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WALDWOGE HINTERSTEHT WALDWOGE
from iJA 25 Mai 2023
Bereits in früheren Ausgaben unseres iJA-Magazins haben wir über heimische Künstler berichtet und wollen das auch künftig so halten.
Diesmal steht der Maler Hajo Blach im Mittelpunkt unserer Berichterstattung, noch dazu, weil er kürzlich seinen 80. Geburtstag feiern konnte.
Wir Waldler kennen alle den Blick von Waldhäuser hinüber zum Rachel. Eine grandiose Waldkulisse eröffnet sich dem Auge des Betrachters. Einzelne Bäume, aus der Nähe betrachtet, immer im Grün-Ton, verschmelzen am Grenzkamm des Waldgebirges in ihrer gewaltigen Masse zu einer blauen Wand. Diesen Eindruck hat in unnachahmlicher Weise der Maler Hajo Blach in seinen Bildern eingefangen, die in seinem Atelier in Waldhäuser entstanden sind. „Blau ist die Farbe des Himmels, der Ferne, der Sehnsüchte, der Unendlichkeit. Wie wir den hohen Himmel, die fernen Berge blau sehen, so scheint eine blaue Fläche auch vor uns zurückzuweichen“, so drückt sich Johann Wolfgang von Goethe in seiner 1810 erschienenen Farbenlehre aus. Und wenn der Schriftsteller Georg Britting sagt, dass den Bayerischen Wald noch keiner gemalt hat, wie er ist, so hat Hajo Blach ihn widerlegt. Gerade seine künstlerische Anfangszeit ist geprägt von puristischen Bildern mit sanften Waldhügeln, die aber ineinanderfließen und die gewaltigen Dimensionen des Bayerwaldes sich dadurch dem Betrachter eröffnen.
Hajo Blach, ein gebürtiger Spiegelauer, hat am Gymnasium Deggendorf das Abitur abgelegt und anschließend Wirtschafts- und Sozialpädagogik in München studiert. Bereits damals fühlte er sich zur Malerei hingezogen und bildete sich an der Kunstakademie fort. Nachdem seine Mutter in Grafenau ein Bekleidungsgeschäft führte, wurde Hajo Blach ein Grafenauer, der sich als junger Mann beim TSV Grafenau als Mittelstürmer aufgrund seiner athletischen Figur bei seinen Gegenspielern Respekt verschaffte und später als Unternehmer zusammen mit seiner Frau Evi erfolgreich das Modegeschäft in der Kröllstraße betrieb. Doch sein Atelier in Wald - häuser ließ ihn nicht los. Studienreisen und Ausstellungen in mehreren Ländern Europas ließen ihn zu einem namhaften Künstler heranreifen, der mit Öl und Pastellkreide das ausdrückte, was der Passauer Lyriker Robert Schützbach über ihn schreibt: „Der Maler des Bayerischen Waldes muss in Mundart malen. In Mundart, die keine Grenzen kennt! Der Wald auf dem Bild muss in aller Welt Augen der Bayerische Wald sein. Mensch und Natur mit ostbayerischem Akzent!“ Dass Hajo Blach sich in seinem Spätwerk auch abstrakt auszudrücken vermag, zeigen nachstehende Bilder.


Eine Ausstellung mit Fotos von Grafenau aus früheren Zeiten ist noch bis zum 14. Mai im Rahmen der Kulturveranstaltungsreihe „Grafenauer Frühling“ im Kulturpavillon im BÄREAL zu sehen.
