effizienter zu arbeiten und besser im Job voranzukommen! Also, worauf wartest du: ab in die Pause!

Falls du im Team arbeitest, ist außerdem eine kurze Stippvisite bei den anderen Teammitgliedern immer sinnvoll. So bleibst du auf dem Laufenden und bekommst frühzeitig mit, wenn irgendwo Probleme auftauchen.

GEZIELTES NETWORKING

Dr. Simone Cardoso de Oliveira


WIRTSCHAFTSPRÜFER WERDEN? uf der

sa n u um c i ff t i c Tr e n n o C e Mess 16.5.2019 , Berlin

Deine Reise in eine spannende Zukunft! In der Wirtschaftsprüfung wartet ein weites Feld an Aufgaben auf Dich, das ständig wächst. Wirtschaftsprüfer beraten Unternehmen zum Beispiel schon heute dabei, wie sie die Herausforderungen der Digitalisierung wirtschaftlich meistern und für sich nutzen können.

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DER ERFOLG AUF

M CONNEC TICU

N E S S A L E SEI G I A R U M A S N WIE EI

kt e B er u fs -K o n ta er sp re ch en , al n o rs Pe , n fe W ie ih r M an ag er tr ef n zu r K ar ri er e. re Tü et n ff ö e Jo b m es se F kn ü p fe n : Ei n N IC U M B ER U t, ze ig t d er U tz u n n ce an h C o p ti m al eu re M es se -G u id e.

Text » Andreas Monning

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inge mit Bedeutung ernsthaft und gelassen anzugehen, das rät der Ehrenkodex dem japanischen Krieger Samurei. Doch egal ob Kämpfernatur oder nicht: Den Rat für seinen Messebesuch zu nutzen, ist weise. Denn: Vorbereitung und Besuch in der richtigen inneren Haltung zu machen, hilft auf dem Weg zum Erfolg. Welche Dos und Don΄ts auf der connecticum zu beachten sind und wie richtige Nachbereitung geht, erfahrt ihr hier: Gleichsam vor aller Vorbereitung gilt es, sich bewusst zu machen, was man gut kann, was man gerne macht und was man im Job konkret machen möchte: Das hilft enorm – im gesamten Jobfindungsprozess, wenn nicht im ganzen Leben.

VORBEREITUNG DES MESSEBESUCHS Dress-Code: Was ziehe ich bloß an? Business-Casual oder Anzug und Krawatte? Klar, wer vielleicht seinen späteren Arbeitgeber trifft, möchte auch optisch punkten. Vorzeigbar sollte das Outfit also sein. Aber: Bei der Kleidungswahl unbedingt auch auf den Wohlfühlfaktor achten. Denn wer sich wohl fühlt, wirkt authentischer und gelassener. Profi-Tipp: „Hauptsache ein gepflegtes Äußeres!“, findet Sandra Roemer, HR bei der Sensor AG. Geht es allerdings um ein Praktikum oder einen Direkteinstieg, sollte man sein Outfit an der Zielgruppe orientieren.

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KARRIEREZENTRUM

Fotos » GettyImages/Zoran Zeremski, connecticum

Weisheit: Ein zweites paar bequeme Schuhe kann den Tag retten, wenn sich das Vorzeige-Schuhwerk als Qual entpuppt.

TOURPLAN MESSE: MIT WELCHEN FIRMEN WILL ICH SPRECHEN? Die Erfahrung zeigt: Welche Unternehmen man besuchen möchte, sollte man in Ruhe auswählen. Zur weiteren Vorbereitung gehört, sich über diese Unternehmen zu informieren, sich einen Eindruck zu verschaffen, was diese machen – und zu überlegen, wo man selber hinpassen könnte. (Minimum: Homepage besuchen!) Profi-Tipp: „Am besten kontaktieren Messebesucher die Ansprechpartner der Unternehmen vorab, um einen Termin für ein Gespräch zu vereinbaren“, rät Lisa Beitz, die das UNICUM Karrierezentrum betreut. Weisheit: Die Besuchstage auf der Messe so früh wie möglich beginnen, denn morgens sind die Aussteller noch frisch und motiviert. Und: die ausgewählten Firmen möglichst gezielt ansteuern. Tipp zur Reihenfolge: zum Warmwerden erst ein, zwei Unternehmen besuchen, die einem nicht so wichtig sind. Erst dann zu den persönlichen Favoriten.

GELUNGEN KOMMUNIZIEREN: WAS FRAGT MAN DIE UNTERNEHMEN BLOSS? Bestimmte Fragen bekommen Unternehmen sehr gerne gestellt, andere überhaupt nicht. Am besten: überlegen und notieren, was man fragen


möchte. Hier eine Auswahl an Fragen, die bei Unternehmen erfahrungsgemäß gut ankommen (und: deren Antworten man selber gut gebrauchen kann): • • •

Welche Funktionen kommen bei meinem Studienabschluss in Frage? Was wären entsprechende Einstiegsmöglichkeiten? Wie hat der Gesprächspartner seinen Weg im Unternehmen gemacht?

Gut kommt auch: • Wie kommunizieren die Kollegen? • Wie ist das Betriebsklima, wie der Umgang miteinander? • Braucht man ein dickes Fell im anvisierten Job (im Unternehmen/der Branche)? • Wo will das Unternehmen hin, und welche konkreten Projekte stehen an? Wer andersherum genau weiß, wo er beruflich hinwill: fragen, wie der entsprechende Weg im Unternehmen aussehen könnte. Gut ist: selbst die Frage beantworten zu können, was einen an dem Unternehmen anspricht. Profi-Tipp: Möglichst spezifisch fragen. Das hinterlässt einen überzeugenden Eindruck und zeigt, dass man Interesse an dem Unternehmen hat. „Hier bieten sich beispielsweise Fragen rund um eine spezifische Position, zu internen Entwicklungsmöglichkeiten oder dem Onboarding-Prozess an“, sagt Sylvia Pruy, Personalleiterin Region Ost bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Weisheit: Unprofessionell wirkt, nach der Visitenkarte des Gesprächspartners zu fragen, nach etwas zu schreiben oder was man in der Firma verdienen kann. (Statt nach der Visitenkarte: nach Kontakt fragen, zum Beispiel weil man sich wieder melden möchte)

BEWERBUNGSMAPPE ODER FLYER? Im schnellen Erst-Kontakt genügt heute vielen Unternehmen ein Bewerbungsflyer, vor allem moderneren. Und: Für den Bewerber kommt es natürlich günstiger, wenn er nicht jedem Personaler schon nach

kürzestem Gespräch eine Bewerbungsmappe in die Hand drücken muss. Entsteht ein Folgetermin, ist natürlich die Bewerbungsmappe gefragt. Profi-Tipp: Für den Flyer kann man seinen Lebenslauf als eine Art Leistungsprofil zusammenfassen. Gemeinsam mit dem Foto sollte der Empfänger in kompakter Form alle Informationen erhalten, die ein ungefähres Bild des Bewerbers vermitteln und das Interesse an ihm wecken. Für die Gestaltung solcher Flyer gibt es keine formalen Vorschriften. Im Zweifel ist weniger Gestaltung mehr. Wichtig: Der Kontakt des Bewerbers sollte schnell zu erkennen ist. Weisheit: Den Flyer möglichst hochwertig gestalten und drucken. Im Kontakt auf der Messe ganz offen fragen, ob derjenige einen Flyer oder eine Mappe wünscht. Für den Fall der Fälle: eine Bewerbungsmappe griffbereit halten.

CHECKLISTE VOR DER ANFAHRT: ALLES AN BORD? • • • • • •

Bewerbungsmappen, Flyer Handy und Ladegerät Stifte, Papier, Klemmblock Etwas für die Atemfrische (z. B. Mentholbonbons) Etwas für die Achselfrische (z. B. Deo) Etwas für die geistige Frische (z. B. Traubenzucker)

... UND DAS GEHÖRT ZUR NACHBEREITUNG Mit den geknüpften Kontakten im Gespräch bleiben! Dazu sollte man sich spätestens 48 Stunden nach der Messe melden, wenigstens per E-Mail. Sollte man sich gegen eine Stelle entscheiden, die im Gespräch war: trotzdem melden und für das Gespräch bedanken. Warum? Man sieht sich immer zweimal – auch im Berufsleben. Profi-Tipp: Versprochene Bewerbungsmappen individuell formulieren und zusenden. Weisheit: Für sein Unternehmen muss niemand sein Leben opfern wie der Samurai für seinen Fürsten. Wer verbindlich ist, zeigt aber, dass er Loyalität kann ... und das finden Unternehmen gut.

connecticum 17. Internationale Firmenkontaktmesse Berlin »» 14. bis 16. Mai (3 Tage) in der Arena Berlin »» Eintritt frei! »» lerne CEOs, Manager, Entwickler und Personalfachleute von über 400 Top-Unternehmen kennen »» an Messeständen, bei Dialogevents, Firmenvorträgen und in Einzelgesprächen.

Triff UNICUM auf der connecticum Wir freuen uns auf dich und bieten dir »» eine stylische Lounge mit Kaltgetränken und Atmosphäre zum Entspannen, »» kostenlose Bewerbungsfotos vom Profi-Fotografen, »» und natürlich unser gesamtes Medienangebot samt Zugang zum UNICUM Karrierezentrum. Mehr Infos: www.connecticum.de KARRIEREZENTRUM

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EINSTELLUNGSTESTS – DIE SUCHE NACH DEN BESTEN

SO ZEIGST DU, WAS DU DRAUF HAST

Deine schriftliche Bewerbung für einen Ausbildungsplatz oder Studium war erfolgreich: Jetzt stehen die Auswahltests an. Kein Wunder, dass du nervös bist, schließlich haben es die Prüfungen in sich und dein Erfolg entscheidet über deine berufliche Zukunft. Aber keine Panik, wir erzählen dir, was dich erwartet, und vor allem, wie du dich ideal auf die Extremsituation vorbereitest.

J

etzt geht es um alles: Dein hoffentlich zukünftiger Arbeitgeber möchte natürlich wissen, ob ihr wirklich zusammenpasst, und die Uni will prüfen, ob du der geeignete Student für das Studienfach bist. Im Assessment-Center, am Auswahltag oder im Bewerber-Workshop wirst du auf Herz und Nieren getestet.

WAS DU TUN MUSST • Ruhe bewahren! • Herausfinden, wie der genaue Ablauf an dem Tag sein wird und was dich erwartet. • Dich mithilfe unserer Ratschläge gewissenhaft auf die Tests vorbereiten! • Authentisch und ganz du selbst bleiben. • Und weiter Ruhe bewahren! Im Folgenden erzählen wir dir, welche Elemente das Auswahlverfahren beinhalten kann und wie du fit für jede Herausforderung wirst.

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KARRIEREZENTRUM

DIE SELBSTPRÄSENTATION Meistens ist die erste Aufgabe zum Beispiel in einem Assessment-Center, dass du von dir erzählst. Das Gute ist, dass du diese Übung hervorragend zuhause vorbereiten kannst. Neben ein paar grundlegenden Infos wie Name, Alter und Herkunft solltest du deinen Fokus dabei natürlich vor allem darauf legen, zu erzählen, warum du dich gerade für diesen Beruf und dieses Unternehmen begeisterst. Besonders kannst du überzeugen, wenn du dir einen kreativen Einstieg überlegst.

DIE POSTKORBÜBUNG Die Postkorbübung gehört schon zu den Klassikern der Einstellungstests – auch wenn du heute anstelle eines Postkorbs eher eine Vielzahl von E-Mails bekommst. Diese enthalten Aufgaben, die du unter Zeitdruck nach Dringlichkeit und Wichtigkeit priorisieren und abarbeiten sollst. Die Übung ist in vielen Fällen so konzipiert, dass du sie gar nicht zu

Text » Birte Schmidt

Foto » GettyImages/olm26250

100 Prozent lösen kannst – der Arbeitgeber damit möchte vielmehr herausfinden, wie du mit Stress und Zeitdruck umgehen kannst. Wenn du das im Hinterkopf behältst, kann eigentlich schon gar nichts mehr schiefgehen. Hier gilt schlichtweg: Ruhe bewahren!

DIE GRUPPENDISKUSSION Sie sind ein wichtiger Bestandteil der meisten Auswahlverfahren, denn deine zukünftigen Vorgesetzten möchten sehen, ob du gut in einem Team funktionierst. Deshalb lautet der Tipp hier: Bring dich ein, aber dräng dich nicht zu sehr in den Vordergrund. Höre den anderen Kandidaten genau zu, trage konstruktiv zur Debatte bei und begründe stets deinen Standpunkt.

DER ALLGEMEINWISSENSTEST Ein Test zum Allgemeinwissen erwartet dich zum Beispiel, wenn du dich nach dem Studium an einer Journalistenschule bewirbst. Kein


Wunder, schließlich wird von dir erwartet, dass du ein großes Wissen zu sämtlichen Themen wie Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur abdeckst, um deine Recherchen richtig einordnen zu können. Auf einen Multiple-Choice-Test folgt hier häufig ein Bildertest. Dabei werden dir Gesichter aus der Zeitgeschichte, der Wirtschaft oder auch dem Sport gezeigt und du bist gefragt, ihren Namen zu kennen. Damit du diesen Test gut meisterst, fang unbedingt so früh wie möglich mit der Vorbereitung an, denn Allgemeinwissen paukt man nicht an einem Tag. Wirf am besten jeden Tag einen Blick in die Online-Zeitungen – in alle Ressorts und nicht nur in den Sportteil. Im Internet findest du außerdem eine Reihe von Wissenstests. Hier kannst du schon mal üben und auch herausfinden, in welchen Bereichen du noch Wissenslücken hast.

Aufgaben rund um Dreisatz und Co. stellen. Gerade Unis bieten zum Teil Vorbereitungskurse an, damit du dich umfassend auf die Prüfung vorbereiten kannst.

DER SPORTTEST Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit musst du auch unter Beweis stellen, wenn du dich bei Polizei, Feuer- oder Bundeswehr bewirbst. Welche Werte du jeweils erreichen musst, hängt von deinem Alter und Geschlecht ab. Das Gute am Sporttest ist, dass du dich auf ihn am besten von allen Prüfungen vorbereiten kannst. Denn die Anforderungen stehen vorab genau fest, du findest sie in der Regel auf der Internetseite der Einrichtung, bei der du dich bewirbst. Mit einem gezielten Trainingsplan kannst du vorab Joggen, Sprinten, Weitsprung trainieren.

DER MATHETEST

SPRACHTEST

Wer nach einem – zum Beispiel geisteswissenschaftlichen – Studium noch eine Ausbildung anstrebt, die im Bereich Technik, Finanzund Versicherungswirtschaft angesiedelt ist, muss sich mitunter noch einmal kniffeligen

Überall dort, wo du viel kommunizieren musst, wird deine verbale Intelligenz getestet. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du dich auf „etwas mit Medien“ bewirbst. Du wirst dann beispielsweise aufgefordert, einen

anspruchsvollen Text zu lesen und anschließend Aussagen aus dem Text als richtig oder falsch zu bewerten. Auch deine Rechtschreibung kann überprüft werden und du musst ein Diktat schreiben. Oder aber du sollst Wörter in Wortgruppen einordnen, Synonyme identifizieren oder Worte im Buchstabensalat finden. Die größte Herausforderung ist auch beim Sprachtest, mit dem Zeitdruck umzugehen. Deshalb ist es gut, wenn du diese Art von Test vorab schon übst und so viele Aufgaben wie möglich in kurzer Zeit bearbeitest. Viele Kandidaten scheitern übrigens in der Prüfung daran, dass sie vor Aufregung die Aufgabe nicht genau gelesen haben.

DAS DRUMHERUM Damit du am Tag der Entscheidung gut performen kannst, solltest du alles Organisatorische vorab bestens vorbereitet haben. Dazu gehört, dass du dich frühzeitig um dein Outfit und deine Anreise gekümmert und vielleicht ein Hotelzimmer gebucht hast, wenn der Einstellungstest in einer anderen Stadt stattfindet. Nur so kannst du dem Tag wirklich ganz entspannt entgegenblicken.


EICHNUNGEN

E D A N N A M R EIE NEUE JOBBEZ

m an n ? m m t d er Ei er ko r ie h – g K lin g el in g el in fo rt , ss te m an ja so ü w a d n en d Sc h ö n w är ´s , ei n fa ch zu tu n h at . So es an m em w m it n n eu d eu ts ch b ei d en g an ze ch si es t äl ve rh n u n g en B er u fs b ez ei ch en ch lis g en d h al b „g ro w th h a, w as d u vo m en g sa ir W t. n ic h t. w ar te n d ar fs al p ro p h et “ er it ig „d d n u “ ck er

Text » Marvin Kesper

PERSONAL ASSISTANT Steigen wir erst mal mit etwas Einfachem ein. Die Übersetzung des Personal Assistant verrät teilweise schon seine Aufgaben. Der „persönliche Assistent“ ist für die Unterstützung seines Chefs, eines Teams oder einer Abteilung bei der Organisation zuständig. Egal, ob es um Terminplanung, den Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern oder um die Erstellung von Mitteilungen geht, der Personal Assistant ist hier die erste Anlaufstelle. Wenn du dir jetzt denkst: „Ist das nicht das Gleiche wie ein Sekretär?“ Jein! Als Personal Assistant arbeitet man im Gegensatz zum/zur Sekretär/in eigenständiger und besitzt mehr Verantwortung und Kompetenzen. Außerdem darf man, wenn der Chef verhindert ist, selber Chef spielen und ihn vertreten.

COOL HUNTER Zugegeben, wenn man den Begriff Cool Hunter das erste Mal hört, könnte man erst an eine neue Actionkomödie oder an das neuste Videospiel für die Konsole denken. Aber bevor du jetzt in den nächsten Elektromarkt oder ins Kino rennst, der Cool Hunter ist jemand, der vor allem in der Modebranche arbeitet. Auf der Suche nach den neusten Trends und Styles reist er um die ganze Welt, um den Designern und Modeketten die neusten Ideen zu liefern. Übersetzt heißt Cool Hunter so viel wie „Trendjäger“.

GROWTH HACKER Nein, ein Growth Hacker manipuliert keine Computersysteme, und nein, er oder sie ist

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KARRIEREZENTRUM

auch nicht für den aktuellsten Datenskandal verantwortlich. Die Stelle des Growth Hackers ist in Deutschland immer mehr gefragt. Zu den Aufgaben zählt hauptsächlich, das Unternehmen auf Basis von Marketingstrategien und Datenanalysen immer weiter wachsen zu lassen. Ein Growth Hacker verfügt über hervorragende Produktkenntnisse und ist für die Durchsetzung einer Geschäftsstrategie zuständig. Vor allem in Unternehmen, in denen mehrere Abteilungen gleichzeitig und synchron arbeiten, wird diese Position in Zukunft immer wichtiger sein.

DIGITAL PROPHET Es ist wirklich wahr! Die Aufgabe eines Digital Prophet ist es, die Zukunft vorauszusagen und etwas zu prophezeien. Auf dem Jahrmarkt oder im Horoskop wirst du den Digital Prophet allerdings vergeblich suchen. Ein „digitaler Prophet“ ermittelt die neusten Trends in den sich ständig verändernden Märkten und sagt voraus, wie sich die digitale Welt weiterentwickeln wird. So versucht er neue Möglichkeiten für sein Unternehmen zu erschließen, um die Firma für die Zukunft gut aufzustellen.

CHIEF DATA OFFICER Wie bei so vielen, aus dem Englischen übernommenen, Begriffen wird dir der Chief Data Officer häufig in seiner abgekürzten Form, CDO, vorkommen. Ein CDO ist für die Erhebung, Analyse und Verwaltung von

Fotos » GettyImages/RossHelen

Unternehmensdaten zuständig. Außerdem muss er oder sie sicherstellen, dass die Daten ausreichend geschützt sind. Diese Daten werden dann dazu genutzt, das Unternehmen auf dem Markt weiter voranzubringen.

WORDPRESS SPECIALIST „Wortpresse Spezialist? Hä? Das ergibt ja gar keinen Sinn!“ Da hast du natürlich Recht. Die reine Übersetzung des Wortes hilft hier nicht weiter, denn WordPress ist der Name einer Plattform zur Erstellung von Blogs und Webseiten. Der WordPress Specialist kennt sich in diesem Programm eben besonders gut aus und ist als Webdesigner für die Pflege, Erstellung und Entwicklung von Webinhalten verantwortlich.

WEB CONTENT SPECIALIST Noch so ein Experte! Der Web Content Specialist ist dafür verantwortlich, dass alle Onlineinhalte eines Unternehmens auch Erfolg bringen. Hierfür werden verschiedene Strategien entwickelt und es muss entschieden werden, wann, wo und wie Onlineinhalte zu veröffentlichen sind. Für Web Content Specialists bedeutet das sehr gute Unternehmenskenntnisse und tiefgehende Recherchearbeit, um herauszufinden, was und vor allem wen man mit seinem Webauftritt erreichen möchte. Und mal ganz im Ernst jetzt: Eiermann werden wolltest du doch nie, oder?


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Foto: BartekSzewczyk/Thinkstock

karriere.unicum.de


Und dann schreiben sie einfach „Zu meinen Stärken zähle ich Belastbarkeit“? Von Hochschulabsolventen erwarten Personaler, dass sie die Kompetenz in eigenen Worten umschreiben können, anstatt Formulierungen aus der Ausschreibung nachzuplappern. Wenn Stressresistenz gefordert ist, kann ich zum Beispiel betonen, dass ich auch unter Zeitdruck fehlerfrei arbeite.

SOFT SKILLS BEI DER BEWERBUNG

SO GEHT'S AUFWÄRTS

„Ich bin teamfähig, selbstständig, empathisch, durchsetzungsstark, …“ – hören Personaler solche Formulierungen, gähnen sie nur müde. Claus Peter Müller-Thurau, der seit vielen Jahren im HR-Bereich arbeitet, weiß, wie Talente überzeugen können.

Text » Janna Degener Storr

UNICUM BERUF: Hand aufs Herz: Sind Soft Skills wirklich so wichtig, wie häufig behauptet wird? Müller-Thurau: Die Formel des Scheiterns unter Personalberatern, die auf langjährigen Erfahrungen basiert, lautet jedenfalls tatsächlich „hired by ability – fired by personality“. Das heißt: Mitarbeiter werden aufgrund von fachlichen Fähigkeiten, also Hard Skills, eingestellt und fliegen anschließend aufgrund fehlender Soft Skills wieder raus. Wenn jemand Probleme mit der Anwendung von SAP hat, besucht er einen Workshop und lernt das in einer Woche. Wenn jemand sich aber in einem schwierigen Gespräch ständig verhaspelt, wird er das in absehbarer Zeit nicht ändern können. Soft Skills wie kommunikative Kompetenz lassen sich eben nicht wie ein Sack Kartoffeln aus einem Seminar wegschleppen.

Müller -Thurau

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KARRIEREZENTRUM

Foto » privat, GettyImages/Noridzuan

stellt haben, sollten Bewerber im zweiten Teil die Soft Skills aufzeigen und damit deutlich machen, wer sie sind, was sie als Person also auszeichnet. Damit zeigen Bewerber auch, ob sie überhaupt verstanden haben, auf welche Persönlichkeitseigenschaften es in dem Job ankommt. Wenn jemand sich zum Beispiel als Assistent der Geschäftsleitung bewirbt, sollte er im Anschreiben nicht seine Teamfähigkeit herausstellen. Denn er wird in dem Job kein Team haben, sondern als rechte Hand des Geschäftsführers abends so lange im Büro bleiben wie der Chef. Hier kommt es also eher auf Loyalität, Zuverlässigkeit oder Vertrauenswürdigkeit an.

Wie viele Soft Skills sollten Bewerber im Anschreiben überhaupt anführen? Weniger ist hier mehr. Wählen Sie maximal drei Eigenschaften aus, die Ihnen wirklich wichtig erscheinen. Denn sonst weiß der Personaler nicht mehr, was er glauben soll. Im dritten und letzten Teil des Anschreibens geht es dann um die Frage „Was will ich?“ Dahinter verbirgt sich die wichtige Soft Skill der Zielorientierung: Suchen Sie nur irgendeinen Job? Oder haben Sie eine Vorstellung davon, wohin die berufliche Reise gehen soll? Schreiben Sie hier nicht, dass Sie bei Audi arbeiten wollen, weil das Unternehmen tolle Autos baut. Sondern schauen Sie sich auf der Website um, um herauszufinden, worauf der Arbeitgeber stolz ist. Und im Vorstellungsgespräch geht es dann ans Eingemachte … Ja, denn die Schlüsselfrage im Vorstellungsgespräch lautet: Wer bist du? Es geht hier also explizit um die Persönlichkeitseigenschaften, also die Soft Skills. Und da können die Personaler auch mal nachfragen: „Wo haben Sie gelernt, mit Stress umzugehen?“ „Wo haben Sie Ihre Teamfähigkeit denn schon einmal unter Beweis gestellt?“ „Worin sehen Sie die Hauptgründe dafür, dass Teams scheitern?“ „Warum möchten Sie unbedingt bei uns starten?“ „Was würden Sie tun, wenn Ihr Projekt unter Zeitdruck gerät, jemand in Ihrem Team gemobbt wird oder ein Kollege auf eine Stelle befördert wird, die sie selbst gerne hätten?“ Im letzten Fall würde ich übrigens dazu raten, dem Mitarbeiter zunächst einmal zu gratulieren.

Worauf kommt es bei der Darstellung von

Oft fallen die Buzz-Words „Team- und Durchsetzungsfähigkeit“ … Wenn die beiden in einer Ausschreibung gefordert sind, muss ich sehen, dass es sich hier um gebackene Schneebälle handelt:

Bewerber möchten sich im Vorstellungsgespräch gut verkaufen. Wie können sie da die eigenen Schwächen unterbringen? Versuchen Sie nicht, sich als eierlegende Wollmilchsau zu profilieren. Wenn das Gegenüber schon im Vorstellungsgespräch merkt, dass Sie keinen unfallfreien Satz bauen können, wird Ihnen keiner abnehmen, dass Sie

Soft Skills in der Bewerbung an? Nachdemsie im ersten Teil des Anschreibens ihre fachlichen Qualifikationen darge-

Wer in einem Team arbeiten, seine Kollegen im Notfall aber auch mal gegen den Strich bürsten soll, braucht vor allem Belastbarkeit und die Bereitschaft, sich auch mal unbeliebt zu machen. Das müssen Bewerber erkennen.

über „ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten“ verfügen. Wer sich mehrfach verhaspelt, sollte also offen sagen, dass er an seinen kommunikativen Fertigkeiten noch arbeiten muss. „Schwächen, die uns bewusst sind“, sagt die Psychologie, „können uns nicht mehr schaden“.


Text » Dirk Engelhardt Fotos » pi4 robotics

MANCHMAL LACHT ER SOGAR

MINT-GESCHÄFT

BERLIN KANN ROBOTER Matthias Krinke baut mit seiner Firma pi4_robotics Roboter zum Einsatz in Fabriken und Büros. Außerdem gründete er die erste Zeitarbeitsvermittlung für Roboter.

G

Neben den humanoiden Robotern baut pi4 Prüfmaschinen für die Qualitätssicherung von Solarmodulen. In diesem Bereich sind die meisten Firmen nicht mehr in Deutschland ansässig, „zurzeit ist die Karawane nach Thailand weitergezogen“, sagt Matthias Krinke. Dies läge auch an den Fördermitteln, von denen diese Branche mehr als andere profitiere. Im Bereich Life Science entwickelte pi4 eine Maschine, die die Proteinstruktur von Körperzellen ermitteln kann. Auf dieser Information können Forscher dann geeignete Medikamente gegen Krebs und ALS entwickeln. Im Bereich der optischen Inspektion ist pi4 auf vielen Märkten vertreten: Das reicht von der Photovoltaik-Industrie über die Metallindustrie bis zur Elektroindustrie. pi4 ist der Erfinder des Produktidentifikationssystems PV-IDent. Dabei werden auf Basis von Elektrolumineszenz-Bildern von Solarmodulen inhärente Produktmerkmale ermittelt, die zur Wiedererkennung verwendet werden. pi4 ist durch Vertriebspartner und Servicepartner in 29 Ländern mit 43 Büros vertreten. „Wir wollen nicht nur Gewinne erzielen, wir wollen auch neue Arbeitsplätze unter vernünftigen Bedingungen hier in unserer Region schaffen“, lautet die Maxime des Unternehmens.

eboren ist Matthias Krinke in Heidenheim an der Brenz in BadenWürttemberg. Dort machte er auch Abitur und ging anschließend zum Studium nach München. An der Technischen Universität studierte er Elektrotechnik mit der Spezialisierung Automatisierungstechnik. Neben dem Studium arbeitete er freiberuflich als Programmierer für verschiedene Firmen. Nach dem Studium unternahm er eine einjährige Weltreise, die ihn auf die Frage brachte, wo er künftig leben sollte. Er entschied sich für Berlin, wo er 1994 pi4_robotics in einem Wohnzimmer im Prenzlauer Berg gründete. Heute residiert die Firma im Technologie- und Innovationspark auf dem alten AEG-Gelände, in das sich Krinke schon früh verliebte. 1890 wurde an dieser Stelle der Ruf Berlins als Industriemetropole begründet, einige Bauten aus dieser Zeit sind immer noch vorhanden. Der Name pi4 kommt von der Zahl Pi und den vier Geschäftsfeldern der Firma, nämlich Robotics, Qualitätssicherung für Solarmodule, Life Science und Komponenten für die Automatisierung. 2010 stellte pi4 den ersten humanoiden Roboter, der frei zum Verkauf stand, her. Mittlerweile ist man bei den humanoiden Robotern in der 4. Generation angelangt. Ein Exemplar aus dem Jahr 2010 steht im Empfangsraum der Firma und flirtet mit jedem Besucher, der eintritt. Es wiegt

Seit 2015 gibt es mit der Robozän GmbH die weltweit erste Zeitarbeitsfirma für Roboter. Dies ist eine ressourceneffiziente Lösung für Unternehmen, die sich keinen eigenen Roboter anschaffen wollen. Bisher wurden Roboter meist von Unternehmen gekauft oder geleastund dann an festen Arbeitsplätzen installiert. Dort verbrachten die Roboter dann ihr Leben bis zur Ausmusterung. Weil Roboter aber in drei Schichten rund um die Woche arbeitsbereit sind, waren sie oft nicht ausgenutzt. In diese Lücke greift Robozän. Eigentümer von Robotern können diese in ungenutzten Zeiten der Personalvermittlung Robozän zur Verfügung stellen und erhalten dann das Gehalt, das die Kunden zahlen, abzüglich einer Vermittlungsgebühr. Die Personalsuche für pi4 selbst sei indes schwieriger geworden, verlautet es von der Geschäftsführung. Zurzeit suche man neben Ingenieuren auch Kräfte in der Buchhaltung und einen Einzelhandelskaufmann. pi4 ist der einzige Roboterhersteller in Berlin und noch immer in rein deutscher Hand, was in diesem Bereich als Seltenheit zu werten ist. Krinke engagiert sich für den Nachwuchs: „Ich halte Schülerpraktika, wie wir sie anbieten, für sehr wichtig. Ich staune manchmal, was

500 Kilogramm, ist rund 2 Meter hoch und hat zwei lange Arme. Der neue Roboter hat Kameras in den Händen und arbeitet dadurch noch präziser. Er achtet auf kleine Merkmale wie Webfehler, die qualitätsrelevant sind, und das Ganze in Echtzeit. Ein Vorteil des Roboters ist seine Flexibilität, er kann sich schnell auf unterschiedliche Prozesse einstellen. Wenn alles glattläuft, zeigt sein (LCD-)Mund sogar ein Lächeln.

Schüler bei einem Praktikum leisten.“ Allerdings gibt es auch negative Erfahrungen. Krinke: „Ein Bewerber fragte bei einem Bewerbungsgespräch als Erstes, wo der Kopierer in der Firma sei. Auf meine verdutzte Frage, warum er dies wissen wolle, antwortete er, dass er dort gerne seine Bewerbungsunterlagen kopieren möchte, um sie mir zu geben. Ich antwortete ihm, dass dies bereits nicht mehr notwendig sei ...“

ROBOTER-VERLEIH LÄUFT PRIMA

KARRIEREZENTRUM

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NEWS // TRAINEE

Text » Melis Içten Foto » GettyImages/andreikorzhyts

TRAINEE IM HANDEL

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TRAINEE-GEHÄLTER

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enn es um das Monatsgehalt des Trainees geht, hört man oft unterschiedliche Zahlen. Es kann auf den ersten Blick merkwürdig wirken, dass Gehälter trotz gleichem Ausbildungsstand so stark variieren können. In der Tat verdient nicht jeder Trainee gleich viel. Dies hat laut trainee.de verschiedene Gründe. Zum einen bestimmt die Unternehmensgröße die Höhe des Gehalts. Je größer das Unternehmen ist, in dem man eingestellt ist, desto höher kann das Einkommen sein. Zum anderen sind die Gehälter auch abhängig von der Region. Da das sogenannte Ost-WestGefälle in Deutschland immer noch sehr

präsent ist, kann man in Hessen beispielsweise mit einem höheren Gehaltsniveau rechnen als in Thüringen, wo das Gehalt 20–25% unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Ein weiterer Faktor ist auch die Branche, in der man sich engagieren will. Während ein Trainee in der Chemie- und Pharmaindustrie im Jahr bis zu 50.000 Euro verdienen kann, liegt das Jahreseinkommen in der Medien- und Werbebranche je nach Beruf zwischen 23.000 und 39.000 Euro. Auch individuelle Faktoren wie Fremdsprachenkenntnisse, Auslandserfahrungen, Praktika oder herausragende IT-Kenntnisse können Grund für ein höheres Gehalt sein.

ARBEITGEBER-BEWERTUNGSPORTALE: GUTE HILFE, WENN MAN SIE RICHTIG NUTZT

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GEISTESWISSENSCHAFTLER: NICHT DIE HOFFNUNG AUFGEBEN

m Grunde sind Bewertungsportale über Arbeitgeber eine nützliche Sache. Interessierte angehende Trainees können sich theoretisch an den Erfahrungswerten ehemaliger oder aktueller Arbeitnehmer orientieren und überlegen, wie sie die Vor- und Nachteile des jeweiligen Unternehmens gegeneinander abwägen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, worauf man achten muss, wenn man auf diesen Portalen unterwegs ist. Angehende Trainee-Bewerber sollten sich immer darüber bewusst sein, dass in jedem Unternehmen unzufriedene Mitarbeiter existieren, auch wenn das Unternehmen sehr gut ist. Daher sollte man die positiven und negativen Bewertungen im Verhältnis sehen und mit Vorsicht genießen. Auch sollten Trainee-Bewerber im Hinterkopf behalten, dass die zufriedenen Mitarbeiter seltener das Bedürfnis haben, sich auf Bewertungsportalen mitzuteilen, als die unzufriedenen. Wichtig ist auch das Abwägen von Beschwerden; inwiefern sind die negativen

ller Anfang ist schwer. Das trifft vor allem bei Berufseinsteigern aus den Geisteswissenschaften zu, welche nach ihrem Abschluss länger nach Jobs suchen müssen als Absolventen aus anderen Bereichen. Eine Studie des Bundesamtes für Statistik hat gezeigt, dass die ersten Stellen, die diese in der Regel bekommen, häufig weder beliebt noch befriedigend sind. Nach ungefähr vier bis fünf Jahren erreichen die Generalisten allerdings einen Punkt, an dem sie den passenden Arbeitsplatz gefunden haben und angemessen bezahlt werden. Also: Kopf hoch – Geduld haben!

Kommentare für einen selbst relevant? Außerdem haben Arbeitgeber die Möglichkeit, auf die Kommentare zu antworten, und nehmen diese auch vermehrt wahr. Auch anhand dieser Reaktionen des Unternehmens kann man erkennen, wie es mit Kritik umgeht.

RECHTSFRAGEN: BEFRISTUNG BEI TRAINEE-VERTRÄGEN

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ie meisten Trainee-Verträge sind befristet und dauern in der Regel zwischen sechs und 24 Monaten. In manchen – größeren – Firmen werden allerdings auch unbefristete Arbeitsverträge geschlossen. Eine Befristung muss außerdem immer schriftlich im Vertrag festgehalten werden, genauso wie die Kündigungsfrist bei befristeten Arbeitsverträgen. Ist dies nicht der Fall, so ist eine ordentliche Kündigung nicht möglich. Bei unbefristeten Arbeitsverträgen beträgt die Kündigungsfrist vier Wochen, nachdem man sechs Monate angestellt war. Auch das Prinzip der Probezeit kann bis zu sechs Monaten bei einem Trainee-Vertrag festgelegt werden, ist aber kein Muss. Für Trainees ist daher wichtig, dass sie sich im Voraus gut informieren und ihren Vertrag auf unklare Formulierungen überprüfen!

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rainee-Programme werden von verschiedenen Arbeitgebern immer öfter in Betracht gezogen und etablieren sich im Laufe der Zeit. Soennecken eG, ein bekanntes Unternehmen für Vermarktung, Finanzierung und Logistik von Büroartikeln, mit ihren Sitzen in Overath und Essen hat vor drei Jahren ein Trainee-Programm entwickelt, welches sich an den Verkäufer-Nachwuchs im Fachhandel richtet. Das Weiterbildungsprogramm scheint Fuß gefasst zu haben, sodass das Handelsunternehmen auch dieses Jahr im Herbst neue Trainees aufnehmen wird. Die Anmeldung für das Trainee-Programm bei Soennecken eG geht bis Ende Mai. Die praxisnahe Ausbildung des Unternehmens dauert 15 Monate und umfasst Fachschulungen und Schulungen im Vertrieb, aber auch Methodentrainings und Knigge-Kurse. Die Zielgruppe des Programms sind sowohl Nachwuchskräfte als auch Quereinsteiger im Handel aus dem Bereich Büroeinrichtung.

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Was wir wollen: Deine digitale Seite

Informationstechnik ist die Grundlage des modernen Lebens. Umso wichtiger ist es, dass die Menschen der digitalen Welt vertrauen können. Darum kümmern wir uns. Als nationale Behörde für Cyber-Sicherheit gestalten wir IT-Sicherheit in Deutschland – aber auch in Europa und der Welt. Dazu arbeiten wir mit Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Wir beraten Politik und Verwaltung und stehen im Dialog mit den Bürgern sowie zahlreichen Verbänden. Im internationalen Austausch sind unsere Experten geschätzt und gefragt. Alles für ein gemeinsames Ziel: Informationssicherheit. Wir sorgen dafür, dass die Zukunft aus dem Netz erwachsen kann. Mit rund 940 Beschäftigten sind wir ein vergleichsweise kleines Team für eine große Aufgabe. Und deshalb brauchen wir Verstärkung. www.bsi.bund.de/karriere Weitere Informationen: bewerbung@bsi.bund.de oder unter Tel.: 0228 99 9582 6388.


Text » Birk Grüling Foto » privat, GettyImages/Khosrork

INTERVIEW CHARAKTER WICHTIGER ALS FACHWISSEN

FAMILIENUNTERNEHMEN

DIE WOHLFÜHL-OASEN Berlin, London oder doch gleich New York – da kann die Provinz kaum mithalten. Deshalb versuchen mittelständische Familienunternehmen mit neuen Anreizen zu punkten.

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ie Suche nach Fachkräften ist schwieriger geworden. Das spüren vor allem mittelständische Familienunternehmen. Dabei sind viele von ihnen Hidden Champions – also Weltmarktführer, die niemand kennt. Sie bieten ausgezeichnete Berufsperspektiven und sind oft treibende Kräfte in Sachen Industrie 4.0. Gleichzeitig finden sie nur schwer eignete Fachleute. Eine Studie der Unternehmensberatung KPMG stützt diese Einschätzung. In kleinen und mittelständischen Unternehmen gibt es demnach über 350.000 offene Stellen. Zwei wichtige Gründe: Viele Absolventen wissen schlicht nichts von den Weltmarktführern aus der Nische. Dazu kommt ein Standortnachteil. Doch Not macht erfinderisch. So bietet Berufsbekleidungsunternehmen Engelbert Strauss seinen Mitarbeitern Yoga oder Zumba während der Arbeitszeit und hat einen eigenen Fitnessund Wellness-Bereich eingerichtet. Statt einer schnöden Kantine gibt es auf dem Firmengelände nun eine Trattoria mit Pizza, Salaten und allerlei angesagtem Superfood. Bei Sanitärprodukthersteller Hansgrohe kümmern sich zwei Sozialarbeiter um die Probleme der Belegschaft. Sie organisieren Pflege für erkrankte Angehörigen oder Haushaltshilfen bei familiären Notsituationen. Außerdem kümmern sie sich auch um die Burnout-Prävention. Bei der Wago-Gruppe aus Minden werden Bauteile für die Automatisierungstechnik produziert. Den dafür nötigen Fachkräften bietet das Unternehmen einiges. Die Familien der Mitarbeiter

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können zum Mittagessen ins Unternehmen kommen. Es gibt einen Hausarzt, eine firmeneigene Kita und sogar einen Wäscheservice. Zufriedene Mitarbeiter leisten nicht nur gute Arbeit, sondern bleiben auch länger. Alle Annehmlichkeiten und Bonusprogramme ändern jedoch nichts an der Lage eines Unternehmens, machen Mulfingen oder Minden nicht zu Paris. Metallverarbeiter Otto Fuchs aus dem Sauerland hat deshalb ein Büro für IT-Fachleute in Köln eröffnet. Sie können so bequem von der Großstadt aus. Ein großer Vorteil beim Werben um Fachleute. Bei Lamilux, einem Hersteller von faserverstärkten Kunststoffen und Tageslichtsystemen aus dem oberfränkischen Rehau, setzt man dagegen eher auf Recruiting an den Hochschulen der Region. „Bei der Suche nach Fachkräften spielen die Kooperationen mit Hochschulen in Hof, Bayreuth, Coburg oder Amberg eine große Rolle“, erklärt Linda Hohenberger. „Die Studierenden sind, zum Beispiel als Werksstudenten, von Anfang an Teil unserer Teams und bekommen die Gelegenheit sich mit eigenen Ideen einzubringen“, sagt sie. Laut einer Umfrage der TU München können Familienunternehmen genau damit bei Bewerbern punkten: kurze Entscheidungswege, gute Karrierechancen und hohe Eigenverantwortung. Noch ein Vorteil hat die Mitarbeiterwerbung vor der eigenen Haustür: Die Fachkräfte von Morgen sind schon in der Region verwurzelt und bereit zu bleiben.

Welche Berufe oder Fachrichtungen sind bei Familienunternehmen besonders gefragt und welche Soft Skills sollten Young Professionals mitbringen? Stefan Heidbreder: Die üblichen Leistungsnachweise sind ebenso Voraussetzung wie in jedem anderen Unternehmen auch. Besonders gefragt sind IT-, Elektrotechnik- und Forschungs- und Entwicklungsberufe. Doch es braucht auch eine Persönlichkeit, die zum Unternehmen und zur Eigentümerfamilie passt. Führungsstärke, soziale Kompetenz und Loyalität haben in einem Familienunternehmen sicherlich mehr Gewicht. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Ein Gramm Charakter ist wichtiger als ein Kilogramm Fachwissen. Womit können kleine und mittlere Familienunternehmen gegenüber großen Konzernen punkten? Eine Langzeituntersuchung der TU München im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen zeigt, dass sie für eine gute Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten, flache Hierarchien und einen kooperativen Führungsstil stehen. Das sind Qualitäten, die junge Fach- und Führungskräfte zu schätzen wissen. Wie gut stehen die Chancen, schnell Führungsverantwortung in einem Familienunternehmen zu übernehmen? In Familienunternehmen gibt es schnelle Entscheidungswege. Das ist einer der Vorteile, wenn Eigentum und Verantwortung in einer Hand liegen. Dieser Vorteil spiegelt sich in flacheren Hierarchieebenen im gesamten Unternehmen wider. Bereits Einsteiger haben deswegen im Familienunternehmen mehr Gestaltungsfreiheit als in so manchem Großkonzern. Das heißt: Es gibt kaum starre Stellenbeschreibungen, wenig Bürokratie und keine armdicken Organisationshandbücher, sondern das Bestreben, möglichst schlank und damit effizient zu arbeiten. Auch deswegen sind sie für junge Leute attraktive Arbeitgeber.

Stefan Heidbreder

Stefan Heidbreder ist Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen.


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ERNEHMEN

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g er fo rs ch t.

Der prägende Unternehmertypus und auch eine Besonderheit Deutschlands ist, dass es so viele große und international tätige Familienunternehmen gibt (91%). Sie stellen fast 60 Prozent aller Arbeitsplätze und erweisen sich auch in konjunkturell schwierigen Zeiten als stabilisierender Faktor auf dem Arbeitsmarkt. „Eine Langzeituntersuchung der TU München im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen zeigt, dass sie für eine gute Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit zum eigenverantwortlichen Arbeiten, flache Hierarchien und einen kooperativen Führungsstil stehen“, hebt Stefan Heidbreder hervor, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen. „Das sind Qualitäten, die junge Fach- und Führungskräfte zu schätzen wissen.“ Ein relativ junger Trend ist die Zusammenarbeit von Familienunternehmen mit Start-ups. Den hat der Bundesverband der Deutschen Industrie in einer Befragung von Familienunternehmen aus den Branchen Industrie (66%), Handel (23%) und Dienstleistungen (11%) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass fast jedes zweite große Familienunternehmen ab 250 Millionen Euro Umsatz mit durchschnittlich vier Start-ups kooperiert. Jedes siebte Unternehmen ist mindestens an einem Start-up beteiligt oder hat eines übernommen. Größere Unternehmen seien laut BDI oft in unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv und benötigten oder verfügten daher auch über ein größeres Beziehungsnetzwerk, um die sich stetig wandelnden Herausforderungen auf den Märkten bewältigen zu können.

START-UPS GEBEN NEUE IMPULSE Was ist aber das Motiv für die Zusammenarbeit? Eine Antwort gibt Stefan Heidbreder: „Start-ups können neue Impulse geben oder ein Weg sein, Ideen zu testen, die in den eigenen Geschäftssegmenten noch keinen Platz haben. Und die Kooperationen mit Start-ups machen in manchen Fällen auch den Arbeitsplatz beim Familienunternehmen für Fachkräfte interessanter.“ Laut BDI-Studie liegen die Gründe vor allem in strategischen Zukunftsthemen: Am meisten wird hier genannt, dass die Unternehmen neue Technologien erschließen (54%) oder die Digitalisierung gestalten (50,4%) wollen. Aber auch die Weiterentwicklung der Produkte oder Dienstleistungen (50%) werden hier ebenso häufig als Grund genannt.

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Text » Rita Martens-Baentsch

Foto » GettyImages/Vladimir Obradovic

Start-ups erhoffen sich im Gegenzug, dass ihre eigenen Entwicklungsprozesse beschleunigt werden, indem ihnen Zugang zu unterschiedlichen Ressourcen des etablierten Kooperationspartners ermöglicht wird. Dabei achten Familienunternehmen in 73 Prozent der Fälle auf ausreichende Branchenerfahrung der Gründer, gefolgt von einem sofortigen Mehrwert (66%), wie zum Beispiel einem konkreten Anwendungsfall oder einem marktreifen Produkt. Die Produktentwicklung „sensorbasiertes Händehygiene-Monitoring“ des Start-ups GWA Hygiene ist solch ein Fall, das vom Medizintechnik- und Pharmaunternehmen B. Braun Melsungen finanziert wird. „Durch die Zusammenarbeit mit Start-ups bekommen wir Einblicke in zukünftige Trends, was auch die innovativen Ideen unserer Mitarbeiter erweitert“, erklärt Alexander Katzung, Vice President Acceleration & Innovation bei B. Braun Melsungen.

UNKONVENTIONELLER DURCH START-UP-HILFE Auch das Familienunternehmen Dr. Oetker steht in regelmäßigem Austausch mit verschiedenen Unternehmen. „Dr. Oetker freut sich über die digitalen Ideenschmieden in der Region und setzt sich für dessen Stärkung ein. Es ist wichtig, Netzwerke wie diese zu fördern, Kontakte zu relevanten Start-ups zu knüpfen und das eigene DigitalisierungsKnow-how stetig zu erweitern“, erklärt das Unternehmen für UNICUM BERUF. Das Gruppenunternehmen Oetker Digital in Berlin investiere stark selektiv in Venture-Capital-Fonds und neu gegründete Unternehmen. Ebenso gründet es eigene Start-ups und testet neue Services wie aktuell den Online-Service Juit.com, einen Lieferdienst, der den Kunden das Kochen zuhause oder am Arbeitsplatz abnimmt. Die Zusammenarbeit wird vor die Herausforderung gestellt, dass die Kulturen in Familienunternehmen und Start-ups doch sehr unterschiedlich sind. Start-ups agieren sehr oft unkonventionell und risikofreudig – im Gegensatz zu Familienunternehmen. Trotz aller Herausforderungen scheint sich die Kooperation für Familienunternehmen auszuzahlen: So sagen sieben von zehn Unternehmen nach der Zusammenarbeit, dass sie zufrieden oder sehr zufrieden sind.


Zusammenstellung » Rita Martens-Baentsch

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN WICHTIGE ARBEITSPLATZCHARAKTERISTIKA für die Arbeitgeberwahl von Bewerbern bei Familienunternehmen: Gute Arbeitsatmosphäre: 47,6% Gute Karriereperspektiven: 45,3% Attraktive Vergütung: 42,3% Unterstützung in Work-Life-Balance: 27,3% Zukunftsfähigkeit/Innovationsstärke: 26,9% Weiterbildungsmöglichkeit: 26,6% Internationalität: 26,3% Eigenverantwortliches Arbeiten: 25,7% Standort: 16,8% Kooperative Führung: 12,5% Sichere Anstellung: 11,0% Flache Hierarchien: 8% CRS/Unternehmensethik: 7,3% Hohe Reputation: 4,5% (Quelle: Stiftung Familienunternehmen: Studie „Familienunternehmen als Arbeitgeber. Die Einstellungen und Erwartungen junger Fach- und Führungskräfte“, Dez. 2018)

VERTEILUNG DER UMSÄTZE nach Wirtschaftsbereichen, angegeben im Median in Mio. Euro: Industrie 95 Handel 112 Holdings/Unternehmensnahe Dienstleister Sonstige Wirtschaftsbereiche 116

GRÖSSTE FAMILIENUNTERNEHMEN in Deutschland nach Anzahl der Mitarbeiter gerundet: Volkswagen Schwarz-Gruppe Fresenius Continental Aldi Nord/Süd Metro (1+2) BMW Bertelsmann Schaeffler Tengelmann Mahle Würth Dräxlmaier B. Braun Melsungen HeidelbergCement dm-Drogeriemarkt C&A Ceconomy Rossmann Henkel

642.000 390.000 273.000 236.000 199.000 155.000 130.000 119.000 90.000 80.000 78.000 74.000 70.000 61.000 59.000 59.000 59.000 58.000 54.500 54.000

(Quelle: Unternehmensangaben 2017, Institut für Familienunternehmen)

ANTEILE DER FAMILIENUNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND 152

(Quelle: IfM Bonn, 2018)

Seit 2011 wächst die ANZAHL DER BESCHÄFTIGTEN MITARBEITER IN FAMILIENUNTERNEHMEN jährlich um durchschnittlich 3,4%. Dabei gibt es regionale Unterschiede: Die jährliche Wachstumsrate war in Niedersachsen (5,1%) am stärksten, gefolgt von Baden-Württemberg und Bayern um je 4%. Während die neuen Bundesländer einen Mitarbeiterzuwachs zwischen 1,2% und 1,5% verzeichneten.

an allen Unternehmen, der Gesamtbeschäftigung und am gesamten Umsatz: FAMILIENKONTROLLIERTE UNTERNEHMEN: Anteile an aktiven Unternehmen: Anteile an der Gesamtbeschäftigung: Anteil am Gesamtumsatz:

91% 57% 55%

EIGENTÜMERGEFÜHRTE UNTERNEHMEN: Anteile an aktiven Unternehmen: Anteile an der Gesamtbeschäftigung: Anteil am Gesamtumsatz:

87% 50% 47%

(Quelle: Stiftung Familienunternehmen; ZEW) (Quelle: BDI: „Die größten Familienunternehmen in Deutschland – Kennzahlen-Update 2018“)

DIE RUND 4.500 GRÖSSTEN FAMILIENUNTERNEHMEN Deutschlands stehen wirtschaftlich gut da: Sie steigerten ihre Umsätze und Beschäftigung in den vergangenen Jahren kontinuierlich. 34% aller Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitern und 29% der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind Familienunternehmen.

„KARRIERETAG FAMILIENUNTERNEHMEN“ Am 5. Juli 2019 haben Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sich bei der Trumpf GmbH & Co. KG in Ditzingen über die Karriereperspektiven und konkrete Jobangebote bei mehr als 50 ausstellenden großen Familienunternehmen aus ganz Deutschland zu informieren und sich auch gleich vorzustellen. Bewerbungsschluss ist am 20. Mai 2019 unter www.karrieretagfamilienunternehmen.de/.

(Quelle: Stiftung Familienunternehmen) TRAINEE

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habe, entschied ich mich bewusst für die Stellenausschreibung, auch wenn ich über den Standort nicht ganz so glücklich war.“ Das Stadtkind, wie sie sich selbst bezeichnet, sieht seine Situation differenziert: „Ich würde mich persönlich als offenen Menschen bezeichnen, aber ich finde es schwer, hier neue Freunde zu finden. Die Kollegen aus meiner Abteilung sind mehrheitlich in der Nähe aufgewachsen – jeder hat schon einen festen Bekannten- und Freundeskreis, den er auch pflegt. Das ist bestimmt auch in Städten problematisch, aber auf dem Land nochmal schwieriger.“ Problematisch findet sie die schlechtere Infrastruktur und das kleinere Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln, Veranstaltungen und Restaurants: „Ohne Auto wird es in der Provinz zumindest kompliziert.“ Toll ist für die 26-Jährige, dass sie im benachbarten Hof günstig wohnen kann, kaum längere Wege gehen muss und Natur satt vorfindet.

ARBEITEN IN DER PROVINZ

LIVE LOCAL, WORK GLOBAL Viele Großunternehmen haben ihren Sitz in einer Metropole. Doch vereinzelt finden sich bekannte Namen in der Provinz. Wie wohl fühlen sich Trainees in abgeschiedener Kulisse?

Text » André Gärisch

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n Walldorf treffen zwei Welten aufeinander: Verve und Vorwärtsgewandtheit eines weltweit erfolgreichen Softwareunternehmens und die Gemütlichkeit und Ruhe eines beschaulichen Örtchens. Wer in der Zentrale von SAP arbeitet – ein 440.000 Quadratmeter großes Areal mit 55 Gebäuden und 12.000 Parkplätzen –, aber nicht aus den nahen Städten Karlsruhe, Heidelberg oder Mannheim pendeln will, findet sich zwischen Kirchturm, Weinstuben und Doppelhaushälften wieder. Weitere Weltmarktführer sind etwa in Waldachtal (Fischer Holding), Herzogenaurach (Adidas) oder Mettlach (Villeroy & Boch) beheimatet – alles keine Gegenden, die bei jungen Talenten Aufbruchsstimmung erzeugen. Ist ein provinzieller Standort bei der Gewinnung von Trainee-Talenten ein Nachteil? Aktuell leben 77 Prozent der Deutschen in Städten oder Ballungsgebieten, 15 Prozent in Dörfern mit weniger als 5.000 Einwohnern. Auch global wachsen die Städte laut UN rasant.

KARRIERE AN DER GRENZE ZU TSCHECHIEN Rehau liegt im bayerischen Vogtland, am östlichen Rand Oberfrankens. Zu den nächsten größeren Städten, Nürnberg und Leipzig,

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Fotos » GettyImages/wernerimages

sind es 140 und 180 Kilometer. Rund 10.000 Menschen leben hier, 5.000 mehr arbeiten beim gleichnamigen Global Player, der in über 50 Ländern vertreten ist. Unter ihnen: etliche Ausnahme-Ingenieure, Profis für Polymere. Die modern designten Kunststofferzeugnisse der Firma machen Autos und Flugzeuge sicherer. „Der ländliche Standort stellt uns für die Zielgruppe der High Potentials zwar vor besondere Herausforderungen, wir sehen ihn aber nicht als Nachteil. Für uns ist ‚Cultural Fit‘ das entscheidende Schlagwort. Es gibt natürlich Kandidaten, die das Großstadtleben suchen, welches wir am Standort nicht bieten können. Es gibt aber auch sehr viele Bewerber, die das Leben und Arbeiten in der Region und die damit verbundenen Vorteile schätzen“, sagt Daniel Lottes, Head of Talent Akquisition.

SICH EIN EIGENES BILD MACHEN Alex Gerritsen, Geschäftsführer der Berliner Personalberatung PERM4 Permanent Recruiting GmbH, sieht Unternehmen aus der Provinz im Hintertreffen bei der Gewinnung hochqualifizierter Arbeitskräfte: „Junge Menschen möchten aktuell in Ballungszentren leben. Unternehmen in ländlichen Räumen müssen sich deshalb klar positionieren. Firmen mit Standort-Nachteil sollten mit Aspekten wie niedrigeren Mietpreisen, modernen Arbeitsplätzen, Homeoffice-Optionen und der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf punkten.“ Auch sei es oft leichter, intern aufzusteigen. Daneben sei der Druck geringer als in der Stadt, wo die Angestellten aufgrund höherer Gehälter noch mehr Verantwortung verspürten, abliefern zu müssen.

Seit gut einem halben Jahr arbeitet Ksenia Gordin bei Rehau im Supply Chain Management, zuvor hatte sie an der Friedrich-

Entscheide ich mich als großstadtaffiner Hochschul-Absolvent also für oder gegen ein attraktives Jobangebot auf dem Land? „Wir raten Kandidaten, sich zunächst bewusst zu machen, ob die Stelle der richtige Karriereschritt ist. Man sollte sich mit ihr identifizieren können, außerdem sind gute Entwicklungsmöglichkeiten wichtig. Danach folgt ein längerer Besuch vor Ort – um einen Eindruck von Umgebung, Infrastruktur und Menschen zu erhalten“, erläutert Gerritsen. In seinem Team macht

Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ihren Master in Management abgelegt: „Als ich den Job bei Rehau angenommen

er zwei Meinungspole aus: „Die einen sind überzeugt davon, dass der Hype um das Städtische noch lange andauern wird, die anderen glauben, dass Faktoren wie Sicherheit, Stabilität und Entschleunigung und somit ländliche Regionen an Bedeutung gewinnen werden.“

Ksenia Gordin von Rehau


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Um ihren Geschäftserfolg langfristig sichern zu können, suchen viele Unternehmen händeringend nach Fachkräften. Schließlich hängt ihr Geschäftserfolg maßgeblich von der Auswahl und Einstellung der richtigen Mitarbeiter ab. Gleichzeitig schauen sich hochqualifizierte Experten nach spannenden Jobs und den nächsten Karriereschritten um. Angesichts des War for Talents können Arbeitgeber nicht mehr nur davon ausgehen, dass die gesuchten Talente auf sie zukommen. Vielmehr sind die Unternehmen gefordert, selbst aktiv zu werden. Hier kommt Hays als weltweite Nr. 1 in der Rekrutierung von Spezialisten ins Spiel: Wir führen Unternehmen und Spezialisten zusammen und unterstützen dadurch mehr als 3.300 Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark, darunter die meisten DAX30-Unternehmen und viele Global Player.

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eigenen Kundenstamm auf und akquirierst offene Projekte und Positionen. Die Rekrutierung und Betreuung passgenauer Kandidaten ist dann Aufgabe des Manager of Candidate Relations. Hierzu greifst Du auf unseren eigenen Expertenpool zurück bzw. nutzt Social-Media-Kanäle oder gängige Karriereportale, in denen jobsuchende Kandidaten ihre Profile hinterlegt haben. In telefonischen Gesprächen oder persönlichen Interviews gleichst Du die fachlichen Qualifikationen der Bewerber mit den Kundenanforderungen ab, handelst Vergütungen und Verträge mit ihnen aus und entscheidest, welche Experten für welchen Kunden infrage kommen.

WAS HAYS DIR BIETET Als Arbeitgeber steht Hays für verantwortungsvolle Aufgaben, systematische Förderung und beste Karriereaussichten im Vertrieb. Durch die intensive Einarbeitung im Hays Learning Center und das Mentoren-Programm bieten wir Absolventen und Young Professionals die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen und sich in kürzester Zeit zum Experten weiterzuentwickeln. Erfolg ist bei uns Einstellungssache, daher wird Dein Karriereverlauf im Wesentlichen durch Deine Leistung und Dein Engagement bestimmt. Weitere Informationen über Hays und die Einstiegsmöglichkeiten findest Du unter www.hayscareer.net.

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ie 27-jährige Christina Fanenbruck hat in den letzten zwei Jahren das Traineeprogramm für Master-Absolventen des Landes Berlin absolviert. „Nach meinem Master in Internationalen Beziehungen arbeitete ich zunächst in einem Abgeordnetenbüro des Bundestages. Das Traineeprogramm war dann für mich eine tolle Alternative“, sagt die junge Politikwissenschaftlerin. „Denn die Berliner Verwaltung bietet mit ihren zahlreichen Behörden besonders vielfältige Aufgaben.“

die kommunale Seite der öffentlichen Hand in der Hauptstadt. „Da es einen personellen Engpass gab, wurde ich kurzerhand die Referentin einer Stadträtin aus dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Diese Arbeit hatte große Ähnlichkeit mit meinem Job im Bundestag.“ Auch wenn sich Fanenbruck in ihrem Studium auf internationale Politik spezialisiert hatte, sieht sie sich in der Verwaltung Berlins bestens aufgehoben: „Es gibt vielfältige Auslandsbeziehungen wie zum Beispiel ein internationales Städtenetzwerk, in dem die Bundeshauptstadt Mitglied ist.“ Außerdem bestehe grundsätzlich die Möglichkeit, auch als Berliner Beamtin später nach Brüssel zu gehen.

einem Bachelor of Arts der Fachrichtung „Soziale Arbeit“. „Als Land Berlin sind wir mit unseren Traineeprogrammen für Bachelorund Masterabsolventen sicher federführend“, erklärt Kirsten Dreher, stellvertretende Abteilungsleiterin bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport. „Schließlich bieten wir Einblick in die Landes- und Bezirksverwaltung, aber auch in nachgeordnete Behörden wie der Polizei.“ Dreher erkennt einen klaren Trend: „Immer öfter schreiben auch andere Städte Traineeprogramme aus.“

Fanenbruck konnte als Trainee die unterschiedlichsten Erfahrungen sammeln. Sie war zum Beispiel sechs Monate in der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters tätig und unterstützte das Protokollreferat. „Damals bereiteten wir den Tag der Deutschen Einheit 2018 vor. Dabei ging es nicht nur um organi-

Ob ein Traineeprogramm für Hochschulabsolventen infrage kommt, hängt stark von der inhaltlichen Ausrichtung, den persönlichen Voraussetzungen und den regionalen Präferenzen ab. Ein Absolvent kann zum Beispiel ein Traineeprogramm bei der Bundesagen-

Um sich einen ersten Überblick über aktuelle Ausschreibungen zu verschaffen, sollten Interessierte www.bund.de und www.interamt. de – die Jobportale des öffentlichen Dienstes – ansteuern. Dort finden sich Job- und Ausbildungsangebote. Wer schon einen ganz

satorische Fragen, sondern auch um Sicherheitsaspekte.“ Sie war aber auch ein halbes Jahr bei der Berliner Polizei in der Serviceeinheit „Technik und Logistik“ eingesetzt und erstellte dort ein Konzept zum Thema Korruptionsprävention. Außerdem erlebte sie

tur für Arbeit oder der Deutschen Bundesbank absolvieren. Aber auch Länder und Kommunen bieten Vergleichbares an: Neben Berlin hat zum Beispiel Hessen ein Programm aufgelegt. Teilweise existieren sogar spezielle Traineeprogramme für Absolventen mit

bestimmten Arbeitgeber im Blick hat, für den lohnt es sich auf jeden Fall, dessen Website zu besuchen und zu prüfen, ob dort auch ein Einstieg als Trainee möglich ist. Gerade für Absolventen, die in einem bestimmten Bundesland, in einer konkreten Stadt oder

LÄNDER UND KOMMUNEN SITZEN MIT IM TRAINEE-BOOT

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Fotos » GettyImages/Bojan89

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INFOS AUF JOBPORTALEN DES ÖFFENTLICHEN DIENSTES


in einer speziellen Behörde arbeiten wollen, lohnt sich diese Form der Recherche. Dabei sollten Interessierte unbedingt auf die Einstellungsvoraussetzungen des jeweiligen Arbeitgebers achten. Denn diese können voneinander stark abweichen.

BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT: BERUFSERFAHRUNG IST VORAUSSETZUNG „Grundvoraussetzung für das Berliner Traineeprogramm, das sich an Masterabsolventen wendet, ist ein Studium der Sozial-, Politik-, Rechts-, Wirtschafts- oder Verwaltungswissenschaften“, berichtet Dreher. Die Note sollte bei mindestens 2,5 liegen. „Allerdings haben wir aktuell so viele Bewerber, dass eigentlich nur jemand mit der Note 1 reale Chancen hat.“ Auch überfachliche Kompetenzen zählen wie etwa Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. Außerdem sollten Interessierte teamfähig sowie innovativ und kreativ sein. Damit bauen die Traineeprogramme des öffentlichen Dienstes auf dieselben Qualifikationen und Eigenschaften wie die Programme privater Unternehmen. Mit einer Ausnahme: „Uns ist es wichtig, dass Trainees Interesse an Berlin und am Allgemeinwohl mitbringen und dieses zum Beispiel auch durch ehrenamtliches Engagement nachweisen können.“ Die Bundesagentur für Arbeit (BA) nimmt in ihr Traineeprogramm Hochschulabsolventen ganz unterschiedlicher Fachrichtungen auf: „Bei uns gibt es Beschäftigte aus den verschiedensten Fachrichtungen, wie zum Beispiel Politik- und Sozialwissenschaften, Pädagogik, aber auch Betriebswirtschaft, Psychologie und sogar Theologie“, erklärt Klaus Hambsch, für das Recruiting zuständiger Fachbereichsleiter der BA. „Entscheidend ist eine mindestens einjährige Berufserfahrung. Es ist macht also wenig Sinn, sich direkt nach dem Ende des Studiums bei uns für unser Traineeprogramm zu bewerben.“ Außerdem sollten sich Kandidaten für die Themen Wirtschaft und Arbeitsmarkt interessieren, flexibel sein und sich weiterentwickeln wollen.

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EINSTIEGSGEHÄLTER: GAR NICHT MAL SO SCHLECHT Auch der Aufbau des Traineeprogramms unterscheidet sich von Behörde zu Behörde. Bei der BA steigert sich zum Beispiel die Verantwortung im Laufe der Zeit: „In den ersten sechs Monaten arbeiten die Trainees zum Beispiel in der Arbeitsvermittlung oder in der Sachbearbeitung. Später werden sie in der Teamleitung und dann auf Bereichsleitungs-Ebene eingesetzt.“ Wie auch bei anderen Programmen üblich, nehmen Trainees parallel dazu an Führungskräftetrainings und Qualifizierungen teil. „Ein Trainee mit Masterabschluss verdient im Land Berlin als Einstiegsgehalt aktuell 3.672 Euro brutto im Monat“, berichtet Dreher. Noch etwas mehr Geld gibt es bei der BA: „Das Gehalt liegt bei monatlich 4.075 Euro brutto“, so Hambsch. Die Berufsaussichten nach Abschluss des Traineeprogramms sind im öffentlichen Dienst grundsätzlich gut. Nicht zuletzt durch den demografischen Wandel brauchen die Behörden in den nächsten Jahren verstärkt Führungskräfte. Hambsch: „Wer gute Leistungen bringt, hat hervorragende Perspektiven. Er kann schnell Karriere machen und zum Beispiel in die Leitung einer Arbeitsagentur aufsteigen.“ Fazit: Dass die sozialen Leistungen im öffentlichen Dienst gut sind, war bereits lange bekannt. Mit seinen neuen Traineeprogrammen hat der öffentliche Dienst nun auch auf dem Sektor Ein- und Aufstieg aufgeschlossen und ist zu einem echten Konkurrenten für Unternehmen geworden. TRAINEE

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Text » Sabine Olschner

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oran erkennt ihr, welches TraineeProgramm sich lohnt? „Als Erstes solltet ihr überlegen, was euch wichtig ist“, rät Henryk Lüderitz, Coach und Trainer für junge Führungskräfte. „Ihr wisst noch nicht so genau, was ihr später machen wollt? Dann empfiehlt sich ein allgemeines TraineeProgramm, um erst einmal den Überblick über ein Unternehmen und mögliche Aufgaben zu bekommen.“ Wer hingegen schon recht genau weiß, wie die Traumposition ausschaut, wählt besser ein Trainee-Programm mit einer festgelegten Zielposition. Der Unterschied zum Direkteinstieg: Ihr lernt als Trainee auch die angrenzenden Abteilungen kennen, mit denen

des Trainee-Programms genannt? Kommen vielleicht sogar ehemalige Trainees zu Wort? „Je offener ein Unternehmen mit dem Thema umgeht, umso fundierter ist meist das Angebot für Trainees“, so Lüderitz΄ Erfahrung.

Es gibt Trainee-Programme, die zwölf Monate dauern, andere erstrecken sich über zwei Jahre und mehr. Was ist die optimale Dauer, um ein Unternehmen gut kennenzulernen? „Ich empfehle, Programme mit mindestens 18 bis 24 Monaten zu wählen“, sagt Jens Behrmann, Leiter des Career Service der Universität

Mit Praktikantenaufgaben sollten sich Trainees nicht zufriedengeben – ihr wollt schließlich für das spätere Arbeitsleben praxistauglich gemacht werden. Selber kleine Projekte zu übernehmen und sie abzuschließen, ist sinnvoll,

ihr später zu tun haben werdet, und profitiert von den Weiterbildungen im TraineeProgramm. Des Weiteren rät der Coach, bei den Angeboten der Unternehmen auf Transparenz zu schauen: Werden auf der Website ein Ansprechpartner und die genauen Inhalte

Kassel. „Alles andere ist meist zu kurz, um wirklich einen fundierten Einblick zu erhalten.“ Sechs Monate in der Zielabteilung, jeweils drei Monate in angrenzenden Abteilungen, vielleicht noch ein Auslandsaufenthalt – da ist ein Jahr schnell vorbei, und ihr habt erst wenige

damit am Ende des Trainee-Einsatzes ein Ergebnis steht. Coach Lüderitz rät: „Besprecht schon im Vorstellungsgespräch, was genau euch während des Trainee-Programms erwartet und was eure Ziele sind, dann gibt es später keine bösen Überraschungen.“ Ihr werdet

TRAINEE

WIE LANG DARF΄S DENN SEIN?

Stationen durchlaufen. Ausnahmen bilden unter Umständen kleinere Unternehmen oder Branchen mit wenigen Abteilungen. Um mehr zu erreichen, als nur den Kollegen über die Schulter zu schauen, empfiehlt sich ein Aufenthalt von mindestens drei Monaten pro Station.

ALS TRAINEE PROJEKTE VERANTWORTEN


während des Trainee-Programms lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und das könnt ihr am besten, indem ihr euch ausprobieren und auch mal Fehler machen dürft. Wer ein Nachwuchsführungskräftetraining absolviert, sollte natürlich auch Gelegenheit bekommen, erste Führungserfahrungen zu sammeln.

FESTER ANSPRECHPARTNER BEI PROBLEMEN Verantwortung zu übernehmen ist gut – aber ihr solltet während des Trainee-Programms auch nicht alleine gelassen werden. Daher ist es wichtig, dass ihr einen Mentor oder einen Paten zur Seite gestellt bekommt. „Das kann eine Führungskraft, der Projektleiter für TraineeProgramme oder auch ein ehemaliger Trainee sein, der den Neuen auf seinem Weg begleitet“, weiß Jens Behrmann vom Career Service. Ein Ansprechpartner hilft bei fachlichen oder persönlichen Problemen, etwa wenn ihr merkt, dass ihr mit einer Aufgabe nicht zurechtkommt oder es mit den Kollegen nicht klappt.

MÖGLICHKEITEN ZUM NETZWERKEN Trainees sollten darauf achten, dass sie während ihrer Einsatzzeit genügend Gelegenheiten bekommen, um Netzwerke zu knüpfen, denn diese werden ihnen auf dem späteren Karriereweg mit Sicherheit hilfreich sein. „Fragt beim Vorstellungsgespräch, ob es einen abteilungsübergreifenden Trainee-Stammtisch gibt, ob ihr mal den Vorstand bei seiner Arbeit begleiten dürft oder welche anderen Netzwerk-Möglichkeiten es gibt“, empfiehlt Jens Behrmann. „Denn Netzwerke sind in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar.“

on-the-job“, ist der Trainer überzeugt. „Daher sind fundierte Praxiseinsätze so wichtig.“

NICHT FÜR EINEN HUNGERLOHN ARBEITEN „Über das Geld sollte man bei einem TraineeProgramm als Letztes nachdenken“, betont Henryk Lüderitz. Natürlich solltet ihr euch nicht ausbeuten lassen und für einen Hungerlohn arbeiten – aber im Grunde zählt das Gesamtpaket: kostenlose Weiterbildungen, Auslandsaufenthalte, Coachingangebote? Wenn ihr all diese Leistungen unter finanziellen Aspekten betrachtet und auf das zunächst gering erscheindende Gehalt draufrechnet, steht am Ende doch eine beträchtliche Summe. Hinzu komme, so Lüderitz: „Bei Verhandlungen solltet ihr euch immer vor Augen halten, dass ihr als Trainee im Grunde in der Lehrzeit seid und eurem Arbeitgeber noch nicht allzu viel produktive Leistungen bieten könnt. Die meiste Zeit des Trainee-Programms geht für das Lernen und Einarbeiten drauf.“ Daher sei es nur fair, wenn ein Trainee noch kein Riesengehalt bekommt, meint der Coach. Nach den Erfahrungen von UNICUM BERUF reicht die Spanne der Trainee-Gehälter von 12.000 bis weit über 50.000 Euro pro Jahr.

ÜBERNAHME-CHANCEN FRÜHZEITIG ANSPRECHEN

Ein Trainee-Programm sollte neben den Praxiseinsätzen immer auch Weiterbildungen beinhalten. Dabei ist die Persönlichkeitsentwicklung noch wichtiger als die Aneignung von fachlichen Kenntnissen, glaubt Henryk Lüderitz. „Die Seminare sollten möglichst früh beginnen, damit ihr und das Unternehmen rechtzeitig erkennt, wo ihr steht und wie ihr euch weiterentwickeln könnt.“ Zu den persönlichen Qualifikationen, die erlernt oder

Häufig erhalten Trainees nur befristete Verträge für die Laufzeit des TraineeProgramms. Aber was passiert danach: Werdet ihr auch übernommen? Oder müsst ihr euch nach einem neuen Job umschauen? „Über die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen solltet ihr am besten schon im Vorstellungsgespräch reden“, rät Jens Behrmann. Wie hoch ist die Übernahmequote im Unternehmen – und was müsst ihr tun, um möglichst gute Chancen auf eine Weiterbeschäftigung zu haben? „Außerdem ist es sinnvoll, schon frühzeitig über weitere Karriereschritte in den nächsten Jahren zu sprechen“, so der Leiter des Career Service. Anbieter, die ein solches Perspektiv-Gespräch konsequent verweigern, sollte man kritisch unter die Lupe nehmen. Es kann sein, dass der Begriff „Trainee“ in solchen Unternehmen synonym für „billige Arbeitskraft“ steht, derer

verbessert werden sollten, gehören Kommmunikations- und Teamfähigkeit, Kunden- und Konfliktmanagement, Stress- und Selbstmanagement und je nach angestrebter Position Projektmanagement und Führungsfähigkeiten. „Fachliches hingegen lernt ihr vorrangig

man sich gern entledigt, wenn das vermeintliche Programm abgeschlossen ist und nun ein höheres Gehalt fällig würde. Deshalb: Augen auf beim Trainee-Einstieg. Schließlich soll nicht nur der Start gelingen, sondern hinterher auch noch der Aufstieg.

WEITERBILDUNGEN ALS FESTER BESTANDTEIL

TRAINEE ODER DIREKTEINSTIEG? WAS PASST ZU WEM? Bezahlung, Vertrag und Weiterbildung Wer den Direkteinstieg wagt, schneidet beim Gehalt besser ab – es ist im Durchschnitt höher. Außerdem gibt es einen unbefristeten Vertrag oftmals mit dazu. Bei Trainees sind die Gehälter etwas niedriger und die Verträge beschränken sich oft auf die Dauer des Trainee-Programms, meist also zwischen zwölf und 24 Monaten. Dafür bringen Trainee-Programme meist eine persönliche Betreuung und Erfahrungen mit sich, die mit Geld nicht zu bezahlen sind. Generalisten und Spezialisten Im Ablauf unterscheiden sich die beiden Varianten wesentlich: Während Trainees den Überblick gewinnen sollen, erhalten Direkteinsteiger gleich einen festen Arbeitsplatz und sind Teil eines festen Teams. Sie können große Projekte mitbetreuen und viel tiefer ins Arbeitsfeld eindringen. Kurz: Ein Trainee-Programm ist für Generalisten, die das Unternehmen als Ganzes begreifen wollen, Spezialisten finden eher im Direkteinstieg Erfüllung. Und danach? Auch bei den Zukunftschancen zeigen sich Unterschiede: Die oft befristeten Verträge von Trainees werden kompensiert, indem das Unternehmen in Weiterbildung investiert und ein großes Interesse an der Übernahme hat. Da der Trainee alle Bereiche des Unternehmens kennengelernt hat, ist das Programm oft Vorbereitung auf Fach- und Führungspositionen. Der Direkteinsteiger sollte sich vorher genau informieren, welche Aufstiegsmöglichkeiten das Unternehmen ihm bietet und ob diese zu seinen Vorstellungen passen. Fazit Du bist mobil, hast Lust auf verschiedene Einsatzstellen und aufs Ausland, möchtest gerne in eine Führungsposition und legst Wert auf Weiterbildung? TraineeProgramm! Du möchtest einen festen Vertrag, der Sicherheit bietet, und ein festes Team, in dem du direkt mitwirken kannst? Direkteinstieg!

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Text » Martina Fromme Foto » GettyImages/KatarzynaBialasiewicz

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ALTERNATIVEN ZUR WIRTSCHAFT

TRAINEE MAL (WO)ANDERS Außer den Big Playern aus Industrie und Wirtschaft werben inzwischen auch Museen, Verbände und NGOs um Trainees. MUSEUMSMANAGEMENT In vielen deutschen Museen werden Absolventen gesucht, die als Volontäre wissenschaftliche Recherchen übernehmen und bei der Ausstellungplanung helfen. Manche landen auch in der Pressestelle. • Das wird erwartet: Hochschulabschluss. Die geforderte Fachrichtung wird in den Stellenausschreibungen benannt. • Das wird geboten: Je nach Einsatzort ist die Umsetzung eigener Forschungsvorhaben oder Ausstellungen möglich. Während der zweijährigen Ausbildungszeit besuchen die Volontäre Seminare für Museumsmanage ment und können an Studienfahrten teil nehmen. • Vergütung: Das Gehalt von wissenschaft lichen Volontären orientiert sich an den Bezügen von Beamtenanwärtern, unter scheidet sich aber von Museum zu Museum. Stellen gibt´s unter museumsbund.de

Das wird erwartet: abgeschlossenes Hochschulstudium, vorzugsweise mit wirtschafts-, natur- oder gesellschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt, mindestens ein Jahr Berufserfahrung sowie Interesse an Führungsauf-gaben. Das wird geboten: Einblick in verschiedene Arbeitsbereiche und Dienststellen und damit ein recht heterogener Ausbildungsverlauf. Die Übernahme in eine Stelle als Bereichsleiter oder Geschäftsführer der Arbeitsagentur ist nicht ungewöhnlich. Vergütung: Trainees erhalten entsprechend des Tarifvertrags für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnender Arbeitsagentur ein Festgehalt der Entwicklungsstufe 1. Mehr dazu auf www.arbeitsagentur.de

GEWERKSCHAFTSARBEIT Hauptamtliche Gewerkschaftsarbeit war früher ein Sprung ins kalte Wasser. Seit Mai 2000 bietet die IG Metall Hochschulabsolventen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Traineeprogramms zum/zur Gewerkschaftssekretär/in ausbilden zu lassen. Jeweils im Mai und November eines Jahres startet ein zwölfmonatiger Kurs, der Seminarphasen und Praxiseinsätze verbindet. • Das wird erwartet: Hochschulabschluss, erste Praxiserfahrung und natürlich Interesse an Arbeits- und Sozialpolitik. • Das wird geboten: Die IG Metall legt Wert auf eine „Generalqualifikation“. Neben Se minaren zu Arbeitsrecht und Tarifpolitik, Präsentations- und Kommunikationstrai nings beinhaltet die einjährige Ausbildungs zeit mehrwöchige Hospitanzen beim Vor stand und in den Bezirksverwaltungen. • Vergütung: Monatlich erhält der Nachwuchs über 3.000 Euro brutto. • Nähere Informationen unter www.igmetall.de

VERLAGSWESEN

Auch die Bundesagentur für Arbeit rekrutiert ihren Führungsnachwuchs inzwischen per Trai-

Rund 20 Teilnehmer bekommen bei den Grünen jedes Jahr die Chance, neben Ausbildung, Studium oder Beruf das politische Handwerkszeug zu erlernen. Zum ca. zwölfmonatigen Traineeprogramm gehören Wochenendseminare und die Arbeit an einem eigenen Projekt. Auch ein mehrwöchiges Praktikum ist möglich. • Das wird erwartet: eine aussagekräftige Be-

„Trainees willkommen“ heißt es auch bei verschiedenen Verlagshäusern. Je nach Interesse und Studienrichtung können Absolventen sich für ein 18-monatiges Ausbildungsprogramm in den Bereichen Marketing, EDV oder Dokumentation bewerben. • Das wird erwartet: Ein überdurchschnitt licher Studienabschluss, Interesse an der Arbeit eines modernen Medienkonzerns sowie erste Praxiserfahrung im gewünschten Ausbildungsbereich. • Das wird geboten: Trainees durchlaufen verschiedene Abteilungen und lernen dabei alle Facetten des jeweiligen Aufgabenbereichs

neeship. Interessenten können sich für ein zweijähriges Programm bewerben. Eingestellt wird zum 1. April oder 1. Oktober. Nach einer Einführung in die Kernbereiche der Agenturarbeit übernehmen die Teilnehmer schon während des Programms sukzessive Führungsverantwortung.

AGENTUR FÜR ARBEIT

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professionelle Politik. Zum Abschluss wird ein Zertifikat über die Teilnahme am Traineeprogramm ausgestellt. Vergütung: Keine. Die Teilnahme am Programm und an den Seminaren ist kostenlos. Die Grünen übernehmen einen Teil der Fahrtkosten. Nähere Informationen unter www.gruene.de

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BUNDESPOLITIK

werbung. Chancen haben auch Absolventen anderer Studiengänge als Sozial- oder Politikwissenschaften. Entscheidend sind Verbundenheit mit grünen Grundsätzen und gesellschaftspolitisches Engagement. Das wird geboten: intensive Einblicke in die

kennen. Sie erleben das Tagesgeschäft, sind in aktuelle Projekte eingebunden und können sich so für Fach- und Führungsaufgaben im Unternehmen qualifizieren. Vergütung: Extrem unterschiedlich, nicht an den Volontärs-Tarifvertrag angelehnt.


Gespräche und Kontakte mit CEOs, Entwicklern und Personalmanagern

connecticum 2019

17. Internationale Firmenkontaktmesse Berlin fĂźr Absolventen & Studenten, 14. bis 16. Mai connecticum.de


Text » Anna Lenja Hartfiel Foto » Witters GmbH

HOCKEY-OLYMPIASIEGER MORITZ FÜRSTE

KARRIERE NACH DER KARRIERE Moritz Fürste hat 2018 seine erfolgreiche Laufbahn als Hockey-Nationalspieler beendet. Heute ist er Unternehmer. Im Rahmen des „StartUpStudio Ruhr“ sprachen wir über seinen Weg vom Sportler zum Start-up-Gründer.

UNICUM BERUF: Du hast – gemeinsam mit Partnern – die Sportmarketing-Agentur Upsolut Sports gegründet. Gab es für dich Vorbilder? Moritz Fürste: Meine beiden Partner hatten schon mal gegründet, deshalb hatten wir selbst Expertise an Bord. Dennoch bin ich ein großer Fan von Digital-Marketing-Rockstars, etwa von Philipp Westermeyer, der mich sehr inspiriert hat. Ein wichtiges Learning im Nachhinein war: Jede Gründung ist anders. Wir haben – trotz der Erfahrung meiner Mitgründer – komplett neue Probleme lösen müssen. Nur weil man schon mal gegründet hat, ist die nächste Gründung nicht automatisch ein Spaziergang. War es dir wichtig, im Sportumfeld zu bleiben? Das war schon ein wichtiger Faktor, aber nicht ausschlaggebend. Als sich die Möglichkeit dann aber ergab, habe ich sie dankend angenommen. Gibt es „klassische“ Karrierewege für Sportler? Das ist sehr Sportart-spezifisch. Im Fußball beispielsweise geht es häufig in Richtung Trainer oder Manager. Oder man übernimmt eine andere Aufgabe im Verein, als Scout oder ähnliches. Im Hockey ist das eher

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ungewöhnlich, was vor allem daran liegt, dass es nicht viel Geld zu verdienen gibt. Als Handballer oder Fußballer könnte man zudem für verschiedene Fernsehsender als Experte arbeiten. Hockey hingegen findet im Fernsehen kaum statt, und wenn, dann brauchen die nur einen Kommentator, also gibt es dann auch nur einen Job. Diese Art von Karriere hat sich daher von selbst erledigt.

MIT HOCKEY KANN MAN KAUM GELD VERDIENEN Du hast sportbegleitend Medienmanagement studiert und in einer Werbeagentur gearbeitet. Ein Muss in deiner Sportart, oder? Bei uns im Hockey gibt es eben keine andere Option. Man muss sich schon um die Karriere nach der Karriere kümmern. Als ich 2004 mein Abi hatte, war ich noch kein Nationalspieler. In der Bundesliga verdiente ich keinen einzigen Cent mit meinem Sport. Deswegen überlegte ich nicht, „was mache ich nach meiner Sportlerkarriere?“, sondern „was mache ich jetzt beruflich?“ Als ich es dann in die Nationalmannschaft geschafft hatte, dachte ich zu keinem Zeitpunkt daran, mit dem Studium aufzuhören.

Hilft dir dein Netzwerk aus dem Sport jetzt als Unternehmer? Ich habe mit 25 Jahren natürlich nicht strategisch geplant, dass ich mir für die Zukunft ein Netzwerk aufbauen muss. Ich war einfach schon immer jemand, der gerne über den eigenen Tellerrand schaut, mit Leuten quatscht und Visitenkarten sammelt. Dadurch habe ich zu vielen Medien und vielen Personen in sehr einflussreichen Positionen Kontakt. Davon profitiere ich jetzt enorm. Was ich als Sportler nicht an Cash verdienen konnte, weil meine Sportart das nicht hergibt, habe ich mir eben in Form eines Netzwerks aufgebaut.

GUTES NETZWERK IST WICHTIG Vom Netzwerk abgesehen: Helfen dir Erfahrungen aus deiner Zeit als Sportler als Unternehmer? Auf jeden Fall, vor allem was Kritik und Feedback-Kultur angeht. Im Sport bist du einfach gewohnt, dass du, wenn du etwas nicht gut machst, dafür auf die Mütze kriegst – egal, ob du acht oder 38 bist. Dann gibt es Ärger. Mal sachlich, mal nicht. Man lernt sehr früh, damit umzugehen und setzt sich schon früh mit Feedback und Kritik auseinander. Leute, die nicht aus dem Sport kommen, tun sich da häufig schwer. Die Qualität, zu sagen „Kritik ist okay, wenn ich Mist gebaut habe – damit setze ich mich jetzt auseinander und lerne daraus“, ist bei Sportlern – und gerade bei Mannschaftssportlern – super ausgeprägt.

ZUR PERSON Moritz Fürste ist einer der besten deutschen Hockeyspieler aller Zeiten. Der zweifache Olympiasieger absolvierte neben seiner Sportlerkarriere ein Duales Studium und arbeitete in einer Werbeagentur. Heute ist er Buchautor und Mitgründer der Sportmarketing-Agentur Upsolut Sports.

ÜBER DAS STARTUPSTUDIO Das „StartUpStudio“ will junge SportTalente für das Thema Unternehmensgründung sensibilisieren, Athleten alternative Lebenswege nach der Sportkarriere zeigen und Start-ups fördern. Dieses Jahr erhält das Start-up Spogress, das innovative Sportgeräte entwickelt, eine Förderung in Höhe von 15.000 Euro. Mehr Infos gibt’s auf: sportmetropole.rvr.ruhr


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FIRMENSTECKBRIEF

TÄGLICH TUN, WOVON ANDERE TRÄUMEN Wer an Fruchtgummi und Lakritz denkt, verbindet damit sofort HARIBO. Was in kleiner Produktion begann, hat sich in einer fast 100-jährigen Erfolgsgeschichte zum Weltmarktführer im Fruchtgummi- und Lakritzsegment entwickelt und erfreut täglich Jung und Alt. Doch obwohl Tradition seit jeher eine große Rolle in der Firmenphilosophie spielt, hat HARIBO immer den Blick nach vorn gerichtet. Jahr für Jahr kommen neue Produkte und Produktvariationen auf den Markt. COLORRADO, TROPIFRUTTI, PHANTASIA und LAKRITZ SCHNECKEN sind somit nur ein kleiner Ausschnitt des bunten Sortiments. Der Erfolg des stetig wachsenden Unternehmens ist nicht nur auf das Markenlogo, den beliebten Goldbären, oder auf den bekanntesten Werbespruch Deutschlands zurückzuführen, sondern insbesondere den fast 7.000 HARIBOjanern zu verdanken. Engagement, ein hoher Qualitätsanspruch und Leidenschaft – das ist es, was die HARIBO-Mitarbeiter weltweit vereint.

VIELFÄLTIGE EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN Bei Hochschulabsolventen/innen sind die Trainee- Programme sehr beliebt. Hier bietet HARIBO fachspezifische Programme in verschiedenen kaufmännischen und technischen Bereichen an. Die 18- bis 24-monatigen Trainee-Programme werden nach Bedarf ausgeschrieben und

individuell an das gesuchte Profil sowie die Qualifikationen und Interessen des Trainees angepasst. Absolventen der Fachrichtung IT können u. a. in den Bereichen BI, SAP oder Programmierung beginnen. Für Absolventen der Fachrichtungen Verfahrenstechnik und Lebensmitteltechnologie bieten sich Programme beispielsweise in den Bereichen Produktion, Qualitätssicherung und Produktentwicklung an; für Absolventen der Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik und Ingenieurwesen der Bereich Technik. Kernstück der Ausbildung ist der Abteilungsdurchlauf, bei dem die Trainees neben ihrer Hauptabteilung relevante Schnittstellen kennenlernen. Auf diese Weise werden die komplexen Unternehmensprozesse umfassend erlernt und parallel dazu wichtige Kontakte innerhalb der HARIBOGruppe geknüpft. Der Wissenszuwachs erfolgt dabei hauptsächlich durch das Training on the Job, wird jedoch durch eine eigens für die Trainees entwickelte Seminarreihe ergänzt. Abgerundet werden die Programme durch mögliche Auslandsaufenthalte und regelmäßige Trainee-Treffen.

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DAS MONSTER BÄNDIGEN Du willst zwar nicht direkt ein Start-up gründen, aber dich selbstständig machen und dein eigener Chef werden? Dann musst du dich mit etlichen bürokratischen Regeln herumärgern. Unser Autor kennt den Vorschriften-Dschungel und zeigt, wie du die Paragraphen bändigst.

Text » Achim Wagenknecht

Fotos » GettyImages/bertos

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ein eigener Chef zu sein, hat Vor- und Nachteile. Je nach Branche kann man sich seine Arbeitszeit frei einteilen. Wer sein Büro zu Hause hat, braucht sich zur Arbeit noch nicht einmal eine Hose anzuziehen. Wenn die Arbeit gerade nervt, gehst du einfach eine Runde spazieren. Freiheit pur. Aber das ist natürlich nicht in jeder Branche möglich. Und der größte Nachteil der Selbstständigkeit ergibt sich direkt aus der Freiheit: Wer frei ist, hat niemanden, der ihm sagt, wo es langgeht. Du musst dich um jeden Pups selber kümmern: Steuern, Versicherungen, Aufträge und so weiter: Wer selbstständig ist, arbeitet selbst und ständig.

WAS GILT ES ZU BEACHTEN? Zunächst mal: Wir haben freie Marktwirtschaft! Wenn du als selbstständiger Unternehmer dein Glück machen willst, gibt es niemanden, der dich davon abhält. Aber es gibt lästige Spielregeln, Fragen, die du klären musst, und Pflichten, die zu erfüllen sind. Ohne Bürokratie geht es in Deutschland eben nicht. Die wichtigsten Regeln:

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Bist du Freiberufler? Was ein freier Beruf ist, steht im Einkommensteuergesetz unter § 18. Dazu zählen unter anderem Ärzte, Anwälte, Journalisten. Schau im Gesetz nach und frag im Zweifel dein Finanzamt. Wenn dein Fach dazugehört: Leg los! Wenn nicht: Besorg dir einen Gewerbeschein. Den gibt’s in der Regel im Rathaus für 20 Euro.

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Steuern zahlen! Ruf im Finanzamt an und sag denen, was du vorhast. Die netten Wegelagerer von der Steuerbehörde sagen dir, unter welcher Nummer du registriert bist und welche Steuerarten du zahlen musst. Das ist auf jeden Fall die Einkommensteuer, meist auch Umsatzsteuer, manchmal noch Gewerbesteuer. Aus der Steuerpflicht ergeben sich weitere Spielregeln: 2.1 Rechnungen schreiben. Die müssen durchnummeriert sein, es muss draufstehen, von wem du wieviel Geld für was forderst und

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wann du deine Leistung erbracht hast. Deine Steuernummer gehört auch drauf, und wenn du dein Geld nicht in bar bekommst, ist eine Bankverbindung hilfreich. 2.2 Buchhaltung. Kannst du in Excel machen, in Calc, in SynTAX, GNUCash oder einer anderen Software. Wichtig ist nur: Alle Zahlungen müssen chronologisch drinstehen, Umsatzsteuer ist getrennt aufgeführt, und alles muss nachvollziehbar sein. Falls mal ein Steuerprüfer kommt. 2.3 Steuererklärung. Einmal im Jahr eine Einkommensteuererklärung, dazu je nachdem Umsatzsteuervoranmeldungen und Gewerbesteuererklärung. Zu kompliziert? Geh zum Steuerberater!

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IHK. Fast jeder Selbstständige muss Mitglied in einer Kammer sein. Wenn dein Job ein Gewerbe ist, ist die Industrie- und Handelskammer zuständig, kurz: IHK. Ärzte, Anwälte und Steuerberater müssen in ihre jeweilige Kammer, Journalisten und einige andere brauchen nicht irgendwo Mitglied zu werden. Vorteil der Kammern: Sie stehen ihren Mitgliedern in vielen Bereichen mit Rat und Tat zur Seite. Hier kannst du Fragen zu Selbstständigkeit und Unternehmensgründung stellen und Seminare zu Buchhaltung und dergleichen Themen belegen.

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Versicherungen. Wer selbstständig ist, muss sich um Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung selbst kümmern. Für Kreative gibt es als Sonderregelung die Künstlersozialkasse, alle anderen haben die Wahl zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die Privaten sind in jungen Jahren günstig, aber wenn man alt und klapprig wird, kann es teuer werden – und dann kommt man schlecht wieder raus. Sinnvoll sind noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung und – je nach Branche – eine Berufshaftpflicht.

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Nicht pleitegehen! Das Wichtigste, ganz unabhängig vom Bürokratenkram: Geld verdienen. Mach einen Businessplan, zieh Kunden an Land, stell sie zufrieden und ergattere Folgeaufträge. Viel Erfolg!


LIEBLINGS-PROF NOMINIEREN UND TOLLEN PREIS GEWINNEN

PROFESSOR DES JAHRES 2019

Ihr kennt echte Super-Profs, die alles für euren erfolgreichen Berufseinstieg geben? Dann sagt Danke und nominiert sie auch in diesem Jahr wieder als „Professor des Jahres“! „PROFESSOR DES JAHRES“: GUT FÜR DIE PROFS, NOCH BESSER FÜR EUCH „Professor des Jahres“ wird seit 2006 als jährlicher, bundesweiter Wettbewerb ausgerichtet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel des Wettbewerbs ist, den Praxisbezug in der Hochschullehre zu fördern und Vorbilder auszuzeichnen. Gut für euch: Unsere Preisträger vermitteln ihren Studierenden – und damit euch – Grundlagen, praktische Kompetenzen und gefragte Schlüsselqualifikationen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Sie wissen, wie die Wirtschaft tickt und sind echte Wegbereiter für Karrieren. Davon profitieren nicht nur diejenigen, die das Glück haben, bei unseren Preisträgerinnen und Preisträgern zu studieren, sondern auch alle anderen. Denn viele Profs eifern den von uns ausgezeichneten Hochschullehrern nach und machen sich unsere Ziele zu eigen. Dieses vorbildliche Engagement von Professorinnen und Professoren zeichnen wir öffentlichkeitswirksam in vier Kategorien aus: • • • •

Wirtschaftswissenschaften/Jura Ingenieurwissenschaften/Informatik Naturwissenschaften/Medizin Geistes-, Gesellschafts- und Kulturwissenschaften

HAYS & PROFESSOR DES JAHRES Christian Jost, Jurymitglied und Head of People Management bei Hays über das Engagement bei Professor des Jahres: Wir, als international führender Recruiting-Dienstleister, halten die engere Verzahnung von Studium und Berufspraxis für sehr wichtig. Denn Berufspraxis und Engagement bereits während des Studiums sind sowohl für die zukünftige Karriereplanung als auch für die persönliche Entwicklung wertvoll. Seit

Unter Schirmherrschaft von:

Text » Jennifer Schreder

Foto » Hays

SO WERDEN DIE SIEGER ERMITTELT: Nominiert vom 13. Mai an unter www.professordesjahres.de eure Favoriten. Das Formular ist in zwei Minuten ausgefüllt. In einem Freifeld könnt ihr uns die Qualitäten eurer persönlichen „Wegbereiter für Karrieren“ erläutern. Die Nominierungsphase endet im September. Aus allen Nominierten bestimmt unsere hochkarätig besetzte Jury um den ehemaligen Vorsitzenden des deutschen Wissenschaftsrats, Professor Winfried Schulze, in jeder Kategorie drei Preisträger. Die Erstplatzierten jeder Kategorie werden in stimmungsvollen Preisverleihungen an ihren Hochschulen ausgezeichnet. WettbewerbsFörderer ist in diesem Jahr der international führende RecruitingDienstleister Hays.

DAS KÖNNT IHR GEWINNEN: Unter allen Nominierenden verlosen wir ein iPad von Apple und weitere attraktive Preise.

Jahren engagieren wir uns an den Hochschulen für ein entsprechend angelegtes Studium: mit Workshops und Gastvorträgen in Vorlesungen, aber auch mit Mentoring- und Coaching-Programmen, um gemeinsam mit den Studenten an ihrer Persönlichkeit und ihrem Auftreten zu arbeiten. Im Auswahlprozess von Hochschulabsolventen spielen bei Hays vor allem Persönlichkeit und Sozialkompetenz eine zentrale Rolle. Und eben diese Kompetenzen entwickeln sich in erster Linie durch praktische Erfahrungen, Austausch mit Wirtschaftsvertretern und praxisnahe Lehre. Deshalb freuen wir uns, als Förderer bei „Professor des Jahres“ dabei zu sein.

Gefördert von:

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ZEITBOMBE ZEUGNIS

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 01.05.2019

IMPRESSUM

So manches Arbeitszeugnis kann zur

UNICUM BERUF – Das bundesweite Karrieremagazin erscheint sieben Mal im Jahr. (Druckauflage UNICUM BERUF: 75.210 IVW Quartal 4/18)

Zeitbombe werden – sogar dann, wenn man es selbst verfasst hat. Un-

HERAUSGEBER UNICUM Stiftung www.unicum-stiftung.de

ser Karriereberater Martin Wehrle gibt Tipps für den Zeugnistag.

Text » Martin Wehrle

D

er junge Betriebswirt grinste selbstverliebt in der Beratung, während ich in seinen Bewerbungsunterlagen blätterte, und meinte: „Na, was sagen Sie zu diesen Arbeitszeugnissen?“ Die drei Dokumente aus verschiedenen Firmen sagten dem Betriebswirt nur das Beste nach. Sein Arbeitseinsatz wurde gepriesen, seine Ergebnisse bejubelt und sein Ausscheiden mit verbalen Tränen bedauert. Nur eines fiel mir auf: Alle drei Zeugnisse waren sich verdächtig ähnlich. Die Tonlage, die Formulierungen, das übertriebene Lob – das zog sich wie ein roter Faden von einer Firma in die nächste. Sogar die Schlusswendungen glichen sich. Sofort war mir klar, wer diese Zeugnisse geschrieben haben musste: der Gelobte selbst. Warum verfasste er seine eigenen Zeugnisse? Der Kaufmann hatte sich einen Gefallen tun wollen, doch jeder geübte Leser erkannte das Eigentor. Im Zeugnis warf sein schlechtes Verhältnis zu den Chefs, das er mir später gestand, feine Schatten. Die „guten“ Zeugnisse waren wohl nur unterschrieben worden als Reisetickets, um ihn loszuwerden. Jedes Zeugnis ist ein Spagat zwi-

Martin Wehrle

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schen zwei gesetzlichen Anforderungen: dem Wohlwollen und der Wahrheit. Die codierte Zeugnis-

sprache soll beides unter einen Hut bringen, ohne dass der Arbeitnehmer es bemerkt. Der Klassiker: Statt dem Mitarbeiter zu sagen, er sei Mittelmaß, wird ihm eine Leistung „zur vollen Zufriedenheit“ nachgesagt. Dabei müsste es in einem (sehr) guten Zeugnis „(stets) zur vollsten“ heißen.

ZWISCHENZEUGNIS BESORGEN Wer dafür gelobt wird, er habe ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten gepflegt, hatte offenbar mit seinen Chefs Probleme (sonst würden die Vorgesetzten an erster Stelle stehen). Wer gepriesen wird für seine „stetige Pünktlichkeit und Freundlichkeit“, hat außer Selbstverständlichkeiten nichts auf die Reihe bekommen. Wen die Firma aus einem Arbeitsverhältnis ohne gute Zukunftswünsche verabschiedet, den wünscht sie offenbar zur Hölle. Und wer sich angeblich „im Einvernehmen“ von seiner Firma getrennt hat, löst beim geübten Empfänger Alarm aus – denn eine halbwegs harmonische Trennung wird durch die Formulierung „im besten Einvernehmen“ signalisiert. Genauso wichtig wie das, was in einem Zeugnis steht, ist das, was dort nicht steht. Wenn bei einer Führungskraft nichts zu den Führungsqualitäten gesagt wird, ist damit genug gesagt. Dasselbe gilt bei Verkäufern oder Kundenbetreu-

Fotos » GettyImages/bowie15

ern, deren Kommunikationsstil und Kundenfreundlichkeit mit keinem Wort erwähnt wird. Das gilt erst recht, wenn das Zeugnis nicht warm und persönlich klingt, sondern kühl wie das Klirren von Eiswürfeln im Whiskeyglas. Wie kommt man zu einem guten Zeugnis? Erstens: Nutzen Sie natürliche Anlässe, so einen Wechsel des Chefs, um ein Zwischenzeugnis zu erbitten. Dieser Maßstab hilft Ihnen, falls Sie später im Unfrieden gehen. Außerdem wirft ein natürlicher Zeitpunkt bei späteren Bewerbungen keine Fragen auf, während man Sie sonst fragen könnte, ob das Verhältnis zu ihrer aktuellen Firma zerrüttet ist. Zweitens: Gleichen Sie Ihr Zeugnis sofort mit der Fachliteratur ab, um schädliche Kassiber korrigieren zu lassen. Und drittens: Formulieren Sie Ihr Zeugnis nicht aus, sondern liefern Sie nur eine Rohvorlage. Damit jedes Zeugnis anders klingt – und Sie nicht in dieselbe Falle tappen wie der Industriekaufmann. Martin Wehrle ist Bestseller-Autor, Karrierecoach, Coaching-Ausbilder (www.karriereberater-akademie. de) und betreibt den größten deutschen Karriere-Kanal auf YouTube. Sein aktuelles Buch: „Noch so ein Arbeitstag, und ich dreh durch“ (Mosaik).

REDAKTION Uwe Heinrich (V.i.S.d.P.), Anna Lenja Hartfiel, Elena Weber, Sandra Ruppel, Marvin Kesper VERLAG UNICUM GmbH & Co. KG, Ferdinandstraße 13, 44789 Bochum, Tel.: 0234 96151-0, Fax: 0234 96151-11, E-Mail: redaktion@unicum.com MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Rita Martens-Baentsch, Dr. Simone Cardoso de Oliveira, Janna Degener-Storr, Dirk Engelhardt, André Gärisch, Marvin Kesper, Manfred Kolkmann (Korrektorat), Andreas Monning, Sabine Olschner, Anja Schreiber, Birte Schmidt, Sebastian Wolking, Martin Wehrle GRAFIK Martin Kampschulte (verantw.) ANZEIGENLEITUNG Joachim Senk, Björn Schumbrutzki (stellv.) DISTRIBUTION Unicum GmbH & Co. KG DRUCK Sattler Media Press, Barleben Für alle Gewinnspiele im Heft und auf UNICUM.de gilt: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. UNICUM BEI FACEBOOK /unicum.de NOCH MEHR VON UNICUM


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