uni:report

Page 1

uni:report Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Ausgabe 5 | November 2012

Bildnavigierte minimal-invasive Behandlungsmethoden

Forschungscampus Medizintechnik Die erste Wahl – ein Studium an der OVGU | Seite 8 Wir sind das Radio – ihr seid die Stimmen | Seite 11 Global Player investiert an der OVGU | Seite 12


OVGU Impressionen

Legten den Grundstein für den Hörsaal 6: Polier Jens Degner, Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Altrektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, Wissenschaftsstaatssekretär Marco Tullner und Volker Zehle, amtierender Kanzler der OVGU (v. li. n. re.) Ihr erster Weg führte viele Erstsemester ins Campus Service Center


Inhalt

Inhalt OVGU aktuell Campus TV sucht Neue | Wirtschaft trifft Forschung | Nicht bange um Zukunft der Uni | OVGU fragt nach: Zum Schaden aller Seiten 2 – 3 Forschungscampus Forschungscampus für Medizintechnik en miniature | Scheibchenweiser Blick ins Innere Seiten 4 – 7 OVGU studiert Via Test zum Studienplatz | Die erste Wahl – ein Studium an der OVGU | Neu an der OVGU | Warum an die OVGU? | OVGU-Studiengänge vorgestellt: Gesundheit und Pflege im Lehramt an berufsbildenden Schulen | OVGU öffnet sich neuen Zielgruppen | Stinktiere laden und entsichern | Wir sind das Radio – ihr seid die Stimme Seiten 8 – 11

Festakt anlässlich der Investitur des neuen Rektors, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, und der Verabschiedung von Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann nach 14 Jahren im Amt. Seite 3

OVGU forscht Global Player investiert an der OVGU | Bildungsmanagement in Zentralasien aufbauen | Senioren kämpfen sich fit | Einen neuen Masterstudiengang auf den Weg gebracht Seiten 12 – 13 OVGU & Karriere Eine Grundlage für den Berufsweg | Wird aus Lärm künftig Sound? | Ein Nachmittag beim Oberbürgermeister | Bussinespläne überzeugten Jury | Alumni bleiben in Kontakt | Logistik-Absolventen ins Berufsleben entlassen Seiten 14 – 15 OVGU & Schule Verabschiedet | Experimentiert | Gefunkt | Technische Faszination im Camp auf dem Campus Seiten 16 – 17

Die Macher von Guericke FM und wie sie sich das neue Uniradio vorstellen. Seite 11

OVGU international Zum Praktikum in Ausland ist nicht schwer | OVGU und die Welt | So viele Teilnehmer wie noch nie zuvor | Erste Sommerschule zu Robotik | Für die Eltern Beratung, für den Nachwuchs eine Spielkiste Seiten 18 – 19 OVGU Vermischtes Aus jungen Patienten werden Künstler | Lehre reagiert auf Anforderungen der Industrie Seite 20 OVGU kulturell Kaiserliche Pracht aus 1 000 Jahren | „Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier!“ | Von Briest nach New York Seiten 21 – 22

Symbolische Schlüsselübergabe für das neue Fujitsu Information Systems Lab an der Fakultät für Informatik. Seiten 12

OVGU persönlich/Termin Ehrendoktorwürde für Verfahrenstechniker | Interdisziplinarität mit Dr. h. c. gewürdigt | Neue Dekanate | Sein Blick war in die Zukunft der Universität gerichtet | Mit DAAD-Preis ausgezeichnet | Wechsel ins Kultusministerium | Kommen & Gehen | Philosophie auf der Bühne | Impressum Seiten 23 – 24 Zum Titelbild Ein an der OVGU entwickelter Katheter für minimalinvasive Eingriffe unter MRT-Führung. Foto: Ulrich Arendt

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

3


4

OVGU aktuell

Campus TV sucht Neue Vor einigen Monaten ist das unieigene von Studenten gemachte campus TV fünf Jahre alt geworden. Was mit dem Spaß am Fernsehen selber machen begann, entwickelte sich zu drei verschiedenen Formaten. Neben dem campus TV-Journal konzipierten die Studenten die Nachrichtensendung campus shorts. Kurz darauf wurde die Talkshow Couch & Guests aus der Taufe gehoben. Und es soll weiter gehen. Über fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass Ulrich Arendt, Leiter des Audiovisuellen Medienzentrums (AVMZ), auf die Idee kam, mit campus TV Fernsehen von und für Studenten zu machen. Inspiriert habe ihn ein Besuch an der Universität in Augsburg, wo es bereits ein ähnliches Konzept gab. So wurde das Journal als erstes Format von campus TV geboren. Mit einem Team aus ungefähr 15 Studenten, die sich hauptsächlich aus den Reihen der Studierenden der Medienbildung zusammen gefunden hatten, begann die Arbeit. Mit der Zeit entwickelte sich das Journal zu einer Art Ausbildungsplattform für medieninteressierte Studenten weiter und wird heute in einem Seminar erarbeitet, an dessen Ende eine wissenschaftliche Reflexion des Erstellten steht. Vor zwei Jahren hatte Tino Diesterheft, Studentische Hilfskraft im AVMZ und Hauptorganisator von campus TV auf Studentenseite, die Idee für eine zweite Sendung: die campus shorts. Der Vorteil des News-Formats ist die

Foto: Ulrich Arendt

CampusTV ist immer dabei – hier auf der Hannovermesse.

zeitnahe Vermittlung von Neuerungen und Begebenheiten rund um die Universität und das studentische Leben. Diese Aktualität konnte das Journal aufgrund des unregelmäßigen Erscheinens nicht bieten. Zuletzt folgte dann Couch & Guests, von Ingo Naumann entwickelt, auf der roten Couch von Massimo Tortora gedreht und mit Hilfe des gesamten campus TV-Teams umgesetzt. Mit der Co-Moderation wurde Nawid Sorusch besetzt, der alle zwölf bisherigen Sendungen mit von der Partie blieb. Bei jeder Show wird ein Gast eingeladen, hauptsächlich aus dem Umfeld der Universität oder der Stadt Magdeburg, mit dem es dann eine Talkrunde auf dem roten Sofa gibt. Dazu gibt es Einspieler, die thematischen Bezug

zum Gast haben. Und die studentische Show hat in Deutschland Alleinstellungsmerkmal. Zuletzt nahm der Frontmann der Prinzen, Sebastian Krumbiegel, auf der Couch Platz. Die Zukunft ist momentan nicht ganz gewiss, bietet aber auch Chancen. Im nächsten Semester werden einige Mitwirkende ihr Studium beenden und Platz für Nachwuchs machen. Denn wenn man Ulrich Arendt fragt, dann lag es schon immer an den Studenten, solche Projekte, auch zukünftig, zu initiieren: „Man muss Macher haben, die eigene Ideen entwickeln. Und um sich weiterzuentwickeln, muss man mit Kritik umgehen können.“ Engagement ist daher immer gern gesehen. Und vielleicht hat ja jemand eine Idee für ein neues campus TV-Format? Daniel Jakubowski

Wirtschaft trift Forschung 200 Vertreter mittelständischer Unternehmen aus Mitteldeutschland und Niedersachsen trafen sich zum 10. EMV-Industrieseminar am Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektromagnetische Verträglichkeit. In der Absorberhalle hatten Entwickler, Konstrukteure und Vertreter des Managements der Elektroindustrie die Möglichkeit, vor Ort zu erfahren, wie sie Forschungsergebnisse und Technologien der OVGU für ihre Unternehmen nutzen können, um beispielsweise den Einfluss elektromagnetischer Felder auf modernste Werkstoffe herauszufinden. Der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan (Mi.) nutzte die Gelegenheit, mit Vertretern aus Industrie und Wissenschaft – hier auf dem Foto mit Dr. Moawia Al-Hamid, OVGU, Raimund Hüglin, Schurter GmbH, Hartwig Jäger, Würth Elektronik CBT, Peter Sichting, Rittal GmbH, Dr. Wolfgang Weinert, OVGU, und Dirk Potratz, Würth Elektronik eiSos (v. li. n. re.) – ins Gespräch zu kommen.

Foto: Ulrich Arendt

„Das Angebot für den Wissens- und Technologietransfer der OVGU auf dem Gebiet der Elektromagnetischen Verträglichkeit an die Unternehmen ist sachsen-anhaltweit einmalig und unterstützt bereits seit 2002 erfolgreich die von Wirtschaft und Politik geforderte enge Verzahnung von universitärer Wissenschaft mit regionalen Unternehmen, wie NetCo Professional Ser-

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

vices GmbH aus Blankenburg, Ambulanzmobile GmbH aus Schönebeck, AEM – Anhaltische Elek­ tromotorenwerk Dessau GmbH, SensoTech GmbH aus Barleben oder messMa GmbH“, so Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Ralf Vick. „Die Nachfrage sowohl klein- und mittelständischer Unternehmen als auch großer, international agierender Firmen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.“ red.


OVGU aktuell

Nicht bange um Zukunft der Uni

Zum Schaden aller Immer wieder kommt es in der Universitätsbibliothek Magdeburg zu Missbrauchsfällen bei der Nutzung elek­ tronischer Ressourcen. Zu den Lizenzregelungen sprach Ines Perl für uni:report mit dem stellvertretenden Bibliotheksdirektor, Dr. Jürgen Heeg. Foto: privat

Ein ganz besonderer Höhepunkt im akademischen Leben einer Universität ist die Investitur eines neuen Rektors. Mit der feierlichen Übergabe der goldenen Amtskette und der Überreichung der Urkunde durch die Wissenschaftsministerin Sachsen-Anhalts, Prof. Dr. Birgitta Wolff, war sie vollzogen. Nach 14 Jahren im Amt überantwortete Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann die Leitung der Ottovon-Guericke-Universität Magdeburg an das neue Rektorat unter Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan.

OVGU fragt nach

Foto: Viktoria Kühne

Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff (li.), Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan (Mi.) und Altrektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (re.).

W

enn seine Enkel ihn einmal fragen werden, warum er denn das Rektor­ amt so lange inne gehabt habe, sagte Altrektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann auf dem Festakt zur feierlichen Amtsübergabe, werde er antworten, weil er diese Tätigkeit gern ausgeübt habe, weil er immer den Eindruck gehabt habe, vieles sei noch unfertig und er deshalb nicht aufhören dürfe und weil er sich von Anfang an vom Vertrauen der Universität getragen gefühlt habe. Dies habe ihm die nötige Stärke gegeben und dafür sei er sehr sehr dankbar. „Bitte bringen Sie dieses Vertrauen genauso Jens Strackeljan entgegen“, forderte Prof. Pollmann auf.

Ehrensenator Auf der musikalisch vom Akademischen ­Orchester der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg umrahmten Festveranstaltung in der Johanniskirche erhielt der scheidende Rektor Pollmann noch eine besondere Würdigung: Der Senat der Technischen Universität Ilme­ nau ernannte ihn zum Ehrensenator. Gewürdigt wurde er als Wegbereiter und Mitinitiator der engen Kooperation von OVGU, TU Ilmenau und TU Chemnitz im Kooperationsverbund der technisch-naturwissenschaftlich geprägten Universitäten Mitteldeutschlands. Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff würdigte die Leistungen des Altrektors für die Pro-

filbildung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Die Alma Mater habe ein klares, attraktives Profil, das weit in den deutschsprachigen Raum wirke und auch international zur Kenntnis genommen werde, nicht zuletzt seien die stets steigenden Studierendenzahlen beredtes Zeugnis dafür. Es passe wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisch gut für die Region und biete Absolventen berufliche Perspektiven. „Um die Zukunft der Universität Magdeburg ist mir nicht bange“, so der Ministerpräsident, auch wenn er dem neuen Rektor das Bevorstehen nicht einfacher Zeiten prophezeite. In seiner Antrittsrede zeigte der neue Rektor, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, die Herausforderungen auf, die sich für die Universität aus der demografischen Entwicklung wie auch dem Abschmelzen des Finanztransfers aus Bund und EU in den kommenden Jahren ergeben. Deshalb stehe die OVGU vor der Aufgabe, attraktiv zu sein für Studierende, den Service zu halten und die Potenziale im Land zu erschließen, also mehr Landeskinder für ein Studium an der OVGU zu interessieren. Er warnte die Politik davor, aus der Prognose sinkender Studierendenzahlen die Absenkung des Budgets für die Universität abzuleiten. Für die OVGU könne er ein Leistungsversprechen abgeben: Hochschulen sind Träger von Entwicklungspotenzial und könnten dieses auch erschließen. „Diesen Beitrag wird die Ottovon-Guericke-Universität leisten“, unterstrich Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. I.P.

Worauf ist denn bei der Nutzung von elek­ tronischen Medien in der UB zu achten? Für alle Datenbanken, elektronischen Zeitschriften und elektronischen Bücher – die sogenannten E-Journals und E-Books –, welche die Universitätsbibliothek Magdeburg bereitstellt, gelten, wie für gedruckte Werke, grundsätzlich die Regelungen des Urheberrechts. Mitgliedern und Angehörigen der Universität ist der Zugriff auf die Volltexte aus diesen Quellen gestattet. Diese Artikel in den entsprechenden Publikationen dürfen für den eigenen wissenschaftsund forschungsbezogenen sowie privaten Gebrauch ausgedruckt oder gespeichert werden. Wann wird nun aber aus Nutzung Miss­ brauch und ist somit nicht gestattet? Durch die kommerzielle Verwertung von Rechercheergebnissen sowie das substanzielle oder systematische Herunterladen von Suchresultaten zum Beispiel durch den Einsatz von Robots. Das trifft für einzelne Artikel oder Buchkapitel ebenso zu wie für ganze Bücher und Zeitschriftenhefte. Aber auch die Weitergabe von Suchresultaten in elektronischer oder in gedruckter Form an Dritte ist untersagt. Im Einzelfall können für bestimmte Datenbanken davon unabhängig weitere Einschränkungen gelten. Was passiert bei Missbrauch? Bei Nichtbeachtung der allgemeinen Nutzungsbedingungen droht die Sperrung der betreffenden Verlagsserver für den gesamten Campus der OVGU. Damit würde eine erhebliche Einschränkung des Dienstleistungsangebotes an elektronischen Ressourcen eintreten. Verstöße werden durch die Universitätsbibliothek sanktioniert und können den Ausschluss von der Benutzung zur Folge haben.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

5


6

Forschungscampus

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universit채t Mag deburg 5 | 2012


Forschungscampus

7

Röntgen- und Computertomographiebilder aus je­ der nur erdenklichen Position kann die Hochleis­ tungs-3D-Röntgenanlage im Angiographielabor der Fakultät für Elektrotechnik und Informations­ technik äußerst schnell und präzise erstellen. Sie ist, im Hintergrund zu sehen, auf einem bewegli­ chen Roboterarm montiert. Mit der Anlage testen Medizintechniker, Ingenieure und Ärzte gemeinsam innovative Werkzeuge für bildnavigierte minimalinvasive Operationen mit intelligenten Kathetern, Nadeln oder Implantaten.uni:rep ort Foto: Ulrich Arendt Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012


Forschungscampus

Forschungscampus für Aus dieser interdisziplinären und transferorientierten Kooperation soll in Magdeburg ein „Deutsches Zentrum für bildgestützte Medizin“ entstehen und zu einem internationalen Leuchtturm werden. Was aber wird nun konkret in Magdeburg erforscht? Bildgeführte minimal-invasive Diagnose- und Behandlungsmethoden solcher Erkrankungen, die erwartungsgemäß mit der fortschreitenden Überalterung der Bevölkerung zunehmen werden – STIMULATE steht für Solution Centre for Image Guided Local Therapies. Die bildgeführten minimal-invasiven Methoden ermöglichen es, gerade bei älteren oder geschwächten Patienten mit Vor- bzw. Mehrfacherkrankungen auf schwere Operationen, die sie zusätzlich belasten würden, zu verzichten.

Das Bild muss dem Instrument folgen Foto: AOK-Mediendienst/Gerd Altmann_pixelio.de

Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland und ist neben Krebs, Demenz oder Herzinfarkt eine der sogenannten Volkskrankheiten. Plötzlich tritt eine Seh- oder Sprachstörung auf, kommt es zu starken Kopfschmerzen, fühlen sich Gesicht, Arme und Beine taub an oder sind gelähmt.

Stattdessen werden für die Behandlung miniaturisierte Instrumente wie zum Beispiel Nadeln, Katheter oder Elektroden genutzt, die mit Hilfe von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, aber auch Röntgen, Angiographie, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT), navigiert und überwacht werden. Gemeint sind hier aber nicht die klassischen Knopfloch-Operationen, bei denen der Operateur Instru­ mente mit integrierter Kamera nutzt. Bei der bildnavigierten minimalinvasiven Methode wird das Bild von außen erzeugt, eben durch CT, MRT oder Röntgen. Darin besteht die Herausforderung. Das Bild muss dem sich ständig bewegenden Operationsinstrument folgen können. Minimal-invasive

Scheibchenweiser Blick ins Innere

K

rebs, Schlaganfall, Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – die sogenannten altersbedingten Volkskrankheiten sind in Zukunft große Herausforderungen, vor die der demografische Wandel die Wissenschaft stellt. Mit innovativer Medizintechnik möchten Magdeburger Forscher in Kooperation mit der Wirtschaft dazu beitragen, die Qualität und Effizienz der medizinischen Versorgung für die immer älter werdende Gesellschaft zu verbessern und die wachsenden Kosten im Gesundheitswesen einzudämmen. Deshalb bewarben sich Prof. Dr. Georg Rose, Lehrstuhl für Medizinische Telematik, Prof. Dr. Hermann Hinrichs, Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Martin Skalej, Institut für Neuroradiologie, und Prof. Dr. Oliver Speck, Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz, mit ­STIMULATE in der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). STIMULATE ist eins von zehn aus 96 Anträgen ausgewählten Projekten, die vom BMBF gefördert werden. Wissenschaftler und Entwickler der ingenieurwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fakultäten und der Medizinischen Fakultät der OVGU sowie des LeibnizInstituts für Neurobiologie, des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (Standort Magdeburg) und des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF werden künftig gemeinsam mit der Siemens AG Healthcare und fünf regionalen mittelständischen Unternehmen den Forschungscampus STIMULATE in Magdeburg etablieren. Dabei stehen die einzelnen Arbeitsgruppen nicht einfach lose nebeneinander, sondern arbeiten eng verzahnt unter einem Dach miteinander, völlig gleichberechtigt und auf Augenhöhe mit den Wirtschaftspartnern.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Foto: Johannes Krug

8


Forschungscampus

Medizintechnik en miniature bildgeführte Eingriffe werden derzeit überwiegend unter Röntgenkontrolle durchgeführt. Magdeburg ist Vorreiter in der Nutzung von Magnetresonanztomographie. Beispielsweise werden Lebertumoren unter MRTKontrolle behandelt, um die Strahlenbelastung für Patienten und Personal so gering wie möglich zu halten. Das wiederum setzt geeignete Werkzeuge voraus. Sind diese aus Metall, können sie in einem starken MRT nicht zum Einsatz kommen. STIMULATE kann da auf die Ergebnisse aus bisherigen Forschungsvorhaben an der OVGU im Bereich der Hochfeld-MRT aufbauen und u. a. einen 7-Tesla-Magnetresonanztomographen nutzen.

Ort der gemeinsamen Forschung ist die EXFA

gierten minimal-invasiven Methoden, konkret durch Katheterverfahren in der Angiographie, schneller und erfolgreicher als bisher zu behandeln ist. Ziel ist es, die Methoden so zu verbessern, dass sie bei möglichst vielen Patienten schonend eingesetzt werden und möglichst gute Behandlungserfolge bei möglichst wenigen Komplikationen erzielt werden können. Für die Produktion der miniaturisierten Instrumente haben sich die Wissenschaftler als Partner kleine und mittlere Firmen ins Boot geholt, die solche Geräte und entsprechendes Zubehör herstellen. Die Forschung ist äußerst komplex sowie zeit- und kostenintensiv, so dass kleine Arbeitsgruppen bzw. Firmen nur selten das Potenzial und die Mittel haben, Ideen erfolgreich bis zur Marktreife zu entwickeln. Daher ist der Ansatz des BMBF, kompetente Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in einem Forschungscampus zusammenzubringen besonders vielversprechend. In

STIMULATE verfolgt aber auch das Anliegen, Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen Forschung in zukünftige klinische Anwendung zu überführen, etwa Brain-Machine-Interfaces, deren Ziel es ist, Prothesen direkt durch Gehirnaktivität zu steuern. Am Magdeburger Standort des DZNE werden darüber hinaus konkrete Ursachen, Verlauf und mögliche Therapien von neurodegenerativen Erkrankungen erforscht. Im STIMU­LATEForschungscampus werden schließlich bildgeführte minimal-invasive Methoden bereitgestellt, welche es ermöglichen, die Therapien am Patienten anzuwenden. In der Schlaganfallforschung rechnen die STIMULATE-Forschungsgruppen mit ersten anwendbaren Ergebnissen bei der Behandlung von Schlaganfällen in den nächsten fünf Jahren. Es zeichnet sich ab, dass im Vergleich zur etablierten medikamentösen Therapie der Schlaganfall mit bildnavi-

Nach eineinhalb Monaten Bauzeit wurde Anfang September 2012 der neue Magnetresonanztomograph (MRT) Siemens Magnetom Skyra in der Experimentellen Fabrik (EXFA) aufgestellt. Das fünfeinhalb Ton­ nen schwere Gerät ist von Spezialisten per Kran vor das Hallentor der EXFA in der Sandtorstraße gehoben und dann auf einem Schienensys­ tem in das neue MRT-Labor geschoben worden. Das Großgerät wird künftig Prof. Dr. Georg Rose von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik und Prof. Dr. Oliver Speck, Fakultät für Naturwissenschaften, sowie mehreren Fakultäten für gemeinsame interdisziplinäre medizintechnische Forschungen zur Verfügung stehen. Medizintechniker, Naturwissenschaftler, Ingenieu­ re, Ärzte und Elektrotechniker werden an dieser Hightech-Röhre, die nicht für den Patientenbetrieb genutzt wird, unter anderem Methoden entwickeln, um minimal-invasive chirurgische Eingriffe zu überwa­ chen, neue Erkenntnisse über die Funktion des menschlichen Gehirns zu gewinnen und Einblicke in dynamische technische Systeme zu er­ langen, wie etwa Energiespeicher. Die Kosten für das Gerät inklusive Umbau belaufen sich auf ca. 1,5 Millionen Euro und wurden durch die OVGU, das Land Sachsen-Anhalt und den Bund finanziert. Magnetresonanztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion von Gewebe und Organen im Körper eingesetzt wird. Es basiert auf sehr starken Magnetfeldern sowie elektromagnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich. Mit der MRT kann man ohne Nebenwirkungen Schnittbilder des menschlichen (oder tieri­ schen) Körpers erzeugen, die eine Beurteilung der Organe und vieler krankhafter Organveränderungen erlauben.

Bild: STIMULATE

Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) können die Strömungsverhältnisse in den Gehirnarterien quantitativ gemessen werden. Auf diesem Bild sind die wichtigsten Hirnarterien und deren Flussprofile dargestellt. Diese Messungen lassen Aussagen über die Notwendigkeit eines minimalinvasiven Eingriffs zu und werden zugleich für die Planung der Intervention genutzt.

einem Forschungscampus schließen sich Hochschulen, Forschungsinstitute und Wirtschaftsunternehmen zusammen, um an einem Ort gemeinsam und langfristig ein anspruchsvolles Forschungsthema zu bearbeiten. Der Ort der gemeinsamen Forschung in Magdeburg werden Labore und Räume in der Experimentellen Fabrik sein, in denen bereits hochwertige Röntgen- und Magnetresonanztomographie-Technik installiert ist. Die Langfristigkeit der Förderung ist etwas Besonderes. Bis zu 15 Jahre können jährlich allein zwei Millionen Euro BMBF-Förderung in STIMULATE fließen. So erhofft man sich von der Leuchtturmwirkung von STIMULATE nicht nur viele interessierte Studierende, die in den kommenden Jahren ein Studium an der OVGU beginnen werden, sondern auch die Zuwanderung von Wissenschaftlern, die sich an der Entwicklung dieser Methoden beteiligen und von Ärzten, die diese Verfahren erlernen möchten. Zudem wird die kontinuierliche Erweiterung durch begleitende Projekte erwartet. Bei avisierter voller Förderdauer können so bis zu 150 Mitarbeiter im Projekt tätig sein – darunter neben Medizinern auch Medizintechniker, Ingenieur- und Naturwissenschaftler oder Informatiker. Ines Perl

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

9


OVGU studiert

10

Via Test zum Studienplatz Wie viel Gramm Fett enthält eine Currywurst mit Pommes? Welche Farbblindheit haben die Kinder eines Paares, bei denen der Vater rotblind und die Mutter grünblind ist? Das sind Fragen des Tests HAM-Nat, die die Bewerber auf ein Medizinstudium an der OVGU beantworten mussten. Mitte August 2012 fand der Multiple-Choice-Test erstmalig an der OVGU statt. Rund 400 Teilnehmer, darunter ca. 100 aus Sachsen-Anhalt, zudem auch aus Niedersachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen sowie Bayern, stellten sich der Herausforderung: Die zu lösenden Aufgaben orientierten sich an medizinischen Aspekten aus Chemie, Physik, Mathematik und Biologie. Die Auswertung des Tests hat gezeigt, dass sich die Chancen von fast zwei Drittel der Teilnehmer auf ein Medizinstudium verbesserten. 63 Prozent der Bewerber erreichten erst durch den HAM-Nat-Test einen Ranglistenplatz, mit dem sie sich für ein Medizinstudium qualifizierten. Nur 37 Prozent der Bewerber, die mit der Abiturnote Aussichten auf einen Studienplatz hatten,

konnten diesen Platz auch im Test verteidigen. An der Medizinischen Fakultät der OVGU werden jährlich knapp 200 Studenten immatrikuliert. 40 Prozent davon fallen in die Vorabquote – das betrifft Härtefälle, Sanitätsoffiziere, ausländische Studierende und Bewerber auf ein Zweitstudium. 100 Bewerber werden von der Fakultät selbst ausgewählt, wobei sich die 25 Bewerber mit den besten Abiturnoten direkt qualifizieren. Die restlichen Plätze wurden nun erstmalig an die Bewerber vergeben, die neben der Abiturnote auch gute Testergebnisse erzielten. Damit wird gewährleistet, dass auch Studenten mit einem schlechteren Abi­ turdurchschnitt, aber Kenntnissen in naturwissenschaftlichen Fächern eine Chance auf ein Medizinstudium erhalten. Dominik Grittner

Foto: Karin Lange

400 Bewerber auf ein Studium der Humanmedizin lösten Aufgaben aus Chemie, Physik, Mathematik und Biologie, die sich an medizinischen Aspekten orientierten.

In elf Hörsälen der OVGU wurde das Wissen der 400 Bewerber im Multiple-Choice-Verfahren getestet.

Die erste Wahl – ein Studium an der OVGU Eine Mehrheit von vier Fünfteln der Neuimmatrikulierten an der OVGU im Wintersemester 2011/2012, die sich auch andernorts bewarben, gab der OVGU Magdeburg bei der Studienortswahl den Vorzug. Dies ist eines der Ergebnisse, welches durch die Befragung der neu immatrikulierten Studierenden an der OVGU, durchgeführt vom Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung am Institut für Soziologie, zu Tage gefördert wurde. Die Ergebnisse der Studie geben Einblicke in Motivation und Nutzung von Informationsquellen, die zur Studienortswahl Magdeburg geführt haben. Um Stellungnahme gebeten wurden 1958 Personen. Auch in diesem Jahr gab es eine ähnliche Umfrage.

N

Internet Freundeskreis Familie Infoveranstaltungen der OVGU Plakate, Flyer, Annoncen Infoveranstaltungen der Schule Informationsquelle genutzt Informationsquelle ausschlaggebend

teilweise ja

intensiv

Nutzung der Informationsquellen*) durch die Neuimmatrikulierten im Wintersemester 2011/2012 in Prozent *)

dargestellt sind die Kategorien „teilweise genutzt“ und „intensiv genutzt“ sowie „ausschlaggebend – ja“; die

Kategorien „nicht genutzt“ und „nicht ausschlaggebend“ sind nicht aufgeführt Quelle: Forschungsprojekt „Die Universität Magdeburg als Studienort“ 2011

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

ach der Schule sofort an die OVGU? Nur etwa die Hälfte der Neuimmatrikulierten im Wintersemester 2011/2012 hat diesen Weg gewählt. Die andere Hälfte leistete zunächst Wehr- oder Zivildienst, war beruflich tätig oder hat ein anderes Studium ausprobiert. Bei der S tu d i e n o r t ss u ch e unterscheiden sich die Sachsen-Anhalter von den Neuimma­ trikulierten aus anderen Bundesländern.

Sie bewarben sich seltener bei auswärtigen Universitäten und informierten sich bereits während der Schulzeit über das Studienangebot der OVGU. Ihre Kommilitonen aus den anderen Bundesländern dagegen wandten sich in der Regel erst nach dem Abitur der Uni Magdeburg zu. Die Entscheidung für ein Studium in Magdeburg wurde von verschiedenen Motiven geleitet. Im Vordergrund standen die gewünschte Fachrichtung, regionale Nähe zum Heimatort, finanzielle Überlegungen und persönliche Kontakte zu Freunden und Bekannten. Beeinflusst wurde die Entscheidung außerdem durch Informationsangebote im Internet, bei Informationsveranstaltungen sowie durch Gespräche mit Freunden und in der Familie. Informationsveranstaltungen an der Uni und in Schulen spielten nur eine nachrangige Rolle. Das Internet und im Besonderen die Internetpräsenz der Universität Magdeburg (www.ovgu.de) erwiesen sich als


OVGU studiert Warum an die OVGU?

Foto: Viktoria Kühne

Fotos: Robert Meinel

Ich habe mir die OVGU angeguckt, weil sie einen guten Ruf hat. Als ich den Campus sah, wusste ich, dass ich hier studieren möchte. Daniel (18), Staßfurt, studiert Verfahrenstechnik

Neu an der OVGU Der Rektor forderte die neuen Studierenden auf, sich die Studienzeit als Chance bewusst zu machen und diese gut zu nutzen. 3 450 junge Männer und Frauen begannen zum Wintersemester 2012/13 ein Studium an der OVGU. Im Bachelorstudium starteten über 2 000 neue Studierende und über 1 000 hatten sich für einen Masterstudiengang eingeschrieben und rund 200 begannen ein Medizinstudium. Der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan forderte die Studierenden auf, sich die Chancen der Studienzeit an der Universität bewusst zu machen und gut zu nutzen: „Die universitäre Ausbildung ist keine Fahrschule, bei der man theoretischen und praktischen Unterricht ausschließlich mit dem Ziel besucht, die Fahrerlaubnis zu erhalten. Natürlich freuen wir uns riesig, wenn nach dem Studium ein toller Beruf winkt. Aber an der Uni ist der Weg immer auch ein Stück das Ziel. Sich nach zwölf Jahren Schule entfalten, für sich klar machen, was persönlich relevant ist und in einem hohen Maße

eigenverantwortlich und selbstbestimmt agieren – das ist Universität vor allem.“ Trotz Stadtratssitzung ließ es sich der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt, Dr. Lutz Trümper, nicht nehmen, die neuen Studierenden zu begrüßen. Rund 14 000 Bewerbungen um einen Studienplatz gingen in diesem Jahr an der OVGU ein. Von den Studienanfängern in den Bachelorstudiengängen kommen 41 Prozent aus SachsenAnhalt, 43 Prozent aus den alten Bundesländern und 16 Prozent aus den anderen neuen Bundesländern. Der Gesamtanteil Studierender aus den alten Bundesländern beträgt inzwischen 60 Prozent. Außerdem haben über 600 internationale Studierende die Zulassung für ein Studium an der OVGU erhalten. Damit liegt der Anteil der ausländischen Studierenden an der Gesamtzahl stabil bei zwölf Prozent. red

Wir haben über die Uni Magdeburg nur positives gehört. Und außerdem ist man mit dem Zug schnell in Berlin. Elsa (18) und Janina (20), Berlin, studieren Betriebswirtschaftslehre

Ich bin begeistert vom Campus der OVGU. Rico (19), Bad Pyrmont, studiert Betriebswirtschaftslehre

die Hauptinformationsquelle für Studierende, die im Wintersemester 2011/2012 ihr Studium aufgenommen haben. Soziale Online-Netzwerke wie Facebook und studiVZ nutzen zwar viele, bei der Studienortswahl werden diese Seiten allerdings nur als wenig hilfreich empfunden. Noch schlechter fällt das Urteil für Kampagnenseiten wie fokus-du.de und reisebuero-fernost. de aus. Diese waren den meisten Befragten nicht bekannt und nur eine kleine Minderheit fand hier hilfreiche Informationen. Diese Ergebnisse unterstreichen die hohe Bedeutung des Internetauftritts für die Anwerbung neuer Studierender, und sie zeigen, dass die OVGU hier bereits viel geleistet hat, aber auch zukünftig und stetig bemüht sein sollte, Angebote und Informationen im Netz zu verbessern. Hier kann

jeder Studierende und Mitarbeiter seinen Beitrag leisten: Sobald Ungereimtheiten auf den Webseiten der Universität bemerkt werden, sollten diese über das Kontaktformular gemeldet werden, so dass die Administratoren zeitnah reagieren können. Bei der Befragung konnten 84 Prozent der zum 29. September 2011 neu immatrikulierten Studierenden erreicht werden. Weitere Details sind dem Arbeitsbericht Motive, Informationsquellen und Determinanten der Wahl des Studienorts. Befunde aus einer Befragung von Neuimmatrikulierten an der Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg im WS 2011/12 von Prof. Dr. Barbara Dippelhofer-Stiem und Till Krenz, M.A. zu entnehmen: www.isoz.ovgu.de  Forschung  Arbeitsberichte. Till Krenz

Wir finden toll, dass uns während der Einführungstage Superweiser den Campus zeigen. So fühlt man sich nicht alleingelassen. Susan (20) und Patricia (22), Brandenburg und Leipzig, studieren Internationales Management

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

11


OVGU studiert

OVGU Studiengänge Gesundheit und Pflege im Lehramt an berufsbildenden Schulen

Abschluss: Master of Education Regelstudienzeit: 4 Semester Studienbeginn: Winter-/Sommersemester Bewerbungsfristen: deutsche Studienbewerber: Wintersemester: 15. September Sommersemester: 15. März internationale Studienbewerber: Wintersemester: 15. Juli Sommersemester: 15. Januar Studieninhalte: Der Studiengang richtet sich an Absolventen von gesundheits- oder pflegewissenschaftlichen Bachelorstudiengängen, die als Lehrer an berufsbildenden Schulen professionelle Pflege- und Gesundheitsfachkräfte ausbilden möchten. Die OVGU bietet einen zweisemestrigen Vorbereitungskurs an, der es Studierenden ermöglicht, ihren fachwissenschaftlichen Bachelorabschluss in der beruflichen Fachrichtung Gesundheit und Pflege um ein zweites Unterrichtsfach sowie um berufspädagogische Grundlagen zu ergänzen. Erworben wird ein vollwertiger Lehramtsabschluss mit der beruflichen Fachrichtung Gesundheit und Pflege und einem vollständigen zweitem Unterrichtsfach beispielsweise Ethik, Deutsch, Informatik, Mathematik, Sozialkunde, ev. Religion, oder Sport. Berufsfelder: Mit der Einführung des neuen Masterprogramms reagiert die OVGU zum einen auf den Wunsch der Landesregierung, Lehrernachwuchs dieser Fachrichtung am Universitätsstandort Magdeburg auszubilden. Zum anderen wird mit dem Angebot eine Ausbildungslücke geschlossen, da der Masterstudiengang Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Martin-Luther-Universität HalleWittenberg nicht für eine Tätigkeit als Lehrkraft an einer berufsbildenden Schule qualifiziert. An den berufsbildenden Schulen werden Lehrkräfte für die Fachrichtung Gesundheit und Pflege gebraucht, die zukünftig für die professionelle Ausbildung von Fachkräften in diesen Berufsfeldern sorgen können.

Foto: adpic.de L. Kristensen

12

OVGU öffnet sich neuen Zielgruppen Erster Hochschuldidaktischer Monat an der OVGU zeigt innovative Wege in der Lehre Weniger Abiturienten – weniger Studierende? Die Veränderungen, die aufgrund des demografischen Wandels an sachsen-anhaltischen Hochschulen zu erwarten sind, bildeten die Ausgangslage für das Verbundprojekt „HET LSA – Heterogenität in Studium und Lehre Sachsen-Anhalt“. Um dieser Entwicklung erfolgreich entgegenzuwirken, werden unterschiedliche Zugangswege eröffnet und dadurch neue Zielgruppen angesprochen, die in ihren biografischen und sozialen Voraussetzungen, ihren Bildungswegen und Kompetenzniveaus viel stärker variieren. Ziel des Projektes ist es deshalb, gemeinsam Ansätze zum Umgang mit dieser heterogener werdenden Studierendenschaft zu erarbeiten und auszubauen. Dafür wird an der OVGU eine neue Professur für „Professionalisierung und Hochschulentwicklung“ geschaffen. Gefördert wird das bis 2016 laufende Projekt mit einem Umfang von vier Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die OVGU übernimmt als koordinierende Hochschule des Verbundes wichtige Vernetzungsaufgaben. Unter dem Namen

„fokus:LEHRE“ wird zudem ein eigenes Teilprojekt verwirklicht. Darin steht die Konzeption und Umsetzung hochschuldidaktischer Formate, auch unter dem Schwerpunkt Heterogenität in Studium und Lehre. Mit dem „1. Hochschuldidaktischen Monat“ stellten sich das Projekt und das Team Maria Kondratjuk, Annika Rathmann, Heidrun Rudloff und Claudia Wendt im November 2012 an der OVGU vor. In 25 Veranstaltungen nutzten interessierte Lehrende der Universität die Möglichkeit, hochschuldidaktische Angebote zu Themen wie Lehrveranstaltungsplanung, Neuen Medien, Rhetorik und zu vielen weiteren anregenden Inhalten wahrzunehmen. Die Lehrenden konnten in einer Bedarfsanalyse selbst zu Wort kommen und im fokus:LEHRE-„Call for Concepts“ eigene Ideen für innovative Lehrkonzepte unter konkreter Berücksichtigung von Heterogenität in der Studierendenschaft einbringen. Weitere Angebote werden im Laufe des kommenden Jahres folgen. Claudia Wendt http://

www.ovgu.de/fokuslehre

Stinktiere laden und entsichern Knapp 120 Erstsemester nahmen am Programmierwettbewerb der Fakultät für Informatik unter dem Motto „Plants vs. Ersties“ teil – eine stinkige Angelegenheit, wie sich herausstellte. „Es geht darum, den Gegner wegzudampfen. Dazu legt ihr Stinktiere und hofft, dass die Gegner vom Geruch umfallen.“ Das steht in der Anleitung für den Informatikwettbewerb ­ApoSkunkman. Die teilnehmenden Erstse-

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012


OVGU studiert

Wir sind das Radio – ihr seid die Stimmen Das Uniradio wurde von einem 18-köpfigen Team wiederbelebt: Guericke FM geht mit alternativer Musik, knallbunten Sendekonzepten und motivierten Redakteuren an den Start. Seit einigen Wochen läuft es bereits, das neue Uniradio. Die Studierenden hören rein, unterhalten sich darüber, auf der Facebook-Seite von Guericke FM sind fast täglich aktualisierte News zu finden. Zu den bisherigen vier Sendungen stieß vor Kurzem Infomania dazu. Passend zum Semesterbeginn wurde hier thematisiert, wie man sich auf Seminare am besten vorbereitet, wozu eine Studienberatung nützlich ist und wo

man nach einem langen Tag feiern gehen kann. Das Gefühl beim Hören von Guericke FM, dass hier etwas Großes entsteht, bestätigt sich. Der Sender wächst, das Programm hat jeden Tag etwas zu bieten. Das passt auch zu dem Konzept des neuen Uniradios: Vielfalt in allen Formen, vor allem alternative Musik erwartet den Hörer. In der Sendung Indie-Indie-Indianer präsentieren die

eine Redaktion mit festen Aufgabenfeldern. Promos, Teaser, Jingles – das sind Grundelemente des Hörfunks, die bewusst und gekonnt eingesetzt werden sollten. Um das möglichst professionell umzusetzen, erhalten die Studenten Hilfe vom Studioteam Heartdisco. Die Magdeburger Plattenfirma, bekannt durch Veröffentlichungen von Michme und Begbie, vermittelt das nötige Know-How und coacht

MARSCORE & POSTROB jeden Montag von 19 bis 20 Uhr Marcel und Robert hören gegen den Strom und liefern eine Trommelfell-Massage jenseits des Mainstreams. INFOMANIA jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr Tatjana, Laura und Kathrin sammeln die News vom Campus und drum herum. Sie fragen nach, probieren aus und sind dabei, wenn es spannend wird. STADTGEFLÜSTER jeden Mittwoch von 19 bis 20 Uhr Isabell und Anne-Marie präsentieren ein Thema und führen den Hörer eine Stunde lang durch Magdeburg. INDIE INDIE INDIANER jeden Freitag von 19 bis 20 Uhr Gina und Madeline verwandeln das Uniradio, sprechen mit Bands, besuchen Konzerte und spielen Indie-Rock.

mester schrieben hierfür einen Bot mit der Programmiersprache JAVA. Diese gibt der agierenden Figur vor, wie sie ihre Waffe, nämlich Stinktiere, einsetzt, um damit die Hindernisse in einem Irrgarten zu überwinden und sich zum Endgegner vorzukämpfen. „Das Ergebnis war am Ende sehr knapp“, erzählt der Betreuer des Wettbewerbs, Dirk Aporius. Am

Foto: Viktoria Kühne

Der Guericke-FMPLATTENSCHRANK jeden Abend von 20 bis 22 Uhr Die Studierenden der OVGU spielen ihre ganz persönlichen Lieblingssongs.

Die Macher von Guericke FM und wie sie sich das neue Uniradio vorstellen.

Moderatorinnen Indie-Rock zwischen Oasis und Mando Diao, MarsCore und PostRob, stoßen mit ihrer Sendung in die Untiefen der progressiven Musik vor. Musik gegen den Strom. „Jedes Redaktionsmitglied hat sich mit seinen Ideen eingebracht“, erzählt Isabell Redelstorff, Co-Leiterin der Redaktion. „Die Studenten sollen hier Platz bekommen, sich zu entfalten.“ Das gilt für die Redaktion wie für den Hörer. Deshalb fordert das Uniradio seine Hörer auf, der Redaktion Feedback zu geben und Vorschläge zu machen. „Der Leitsatz lautet: Wir sind das Radio, ihr seid die Stimmen“, so Redelstorff. Bei aller Selbstverwirklichung braucht ein Radiosender dennoch feste Strukturen und

die Nachwuchsredakteure. „Die Redaktion von Guericke FM ist unheimlich kreativ“, sagt Dirk Alstein von Heartdisco. „Wir müssen ihnen nur helfen, diese Kreativität in radiotaugliche Formate zu packen.“ Schon jetzt hat Guericke FM das Niveau erreicht, auf dem wöchentlich neue Folgen der jeweiligen Sendungen ausgestrahlt werden können. Und womöglich ist es bald soweit, dass das neue Uniradio komplett in studentischer Eigenregie gestaltet wird. „Das ist jedenfalls das Ziel“, erklärt Alstein. Dominik Grittner

Ende stank Manuel Kosta seine Gegner am imposantesten weg. Er holte sich den Sieg mit seinem „PreAlpha“-Bot. Dicht dahinter belegten Mitch Köhler und Lukas Kölsch den zweiten und den dritten Platz. „Insgesamt dauerte die Auswertung der Einsendungen über 60 Stunden“, so Aporius. Das wundert nicht, denn insgesamt wurden 130 000 Spiele

ausgetragen. Der Turnierverlauf wurde in drei Runden gesplittet. Die acht besten KI’s (Künstliche Intelligenzen) traten in der Finalrunde gegeneinander an. Und die Sieger durften sich am Ende über Preise vom Fachschaftsrat der Fakultät für Informatik und der METOP GmbH freuen. Dominik Grittner

http://

www.guericke.fm

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

13


OVGU forscht

Global Player investiert an der OVGU Kooperation mit der Wirtschaft ermöglicht anwendungsorientierte Wirtschaftsinformatik in Lehre und Forschung Im neuen Fujitsu Information Systems Lab (­ Fujitsu IS Lab) werden große betriebliche Anwendungssysteme erforscht. Mitte September 2012 wurde es im Beisein der Wissenschaftsministerin Sachsen-Anhalts, Prof. Dr. Birgitta Wolff, an der Fakultät für Informatik in unmittelbarer Nachbarschaft zum SAP University Competence Center, dem weltgrößten SAPHochschulkompetenzzentrum, eröffnet. Das Fujitsu IS Lab wird es Wirtschaftsinformatikern der OVGU künftig ermöglichen, gemeinsam mit Experten des IT-Unternehmens

Fujitsu, große betriebliche Anwendungssysteme, sogenannte „Very Large Business Applications“ (VLBA), zu erforschen und weiterzuentwickeln. VLBA sind sehr große betriebliche Anwendungssysteme, die die Geschäftsprozesse großer, weltweit operierender Unternehmen unterstützen, optimieren und organisieren. Zu solchen betrieblichen Abläufen gehören zum Beispiel Bestellwesen, Beschaffung, Versandabwicklung, Buchhaltung und Mahnwesen. Die praxisorientierten Ergebnisse aus dem neu eingerichteten Labor sollen sowohl den Wis-

senschaftlern und Fujitsu als auch Kunden und Partnern zur Verfügung gestellt werden. „Von dem neu gegründeten Fujitsu IS Lab versprechen wir uns neue, innovative Impulse für die Weiterentwicklung und den Betrieb unserer Systemlandschaften“, betont Benno Zollner, Global Chief Information Officer bei Fujitsu Technology Solutions. „Die Kombination aus Spitzenforschung und dem weltgrößten SAP-Hochschulkompetenzzentrum machen den Magdeburg Research and Competence Cluster MRCC und den Standort Magdeburg zum idealen Partner für diese Vorhaben.“

Einzigartige Symbiose

Foto: Karin Lange

14

Benno Zollner (li.), Global Chief Information Officer bei Fujitsu Technology Solutions, überreicht den symbolischen Schlüssel für das Fujitsu Information Systems Lab an Prof. Klaus Turowski (re.), Informatikprofessor und Leiter des Magdeburg Research and Competence Cluster MRCC, zu dem das Fujitsu IS Lab gehört.

Fujitsu Technology Solutions ist der führende europäische IT-Infrastruktur-Anbieter für Großunternehmen, kleine und mittelständische Firmen sowie Privatkunden. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Portfolio an IT-Produkten, -Lösungen und -Services – von PCs und Notebooks über Rechenzentrumslösungen bis hin zu Managed Infrastructure und Infrastructure-as-a-Service. Neben den am Fujitsu IS Lab beschäftigten Nachwuchswissenschaftlern werden auch Studierende im Rahmen von Master- und Bachelorarbeiten sowie Pflichtpraktika in die Forschung eingebunden und erhalten so einen verstärkten Praxisbezug während ihres Studiums. „Durch diese einzigartige Symbiose aus Forschung, Ausbildung und Anwendung besteht für die Universität gemeinsam mit Fujitsu die Möglichkeit, neueste Forschungsergebnisse der Wirtschaftsinformatik in die Praxis zu übertragen, was zugleich mit positiven Impulsen für Forschung und universitäre Lehre einhergeht“, unterstreicht Prof. Klaus Turowski, Informatikprofessor und Leiter des MRCC. PM/I.P.

Bildungsmanagement in Zentralasien aufbauen Der Arbeitsbereich Internationale Kooperationen des Instituts für Berufs- und Betriebspäda­ gogik übernahm die Leitung und Koordination eines Projekts im EDUCA-Programm, das Hochschulbildung in Kirgistan, Kasachstan und Tadschikistan fördert. Die OVGU-Wissenschaftler, die Teil des Magdeburger UNEVOC-Centre Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung sind, arbeiten darin eng mit zentralasiatischen Bildungsexperten zusammen. Die Bildungssysteme in Zentralasien durchlaufen derzeit drastische Veränderungen. Um

einem Mangel an Lehrern entgegenzuwirken und die Bildungsqualität zu verbessern, sollen Lehrpläne und Studienstrukturen europäischen Standards angepasst werden. Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts ist es, das Bachelor-Master-System in den Hochschulen zu installieren und ein Bildungsmanagement aufzubauen. Dazu wird der Magdeburger Arbeitsbereich Internationale Kooperationen das Training zentralasiatischer Bildungsexperten in Europa und Besuche europäischer Verantwortlicher in Zentralasien koordinieren. Durch

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

jährlich stattfindende Konferenzen und einen regen Austausch der Verantwortlichen unter­ einander soll die nachhaltige Verbesserung des zentralasiatischen Bildungsbereichs ge­ sichert werden. Finanziert wird das Projekt von der europäischen Kommission, und es ist durch eine enge Zusammenarbeit der Projektpartner gekennzeichnet. Zu diesen gehören neben der OVGU und den zentralasiatischen Partnern, Universitäten in Spanien, Irland, Großbritannien und Litauen. PM/I.P.


OVGU forscht

Senioren kämpfen sich fit Eine Studie belegt, altersgerechtes Karatetraining trägt zur Sturzprophylaxe und zum Erhalt kognitiver Fähigkeiten bei. Bereits nach einem fünfmonatigen Karatetraining verbesserten sich die Gleichgewichtsfähigkeit, das motorische Reaktionsvermögen sowie die Aufmerksamkeitsleistung von Senioren signifikant. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Sturzprophylaxe und Verbesserung von Lern- und Gedächtnisleistungen im Alter durch ostasiatische Kampfkunst. Die im August des vergangenen Jahres am Institut für Sportwissenschaft unter der Leitung von Prof. Dr. Kerstin Witte und Dr. Peter Emmermacher begonnene Studie wurde nun erfolgreich beendet. Dieses neu konzipierte altersgerechte Kampfsport-Training auf der Grundlage des Shotokan-Karate ist in Deutschland bisher einzigartig.

hens mehr Rechenoperationen bei verringerter Fehlerquote zu lösen. Diese Trainingsergebnisse können nach Meinung der Wissenschaftler dazu beitragen, das Risiko des Sturzes im Alter deutlich zu verringern. Doch was sind die Gründe für die positiven Ergebnisse? Nach Ansicht der Studienleiter sind es die speziellen Inhalte: intensive Gleichgewichtsschulung durch das Trainieren der verschiedenen Karatetechniken, bessere Orientierungsfähigkeit durch ständig neue Raumorientierung in den Katas (Kampf gegen imaginären Gegner), Ganzkörpertraining, Erlernen von völlig neuen Bewegungen, Training der Beinmuskulatur durch das Praktizieren verschiedener Stände und die Ver-

wendung der japanische Terminologie. Wie die Studienteilnehmer berichteten, nahmen sie die aufgeführten Verbesserungen auch subjektiv im Alltag war. Und der Spaß am Karatetraining, als völlig neue Bewegungserfahrung, veranlasste die Projektleiter, Karatetraining für Ältere auch im „Studieren ab 50“ für das Wintersemester 2012/13 anzubieten. Zudem ist im Aachener Shaker-Verlag das Buch Bewegung einmal anders – Sturzprophylaxe sowie Erhalt und Verbesserung von Lern- und Gedächtnisleistungen im Alter durch ostasiatische Kampfkunst von Peter Emmermacher und Kerstin Witte erschienen, worin viele Übungen nachvollzogen werden können. K.W.

Das Vorhaben war in Kooperation mit dem Bereich Arbeitsmedizin (Prof. Dr. Irina Böckelmann) sowie dem Karateverband Sachsen-Anhalt und der karanostik GbR realisiert worden. Fast 50 Teilnehmer mit einem durchschnittlichen Alter von 70 Jahren trainierten zweimal wöchentlich 60 Minuten fünf bzw. zehn Monate altersgerecht Karate. Dass dieses Training einen wichtigen Beitrag zu Sturzprophylaxe und Erhalt bzw. Verbesserung kognitiver Fähigkeiten leistet, konnten erste Zwischenergebnisse bereits belegen. In Bezug auf kognitive Fähigkeiten fiel auf, dass sich Gedächtnisfähigkeiten verbesserten – allerdings erst nach einem zehnmonatigen Karatetraining. Ohne Karatetraining stellte sich eher eine Verschlechterung ein. Andere kognitive Fähigkeiten blieben bei der Karategruppe nahezu unverändert. Beeindruckend sind auch die Ergebnisse von sogenannten Dual-TaskTests. Nach fünf Monaten Trainings war es den Senioren möglich, während des normalen Ge-

Foto: Karoline Schröder

Gedächtnisfähigkeit verbessert

Senioren der Kampfsportgruppe trainieren Bewegungstechniken aus dem Karate bei Dr. Peter Emmermacher.

Einen neuen Masterstudiengang auf den Weg gebracht Aus Taiwan, Ungarn, Kroatien, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich und Deutschland waren Professoren, Industrievertreter und Doktoranden aus den Bereichen Produktentwicklung, Industriedesign und Fertigungstechnik im September 2012 an die OVGU gekommen, um sich über die Ausbildung im Integrated Design Engineering (Integrierte Produktentwicklung) auszutauschen. Eingeladen hatte der Lehrstuhl Maschinenbauinformatik am Institut für Maschinenkonstruktion. Der Workshop stand unter der zentralen Fra-

gestellung, wie verschiedene Fachdisziplinen zusammenwirken können, um Produkte besser und einfacher zu entwickeln. Die Teilnehmer diskutierten die Optimierung der Produktentwicklung aus verschiedenen Sichtweisen wie Design, Funktionalität, Nachhaltigkeit, Handhabung oder Instandhaltung. Dabei erörterten sie die einzelnen Sachverhalte unter dem Aspekt sowohl des Mehrwerts für den Kunden als auch des Mehrwerts für den Produzenten. Auf den Weg brachten die Workshopteilnehmer einen international angelegten Mas-

terstudiengang Integrated Design Engineering im ERASMUS-Programm, an dem mehrere europäische Universitäten beteiligt sein werden. Intensiv wurde diskutiert, wie der Studiengang aufzubauen ist, wie ein Curriculum aussehen kann, wie die Zusammenarbeit der Partneruniversitäten zu gestalten ist oder wie die erbrachten Leistungen anerkannt werden können. Ein Projekt, welches die Internationalisierung der Ausbildung von Fachkräften in der Integrierten Produktentwicklung ein gutes Stück voran bringt. I.P.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

15


OVGU & Karriere/forscht

Eine Grundlage für den Berufsweg

Wird aus Lärm künftig Sound?

Mit Firmen in Kontakt treten heißt für Studierende nicht nur, ein Bein in der Tür zu haben, sondern auch zu lernen, worauf es ankommt. Rund 2 000 Studierende nutzten diese Möglichkeit auf der diesjährigen Firmenkontaktmesse.

100 Automobilexperten trafen sich Mitte Juni 2012 auf dem 7. Symposium Motor- und Aggregateakustik des Instituts für Mobile Systeme, um sich über neueste Forschungsergebnisse zur Akustik und Lärmbekämpfung auszutauschen. Auf dem Symposium diskutierten nationale sowie internationale Wissenschaftler und Ingenieure gemeinsam mit Vertretern führender Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie der Zuliefererindustrie über aktuelle Entwicklungen akustischer Maßnahmen an Fahrzeugantrieben und der Mess- und Analysetechnik.

„Persönliche Gespräche sind immer besser als der E-Mail-Kontakt“, sagt Jana König, die auf der Firmenkontaktmesse die Städtischen Werke Magdeburg vertritt. „Es findet ein direkter Austausch statt. Das schafft Orientierung – für uns, wie für den Bewerber.“ Eine Firmenkontaktmesse, so König, sei für solch einen Austausch ideal. Sie lobt die aufgeschlossenen und vorbereiteten Studierenden, die sich für einen Vollzeitjob oder ein Praktikum bei den SWM interessieren. Das Vilfredo-Pareto-Gebäude der Universität ist an diesem Tag Ende Oktober 2012 gut gefüllt, 2 000 Besucher drängen sich an die Stände der 60 Aussteller, suchen Beratung und besorgen sich Info-Material oder knüpfen berufsbestimmende Kontakte. Von Global Players wie Amazon bis zu hiesigen Unternehmen wie Regiocom oder eben SWM ist alles vertreten. „Man baut hier gleich einen direkten Draht zu den Firmen auf“, erzählt Alexander Schmidt, Student des Wirtschaftsingenieurwesens Logistik. „Die Unternehmen weisen

einem sofort den richtigen Ansprechpartner zu“, erzählt der 21-Jährige. So lernt der Interessent gleich den Zuständigen für seinen Bereich kennen, lernt, worauf das Unternehmen Wert legt. Neben diesen Kontaktmöglichkeiten können die Studierenden, wie jedes Jahr, kostenlose Bewerbungsfotos schießen lassen. Zudem bietet der Career Service der OVGU an, die Bewerbungsunterlagen der Besucher professionell und kostenfrei zu prüfen. Parallel dazu finden 18 Vorträge der Unternehmen statt, denen an die 200 Besucher beiwohnen. Studierenden bietet sich hier die beste Möglichkeit, erste Eindrücke der Praxis zu sammeln. „Der Gewinn von qualifizierten Mitarbeitern ist für uns natürlich wichtig“, so König von den SWM. „Aber es hilft den Studierenden ebenso weiter, wenn sie während des Gesprächs erkennen: Dieses Unternehmen ist nichts für mich.“ So lernen die Studierenden worauf es ankommt – seitens des Unternehmens wie für sich selbst. Dominik Grittner

Ausstellung und Workshop Neben den gesetzlichen Randbedingungen und deren Auswirkungen auf die Entwicklung von Fahrzeugantrieben war die subjektive Geräuschwahrnehmung ein weiterer Schwerpunkt. Neue Ergebnisse mittels aktiver Geräuschbekämpfung wurden ebenso vorgestellt wie erfolgreiche akustische Modifikationen von Verbrennungsmotorkomponenten. Die Beiträge der Automobilhersteller, der Vertreter der Zulieferindustrie, Dienstleister und Hochschulen boten eine Plattform zum Austausch über die aktuellen Akustik-Themenfelder und deren Weiterentwicklung. Die Tagung wurde von einer Fachausstellung begleitet und bot zudem einen Workshop zur Demonstration von Anwendungsbeispielen im Institut für Kompetenz in AutoMobilität – IKAM auf dem Universitätscampus an. Tommy Luft

Businesspläne überzeugten Jury Foto:Robert Meinel

16

Diana Mäder (li.) und Jana König (re.) von den Stadtwerken Magdeburg.

Ein Nachmittag beim Oberbürgermeister Im Alten Rathaus empfing Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper Ende September 2012 ausländische Doktoranden der Magdeburger Hochschulen, die vom Netzwerk internationaler Doktoranden an der OVGU MIPS (Magdeburg International PhD Students) betreut werden. Der Empfang war ein Willkommen für die Doktoranden in Magdeburg und sollte erste Kontak-

te untereinander, zur Stadt und zu ansässigen Unternehmen herstellen. Zur Zeit sind mehr als 60 internationale Doktoranden Mitglieder im Netzwerk der MIPS. Ihre Tätigkeitsfelder liegen hauptsächlich in den Fachrichtungen Neurowissenschaften, Biologie, Chemical Engineering, Maschinenbau, Elektrotechnik und anderen Naturwissenschaften. I.P.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Gleich zwei Gründerteams aus der OVGU platzierten sich mit ihren Businessplänen in der Endrunde des zweiten landesweiten Businessplanwettbewerbs von ego.-Business. Beide Preisträger wurden vom Interaktionszentrum Entrepreneurship der OVGU betreut. Im Bereich Soziales überzeugte Josephin Kriemann mit ihrem Konzept die Jury und konnte sich auch in der dritten Wettbewerbsphase über den ersten Platz freuen. Kriemann hatte sich als Psychologische Sachverständige am Familiengericht freiberuflich selbstständig gemacht. Jöran Beel, Stefan Langer und Marcel Genzmehr erzielten den zweiten Platz in der Kategorie Wissenschaft für ihr Konzept zur Entwicklung der Software Docear (www.docear.org), die Wissenschaftler beim Suchen, Verwalten und Erstellen von Literatur unterstützt. PM


OVGU & Karriere

Foto: Viktoria Kühne

Die Fakultät für Maschinenbau entlässt ihre Absolventen.

Alumni bleiben in Kontakt Das Alumni-Portal der OVGU www.alumni.ovgu. de zählt inzwischen über 1 200 User, die auch nach ihrem Abschluss über ihre Alma Mater informiert sein möchten und den Kontakt zu anderen Absolventen über das elektronische Netzwerk suchen. Mit der Registrierung erhält der Benutzer vier Mal im Jahr einen Newsletter über aktuelle Geschehnisse, Ausstellungen und Vorträge an der ehemaligen Uni. Außerdem können die Alumni sich über anstehende Veranstaltung informieren und direkt dafür anmelden. Durch das breite Netzwerk finden sich auch ehemalige Kommilito-

nen über das Portal wieder – in unserer Zeit nur über elektronische Wege möglich. Dennoch sind die Mitarbeiter stets auf der Suche nach Kontakten Ehemaliger aus den vergangenen 50 Jahren. Bei Ehemaligentreffen von Seminargruppen der letzten Jahrzehnte unterstützt das Team vom Alumni-Büro jederzeit mit Kontakten und Informationen die Veranstalter. Das Alumni-Büro der OVGU unter der Leitung von Loreen Lesske lud in diesem Jahr zwei Mal zu großen Veranstaltungen ein. Die Verleihung der goldenen und silbernen Diplome an Absolventen aus den Abschlussjahren 1962 und 1987 wur-

de mit über 100 Teilnehmern ein großer Erfolg. Damit gelingt es der OVGU, ihren historischen Werdegang mit dem heutigen Erscheinungsbild zu verknüpfen. Im Oktober dieses Jahres wurde die 1 000er-Marke im Alumni-Portal geknackt und die Community wächst stetig weiter. Mit der Absolventenfeier in der Festung Mark wurde eine zweite Veranstaltung vom Alumni-Büro ausgerichtet, die mit 600 Gästen nicht allen Anfragen gerecht werden konnte. Anne Schmitz, Carolin Deitmer http://

www.alumni.ovgu.de

Logistik-Absolventen ins Berufsleben entlassen Bereits zum 14. Mal trafen sich die Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Logistik (WLO) zum WLO-Sommerfest und um die Absolventen des vergangenen Jahres zu verabschieden. Nach sportlichen Wettkämpfen im Fußball und Volleyball trafen sich Logistik-Studenten, -Absolventen und -Dozenten zur Abendveranstaltung in passender Logistik-Umgebung direkt im Galileo-Testfeld für Ortung, Navigation und Kommunikation in Verkehr und Logistik im Wissenschaftshafen. Yvonne Boersch und Michail Herrmann erhielten für ihren hervorragenden Bachelor-Abschluss das WLO-Alumni-Stipendium. Sie werden ihr Studium im WLO-MasterProgramm fortsetzen. Dr. Juri Tolujew wurde für seine langjährigen Verdienste bei der Ausbildung von Logistik-Studenten auf dem Gebiet der Modellierung und Simulation Ehrenmitglied im WLO Alumni e. V. Fabian Wewers, Absolvent der Matrikel WLO-2006 und als einer der besten

Absolventen des letzten Jahres ausgezeichnet, berichtete von seinem Berufseinstieg im Anschluss an das WLO-Studium, seinen ersten Berufserfahrungen und den Inhalten, die ihm aus dem WLO-Studium in seiner täglichen Arbeit nützlich sind.

Magdeburger Logistikeid Hauptprogrammpunkt war die feierliche Absolventenverabschiedung. Alle Logistik-Absolventen des vergangenen Jahres, sowohl Absolventen des Diplomstudienganges als auch die ersten Absolventen des Bachelorstudienganges, erhielten einen persönlichen WLO-Bierseidel und die WLO-Zeugnismappe mit einer Urkunde der Fakultät für Maschinenbau für ihr erfolgreich abgeschlossenes Studium. Mit einem kräftigen Schluck aus dem Krug wurden der „Magdeburger Logistikeid“ begossen und die aus ganz Deutsch-

land angereisten Absolventen aufgefordert, den Ruf der Magdeburger Logistikausbildung und -forschung in die Welt hinauszutragen. In einem Vortrag stellte Doktorand Johannes Mallow, Gedächtnisweltmeister und -weltrekordler, Gedächtnistechniken vor. Danach zeigte sich im Wettkampf „Dozenten vs. Absolventen vs. Studenten“, wer die besten Logistiker sind. Prof. Dr. Klaus Richter, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM) der OVGU, und einer der Nutzer des Galileo-Testfeldes lud zu später Stunde zu einer geführten Tour durch das Testfeld ein, die auf großes Interesse stieß. Zusätzlich gab es noch einen Firmenkontaktpunkt, der Unternehmen die Möglichkeit bot, sich den WLO-Studenten vorzustellen. Organisiert hatten das Fest der Logistik-Absolventenverein WLO Alumni e. V. und der VDI suj gemeinsam mit dem ILM und dem Fraunhofer IFF. Tobias Reggelin

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

17


OVGU & Schule

Verabschiedet

Fotos: Karin Lange

Seit ihrem Start 2005 begleitete Altrektor Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann die Kinder-Uni Magdeburg, eine Veranstaltungsreihe für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren, in der Wissenschaftsthemen jenseits vom Schulunterricht unterhaltsam und altersgruppengerecht von Uni-Wissenschaftlern und Gästen vorgestellt werden. Vor Beginn der September-Vorlesungen bedankten sich die Kinder-Studenten beim scheidenden Rektor mit einer kleinen Überraschung. Die Initiatorin der Kinder-Uni, Dr. Rosemarie Behnert, überreichte ein Glasobjekt mit vielen tausend kleinen Bläschen im Innern und dem eingeschliffenen Logo der Kinder-Uni (oben). Die Einschlüsse strahlen in den schillerndsten Farben und reflektieren die 16 000 „Kinder-Uni-Studenten“, die an den inzwischen über 40 Kinder-Vorlesungen der vergangenen sieben Jahre teilnahmen. Im Anschluss an die Vorträge zum Semesterstart wurde Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann nicht müde, die Autogrammwünsche der kleinen Studenten zu erfüllen (li.). I.P.

Experimentiert Zwölf hochbegabte Zehnt- und Elftklässler aus Sachsen-Anhalt waren im September 2012 beim Landesseminar Physik zu Gast. Ein Wochenende lang wurden sie an der Fakultät für Naturwissenschaften von Mitarbeitern und Studierenden sowie Mitgliedern des Vereins „eLeMeNTe“ im Lösen theoretischer Problemstellungen trainiert. Sie führten selbstständig physikalische Experimente durch – u. a. bestimmten sie die Trägheitsmomente verschiedener Körper auf der geneigten Ebene (Foto) – und sie lernten neue Lösungsansätze und physikalische Versuchsanordnungen kennen. Durch diese gezielte Förderung abseits des normalen Schulalltags lernten die „Studierenden auf Zeit“ vor allem selbstständiges Arbeiten, wurden an Problemlösungsstrategien herangeführt, beschäftigten sich mit physikalischen Mess- und Auswertemethoden und schnupperten schon einmal UniLuft. Gleichzeitig diente das vom Kultusministerium geförderte Seminar den Schülern, die allesamt Preisträger der Landesphysikolympiade sind, als intensive Vorbereitung auf die internationale Physikolympiade. I.P.

Gefunkt

In der Schülerfunkstation der OVGU erfahren, wie mit kurzen und langen Tönen Informationen ausgetauscht werden können.

Auf den 4. Kinderkulturtagen der Jugendkunstschule Magdeburg hatten die Besucher Gelegenheit, an Exponaten der Jugendkunstschule durch sehen, fühlen und hören in die Welt der Kommunikation ohne Worte und Sprache einzutauchen. Die Kulturtage Mitte Juni 2012 standen unter dem Motto „Nonverbale Kommunikation“ und für den Bereich „Hören“ war u. a. die Schülerfunkstation der OVGU mit einer kommerziellen Kurzwellenfunkstation und zwei Morsegeräten mit dabei. Das Angebot der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik stieß bei Jung und Alt auf reges Interesse. Die „Alten“ wollten einfach noch mal probieren, was aus jun-

gen Jahren an Telegraphiekenntnissen noch vorhanden war und die „Jungen“, sprich die Kinder, waren neugierig darauf zu erfahren und auszuprobieren, wie man mit kurzen und langen Tönen Informationen übertragen und austauschen kann. An der Kurzwellenfunkstation konnten sich die Besucher dann einen Eindruck von den Kommunikationsmöglichkeiten im Amateurfunk verschaffen. Dazu gehörte natürlich neben der Betriebsart der Morsetelegraphie auch der Sprechfunk, aber auch die digitalen Betriebsarten wie z. B. PSK 31 oder auch RTTY. Die beiden Morsegeräte entstanden übrigens als Selbstbauprojekt in der Arbeitsgemeinschaft „Ama-

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Foto: privat

Foto: Karin Lange

18

Morsegerät – entstanden als Selbstbauprojekt in der Arbeitsgemeinschaft Amateurfunkstation für Schüler


OVGU & Schule

Technische Faszination im Camp auf dem Campus

„Ich interessiere mich sehr für die Informatik“, erklärt Jutta aus Möckern. Sie ist eine von 31 Schülerinnen und Schülern, die beim diesjährigen Technik-Sommercamp eine Woche lang die praktische Seite der akademischen Welt der OVGU kennenlernten. Unter anderem gab es eine Vorführung der Telemedizin und eine Probefahrt im Magdeburger Elektroauto „editha“. Dazu kamen viele Möglichkeiten, selbst Hand anzulegen:

„Das Camp gibt einen super Einblick“, ist Jutta begeistert, „Wir durften Roboter programmieren, die dann Hindernissen ausgewichen sind, Fährten gelesen oder auch getanzt haben.“

Foto: Robert Meinel

31 Zehntklässler aus ganz Sachsen-Anhalt zelteten im Juni 2012 auf dem Campus. Im Technik-Sommercamp lernten sie die OVGU eine Woche lang von ihrer technischen Seite kennen, erhielten Orientierung bei der Studienwahl und hatten Gelegenheit, mit Studierenden ins Gespräch zu kommen.

teurfunkstation für Schüler“ an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Die Arbeitsgemeinschaft existiert seit 2006. Unter dem Ausbildungsrufzeichen DN 1 OVG können Schüler unter Anleitung des Stationsleiters Bernd Neumann ohne große Anlaufzeit am Amateurfunkdienst teilnehmen. Ziel ist es, die Schüler regelmäßig mit diesem interessanten, technisch sehr vielseitigen und anspruchsvollen Hobby vertraut zu machen und über diesen Weg das Interesse an Elek-

erforderliche Prüfung durch die Bundesnetzagentur ist möglich. Bastelnachmittage für kleine nützliche Selbstbauprojekte und andere Aktivitäten sorgen für weitere interessante Erlebnisse. Die Arbeitsgemeinschaft findet regelmäßig jeden Mittwoch in der Zeit von 18 bis 20 Uhr auf dem Campus am Universitätsplatz, Gebäude 09, Raum 408, statt. Besucher sind jederzeit herzlich willkommen. Bernd Neumann

Foto: Karin Lange

Nicht nur das Elektroauto „editha“ der Fakultät für Maschinenbau lernten die Schüler im Technik-Sommercamp kennen (oben), sie hatten auch reichlich Spaß beim Camping auf dem Campus.

Das Camp war ursprünglich auf 20 Teilnehmer angelegt und nur für Mädchen gedacht. Dies wurden vom Land Sachsen-Anhalt und der EU gefördert. „Aber das hielten wir für etwas einseitig“, erläutert Dr. Rosemarie Behnert, die das Technikcamp betreute. Und so hat die OVGU die Finanzierung für die männlichen Interessenten übernommen. Dass die Geschlechterverteilung ganz gut geklappt hat, kann Friederike (16) aus Barby bestätigen: „Mir gefällt die Camp-Atmosphäre und dass ich viele Schüler hier kennengelernt habe.“ Eine Teilnehmerbegrenzung hält Dr. Behnert jedoch für wichtig. Es gehe hierbei eben „nicht nur um Masse, eher um Klasse“ – mit kleineren Gruppen könne man ein effektiveres Programm gestalten als mit großen. „Natürlich“, weiß Dr. Behnert, „muss man den Teilnehmern auch ein bisschen Spaß vermitteln – aber das klappt bei den Veranstaltungen sehr gut.“ Das Camp ist eine von mehreren Aktionen der OVGU, um Nachwuchsstudenten für die technischen Studienfächer zu begeistern. So gab es auch ein Ideenfabrik-Coaching bei Prof. Graham Horton von der Fakultät für Informatik, das bei der Berufswahl Orientierung bieten sollte. Daniel Jakubowski

trotechnik und Informationstechnik bei den Schülern sowie für ein späteres Studium in dieser Fachrichtung zu vertiefen. Dazu bietet die Arbeitsgemeinschaft modernste Technik und die aktive Teilnahme am Funkbetrieb. Aber auch technische und physikalische Grundlagen und Zusammenhänge sowie die notwendigen betriebstechnischen Kenntnisse für den Funkdienst werden vermittelt. Auch eine längerfristige Vorbereitung auf eine eigene Amateurfunklizenz und die dazu

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

19


OVGU international

OVGU und die Welt Nathan Marchetti Mendes kommt aus São Paulo, Brasilien, und studiert an der OVGU Wirtschaftsingenieur Logistik

Foto: privat

20

So kam ich an die OVGU: Meine Dozentin in Brasilien war schon einmal in Magdeburg und hat mir die OVGU empfohlen. Wir sind die Ersten in dem neuen brasilianischen Förderprogramm ‚Science Without Borders‘ das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt wird. Hier in Magdeburg hat mir besonders das Studienangebot Wirtschaftsingenieur Logistik gefallen. Ein Jahr lang studiere ich nun hier in diesem Bachelorstudiengang. In São Paulo bin ich in der Studienrichtung Produktionsingenieur eingeschrieben. Das mag ich an der OVGU: An der Universität kann ich andere Studenten aus der ganzen Welt kennenlernen. Das bietet mir reichlich Möglichkeiten zum Networking. Gut gefallen hat mir auch das große Angebot an Fächern. Das Akademische Auslandsamt hat mir ein freundliches Willkommen bereitet und betreut mich sehr gut. Das mag ich an der Stadt Magdeburg: Den Stadtpark, in dem ich viele Leute treffen kann und die Wege entlang der Elbe zum Spazierengehen und Entspannen. An Deutschland mag ich die verschiedenen Jahreszeiten, die haben wir in Brasilien nicht. Das ist der größte Unterschied zwischen meiner Heimathochschule und der OVGU: In Brasilien muss jeder zu den Vorlesungen gehen, sonst wird man nicht zur Prüfung zugelassen, zu der man sich auch nicht einschreiben muss – es geht automatisch. Hier in Magdeburg müssen sich die Studierenden viel mehr kümmern, dass alles läuft. Das nehme ich an Erfahrung mit: Von dem Studium hier an der OVGU nehme ich viel Neues mit nach Brasilien – vor allem aus der Studienrichtung Wirtschaftsingenieur Logistik. Das wird mir später bei der Jobsuche helfen.

Zum Praktikum ins Ausland ist nicht schwer Sich im Studium zu engagieren und gleichzeitig dabei etwas für sein späteres Berufsleben zu lernen, hört sich viel schwieriger an als es wirklich ist. AIESEC bietet Möglichkeiten. Als eine der größten internationalen Studentenorganisation weltweit, präsentiert sich AIESEC derzeit in 110 Ländern dieser Welt – allein in Deutschland ist AIESEC an über 45 Universitäten und Hochschulen vertreten. In jedem dieser Länder arbeiten Studenten zusammen mit AIESEC an mehr Internationalität, mehr Flexibilität und ermuntern Studenten dazu, Karriere zu machen. Ziel und Aufgabe von AIESEC ist die Ausbildung von verantwortungsbewussten jungen Menschen, die heute und in ihren zukünftigen Führungspositionen einen Beitrag zur positiven Gestaltung der Gesellschaft leisten.

Engagierte Studenten Dank des Engagements dieser Studenten ermöglicht AIESEC Studenten aus aller Welt ein anspruchsvolles und passgerechtes Praktikum im Ausland zu absolvieren. Zwischen sechs bis 72 Wochen können so auch Studenten der OVGU ein Praktikum in einem von ihnen gewählten Land, zu einem von ihnen gewählten Zeitraum absolvieren. Für diejenigen, die sich für diese großartige Chance entscheiden, bedeutet dies, interkulturelle Erfahrungen in einem ihnen fremden Land, mit einer fremden Kultur zu sammeln, neue Leute kennenzulernen und neue Freunde zu gewinnen, ihren Horizont zu erweitern, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und wichtige Erfahrungen für das spätere Arbeits­ leben zu sammeln. Um möglichst vielen Studenten weltweit diese Chance zu bieten, braucht es allerdings engagierte Studenten, die Verantwortung übernehmen können und wollen. Viele Arbeitgeber schätzen die Arbeit von AIESEC und seiner tatkräftigen Helfer. Es zeigt, dass man bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Sich bei AIESEC zu engagieren heißt aber, nicht nur stur zu arbeiten und seine Pflichten erfüllen. Die Arbeit in den verschiedenen Teams macht immer Spaß und macht es einem, durch eine lockere, harmonische, vielleicht auch etwas familiäre, Atmosphäre leicht, Aufgaben zu bewältigen. Man hat

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Foto: Sensche

die Möglichkeit, deutschlandweit und weltweit Freunde zu finden und Kontakte zu knüpfen. Diese können auch für das spätere Berufsleben ausschlaggebend sein, denn nicht umsonst gehören namhafte Unternehmen wie BASF, Bosch, Daimler, DB Bahn, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post DHL, Deutsche Telekom, E.ON, Ernst & Young, KPMG, MLP, Porsche, PwC und andere zu den Partnern und nationalen Unterstützern von AIESEC. AIESEC bietet Workshops für die Mitglieder, mit denen man Stück für Stück über sich hinaus wachsen und stolz auf seinen Erfolg sein kann. Von zu organisierenden Projekten zwischen Uni und verschiedensten Unternehmen, zum Realisieren von Praktikantenstellen, Vermittlung von Praktikanten ins Ausland, bis zu Marketing, Finanzierung und das Organisieren von Workshops – AIESEC bietet genügend Möglichkeiten, sein Können in den verschiedensten Bereichen unter Beweis zu stellen oder zu verbessern. Julia Redeker http://

www.aiesec.de/magdeburg


OVGU international/Vermischtes

Foto: privat

So viele Teilnehmer wie noch nie zuvor

hatten sich für den diesjährigen Internationalen Hochschulferienkurs an der OVGU angemeldet. 44 junge Männer und Frauen aus allen Teilen der Welt lernten im August 2012 am Sprachenzentrum der OVGU nicht nur die deutsche Sprache, sondern auch die Universität, die Landeshauptstadt Magdeburg, die Region und Landeskultur kennen. Studierende verschiedenster Fachrichtungen, u. a. Medizin, Elektrotechnik, Maschinenbau, Germanistik oder Wirtschaftswissenschaft, waren aus Japan, Kanada, Russland, Belarus (Weißrussland), der Ukraine, den USA, Polen, Spanien, Thailand, Kirgistan, Kolumbien, Ungarn, Libyen und Syrien angereist. Der 33. Sommerkurs begann nach Eröffnung und Einstufungstest mit einer Stadtrally. Neben täglichen Unterrichtsstunden und sprachpraktischen Übungen konnten die Teilnehmer ihre Lernfortschritte bei Exkursionen und Ausflügen testen. Sie besuchten das Völkerschlachtdenkmals in Leipzig und das MDR-Landesfunkhaus in Magdeburg. Eine Exkursion führte sie in das Pergamonmuseum Berlin und ein Ausflug in den Harz. Landeskundliche Vorträge und Gesprächsrunden ergänzten das Angebot. PM

Erste Sommerschule zu Robotik Seit vielen Jahren arbeiten die Technische Universität Donezk in der Ukraine und die OVGU zusammen. Im Mai dieses Jahres organisierten Mitarbeiter des Instituts für Elek­trische Energiesysteme und des Instituts für Automatisierungstechnik die erste Sommerschule zum Thema Robotik in Donezk. Dazu reisten, unterstützt von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, dem Studierendenrat sowie dem Fachschaftsrat der Fakultät, 15 Studenten der OVGU in die Ukraine, um dort gemeinsam mit Studenten der TU Donezk an der Sommerschule teilzunehmen. Sie besuchten Vorlesungen von Magdeburger und Donezker Dozenten. Zudem hatten sie Gelegenheit, die umfangreichen Labore der Deutsch-Technischen Fakultät in Donezk zu besichtigten. Nach den offiziellen Veranstaltungen nutzten die Studenten beider Seiten die Zeit, sich besser kennzulernen und sich über die Möglichkeiten zu informieren, an der jeweiligen Partneruniversität ein Austauschsemester zu Stephan Höme absolvieren.

Für die Eltern Beratung, für den Nachwuchs eine Spielkiste

Foto: privat

Im Campus Service Center (CSC) freuen sich Emily und Pia über das neue Spielzeug während sich ihre Eltern am Service-Point Studium oder beim Prüfungsamt beraten lassen. In den vergangenen Semestern hat sich das CSC zu einer festen Adresse sowohl für Beratungen als auch für Infoveranstaltungen entwickelt. Das Familienbüro der OVGU trug dem Wunsch vieler studentischer Eltern Rechnung und hat eine mobile Spielkiste – ausgestattet mit jeder Menge hochwertigem, langlebigem und insbesondere flexibel einsetzbarem Spielzeug – für das Campus Service Center zusammengestellt. Die Kiste bietet vielfältige Spiel- und Beschäftigungsmaterialien für Kinder vom Baby- bis zum Grundschulalter. Sie ist zudem mobil und auch verleihbar, so dass sie bei Bedarf auch bei Veranstaltungen in anderen Universitätsräumen genutzt werden kann. Wer die Kiste für Workshops, Lesungen, Blockveranstaltungen o. ä. ausleihen möchte, kann sich einfach an das Familienbüro wenden. PM/red.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

21


OVGU Vermischtes

Aus jungen Patienten werden Künstler 15 krebskranke Kinder und Jugendliche waren im Mai 2012 für einen Tag Texter, Songwriter und Musikproduzenten. Unter Anleitung des deutschlandweit agierenden Projektes „lifenotes“ erlebten sie die komplette Entstehung eines Songs, von der Idee bis zur fertigen CD. Stolz konnten die Kinder und Jugendlichen nach einem langen Workshoptag mit Künstlern und Musikern ihre eigene CD mit dem gemeinsam geschaffenen Werk präsentieren. Sie alle waren Patienten an der Universitätskinderklinik und akut an Krebs erkrankt oder zur Nachsorge in der Klinik. Ziel des Projekts Kultur hilft Heilen, ins Leben gerufen von Medizinern und Künstlern, war es, den krebskranken Kindern und Jugendlichen durch die Beschäftigung mit der Musik eine Möglichkeit zu schaffen, sich gemeinsam mit ihrer Krankheit und deren Auswirkungen auseinanderzusetzen und so ihre Heilung und Therapie aktiv zu begleiten. „Wir möchten mit diesem außergewöhnlichen Projekt den Kindern in ihrer besonderen Lebenssituation Motivation und Kraft geben. Kraft, die sie dringend brauchen, um aus der Isolation herauszukommen, die eine langwierige Tumorbehandlung und Krankenhausaufenthalte mit sich bringen“, erläutert PD Dr. Peter Vorwerk, Kinderonkologe und Initiator des Projektes. „Die jungen Patienten reagieren unterschiedlich, je nach Alter oder Charakter, aber viele fallen in ein Loch, verschanzen sich hinter Fernseher oder Computer, isolieren sich von Freunden und Schulkameraden. Die Musik soll ihnen helfen, ins Leben zurückzufinden.“

Foto: Elke Lindner

22

Wie ein Song entsteht und auf CD gelangt, erlebten krebskranke Kinder und Jugendliche im Projekt „Kultur hilft Heilen“ an der Universitätskinderklinik.

Das Projekt „Kultur hilft Heilen“ ist eine Ini­ tiative der Kinderonkologie der Magdeburger Universitätskinderklinik, die mit 30 000 Euro durch die Cora-Lobscheid-Stiftung des Deutschen Stiftungszentrums gefördert wird.

Unterstützt Die Mitarbeiter der Universitätsbibliothek standen während des Workshops für die Versorgung der Patienten und ihrer Angehörigen zur Verfügung. Bei einer Spendensammlung hatten sie dafür 210 Euro eingenommen. Der Magdeburger Förderkreis krebskranker Kinder e. V. stellte das Elternhaus für krebskranke Kinder zur Verfügung. In Deutschland erkranken jährlich ca. 2 000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Mit dieser Diagnose geraten die jungen Patienten und ihre Familien in eine schwere Lebenskrise. Die ganze Familie wird plötzlich mit der Bedrohung durch den möglichen Tod des Kindes und einer schwer zu ertragenden Unsicherheit in Bezug auf den Verlauf und den Erfolg der Behandlung

konfrontiert. Dies führt zu Einschränkungen in der Lebensfreude und zu Stimmungslabilität, Depression und Aggression sind die Folge. Auch für die Familien bringt die Erkrankung des Kindes erhebliche Veränderungen mit sich. Der Alltag wird von immer wiederkehrenden Klinikaufenthalten und Arztvorstellungen bestimmt. Durch die Schwächung des Immunsystems der betroffenen Kinder kann auch nach Phasen der intensiven Therapie ein Schul- oder Kindergartenbesuch nur begrenzt stattfinden und Kontakt zu Freunden und Gleichaltrigen gibt es nur selten. So kann bis ins Erwachsenenalter ein Gefühl von Andersartigkeit und Ausgrenzung anhalten. Andererseits erfahren viele Patienten und Familien mit der Bewältigung dieser außergewöhnlichen Situation einen deutlichen Reifungsprozess und eine Stärkung. Damit die Patienten nicht nur medizinisch geheilt werden, sondern später auch wieder glücklich und selbstbewusst im Leben stehen können, sollte schon während der initialen Therapie und der anschließenden Nachsorge Wert auf entsprechende Präventionsangebote gelegt werden. Katharina Vorwerk

Lehre reagiert auf Anforderungen der Industrie 100 Hochschuldozenten für CAD-Ausbildung waren Mitte September 2012 der Einladung des Lehrstuhls für Maschinenbauinformatik am Institut für Maschinenkonstruktion zum SiemensPLM-Software-Hochschultag an die OVGU gefolgt. Das sei ein Rekord, schätzte Organisator Dr. Michael Schabacker ein. An den acht Veranstaltungen zuvor hatten wesentlich weniger Interessenten teilgenommen. Alle Workshopteilnehmer beschäftigen sich mit der Ausbildung von Studierenden an 3DCAD-Systemen und nutzen dazu die ProductLifecycle-Management(PLM)-Software von Siemens. Der Hochschultag sollte zum einen

über aktuelle Softwareanwendung in Lehre und Forschung informieren und zum anderen Gelegenheit bieten, sich auszutauschen über Übungen für Fortgeschrittene, über Klausurauswertung oder juristische Fragen. Diskutiert wurde zudem die Frage nach der Ausbildung in synchronen Technologien und wie darauf zu reagieren ist, wenn beispielsweise große Automobilhersteller die Softwaresysteme umstellen. Vorträge informierten über die System- und Modellierungsphilosophie der PLM-Software, die Studierende später in ihrem Beruf einsetzen, Prozessketten und Arbeitsprozesse zu

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

opti­mieren. Wie Studierende bereits frühzeitig mit dem Produktdaten-Management vertraut gemacht werden können, nicht nur in Vorlesungen, sondern verstärkt auch in Seminaren, betrachtete ein weiterer Vortrag. Für die Ausbildung von Masterstudierenden wurden Übungen für Fortgeschrittene in der digitalen Fabrik vorgestellt. Nach den Vorträgen bestand für die Workshopteilnehmer Gelegenheit, am Rechner das frisch erworbene Wissen über die neueste Product-Lifecycle-Management-Software oder das aktuellste Produktdaten-Managementsystem auszuprobieren. Ines Perl


OVGU kulturell

23

Kaiserliche Pracht aus 1 000 Jahren Zwei Historiker der OVGU begleiteten die Ausstellung Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter. Kaiserlicher Glanz hielt Einzug ins Kulturhistorische Museum Magdeburg. In der Ausstellung Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter trafen die mächtigen Kaiser des Römischen Imperiums auf die großen Herrscher des europäischen Mittelalters. Etwa 350 Ausstellungsobjekte, die aus Museen und Institutionen der ganzen Welt zusammengetragen wurden, vermittelten eine einzigartige Perspektive auf die Entwicklung

des europäischen Kaisertums von den römischen Anfängen unter Augustus bis zu Otto I., dessen diesjährige Jubiläen – 1 100 Jahre seit seiner Geburt, 1 050 seit seiner Kaiserkrönung – den Anlass für die Schau bildeten. Die beiden fachlich zuständigen Professoren des Instituts für Geschichte an der Fakultät für Humanwissenschaften, Prof. Dr. Martin ­Dreher (Geschichte des Altertums) und Prof. Dr. Stephan Freund (Geschichte des Mittelalters), haben aktiv an dieser Ausstellung mitgewirkt, deren Bedeutung weit über Magdeburg und Sachsen-Anhalt hinausreicht. Beide Professoren sind Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Ausstellung und haben dort gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern und dem Team des Museums an der Gesamtkonzeption der Ausstellung mitgearbeitet und Ratschläge zu einzelnen Objekten und deren Präsentation erteilt.

Von Augustus bis Otto

Der in Augsburg gefundene lebensgroße Bronzekopf eines Pferdes war in der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts vermutlich Teil eines Triumphgespanns, das Ehrenbögen oder Foren schmückte. Foto: Römisches Museum Augsburg

Fünf thematische Abschnitte zeigen, wie die kaiserliche Herrschaft von Augustus errichtet wurde, dann unter Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert eine christliche Prägung erfuhr und nach dem Fall des Weströmischen Reichs im Jahr 476 zunächst auf Byzanz beschränkt blieb. Erst über 300 Jahre später, im Jahr 800, wurde mit der Kaiserkrönung Karls des Großen durch den Papst in Rom das weströmische Kaisertum erneuert und schließlich 962 mit der Krönung Kaiser Ottos des Großen nördlich der Alpen verankert. Die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum führte erstmals eine Vielzahl überaus hochkarätiger Leihgaben aus 1 000 Jahren europäischer Kaisergeschichte zusammen. Eines der Glanzstücke der Ausstellung, die erst 2005

gefundenen Insignien des Kaisers Maxentius, hat Prof. Dreher als Exponat vorgeschlagen und gemeinsam mit der Magdeburger Museumsleitung hat er in Rom erfolgreiche Verhandlungen geführt, um dieses und weitere Stücke nach Magdeburg zu holen. Prof. Freund erarbeitete und präsentierte zusammen mit einer studentischen Arbeitsgruppe eine Ausstellung über die Geburt und das weitere Wirken Ottos in Wallhausen, einem der acht sachsenanhaltischen Korrespondenzorte der Ausstellung (uni:report berichtete in der Mai-Ausgabe). Im wissenschaftlichen Begleitband zur Ausstellung mit dem Titel Kaisertum im ersten Jahrtausend, herausgegeben von Hartmut Leppin, Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, hat Prof. Dreher den Beitrag Grundzüge des römischen Kaisertums und Prof. Freund den über Traditionslinien des Kaisertums von der Das Elfenbeinrelief zeigt Antike zum Mittelalter den Erzengel Michael in verfasst. Letzterer zeich- spätantiker Feldherrentracht net darüber hinaus auch und entstand um 800 an der im Ausstellungskatalog Hofschule Karls des Großen. für einen Beitrag verant- Foto: Gunter Binsack, Grassi-Museum wortlich. Red. für Angewandte Kunst Leipzig

„Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier!“ Zum 30. Universitätskonzert kam im Dom zu Magdeburg Ende September 2012 Joseph Haydns Schöpfung zur Aufführung. Der Magdeburger Universitätschor begeisterte gemeinsam mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester und den Solisten Friederike Holzhausen (Sopran), Ingeborg Nielebock (Alt), Uwe Stickert (Tenor) und Gotthold Schwarz (Bass) ein großes Publikum. Dirigent Tobias Eger hatte das Werk mit dem Chor einstudiert. In einer Welt des Wandels ist das Thema „Schöpfung“ sehr präsent. Die Begeisterung

über das aus dem Chaos plötzlich heraus strahlende Licht, die Darstellung der Vielfalt unseres Planeten und des Lebens darauf bis zur bedingungslosen Harmonie unter den Menschen konnte vom Komponisten nicht wirkungsvoller in Szene gesetzt werden und wurde von Chor, Orchester und Solisten eindrucksvoll vermittelt. Der kurze Hinweis auf den „Sündenfall“ oder auch auf die Probleme unserer Zeit in Uriels letztem Rezitativ: O glücklich Paar, und glücklich immerfort, wenn falscher Wahn euch nicht verführt noch mehr zu wünschen, als ihr habt, und mehr zu

wissen, als ihr sollt! wird vom Jubel und Dank des Schlusschores auch in dieser Aufführung großartig verdeckt. Chöre leben von der Tradition ihrer Ensembles und von der Begeisterung ihrer Sänger genauso wie von der Auswahl der Werke, deren Aufführung und der Aufführungs­orte. Neben Mitarbeitern der OVGU singen im Magdeburger Universitätschor, der 1993 vom damaligen Dekan der Medizinischen Fakultät und ehemaligen Domchorsänger Professor Wolfram Neumann gemeinsam mit dem ehemaligen Domkantor KMD Günter Hoff 

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012


OVGU kulturell

Foto: Friedrich Wolter

gegründet wurde, musikinteressierte Magdeburger aller Alterstufen und „Ehemalige“ des Domchores, die sich sehr gern durch viele Studierende der Universität verstärken und unterstützen lassen. Zu Proben trifft sich der Chor mittwochs von 19 bis 21 Uhr im Gemeindehaus von St. Petri, der Katholischen Universitätskirche in Magdeburg, Neustädter Straße

4. Angelehnt an die Aufführungspraxis mit drei bis vier Konzerten im Jahr in Magdeburg in der Johanniskirche und auch im Dom und der musikalischen Gestaltung von Messen in St. Petri und akademischen Gottesdiensten in der Walloner Kirche umfasst das Repertoire des Universitätschores geistliche Chorwerke von Johann Sebastian Bach (Passionen

und Weihnachtsoratorium) bis zur Klassik und Moderne, Messen und Motetten jeder Epoche, weltliche Chormusik und A-capellaWerke von Madrigalen bis zu Volksliedern für eigenständige Konzerte, die den Chor bisher zu Konzerten nach Frankreich, Österreich, Italien, Ungarn und Israel führten. Christof Huth

Von Briest nach New York Briest, New York – das Künstlerdorf und die Metropole. Zwei Orte treffen sich als die rahmende Benennung einer Ausstellung im Forum Gestaltung in der Brandenburger Straße 10. Die Schau versucht, eine vierzig Jahre andauernde fotografische Aneignung von Leben, Umgebung, Momenten durch Ulrich Arendt zu beschreiben. Spannend, allemal vergnüglich, retrospektiv zudem, ist sie noch bis zum 21. Dezember 2012 zu sehen. Momentaufnahmen von Gemeinschaft, Kunst und deren Machern, von sich ausprobieren und

experimentieren, von Kreativität im Künstlerdorf Briest. Ulrich Arendts Bilder aus New York haben etwas Besonderes – sie entstanden wenige Tage vor dem 11. September. Festgehalten das Großstadtleben von Big Apple – unbeschwert, pulsierend, leidenschaftlich, alltäglich. Manhattan noch unversehrt, fotografiert mit den Twin Towers. Ulrich Arendt ist Fotograf aus Leidenschaft. Mit dem Kauf der ersten „Praktica“ und von drei Fotobüchern begann seine Laufbahn – ein Autodidakt. Anfangs bestimmte die SchwarzWeiß-Fotografie sein Werk, später nutzte er farbige Positivverfahren und Diaaufnahmen, dann stieg er um auf Digitalfotografie, bannte seine Eindrücke nicht mehr auf Zelluloid, sondern auf einen kleinen Chip. Nach Studium und Tätigkeit als Ingenieur im SKET konnte er seine Leidenschaft erst 1989 in seine berufliche Tätigkeit einbringen. Er übernahm die Stelle als verantwortlicher Mitarbeiter für Regie-Kamera am Audiovisuellen Medienzentrum, dessen geschäftsführender Leiter er seit 2006 ist. Seine Fotografien wurden mehrfach ausgezeichnet und in verschiedenen Spezialzeitschriften veröffentlicht. Ines Perl

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Fotos: Ulrich Arendt

24


OVGU persönlich

Ehrendoktorwürde für Verfahrenstechniker

Interdisziplinarität mit Dr. h. c. gewürdigt

Prof. Dr. Andreas Seidel-Morgenstern vom Institut für Verfahrenstechnik ist in Odense (Dänemark) mit der Ehrendoktorwürde der dänischen „Syddansk Universitet“ ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurden damit seine erfolgreichen ingenieurwissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Reaktions- und Trenntechnik, insbesondere die Entwicklung neuartiger Prozesse zur ressourcenschonenden und energieeffizienten Herstellung von hochreinen pharmazeutischen Wirkstoffen. Prof. Seidel-Morgenstern ist seit 1995 Inhaber des Lehrstuhls für Chemische Verfahrenstechnik an der OVGU und seit 2002 Direktor am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg. Einem Ingenieurstudium der Verfahrenstechnik an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg folgten Forschungsarbeiten am Zentralinstitut für physikalische Chemie der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin, wo er 1987 promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Tennessee in Knoxville (USA) habilitierte er sich 1994 an der Technischen Universität Berlin. 2002 erhielt der Verfahrenstechniker den Otto-von-GuerickeForschungspreis der OVGU. 2008 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Lappeenranta in Finnland verliehen. Seit 2010 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. I.P./PM

Prof. Prof. E.h. Dr. Georg Bretthauer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik die Ehrendoktorwürde verliehen worden. Zur Begründung wird verwiesen auf die lange und intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit der Fakultät mit dem renommierten Informatiker und Automatisierungstechniker, der zu einem Bindeglied der Wissenschaftler der Automatisierungstechnik in den alten und neuen Bundesländern geworden sei. Er habe der Gemeinschaft der deutschsprachigen Regelungs- und Automatisierungstechniker wesentliche Impulse verliehen. Die von ihm praktizierte enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern, Natur- und Ingenieurwissenschaftlern sei charakteristisch für sein wissenschaftliches Wirken. Langjährige Forschungsgebiete von Prof. Bretthauer wie Mechatronik und Biomechanik, Lernfähige Systeme, Modellbildung, Simulation und Optimierung sowie Methoden, Verfahren und Werkzeuge, die technische Systeme zu komplexen Wahrnehmungen befähigen, sind bei ihm mit einem sehr erfolgreichen interdisziplinären Ansatz verknüpft. In den vergangenen Jahren haben besonders seine wissenschaftlichen Arbeiten an der Schnittstelle von Informatik, Automatisierung und Medizintechnik sehr große Aufmerksamkeit in der Fachwelt gefunden. PM/I.P.

Sein Blick war in die Zukunft der Universität gerichtet Prof. Dr. Jürgen Dassow, Gründungsrektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, wurde mit einem Festkolloquium feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Der Mathematiker und Informatiker war von 1993 bis 1996 der erste Rektor der neugegründeten Universität Magdeburg. Sie war aus der Fusion der Technischen Universität Magdeburg, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie hervorgegangen. In seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache würdigte Altrektor, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, die großen Verdienste Professor Dassows im Prozess der Zusammenlegung der drei Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen zur Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 1993: „Durch seine unaufgeregte Art, frei von jeglichen Attitüden und sein enormes Verhandlungsgeschick im Prozess der Fusion der Einrichtungen legte Jürgen Dassow den Grundstein zum heutigen Erfolg der Universität Magdeburg. Sein Blick war immer in die Zukunft der Universität gerichtet, er war auch als Rektor

ein Mannschaftsspieler, der im Sinne der universitären Gemeinschaft den eigenen Ehrgeiz zurückstellte.“ Jürgen Dassow kam 1987 als Professor für Algebra an die damalige Technische Universität „Otto von Guericke“ nach Magdeburg und wurde 1992 auf den Lehrstuhl für Theoretische Informatik, insbesondere Automaten und Formale Sprachen, berufen. In Rostock hatte er Mathematik an der Universität studiert.

Brachte Neuerungen ein Es folgten 1972 die Promotion und 1978 die Habilitation. 1993 ist Prof. Jürgen Dassow dann zum ersten Rektor der neugegründeten Universität in Magdeburg gewählt worden. 1998 folgte die Amtsübernahme als Dekan der Fakultät für Informatik, ein Amt, das er bis 2004 innehatte. Professor Dassow machte als Dekan der Fakultät für Informatik Vieles zum ersten Mal, brach-

Die neuen Dekanate Fakultät für Maschinenbau Dekan: Prof. Dr. Karl-Heinrich Grote Prodekan: Prof. Dr. Michael Scheffler Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik Dekan: Prof. Dr. Helmut Weiß Prodekan: Prof. Dr. Dominique Thévenin Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik Dekan: Prof. Dr. Andreas Lindemann Prodekan: Prof. Dr. Georg Rose Fakultät für Informatik Dekan: Prof. Dr. Gunter Saake Prodekan: Prof. Dr. Andreas Nürnberger Studiendekan: Prof. Dr. Bernhard Preim Fakultät für Mathematik Dekan: Prof. Dr. Alexander Pott Prodekan/Studiendekan: Prof. Dr. Rainer Schwabe Fakultät für Naturwissenschaften Dekanin: Prof. Dr. Anna Katharina Braun Prodekan: Prof. Dr. Stefan Pollmann Studiendekan: Prof. Dr. Jan Wiersig Medizinische Fakultät Dekan: Prof. Dr. Hermann-Josef Rothkötter Prodekan für Forschung: Prof. Dr. Burkhardt Schraven Prodekan für Struktur: Prof. Dr. Peter Mertens Studiendekan: Prof. Dr. Christoph Lohmann Fakultät für Humanwissenschaften Dekanin: Prof. Dr. Barbara Dippelhofer-Stiem Prodekan: Prof. Dr. Jürgen Edelmann-Nusser Studiendekanin: Prof. Dr. Renate Belentschikow Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Dekan: Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué Prodekanin: Prof. Dr. Barbara Schöndube-Pirchegger Studiendekan: Prof. Dr. Thomas Spengler Forschungsdekan: Prof. Dr. Karl Inderfurth

te Neuerungen ein, die heute selbstverständlich seien, würdigte Prof. Dr. Graham Horton, bis Ende September 2012 Dekan der Informatikfakultät, die Leistungen Jürgen Dassows beim Aufbau und bei der Entwicklung der Fakultät auf dem Weg zu einer der erfolgreichsten Informatikfakultäten Deutschlands. Unter seiner Leitung erfolgte die Gründung des bundesweit ersten SAP-Hochschulkompetenzzentrums UCC, die Einführung völlig neuer Studiengänge wie der Ingenieurinformatik, der Umzug der Fakultät in ein eigenes Gebäude oder die Einrichtung der ersten Juniorprofessuren an der Fakultät. Zum Ende seiner Amtszeit ist die Fakultät für Informatik Magdeburg eine der bestausgerüsteten Informatikfakultäten Deutschlands, so war es u. a. in einem Zeitungsbericht der Süddeutschen Zeitung zu lesen. Katharina Vorwerk

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

25


OVGU persönlich/Termine

Dr. Matthias Puhle, Honorarprofessor für Stadtgeschichte und Geschichtskultur am Institut für Geschichte der OVGU und langjähriger leitender Direktor des Kulturhistorischen Museums Magdeburg, wechselte ins Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Dr. Matthias Puhle kam 1991 nach Magdeburg. Seitdem hat er sich unermüdlich der Erforschung und Popularisierung

Kommen & Gehen

Valeriia Pishchanska und der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan.

ressiert und offen anderen Kulturen und Menschen gegenüber. Zudem ist sie aktiv in die Arbeit der Lehrstühle Arbeitsmarktökonomie und Finanzwirtschaft eingebunden und nahm an zahlreichen Fach- und Studentenkonferenzen teil. I.P.

der mittelalterlichen Geschichte seiner Wahlheimat und insbesondere der Bedeutung der Ottonen bis in die europäische Gegenwart gewidmet. I.P.

Foto: Karin Lange

Valeriia Pishchanska wurde der DAAD-Preis 2012 für besondere akademische Leistungen und herausragendes soziales Engagement verliehen. Nach ihrem erfolgreichen wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der renommierten Mohyla Akademie Kiew, Ukraine, und einer erfolgreichen Bewerbung für ein OSI-Stipendium des Deutschen Akademsichen Austauschdienstes (DAAD) begann sie ihr Studium im Oktober 2010 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft im englischsprachigen Masterstudiengang International Economics and Finance, das sie inzwischen abgeschlossen hat. Neben ihrem erfolgreichen Studium engagierte sie sich im sozialen und kulturellen Umfeld ihres Studiums im DAAD-Freundeskreis und äußerst aktiv bei der Organisation verschiedener DAADVeranstaltungen in Magdeburg. Professoren und Kommilitonen bezeichnen sie als hart arbeitend, zielstrebig, aufgeschlossen, kontaktfreudig, inte­

Foto: Viktoria Kühne

26

Philosophie auf der Bühne Wann: 23. Januar 2013, 20 Uhr Was: Soundcheckphilosophiemaschine – Philosophie-Performance mit Loopstation und Gedankenübertragung | Rainer Totzke/Kurt Mondaugen (Magdeburg/Leipzig) In einer doppelten Identität als Philosoph und als Literat sowie Sprech-Performer realisieren Rainer Totzke und Kurt Mondaugen in dem Projekt Soundcheckphilosophiemaschine Sprech­ erprobungen an und mit eigenen und fremden philosophischen Texten. Sprecherwartungen an Philosophie werden thematisiert und gebrochen, die Loopstation als Erkenntnisinstrument in die philosophische Praxis eingeführt. Ein Grenzgang

Impressum

zwischen Philosophie und Kunst! Anschließend Diskussion mit den Organisatoren des Hallenser Philosophie-Performance-Festivals [ soundcheck philosophie ] – Eva Maria Gauß (Halle), Prof. Dr. Matthias Kaufmann (Seminar für Philosophie, Universität Halle) – zu den Fragen: Was soll/ kann Philosophie auf der Bühne? Ist Philosophie eine Kunst? Und wo bleibt dann die Wahrheit? Eintritt: 5/3 Euro Wo: Magdeburg, Forum Gestaltung Brandenburger Straße 10 Wer: Expedition Philosophie, Institut für Philosophie an der OVGU, forum gestaltung Web: www.soundcheck-philosophie.de

Professur Prof. Dr. Benjamin Klopsch Algebra | Institut für Algebra und Geometrie Prof. Dr. Hermann Rotten gruber Energieumwandlungssysteme für mobile Anwendungen | Institut für Mobile Systeme Prof. Dr. Marko Sarstedt Betriebswirtschaftslehre, insbes. Marketing | Fakultät für Wirtschaftswissenschaft Junior-Professur Jun.-Prof. Dr. Sören Hirsch Aufbau- und Verbindungstechnik | Institut für Mikro- und Sensorsysteme Neu an der OVGU Dr. Tanja Endraß Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Institut für Psychologie II Verlassen die OVGU Prof. Dr. Barbara Deml Arbeitswissenschaft und Arbeitsgestaltung | Institut für Arbeitswissenschaft, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb Ruhestand/Rente Prof. Dr. Jürgen Dassow Theoretische Informatik, mit dem Schwerpunkt formale Sprachen und Automatentheorie | Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung Prof. Dr. Gudrun Goes Slavische Literaturwissenschaft | Institut für fremdsprachliche Philologien Dipl.-Ing. Hans-Georg Köllner Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Institut für Mechanik Prof. Dr. Heinz Kös er Umwelttechnik | Institut für Apparate- und Umwelttechnik Dr. Wolfgang Mayrhofer Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Institut für Erziehungswissenschaften Dr. Ulrike Na g el Dozentin/Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Institut für Soziologie Dr. Roswitha Willenius Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Institut für Geschichte

(nach § 5 TMG)

Herausgeber Der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | Redaktionsteam Ines Perl (verantwortlich), Katharina Vorwerk | Designkonzept ö_konzept Halle Layout & Satz Ines Perl | Redaktion Postfach 4120; 39016 Magdeburg; Telefon: 0391 67-12276; Fax: 0391 67-11153; ­E-Mail: ines.perl@ovgu.de | Titelbild Ulrich Arendt | Fotos Umschlag Ulrich Arendt, Robert Meinel, Ines Perl | Druck Harzdruckerei GmbH Wernigerode, Max-Planck-Straße 12/14, 38855 Wernigerode | ISSN 0944-8586 | Umsatzsteu­

eridentifikationsnummer DE 139238413 | Erscheinen drei Ausgaben im Semester | Auflage 4 500 Das Campus-Magazin uni:report wird als pdf-Datei unter der Adresse www.ovgu.de/unireport.html online veröffentlicht. Dienstanbieter ist die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, vertreten durch den Rektor. Für den Inhalt der Beiträge sind die Unterzeichner voll verantwortlich. In den Veröffentlichungen vertretene Auffassungen müssen nicht mit denen des Herausgebers übereinstimmen.

uni:rep ort Campus-Magazin der Otto-von-Guericke-Universität Mag deburg 5 | 2012

Nachdruck nur nach Rücksprache mit der Redaktion. Die Redaktion behält sich vor, Zusendungen aus redaktionellen Gründen zu bearbeiten. In dieser Publikation wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit teilweise nur die männliche Form/Ansprache verwendet. Dies soll ausdrücklich nicht als Diskriminierung von Frauen verstanden werden. Die Redaktion dankt allen Autoren für die Bereitstellung der veröffentlichten Texte und Fotos.


OVGU Impressionen

Im Masters-Achter hatten beim St채dteduell im Rudern Magdeburg gegen Halle die OVGU-Ruder-Senioren die Nase vorn. Welch seltsame Besucher auf dem Campus.



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.