Wüstenrot Magazin

Page 69

67 Wüstenrot

Auf Gut Aiderbichl bekommen Tiere ein artgerechtes, freies Zuhause ohne Zwinger und Käfig.

A

ls Michael Aufhauser im Jahr 2000 gemeinsam mit dem Architekten Michael Ferch mit dem Bau von Gut Aiderbichl begann, hatte er eine Vision. Er wollte eine Ruheoase für vernachlässigte und von der Gesellschaft vergessene Tiere schaffen um ihnen ein würdiges Leben bieten zu können. Fünf Jahre später konnte das Gut vergrößert und dank unzähliger Spender, Paten und Tierfreunde erhalten werden. Wir haben den Wahlösterreicher mit bayerischen Wurzeln zum Gespräch getroffen und uns mit ihm über sein Tierparadies unterhalten: Wüstenrot: Herr Aufhauser, Sie sind der Gründer der berühmten TierbetreuungsStiftung Gut Aiderbichl. Wie ist es denn zu diesem Tierschutz-Vorzeigeprojekt gekommen? Aufhauser: Ich habe vor 12 Jahren eigentlich einen Hof für meine Pferde gesucht und bin auf Aiderbichl in Henndorf im Salzburger Land gestoßen. Das Gut war so groß und schön, dass ich mir dachte, es wäre egoistisch und schade, daraus gar nichts mehr zu machen. So habe ich im Jahr 2000 eine Begeg-

nungsstätte zwischen Mensch und Tier ins Leben gerufen. In­zwischen sind daraus 23 Höfe mit 4.000 Tieren – darunter 2.000 vor Misshandlung und Tod geretteten –, 240 Pflegern, 38.000 Paten, Förderern und Mitgliedern und ca. 200.000 Besuchern im Jahr geworden. Welcher Grundgedanke steht hinter der Idee Aiderbichl? Humanität darf beim Menschen nicht enden. Das Niveau des Tierschutzes gibt Auskunft über den kulturellen Zustand eines Landes, denn Tiere sind rechtlos und gehören zu den Schwächsten der Gesellschaft. Tierschutz ist auch Menschenschutz, weil gerade Menschen mit Handicap oft aus dem Umgang mit Tieren Freude und Trost gewinnen.

Wie finanziert sich Aiderbichl? Die drei größten Höfe finanzieren sich durch Eintrittsgelder, aus dem Verkaufserlös in unseren Shops, Merchandising und Ähnlichem. Insgesamt haben wir viele Gönner und Spender und fast 40.000 Mitglieder, die für zehn oder mehr Euro pro Monat „Aiderbichler“ werden. Und viele Menschen bedenken uns auch in ihren Testamenten, weil sie unsere Arbeit unterstützen wollen.

Vielen Dank für das freundliche Interview und alles Gute weiterhin!

Ist Gut Aiderbichl mehr als ein großes Tierheim? Aiderbichl ist kein Tierheim und kein TierAsyl, sondern ein Ort für Tiere. Sie bekommen ein artgerechtes, freies Zuhause ohne Zwinger und Käfige. Hier werden unsere tierischen Freunde gehegt und gepflegt. Sie haben Platz und sind ganz offensichtlich glücklich und zufrieden. Ich bilde die Pfleger selbst aus, das sind wirklich Profis mit Herz.

wüstenrotmagazin


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.