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Kräftemessen für die Gesundheit.

Wie leistungsfähig ist ein Muskel? Und wie gut kommunizieren das Gehirn und die Muskulatur? Antworten auf Fragen wie diese erlauben Kraftmessungen und die Darstellung der Muskel aktivität mithilfe von Elektroden (Elektro myografi e). Die Muskelkraft ist ein entscheidender Faktor, um den Alltag zu meistern, sportlich aktiv zu sein, gesund zu bleiben und Verletzungen vor zu beugen. Gezieltes Training steigert die Kraft und beeinfl usst die Steuerung und Aktivierung durch das Gehirn.

Ralf Roth (rechts) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bewegungs- und Trainingswissenschaft am Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG).

Lukas Nebiker (links) ist wissenschaftlicher Assistent am DSGB.

Foto: Maria Patzschke 1 Elektroden erfassen die Aktivität des Muskels, hier die des Quadriceps femoris, der das Knie streckt. Die vordere Oberschenkelmuskulatur ist für Alltagsaktivitäten wie Aufstehen und Hinsetzen, Rennen oder Treppensteigen relevant, aber auch in der Nachbehandlung eines Kreuzbandrisses. 2 Die Kraft-Zeit-Kurve erlaubt Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Muskulatur. Je steiler die Kurve, desto schneller und besser gelingt es dem Gehirn, den Muskel zu aktivieren. Dies ist nicht nur im Sport relevant, sondern auch, um im Alter Stürze zu vermeiden. Die Ansteuerung der Muskeln lässt sich ebenso trainieren wie die Muskelmasse selbst, von beidem profi tiert die Muskelkraft. Die Höhe der Kurve gibt die Maximalkraft des Muskels an. 3 Das Elektromyogramm veranschaulicht die Muskelaktivität: Ruht der Muskel, gibt es keine Ausschläge. Bei Anspannung messen die Sensoren die elektrischen Potenziale in den Muskeln. Die separaten Linien stehen für unterschiedliche Muskelanteile. Die Höhe der Ausschläge gibt ein Mass für die Anzahl der gleichzeitig aktiven Muskelfasern. 4 Die Kraft der Kniestrecker wird in diesem Gerät sehr isoliert gemessen, ohne dass andere Muskeln zur Messung beitragen können. Aus diesem Grund muss der Proband die Arme vor der Brust verschränken, um deren Einfl uss auszuschalten. Solch isolierte Messungen im Sitzen bieten den Vorteil, dass keine koordinativen Faktoren – wie zum Beispiel das Halten des Gleichgewichts – die Messungen beeinfl ussen. 5 Der Muskel arbeitet gegen einen Widerstand des Messgeräts. Die Art der Messung lässt sich individuell auf die Person anpassen. Ist eine Seite deutlich mehr als zehn Prozent schwächer als die andere oder gibt es ein deutliches Missverhältnis der Kraft von Kniebeuger und -strecker, begünstigt dies Verletzungen.

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