Teile des CAS Psychiatrisch-Psychologische Begutachtung im Strafrecht finden in einem richtigen Gerichtssaal statt. Das letzte Modul des CAS ist ein Moot Court, eine simulierte Verhandlung, die den Teilnehmenden die Möglichkeit gibt, ihre spätere Tätigkeit bereits in der Ausbildung möglichst realitätsnah zu erleben. Seiten 4 – 7.
Von der Idee zum Produkt Mit dem CAS Sustainable Real Estate ist im Bereich der nachhaltigen Immobilienbewirtschaftung ein innovatives, interdisziplinäres Weiterbildungsangebot entstanden. Doch was geschieht eigentlich im Vorfeld? Wie entwickelt man einen Studiengang und welche Vorarbeiten sind nötig? Ein Gespräch mit den Akteuren des CAS. Seiten 16 – 19.
Lebenslanges Lernen in Europa Universitäten spielen bei der Förderung von lebenslangem Lernen eine immer wichtigere Rolle. Pascal Paschoud, Präsident des European University Continuing Education Network, beleuchtet in seinem Gastartikel, welche Herausforderungen das für die Institutionen mit sich bringt, welche Chancen sich dabei aber auch bieten. Seiten 28 – 32.
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Editorial
Chefredaktören
Liebe Leserin, lieber Leser
Ein Gespräch zum Abschied
Der Titel dieses Editorials mag für manche Ohren klingen wie der Name eines schwedischen Möbelstücks. Er ist auch schwedisch. Für die Übersetzung benötigen wir heute allerdings keinen Sprachkurs mehr – nicht nur, weil wir sie leicht erraten können, sondern auch, weil sie uns ein beliebiger Online-Übersetzer bestätigt: «Chefredaktor».
Wie über ein Möbelstück oder einen anderen unverzichtbaren Gegenstand sagt man auch über einen längst unverzichtbar gewordenen, nicht mehr wegzudenkenden Menschen manchmal ironisch, er oder sie gehöre längst zum Inventar. Wie das alles zusammenhängt? Nun, Moritz Strähl, der langjährige Chefredaktor unseres Magazins, der uns Ende 2024 verlassen wird, ist so ein Mensch – und er ist es für das Magazin wie für die Weiterbildung an der Universität Basel insgesamt. Nicht nur an ihr hängt aber sein Herz, sondern eben auch an Schweden. Wie das kam, das eine wie das andere, können Sie in dieser Ausgabe lesen.
In den letzten zehn Jahren hat Moritz Strähl diese Publikation entscheidend geprägt. Nun, zum Abschied, haben wir ihn, der in diesen Jahren das Magazin selbst unter anderem mit unzähligen lebendigen Gesprächen bereichert hat, in eigener Sache interviewt. Für alles, was er für die Weiterbildung und ihr Magazin geleistet hat, danken wir ihm von Herzen – und für die Zukunft wünschen wir ihm viel Musik an vielen Orten, in Schweden und anderswo!
Künstliche …
Übersetzungssoftware wie jene, die wir für den Titel verwendet haben, ist vermutlich die Form der «künstlichen Intelligenz» (KI), mit der wir alle schon in Berührung gekommen sind, bevor wir diesen Begriff zum ersten Mal gehört haben und bevor wir wussten, dass sie dazuzählt. Heute hören und lesen wir tagtäglich und überall darüber: Von Chancen und Risiken ist da viel die Rede – und davon, wie sehr die KI möglicherweise schon sehr bald alles verändern könnte: die Bildung, das Berufsleben, den Alltag, eben wirklich nahezu alles. Es wäre merkwürdig, wenn die Weiterbildung hier eine Ausnahme bildete. Daher haben wir Kolleginnen und Kollegen gebeten, uns in dieser Ausgabe an ihren Einschätzungen teilhaben zu lassen.
und natürliche Intelligenz Einstweilen – und zum Glück – kommt so etwas Komplexes wie ein wissenschaftlicher Weiterbildungsstudiengang aber nicht ohne die bewährte natürliche Intelligenz zustande, zu deren Förderung er schliesslich auch wiederum dienen soll: Weitere Beiträge der vorliegenden MagazinAusgabe beleuchten die Rolle, die die verschiedenen Akteure bei der Entwicklung und bei der Durchführung der Weiterbildungsstudienangebote spielen, an ganz konkreten Beispielen.
Wir wünschen eine vergnügliche und er-hellende Lektüre – und wer weiss: Wenn Sie auch keinen Sprachkurs mehr benötigen, spricht Sie vielleicht ja eine andere Weiterbildung an? Vem vet
Ihre Services Weiterbildung
Editorial 3
Ilja Karenovics
Ein Studiengang gegen den Mangel
Resilienz fördern und stärken durch Imagination 10
CAS Imaginativ-systemische Interventionen mit Kindern und Jugendlichen
Von der Idee zum Produkt:
Titelbild: Im Strafgericht Basel, CAS PPBS, von rechts: Marc Graf, Juliane Gerth, Melitta Hardt, Henning Hachtel, Susanne Gasser
CAS PSYCHIATRISCH-PSYCHOLOGISCHE BEGUTACHTUNG IM STRAFRECHT
Ein Studiengang gegen den Mangel an Gutachter*innen
Im Bereich von psychiatrisch-psychologischen Begutachtungen im Strafrecht gibt es zu wenige qualifizierte Sachverständige, denen es erlaubt ist, forensische Einschätzungen für Gerichtsverfahren zu verfassen. Das neue Basler Weiterbildungsangebot soll diesem Fachkräftemangel Abhilfe schaffen und neben Psychiater*innen auch vermehrt klinischen Psycholog*innen dazu verhelfen, die Tätigkeit ausüben zu können.
«Es ist äusserst sinnstiftend, psychiatrische Gutachten für Strafverfahren zu verfassen», sagt Marc Graf, Klinischer Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel, ehemaliger Direktor der Klinik für Forensik der UPK Basel und seit Kurzem auch Vorsitzender der Studiengangkommission des neuen CAS PsychiatrischPsychologische Begutachtung im Strafrecht (CAS PPBS). Das Weiterbildungsangebot startete im März 2024 zum ersten Mal. Er erklärt: «Wenn Richter*innen selbst nicht das Fachwissen haben, einen Umstand zu beurteilen, müssen sie Sachverständige beiziehen, die das für sie tun. Das ist bei einem Flugzeugabsturz gleichermassen der Fall wie in komplexen Wirtschaftskriminalfällen. Und eben auch, wenn es um Straftäter*innen mit psychischen Erkrankungen geht.»
«Es ist äusserst sinnstiftend, psychiatrische Gutachten für Strafverfahren zu verfassen.»
Marc Graf
Hohe Anforderungen an Gutachter*innen
An diese Expert*innen werden im Strafrecht sehr hohe Anforderungen gestellt, da ihre Beurteilungen oft eine wesentliche Grundlage für Gerichtsurteile sind. So eignen sich die Teilnehmenden des CAS Fachwissen an wie zum Beispiel die allgemein gültigen Standards solcher Beurteilungen, aber auch Basiskenntnisse über Strafverfahren, des Sachverständigenrechts in der Strafprozessordnung oder Kompetenzen in forensisch-spezifischer Untersuchung und Diagnostik sowie Risikobeurteilung und Schuldfähigkeit.
Die Studiengangleitung des Weiterbildungsangebots teilen sich die forensische Psychologin Juliane Gerth und der Psychiater Henning Hachtel. Gerth ist Geschäftsleitungsmitglied und Wissenschaftlerin in der Abteilung Forschung und Entwicklung, Justizvollzug und Wiedereingliederung Kanton Zürich und Mitglied der Arbeitsgruppe für Forensische Psychologie an der Universität Konstanz, Hachtel Chefarzt und seit Juli 2024 Direktor der Klinik für Forensik der UPK sowie Privatdozent an der Universität Basel.
Wichtig, das Interdisziplinäre zu fördern
Juliane Gerth: «Die Qualität der Gutachten und damit die Qualität der Ausbildung von Gutachter*innen sind von grosser Bedeutung. Ich
habe das Studium in einer früheren Form selber machen dürfen. Es ist jetzt sehr spannend, als Studiengangleiterin auf der anderen Seite zu stehen, den Studiengang von Anfang an mitgestalten zu können. Besonders wichtig dabei ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Ein Drittel der Teilnehmenden der ersten Kohorte hat einen medizinischen Hintergrund, zwei Drittel einen psychologischen.»
«Ein Drittel der Teilnehmenden hat einen medizinischen Hintergrund, zwei Drittel einen psychologischen.»
Juliane Gerth
Wunsch nach dem Aufbau einer universitären Weiterbildung
Ursprünglich wurde die Ausbildung von der Fachgesellschaft für forensische Psychiatrie, die seit einiger Zeit auch eine Sektion für forensische Psychologie hat – eine zeitgemässe interprofessionelle Zusammenarbeit –, durchgeführt. Der durch den Verein organisierte Kurs konnte den Anforderungen an eine standardisierte Weiterbildung immer weniger gerecht werden. Auch war es nicht möglich, einen akademischen Abschluss zu erwerben. So wurde der Wunsch nach dem Aufbau eines universitären Studiengangs immer grösser und ein erstes Angebot entstand an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern. In den ersten drei Durchführungen wurde aber deutlich, dass die juristischen Vorgaben für das psychiatrisch-psychologische Feld zu starr waren. Schliesslich bekam Marc Graf von der Fachgesellschaft das Mandat, einen neuen Weiterbildungsstudiengang an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel aufzubauen.
Bundesgericht in Lausanne definiert Anforderungen an Sachverständige In gewissen Gebieten wie zum Beispiel Pharmazie oder Psychologie definieren eidgenössische Bundesämter zusammen mit Organisationen der jeweiligen Disziplinen die Anforderungen an Fachtitel, die man haben muss, um gewisse berufliche Tätigkeiten ausüben zu können. Marc Graf: «Das ist im Gebiet der psychiatrisch-psychologischen Gutachter*innen nicht der Fall. Es ist eigentlich das Bundesgericht in Lausanne, das durch seine Entscheide die Qualitätskriterien und Anforderungen an die Sachverständigen
definiert. Aus der Praxis kommt der Anspruch an die Theorie.»
Dezentrale Durchführung unter anderem in forensischen Kliniken
Die einzelnen Kurstage des CAS PPBS werden dezentral durchgeführt, zum Beispiel bei den Psychiatrischen Diensten Aargau in Windisch oder der Psychiatrischen Klinik Chur. Ebenso finden Besuche in den Justizvollzugsanstalten Pöschwies (Zürich) und Hindelbank (Bern) statt. Henning Hachtel sagt dazu: «Es macht sehr viel Sinn, den Unterricht in den Institutionen durchzuführen. Im Rahmen der Gutachten werden immer wieder Empfehlungen zu Behandlungen ausgesprochen. Dazu muss man die forensischen Kliniken und Vollzugsanstalten kennen, die dortigen therapeutischen Möglichkeiten, die Sicherheitsdispositive.» Marc Graf ergänzt: «Es ist wichtig, dass die Kolleg*innen mit der Vollzugsrealität vertraut sind. Dass man als Gutachter*in weiss, wohin man Leute schickt, und bis zu einem gewissen
«Der Unterricht wird dezentral durchgeführt, weil man als Gutachter*in die forensischen Kliniken und Vollzugsanstalten kennen muss.»
Henning Hachtel
Grad nachempfinden kann, was es bedeutet, so zu leben. Gleichzeitig können sich die CAS-Teilnehmenden ein Netzwerk aufbauen, begegnen den Leuten, die in den Einrichtungen arbeiten.»
Juliane Gerth schliesst ab: «Für die verschiedenen Institutionen ist die dezentrale Durchführung ebenso interessant, denn so können sie sich den zukünftigen Expert*innen präsentieren und ebenso Schnittstellen stärken.»
Eigene Weiterbildungserfahrungen helfen beim Aufbau des CAS
Hier kommen Susanne Gasser und Melitta Hardt, Mitarbeiterinnen der Basler Klinik für Forensik, ins Spiel. Sie haben zum ersten Mal am Aufbau eines Studiengangs mitgearbeitet und bekleiden wichtige administrative Funktionen des CAS. Susanne Gasser sagt: «Ich habe selber mehrere CAS absolviert. So ist mir bewusst, welche Ansprüche die Teilnehmenden an ein Weiterbildungsangebot haben. Die Erfahrungen helfen mir viel und die Arbeit für den CAS PPBS bereitet
Freude.» Melitta Hardt: «Für mich ist das eine komplett neue Welt. Wir sind die Schnittstelle zwischen Teilnehmenden, Dozierenden, Studiengangleitung, Studiengangkommission und Durchführungsorten. Die daraus entstehende vielfältige Arbeit und der Kontakt mit neuen Menschen sind bereichernd. Unsere Checklisten werden immer vollständiger und perfekter.»
«Ich habe selber mehrere CAS absolviert. So ist mir bewusst, welche Ansprüche die Teilnehmenden an ein Weiterbildungsangebot haben.»
Susanne Gasser
Evidenzbasierte
Ausbildung mit breiter Basis
Die Dozierenden des Studiengangs sind ausgewogen ausgewählt zwischen Akademie und Praxis. «Es ist uns wichtig, dass der CAS evidenzbasiert ist mit einer breiten Basis. Er darf auf keinen Fall dogmatisch sein. Auf der Seite des Rechts ist das nicht immer ganz so klar», erläutert Marc Graf. Henning Hachtel: «Der Studiengangkommission war es ganz wichtig, dass für den Unterricht nicht Personen kraft ihres Amtes ausgewählt wurden, sondern Dozierende, die grosse Expertise im Fach haben. So fühle ich mich geehrt, dass ich mitmachen darf. Ich schätze die Lehre sehr. Sie gibt einem viel zurück, fordert auch heraus und man muss sich immer wieder hinterfragen. Das ist gut so.»
«Die vielfältige Arbeit ist bereichernd. Unsere Checklisten werden immer vollständiger und perfekter.»
Melitta Hardt
Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit von Psychiatrie und Psychologie Mit dem neuen Basler Weiterbildungsangebot soll etwas gegen den grossen Fachkräftemangel im Bereich der forensischen Gutachter*innen gemacht werden. Marc Graf dazu: «Die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Psychiater*innen und Psycholog*innen soll in Zukunft gestärkt werden. Die bundesgerichtliche Rechtsprechung hat in den vorangegangenen Jahren durch mehrere Urteile Psycholog*innen vom Verfassen von Gutachten ausgeschlossen. Hauptgrund dafür war die Einschätzung, dass es dem
Ausbildungsangebot an Struktur fehlt. Mit dem CAS PPBS wird diese Lücke geschlossen.» Der Leidensdruck ist gross. Marc Graf weiter: «Wenn man zu wenig Sachverständige hat, weicht man aus – das kennt man auch aus dem Sozialversicherungsrecht. Und das ist für die Betroffenen eine ziemliche Katastrophe.»
Akademie für forensische Psychiatrie und Psychologie
Im Augenblick gehen die Verantwortlichen davon aus, dass der CAS PPBS alle zwei Jahre durchgeführt wird. In der französisch- und der italienischsprachigen Schweiz ist der Mangel an Gutachter*innen noch eklatanter. Marc Graf: «In der Romandie gibt es ein entsprechendes Angebot in Form eines DAS. Aber dieser Studiengang wird nur alle vier Jahre durchgeführt. Das ist viel zu wenig.» Um dieses Problem längerfristig und nachhaltig angehen zu können, haben die verschiedenen Fachgesellschaften des Gebiets während des Aufbaus des Basler CAS gleichzeitig die Akademie für forensische Psychiatrie und Psychologie gegründet und sich damit Strukturen gegeben, die es leichter machen sollten, rasche Entscheidungen zum Beispiel bei der Schaffung von zusätzlichen neuen Weiterbildungen zu treffen. Mit namhaften Mitgliedern aus der Rechtsprechung, dem Vollzug, der Psychiatrie und der Psychologie ist die Akademie das Bindeglied zwischen den Fachorganisationen, den Staatsanwaltschaften, Gerichten und Hochschulen. So stellt sie auch zwei Mitglieder der Studiengangkommission des CAS. Auf diese Weise ist der Studiengang noch näher an der Fachwelt angebunden als nur schon durch den Vorsitzenden des Aufsichtsgremiums und die Studiengangleitung. Die Akademie soll sich ebenso weiteren wichtigen Themen wie zum Beispiel der Jugendforensik widmen.
Leidenschaft für das Fach und den Nachwuchs
Marc Graf hat neben seinen nicht wenigen anderen Aufgaben zusammen mit seinem Team viel Zeit in den Aufbau des CAS PPBS investiert. Er meint dazu: «Es ist die Leidenschaft für das Fach, für den Nachwuchs. Es gibt für einen Universitätsprofessor doch nichts Schöneres, als Wissen weiterzugeben.»
Moritz Strähl
CAS PSYCHIATRISCH-PSYCHOLOGISCHE BEGUTACHTUNG IM STRAFRECHT
Der CAS PPBS richtet sich an Psycholog*innen und Psychiater*innen, die eine Qualifikation als Gutachter*in im Erwachsenenstrafrecht anstreben, um selbstständig Gutachten zu erstellen und vor Gericht als Sachverständige*r aussagen zu können. Der interdisziplinäre, evidenzbasierte und praxisnahe Unterricht erfolgt durch lehrerfahrene Dozierende aus der Berufspraxis und der Wissenschaft.
Über 9 Monate verteilt, beinhaltet der CAS PPBS insgesamt 7 Module mit je drei Präsenztagen und wird mit einer schriftlichen Abschlussprüfung abgeschlossen. Der Unterricht findet dezentral in verschiedenen forensischen Kliniken der Schweiz statt, sodass gemeinsam mit Besuchen in Justizvollzugseinrichtungen ein umfassender Praxisbezug sichergestellt wird. Abgerundet wird dieser durch die Beurteilung von Simulationsexplorand*innen in nachgestellten Situationen und durch die Teilnahme als Sachverständige*r in simulierten Gerichtsverhandlungen, den sogenannten Moot Courts.
Der CAS wird von den Berufsverbänden Schweizerische Gesellschaft für forensische Psychiatrie (SGFP) und Schweizerische Gesellschaft für Rechtspsychologie (SGRP) als theoretische Weiterbildung für die folgenden Titel anerkannt:
– Schwerpunkt forensische Psychiatrie und Psychotherapie FMH für Psychiater*innen
– Fachpsychologe / Fachpsychologin für Rechtspsychologie FSP für Psycholog*innen
– Zertifikat Begutachtung Strafrecht SGFP für Psycholog*innen
Weitere Informationen
Eine simulierte Gerichtsverhandlung
Das letzte Modul des CAS PPBS findet in Basel in Form eines Moot Court statt. Ein Moot Court ist eine simulierte Gerichtsverhandlung. Die Idee des Lehrveranstaltungsformats kommt ursprünglich aus den USA. Sie bezweckt, Studierenden die Gelegenheit zu geben, theoretisch Gelerntes möglichst realitätsnah anzuwenden.
Der Moot Court des CAS PPBS wird im Strafgericht Basel durchgeführt. Marc Graf: «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, dass es ein richtiger Gerichtssaal ist und die Veranstaltung nicht einfach in einem Hörsaal stattfindet. Die Stimmung ist eine ganz andere.» Die Teilnehmenden werden in mehrere
Gruppen eingeteilt. Am ersten Tag erhält jede in der Basler Klinik für Forensik einen Gutachtensfall und die dazugehörenden Akten mit den medizinisch-psychologischen Befunden. In jedem Beispiel ist eine strafprozessuale und eine psychologische Komplikation eingebaut. Aus Datenschutzgründen sind die Fälle fiktiv, aber an reale angelehnt. Die Teams haben dann in Anwesenheit von Dozierenden – ein Jurist, eine Psychologin, ein Psychiater – einen Tag Zeit, aus den Papieren ein Dispositiv zu erstellen: von der Diagnose zur Beurteilung der Schuldfähigkeit, weiter über die Risikobeurteilung zur Empfehlung einer Intervention, die geeignet ist, das Rückfallrisiko zu reduzieren. Diese gutachterlichen Einschätzungen gehen dann an «echte»
«Es ist wichtig, dass der Moot Court in einem richtigen Gerichtssaal durchgeführt wird. Die Stimmung ist eine ganz andere.»
Marc Graf
Berufsleute: eine Richterin, eine Staatsanwältin und einen Verteidiger zur Vorbereitung auf die Gerichtsverhandlung.
Am nächsten Tag wird es ernst: Es geht in den Gerichtssaal. Marc Graf: «Wir sagen den Teilnehmenden zum Beispiel auch, dass adäquate Kleidung erwartet wird. In einer wirklichen Verhandlung vor einem Tribunal geht es um viel. Jemand wird vielleicht verwahrt. Oder muss für viele Jahre ins Gefängnis. Vertreter*innen der Opfer, Angehörige sind anwesend. Das persönliche Outfit spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.»
Ein Gutachten kann in der Regel nicht Verteidigung und Anklage gefallen
Für jede Gruppe steht ein halber Tag zur Verfügung. Nachdem der Gerichtsweibel allen Prozessbeteiligten ihren Platz zugewiesen hat, eröffnet die Richterin das Verfahren. Das Gutachten ist im Strafverfahren ein Beweismittel, das durch die Befragung des / der Gutachters*in durch Staatsanwältin, Verteidiger und Richterin
gewürdigt, aber auch einem sehr wichtigen und strengen Qualitätstest unterzogen wird. Marc Graf: «Die Diskussion eines Gutachtens ist oft sehr kontradiktorisch. Die Beurteilung eines Straftäters kann in der Regel nicht Verteidigung und Anklage gleichzeitig gefallen – für die eine Seite ist sie oft
«Die Diskussion eines Gutachtens ist oftmals sehr kontradiktorisch. Für die einen zu mild, für die anderen zu hart.»
Marc Graf
zu mild, für die andere zu hart.» Er ergänzt: «Das Verfassen der Einschätzung einer Delinquentin ist eine Sache, die Befragung vor Gericht eine ganz andere. Man steht in der Öffentlichkeit. Man steht unter einem ganz anderen Druck.» Die Befragung dauert gewöhnlich zwei bis drei Stunden. Danach gibt es eine direkte Rückmeldung durch die Richterin, die Staatsanwältin und den Verteidiger. Gleich anschliessend wird im Plenum der Teilnehmenden, Dozierenden und der Studiengangleitung über Gutachten und Befragung diskutiert.
Marc Graf: «Was ist gut gegangen? Aus welchen Fehlern kann man lernen? Wie findet die/der Gutachter*in den persönlichen Stil?»
«Als ich im Rahmen eines Moot Court befragt wurde, waren viele Koryphäen anwesend. Ich bin sehr ins Schwitzen gekommen.»
Henning Hachtel
Prüfung der Verinnerlichung des Gelernten
Die Verantwortlichen des Basler Studiengangs kennen diese Art von Lehrveranstaltung seit vielen Jahren aus einem Weiterbildungsseminar, das von einem Verein für die Weiterbildung von Sachverständigen, in dem Marc Graf seit Langem Mitglied des Vorstands ist, in Tutzing am Starnberger See durchgeführt wird. Henning Hachtel war Teilnehmender eines solchen Kurses und wurde als Gutachter befragt. «Es waren viele Koryphäen anwesend, auch der Oberrichter eines in
Das Gutachten wird von allen Seiten kritisch geprüft.
Deutschland landesweit Aufsehen erregenden Strafprozesses. Entsprechend kritisch waren alle. Ich bin sehr ins Schwitzen gekommen», erzählt er lachend. Auch Juliane Gerth wurde in einem Moot Court zu einem Kindsmissbrauchsfall befragt. Sie sagt: «Es ist eine herausfordernde Übung, bei der man wichtige Erkenntnisse – auch über sich selbst – sammeln kann. Man exponiert sich stark. Gleichzeitig ist es eine gute Prüfung, inwiefern das in der Weiterbildung Gelernte bereits verinnerlicht ist. Der Transfer von der Theorie in die Praxis ist anspruchsvoll.»
Es fällt die Frage, ob denn die Zuschauertribüne beim Moot Court des CAS PPBS auch geöffnet wird. Die Verantwortlichen reflektieren kurz: «Bis jetzt noch nicht, aber es ist eine interessante Idee. In der realen Welt hat man bei Gerichtsverhandlungen oft ein sehr kritisches Publikum im Nacken, vor allem natürlich die Presse!»
Moritz Strähl
CAS IMAGINATIV-SYSTEMISCHE INTERVENTIONEN MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN
Resilienz fördern und stärken durch
Mit dem CAS Imaginativ-systemische Interventionen mit Kindern und Jugendlichen (CAS ISI) wurde schweizweit ein einzigartiges und innovatives Angebot im Kinder- und Jugendbereich geschaffen, das den Teilnehmenden wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien sowie praxisbezogene Kompetenzen in imaginativen und systemischen Methoden vermittelt. Im Gespräch mit den Verantwortlichen des CAS werden diese Methoden sowie deren Vermittlung und Anwendung näher vorgestellt.
Idee und Konzept für den CAS ISI stammen von Susy Signer-Fischer. Die Psychologin und Psychotherapeutin ist unter anderem seit Jahren in der Weiterbildung und als Dozentin tätig. Mit den beiden Studiengangleiterinnen, Ina Blanc und Christel Dietzsch, besteht eine enge Zusammenarbeit.
Was charakterisiert imaginativ-systemische Methoden?
Susy Signer-Fischer: Die Methoden sind eine Kombination aus klinischer Hypnose und systemischer Therapie. Mithilfe imaginativer Methoden der klinischen Hypnose werden Trancezustände herbeigeführt, die mentale und physiologische Prozesse beeinflussen können. Der gesunde Trancezustand wird genutzt, um den Zugang zur inneren Bilderwelt zu erleichtern, Ressourcen zu aktivieren, Lösungswege zu entwerfen,
Imagination
Von links: Susy Signer-Fischer, Christel Dietzsch, Ina Blanc
körperliche Reaktionen zu verändern und neue Verhaltensmuster zu entdecken und einzuüben. Die Methoden sind sehr kreativ, komprimiert, ressourcenorientiert und lassen sich in vielen Bereichen schnell und effizient einsetzen. Man kann in kurzer Zeit enorm viel erreichen, wenn man gut ausgebildet ist und sorgfältig arbeitet. Was diese Methoden auch auszeichnet: Sie sind nicht ortsgebunden, erfordern keinen materiellen Aufwand, können überall und jederzeit trainiert und angewendet werden. Das Systemische bezieht sich auf den Einbezug des Umfeldes, wie die Zusammenarbeit auf Beratungsebene mit Schule, Familie, Verein etc.
Ina Blanc: Imaginativ-systemische Methoden kommen aus der klinischen Hypnose, die sich stark von der Bühnen-Hypnose abgrenzt. Letztere zeichnet sich durch passive Fremdbestimmung aus, während bei der klinischen Hypnose Selbstwahrnehmung und Selbstbestimmung im Zentrum stehen. Um Assoziationen zu vermeiden, wird deshalb der Ausdruck imaginativ verwendet.
Wie darf man sich die Anwendung dieser Methoden oder Techniken vorstellen? Susy Signer-Fischer: Es ist wichtig, zu sagen, dass es keine Techniken sind. Das wäre zu eindimensional. Eine Technik ist wie eine Gebrauchsanweisung, die klar vorgibt, wie vorzugehen ist und die für alle und allgemein eins zu eins umsetzbar ist. Die imaginativ-systemischen Arbeit ist für jede Situation massgeschneidert
und passt sich an die individuellen Bedürfnisse der Klient*innen an.
Ina Blanc: Es gibt verschiedene Arten, imaginativ-systemisch zu arbeiten. Oft werden Metaphern eingesetzt, um Emotionen oder Situationen auszudrücken und/oder zu verändern. Bilder haben einen starken Einfluss auf unsere Körperempfindungen, Gedanken und Emotionen. Wenn wir uns zum Beispiel vorstellen, dass wir in eine Zitrone beissen, reagiert der Körper in der Regel genau so, als ob es tatsächlich geschieht; der Speichelfluss nimmt zu und wir verziehen das Gesicht. Aber auch alle anderen Sinneskanäle werden in der imaginativ-systemischen Arbeit genutzt, weil nicht jede*r Klient*in auf der visuellen Ebene angesprochen wird. Man ist immer im Dialog bei diesen Interventionen und kann sie durch gezielte Fragen situativ anpassen. Susy Signer-Fischer: Das schärft auch die Wahrnehmung der Klient*innen und bringt sie dazu, selbst herauszufinden, was ihnen guttut. Ina Blanc: Bei Kindern ist dieser Aspekt besonders wichtig. Wenn sie lernen, diese Methoden für sich selbst im Alltag anzuwenden, und feststellen, dass sie damit schwierige Situationen besser meistern können, stärkt das ihre Resilienz und ihr Selbstvertrauen. Im beraterischen Setting ist auch der Einbezug bzw. das Zusammenspiel mit anderen psychotherapeutischen Interventionen von Bedeutung wie zum Beispiel von der kognitiven Verhaltenstherapie, die auf Konfrontation abzielt, was gerade bei Angst und Vermeidung sehr wichtig
ist. Mit imaginativ-systemischen Methoden kann man mental vorbereiten und trainieren, wie man sich herausfordernden Situationen stellen kann, bevor man es in der Realität tut.
Wie werden Theorie und Praxis im Studiengang vermittelt?
Ina Blanc: Theorie und Praxis sind, wie bei allen unseren Weiterbildungsangeboten, sehr ausgeglichen. Gerade bei imaginativ-systemischen Interventionen ist es wesentlich, dass man die Interventionen, die am Kurstag vorgestellt werden, auch üben kann und dafür entsprechend Zeit eingeplant wird.
Susy Signer-Fischer: So erleben sie diese Interventionen in der Berater- oder in der Klientenrolle auch an sich selbst. Die Selbsterfahrung in der Klientenrolle hilft auch, ein besseres Verständnis für die Klient*innen aufzubauen und zu spüren, dass man nicht einfach eine Methode generell anwenden kann, sondern sie immer individuell anpassen muss. Der wissenschaftliche Bezug ist auch immer gegeben. Das Lesen von Fachliteratur gehört aber vorwiegend zum Selbststudium, an den Präsenztagen soll vor allem die Praxis im Zentrum stehen.
Die erste Kohorte bestand hauptsächlich aus Pädiater*innen. Wie lässt sich das erklären?
Christel Dietzsch: Der CAS ISI ist die erste universitäre Weiterbildung im Kinder- und Jugendbereich, die nicht nur von den schweizerischen
Hypnose- und Hypnosetherapie-Gesellschaften anerkannt wird, sondern auch vom Verband pädiatrie schweiz. Das ermöglicht eine Professionalisierung für die Teilnehmenden, die ein Set an Fähigkeiten und Tools in die Hand bekommen, welche sie für ihre Arbeit ergänzend und unterstützend einsetzen können.
Ina Blanc: Viele Interventionen sind zudem für die ganze Familie ressourcenfördernd – und das innert kurzer Zeit –, was in der pädiatrischen Praxis sehr wertvoll ist.
Susy Signer-Fischer: Das gilt aber nicht nur für die Pädiatrie. Es ist sinnvoll, wenn beispielsweise auch Schulpsycholog*innen komprimierte, wissenschaftlich fundierte Methoden einsetzen können, um schnell zu handeln und zu unterstützen.
Prisca Parpan
CAS IMAGINATIV-SYSTEMISCHE INTERVENTIONEN MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN
Der CAS Imaginativ-systemische Interventionen mit Kindern und Jugendlichen (CAS ISI) ist Teil des Weiterbildungsportfolios der Kinder- und Jugendpsychologie (WB KJP) und wird seit 2022 angeboten.
Angesprochen werden Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendmediziner*innen sowie Kinder- und Jugendpsychiater*innen, die ihre beruflichen Fertigkeiten mit vielseitigen, rasch einsetzbaren imaginativen, hypnosystemischen Methoden erweitern möchten. Die Weiterbildung vermittelt aktuell wissenschaftliche Erkenntnisse und Theorien sowie praxisbezogene Kompetenzen. Der CAS ISI wird über 2 Jahre absolviert und umfasst 20 Kurstage, 30 Einheiten externe Supervision und 10 Einheiten externe Selbsterfahrung, einen Fallbericht und eine mündliche Abschlussprüfung. Die Leistungen des CAS ISI werden von der Gesellschaft für klinische Hypnose und Hypnotherapie Schweiz (GHYPS), der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie (pädiatrie schweiz) und der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Hypnose (SMSH) anerkannt.
Livia Dülli ist Oberärztin in der Allgemeinen Pädiatrie sowie in der Kinder- und Jugendgynäkologie im Kinderspital Zürich. Sie wird im Sommer dieses Jahres eine Stelle in einer Kinderarztpraxis antreten. Was bewegt eine Medizinerin dazu, eine Weiterbildung im Bereich Psychologie anzugehen? Livia Dülli fällt die Antwort nicht schwer: «Wir stossen aus medizinischer Sicht an Grenzen, wenn Abklärungen keinen organischen Befund ergeben und wir in dem Sinne keine Lösungen anbieten können – und hier wollte ich anknüpfen mit dieser Weiterbildung.»
Sie habe vor allem klassische Trancen und viel Frontalunterricht erwartet, so Dülli, und sei vom Gegenteil überrascht worden.
Neben dem enormen Praxisbezug, den hervorragenden Dozierenden und der Vielfalt und Kreativität der Interventionen hebt Livia Dülli die breite Themenwahl hervor, welche auch
««Die spürbare Begeisterung für dieses Thema und die Art der Vermittlung habe ich so noch nie erlebt.»
aus medizinischer Sicht wichtig und hilfreich sei: Es werden unter anderem konkrete Fragestellungen zu Themen wie Angst, Bettnässen, Schulabsentismus oder Schmerz behandelt, neue Impulse geliefert sowie andere Perspektiven und Herangehensweisen eröffnet.
Eine unerwartete Herausforderung stellte die Selbsterfahrung dar, welche es neben den Kurstagen und der Supervision zu absolvieren gilt: «Wir haben alle etwas spät realisiert, wie viel Selbsterfahrung es braucht», so Livia Dülli. «Die geforderte Anzahl Supervision kann man relativ schnell erreichen, auch indem man viel Gruppensupervision macht, aber die Selbsterfahrung ist für Mediziner*innen herausfordernd. Jetzt würde ich früher damit beginnen. Man lernt dabei sehr viel, auch über sich selber, und sollte sie während der ganzen Weiterbildung begleitend absolvieren.»
Schon während des CAS haben sechs der Teilnehmenden eigeninitiativ eine Supervisionsgruppe gegründet, die sich auch nach dem Abschluss – vorerst – quartalsweise trifft und in der man aktuelle Fälle und Fragestellungen aus dem klinischen Alltag besprechen kann. Für sie ist dieser Austausch in der Gruppe sehr wertvoll und unverzichtbar.
Ihren beruflichen Alltag erlebt sie seit der Weiterbildung anders. Vor allem der achtsame Umgang mit der Sprache fliesse viel mehr ein und sie habe dies schon häufig und mit unmittelbarem, positivem Effekt in der Praxis anwenden können.
Livia Dülli macht sich jetzt vor einer Konsultation noch mehr Gedanken darüber, wie sie beispielsweise das Gespräch eröffnet. «Natürlich gelingt trotz dem Gelernten nicht immer alles so, wie ich es mir vorstelle. Was hilft, sind Videoaufzeichnungen von den Konsultationen, die wir auch für die Supervisionen machen und die man im Nachhinein bespricht und analysiert. Man sieht, wie man selbst wirkt, was man anders machen könnte, aber auch, was gut funktioniert hat.»
Voraussetzung für das Gelingen einer Konsultation sei im Weiteren die Auftragsklärung und die Festlegung eines Ziels, wie sie gelernt habe, so Dülli. Dies ermöglicht beiden Seiten –Beratenden wie Klienten – eine klare Vorstellung von dem, wofür sie arbeiten. Ein weiterer Aspekt, den sie mehr beachtet, ist die Funktion eines Symptoms. «Klagt ein Kind beispielsweise über Bauchschmerzen, die keine organische Ursache haben, kann man sich fragen, welche Rolle diese Schmerzen haben – sowohl innerhalb der Familie als auch für das Kind selbst. Damit habe ich mich als Ärztin bislang viel zu wenig auseinandergesetzt. Ich habe mir vielmehr über mögliche organische Ursachen Gedanken gemacht, nicht aber über die Funktion der Symptomatik.»
«Es hat mich beeindruckt, was man mit der richtigen Wortwahl alles bewirken kann.»
Neben der Supervision hat nun das Ausprobieren der verschiedenen Tools und Methoden Priorität, was der Kinderärztin in Anbetracht der Fülle und Vielfalt an gelernten kreativen Möglichkeiten nicht schwerfällt. Das Herausfinden, was einem persönlich liege, mit welchen Interventionen man sich identifizieren und authentisch arbeiten könne, sei ein Prozess, so Livia Dülli, und fügt abschliessend hinzu: «Und es muss nicht von Beginn weg perfekt sein. Man darf ruhig etwas grosszügig sein mit sich selbst.»
Livia Dülli
Martina Hug ist Oberärztin in der Entwicklungspädiatrie des Universitäts-Kinderspitals Zürich. Einerseits beruflich, andererseits privat inspiriert, entschloss sie sich zu dieser Weiterbildung.
Bei ihrem Arbeitgeber stiess sie damit auf offene Ohren. Nicht zuletzt deshalb, weil das Thema auch im Kinderspital Zürich aktuell ist. Martina Hug durfte auf finanzielle Unterstützung zählen und konnte einen Teil der Kurstage als Arbeitszeit anrechnen. Den Balanceakt zwischen Beruf und Weiterbildung konnte sie gut meistern. Wie Livia Dülli empfand auch sie die Supervisionen und die Selbsterfahrung als zeitintensiv und herausfordernd, unterstreicht jedoch auch die Relevanz und den Benefit, der sich daraus persönlich ziehen liess und lässt. Sie ist ebenfalls Teil der Supervisionsgruppe in Zürich, die sich nach wie vor zwecks Austauschs trifft.
«Der CAS war für mich als Medizinerin horizonterweiternd – vor allem hinsichtlich der psychologischen Aspekte und Methoden.»
«Von mir werden Sie keine Kritik hören. Ich bin sehr begeistert», stellt Martina Hug gleich zu Beginn des Gesprächs klar. Inhaltlich und organisatorisch ausgezeichnet sei sie gewesen, diese Weiterbildung, fasst sie kurz und bündig zusammen. Besonders gut gefallen haben ihr die Gruppenkonstellation und -dynamik. Durch die unterschiedlichen beruflichen Hintergründe und Erfahrungen der Teilnehmenden wie auch der Dozierenden entstand ein interessanter und bereichernder Austausch und es haben sich neue Sichtweisen eröffnet, so die Oberärztin weiter. Angesprochen auf den Praxistransfer in ihren beruflichen Alltag, sagt sie, vor allem in der Gesprächsführung sei sie bewusster. «Das war auch eine Erwartung von mir an diese Weiterbildung: dass ich lerne, Worte gezielter einsetzen zu können in schwierigen Gesprächssituationen; sei dies während einer Abklärung mit Kindern und deren Eltern, oder bei der Supervision im Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen.» Imaginativsystemische Methoden kommen zum Beispiel bei Themen wie Schlaf- oder Schulängsten zur Anwendung und sind ein grosser Profit. «Ich kann jetzt punktuell Vorabklärungen durchführen und kann eine allfällige Überweisung eines Kindes an eine therapeutische Fachperson gut vorbereiten.
Das erweitert meine Handlungskompetenz und ist im Berufsalltag sehr bereichernd.»
Martina Hug betont, wie wichtig eine ressourcen- und lösungsorientierte Perspektive auf das Kind sei: «Es geht in erster Linie um Lösungen, nicht darum, etwas zu diagnostizieren und zu pathologisieren. Den Umgang mit Schwierigkeiten kann ich mithelfen zu gestalten, indem ich etwa Ressourcen aufzeige und das System, das heisst die Eltern und die Schule, darauf aufmerksam mache. Auch danach zu fragen, was an die Stelle einer Schwierigkeit treten soll, kann weitere Schritte in die richtige Richtung unterstützen.»
Im Bereich der Spieltherapie, eines der zahlreichen Themen im CAS, möchte Martina Hug ihr Wissen noch vertiefen. «In unserem Alltag in der Entwicklungspädiatrie ist vieles mit Spiel verbunden. Spiel ist auch Ausdruck für das Denken und gibt Aufschluss über die geistige Entwicklung von Kleinkindern, so etwa im räumlichen Spiel: Wie wird etwas konstruiert? Oder im Spiel mit Figuren oder Puppen wird ersichtlich, symbolisch gesehen, wie sich die Welt in ihnen repräsentiert: Wenn sie Szenen nachspielen, sind das innere Bilder, die sie so zum Ausdruck bringen.» Mit älteren Kindern, die viel mehr sprachlich zum Ausdruck bringen können, setze sich das weiter fort, wie Martina Hug erklärt. Bei einem Rollenspiel oder einem Ballspiel kann man sich aktiv beteiligen und sich Handlungsanweisungen geben lassen oder einfach eine beobachtende Position einnehmen und daraus Schlüsse ziehen. Auch lösungsorientierte Ansätze sind möglich durch
«Es geht in erster Linie um Lösungen, nicht darum, etwas zu diagnostizieren und zu pathologisieren.»
Spiel: Worauf muss geachtet werden, damit das Ziel erreicht oder das Tor getroffen wird? Das Kind kann mitüberlegen, sich je nach Entwicklungsstand einbringen und sich als kompetent erleben. Das sei eine Dimension, die sie jetzt mit einem anderen oder erweiterten Blickwinkel und Verständnis betrachte und angehe, so Martina Hug weiter. «Manchmal habe ich eine Idee und dann geht es in eine andere Richtung, als ich erwartet habe. Dann muss ich spontan reagieren, alles über Bord werfen und etwas anderes versuchen. Das ist herausfordernd und auch sehr inspirierend.»
Prisca Parpan
Martina Hug
Von der Idee zum Produkt
Interview mit Pascal Gantenbein, Jörg Schläpfer und Moritz Strähl
Wie entsteht eigentlich ein Studiengang? Am Anfang steht immer die Idee. Und dann? Was gilt es für Vorarbeiten zu leisten? Mit den Akteuren des CAS Sustainable Real Estate, Pascal Gantenbein, Professor für Finanzmanagement und Studiendekan an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, und Jörg Schläpfer, Leiter Makroökonomie von Wüest Partner AG, sowie Moritz Strähl von den Services Weiterbildung, der den ganzen Entwicklungsprozess begleitet hat, werfen wir einen Blick hinter die Kulissen.
Der CAS Sustainable Real Estate ist ein Gemeinschaftsprodukt der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Immobilienfirma Wüest Partner AG. Von wem stammt die Idee?
Pascal Gantenbein: Jörg und ich haben das gemeinsam angestossen. Es ist nicht einer von uns mit der glorreichen Idee gekommen, sondern
«Einer spannenden Idee eine formale Struktur zu geben, ist herausfordernd, macht aber auch Spass.» Moritz Strähl
das ist über die Jahre hinweg gewachsen und verschiedene Faktoren haben eine Rolle gespielt. Ich befasse mich seit mehr als 25 Jahren in Forschung und Lehre mit Immobilienmärkten und Immobilieninvestitionen. Seit etwa 2010 hat sowohl in der Immobilienforschung wie am Markt das Interesse an Nachhaltigkeit stark zugenommen. Jörg, den ich schon lange kenne und der auch schon mehrmals Gastreferent bei uns war, ist es ähnlich ergangen. Wir sind uns in den letzten 10 Jahren immer wieder über den Weg gelaufen und haben uns ausgetauscht. Dabei sind wir konstant auf dieses Thema gekommen. Sowohl Jörg als auch ich haben uns zunächst parallel mit dem Thema Nachhaltigkeit bei Immobilien auseinandergesetzt. Jörg im Rahmen der Academy-Kurse von Wüest Partner, ich mit meiner Fakultätskollegin Aya Kachi, die wertvolle Inputs gegeben hat und in die Programmumsetzung involviert ist.
Was war ausschlaggebend für die Entscheidung zur Zusammenarbeit?
Jörg Schläpfer: Pascal bewegt sich als Akademiker stark auch Richtung Praxis und bei mir ist es umgekehrt. Durch unsere Zusammenarbeit können wir sowohl dem wissenschaftlichen Anspruch einer Universität gerecht werden und gleichzeitig den praktischen Aspekt erfüllen, indem eine Firma aktiv begleitet und mitarbeitet. Unsere Bereiche befassen sich mit ähnlichen Fragestellungen und gehen sie aus unterschiedlichen Perspektiven an, was schlussendlich gegenseitig befruchtend ist. Seit bald 40 Jahren ermitteln wir zudem Daten durch systematische Beobachtung und Analyse des gesamten
Immobilienmarktes, und Daten braucht es auch in der Forschung.
Die Wüest Partner AG verfügt über eine firmeninterne Akademie, die auch Weiterbildungskurse durchführt. Inwieweit war das relevant?
Jörg Schläpfer: Wir bieten bei uns seit Jahren verschiedene Kurse an. Unter anderem einen zum Thema Nachhaltigkeit, auf dem wir aufbauen konnten für den CAS. Ich selbst habe auch noch eine Ausbildung als Wirtschaftslehrer gemacht und bin viel am Unterrichten. Neu sind unsere Academy-Kurse auch für Externe offen und in diese Richtung wollen wir auch weitergehen. Der CAS ist so gesehen ein Meilenstein für uns.
Pascal Gantenbein: Das ist auch für uns eine interessante Entwicklung. Wenn man das jetzt weiter ausbaut, die Expertise der Uni Basel einbringt und dadurch ein umfassenderes Programm konstruieren kann, profitieren alle davon. Aus der Fakultät sind einige Personen aktiv, wir sind gut verankert. Die Kombination mit Dozierenden von Wüest Partner in Verbindung mit der Expertise, die sie aus der Praxis mitbringen, ist essenziell, um ein vollwertiges Produkt und ein gutes Curriculum anbieten zu können.
Kooperationen zwischen Universität und externen Partnern können auf vertraglicher Ebene, sobald die Inhalte klar definiert werden und die Weiterbildungsordnung ins Spiel kommt, nicht ganz einfach sein. Es müssen Abstriche oder Kompromisse in Kauf genommen werden. Wie sind eure Erfahrungen?
Moritz Strähl: Die Universität unterstützt grundsätzlich die Zusammenarbeit mit externen Partnern, vorausgesetzt, die universitären Bestimmungen werden eingehalten. Die Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten müssen ganz klar geregelt sein. Das kann mitunter zu zähen Verhandlungen führen mit dem jeweiligen Gegenüber. Das war hier nicht so, ich habe den Prozess der Erarbeitung als sehr positiv und unkompliziert in Erinnerung.
Jörg Schläpfer: Uns sind die Spielregeln von Anfang an bewusst gewesen, und ich kann sie absolut nachvollziehen. Zudem forsche ich selbst auch und bin Dozent, kenne folglich die universitären Strukturen.
Der CAS ist sehr interdisziplinär ausgerichtet – unter anderem spielen rechtliche, politische und ökonomische Aspekte hinein –, es sind Fachexpert*innen aus unterschiedlichen
Bereichen und Branchen gefragt. Konntet ihr auf euer Netzwerk zurückgreifen oder wie seid ihr vorgegangen?
Jörg Schläpfer: Einerseits sind wir beide gut vernetzt, was natürlich sehr hilfreich war, andererseits haben wir aber auch festgestellt, dass es einfach ist, Leute zu motivieren. Viele haben sich über die Anfrage gefreut. Meine Erfahrung zeigt, dass der Praktiker, wenn er die Chance hat, an der Universität einen Beitrag zu leisten, das gerne macht.
Pascal Gantenbein: Warum sitzen Jörg und ich hier? Weil wir uns für das Thema engagieren. Das ist bei den Dozierenden auch so. Sie haben eine starke intrinsische Motivation, das Thema auch am Markt weiterzubringen, und ich glaube, das ist
«Ich habe nicht nur inhaltlich Erfahrungen sammeln können,
sondern vor allem über den Prozess.» Pascal Gantenbein
es! Aber am Ende des Tages ist es erstaunlich einfach, Leute für den Unterricht zu gewinnen, wenn sie motiviert sind, das Feld weiterzubringen, sei es akademisch, sei es aus einer Beratungs- oder insbesondere aus der Investor-Perspektive. Im Fondsmanagement etwa ist das Thema dermassen wichtig, auch für die nächsten Jahrzehnte. Die
«Auch wenn wir von unterschiedlichen Seiten her kommen, hatten wir eine gemeinsame Zielvorstellung.» Jörg Schläpfer
Dozierenden, die wir jetzt haben, sind alle mit Herzblut genau in dem Thema. Die Schwierigkeit besteht dann mehr darin, den richtigen Termin zu finden und alles aufeinander abzustimmen.
Gab es Grundsatzdiskussionen bei der inhaltlichen Ausarbeitung oder wart ihr euch immer einig?
Jörg Schläpfer: Einig waren wir uns bei den einzelnen Modulen, da gab es wenig zu diskutieren. Bei Grundsatzfragen, wie Unterrichtssprache oder wie viel Online- und wie viel Präsenzunterricht es sein soll – da braucht es das Gespräch und auch Zeit, um abzuwägen, bevor man eine Entscheidung trifft. Und das ist auch gut so. Pascal Gantenbein: Inhaltlich hatten wir eine gemeinsame Zielvorstellung und haben gewusst, wohin wir wollen, wie das Produkt in der Grundstruktur aussehen soll. Auch wenn wir von unterschiedlichen Seiten her kommen, hatten wir doch eine ähnliche Wahrnehmung, was in so einem Lehrgang alles abgedeckt werden muss. Natürlich, der Teufel steckt immer im Detail. Fragestellungen wie Präsenz und Sprache sind auch
sehr stark «nutzergetrieben»; da gibt es kein richtig oder f alsch, sondern es ist eine Frage der Präferenz und man muss sich einfach für etwas entscheiden.
Was war schwierig oder unerwartet herausfordernd bei der formalen Umsetzung?
Pascal Gantenbein: Es gab viele Aspekte, die wir im Verlauf des Prozesses speziell adressieren mussten. Angefangen vom Aufbau über die Kreditpunkte bis hin zu den Lehrleistungen und deren prozentualer Aufteilung. Das sind aber alles lösbare Probleme gewesen. Und für mich nicht wirklich überraschend. Natürlich könnte man hie und da Kritik äussern, aber grundsätzlich ist es einfach wichtig, dass man weiss, worauf es ankommt. Für mich und aus heutiger Sicht ist es die gesamte Zeitplanung, die wir unterschätzt haben. Auch wenn das Produkt steht – es braucht Zeit, um es auf den Markt zu bringen.
Moritz Strähl: Wir von den Services Weiterbildung sind die Schnittstelle zwischen Anbieter und Rektorat, welches schlussendlich ja die Studiengänge genehmigen muss. Es ist stets eine Herausforderung, die universitären Anforderungen auf der einen Seite und die Vorstellungen der Studiengangverantwortlichen in eine Form zu bringen. Es geht meistens nicht ohne Kompromisse und ich sehe es als meine Aufgabe, pragmatische Lösungen zu finden. Nicht immer lässt sich alles eins zu eins umsetzen und deshalb ist Flexibilität von allen Seiten gefragt. Als generelle Challenge weniger für mich, sondern vielmehr für die Anbieter sehe ich die finanziellen und persönlichen Ressourcen: Einen Studiengang zu entwickeln, erfordert Zeit, darf aber eigentlich nichts kosten, weil Weiterbildungsangebote selbsttragend sein müssen.
Pascal Gantenbein: Das stimmt. Damit man überhaupt loslegen kann, braucht es all die freiwillige Vorarbeit. Sonst funktioniert es nicht. Weder Jörg noch ich haben auch nur eine Minute abgerechnet in den letzten mittlerweile mehr als anderthalb Jahren, in denen wir unzählige Meetings gehabt haben. Man macht es einfach. Schlussendlich braucht es Überzeugung, Motivation und die Bereitschaft, Herzblut hineinzustecken.
Was nehmt ihr für Erfahrungen mit?
Pascal Gantenbein: Im Verlauf der Zusammenarbeit entwickelt man ein Gespür dafür, was in etwa nötig ist, damit der ganze Prozess optimal verläuft. Sollte es zu einem nächsten Weiterbildungsprogramm von uns kommen – das ist
ja nicht ausgeschlossen –, können wir auf diese Erfahrungswerte zurückgreifen. Natürlich sind die Rahmenbedingungen dann nicht dieselben, das ist klar. Aber ich habe Erfahrungen sammeln können, nicht nur inhaltlich – sondern vor allem über den Prozess, die einzelnen Schritte, die verschiedenen Instanzen, die nötig sind bis zur Genehmigung durch die Fakultät und letztendlich das Rektorat. Das muss zeitlich auch einberechnet werden. Man kalkuliert natürlich gerne optimistisch, und am Ende dauert es doch länger. Wir haben im Februar 2023 mit den Services Weiterbildung Kontakt aufgenommen und Mitte Oktober 2023 wurde der CAS final vom Rektorat genehmigt. Trotzdem ist es eine vernünftige Entscheidung, dass wir erst im Frühjahr 2025 starten. Moritz Strähl: Es ist auch gut, wenn man einen optimistischen Zeitplan hat. Bei euch war die Zeitspanne zwischen Genehmigung und möglicher Durchführung im Frühjahr 2024 aber wirklich sehr knapp, trotz den vielen Interessent*innen und dem intensiven Marketing, das ihr betrieben habt. Neue Weiterbildungsangebote brauchen einfach Zeit, sich zu etablieren, diese Erfahrung machen wir fast immer.
Von der Idee zum Produkt – euer Fazit und wie blickt ihr in die Zukunft?
Jörg Schläpfer: Ich kann absolut dahinterstehen, auch was den ganzen Entwicklungsprozess anbelangt. Wir haben einen guten Weg gefunden. Daher bin ich auch optimistisch, was unsere weitere Zusammenarbeit und die Zukunft des CAS betrifft. Ich bin überzeugt, dass unsere Teilnehmer*innen das nötige Rüstzeug mitnehmen werden, um die Nachhaltigkeit im Gebäudepark und im Bauwesen zu stärken.
Pascal Gantenbein: Was die Zusammenarbeit betrifft, so schätze ich es sehr, dass wir sowohl von Seiten der Universität bzw. der Services Weiterbildung als auch der Fakultät während des ganzen Prozesses auf Unterstützung zählen konnten. Natürlich ist man nicht immer gleicher Meinung. Aber wenn man weiss, dass man das gleiche Ziel hat, ist auch das letztendlich befruchtend, weil man etwas ausdiskutiert und versucht, einen Konsens zu finden. Nachhaltige Immobilienbewirtschaftung ist ein wichtiges Thema und wird künftig noch an Relevanz zunehmen. Ein grosser Teil der Treibhausgase wird durch Immobilien verursacht. Dagegen lässt sich etwas tun. Die Immobilienindustrie, die ganzen Pensionskassen und Versicherungen müssen in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten etwas unternehmen.
Das Thema verschwindet nicht. Unser Produkt ist der erste CAS im Bereich Sustainable Real Estate in der Schweiz, der zudem auch noch eine internationale Komponente hat. Ich bin der Meinung, dass es ein sehr attraktives Angebot ist, das es nun noch gilt, entsprechend zu vermarkten.
Prisca Parpan
CAS SUSTAINABLE REAL ESTATE
Der englischsprachige Studiengang CAS Sustainable Real Estate ist eine berufsbegleitende Weiterbildung und richtet sich an Personen, die ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der nachhaltigen Immobilieninvestition und -entwicklung aufbauen und schärfen wollen.
Immobilienanlagen, die ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig sind, bieten für Nutzer, Investoren und die Gesellschaft Mehrwert und werden aufgrund der Auswirkungen von Gebäuden auf Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch immer wichtiger. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen ist daher im Portfoliomanagement, in der Projektentwicklung und der Stadtplanung zentral.
Hauptziel des CAS ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, basierend auf Theorie und praktischem Fachwissen Entscheide zu fällen, um die gebaute Umwelt nachhaltiger zu gestalten. Der CAS Sustainable Real Estate wird von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel in Zusammenarbeit mit der Firma Wüest Partner AG angeboten. Das Programm wird überdies getragen von weiteren Referierenden aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor, welche ihre Expertise einbringen.
Der Studiengang startet am 27. März 2025.
Weitere Informationen
Mit Begeisterung und für die Weiterbildung
Mit seiner Begeisterung für Bildung, die Entwicklung von
Weiterbildungsangeboten und seiner Vorliebe für alles Schwedische und Musikalische bereicherte Moritz Strähl
(2. von links) 15 Jahre lang unser Team. Dass er als Dienstältester nun die wohlverdiente Frühpensionierung wählt, gönnen wir ihm natürlich von Herzen – aber wir lassen
ihn nur ungern gehen: Sein breites Wissen werden wir ebenso vermissen wie seine Einzigartigkeit.
Für die Weiterbildung der Universität Basel war es ein grosser Gewinn, dass Moritz Strähl 2009 den Weg zu ihr gefunden hat. Zum Abschied haben wir endlich auch mit dem langjährigen Redaktor unseres Magazins selbst ein Gespräch geführt. Schon am Anfang stand die Uni: Während seines Studiums der Nordistik, der Anglistik und der vergleichenden Religionswissenschaft arbeitete Moritz Strähl in der Universitätsbibliothek Basel. Nebenbei unterrichtete er als Erwachsenenbildner während vieler Jahre Schwedisch an zwei verschiedenen Institutionen. Er folgte dann seinem Interesse und absolvierte in Wien einen Weiterbildungs-Masterstudiengang in Kulturmanagement, den es damals in Basel noch nicht gab. Während des Studiums pendelte Moritz zwischen den beiden Städten. In dieser Zeit schlug er auch persönlich Wurzeln in der Donaumetropole, die seit nunmehr 27 Jahren sein zweiter Lebensmittelpunkt ist.
««Bildungsmanagement unterscheidet sich nicht allzu sehr von Kulturmanagement.»
Sein beruflicher Werdegang führte ihn anschliessend zur Abteilung Kultur der Gemeinde Riehen, wo er als Produktmanager für verschiedenste Projekte verantwortlich war. Nach sieben Jahren spürte er den Drang nach Veränderung und wechselte an die schwedische Botschaft in Bern. Als einziger Schweizer auf der Botschaft erhielt er spannende Einblicke in die Welt der Diplomatie und betreute unter anderem bilaterale Kulturprojekte.
Die Themen Universität und Bildung hätten es ihm schon immer angetan, berichtet Moritz, und so habe er sich nach einigen Jahren beim damals so genannten Advanced Study Centre der Universität Basel beworben.
«Es bereitet mir grosse Freude, Studiengänge von der Idee über die Umsetzung bis hin
Herzblut
zur Verleihung der Diplome zu begleiten», führt Moritz mit spürbarer Begeisterung weiter aus: Diese Prozesse mitgestalten zu können, verleihe seiner Arbeit Sinn, und das sei ihm wichtig.
Vor 30 Jahren erhielten die Schweizer Universitäten vom Bund den Auftrag, finanziell selbsttragende Weiterbildungsstudiengänge anzubieten. Zeitweise ist es sehr anspruchsvoll, innerhalb der Universität wirtschaftlich zu agieren und die Weiterbildung dennoch weiter auszubauen: «Mittlerweile ist das Angebot jedoch vielfältig und umfasst viele verschiedene Bereiche. Dies wiederum schafft in der täglichen Arbeit eine spannende Bandbreite.»
«Die Arbeit mit Menschen aus so vielen verschiedenen Bereichen gibt zahlreiche interessante Impulse.»
es um den Entscheid geht, einen Studiengang zu absolvieren.»
Ausserdem wäre eine Annäherung des grundständigen Studiums und der Weiterbildung wünschenswert, da sie eine höhere Vernetzung des Wissens sowie von Theorie und Praxis mit sich bringen würde: «In einzelnen Fachbereichen sollte mehr Menschen der Zugang zum Studium ermöglicht werden.»
Apropos Theorie und Praxis: «Grossartig wäre es auch, wenn es an der Universität Basel Weiterbildungsforschung geben würde, wie sie an anderen Unis bereits existiert.»
Für seine Zukunft hat Moritz viele Pläne. Er liebäugle damit, selbst nochmals zu studieren. Wer weiss – vielleicht im Bereich Musikwissenschaften oder Geschichte. Das Thema Weiterbildung wird ihn also weiterhin begleiten. Auch eine Tätigkeit im Kulturbereich könne er sich gut
Er habe immer gerne die Gelegenheit ergriffen, die Präsentationen von Abschlussarbeiten mitzuerleben, sagt Moritz Strähl. Es sei faszinierend, zu sehen, wie Menschen aus verschiedensten beruflichen Richtungen eine (gemeinsame) Arbeit verfassten – und er bewundere das Wissen, das da zusammenkommen könne.
Er werde mit einem guten Gefühl auf die Tätigkeit an der Universität Basel zurückblicken und könne nach wie vor voll und ganz hinter seiner Arbeit stehen. Seine eigenen Aus- und Weiterbildungsphasen seien bisher die besten Zeiten in seinem Leben gewesen.
Auf die Frage, was er sich für die Zukunft der Weiterbildung wünsche, antwortet Moritz: dass sie noch stärker und präsenter werden solle. Er hoffe, dass die Politik es ermögliche, dass irgendwann auch Steuergelder für wissenschaftliche Weiterbildung verwendet werden dürften, damit diese günstiger und für mehr Menschen zugänglich werde: «In anderen Ländern ist das teilweise schon so. Die finanzielle Frage spielt für viele noch immer eine gewichtige Rolle, wenn
«Bildung ist nicht selbstverständlich!»
vorstellen: «Auf jeden Fall werde ich in Bewegung bleiben – alles andere liegt mir auch nicht.» Und was das Team der Weiterbildung betrifft: Wir werden weiterhin den kanelbullens dag – den schwedischen Feiertag der Zimtschnecke – in unserem Kalender führen und feiern, und unsere Büros bleiben vorerst weiterhin auf Schwedisch angeschrieben.
Moritz, tack så mycket för den trevliga tiden vi hade tillsammans på Services Weiterbildung!*
* Herzlichen Dank für die schöne Zeit, die wir gemeinsam bei den Services Weiterbildung erlebt haben!
Stefanie Mamedow, Andrea Hofer
Die materiellen Intelligenz
Basierend auf digitalen Daten und unsichtbaren Rechenoperationen scheint künstliche Intelligenz ein vornehmlich immaterielles Phänomen zu sein. Tatsächlich aber setzen
Entwicklung und Einsatz künstlicher Intelligenz hochkomplexe globale Netzwerke an materiellen Infrastrukturen sowie einen buchstäblich «unfassbaren» Ressourceneinsatz insbesondere in Form von seltenen Erden, Strom, Wasser und nicht zuletzt menschlicher Arbeitskraft voraus.
Nutzenden zeigt sich künstliche Intelligenz (KI) nur selten von ihren materiellen Seiten. Die aktuelle Konjunktur von KI basiert auf dem Paradigma maschinellen Lernens. Stark vereinfacht, werden dabei Algorithmen auf Basis grosser Datensätze trainiert, Muster eines Phänomens zu identifizieren und diese Muster mittels Wahrscheinlichkeitsberechnungen auf neue Daten zu übertragen. Ziel ist es, die im sogenannten Trainingsdatensatz angelegten Unterscheidungen mit hinreichender Sicherheit auch in noch unbekannten Daten vorzunehmen. Probabilistische Aussagen darüber, ob die im Zuge einer Mammografie gewonnenen Bildaufnahmen auf Brustkrebs hinweisen oder auf welchen Persönlichkeitstyp Sprachaufnahmen von Bewerbenden schliessen lassen, sollen dann Entscheidungen unterstützen oder automatisiert anstossen, etwa welche Therapieschritte empfohlen werden oder wer zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird.
Öffentlich zugängliche oder für geringe Prämien verfügbare Anwendungen suggerieren, dass KI heute allen (beinahe) kostenfrei zur Verfügung steht. Die Datenanalyse geschieht rasend schnell
Seiten künstlicher
Die generative KI Leonardo.AI imaginiert die Zukunft von KI in der Weiterbildung als heteronormativ vergeschlechtlichte Interaktion zwischen männlichem Entwickler / Nutzer und weiblich-humanoidem Roboter –Prompt: «How do you see your role as AI in the future of continuing education?»
und ohne merklichen Aufwand. Doch KI setzt die Existenz und die fortwährende Aufrechterhaltung von in der Regel unsichtbaren und nur selten thematisierten Netzwerken an materiellen Infrastrukturen sowie den Einsatz vielzähliger natürlicher und menschlicher Ressourcen voraus, wie etwa das 2022 erschienene Buch «Atlas of AI» von Kate Crawford dokumentiert.
«Öffentlich zugängliche oder für geringe Prämien verfügbare Anwendungen suggerieren, dass KI allen (beinahe) kostenfrei zur Verfügung steht.»
Ein zentraler Bestandteil von HardwareKomponenten wie Chips oder Akkus sind seltene Erden. Diese Metalle machen digitale Technologien trotz grosser Rechenleistung vergleichsweise klein und leicht. Seltene Erden finden sich zwar beinahe überall in der Erdkruste, jedoch nur gelegentlich in abbaubarer Konzentration. Ihre Gewinnung ist kostenintensiv und geht mit Verunreinigungen in Form grosser Mengen sauren Wassers, radioaktiver Rückstände und von CO2-Emissionen einher. Die Förderung erfolgt überwiegend in Ländern des sogenannten globalen Südens, zu geringem Lohn und unter gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen.
Menschliche Arbeit ist in vielfältiger Weise Teil von KI. Sichtbar, gut entlohnt und prestigeträchtig ist dabei vor allem die Arbeit von Informatiker*innen, Data Scientists und KIExpert*innen, von denen etwa drei Viertel Männer aus Nordamerika, Europa oder Asien sind. Ihnen gegenüber steht eine unsichtbare Menge globaler Click-Arbeitender, die gering bezahlt und unter bisweilen gesundheitsbeeinträchtigenden Bedingungen Datensätze aufbereiten, von gewaltvollen Inhalten bereinigen und labeln, um so in Handarbeit die Grundlage für KI-Trainingsdatensätze schaffen. An dieser Daten-Arbeit haben sich alle schon mal – wohlgemerkt unentgeltlich –beteiligt, die sich im Internet als Mensch ausweisen mussten und hierzu eine Bilderkennungsaufgabe gelöst haben: Select all images with an orange. Durch das Anklicken der entsprechenden Bildboxen haben sie Bilddateien ausgewählt, die etwa von Google zum Training einer eigenen Bilderkennungs-KI eingesetzt werden. Last but not least bilden (potenziell) alle von Menschen in der Vergangenheit wie Gegenwart produzierten Daten in Form von digitalen Bild-, Audio-, Video- oder
Textdaten die Grundlage für die Entwicklung von KI. So wurde ChatGPT laut Herstellerangaben auf Basis der gesamten im Internet verfügbaren Daten entwickelt und trainiert.
Neben Glasfasernetzen bilden Rechenzentren bzw. Datacenter zentrale Elemente der materiellen Infrastruktur von KI. Hier werden die riesigen Datenmengen gespeichert und verarbeitet. Um Ausfallrisiken zu minimieren, werden Server und Hochleistungsrechner in redundanter Form bereitgestellt. Neben Land und Strom benötigen Rechenzentren vor allem auch grosse Mengen an Wasser zur Kühlung der Server. Dies führt nicht nur in wasserarmen Regionen immer wieder zu Ressourcenengpässen und -konflikten, etwa mit der lokalen Landwirtschaft.
Schliesslich bedarf jede Rechenoperation Strom. Den Stromverbrauch einer einzelnen KI-Nutzung zu bestimmen, ist kaum möglich –nicht zuletzt, weil grosse KI-Unternehmen seit einigen Jahren die für eine solche Berechnung notwendigen Informationen nicht länger ver-
«‹ Select all images with an orange › ist unentgeltliche Datenarbeit für Technologieunternehmen.»
öffentlichen. Erste Studien, die den Energieverbrauch von KI-Anwendungen kalkulieren, zeigen, dass die Erstellung eines Bildes mithilfe generativer KI etwa gleich viel Strom benötigt wie ein Smartphone vollständig zu laden; dass die Generierung von Bildern mehr Strom verbraucht als die Generierung von Text; und dass nichtspezialisierte KI-Anwendungen stromintensiver sind als für bestimmte Aufgaben spezialisierte KI-Technologien.
Jede noch so kleine Interaktion mit KI erfordert ein meist unsichtbares, kaum exakt erfassbares, aber in der Regel erhebliches Mass an Ressourcen-, Energie- und Arbeitseinsatz. Dieser ist, gerade wenn es um alltägliche Operationen wie das Einschalten von Licht durch eine Smart-Home-Installation geht – Echo, Licht an! –, um ein Vielfaches grösser, als wenn ein Mensch dieselbe Aktion tätigte. Diskussionen darüber, wann, wie und wofür KI entwickelt und eingesetzt werden soll, sollten deshalb deren menschliche wie planetarische Kosten berücksichtigen.
Bianca Prietl Professur für Geschlechterforschung mit Schwerpunkt Digitalisierung, Universität Basel
KI in der universitären Weiterbildung –Erfahrungen und gelebte Praxis
KI soll personalisierte Therapieentscheide möglich machen
Neue diagnostische, prädiktive oder therapiebegleitende Technologien lassen die Datenmenge in der Medizin rasant ansteigen. KI unterstützt bei der Verarbeitung dieser grossen Datenmengen und soll personalisierte Therapieentscheide möglich machen. KI ist allerdings nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert wird, und Patientendaten sind derzeit nur beschränkt nutzbar, da sie heterogen und in unterschiedlichsten Spitalsystemen erfasst werden. Effiziente Forschung braucht somit Standards zur Datenerhebung und -aufbereitung. KIAnwendungen müssen ausserdem unter definierten Qualitätskriterien trainiert und sorgfältig getestet werden, um zu zeigen, dass sie die geplanten Resultate liefern. So kann das Risiko von unkontrollierten Ergebnissen abgeschätzt werden, bevor sie in die klinische Prüfung gehen und untersucht werden kann, ob ihr Einsatz den Behandlungserfolg auch tatsächlich verbessert. Für die universitäre Weiterbildung bedeuten diese Entwicklungen, dass weitere Angebote zu Medical Data Science, KIRegulierung und klinischer Forschung mit KI nötig sind.
Barbara Peters
DAS Clinical Trial Practice and Management
KI als Dialogpartner für die Lehre Sinnvoll eingesetzt, kann KI die Lehre unterstützen. KI-Systeme können als Dialogpartner für Kursplanung, Recherchen, Ideensammlungen, Visualisierungen, Rollenspiele und zur Überwindung von Fremdsprachen-Nachteilen eingesetzt werden. Für einen effektiven Einsatz sind jedoch bestimmte Skills erforderlich: Präzise Prompts verfassen, KI-Ausgaben kritisch einordnen und bewerten, Plausibilität und Quellenangaben überprüfen. Bei Lernkontrollen wird es hingegen zunehmend schwierig, Leistungen von Menschen und Maschinen zu unterscheiden. Für die humanistische Lehrtradition, die den kritischen Diskurs, Kreativität und persönliche Entwicklung in den Mittelpunkt stellt, ist dies eine Herausforderung. Im besten Fall bewirkt ein dialogischer Einsatz von KI eine Stärkung ebendieser Kompetenzen.
Franziska Breuning, Manuela Casagrande MAS Kulturmanagement
Generative KI-Systeme als Gesundheitsratgeber?
Generative KI ist gerade dabei, unsere Wissensgesellschaft radikal zu verändern. Die aktuell verfügbaren Large Language Models, wie etwa jene von ChatGPT, bieten jedoch nur begrenzt zuverlässige Informationen, was zum Beispiel im Gesundheitsbereich sehr kritisch ist. Um KI-Technologien richtig einzusetzen, braucht es ein Grundverständnis von Funktionsweisen, Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen generativer KI. Die universitäre Lehre spielt eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung dieses Wissens. Im Kurs «Digital Health Management» erwerben die Teilnehmenden unter anderem Kenntnisse darüber, wie KI-Systeme als Gesundheitsratgeber ausgestaltet werden können, und sie explorieren Strategien zur Minimierung der damit verbundenen Risiken.
Christoph Pimmer
MBA International Health Management
Die generative KI Leonardo.AI – Prompt: «How do you see your role as AI in the future of continuing education in culture management?»
Einsatz von KI für effiziente und sichere Arzneimittelentwicklung Mit dem Einsatz von KI können sowohl die Arzneimittelenwicklung wie auch die medizinische Diagnostik und Therapie effizienter gestaltet werden. Im Februar 2024 veranstaltete das European Center of Pharmaceutical Medicine im Rahmen des MAS Medicines Development ein Seminar über die Rolle von KI in der Arzneimittelforschung und -entwicklung. KI erleichtert die Entscheidungsfindung durch Auswerten von multimodalen Datensätzen, indem sie Krankheitsmechanismen analysiert und Datensätze aus elektronischen Gesundheitsakten, Krankheitsregistern und Versicherungsdatenbanken verarbeitet. Durch die höhere Trefferquote beim Auffinden von geeigneten Wirkstoffkandidaten müssen viel weniger Wirkstoffe die präklinischen und klinischen Testphasen durchlaufen. So könnten in Zukunft schneller und besser wirksame Medikamente mit weniger Nebenwirkungen entwickelt werden. Eine wichtige Voraussetzung ist natürlich die Qualität der Daten, aber auch die ethischen Überlegungen bei der Eingabe von vertraulichen Informationen (patientenspezifisch oder firmenintern) in ein quasi öffentliches System wie zum Beispiel ChatGPT.
Annette Mollet MAS Medicines Development
Wissenschaftliches Schreiben bleibt trotz KI anspruchsvoll
Erstens helfen KI-Tools, Literatur zu finden, Gliederungen zu planen, Textentwürfe zu verbessern. Beim Schreiben des Entwurfes sollen diese Werkzeuge aber nicht verwendet werden. Denn wer Textentwürfe selbst schreibt, profitiert von Lerneffekten und vermeidet ethische Probleme. Zweitens gibt es für Studierende und Forschende Alternativen zu ChatGPT. Die Literaturarbeit erleichtern Consensus, Elicit und Scite. Gliederungen entwerfen Avidnote und Paperpal Copilot. Beim Verbessern von Texten helfen Trinka und Writefull. Drittens fordern Hochschulen und Verlage Transparenz: Autor*innen müssen angeben, welche KI-Tools sie wann für welche Zwecke verwendet haben. Deswegen macht es Sinn, alle KIAnwendungen in einer Tabelle zu protokollieren. Viertens tragen die Verfasser*innen die Verantwortung für Texte, nicht die KI. Deshalb: KI-Vorschläge hinterfragen und überprüfen.
Philipp Mayer Fokuskurs Writing Productivity – Tools and Techniques
KI transformiert die Art und Weise, wie Dolmetscher arbeiten
KI hat einen bedeutenden Einfluss auf den Weiterbildungsstudiengang CAS Dolmetschen für Behörden. Die Technologie transformiert die Art und Weise, wie Dolmetscher arbeiten und wie sie geschult werden. KI-gestützte Übersetzungstools und Spracherkennungssysteme ermöglichen eine schnellere und genauere Verarbeitung von gesprochenem Text. Dies unterstützt Dolmetscher dabei, komplexe juristische und behördliche Inhalte präzise zu übersetzen und zu interpretieren. Der CAS reagiert auf diesen Fortschritt, indem er KI-Kompetenzen in sein Curriculum integriert. Studierende werden darauf vorbereitet, diese Technologien effizient zu nutzen, um ihre Dolmetschfähigkeiten zu erweitern und gleichzeitig ethische und rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Somit bleibt das Weiterbildungsangebot an der Spitze der Ausbildungen, die Fachkräfte für die komplexen Anforderungen im öffentlichen Sektor qualifizieren.
ChatGPT-3.5
CAS Dolmetschen für Behörden
Die generative KI Leonardo.AI – Prompt: «How do you see your role as AI in the future of continuing education in the pharmaceutical industry?»
Wettbewerb
Liebe Leserin, lieber Leser
Rätseln Sie mit und gewinnen Sie einen GastroGutschein in Höhe von CHF 200.–!
So geht’s
Beantworten Sie alle Fragen und senden Sie uns die Lösungsbegriffe und das Lösungswort zu, welches Sie aus den Anfangsbuchstaben der Lösungsbegriffe zusammensetzen können. Vergessen Sie bitte nicht Ihre Kontaktangaben.
Universität Basel
Services Weiterbildung Petersgraben 35 4001 Basel oder weiterbildung@unibas.ch
Einsendeschluss: 31. Januar 2025
Aus allen Einsendungen mit den kompletten und korrekten Antworten und dem Lösungswort wird ein*e Gewinner*in gezogen. Die Antworten inkl. Lösungswort werden auf der Website (News und Veranstaltungen) und den Social-Media-Kanälen der Services Weiterbildung veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Frage 1
Was fast alle wissenschaftlichen Felder vereint, ist, dass es keine Weiterentwicklung und kein neues Wissen gibt, wenn sie nicht von wissbegierigen und motivierten Menschen betrieben wird.
Frage 2
In unserer Jubiläumsausgabe 2022/2023 durften wir uns über einen Gastartikel von Mia Henriksson freuen. Sie berichtete darin über die Grundidee, akademisches Lernen unabhängig von Alter, Herkunft und Ort leicht zugänglich zu machen –lebenslanges Lernen für alle. Wie nennen sich solche Bildungsinstitutionen (englisch)?
Frage 3
Wir suchen hier das englische Wort für den Schritt, den unser geschätzter wissenschaftlicher Mitarbeiter, Moritz Strähl, sich entschlossen hat per Ende Jahr zu gehen.
Frage 4
Wie heisst das einzigartige europäische Netzwerk, dass 1991 gegründet wurde und international Expert*innen im Gebiet der Weiterbildung und in Sachen Lifelong Learning vernetzt?
Frage 5
Dieses Studienfach widmet sich den nordischen Ländern Europas und deren Sprachen, Literaturen, Geschichte und Kulturen.
Frage 6
Unser neuer CAS beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche und verbindet die neueste akademische Forschung mit praktischen Kenntnissen.
Frage 7
Es gibt sie in natürlicher und angeborener Form, die jedem von uns in verschiedenem Masse gegeben ist – mittlerweile auch auf künstlicher Ebene.
Frage 8
Sie sind eine schwedische Spezialität und prägen den Kalender der Services Weiterbildung seit Jahren, da sie in Schweden ihren eigenen Feiertag haben.
Stefanie Mamedow
University Lifelong Learning: Embracing Challenges and Opportunities
In an era marked by rapid technological advancement, demographic shifts, climate change and uncertainty, the role of lifelong learning has become increasingly important: not only does it empower individuals to adapt to the constantly evolving demands of the economy, but it also serves as a fundamental driver for sustainable economic development, societal cohesion, and the strengthening of democratic values across Europe (UNESCO Institute for Lifelong Learning, 2022).
As purveyors of up-to-date knowledge and in their pursuit of truth, universities have a central role to play in fostering lifelong learning. However, they face the challenge of developing their continuing education activities while continuing to advance cutting-edge research and ensure highquality undergraduate education. The result is that lifelong learning is unfortunately not always given the emphasis it deserves within university agendas.
Strategy, Policies, and Organization
It is crucial for universities to integrate lifelong learning into their institutional strategy, avoiding relegating it to a secondary position in their list of priorities. Instead, they should position themselves as lifelong partners to learners, offering support from undergraduate studies through to their later years.
Developing the necessary policies and incentives to ensure that their faculty are fully committed to their mission of continuing education may entail, for example, integrating continuing education activities in teachers’ job descriptions, recognize their continuing education activities in the context of their academic promotion or providing compensation if this activity is considered additional. Furthermore, universities should organize their activities in a manner that allows them to respond to the needs of individuals and
society in an agile and effective way. This would allow them to become lifelong learning universities, where there is no longer a differentiation between undergraduate studies and continuing education activities.
Access to University Lifelong Learning
It is imperative for universities to broaden access to their continuing education programs as part of their societal contribution. Rather than catering exclusively for an already well-educated demographic, their offerings should be more accessible for those who need them most, whether from professional or personal standpoints.
It is crucial that everyone, regardless of background, can access the resources and opportunities to acquire skills, enabling them to contribute positively to both the economy and society, thereby fostering a sense of purpose, pride, and achievement. This is particularly relevant given the demographic shifts in Europe, where a shrinking workforce underscores the significance of upskilling and reskilling efforts (Paschoud, El Amoud, Weait, 2023).
Innovation and Adaptation
As the demands of the workforce and society continually evolve, universities must adopt innovative approaches to certification and delivery, constantly adjusting their educational offerings. There is a growing need for flexible and personalized learning pathways which may include just-intime, online and blended learning. In this context, microcredentials, which document the learning outcomes a learner has acquired following a small volume of learning, along with the recognition of prior learning, serve as invaluable tools. The concepts of stackability and transferability of microcredentials are also paramount.
Pascal Paschoud was elected President of eucen, the European University Continuing Education Network, in 2023.
Economic Challenges for University Lifelong Learning
There are significant financial constraints hindering the expansion and sustainability of lifelong learning at various levels, including states, businesses, individuals, and higher education institutions. The cost of courses remains the main barrier to participation in lifelong learning, compounded by time constraints and potential income loss incurred by taking time off. Addressing these challenges necessitates concerted action by various stakeholders including government, employers, education providers, and learners themselves, to explore funding solutions for participation. Individual learning accounts exemplify one measure aimed at overcoming these hurdles and ensuring that economic considerations do not hinder progress.
A modern university is deeply connected with various stakeholders.
The financing of lifelong learning activities varies across Europe, with universities increasingly reliant on self-funding. This can create tension with their societal mission, as they may struggle to generate sufficient income to cover costs.
Collaboration and Lifelong Learning Ecosystems
It has become increasingly unrealistic for universities to achieve their goal of offering timely and relevant lifelong learning programs without robust collaboration with each other and other stakeholders. The European Universities Initiative is an ambitious EU initiative which aims to establish alliances between higher institutions from across Europe for the benefit of their students, staff, and society.
The concept of lifelong learning ecosystems at regional or industrial sector level has become central, as seen in initiatives like the Catalyst scheme in the Netherlands, which aims to develop lifelong learning solutions through a process of co-creation involving stakeholders.
Another example is the concept of a Learning City, where collaboration among stakeholders at the city level ensures that all citizens can benefit from learning opportunities. Cities participating in initiatives like the UNESCO Global Network of Learning Cities promote lifelong learning and enable people of all ages and backgrounds to develop their skills and knowledge to adapt to changes in their environments. These cities empower individuals to become more independent, strengthen social ties, contribute to economic growth, and foster cultural wealth, innovation, and sustainable development (UNESCO Institute for Lifelong Learning, 2015).
Essentially, the modern university is one that is deeply connected with other stakeholders.
Initiatives at the Level of the European Union
The EU has set very ambitious objectives for the advancement of lifelong learning to address the need for upskilling (enhancing existing skills) and reskilling (acquiring new skills) across Europe. The European Pillar of Social Rights Action Plan aims for at least 60 % of all adults to participate in training annually by 2030 (European Commission, 2021). To achieve this, the EU has developed numerous initiatives to facilitate lifelong learning, most notably the European Skills
Agenda, which involves collaboration between member states, industry, and social partners. This initiative encompasses 15 actions, including a Pact for Skills to encourage cooperation between public and private sectors, the launch of the European Universities Initiative, the initiative on Individual Learning Accounts, the European approach to microcredentials, and the creation of the Europass platform to assist individuals to manage their careers by describing their skills. A concerted effort is being made to develop green and digital skills.
The Contribution of eucen to University Lifelong Learning
Founded in 1991, eucen is a unique network that unites international experts in lifelong learning and resources pertinent to key areas like lifelong learning policy, institutional organization of university lifelong learning, pedagogy, tools and delivery mechanisms, and social responsibility. This collaborative network enables university professionals to discuss their practices and how they are tackling the abovementioned challenges. Membership in eucen ensures that individuals are never isolated in their endeavors; rather they benefit from collective expertise of their peers to explore solutions to strategic, organizational, or research-related issues.
Recent position papers of eucen have addressed significant themes such as the pertinence of microcredentials for lifelong learning and employability, as well as equity, diversity, and inclusion in university lifelong learning. Over the next few months, eucen plans to publish several position papers on lifelong learning ecosystems, how universities can participate in the effort to build green skills, and the validation of prior learning within European universities.
Eucen contributes to policy development at the European level by engaging with relevant stakeholders in policymaking and collaborating with key international organizations that shape the development of lifelong learning in Europe. Through regular exchanges with several units of the European Commission such as DG Employment, eucen stays informed about new developments in the field and ensures that members are aware of new developments that may impact their activities in the short, medium, and long term.
Eucen is also actively involved in innovative research projects and supporting researchers in disseminating their findings through publications
in the European Journal of University Lifelong Learning, a peer-reviewed online research journal. One such project, SMILE, promoted inclusive learning by developing, testing, and implementing innovative tools to enhance diversity and social inclusion approaches within higher education institutions. It leveraged the expertise of civil society organizations and individuals, integrating their experience into SMILE tools. It addressed three main areas of inequality and disadvantage within higher education: migrant background, women’s leadership, and low socio-economic status.
EUROPEAN UNIVERSITY CONTINUING EDUCATION NETWORK (EUCEN)
With 165 members across 33 countries, eucen is the largest multidisciplinary European association of University Lifelong Learning (ULLL), boasting over 32 years of experience and extensive expertise in the field.
At eucen, we firmly believe that ULLL can contribute to creating positive social change through the provision of inclusive and flexible learning opportunities for all. We promote a flexible learner-centric approach which allows individuals to learn at their own pace, in their preferred environment, and according to their specific needs. Our overarching aim is to inspire University Lifelong Learning through fostering the development and dissemination of cutting-edge practice and research among our members, thereby creating transformational and equitable impact that contributes to sustainable development.
At eucen, we:
– lead a member-centered community of university leaders, policy makers, practitioners, and researchers, facilitating the exchange of ideas, experience, knowledge, and best practices; – contribute to the field of ULLL through the development and dissemination of cutting-edge research; – influence the development of ULLL policy at institutional, national, and European level; – advocate and promote a European model of lifelong learning based on democracy, equal rights, and social justice.
Eucen annual conferences and seminars are unique opportunities for professionals to network and exchange ideas. https://eucen.eu for more information.
Universities face significant challenges in developing their activities in the field of lifelong learning.
Conclusion
The current landscape presents unprecedented opportunities for the advancement of university lifelong learning, the importance of which is now acknowledged by governments, businesses, and civil society alike. However, universities face significant challenges in developing their activities in the field. To effectively navigate these challenges, universities must devise relevant and comprehensive strategies and policies, innovate, secure alternative funding sources, and foster new avenues of collaboration. Fortunately, universities can rely on eucen and its members for invaluable support in these endeavors.
Pascal Paschoud
References
European Commission (2021). Communication from the Commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions. The European Pillar of Social Rights Action Plan.
Paschoud, Pascal; El Amoud, Lyndsey; Weait, Matthew; on behalf of the Steering Committee of eucen (2023). Ensuring Equity, Diversity and Inclusion in University Lifelong Learning. eucen Position Paper. ISSN 2617-0973 Issue 06.
UNESCO Institute for Lifelong Learning (2015). UNESCO Global Network of Learning Cities: Guiding Documents.
UNESCO Institute for Lifelong Learning (2022). 5th Global Report on Adult Learning and Education: Citizenship Education: Empowering Adults for Change; Executive Summary.
PASCAL PASCHOUD
Pascal Paschoud brings with him over 25 years of international experience in leading and developing organizations and their personnel in the field of higher education. Elected as President of eucen in 2023 after serving on the Steering Committee for 4 years, he is a former President of Swissuni, the Swiss Network for University Continuing Education.
Currently, Pascal is the Executive Director of Formation Continue UNIL-EPFL, the joint continuing education foundation of the University of Lausanne and the École Polytechnique Fédérale de Lausanne, which annually serves around 5,000 participants with its diverse course offerings. Additionally, he is a member of the Development Committee of the Lausanne Learning City project and chairing the Group of Experts on Lifelong Learning of the CIVIS European University.
Previously, Pascal served as Director of Projects at the London School of Economics (LSE), where he worked on the development of continuing education and consulting services. His academic credentials include an MSc Organizational Psychology from LSE, an MDP from the Harvard Graduate School of Education and an MSc International Management from HEC Lausanne.
Kurz erwähnt…
Eucen-Jahreskonferenz 2024 in Cork
Vom 29. bis 31. Mai 2024 fand am University College Cork (Irland) die 54. Jahreskonferenz des European University Continuing Education Network (eucen) statt. Unter dem Titel «University Lifelong Learning: Leading Positive Change in Challenging Times» diskutierten Expert*innen aus vielen europäischen Ländern über die verschiedensten Aspekte wissenschaftlicher Weiterbildung. Die Keynote Speeches zeigten ganz deutlich das irische Verständnis, dass universitäre Kurse im Bereich des lebenslangen Lernens den Menschen möglichst einfach zugänglich sein sollten, um damit die Bedeutung der Universitäten direkt in der Gesellschaft zu stärken. In kleineren Workshops wurden konkrete Alltagsfragen des Lifelong Learning besprochen, innovative Lernformen präsentiert und über sinnvolle Prüfungsformate in der Erwachsenenbildung debattiert. Mit vielen neuen Impulsen reisten die Teilnehmenden der Services Weiterbildung zurück in die Schweiz (vgl. Gastartikel S. 28).
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logico philosophicus› und der ‹Stern der Erlösung› als Kriegsprodukte. Ludwig Wittgensteins und Franz Rosenzweigs Schreiben im Ersten Weltkrieg», «Eros. Vom Ursprung der Kreativität», «Schöpfung in theologischer Sicht» oder «Vom Tempel zum Text. Kreative Autorität im Judentum». Die jeweils Samstag / Sonntag stattfindenden Kurse sind auch einzeln belegbar.
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Gut etabliert – Prävention im Gesundheitswesen
Der vor 4 Jahren erstmals gestartete CAS Personal Health Coach – siehe Magazin 2020/2021 – erfreut sich inzwischen grosser Beliebtheit. Die angehenden Personal Health Coaches erlernen effektive Strategien, um bei ihren Klient*innen gezielt gesundheitsrelevante und nachhaltige Verhaltensänderungen in den Bereichen Ernährung, Bewegung oder mentale Gesundheit erreichen zu können. Diese Strategien können in der Prävention und der Rehabilitation eingesetzt werden. Ende August startet der einjährige CAS bereits zum fünften Mal.
Weitere Informationen «Krieg und Frieden» und «Kreativität»
… sind die Jahresthemen 2024 beziehungsweise 2025 des DAS/CAS Theologie und Religionsphilosophie der Theologischen Fakultät. Das Weiterbildungsangebot beschäftigt sich mit grundlegenden Inhalten und Methoden von Theologie, Religionsphilosophie und Religionswissenschaft. Die Studienwochenenden behandeln dabei in sich geschlossene Fragenkomplexe wie zum Beispiel «Gibt es ‹gerechten› Krieg? Kontroversen aus der Christentumsgeschichte», «Eskalation und Lösung im Nahostkonflikt. Ein Blick aus und auf Israel», «Der ‹Tractatus
Zunehmende Vielfalt: Unsere Fokuskurse
Unser beliebtes Fokuskurs-Programm entwickelt sich erfreulich. Einerseits hinsichtlich zufriedener – auch wiederkehrender – Kursabsolvent*innen und andererseits bezüglich der Programm-Vielfalt. In diesem Jahr sind gleich mehrere neue Formate dazugekommen. So können Sie lernen, wie Sie Gelassenheit als Werkzeug in
Stresssituationen anwenden, Grenzen setzen und sich dabei sozialverträglich äussern, oder auch, wie es Ihnen gelingt, trotz Familie und herausforderndem Job eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu schaffen. Weitere Weiterbildungskurse sind in Planung. Demnächst wird unter anderem der beliebte Kurs «Auftrittskompetenz» durch ein Angebot zur Körpersprache ergänzt. Werfen Sie einen Blick auf unser Jahresprogramm und lassen Sie sich inspirieren:
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Spirituelle Begleitung: Jetzt auch modular studierbar
Der MAS Spiritual Care steht an der Schnittstelle von Theologie, Medizin und Krankenhausseelsorge. Er befasst sich mit interkulturellen wie interreligiösen Ausdrucksformen, insbesondere in den Übergangskrisen des Lebens. Seit mittlerweile 10 Jahren ist er Teil des Weiterbildungsportfolios der Universität Basel. Der Studiengang wurde nun modularisiert, um den Studierenden eine höhere zeitliche, finanzielle und thematische Flexibilität zu ermöglichen. Der Studiengang ist neu aus drei auch einzeln absolvierbaren CAS-Studiengängen zusammengesetzt, die auf unterschiedliche Aspekte der spirituellen Begleitung fokussieren: auf die Grundlagen sowie auf wissenschaftliche und klinische Aspekte der Spiritual Care. Die Studierenden können diese TeilStudiengänge miteinander verbinden und zu einem DAS- respektive MAS-Abschluss kombinieren. Im September startet der Studiengang zum ersten Mal in dieser Form.
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Weiterbildungsstudiengänge an der Universität Basel 2024/2025
GESELLSCHAFT, KULTUR UND UMWELT
CAS African Affairs
CAS Dealing with the Past
CAS Diversity- und Gleichstellungskompetenz
CAS Innovation & Change im Kulturmanagement
CAS Kultur digital
CAS Kulturpolitik, Förderung & Recht
CAS Peace Mediation & Dialogue
CAS Peacebuilding Essentials
CAS Religion, Peace & Conflict
DAS Kulturreflexives Management
DAS Peace & Conflict
MAS Kulturmanagement
MAS Peace & Conflict
MEDIZIN UND GESUNDHEIT
CAS Clinical Research I (Clinical Trial Planning and Conduct)
CAS Clinical Research II (Advanced Clinical Trial Management)
CAS Entwicklungsneurologische Therapie Bobath Baby / T hérapie neuro-développementale Bobath Baby
CAS Epidemiologie und Biostatistik
CAS Functional Kinetic Science
CAS Gesundheitsförderung und Prävention
CAS Gesundheitsökonomie und gesundheitsökonomische Evaluation
CAS Gesundheitssysteme
CAS Health Research and Interventions (CAS HRI)
CAS Health Systems and Management (CAS HSM)
CAS INTERCARE – Klinische Fachverantwortung in der Geriatrie
CAS Internationale Zusammenarbeit und globale Gesundheit (IZGG)
CAS Interprofessionelle spezialisierte Palliative Care
CAS Light and Chronobiology (in Planung)
CAS Komplementärmedizin (in Planung)
CAS Neurophysiotherapie
•Fachexperte/Fachexpertin in Morbus Parkinson
•Fachexperte/Fachexpertin in Multiple Sklerose
CAS Personal Health Coach
CAS Personalized Molecular Oncology
CAS Psychiatrisch-Psychologische Begutachtung im Strafrecht
CAS Psychoonkologie
CAS Sportphysiotherapie
CAS Study Nurse/Coordinator
CAS Versicherungsmedizin
DAS Clinical Trial Practice and Management
DAS Cranio Facial Kinetic Science
DAS Entwicklungsneurologische Therapie / T hérapie neuro-développementale
DAS Health Care and Management (HCM): From Research to Implementation
DAS Public Health
DAS Sexualmedizin/Sexualtherapie
DAS Versicherungsmedizin
MAS Cranio Facial Kinetic Science
MAS Entwicklungsneurologische Therapie / T hérapie neuro-développementale
MAS Functional Kinetic Science
MAS International Health
MAS Lingual Orthodontics
MAS N europhysiotherapie – Fachexperte/Fachexpertin in Multiple Sklerose, Morbus Parkinson und Stroke
MAS Spiritual Care
MAS Versicherungsmedizin
MBA International Health Management
MPH M aster of Public Health
PHARMAZIE
CAS A rzneimittel und Medizinprodukte im Not- und Katastrophenfall
CAS K linische Pharmazie
CAS Offizinpharmazie
CAS Pharmaceutical Medicine
DAS Pharmaceutical Medicine
DAS Spitalpharmazie
MAS Medicines Development
PSYCHOLOGIE UND PSYCHIATRIE
CAS Imaginativ-systemische Interventionen (ISI) mit Kindern und Jugendlichen
CAS K inder- und Jugendpsychologie
•S chwerpunkt Individuelle Entwicklung in Systemen
•S chwerpunkt Systemische Beratung
•S chwerpunkt Systemische Diagnostik
CAS M otivational Interviewing
CAS T iergestützte Therapie
MAS Humanistische Psychotherapie
MAS K inder- und Jugendpsychologie
THEOLOGIE UND RELIGION
CAS Interkulturelle Theologie und Migration
CAS T heologie und Religionsphilosophie
DAS T heologie und Religionsphilosophie
WIRTSCHAFT UND MANAGEMENT
CAS N onprofit & Public Management
CAS N onprofit Governance & Leadership
CAS Sustainable Real Estate
CAS W irkungsmanagement in NPO
DAS N onprofit Management & Law
MAS N onprofit Management & Law
MBA Finance | Executive Master in Finance (MiF) Kooperation mit TIAS, School for Business and Society, T ilburg University
MBA M arketing and Business Development
Stand Juli 2024
Das gesamte Weiterbildungsangebot der Universität Basel finden Sie unter www.weiterbildung.unibas.ch
10 % Studentenrabatt
auf alle Bücher, Hörbücher, livres français, English books, CDs & DVDs. Bitte gülti g en Studentenausweis vorweisen. (Nicht kumulierbar mit anderen Rabatten)
Weitere Informationen zu den in diesem Magazin vorgestellten Studienangeboten finden Sie auf der Webseite der Services Weiterbildung: www.weiterbildung.unibas.ch
Die Formulierungen im Magazin folgen dem am 18.10.2022 vom Rektorat verabschiedeten «Leitfaden für eine inklusive Sprache an der Universität Basel».
Nachdrucke und Reproduktionen mit Genehmigung und Quellennachweis erlaubt.