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Als Team ergänzen sich der erfahrene Einzelhändler und Designer Philipp Stolte und die studierte Modejournalistin und Kunsthistorikerin Laura Bohnenberger ideal.
Die Saat geht auf SProuT / MünChen. „Sowas gibt es in München für Frauen einfach nicht“, war ein Vorwurf, den sich Philipp Stolte vom harvest Store oft anhören musste. oft genug, um diese Chance nun endlich zu ergreifen. Mit einem neuen Konzept für Frauenmode startete er im Juni gemeinsam mit laura Bohnenberger den Sprout Store. Text: Isabel Faiss. Fotos: Frieder Schneider
Mit dem Harvest Store ist Philipp Stolte in München das fast Unmögliche gelungen: Trotz oder wahrscheinlich auch wegen der 1-b-Lage in der Zieblandstraße fernab der kommerziellen Einkaufsstraßen etablierte er auf seine für ihn so charakteristische stille, kluge Art ein Angebot für Männermode, das für Münchner Verhältnisse sehr progressiv ist. Mit Erfolg. Dank seiner stilbildenden Funktion hat es Harvest geschafft, selbst zur Marke zu werden und um sich herum eine treue Stammklientel zu versammeln. Der Sprössling
Mitte Juni eröffnete jetzt der zweite Store in München, Sprout. Der Name und die CI des Ladens machen die Nähe zu Harvest deutlich. Das Interieur enthält viele Art-deco-Elemente, ist rustikal, aber elegant, klas413 style in progress
sisch und ziemlich durchgestylt. Entsprechend seines Namens ranken sich organische, pflanzliche Formen blumenartig durch das gigantische, halbrunde Schaufenster des Sprösslings. „Inspiration war der Samen, der sich entfaltet, wächst und gedeiht. Es geht um etwas Natürliches, aber wir wollten nicht wie die nächste Ökokette aussehen, sondern einen Kontrast zum 1990er-Jahre-Boutiquen-Chic vorstellen“, erklärt Philipp Stolte. Er selbst agiert beim Sprout nur im Hintergrund, Frontfrau ist Laura Bohnenberger. Der Einkauf fand von Anfang an im Team statt, das sich durch Bohnenbergers Background als Modejournalistin und studierte Kunstgeschichtlerin und Stoltes Know-how über den Modeeinzelhandel sehr gut ergänzte. „Bei uns stehen klassische Basics im Vordergrund, die nur marginal
von Trends beeinflusst sind. Wir übertragen sozusagen den Stil, den man im Harvest findet auf das DOB-Segment. Dafür haben wir auch Frauenkollektionen einiger Marken wie APC, Acne oder Comme des Garçons aus dem Harvest übernommen. Der Stil ist sehr reduziert, androgyn und casual“, erklärt Bohnenberger. Bestes Beispiel für die Sprout-Attitude sei die Marke SNS Herning, die hochwertige Strickteile für Herren herstellt und aus der Fischereibekleidung kommt. Sie haben kürzlich ihre Kollektion um ein paar Strickteile für Frauen erweitert, von denen Stolte und Bohnenberger sofort begeistert waren. neue nachbarschaft
Mit der Lage auf der Theresienstraße machte das Team bewusst den Schritt in eine deutlich belebtere Straße, die zwar nicht