TU|frei.haus Nr. 28

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Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013)


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013)

Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis .................................................................... 2 Editorial .................................................................................. 4 Campus ................................................................................... 5 In Betrieb: Generalsaniertes Audimax und neuer "Praktikumshörsaal" .............................................. 5 Senatsvorsitz gewählt .......................................................................................................................... 7 Nicht im Ehrenbuch verzeichnet – Walter Greif .................................................................................. 7 Meine Chance zur Mitgestaltung ......................................................................................................... 8 Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz.................................................................................. 10 Gut geschützt auf Dienstreise ........................................................................................................... 11 "Stress lass nach - gesunder Umgang mit Belastungen" .................................................................. 12 Für Vereinbarkeit von Familie und Karriere ....................................................................................... 12 Erfolgreicher Semesterstart mit TISS ................................................................................................ 15 Neues Digitalisierungsservice der Bibliothek .................................................................................... 15 Sprechen Sie mit Ihrem PC ............................................................................................................... 16

Rundschau ............................................................................. 17 Was ist los im Grätzl? ........................................................................................................................ 17 "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" ............................................................................................. 19 Die Zahl, die aus der Kälte kam ........................................................................................................ 20 "Mahlzeit!" .......................................................................................................................................... 21 Au revoir "Bateau livre" – das "Schiff" wird "U-Boot" ......................................................................... 22 Gewinnspiel: Die Technik tanzt | TU-Ball 2014 ................................................................................. 23

Lehre ..................................................................................... 24 Im Osten nichts Neues? .................................................................................................................... 24 Herbstzeit ist Messezeit ..................................................................................................................... 27 Talente@Alpbach .............................................................................................................................. 27 Zweiter Tag der Lehre an der TU Wien ............................................................................................. 28 Richtlinie Kumulative Dissertation ..................................................................................................... 29 Das Gewinnermotiv der dritten TU-Semesteredition steht fest ......................................................... 29

Forschung ............................................................................. 30 Forschen für Wien ............................................................................................................................. 30 Team Austria gewinnt den Solar Decathlon ...................................................................................... 32 Endlich volle Bewegungsfreiheit in virtuellen Welten ........................................................................ 34 Atome im Käfig .................................................................................................................................. 35 Zukunftsmaterial Graphen wird Computerchip-kompatibel ............................................................... 35 Umverteilung zwischen Generationen und Geschlechtern ............................................................... 36

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Chip misst Düngebedarf des Bodens ................................................................................................ 36 Steuerbare Zufallslaser ..................................................................................................................... 37 Industrie 4.0 ....................................................................................................................................... 37 Wiener Wunderkammer 2014: Einladung zur Teilnahme ................................................................. 38 Neue Forschungsbroschüre .............................................................................................................. 39

Menschen .............................................................................. 40 Indien - auf den Spuren des Tigers ................................................................................................... 40 5 x 5 – Fünf Fragen an fünf TU-MitarbeiterInnen .............................................................................. 46 Mathematik statt Rechnen ................................................................................................................. 50 Ausgezeichnet ................................................................................................................................... 52 "HEURIGER" Semsterstart der TU Wien .......................................................................................... 54 Hyvää päivää! Tervetuola! ................................................................................................................. 55 Eiszeit im Sommer............................................................................................................................. 57 TU-Sommerwoche 2013 .................................................................................................................... 57 Getraut haben sich… ......................................................................................................................... 58 Personalia .......................................................................................................................................... 59

Politik.................................................................................... 61 TU Austria: Weit über den rot-weiß-roten Tellerrand ........................................................................ 61

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser! TU|frei.haus ist ein Instrument, das wir an der TU Wien zur Verbesserung der internen Kommunikation einsetzen. Es gelingt dem Redaktionsteam mithilfe der GastautorInnen aus den unterschiedlichsten TUBereichen immer besser, Informationen im Haus zu verbreiten. Die Zugriffszahlen bestärken uns darin. Unser Magazin von und für TU-MitarbeiterInnen ist als Ergänzung zum Flurfunk, der im Haus meist gut funktioniert und anderen Gesetzmäßigkeiten folgt als beispielsweise eine Zeitung, gedacht. Informieren Sie sich in dieser Ausgabe einmal mehr über Forschung, Lehre, Aktivitäten am Campus und Neuigkeiten in der Rundschau. Lernen Sie Menschen kennen und erfahren Sie auch etwas aus der Politik. Viel Vergnügen bei der Lektüre Ihres Onlinemagazins!

Bettina Neunteufl Chefredakteurin PS: Save the Date: Nächster Workshop Arbeitsplatz 2020 zum Thema "Kommunikation an der TU Wien", 5. November 2013 im Boecklsaal!

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Campus

In Betrieb: Generalsaniertes Audimax und neuer "Praktikumshörsaal" Zeitgerecht zum Beginn des Wintersemesters konnte das generalsanierte Audimax und der neue Praktikumshörsaal für den Lehrbetrieb freigegeben werden. Gerald Hodecek, Martin B. Atzwanger | TU Univercity 2015 Ursprünglich beheimatete der Vorbau vor dem Chemiehochhaus das Audimax – direkt darüber war die Bibliothek der Fakultät für Technische Chemie.

Technischen Chemie.

Im Zuge der laufenden Sanierung wurde im unteren Bereich des ehemals sehr steilen Vorlesungsraumes eine Decke eingezogen und somit das Audimax abgeflacht. Darunter entstand der neue "Praktikumshörsaal", in dem rund 240 Personen Platz finden. Als neuer Versuchshörsaal dient er vor allem der Fakultät der

Im sanierten und modernisierten Audimax finden nun 515 Personen Platz - davon wurden drei Plätze behindertengerecht gestaltet (Zugang über den Eingang Getreidemarkt / 2er Linie). Neben der baulichen Modernisierung wurde der Hörsaal mit einer Kühl- und Heizungsanlage ausgestattet, die auch an bzw. in das Energie-Plus-Hochhaus eingebunden ist. Weiters wurde die Medienanlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht sowie die Fluchtwege und sicherheitstechnischen Einrichtungen an den gesetzlichen Standards angepasst. Die Toilettenräume wurden ebenfalls modernisiert und sind ab jetzt wieder benutzbar.. Da die Sanierung des Hochhauses selbst noch bis zum Frühjahr 2014 dauern wird, erfolgt derzeit der Zugang zum Audimax über den Haupteingang (an der Ecke Getreidemarkt / 2er Linie), über einen provisorischen Zugang bei der Stiege in der Lehargasse und über das neu errichtete Stiegenhaus (Fluchtwegstiege) am LoschmidtPlatz.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) BA – Hochhaus Zügig schreiten auch die Arbeiten an der Fassade des Hochhauses voran. Neben den Fensterzeilen wird derzeit die Unterkonstruktion für die Photovoltaik Elemente aufgebaut. Nach der entsprechenden technischen Abnahme im Sommer werden letztere dann ab Jahresende montiert. Parallel dazu wird derzeit auch der Veranstaltungsraum im obersten Stockwerk errichtet und damit die Gleichenebene erreicht.

VSC 3+ Seit Sommerbeginn 2013 laufen die Rohbauarbeiten für die neuen Rechnerräume des VSC 3+ (Vienna Scientific Cluster in der dritten Ausbaustufe). In den vorhandenen Räumen im Objekt 214 im Arsenal wurde eine Zwischendecke abgebrochen und zwei neue Decken eingebaut. Dadurch wird eine Effizienzsteigerung bei der Raumausnutzung ermöglicht. Die neu geschaffenen Geschosse sind an den Bestand angebunden, sodass ein barrierefreier Zugang gewährleistet ist. Dies ist auch für die Anlieferung der großen Rechner von Vorteil. Nach den Rohbauarbeiten erfolgt nun die Installation der gebäudetechnischen Infrastruktur. Dies ist aufgrund der großen Rechnerleistung (800 kW) eine besondere Herausforderung. Bei der Auslegung der technischen Infrastruktur wird im Zusammenwirken mit den Rechnern auf einen niedrigen Energieverbrauch und damit einen ökonomischen und ökologischen Betrieb besonderes Augenmerk gelegt. Die eigentlichen Rechner werden zu Jahresbeginn 2014 geliefert, sodass nach einer entsprechenden "Get-ready-Phase" im Frühjahr 2014 mit dem Vollbetrieb begonnen werden kann.

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Senatsvorsitz gewählt

Am 24. Juni 2013 wurde das Vorsitzteam des Senates der TU Wien für die Funktionsperiode 1. Oktober 2013 bis 30. September 2016 gewählt. Monika Schneider | Büro des Senatsvorsitzenden Der Senat der TU Wien hat in der konstituierenden Sitzung am 24. Juni 2013 für die Funktionsperiode 1. Oktober 2013 bis 30. September 2016 mit Stimmenmehrheit seinen neuen Vorsitz gewählt: •

O. Univ. Prof. Dr. phil. Emmerich Bertagnolli zum Vorsitzenden

Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Simone Knaus zur 1. stellvertretenden Vorsitzenden

O. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Frank zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden

Norbert Holzinger zum 3. stellvertretenden Vorsitzenden

Das Vorsitzteam des Senates ist in der Funktionsperiode 1. Oktober 2013 bis 30. September 2016 unter der gemeinsamen E-Mail-Adresse senatsvorsitz@zv.tuwien.ac.at erreichbar. Bild Norbert Holzinger: © Matthias Heisler (Fotoreferat der HTU)

Nicht im Ehrenbuch verzeichnet – Walter Greif Der tragische Lebensweg von Walter Greif, Student und Absolvent des Faches Maschinenbau an der TH in Wien, ist typisch für viele linke AktivistInnen der 1930er und 40er Jahre. Obwohl er sein Studium mit großer Konsequenz und Erfolg vorangetrieben hatte, konnte er nie in seinem Fach tätig werden, hatte als Kommunist und rassisch Verfolgter nie die Option auf ein bürgerliches Leben mit Beruf und Familie. Paulus Ebner | Universitätsarchiv Walter Greif wurde am 30. Juni 1911 als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Trotz widriger finanzieller Lebensumstände absolvierte er das Realgymnasium im 8. Bezirk und begann 1930 das Studium des Maschinenbaus an der TH in Wien. Bis zur I. Staatsprüfung kam er rasch und erfolgreich voran: Im März 1933 legte er die I. Staatsprüfung mit sehr gutem Erfolg ab.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Ab 1934 war sein Studium, ja sein gesamtes Leben, von den politischen Kämpfen der Zeit geprägt: Der junge Sozialist, der im Verband sozialistischer Studenten aktiv gewesen war, wandte sich wie viele (vor allem junge) AktivistInnen von der Sozialdemokratie ab und trat in die ebenfalls illegale KPÖ ein. Gleichzeitig trat er aber bereits im März 1934 – ohne seine Gesinnung geändert zu haben – der Einheitspartei "Vaterländische Front" bei. Bei einer kommunistischen Kundgebung auf der Schmelz wurde er im Juli 1934 verhaftet und zu sechs Wochen Arrest verurteilt. An eine sofortige Wiederaufnahme des Studiums war nach der Entlassung aus dem Gefängnis nicht zu denken, da er für das gesamte Studienjahr 1934/35 von allen österreichischen Hochschulen relegiert worden war. Walter Greif setzte aber alles daran, um sein Studium abschließen zu können: Er stellte 1935 ohne Erfolg Gnadengesuche und nach der Wiederaufnahme 1935/36 vergeblich Anträge auf Studiengeldbefreiung. Trotzdem holte er binnen kurzer Zeit die ausstehenden Prüfungen nach und legte am 8. März 1937 die II. Staatsprüfung ab. Nur wenige Wochen später, im April 1937, ging Ingenieur Walter Greif nach Spanien, um in die Internationalen Brigaden einzutreten und auf Seite der republikanischen Regierungstruppen gegen die Militärputschisten unter General Franco zu kämpfen. Nachdem sich die Niederlage der Republik abzuzeichnen begann, wurde er Ende 1938 mit seiner Einheit nach Frankreich evakuiert. An eine Rückkehr in die inzwischen nationalsozialistische Heimat war nicht mehr zu denken. Nach der französischen Niederlage im 2. Weltkrieg schloss er sich 1940, getarnt als elsässischer Arbeiter, der Résistance an. Obwohl als Kommunist und Jude doppelt gefährdet, kehrte der Widerstandskämpfer 1942 als französischer Zivilarbeiter nach Wien zurück. Nach ca. einem Jahr Widerstandstätigkeit in Wien flog die Gruppe auf: Greif, der vor allem Ausweise gefälscht und den Kontakt zwischen KPÖ und KPF koordiniert hatte, seine Lebensgefährtin und weitere Mitstreiter wurden im August 1943 verhaftet und unter Anklage gestellt. Walter Greif wurde nach Auschwitz deportiert und dort, wie Augenzeugen nach dem Krieg berichteten, 1944 ermordet. Seine Lebensgefährtin wurde ebenfalls zum Tode verurteilt und 1945 in Wien hingerichtet. Für die Aufnahme in das Ehrenbuch der TH in Wien 1965 hat niemand Walter Greif namhaft gemacht.

Meine Chance zur Mitgestaltung MitarbeiterInnengespäch an der TU Wien Heidemarie Pichler | Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung Die TU Wien beschäftigt sich intensiv mit dem Thema MitarbeiterInnengespräch und hat das Projekt "Evaluation und Relaunch des Führungsinstruments MitarbeiterInnengespräch" gestartet. Dieses Projekt versucht zu definieren, welche Bedeutung, welchen Nutzen und welche Chancen dieses Instrument für die TU Wien haben kann bzw. welche Rahmenbedingungen dafür erforderlich sind. Dazu wurden im Rahmen einer umfassenden Analyse zahlreiche KollegInnen gebeten, an dieser Fragestellung mitzuarbeiten. 8


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Was ist ein MitarbeiterInnengespräch? Das MitarbeiterInnengespräch soll nach dem Verständnis der TU Wien ein offenes, auf gegenseitigem Respekt basierendes Verhalten im partnerschaftlichen Dialog fördern. In einer vertraulichen Atmosphäre – in einem Vieraugengespräch - können Sie Themen besprechen, für die im Arbeitsalltag keine Zeit bleibt. Es dient der Sicherung und Weiterentwicklung Ihrer Arbeitszufriedenheit und soll Ihre persönlichen Ressourcen aktivieren. MitarbeiterInnen und Führungskräfte haben die Gelegenheit Erwartungen abzugleichen, Ziele zu formulieren, und gleichermaßen an der persönlichen Entwicklung wie auch an der Entwicklung des Teams bzw. der Organisationseinheit mitzuwirken. Was ist KEIN MitarbeiterInnengespräch? Das MitarbeiterInnengespräch ist kein Straf- oder Disziplinierungsinstrument, dafür gibt es angemessene Instrumente. Pilotphase Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen wurden Unterlagen in Deutsch und Englisch entwickelt, die nun in einer Pilotphase an 14 Organisationseinheiten der TU Wien von Juli 2013 bis Februar 2015 erprobt werden. Selbstverständlich sind auch alle anderen MitarbeiterInnen herzlich eingeladen diese Unterlagen für ihr MitarbeiterInnengespräch zu verwenden und uns ihre Erfahrungen mitzuteilen. Wo finde ich die Unterlagen? Auf der Homepage der Personalentwicklung und betrieblichen Gesundheitsförderung (http://www.tuwien.ac.at/dle/personalentwicklung/mitarbeiterinnengespraech) finden Sie auf Deutsch und Englisch alle Informationen und die Unterlagen, die Sie zur Vorbereitung für Ihr MitarbeiterInnengespräch benötigen: •

Fragenkatalog zur Vorbereitung für MitarbeiterInnen und Vorgesetzte

Formular um die Ergebnisse festzuhalten

Begleitschreiben der Vizerektorin für Personal und Gender

Ideen für mögliche Ziele

FAQ’s um Detailfragen zu klären

Weiterführende Literatur/Informationen zu unterschiedlichen Spezialaspekten des MitarbeiterInnengesprächs

Wir wünschen den TeilnehmerInnen der Pilotphase wertvolle Gespräche und freuen uns über Feedback. Foto: © Dieter Schütz / pixelio.de

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Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz Die TU Wien und die Betriebsräte für das wissenschaftliche sowie für das allgemeine Universitätspersonal haben eine Betriebsvereinbarung über partnerschaftliches Verhalten und Antidiskriminierung am Arbeitsplatz abgeschlossen. Ute Koch | Stabsstelle Arbeitsrecht Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz erscheint zwar selbstverständlich, doch stellt diese Betriebsvereinbarung ein sichtbares Zeichen dar, dass sich das Rektorat der TU Wien sowie die ArbeitnehmerInnenvertretungen dazu bekennen und Handlungsweisen, die dem Grundsatz des partnerschaftlichen Verhaltens an der TU Wien zuwider laufen, nicht tolerieren. Die Entwicklungen in der arbeitsrechtlichen Rechtsprechung zeigen, dass die Gerichte sogenannte Mobbingfälle zunehmend strenger verurteilen und den Arbeitgeber verpflichten, geeignete Abhilfemaßnahmen zu treffen, wenn ein Arbeitnehmer/eine Arbeitnehmerin von KollegInnen oder Vorgesetzten gemobbt wird. Vor diesem Hintergrund können weder Mobbing noch Diskriminierungen unbeachtet bleiben, sondern sind gemeinsame Anstrengungen als auch ein entsprechendes Vorgehen im Fall eines Mobbing- bzw. Diskriminierungsverdachtes erforderlich, um dagegen geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Die Betriebsvereinbarung legt Grundätze eines respektvollen Umgangs miteinander fest und wendet sich gegen Diskriminierungen, die aus dem Arbeitsverhältnis herrühren. Anhand von Beispielen werden unerwünschte und diskriminierende Verhaltensweisen aufgezeigt. Jede Mitarbeiterin/Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, durch ihr/sein eigenes Verhalten zu einem partnerschaftlichen Umgang am Arbeitsplatz und damit zu einem guten Arbeitsklima beizutragen. Dabei kommt gerade den Führungskräften eine große Verantwortung zu. Es gehört zu den Führungsaufgaben, Konflikte bzw. Diskriminierungen zu erkennen, anzusprechen und Lösungen zu finden. Für den Umgang mit Konfliktsituationen sieht die Betriebsvereinbarung ein Verfahren vor. Im Wesentlichen erfolgt dies in 3 Stufen, wobei das Verfahren stets bei der Handlungspflicht des/der Dienstvorgesetzten beginnt. Der/Die Dienstvorgesetzte hat sich rechtzeitig in eine Konfliktsituation einzuschalten und gemeinsam mit den Beteiligten eine Lösung zu suchen. Sollte dieser erste Schritt zu keiner Lösung führen, kann ein sogenannte Runde Tisch eingeschaltet werden. In schwerwiegenden Fällen endet das Verfahren mit der Meldung an die Rektorin bzw. den Rektor, die/der dann über dienst- und arbeitsrechtliche Sanktionen entscheidet. 10


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Die Betriebsvereinbarung über partnerschaftliches Verhalten und Antidiskriminierung am Arbeitsplatz gilt für alle MitarbeiterInnen der TU Wien und ist am 1. August 2013 in Kraft getreten. Gleitende Arbeitszeit Seit 1. September 2013 gilt die Betriebsvereinbarung über die gleitende Arbeitszeit. Diese Betriebsvereinbarung gilt für Angehörige des allgemeinen Universitätspersonals sowie für BeamtInnen, die dem allgemeinen Universitätspersonal angehören. Gleitzeit bedeutet, dass eine Arbeitnehmerin/ein Arbeitnehmer ihre/seine Arbeit nicht täglich zu einer festgelegten Zeit beginnen oder beenden muss, sondern innerhalb einer bestimmten Gleitspanne selbst gestalten kann. Die neue Betriebsvereinbarung ermöglicht es, Gleitzeit in Anspruch zu nehmen. Es besteht aber dazu keine Verpflichtung. Die bisher vereinbarte fixe Arbeitszeit kann weiterhin beibehalten werden. Möchte eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter jedoch in die Gleitzeit wechseln, so hat sie/er das der Personaladministration bekannt zu geben. Weitergehende Informationen: http://www.tuwien.ac.at/wir_ueber_uns/universitaetsleitung/rektorat/vizerektorin_fuer_ personal_und_gender/personal_gender/ Bild: © joakant / pixelio.de

Gut geschützt auf Dienstreise Der Arbeitsmedizinische Dienst lädt die TU-MitarbeiterInnen herzlich ein, sich bei einer bevorstehenden Dienstreise zur reisemedizinischen Beratung und für die erforderlichen Impfungen an sie zu wenden. Harald Rohregger | Gebäude und Technik Alle anfallenden Kosten, etwa für Impfungen oder Medikamente zur Malariaprophylaxe, werden von der TU Wien übernommen. Bitte kontaktieren Sie uns zirka acht Wochen vor dem geplanten Reiseantritt, damit alle Impfungen rechtzeitig verabreicht werden können und zum Zeitpunkt Ihrer Abreise ein guter Impfschutz besteht. Für private Reisen wenden Sie sich bitte an ein tropenmedizinisches Institut oder Ihren Hausarzt. Kontakt Arbeitsmedizinische Dienst Erreichbarkeit: Montag bis Freitag, 8 bis 14 Uhr T: +43-1-58801-41880 amz@gut.tuwien.ac.at Web: http://bit.ly/1geMlzQ Bild: © Thomas Siepmann / pixelio.de 11


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"Stress lass nach - gesunder Umgang mit Belastungen" Unter diesem Motto steht der 1. Gesundheitstag der TU Wien am 12. November (9 bis 15 Uhr). Heidemarie Pichler | Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung (ZID) Leiden Sie manchmal unter Verspannungen, oder verursachen Stress und Ärger bei Ihnen Magenschmerzen und Bluthochdruck? Wir haben zwar nicht die Lösung, aber viele Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Körper davor schützen können. Infos zu "Tücken mit dem Rücken", "Gesunden Umgang mit Ärger" oder "Stress Food" geben ExpertInnen des "Innovativen Betrieblichen Gesundheitsmanagements" (IBG). Dass Lachen gesund hält, wird Bernhard Ludwig mit einer Kabaretteinlage anschaulich unter Beweis stellen. Ihre aktive Beteiligung ist an der Gesundheitsstraße der BVA sowie bei einem ErnährungsCheck und vielem mehr gefragt. Wem das noch nicht reicht oder zu stressig ist, der kann in Schnupperworkshops (Yoga, Shiatsu und Quigong) Entspannungstechniken ausprobieren. Details zum Programm: http://www.tuwien.ac.at/dle/personalentwicklung/betriebliche_gesundheitsfoerderung/ gesundheitstag/ Wir freuen uns auf Ihren Besuch, denn Gesundheit betrifft uns alle!

Für Vereinbarkeit von Familie und Karriere Am 18. September 2013 fand der erste TU-Familientag statt. Die TU Wien als moderne Arbeitgeberin stellt sich ihrer Verantwortung und arbeitet aktiv an einer familienbewussten Personalpolitik. Der Familientag bot einen konzentrierten Einblick in einige Maßnahmen. Herbert Kreuzeder | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Mit dem neuen Wintersemester starten an der TU Wien einige Neuerungen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter steigern sollen. Neue Arbeitszeitmodelle, ein Tag der Generationen am schulfreien 15. November, die Erweiterung des Betriebskindergartens, ein neues Eltern-Babyzimmer oder Adventworkshops für Kinder sind nur einige Beispiele, die bereits bis Ende 2013 umgesetzt werden. Das Rektorat der TU Wien nimmt die Verantwortung als Arbeitgeber und Ausbildner wahr und entwickelt Modelle für eine familienbewusste Personalpolitik. "Sowohl Ausbildung, als auch Wissenschaft und Forschung müssen mit familiären Aufgaben vereinbar sein. Im Wettbewerb um die besten Köpfe sind Überlegungen zu ´weichen´ Standortfaktoren mitunter ausschlaggebend", begründet Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender die Bedeutung der Maßnahmen für die Universität. 1. TU-Familientag Am 1. TU-Familientag widmeten sich gleich mehrere Veranstaltungen den Themen Familie und Beruf und gaben einen Einblick in aktuelle Projekte. Im Mittelpunkt standen Themen wie 12


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) familiengerechtes Management, Wiedereinstieg ins Berufsleben, Karenz und Kinderbetreuung oder Pflege Angehöriger. Verschiedene Workshops boten die Möglichkeit mit der Universitätsleitung und Fach-ExpertInnen zu diskutieren, sowie Neues zu Entwicklungskonzepten zu erfahren. Start des Familientages war das "Forum für Eltern und Kinder". Als erste österreichische Universität hat die TU Wien diese Plattform für karenzierte MitarbeiterInnen initiiert – 2013 fand das Forum bereits zum vierten Mal statt. Im Anschluss folgte eine Informationsveranstaltung für pflegende und betreuende Angehörige. Unter dem Titel "Mehr als ich kann" war Austausch und Vernetzung mit Betroffenen und VertreterInnen der Interessensgemeinschaft möglich. Vierte Gruppe für den TU-Betriebskindergarten Als letzter Programmpunkt stand die feierliche Eröffnung der neuen vierten Gruppe des TUBetriebskindergartens an. Für die Erweiterung wurden innerhalb der letzten sechs Monate ca. 200m² neu adaptiert. Die Umsetzung erfolgte TU-intern durch die Abteilung Gebäude und Technik. VertreterInnen der Bezirksvorstehung Wieden und der KIWI-Leitung verschafften sich beim abschließenden Rundgang einen Eindruck der neuen Räumlichkeiten. Die musikalische Begleitung übernahm der TU Chor.

Rektorin Sabine Seidler bei der Eröffnung des 1. Familientages

Es gab genügend Infomaterial für die Großen und Bücher für die Kleinen

Auch die Kleinsten waren beim "Forum für Eltern und Kinder" mit dabei.

Vizerektorin Anna Steiger beim Vortrag "Mehr als ich kann"

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Die TU-MitarbeiterInnen nutzten die Gelegenheit und…

Bei der Eröffnung der 4. Gruppe des TUBetriebskindergartens konnten sich die Ehrengäste mit einem Handabdruck verewigen.

v.l.n.r.: Vizerektorin Anna Steiger, stv. Bezirksvorsteherin Barbara Neuroth, Monika Riha (KIWI), stv. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl, Claudia Huber (KIWI), Ingrid Fröhlich (KIWI)

… informierten sich beim 1. Familientag

Ewa Vesely (Kinderbetreuungsbeauftragte), Gerald Hodecek (Gebäude und Technik) und Vizerektorin Anna Steiger bei der Eröffnung der 4. Gruppe

Musik von Groß und Klein: TU Chor mit Nachwuchs

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Erfolgreicher Semesterstart mit TISS TISS unterstützt wichtige Prozesse der TU Wien in den Bereichen Organisation, Lehre und Forschung. Zu Beginn jedes Semesters gibt es einen regelrechten Ansturm auf das System. In diesem Herbst konnten die damit verbundenen Anforderungen an Team und IT einwandfrei erfüllt werden. Udo Linauer | Zentraler Informatikdienst Betrieb Anfang August 2013 wurden wichtige organisatorische Veränderungen vorgenommen, nachdem Verhandlungen mit der Konsulentenfirma (RISE GmbH) zur weiteren Zusammenarbeit gescheitert waren. Der gesamte Betrieb von TISS befindet sich nun im Zentralen Informatikdienst (ZID). Oberste Priorität hat dabei die uneingeschränkte Verfügbarkeit von TISS für die gesamte TU Wien, die die KollegInnen des ZID durch ihr Know-how sicherstellen. Gerade zu Semesterbeginn stellten dabei die benötigten Leistungsspitzen eine große Herausforderung an den Applikationsbetrieb dar. Heuer konnte zum allerersten Mal der Start zum Wintersemester ohne irgendwelche Performanceprobleme gemeistert werden. Neben der guten Vorbereitung des Betriebsteams trug auch die neue Releasepolitik dazu bei, nach der Software nur nach umfangreicher Qualitätssicherung in Betrieb genommen wird. So wurden am 1. Oktober von über 47.000 BesucherInnen fast 1,5 Mio. TISS-Seiten abgerufen. Dies entspricht über 10 Mio. HTTP-Requests (Jede TISS-Seite besteht aus mehreren Bestandteilen, wie Logos, Impressum etc.). Bei den Requests lag der Spitzenwert bei 3850/Sekunde um 10:00. Der Hauptgrund für die Hochlastsituation, die sich über die ersten beiden Wochen des Semesters ähnlich darstellte, liegt im Beginn der Anmeldungsmöglichkeit für zahlreiche Lehrveranstaltungen. Eine Staffelung würde die Situation entschärfen und einen wirtschaftlicheren Einsatz der (Hardware)Ressourcen erlauben. Support Das Support-Team für die telefonische Hotline, die E-Mail-Anfragen und den Parteienverkehr im Service Center wurde verstärkt. Bei Bedienungsproblemen und (vermeintlichen) Fehlern bei TISS wenden Sie sich bitte an die ZID-TISS-Hotline +43-58801-42009 (Montag bis Freitag 8:00 bis 16:00 Uhr) oder per E-Mail an inside@tiss.tuwien.ac.at. Wir werden versuchen, Ihr Problem so rasch wie möglich zu lösen. Ausführliche Bedienungsanleitungen zu vielen TISS-Prozessen finden Sie auch in der Online-Hilfe: https://tiss.tuwien.ac.at/hilfe

Neues Digitalisierungsservice der Bibliothek Ab sofort bietet die Bibliothek das neue Digitalisierungsservice "Scan on demand" an. Eva Ramminger | Universitätsbibliothek Damit kann direkt aus dem Katalogsystem CatalogPlus ein kostenpflichtiger Volltextscan eines urheberrechtsfreien Titels bestellt werden. Dadurch können Literatursuchende Werke, die nicht mehr entlehnt werden können, in Ruhe zu lesen, ohne sie selbst scannen oder kopieren zu müssen bzw. ohne überhaupt den eigenen Arbeitsplatz zu verlassen. Das gewünschte Werk wird als PDF-Datei geliefert. Standardmäßig erfolgt die Lieferung mittels Link zum Download, welcher durch eine E-Mail übersandt wird. Damit kann auch von nicht Ortsansässigen auf Werke zurückgegriffen werden, die sonst nicht über die Fernleihe 15


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) bezogen werden können. Alternativ dazu kann das PDF auch auf CD/DVD angefordert oder mit einem eigenen USB-Stick in der Bibliothek abgeholt werden. Mit dem Button "Scanauftrag" werden im CatalogPlus jene Werke versehen, bei denen seit dem Erscheinungsjahr mindestens 100 Jahre vergangenen sind. Mitunter kann es aber trotzdem vorkommen, dass es sich nach der individuellen Überprüfung des bestellten Werkes herausstellt, dass dieses doch noch nicht urheberrechtsfrei ist. In diesem Fall kann der Scanauftrag nicht erfüllt werden. Vor Durchführung des Scanauftrags wird von der Bibliothek überprüft, ob bereits ein kostenloser und frei zugänglicher Volltextlink über eine andere Bibliothek verfügbar ist. In diesem Fall wird der entsprechende Link zu dem externen Volltext von der Bibliothek an die Bestellerin bzw. den Besteller übermittelt. Information zu Kosten und Gebühren: http://www.ub.tuwien.ac.at/Gebuehrenordnung_120522-ges.pdf

Sprechen Sie mit Ihrem PC "Dragon NaturallySpeaking" ist eine leistungsfähige Spracherkennungssoftware, mit der Sie mit Ihrem Arbeitsplatz sprechen können. Albert Blauensteiner | Zentraler Informatikdienst Diktieren, protokollieren, E-Mails schreiben, Dokumente bearbeiten und wissenschaftliche Arbeiten verfassen, werden so zum Kinderspiel. Sagen Sie Ihrem Computer was er tun soll! "Dragon NaturallySpeaking" ist jetzt als Campussoftware an der TU Wien erhältlich: https://iu.zid.tuwien.ac.at/11486813.asHTML Um das Produkt kennenzulernen, haben wir einen Arbeitsplatz eingerichtet, an dem Sie "Dragon NaturallySpeaking" ausprobieren können. Wenn Sie interessiert sind, setzen Sie sich bitte mit Siegfried Loibner (loibner@zid.tuwien.ac.at) in Verbindung.

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Rundschau

Was ist los im Grätzl? Die Technik tanzt | TU-Ball 2014 Traditionsgemäß ist auch 2014 die Wiener Hofburg Schauplatz des TU-Balls. So vielfältig wie die Architektur der Location, so bunt gemischt ist auch das Ballpublikum. Nationale und internationale Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik tanzen neben Studierenden und ForscherInnen. Dass Technik und Vergnügen kein Widerspruch sind, beweist die schöne Tradition des Balls. Seine Anfänge hatte er in den "Technikerkränzchen", die ab der Gründung des Polytechnischen Institutes (der heutigen TU Wien) im Jahr 1815 veranstaltet wurden. Damals wie heute dient das Ballvergnügen dem guten Zweck: Der TUBall unterstützt den Härtefonds der HochschülerInnenschaft (HTU). Aus dem Härtefonds werden Unterstützungen an in Not geratene Studierende gewährt. Zeit & Ort 30. Jänner 2014 Einlass: 20:30 Uhr, feierliche Eröffnung: 21:30 Uhr, Ballende: 5:00 Uhr Kartenverkauf: http://www.tu-ball.at Insidertipp: Wir verlosen 4 VIP-Packages Theophil Hansen - Architekt und Designer In Kopenhagen geboren und zum Architekten ausgebildet, in Athen künstlerisch gereift und ab 1846 in Wien tätig, avancierte Theophil Hansen innerhalb weniger Jahre zum maßgeblichen Baukünstler der Zweiten Gesellschaft und der gesamten Ringstraßen-Zeit. Als Vertreter des Historismus prägte er mit seinen Stilvorgaben die Architektur der Epoche. Ihm verdankt die Stadt Abbildung: Theophil Hansen, eine Reihe prominenter Monumentalbauten - u. a. Musikvereinsgebäude, Längsden Musikverein, die Akademie der bildenden schnitt durch den "Goldenen Saal" Künste Wien und die Börse, das Waffenmuseum (Detail der Entwurfszeichnung), des Arsenals, die Evangelische Schule am Akademie der bildenden Künste Karlsplatz und das Parlament. Das Jubiläumsjahr Wien, Kupferstichkabinett sowie die bevorstehende Generalsanierung der Akademie der bildenden Künste Wien bilden den Anlass, Hansens Planbestand des 17


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Akademiegebäudes im Kontext dieser Wiener Bauten in einer - als Kooperationsprojekt des Kupferstichkabinetts der Akademie und der Abteilung Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien realisierten - Ausstellung zu präsentieren. Theophil Hansens zeichnerischer Nachlass stellt mit seinen über 1.300 Blättern, darunter ein Konvolut von 186 Entwürfen für die Akademie der bildenden Künste Wien, ein Kernstück der Architektursammlung des Kupferstichkabinetts dar. Vertiefende Einblicke geben das Planmaterial aus dem Archivbestand des Wiener Parlaments, neu angefertigte Architekturmodelle sowie historische Fotografien, die Hansens Bauten in unterschiedlichen Bauphasen oder kurz nach der Fertigstellung dokumentieren und hier in einer Präsentation fotografischen Neuaufnahmen gegenübergestellt werden. KuratorInnen: Cornelia Reiter und Robert Stalla mit Markus Gesierich, Anna Keblowska, Arnold Wilfing, Andreas Zeese Ein Kooperationsprojekt von Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien und Abteilung Kunstgeschichte des Institutes für Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien Zeit & Ort Ausstellungsdauer: bis 10. November 2013 xhibit der Akademie der bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien, 1. Stock Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 18:00 Uhr, Eintritt frei Sonderöffnungszeiten: 26.10.2013 und 01.11.2013, 10:00 – 18:00 Uhr Save the date: "Science, Technology, Industry and the Military in the Habsburg Monarchy during the First World War" Am 14. und 15. November 2013 veranstaltet die IgnazLieben-Gesellschaft an der Technischen Universität Wien einen internationalen Workshop zum Thema: "Science, Technology, Industry and the Military in the Habsburg Monarchy during the First World War" Nähere Informationen zum Programm: http://www.i-l-g.at/programmaktuell.htm Zeit & Ort 14. & 15. Oktober 2013 TU Wien Boecklsaal Karlsplatz 13, 1040 Wien

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"Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" Vom 14. bis 20. Oktober 2013 findet zum achten Mal das größte Literaturfestival Österreichs statt. Die Bibliothek der TU Wien beteiligt sich mit einem abwechslungsreichen Angebot an Vorträgen und Lesungen, Führungen und dem bereits traditionellen Bücherflohmarkt. Eva Ramminger | Universitätsbibliothek Nutzen auch Sie das vielfältige Angebot und besuchen Sie die Veranstaltungen im Rahmen von "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek". Programm 14. bis 18. Oktober 2013 Bücherflohmarkt Täglich von 10 bis 17 Uhr Bücherflohmarkt in der Hauptbibliothek (Resselgasse 4, EG) Fotoausstellung Fotoausstellung zur Geschichte des Bibliotheksgebäudes und Panoramen vom Dach von Gerhard Palisek Bibliotheksführungen Montag 10.00 und 15.30, Dienstag bis Freitag täglich um 16.30 Vorträge und Lesungen jeweils im Vortragsraum der Hauptbibliothek, Resselgasse 4, 5. Stock •

Montag, 14. Oktober, 17 Uhr Eva Berger: Menschen und Gärten im Barock. Über Gärten als soziale Orte in der Residenzstadt Wien

Dienstag, 15. Oktober, 18 Uhr Erwin Riess: Herr Groll und die ungarische Tragödie Die Lesung aus dem Roman wird ÖGS-gebärdengedolmetscht.

Mittwoch, 16. Oktober, 18 Uhr Robert Misik: Ist unsere Politik noch zu retten? Auswege aus der WutbürgerSackgasse

Donnerstag, 17. Oktober, 18 Uhr El Awadalla: seawas grüssi - a sushi mid an lewakaas. tiefgründige texte und tiafe dialoge

Freitag, 18. Oktober, 18 Uhr Günter Blöschl: Kommt die nächste Sintflut? Vortrag mit dem Hochwasserexperten der TU Wien

Freier Eintritt bei allen Veranstaltungen, keine Anmeldung erforderlich. Aufgrund der begrenzten Platzzahl, bitten wir um zeitgerechtes Erscheinen. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! 19


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Die Zahl, die aus der Kälte kam Rudolf Taschners neues Buch: Ein Lesetipp für Mathematik-Begeisterte und alle, die es werden wollen. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Gibt es eine größte Zahl im Universum? Wie kann man mit Primzahlen Geheimbotschaften verschlüsseln? Und was ist das Besondere an der Zahl 4.294.967.297? Viele solche Fragen beantwortet Prof. Rudolf Taschner in seinem neuen Buch "Die Zahl, die aus der Kälte kam: Wenn Mathematik zum Abenteuer wird". Dass Taschner eine sehr breite Palette an Themen im Blickfeld hat, wenn er über Mathematik erzählt, weiß man bereits aus seinen vielen öffentlichen Vorträgen. Auch in diesem Buch stellt er einen sehr bunten Blumenstrauß an mathematischen Themen zusammen: Man liest über das alte Ägypten, über Archimedes, über die erste Rechenmaschine von Blaise Pascal und über Computer, die sich intelligenter als Menschen zu verhalten scheinen. So bunt war Mathematik noch nie Auch wenn man beim Lesen des Buches eine ganze Reihe bedeutender historischer Figuren kennenlernt: „Die Zahl, die aus der Kälte kam“ ist kein Buch über die Geschichte der Mathematik – das wäre in einem einzigen Band auch gar nicht möglich. Es ist ein Geschichtenbuch. Dabei beweist Taschner großes erzählerisches Talent: Themen, die auf den ersten Blick kaum Verwandtschaft erkennen lassen, verknüpft er so, dass ein fesselnder, unterhaltsamer Text aus einem Guss entsteht. Dass man beim Lesen innerhalb kurzer Zeit vom Zahlensystem im antiken Rom über Gedanken zur Wichtigkeit des Überschlagrechnens zum Turing-Test gewandert ist, nimmt man niemals als übertriebene Gedankenspringerei wahr, sondern als angenehm abwechslungsreiche Vielfalt. Einigen Raum widmet Taschner einer der spannendsten Epochen in der Mathematikgeschichte: Er erzählt von Hilberts Programm, dem Versuch, zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Mathematik auf eine felsenfeste axiomatische Basis zu stellen. Man erfährt über Hilberts Hotel und über den Logiker Kurt Gödel – und dort stößt man auch auf Taschners eigenes Forschungsgebiet, die intuitionistische Logik und die Frage, welche Art von Beweisen in der Mathematik erlaubt ist. Man muss sicher nicht Mathematik studiert haben, um Taschners neues Buch spannend zu finden. Aber auch wenn man schon mathematisches Vorwissen mitbringt, ist die Lektüre jedenfalls empfehlenswert. Auf dieser rasanten Achterbahnfahrt durch die Mathematik gibt es zweifellos für jeden etwas Neues zu entdecken. "Die Zahl, die aus der Kälte kam: Wenn Mathematik zum Abenteuer wird" ist im Hanser Verlag erschienen. Buchcover: © Hanser Verlag

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"Mahlzeit!" Unsere Gourmets von der TU|frei.haus-Redaktion waren auch dieses Mal unterwegs. Achtung: Wir raten zum Selbsttest, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die Bewertung spiegelt lediglich die Meinung der Redaktion wider. Siam Das Restaurant in der Bösendorferstraße entführt einen nach Thailand. Schon beim Eingang lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um ein typisch asiatisch eingerichtetes Lokal handelt. Das Mobiliar ist zwar nicht neu, aber in Ordnung. Die Speisekarte ist sehr umfangreich – hier fällt die Auswahl tatsächlich sehr schwer. Hilfreich ist auf alle Fälle die Info, um welchen Schärfegrad es sich handelt (ein bis vier Chilis). Mit Hilfe des freundlichen Kellner entschieden wir uns für Kai Jat Sai Sam Jang (Eieromelette gefüllt mit verschiedenen Fleischsorten, Gemüse und Curry), Pho-Pia (Frühlingsrolle) und Tom Kah Gai (Pikante Thaisuppe mit Hühnerfleisch und Kokosmilch). Das Essen wird schnell serviert und schmecken hervorragend – auch wenn die Thaisuppe bei der Testerin die Tränen in die Augen treibt. Scharf heißt beim thailändischen Essen wirklich scharf. Fazit: Empfehlenswertes Thai-Restaurant mit freundlichem und raschem Service. Die Portionen sind sehr groß, das wiegt den erhöhten Preis auf. Kontakt Siam Bösendorferstr. 2-4, 1010 Wien Tischreservierung: T: +43-1-5053846 Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 11:30 bis 15:00, 17:30 bis 24.00, Samstagmittags geschlossen, Küche schließt 30 Minuten vor Geschäftsschluss http://www.siam-vienna.at Kebab-Haus Das Kebab-Haus ist direkt in der Nähe vom Freihaus und somit ideal für einen Besuch in der Mittagspause. Das Lokal ist klein, aber liebevoll eingerichtet. Die Küche ist traditionell türkisch und bietet täglich abwechslungsreiche Speisen. Wir entscheiden uns für Kebab nach Art des Hauses (Rindfleisch mit Erbsen) sowie Brokkoli-Auflauf. Unser Essen wird schnell und freundlich serviert und schmeckt fantastisch. Tipp: Alle Speisen gibt es auch zum Mitnehmen – als gesunde Nachspeise wird noch ein Apfel eingepackt. Fazit: Empfehlenswert für eine schnelle Mittagspause, sehr freundliches Personal, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Speisen zum Mitnehmen werden eingeschweißt und sind somit auch im Büro noch heiß. Kontakt: Kebab-Haus Operngasse 26, 1040 Wien 21


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) T: +43-1-5875308 Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 11:30 bis 00:00, Freitag & Samstag: 11:30 bis 04:00 Bilder: Siam © Petra Bork / pixelio.de Kebab-Haus: © Knipseline / pixelio.de

Au revoir "Bateau livre" – das "Schiff" wird "U-Boot" Die einzige französische Buchhandlung Wiens muss den bevorstehenden Bauarbeiten im und um das Studio Molière weichen. INTU.books wird ab Juli der vorläufige Ankerplatz. Helga Nesselberger | INTU INTU ist wegen seines umfassenden Sortiments an Literatur zum Thema seit Jahrzehnten erste Anlaufstelle für ArchitektInnen und BauingenieurInnen. Mit dem Schwerpunkt "science for kids" kommen aber auch junge NachwuchsforscherInnen auf ihre Kosten und schmökern in altersgerecht aufbereiteten "wissenschaftlichen" Büchern. Vor einem Jahr öffnete INTU mit dem Ausbau eines allgemeinen Belletristiksortiments, Reiseliteratur und englischsprachigen Büchern einem breiten Publikum seine Pforten – das französische Sortiment des "Bateau livre" ist eine willkommene Bereicherung für die Bücherlandschaft Wiens. Wie geht es dem Gründer Dr. Thomas Leitner nach 26 Jahren in der communauté française (unmittelbare Nachbarschaft der französischen Schule und des Kulturinstituts)? Dazu meint Leitner: "Die Bauarbeiten waren schon lange im Gespräch, ganz unerwartet kam die Entscheidung der französischen Behörden nicht. Mit Hilfe der neuen KollegInnen von INTU werden wir auch diese Klippe umschiffen." Gleichzeitig mit dem Ladengeschäft ist auch der Versand der französischen Bücher gesichert. Maria Leitner, bisherige Steuerfrau des "Bateau livre", ist im neuen Hafen eingelaufen und betreut von hier aus in bewährter Qualität alte und neue KundInnen. In diesem Sinne: Bienvenue et bon voyage! Kontakt INTU.books Wiedner Hauptstr. 13, 1040 Wien T: +43-1- 2351717-10 Books.wh13@intu.at www.intu.at

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Gewinnspiel: Die Technik tanzt | TU-Ball 2014 Traditionsgemäß ist auch heuer die Wiener Hofburg Schauplatz des TU-Balls. So vielfältig wie die Architektur der Location, so bunt gemischt ist auch das Ballpublikum. Nationale und internationale Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik tanzen neben Studierenden und ForscherInnen. Wir verlosen 4 VIP-Packages (2 Eintrittskarten plus 2 Logenplätze im Festsaal und die Begrüßung durch Rektorin Sabine Seidler im Kreis der Ehrengäste) Beantworten Sie folgende Gewinnfrage und senden Sie die richtige Antwort an freihaus@tuwien.ac.at Einsendeschluss: 3. November 2013 In wie vielen Sälen der Hofburg wird am TU-Ball live Musik gespielt? Die GewinnerInnen werden aus allen richtigen Einsendungen gezogen und schriftlich verständigt. Teilnahmeberechtigt sind alle MitarbeiterInnen der TU Wien. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinne können nicht in bar abgelöst werden.

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Lehre

Im Osten nichts Neues? Das Wintersemester 2013/14 ist angelaufen und bringt einige Neuerungen und doch nicht viel Neues. Die Anzahl der Masterstudien wurde verringert, bei den StudienbeginnerInnen zeigen sich hingegen wenig Veränderungen. Herbert Kreuzeder | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Die Zahl neu begonnener Bachelorstudien (Stichtag jeweils 1. Oktober) zeigt, dass die Gesamtzahl des Wintersemesters 2012/13 praktisch unverändert ist. Insgesamt wurden 3.776 TU-Bachelorstudien inskribiert. Das bedeutet eine Änderung von gerade 0,3 Prozent. Innerhalb der einzelnen Studien gab es allerdings etwas Bewegung. Studienrichtung

WS 2012/13

WS 2013/14

Änderung in %

Architektur

796

760

-4,5

Bauingenieurwesen und Infrastrukturmanagement

293

377

+28,7

Elektrotechnik und Informationstechnik

297

271

-8,8

Informatik

536

499

-6,9

Maschinenbau

299

286

-4,3

Raumplanung und Raumordnung

187

163

-12,8

Technische Chemie

232

260

+12,1

Technische Mathematik

287

304

+5,9

Technische Physik

312

299

-4,2

Verfahrenstechnik

91

109

+19,8

Vermessungswesen

46

59

+28,3

Wirtschaftsinformatik

88

84

-4,5

Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau

301

305

+1,3

3.765

3.766

+0,3

Bachelorstudien gesamt

Tabelle: Vergleich Anzahl neu begonnener Bachelorstudien, Stand 1.10.2013, Quelle: Stabstelle Studienbezogene Daten

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Die derzeit erhobenen Zahlen stellen einen vorläufigen Wert zum Stichtag 1. Oktober 2013 dar. Hinzu kommen Zulassungen (Nachfrist bis 30.November 2013), die durch die gesetzlich definierten Ausnahmeregelungen festgesetzt sind. Weiters sind die Anträge von StudienwerberInnen aus dem Ausland zu berücksichtigen. Die Entscheidung der TU Wien, in diesem Jahr keine Auswahl- und Aufnahmeverfahren in Architektur/Raumplanung und Informatik durchzuführen, bedeutet, dass die TU Wien StudienbeginnerInnen nach wie vor unbeschränkten Zugang ermöglicht, nicht jedoch unbeschränkte Plätze. "Wir haben konkret in den Studienfeldern Architektur und Informatik Maßnahmen gesetzt, um zu realistischen AnfängerInnenzahlen verknüpft mit akzeptablen Betreuungsverhältnis zu kommen", erklärt Adalbert Prechtl, Vizerektor für Lehre. STEOP neu in der Architektur Ab diesem Wintersemester müssen Architektur-Studierende im ersten Semester aus einem Angebot von einführenden Lehrveranstaltungen, zu denen unter anderem die Fächer "Zeichnen und visuelle Sprachen", "Gestaltungslehre", "Darstellende Geometrie", "Bauphysik und Humanökologie", "Materialkunde" und "Gegenwartsarchitektur" gehören, positive Zeugnisse im Umfang von 18 ECTS-Punkten nachweisen, um das Studium in betreuungsintensiven Lehrveranstaltungen ab dem zweiten Semester fortsetzen zu können. Verpflichtender Bestandteil der Studienrichtungen ist ein Orientierungskurs, der in Kleingruppen abgehalten wird. Der Kurs umfasst drei e-Learning-Übungen, in denen die Studierenden das Berufsfeld Architektur näher kennenlernen. Sie erfahren, welche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Architekturstudium nötig sind. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Fachgebiet, dem Beruf und dem Studium soll Selbstvertrauen aufbauen. Motivation in der Informatik An der Fakultät für Informatik wurden die Studieneingangsgespräche (STEG) weitergeführt, verbunden mit der Abgabe eines "Letter of Motivation". Dieses System hat sich bewährt und bietet einen persönlichen Studieneinstieg, da alle Studieninteressierte ein Gespräch mit einem Professor oder einer Professorin über ihre Studienmotivation und Erwartungen führen. STEG startete bereits Anfang Juli während der Inskriptionsfrist, sodass für Studieninteressierte eine zeitgerechte Auseinandersetzung mit ihrer Studienentscheidung und gegebenenfalls eine Umorientierung noch vor Studienbeginn möglich ist. Ein zentrales Anliegen der Fakultät für Informatik ist, dass sich potenzielle Studierende frühzeitig informieren, ihre Erwartungen und Motivation abklären können und somit auch eine fundierte Studienentscheidung treffen. Masterstudien: reduzierte Anzahl – erhöhte Flexibilität Die Anzahl der angebotenen Masterstudien steht mit aktuellem Wintersemester bei 31. An der Fakultät für Bauingenieurwesen wird ein Masterstudium (statt bisher drei) angeboten. Die Technische Chemie bietet künftig zwei Masterstudien anstelle von sechs an. Die Elektrotechnik und Informationstechnik reduziert von fünf auf vier angebotenen Masterstudien und in Vermessung und Geoinformation besteht die Wahl zwischen zwei Masterstudien und nicht mehr vier. Die Reduktion ist in der im Entwicklungsplan vorgesehenen Überarbeitung der Mastercurricula begründet. Es wurden keine Masterstudien aufgelassen, sondern Masterstudien zugunsten einer größeren Flexibilität in der individuellen Gestaltung zusammengelegt. Dies wurde durch eine konsequente Modularisierung möglich. Inhalte gingen dabei keine verloren. 25


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Archdiplomaˇ13 Im Rahmen der Archdiplomaˇ13 wird - kuratiert von kunst2 - eine Auswahl an Diplomarbeiten der vergangenen zwei Jahre aus Architektur und Raumplanung der TU Wien gezeigt. Herbert Kreuzeder | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Die Entwurfs- und Theoriearbeiten repräsentieren auf verschiedenen Maßstabsebenen die Breite der Themen und Arbeitsbereiche der Fakultät. Sie werden in Form von Modellen, auf interaktiven Screens und in gebundener Form als Buch vorgestellt. Die Ausstellung wird von zwei Begleitveranstaltungen ergänzt, die sich selbstreflexiv mit der Thematik des Ausstellens und dem Werdegang der AbsolventInnen befassen. Archdiplomaˇ13 16. - 26. Oktober 2013 Architekturzentrum Wien (AzW), Alte Halle Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier 1070 Wien) Öffnungszeiten: Mo bis So jeweils 10-19 Uhr Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen ist frei. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog. Veranstaltungen: 18. Oktober 2013, 19 Uhr Podiumsdiskussion "(Un)Kultur des Ausstellens – Generation Portfolio?" Moderation und Konzeption: Anita Aigner AzW Podium 22. Oktober 2013, 19 Uhr Podiumsdiskussion "Quo Vadis – Vom Studium in den Beruf" Moderation und Konzeption: Christian Kern AzW Podium 26. Oktober 2013, 19 Uhr Finissage, Verleihung / Publikumspreis AzW Alte Halle Webtipps: Archdiplomaˇ13 auf Facebook: https://www.facebook.com/Archdiploma13 Archdiplomaˇ13 – Projektübersicht: http://archdiploma13.archlab.tuwien.ac.at

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Herbstzeit ist Messezeit Wie jeden Herbst ist die TU Wien auch Ende 2013 wieder verstärkt im Messeeinsatz. Herbert Kreuzeder | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Folgende Bildungsmessen stehen am Programm bzw. sind zum Erscheinungstermin von TU|frei.haus # 28 schon absolviert: Jugend & Beruf 2013, Wels 9. – 12. Oktober 2013 Messe Wels, Halle 8 OG http://www.jugend-und-beruf.at BeSt³ Graz 17.– 19. Oktober 2013 Messe Graz, Halle A täglich 09:00 – 17:00 Uhr http://www.best-graz.at BeSt³ Salzburg (gemeinsam mit der bim) 21. – 24. Oktober 2013 Messe Salzburg, Halle 10 täglich 09:00 – 17:00 Uhr http://www.best-salzburg.at Mit im Gepäck sind die brandneuen Studienhandbücher und die neugestalteten StudieninfoFlyer. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle Beteiligten für deren Erstellung!

Talente@Alpbach 50 innovative Studierende aus Technik und Naturwissenschaft konnten im Sommer kostenlos an den Alpbacher Technologiegesprächen teilnehmen. Ermöglicht wurde dieser Aufenthalt durch die FFG und das bmvit. Einige TU-Studierende nutzten diese Chance. Johanna Amlacher | HTU-Vorsitz Ausgewählt wurden sie anhand eines Motivationsschreibens, in dem sie eine ihrer innovativen Ideen beschrieben. Diese wurden im Vorhinein in einem Workshop besprochen und in eine "Wall of Ideas", die am Forum ausgestellt war, verarbeitet. Im Rahmen des Alpbachbesuches wurden einige Vorträge, Arbeitskreise und ein Kommunikationstraining besucht. Es wurde über Ressourcenschonung, Datenschutz und EVoting diskutiert. Bei einem "Cross-Table-Dinner" wurde sich mit Persönlichkeiten aus 27


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Wirtschaft, Forschung und Innovation vernetzt und es wurden einige Fragen geklärt. Die Spuren des Wahlkampfes konnten den Freude und Spaß nicht zerstören.

Richtungsweisend

Während der Workshops wurde eifrig mitgeschrieben…

… und Notizen ausgetauscht

Bilder © Peter Benkö

Zweiter Tag der Lehre an der TU Wien Am 9. September 2013 drehte sich wieder alles um die Hochschullehre. Unter dem Titel "Uni Lehre XL: Lehren in Zeiten hoher Studierendenzahlen“ wurden dem Publikum vier Vorträge mit anschließender Podiumsdiskussion geboten. Martina Schönerklee | Controlling Uwe Egly (Studiendekan Informatik, TU Wien) beleuchtete die Frage, warum Großlehrveranstaltungen zwar keine idealen Rahmenbedingungen darstellen, aufgrund knapper Ressourcen und des offenen Hochschulzugangs in manchen Fachbereichen dennoch Realität sind. Didaktische Modelle um mit diesen Realitäten umzugehen, präsentierte Thomas Tribelhorn (Leiter Hochschuldidaktik, Universität Bern). Praktische Tools zur Arbeit mit Großgruppen in TUWEL wurden von Andreas Hruska (Technischer Leiter E-Learning Services, Teaching Support Center, TU Wien) vorgestellt. Ein Praxisbericht von Dörte Kuhlmann (Vorstand Institut für Architekturwissenschaften/Architekturtheorie, TU Wien) zur Vorlesung Gegenwartsarchitektur rundete das Angebot ab. In der abschließenden Diskussionsrunde kristallisierte sich heraus, dass Vorlesungen mit sehr vielen Studierenden eine große Herausforderung für Lehrende darstellen. Dieser begegnet man am besten unter Berücksichtigung einiger weniger didaktischer Grundregeln, der Nutzung elektronischer Support-Tools (z.B. TUWEL) und nicht zuletzt durch ausreichend Eigenmotivation. Weitere Infos finden Sie online: http://www.tuwien.ac.at/lehre/qualitaetssicherung/focus_lehre

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Richtlinie Kumulative Dissertation Eine Alternative zu der Abfassung der Dissertation im Doktoratsstudium als Monographie ist die kumulative Form. Ab dem 1. Oktober 2013 tritt eine Richtlinie für kumulative Dissertationen an der TU Wien in Kraft. Bianka Ullmann | Fachschaft Doktorat Die Richtlinie ergänzt die Regelungen über das Verfassen einer Dissertation im Doktoratsstudium gemäß § 23 der Studienrechtlichen Bestimmungen der Satzung der TU Wien. Sie legt fest, dass die kumulative Dissertation eine Vereinbarung zwischen der Dissertantin/dem Dissertanten und den betreuenden Personen ist und regelt wie sich eine kumulative Dissertation zusammensetzt und strukturiert sein muss. Die Richtlinie wurde im Mitteilungsblatt der TU Wien (3. Juli 2013) veröffentlicht und ist auch auf www.fsdr.at zu finden.

Das Gewinnermotiv der dritten TU-Semesteredition steht fest Aus 123 Motiven konnte sich 1 Motiv klar durchsetzen. Die Shirts wurden über den Sommer produziert und können seit Oktober 2013 in INTU gekauft werden. Achtung: Die Auflage ist limitiert! Nicole Schipani | Büro für Öffentlichkeitsarbeit

Gewinnermotiv

Amirali Sadeghi Khafri

Beim Designwettbewerb für TU-Shirts wurden insgesamt 123 Motive von 63 TUStudierenden eingereicht. Aus diesen hat eine unabhängige Jury die Top 10 ausgewählt. Die TU-Studierenden haben sich für ihr Favoritenmotiv entschieden (die Abstimmung erfolgte via TUWEL). Wir gratulieren dem Gewinner Amirali Sadeghi Khafri herzlich. Übersicht über die Top 10: http://www.tuwien.ac.at/dle/pr/publishing_web_print/semesteredition/2013

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Forschung

Forschen für Wien Wie wollen wir morgen mit Energiebedarf und Mobilität umgehen? Die TU Wien findet Lösungen, gemeinsam mit den Wiener Stadtwerken. Ein hochdotiertes Forschungsprogramm startet am 1. Oktober. Gudrun Weinwurm | Forschungszentrum Energie und Umwelt Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Wien wächst und die Anforderungen an die Energieversorgung und die Verkehrsinfrastruktur wachsen mit. Saubere, möglichst preisgünstige Energieversorgung und ein kluges Mobilitätskonzept sind unverzichtbar, wenn die Lebensqualität in Wien auch in Zukunft so hoch sein soll wie heute. Wien legt einen ganz besonderen Wert darauf, eine "Smart City" zu sein, die TU Wien spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Gemeinsam mit den Wiener Stadtwerken (WSTW) startet die TU Wien nun das Doktoratskolleg "URBEM" (Urbanes Energie- und Mobilitätssystem), um Ideen zu entwickeln, wie Energieversorgung und Mobilität in Zukunft gestaltet werden können. Wien soll eine "nachhaltig versorgungssichere, leistbare und lebenswerte Stadt" sein. Zehn Dissertationen für die Zukunft Wiens Schon 2012 wurde zwischen der TU Wien und den WSTW ein Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die gemeinsame Forschung voranzutreiben und die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Das dreijährige Doktoratskolleg URBEM ist eine wichtige Flagship-Initiative im Rahmen dieser interdisziplinären Zusammenarbeit. URBEM ergänzt nun die bewährten gemeinsamen Projektaktivitäten zwischen den WSTWTochterunternehmen und den TU-Forschungsgruppen. Zehn Dissertationsstellen wurden ausgeschrieben, die an der TU Wien betreut und von den Wiener Stadtwerken mitfinanziert werden. Das Doktoratskolleg stellt für die DissertantInnen eine einzigartige Ausbildungsumgebung dar - die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis kommen den Forschungspartnern und dem wissenschaftlichen Nachwuchs gleichermaßen zugute. Eine eigens konzipierte Ringvorlesung steht sowohl anderen Studierenden als auch den MitarbeiterInnen der Wiener Stadtwerke für Weiterbildung offen und dient dem regelmäßigen Austausch. Geleitet wird das Doktoratskolleg von Prof. Thomas Bednar (Institut für Hochbau und Technologie). Er hat sich besonders als Experte für umweltgerechtes und energiebewusstes Bauen einen Namen gemacht und seine Fähigkeit zu vernetztem interdisziplinären Forschen schon oft unter Beweis gestellt. Das macht ihn zum idealen Leiter des wissenschaftlichen Kooperationsprojektes. "Als ich gefragt wurde ob ich das Doktoratskolleg URBEM leiten 30


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) möchte war ich gleich von Anfang an begeistert, das Vorhaben aktiv mitgestalten zu können", sagt Bednar. "URBEM baut auf den Erfahrungen zahlreicher Forschungsprojekte der letzten Jahre auf und mit den WSTW als Partner können nicht nur die wissenschaftlichen Grundlagen zum Systemverständnis erweitert werden sondern es ist damit gesichert, dass die Ergebnisse einen sehr hohen Praxisbezug haben werden." Netze, Gebäude, Mobilität und die Nutzer Inhaltlich ist das Doktoratskolleg stark interdisziplinär angelegt: Modelle des Wiener Personenverkehrssystems werden erstellt, das Energieverhalten des Gebäudebestands untersucht und die Energieversorgung der Stadt genau unter die Lupe genommen. Das bezieht sich sowohl auf die Speicherung, Einspeisung und Verteilung von Fernwärme und Gas als auch auf elektrischen Strom. Neue Informations- und Kommunikationstechnologische Lösungen müssen erarbeitet werden, um flexiblere Stromnetze (sogenannte "Smart Grids") sicher und zuverlässig zu betreiben. Eng mit solchen Energiefragen verbunden ist die innerstädtische Mobilität: Energienutzung und Mobilitätsverhalten sollen soziologisch und raumplanerisch analysiert und erklärt werden. Auch ökonomische Fragen werden behandelt: Welche Szenarien gibt es für die künftige Nachfrage nach Wärme und Strom? Was lässt sich über gebäudebezogenen Energiebedarf – etwa in Bezug auf Raumwärme, Warmwasser, Klimatisierung und Licht – vorhersagen? Wie soll die Stadt Wien ihr Energie-Portfolio aus wirtschafts- und risikotheoretischer Sicht zusammensetzen? Nicht zuletzt wird es auch darum gehen, die vielen Daten, die in diesem Bereich erhoben werden können, passend aufzuarbeiten. Datenmanagement und Visualisierungs-Strategien sind daher ebenfalls Teil des Doktoratskollegs. Interdisziplinarität in Energie und Umwelt Insgesamt sind acht Institute aus sechs Fakultäten am Doktoratskolleg beteiligt, die in einem mehrstufigen inhaltlichen Abstimmungsprozess mit den ExpertInnen der WSTW identifiziert worden sind. Das neue Doktoratskolleg ist im Forschungsschwerpunkt Energie und Umwelt (E+U) angesiedelt und wird von Gudrun Weinwurm (E+U Forschungskoordinatorin) unterstützt. "Für das Zusammenspiel aus Soziologie, Gebäude, Mobilität, Energienetze, IKT bis zur Visualisierung für unterschiedliche Stakeholder war das Forschungszentrum sehr wichtig sowohl bei der Entwicklung der Themen, der Überlegungen zur Art und Weise der Zusammenarbeit als auch bei der Auswahl der Kollegiaten aus über 130 BewerberInnen", sagt Thomas Bednar. Für die zehn Doktoratsstellen des Kollegs wurde ein eigener zweifstufiger Bewerbungsprozess ausgearbeitet. Die DissertantInnen starteten mit erstem Oktober, am 17. Oktober wird das Kick-off mit VertreterInnen der Wiener Stadtwerke, der Stadt Wien und der TU Wien stattfinden. Webtipp: http://urbem.tuwien.ac.at Foto: [1] © Wiener Linien

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Infobox: Die Wiener Stadtwerke gestalten den urbanen Wandel maßgeblich mit. Sie garantieren mit ihren Tochterunternehmen in den Bereichen Energieerzeugung und -versorgung (Wien Energie), Energieberatung (EnergieComfort), öffentlicher Nahverkehr (Wiener Linien) und Netz-Infrastruktur (Wiener Netze) einen hohen Versorgungsstandard in Wien. Die TU Wien setzt einen systemtechnischen und interdisziplinären Forschungsschwerpunkt in Energie und Umwelt. WissenschafterInnen aus den Fakultätsbereichen Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Raumplanung, Maschinenbau, Informatik und Mathematik integrieren ihr umfassendes Know-How im Doktoratskolleg.

Team Austria gewinnt den Solar Decathlon Das Team Austria, geleitet von der TU Wien, mit Beteiligung der FH St. Pölten, der FH Salzburg und dem AIT, erreichte beim Wettbewerb für Solar-Häuser in Kalifornien, USA, den ersten Platz. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit

Karin Stieldorf, Claus Schnetzer, Gregor Pils (v.l.n.r.)

Team Austria

Das Siegerteam vor LISI

Solar-Haus LISI

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Bei sonnigem kann man die Glasfassaden verschwinden lassen, Veranda und Innenwohnraum fügen sich dann nahtlos zu einem großen teilüberdachtenWohnbereich zusammen.

Nun wird das Haus wieder abgebaut, verpackt und sicher nach Europa transportiert.

Zwei Jahre harte Arbeit haben sich bezahlt gemacht: Beim Solar Decathlon in Irvine, Kalifornien, die besten umweltfreundlichen Plus-Energie-Häuser gekürt. Das "Team Austria: Vienna University of Technology" war zum ersten mal bei diesem Wettbewerb dabei und konnte ihn gleich gewinnen. In zehn verschiedenen Kategorien gab es Punkte zu sammeln – von der Energiebilanz bis zur Architektur, vom Raumklima bis zur wirtschaftlichen Markttauglichkeit. In manchen Kategorien wurde nach objektiven Messkriterien bewertet, in anderen entschied eine Jury. Der zweite Platz ging an Las Vegas, der dritte an das Team aus der Tschechischen Republik. Architektur und Technologie "Exzellente Architektur ist nachhaltig", sagt Prof. Karin Stieldorf von der TU Wien. "Exzellente Technologie unterstützt sie optimal." Aus dieser Kombination aus Architektur und Engineering entstehen Häuser, die zukunftsweisend, umweltfreundlich und angenehm zu bewohnen sind. Diese Idee setzte das Team Austria optimal um. Vom ersten Tag an an war das Team Austria vorne mit dabei: Die Haustechnik funktionierte gut, dank einer sehr leistungsfähigen Photovoltaik-Anlage konnte deutlich mehr Strom erzeugt werden, als im Haus verbraucht wurde, die Anforderungen an Raumklima und Warmwasser wurden gut erfüllt. Ganz nach vorne schieben konnte man sich dann durch die Juryentscheidungen: In den Bereichen Marketability, Architektur und in der Sparte Communications erhielt das Team Austria ganz besonders viele Punkte. Eine ausgezeichnete Engineering-Wertung am letzten Tag fixierte letztendlich den ersten Platz. Die Konkurrenz war in diesem Jahr extrem stark: Einer ganzen Reihe von Universitäten gelang es, Häuser zu errichten, die in allen zehn bewerteten Kategorien überzeugen konnten. Das Haus des Team Austria zog allerdings vom ersten Tag an ganz besonders viele Blicke auf sich. Man hatte sich für eine extrem offene Architekur entschieden, die Innen- und Außenraum eng miteinander verbindet. Bei sonnigem kalifornischen Wetter kann man die Glasfassaden verschwinden lassen, Veranda und Innenwohnraum fügen sich dann nahtlos zu einem großen teilüberdachten Wohnbereich zusammen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Solar Village in Kalifornien Zwanzig Teams von Universitäten aus unterschiedlichen Ländern wurden ausgewählt und erhielten die Chance, in Irvine bei Los Angeles zukunftsweisende Solar-Häuser zu errichten. Neunzehn Teams schafften es schließlich, ihre Häuser bilden nun das "Solar Village", das vom dritten bis zwölften Oktober tausende BesucherInnen anlockte. Fünfzehn Teams beim Solar Decathlon kommen aus den USA, zwei aus Kanada und je eines aus der Tschechischen Republik und Österreich. Österreichisches Know-How Das Team Austria wird von Prof. Karin Stieldorf vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien geleitet. In mehreren Lehrveranstaltungen hat sie mit einer Gruppe von Studierenden und gemeinsam mit den TU-Architektur-Absolventen Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer das Solar-Haus LISI entwickelt. Für umweltgerechtes Bauen ist die Verbindung von Architektur und Bauphysik ganz besonders wichtig. An der TU Wien gibt es eine lange Forschungstradition in diesem Bereich. So wurde etwa ein Simulationstool zur Berechnung der Energiebilanz des Hauses an der TU Wien von Klaus Krec eigens entwickelt. "Energie und Umwelt" ist einer der fünf Forschungsschwerpunkte der TU Wien, energieeffizientes ökobewusstes Bauen spielt in diesem Bereich eine wichtige Rolle. Ganz maßgebliche Unterstützung kam von den Partnereinrichtungen: Die Fachhochschule St. Pölten arbeitete an der Gebäudeautomation und an der medientechnischen Begleitung des Projektes, die Fachhochschule Salzburg befasste sich mit Holztechnologie und der Innenausstattung des Hauses, das Austrian Institute of Technology (AIT) beschäftigte sich mit Fragen der Haustechnik, die beim Solar Decathlon von besonders großer Bedeutung sind. Für die finanzielle Unterstützung und Absicherung des Projektes dankt das Team Austria dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bm:vit) und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Fotos: © LISI - Solar Decathlon Team Austria

Endlich volle Bewegungsfreiheit in virtuellen Welten Wie kann man sich im Laufschritt durch computergenerierte 3D-Welten bewegen und trotzdem am selben Platz bleiben? Ein Team der TU Wien löst dieses Problem nun mit ihrem "Virtualizer". Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit 3D-Brillen, die je nach Blickrichtung das passende Bild anzeigen und so ein realistisches Raumempfinden in einer Computerwelt ermöglichen, sind bereits im Handel erhältlich. Doch wie man sich dann zu Fuß durch diese virtuellen Welten hindurchbewegen kann, ohne irgendwann an die sehr realen Wände des eigenen Wohnzimmers zu stoßen, war bisher ein ungelöstes Problem. Einem Forschungsteam der TU Wien 34


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) gelang es nun, einen sogenannten "Virtualizer" zu bauen, der ein beinahe natürliches Gehen durch computergenerierte Welten ermöglicht. Fixiert in einem Gurt lässt man die Füße über eine reibungsarme Oberfläche gleiten. Sensoren registrieren die Bewegung und geben die Daten an den Computer weiter. Schon 2014 soll das Gerät auf den Markt kommen.

Atome im Käfig An der TU Wien wurde eine neue Klasse von thermoelektrischen Materialien entdeckt. Dank eines überraschenden physikalischen Effekts können sie zur effizienteren Erzeugung von Strom verwendet werden. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Wenn Maschinen heiß werden, wird oft viel Energie nutzlos an die Umgebung abgegeben. Ein Teil dieser Abwärme könnte mit Hilfe von thermoelektrischen Materialien wieder zurückgewonnen werden. Diese thermoelektrischen Materialien erzeugen eine elektrische Spannung, wenn man sie mit heißen und kalten Objekten verbindet. An der TU Wien konnte nun eine neue, deutlich effektivere Klasse solcher thermoelektrischer Materialien hergestellt werden. Der Trick liegt in der ganz besonderen Kristallstruktur und einem erstaunlichen neuen, physikalischen Effekt: In unzähligen mikroskopisch kleinen Käfiggittern werden einzelne Cer-Atome gefangen gehalten. Das ständige Rütteln dieser eingesperrten magnetischen Atome am Kristallkäfig scheint für die außerordentlich guten Materialeigenschaften verantwortlich zu sein.

Zukunftsmaterial Graphen wird Computerchip-kompatibel An der TU Wien wird erforscht, welche technologischen Möglichkeiten Graphen bietet. Nun gelang es, Graphen-Lichtdetektoren mit gewöhnlichen Halbleiterchips zu kombinieren. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Information wird heute meist in Form von Licht übertragen – etwa in Glasfaserkabeln. Unsere Computerchips allerdings arbeiten elektronisch. Irgendwo zwischen optischem Daten-Highway und elektronischem Computerchip müssen also mit Hilfe von Lichtdetektoren Photonen in Elektronen konvertiert werden. An der TU Wien ist es nun gelungen, einen GraphenPhotodetektor direkt mit einem herkömmlichen Silizium-Chip zu kombinieren. Damit lässt sich Licht aus allen wichtigen TelekommunikationsFrequenzen in elektrische Signale umwandeln. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachjournal "Nature Photonics" präsentiert.

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Umverteilung zwischen Generationen und Geschlechtern Welche Altersgruppen sind Nettozahler und welche sind Nettoempfänger? Eine Studie der TU Wien macht Geschlechterunterschiede sichtbar und berücksichtigt den Wert unbezahlter Arbeit. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Kinder werden von den Eltern versorgt, im Alter hoffen wir auf Versorgung durch den Staat. Irgendwo dazwischen müssen die Ressourcen erwirtschaftet werden, die es dann zwischen den Generationen umzuverteilen gilt. An der TU Wien wurden nun im Rahmen des Projekts "Welfare, Wealth and Work for Europe - WWW for Europe" Daten von mehreren europäischen Ländern analysiert: Angesichts der demographischen Entwicklung erscheint eine Pensionsreform in vielen Staaten unvermeidlich. Dabei darf man aber nicht nur finanzielle Transferleistungen berücksichtigen, auch unbezahlte Arbeit spielt bei der Umverteilung eine wichtige Rolle, vor allem die Kindererziehung. Während Männer einen größeren Teil der finanziellen Transfers zu tragen haben, leisten Frauen deutlich mehr unbezahlte Arbeit.

Chip misst Düngebedarf des Bodens An der TU Wien wurde ein Chip entwickelt, der genau misst, welche Nährstoffe der Boden braucht. So vermeidet man Überdüngung, schont die Umwelt und spart Kosten. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Woher weiß man, ob ein Feld Düngemittel benötigt? Meist wird heute gedüngt, ohne den genauen Nährstoffbedarf des Bodens zu kennen – diese Vorgehensweise kostet allerdings unnötig Geld und schadet der Umwelt. An der TU Wien werden daher nun im Rahmen des EU-Projekts "OPTIFERT" Chips hergestellt, die innerhalb von Minuten Auskunft über den Nährstoffgehalt des Bodens geben. So kann man dem Boden genau die Stoffe zuführen, die er auch wirklich braucht.

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Steuerbare Zufallslaser Zufallslaser sind winzige Körnchen, die ihr Licht unkontrolliert in verschiedene Richtungen abstrahlen. An der TU Wien konnte nun gezeigt werden, dass man dem Zufall auf die Sprünge helfen kann, um diese exotischen Lichtquellen präzise zu steuern. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Das Licht, das sie ausstrahlen, ist ebenso individuell wie ein Fingerabdruck: Zufallslaser sind winzige Strukturen, deren Abstrahlverhalten durch chaotische Lichtstreuung in ihrem Inneren festgelegt ist. Erst seit wenigen Jahren kann man ihr Verhalten erklären. Nun wurde an der TU Wien eine Methode präsentiert, mit der sich die Richtung ihrer Strahlung nach Belieben steuern lässt. Was als kuriose Idee begann, wird damit zu einer neuen Art von Lichtquelle.

Industrie 4.0 Die TU Wien will zur nächsten industriellen Revolution in Österreich beitragen: "Cyber-Physical Systems" (CPS) werden die industrielle Produktion – ein wesentliches Standbein der Wertschöpfung im Land - verändern. Die TU Wien forscht an diesen Systemen und führt dazu Gespräche mit Top-Managern österreichischer Unternehmen. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Unsere Computer sind längst miteinander vernetzt. Warum sind es die Maschinen in den Produktionshallen der Industrie noch nicht? An der "Industrie 4.0", der nächsten Stufe der technologischen Revolution, wird bereits geforscht: Sensoren und Steuersysteme unterschiedlicher Bausteine von Produktionssystemen sollen intelligent verknüpft werden und sich selbstständig koordinieren, um Effizienz und Produktivität zu steigern. An der TU Wien hat sich ein fakultätsübergreifendes ForschungsNetzwerk formiert, das solche neuen Ideen Wilfried Sihn (TU Wien), Kurt Hofstädter in den industriellen Produktionsprozess (Siemens), Rektorin Sabine Seidler (TU einbringen wird. Am 3. Juli folgten Wien), Karl Nigl (Magna) und Detlef hochrangige Industrievertreter von Siemens Gerhard (TU Wien) (v.l.n.r.) und Magna der Einladung der TU Wien, mit Rektorin Sabine Seidler, Prof. Detlef Gerhard und Prof. Wilfried Sihn über künftige Zusammenarbeit im Bereich CPS für Anwendungen in der industriellen Produktionstechnik zu sprechen.

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Wiener Wunderkammer 2014: Einladung zur Teilnahme Unter dem Titel Wiener Wunderkammer 2014 findet vom 31. März bis zum 4. April 2014 an der Technischen Universität Wien eine innovative Ausstellung mit spannenden Beiträgen aus Wissenschaft und Kunst statt. Zur Teilnahme eingeladen sind WissenschaftlerInnen aller Disziplinen und KünstlerInnen aller Genres, die der Öffentlichkeit Einblick in die Besonderheiten ihrer wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Arbeiten geben möchten. Einreichfrist ist der 22. November 2013. Christoph Überhuber | Institut für Analysis und Scientific Computing Kuratiert wird die Ausstellung von Christoph Überhuber, Professor an der TU Wien und Künstler in Personalunion. Eine prominent besetzte Jury mit Mitgliedern aus Wissenschaft, Kunst und Medien wird bis Mitte Dezember unter den Einreichungen jene Beiträge auswählen, die in der Ausstellung präsentiert werden. Was sind Wunderkammern? In den Wunderkammern des 16. bis 18. Jahrhunderts wurde ein Sammlungskonzept verwirklicht, das Objekte unterschiedlicher Herkunft und Bestimmung gemeinsam präsentierte. Aufgabe der Wunderkammern war es, einen universalen Zusammenhang unterschiedlichster Dinge darzustellen und durch vielfältige Betrachtungsmöglichkeiten eine Weltanschauung zu vermitteln, in der Geschichte, Kunst, Natur und Wissenschaft zu einer Einheit verschmelzen. Welche Rolle spielen Wunderkammern heute? Es gibt erfolgreiche Bestrebungen, die historischen Wunderkammern neu zu beleben. So ist z.B. die Wunderkammer des Wiener Kunsthistorischen Museums in einer großartig gestalteten neuen Form seit März 2013 wieder allgemein zugänglich. Andererseits gibt es Ansätze, den Wunderkammer-Gedanken in die Gegenwart zu übertragen: In der dOCUMENTA (13) ging es z.B. um eine gemeinsame Ausstellung von Kunst und Wissenschaft. Im „Enzyklopädischen Palast“ der diesjährigen Biennale in Venedig wurde der Versuch unternommen, Teile des Wissens der Menschheit in visueller Form strukturiert abzubilden. Was sind die Ziele der Wiener Wunderkammer 2014? In der Wiener Wunderkammer geht es um die Zusammenführung der Sichtweisen von aktueller Wissenschaft und zeitgenössischer Kunst. So wie in den Wunderkammern der Renaissance- und der Barockzeit geht es darum, Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichsten Dingen erkennbar zu machen. Die Verbindung von Wissenschaft und Kunst fungiert hierbei als Brücke der Darstellung komplexer, zukunftsorientierter Weltanschauungen. 38


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Wie könnten Beiträge zur Wiener Wunderkammer aussehen? Die Beiträge können unterschiedlich gestaltet sein: Die Bandbreite reicht von der Darstellung wissenschaftlicher Experimente (so wie Anton Zeilinger sein Teleportations-Experiment auf der Documenta vorführte) bis zur Visualisierung bemerkenswerter wissenschaftlicher Resultate und künstlerischer Arbeiten in Form von Versuchsanordnungen, Bildern und/oder Objekten. Die bemerkenswerten Eigenschaften der ausgestellten Exponate sind durch einen allgemein verständlichen Text im Umfang von einer A4-Seite zu erläutern. Warum teilnehmen? Die Eröffnung der Wiener Wunderkammer findet am 31. März 2014 als Rahmenprogramm des Gala Dinner Technik statt. Rektorin Sabine Seidler lädt zu diesem Ereignis hochkarätige VertreterInnen aus Wirtschaft, Medien, Politik und Forschung(sförderung) an die TU Wien ein. Als Teilnehmende haben Sie die Möglichkeit, Ihr Forschungs- bzw. Kunstprojekt wichtigen Entscheidungsträgern zu präsentieren und persönliche Kontakte herzustellen. An den anderen Tagen ist die Ausstellung für die breite Öffentlichkeit geöffnet. Durch die umfassende begleitende Öffentlichkeits- und Medienarbeit und die prominent besetzte Jury wird eine große Medienpräsenz erwartet. Wie einreichen? Die Details zur Einreichung finden Sie unter www.wunderkammer2014.at

Neue Forschungsbroschüre Einen Überblick über die Forschung der TU Wien bietet die neue Forschungsbroschüre – jetzt auch online. Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Fünf Forschungsschwerpunkte hat die TU Wien: "Computational Science and Engineering", "Quantum Physics and Quantum Technologies", "Materials and Matter", "Information and Communication Technology" und "Energy and Environment". Dazu gibt es noch einzelne "Additional Fields", die für die TU Wien ebenso eine wichtige Rolle spielen, aber über diese fünf zentralen Forschungsschwerpunkte hinausgehen. Diese Schwerpunktsetzung wird nun in der neuen Forschungsbroschüre der TU Wien dargestellt. In deutscher und englischer Sprache verfasst, gibt es die Forschungsbroschüre auch online zum Nachlesen: http://www.tuwien.ac.at/forschung

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Menschen

Indien - auf den Spuren des Tigers Prof. Eugenijus Kaniusas nimmt uns auf eine Reise nach Indien mit.

Indisches Yoga direkt am Flughafen

Pro königliches Mitglied gab es ein Grabmal.

Die “beliebtesten” Tiere am Campus von Hyderabad University

Mit einem Kollegen aus Indien wurden die königlichen Grabmäler am Fort von Golkonda aus dem 17. Jahrhundert besucht.

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Altstadt von Hyderabad zu früher Stunde – sieht noch sehr ordentlich aus.

Der Tiger bei Bangalore Schloss

Die weltberühmte Statue von Shiva aus purem Marmor mitten in Bangalore

Auf den Spuren des Tigers in Bangalore, hier kann man noch ihn anfassen…

Schulkinder im Laderaum einer Rikscha unterwegs von der Schule nach Hause

Lotustempel in der Blumenform

Universität Der Flughafen in Hyderabad vermittelt den Eindruck eines modernen Staates - dieser Eindruck täuscht, werde ich später feststellen. Beim Verlassen des Flughafens erfahren wir, ich und ein italienischer Professor, einen regelrechten Überfall durch Taxifahrer. Wir marschieren unbeeindruckt (nur nach außen hin) und schnurstracks zum empfohlenen Taxistand - vorbei an offensichtlich verzweifelten und energisch fuchtelnden Taxilenkern. 41


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Angekommen am Universitätscampus von Hyderabad University, dem Tagungsort einer internationalen Konferenz, fällt sein desolater Zustand auf, wenn man nach westlichen Kriterien urteilt. Mein Gästezimmer ist mit einem klassischen Schloss und Riegel verriegelt, zuletzt habe ich solche Schlösser an Scheunentüren gesehen. Ich trete in die Stockfinsternis ein. Die Fenster sind minimalistisch, komplett verdeckt und vergittert. Ich frage mich insgeheim, was ich in dem Zimmer wohl machen werde, ich kann nicht einmal bei der Dunkelheit auspacken (hundsmüde bin ich auch nach der langen Reise). Das hat mich an meine Unterkunft im Nationalpark Alaskas erinnert, wo ich mit nassen Konferenzschuhen nach einer langen (Flug)Reise eine Raumtemperatur von ca. 0°C vorfand, da wusste ich auch nicht, was ich im Zimmer soll… Der Komfort draußen im Regen und der drinnen um den Gefrierpunkt schienen vergleichbar zu sein. Ja, zurück nach Indien, der Strom ist hier ausgefallen… und wieder ausgefallen… und nun geht es doch… Einige Tage später zucke ich nicht einmal mit der Wimper, wenn der Strom ausfällt und ich meine Suche nach Moskitos im Zimmer vor dem Schlafengehen einstellen muss (der Campus liegt in einem leicht sumpfigen Gebiet). Beim Anblick eines Moskitos in meinem Zimmer werde ich verständlicherweise sofort tätig. Eine Vortragende hat Moskitos sogar als gefährlichste Tiere der Welt bezeichnet, die erfolgreich menschliches und tierisches Gut kombinieren, um es dann als tödlichen Cocktail zu verabreichen. Das mitgenommene Anti-Insekten-Spray ist jedoch bei den hiesigen Moskitos erstaunlich wirkungslos, bis auf den süßlichen Geruch und mein sofort einsetzender allergischer Schnupfen, welcher mir angesichts der Umstände das geringere Übel zu sein scheint. Die hiesigen Moskitos umschwirren mich elegant, luftig und äußerst penetrant. Die einheimische Salbe scheint jedoch Wunder zu wirken, und dazu riecht sie auch noch erträglich. Eine Sekunde lang überlege ich mir, ob ich diese asiatische Salbe meiner europäischen Haut zutrauen soll. Das einsetzende Summen rund um die Ohren lässt mich aber sofort diese überflüssige Überlegung abbrechen und die Salbe auftragen. Die Nacht ist gerettet! Bald finde ich am Campus eine unter einem Baum versteckte große Tafel mit großformatigen bereits vergilbten Photos, die auf die 12 Schlangenarten im Campus bildlich und namentlich hinweisen, darunter auch auf vier tödlich giftige Schlangen, inklusive eine aufgerichtete Kobra... "Willkommen in Indien", sage ich mir im Geheimen ohne allerdings im Inneren zu lächeln und beginne genau zu schauen, wohin ich meinen Fuß setze. In der Mensa schaue ich durch ein riesiges Fenster hinaus zum ansehnlichen See. Das Haus, in dem wir speisen, heißt "Lake View Guesthaus" - ein viel versprechender Name. Unweit vom Ufer mache einen Inder aus, der rückwärts zum See und mit dem Gesicht zum Fenster - für uns und ihn deutlich sichtbar - kauernd und interessiert den Boden betrachtet. Ich frage mich wohl, was er dort macht, vielleicht inspiziert er ein Reptil (von denen es hier nur wimmelt, habe ich später festgestellt), ob ich wohl nach dem Essen auch hingehen möchte? Nun steht er auf und zieht seine Hose hoch, schüttet ein Krug Wasser über seine Hände und kommt uns gelassen mit seinen Händen schwingend entgegen. Mein Optimismus schockiert mich, wie auch die offensichtlichen Hygienesitten in Indien. Ein Inder, der in den Pausen zwischen den Vorträgen freundlich und bemüht serviert, schafft es auch in jede Tasse beim Servieren seine Finger hineinzustecken. Irgendwie vergeht mir die Lust auf den Tee und ich greife zur verschlossenen Mineralflasche.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Wildpark Den Nationalpark erlebt man mit allen Sinnen. Man sieht oft, was man nicht hört, man hört, was man nicht sieht und man riecht manchmal, was man weder sieht noch hört. So schaut ein riesiger Büffelkopf mit gewundenen Hörnern aus dem Dickicht heraus, eine Bilderbuchszene. Ich grüße ihn mit meinem Blitzlicht und er verschwindet blitzartig, sodass mein Bild sogar unscharf wird. Ich sehe einen majestätischen Elefanten mit riesigen Stoßzähnen aus dem Wald herauskommen, der sich mit Erde seinen Rücken bewirft, um sich so vor Insekten zu schützen. Er geht äußerst geschickt mit seinem Rüssel um, welcher für ihn überlebenswichtig ist. Damit kann er ein Drittel seines Gewichtes heben, eigene Kälber tragen (lebendige wie tote, denn die familiären Bande und daher der Abschied bei Elefanten sind sehr ausgeprägt) wie auch einzelne Blätter pflücken; der dynamische Einsatzbereich des Rüssels ist sehr breit. So bricht er vor meinen Augen ein längeres Stück Bambus ab, tritt mit dem vorderen Fuß auf das eine Ende des Rohres und zieht mit dem Rüssel an dem anderen Ende an (die Hebelwirkung ist dem Elefanten offensichtlich geläufig), das robust aussehende Stück wird mit Leichtigkeit entzweit und mit dem Rüssel zum Mund gereicht. In Indien gelten Elefanten als gefährliche Tiere, sogar gefährlicher als Tiger, denn sie haben Masse. Und Masse kann (leicht) erdrücken. Junge Bullen aus der Wildnis sind sehr schwer zu domestizieren. Interessanterweise gehen sogar deren alte Wunden in der Gefangenschaft auf. Die Mehrheit geht in den Hungerstreik und stirbt. Der Freiheitsentzug im Tierreich (wie auch im Menschenreich) ist ein schweres Delikt. Übrigens, unsere Hotelanlage wird durch einen tiefen Graben vom Wald getrennt, damit die Elefanten nicht aus dem angrenzenden Wald in die Anlage hinstampfen können. Tiger oder Leoparden im Freien zu sehen, ist eine pure Glückssache. Der Tiger versteckt sich nicht, er ist der König im Dschungel, während der Leopard meistens hoch oben in den Baumkronen residiert. Die verspielten Lemuren gelten als Bodyguards der Tiger - will man einen Tiger finden, halte man Ausschau nach Lemuren. Die größten Nationalparks in Indien haben um die 120 Tiger pro Park, die meisten gerade noch 30 Tiger. Ein Maharadscha hat einmal stolz verkündet 300 Tiger in seinem bisherigen Leben erlegt zu haben, ein anderer soll alleine an die 1.200 getötet haben, was soll man da sagen… Später, im Tigerreservat und Nationalpark Nagarhole, stoße ich auf einen dreibeinigen sandfarbenen Hund mit länglicher Schnauze und kräftiger Statur. Der Hund, genauer gesagt, die Hündin, folgt mir - von der ersten Sekunde an - fast überall auf jeden Schritt und Tritt und versucht mir mit ihrem offenen Blick und ihren großen Augen - ihre Augen scheinen nicht komplett vereitert zu sein, wie jene von ihren armen GenossInnen in Hyderabad - vieles zu erzählen. Die Hündin wurde von einem Leoparden gleich außerhalb der Anlage am vierten Bein gebissen (Leoparden verlassen oft den Wald, im Gegensatz zu Tigern). Mein Zimmer ist im ersten Stock. Wenn ich hinaufgehe, so bleibt die Hündin immer im Erdgeschoß stehen, Treppen steigen geht leider nicht mehr. Das dachte ich zumindest eine Zeit lang, bis ich sie eines Abends vor der Türe fand. Offensichtlich hat sie sich wirklich Mühe gemacht, hinaufzusteigen. Es kann für sie nicht einfach gewesen sein. Als ich die Türe öffnete, entnahm ich unmissverständlich ihrer Körpersprache, dass sie hinein will. "Geht nicht, mein lieber Freund", sagte ich mir, vermittelte ihr diese Antwort unmissverständlich und freundlich mit meiner Körpersprache und warf ihr eine Nuss vor. Ich hatte ja sonst nichts Essbares im Zimmer liegen, eine Mango Frucht wäre doch nicht wirklich artgerecht, oder? Etwas später fiel mir ein, dass ich noch meine Notfallskekse im Koffer hüte, für den Fall, dass meinem Magen das indische Essen nicht zuträglich wird. Ich riss die bis jetzt sorgfältig aufbewahrte Packung auf und warf einen Keks durch den Türspalt meinem indischen Freund 43


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) zu. Insgeheim hoffte ich, dass die österreichische Qualität dem indischen Magen auch zuträglich wird. Wer hätte es gedacht, dass eine litauische Hand einen österreichischen Keks einem indischen Hund im Dschungel zum Abendessen reicht - nennt man das nicht etwa Globalisierung? Minuten später hörte ich sie die Fußmatte vor meiner Türe zurechtrücken, wahrscheinlich legt sie sich schlafen. Minuten später bildete ich mir sogar ein, sie schnarchen zu hören. Ja, sie schnarchte tatsächlich. Dies und jenes Mitten in der Altstadt von Hyderabad sind die Lärm-, Geruchs- und Staubbelastung immens. Eine Exposition für kurze Dauer mag noch anziehend und erträglich sein - ich war immer dafür in fremden Ländern die Nähe zu den Einheimischen zu suchen und zu erfahren - ein längerer aufmerksamer Aufenthalt in diesem Trubel muss aber geübt sein. Bereits nach zwei Stunden mitten im Smog spürt man eine dicke Dreckschicht am Gesicht sedimentiert. Eines lernt man jedoch hierzulande sehr schnell: Um innere Umwälzungen im Bauch zu meiden, sorgfältig Händewaschen vor dem Essen! Auch wenn das Leitungswasser hierzulande mit allerlei Bakterien verseucht ist, ist die Menge der Mikroorganismen im Wasser noch geringer als jene auf den ungewaschenen Händen. Wir sind im indischen Zug in Richtung Altstadt. Seine Türen werden immer offen gelassen, unabhängig von der Geschwindigkeit. Die InderInnen starren westliche Gesichter an und wenden auch ihren Blick nicht ab, wenn man deren Blick erwidert. Jemand hat es passend auf den Punkt gebracht "there is no personal space in the public". Man wird angestarrt, als ob man ein seltener Gegenstand wäre. Wie dem auch sei, die unzähligen freundlichen Gespräche mit InderInnen wiegen es auf, und ich gewöhne mich daran den Blicken ausgesetzt zu sein. Wunderschöne Schlösser von Maharadschas sind echte Perlen von Indien, von innen wie von außen. Man kann sich das kaum vorstellen, wie luxuriös die Paläste sein können. So wie es diverse Straßen in Hyderabad gibt, die nur dem Perlenverkauf oder auch dem Zähneziehen gewidmet sind - die gerade gezogenen blutigen Zähne werden sofort den vorbeigehenden PassantInnen zur Schau gestellt - so passiere ich kleinere Siedlungen, die entweder mit Kokosnüssen, Tabakblättern oder Seide handeln. Eine echte Spezialisierung auf Ortsbasis, wie in uralten Zeiten. Unweit von Hyderabad sehe ich einen Inder mit nacktem Oberkörper am Straßenrand einer der intensivst befahrenen Straße sitzen, mit einem Plastikkrug in einer Hand, einem Eimer Wasser zwischen den Füßen am rotfarbigen Lehmboden und mehreren Slum-Zelten im Hintergrund. Seinen Kopf geneigt, schüttet er das Wasser aus dem Krug über seinen Kopf. Offensichtlich wäscht er sich in einer Distanz von lediglich einigen Metern von den eilig vorbeifahrenden Rikschas, Autos, Bussen und Lastwagen. Am nächsten Tag habe ich an der gleichen Stelle eine indische Frau beim Schrubben ihrer Wäsche gesehen. Die Straße scheint eine Art Lebensader für die vielen Obdachlosen jeden Alters darzustellen. Ruhende, schlafende und arbeitende InderInnen sind oft unmittelbar am Straßenrand auszumachen, die unmittelbare Gefahr, den penetranten Geruch der Abgase und den ohrenbetäubenden ja sogar abstumpfenden Lärm der Großstadt ignorierend. Unter einer Brücke, direkt auf der Kreuzung voller Staub, Abgase und (Hup)Lärm, in der Duzende von Wagen, Rikschas und Busse versuchen, ihre ganz persönliche Spur zu finden, sehe ich eine alte magere indische Frau direkt in der Kolonne vor einem riesigen Gefährt wandeln. Sie bettelt etwas verwirrt, aber unerschrocken. Jeder Quadratzentimeter der Kreuzung wird im Moment befahren, riesige Autoreifen der durchgerosteten Busse stechen ins Auge (bei manchen Bussen könnte man sogar die Hand durch die Rostlöcher zu den 44


TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Passagieren reichen), beinahe ununterbrochenes Hupen mutiert bei mir zum tonischen Hintergrundgeräusch, der Gestank rümpft meine Nase und gerade hier steht diese dürre Frau - komplett ohne Knautschzone und mit einem überlebenswichtigen (Bettel)Ziel vor Augen. Dies erinnert mich an die Helden, die mit bloßen Händen fremde (und eigene) Panzer aufhielten, und das nicht nur einmal und nicht nur in einem bestimmten Land. Außerhalb der Großstädte habe ich heute zwei rotgekleidete indische Frauen mit jeweils einem riesigen Bündel Reisig auf dem Kopf gesehen. Es wäre ein wunderschönes (indisches) Bild geworden, wenn wir langsamer vorbeigefahren wären. Manches muss man sich einfach einprägen, man kann ja nicht alles digitalisieren, vielleicht sogar zum Glück… Dies gilt auch für ein Motorrad mit einem Mann an der Lenkstange und vier blauuniformierten lächelnden und einander fest umarmenden Schulkindern hinter seinem Rücken, unterwegs von der Schule nach Hause. "Komplett verantwortungslos", würde ein Europäer richtigerweise sagen. "Lieb", dachte ich mir. Weitere gleich uniformierte Kinder habe ich etwas später im Laderaum einer Rikscha gesehen. Ein entzücktes Mädchen rief mir beim Überholen ein deutliches "Hi" zu, begleitet vom breiten Lächeln, ein richtig herzliches und ehrliches Willkommenszeichen einem Fremden gegenüber. Ehrlich, weil es bereits viele unehrliche Begrüßungen gab mit dem Ziel etwas anzudrehen. Kilometerweit von diesen Begegnungen entfernt sehe ich scharenweise elegant uniformierte und barfüßige KommilitonInnen am schlängelnden Straßenrand marschieren. Offensichtlich haben diese Kinder niemanden, der sie von der Schule abholt. Das Wort "Tip" scheint eine magische Bedeutung zu haben. Entgegen der landläufigen Gepflogenheiten den Tip erst beim abgeschlossenen Service zu geben (eigentlich ein Muss), gebe ich ihn gleich im Voraus. Ich möchte doch die angebotenen Leistungen in der höchstmöglichen Qualität genießen, dabei meine ich aber keine Bequemlichkeitsanliegen sondern die einzigartigen Wildlife-Tours! Bei meinem Safari-Fahrer im Nagarhole Nationalpark scheint meine Methode ganz gut zu funktionieren: Die interessante und anspruchsvolle Routenführung gefällt mir sehr. Beim Koch - reine Bequemlichkeit, denn für das saubere Geschirr muss ich sowieso mit meinen Desinfektionstüchern selber die Sorge tragen - hätte meine Methode auch ganz gut funktioniert, denn ganz zum Schluss habe ich kaltes Brot bekommen, während anfänglich sogar ein leckeres Dessert dabei war. In Bandapur Nationalpark wollte ich den Versuch wie beim Koch nicht mehr anstellen, dafür habe ich sogar Melone ins Zimmer geliefert bekommen! Äußerst freundliche Menschen trifft man in der ländlichen Gegend, die mich als Fremden (an der Hautfarbe unfehlbar erkennbar) sofort und herzlich gegrüßt haben. Die Menschen lächeln und winken einem in die Kamera, ob in der Kutsche oder am Motorrad sitzend oder am Straßenrand stehend. Bilder © Eugenijus Kaniusas Factbox: Prof. Eugenijus Kaniusas Eugenijus Kaniusas leitet die Arbeitsgruppe Biomedizinische Sensorik am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering. Seine Forschungsgebiete umfassen diagnostische Systeme auf Basis multiparametrischer Sensorik. Therapeutische Ansätze zur Wundtherapie werden auf Basis elektrischer Neurostimulation entwickelt.

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5 x 5 – Fünf Fragen an fünf TU-MitarbeiterInnen In unserer Rubrik "5 x 5" lernen Sie TU-MitarbeiterInnen von einer anderen Seite kennen. Wir stellen Ihnen in jeder Ausgabe fünf KollegInnen aus den unterschiedlichsten Bereichen vor, die dieselben fünf Fragen beantworten. Johannes Fröhlich, Vizerektor für Forschung Johannes Fröhlich ist seit 1. Oktober 2011 Vizerektor für Forschung der Technischen Universität Wien. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… Ich trinke einen halben Liter Mineralwasser. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Manchmal kommt mir vor, wenn man all die Rahmenbedingungen unseres Universitätssystems miteinbezieht: Man soll die Quadratur eines Kreises als bewegliches Ziel durchführen. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… ... idealerweise, wenn die Anzahl der "Ich" in Entscheidungen und Erledigungen kleiner als die Anzahl der "Wir" ist. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Mit "großen Geistern" aus der Vergangenheit wie beispielsweise Leonardo da Vinci. Dafür würde ich sogar eine Mittagspause machen, und eine wäre da wohl zu wenig. Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: Da muss ich zwei Sätze von Albert Einstein nennen, die meines Erachtens zusammengehören bzw. sich ergänzen: "Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt." und "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." Bild: © TU Wien | J. Zinner

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Peter Purgathofer, Professor am Institut für Gestaltungsund Wirkungsforschung Peter Purgathofer arbeitet als Professor am Institut für Gestaltungs- und Wirkungsforschung der Fakultät für Informatik. Er beschäftigt sich vorwiegend mit Fragen der Gestaltung von Technologien, insbesondere Informations- und Kommunikationstechnologien. Das reicht von Interaktionsdesign, Game Design und User Experience bis zu Fragen der Interaktion zwischen gesellschaftlicher und technologischer Entwicklung. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… ...meine Kinder aufzuwecken. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Forschung in interdisziplinären Arbeitsfeldern bedeutet immer wieder, (mono)disziplinäre ExpertInnen davon zu überzeugen, dass diese Arbeit relevant und notwendig ist. Das ist oft sehr schwierig, vor allem in der Forschungsförderung. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … einer, wo ich tatsächlich inhaltlich arbeiten konnte und mich nicht einen substantiellen Teil des Tages mit administrativen Fragen wie Budget, Zwischen- und Endberichte oder Projektverwaltung beschäftigen musste. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Steve Jobs Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "You get ideas from daydreaming. You get ideas from being bored. You get ideas all the time. The only difference between writers and other people is we notice when we're doing it." (Neil Gaiman) Bild: © privat Christian Hambeck, Projektassistent am Institut für Computertechnik Christian Hambeck ist Projektassistent am Institut für Computertechnik. Er beschäftigt sich mit Funksensornetzwerken und erforscht Technologien, um deren Energieverbrauch reduzieren zu können. Derzeit arbeitet er an einem neuartigen Funkchip mit erheblich verringertem Stromverbrauch zur Vervielfachung der Batterielebensdauer. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… ... mich über die aktuellen Nachrichten zu informieren, EMails lesen und mir anschließend den Arbeitstag einteilen.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Bei anwendungsorientierter Forschung mit hohem Praxisbezug treten immer wieder unerwartete technische Schwierigkeiten zu Tage. Hier versuche ich mit Kreativität zielorientierte Lösungen zu finden. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn ich neue Erkenntnisse dazugewinnen oder an andere weitergeben konnte, oder wenn ich abends länger im Büro bleibe, weil ich mich nicht von einer spannenden Tätigkeit losreißen kann. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Dem britischen Physiker Stephen Hawking Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." (Albert Einstein) Bild: © privat Ingrid Lissa, Institutssekretärin am Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme Ingrid Lissa ist eine von vier Institutssekretärinnen vom Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme. Sie betreut die Interaktive Mediensysteme-Gruppe. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… Die vier Stockwerke zu meinem Büro zu Fuß raufzugehen. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Die Arbeit einer Institutssekretärin ist sehr vielseitig, man muss zwischen den verschiedensten Aufgaben gut umschalten können und flexibel sein. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn ich einiges erledigen konnte. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Jane Austen Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Ein Freund ist jemand, der dich mag, obwohl er dich kennt." (Elbert G. Hubbard) Bild: © Susanne Kastner-Masilko

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Ramona Schneider-Lauscher, Dekanatskoordinatorin der Fakultät für Bauingenieurwesen Ramona Schneider-Lauscher arbeitet als Dekanatskoordinatorin der Fakultät für Bauingenieurwesen. Ihr Arbeitsbereich ist sehr vielfältig und besteht unter anderem in der Unterstützung und Beratung des Dekans Josef Eberhardsteiner und diverser Fakultätsgremien sowie in der Vorbereitung und Erarbeitung von strategischen und operativen Entscheidungen und Planungen für die Fakultät. Darüber hinaus ist sie die Schnittstelle zwischen dem Dekan und den Instituten und ist für PR-, Alumni- und Weiterbildungsaktivitäten der Fakultät zuständig. Mein Ritual zu Beginn des Arbeitstages ist… … mir einen Überblick über die Mails und Termine zu verschaffen, Kaffee zu trinken und mich mit den Kolleginnen auszutauschen. Welche Herausforderungen gibt es in Ihrer Position? Die Vielzahl der verschiedenen Arbeiten und Anforderungen, die täglich, meist zeitgleich anfallen und dabei noch Zeit zu haben, konstruktiv zu sein und Neues zu entwickeln. Ein erfolgreicher Arbeitstag ist für mich… … wenn der Tag in Ruhe beginnt, ein Teil der geplanten Arbeiten erledigt werden konnte und Zeit war, mit den KollegInnen zu lachen. Mit welcher Persönlichkeit (historisch oder lebendig) möchten Sie die Mittagspause verbringen? Am liebsten mit meinen FreundInnen oder dem für mich sehr beeindruckenden Mouth-ArtKünstler Moses Hamilton. Wenn es eine richtig bekannte Persönlichkeit sein soll, dann Queen Elisabeth II. Ein kluger Satz, der nicht von Ihnen ist: "Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener." (Carl Hilty) Bild: © RLS

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Mathematik statt Rechnen Prof. Rudolf Taschner im Portrait Florian Aigner | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Rudolf Taschner ist Mathematiker. Und er ist Geschichtenerzähler. Mühelos wechselt er im Gespräch von der Zahlentheorie zur Philosophie, von der Geometrie zur Astronomie oder zur Quantenphysik. Es scheint kaum ein Thema zu geben, über das er nicht Spannendes zu sagen hat – und immer kreisen seine Geschichte um seine zentrale Leidenschaft: Die Mathematik und die spannenden Dinge, die man mit ihr anstellen kann. Mathematik für alle Bekannt wurde Rudolf Taschner hauptsächlich durch seine Bücher, die seit Jahren immer wieder ganz vorne auf den Bestsellerlisten zu finden sind, und durch seine allgemeinverständlichen Vorträge, insbesondere im „math.space“ im Wiener Museumsquartier. An der TU Wien lehrt Taschner Analysis und forscht an intuitionistischer Mathematik. Aus vielen Jahren wissenschaftlicher Arbeit weiß Rudolf Taschner ganz genau, dass Forschung meist in vielen kleinen mühsamen Schritten vorangetrieben wird. Zweifellos ist diese Art des Arbeitens wichtig – doch Taschner legt großen Wert darauf gleichzeitig auch das große Ganze im Blick zu haben, die großen, entscheidenden Entwicklungen der Wissenschaft zu verstehen und die Zusammenhänge zwischen den Wissenschaften erkennen zu können. "Ich will mich nicht nur mit den kleinen Epsilons herumschlagen, sondern lieber auch über die großen Omegas erzählen, an denen andere Leute gearbeitet haben", sagt er. Von 1971 bis 1976 studierte Rudolf Taschner an der Universität Wien Mathematik und Physik, sein Studium schloss er mit einer Promotio sub auspiciis Praesidentis ab. Nach einem Forschungsaufenthalt in Stanford kehrte er nach Österreich zurück und arbeitet seither an der TU Wien. Das Problem der Unendlichkeit Sein eigenes Forschungsgebiet hat eine starke philosophische Komponente: Taschner beschäftigt sich mit der Frage, welche Art von Argumenten in der Mathematik erlaubt sein soll und welche nicht. Er arbeitet an der "intuitionistischen Mathematik", in der bei formalen Beweisen etwas strenger vorgegangen wird, als das heute allgemein üblich ist. Speziell bezieht sich diese Strenge auf den Umgang mit Unendlichkeiten: Die axiomatischen Schule, zu der heute die allermeisten MathematikerInnen zählen, akzeptiert auch Beweisführungen, die eigentlich unendlich viele Arbeitsschritte beinhalten würden und daher praktisch nicht durchführbar sind. Taschner zählt sich zu den Anhängern der konstruktiven Analysis – er möchte bei solchen Beweisen mehr Vorsicht walten lassen. "Über die Menge aller Siebener in den Nachkommastellen der Zahl Pi zu reden, ist sinnlos", erklärt Taschner. "Das ist eine unendlich große Menge, die niemals jemand wirklich zur Verfügung haben wird." Die Unendlichkeit hat für ihn bloß eine Bedeutung als gedachte Obergrenze. Unendlich ist keine Zahl, mit der man rechnen kann.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Behindert sich die Mathematik nicht selbst, wenn sie sich im Umgang mit dem Unendlichen strengere Regeln auferlegt? "Nicht unbedingt", meint Taschner. "Man kommt auch mit dem konstruktivistischen Zugang sehr weit – und man kann sich mit Sicherheit darauf verlassen, sein Haus nicht auf Sand gebaut zu haben." Freilich: Die axiomatische Mathematik hat große Erfolge gebracht, bis hin zu technologischen Anwendungen. Das kann man durchaus als Argument dafür sehen, dass auch auf weniger rigide Weise hergeleitete Theoreme richtig sind. Gerade deshalb sollte man allerdings versuchen, sie auch auf intuitionistischkonstruktive Weise zu beweisen, meint Taschner. Math Space und Bücher Gemeinsam mit seiner Frau gründete Rudolf Taschner den "math.space" im Wiener Museumsquartier. Über 30.000 Leute pro Jahr lernen dort in Vortragsreihen interessante neue Gedanken aus der Welt der Mathematik kennen. Die gewaltige Popularität des math space erscheint vielleicht überraschend, wenn man bedenkt, dass die Mathematik an den Schulen zu den unbeliebtesten Fächern gehört. "Daran ist aber nicht die Mathematik schuld, sondern nur die Art, wie sie unterrichtet wird", sagt Taschner. "Astronomie ist höchst beliebt. Warum? Weil Astronomie kein Schulfach ist." Taschner ist davon überzeugt, dass man die Mathematik in ihrer Bedeutung als historisches Kulturgut vermitteln müsste. Das reine, technische Rechnen hat freilich auch seine Bedeutung – aber nicht für alle im selben Maß. "Man kann in der Schule auch nicht von allen verlangen, ein Musikinstrument zu lernen. Aber man kann versuchen, allen ein Gefühl für die Schönheit der Musik zu vermitteln", meint Taschner. Wie schön und wie spannend Mathematik ist, vermittelt Rudolf Taschner nicht nur im math.space, sondern auch in einer ganzen Reihe von Büchern – mehrere von ihnen wurden zu Bestsellern (Buchtipp: "Die Zahl, die aus der Kälte kam"). Außerdem engagiert er sich seit vielen Jahren für die Ausbildung von Lehramtsstudierenden. Es gibt also eine ganze Menge LehrerInnen, die von Rudolf Taschner an der TU Wien die Begeisterung für Mathematik und fürs mathematische Geschichtenerzählen beigebracht bekommen haben. Wenn diese Begeisterung von ihnen nun an die nächste Generation weitergegeben wird, kann es in Österreich mit der Mathematik eigentlich nur aufwärts gehen.

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Ausgezeichnet Mehrere Angehörige der TU Wien wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet. Hier ein Auszug der PreisträgerInnen. Wir gratulieren! TU|frei.haus-Redaktion

Hannes Mikula

Peter Schattschneider

Harald Weber

Andrius Baltuska

Maria Ebel

Ardeshir Mahdavi

Elisabeth Günther, Gabriele Heinisch-Hosek, Brigitte Ratzer, Anna Steiger (v.l.n.r.)

Martina Marchetti Deschmann

Sandra HäuplikMeusburger

Ulrich Schubert

Juni 2013 In Österreich werden alle Neugeborenen auf Stoffwechselerkrankungen untersucht. Viele dieser Stoffwechselerkrankungen, wenn auch sehr selten, sind genetisch bedingt. Sie konnten bisher nur sehr schwer oder nicht rechtzeitig erkannt werden, da es bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine geeigneten Methoden dafür gibt. DI Hannes Mikula vom Institut für Angewandte Synthesechemie möchte gemeinsam mit KollegInnen von der Medizinischen Universität Wien mit Studien bestehende Screening-Tests zu verbessern. Da seltene Krankheiten kein kommerzielles Interesse bei chemischen, medizinischen und pharmazeutischen Unternehmen wecken, sind die finanziellen Rahmenbedingungen im Forschungsbereich schwierig. Aufgrund der aktuellen, finanziellen Lage an den österreichischen Universitäten kann dieses Vorhaben ohne Förderung nicht realisiert werden. Die "Burgenlandstiftung – Theodor Kery" unterstützt dieses wichtige Projekt mit einem Förderpreis. Jahrzehntelang forschte Prof. Harald Weber, ehemaliger Vorstand des Atominstituts der TU Wien, am Verhalten von Materialien bei extrem tiefen Temperaturen. Ein zentrales Thema seiner Arbeit war die Supraleitung – das Phänomen, dass manche Materialien unterhalb einer kritischen Temperatur elektrischen Strom völlig ohne Widerstand leiten. Für sein Lebenswerk wurde er bei der Konferenz ICMC in Anchorage (Alaska) geehrt. Prof. Maria Ebel kann auf viele arbeitsintensive und ereignisreiche Jahre an der Fakultät für Physik zurückblicken. Ihr Einsatz galt nicht nur der wissenschaftlichen Forschung, sondern in bemerkenswertem Ausmaß auch der internationalen Vernetzung der Studierenden. Am 11.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Juni 2013 wurde ihr die Ehrenmedaille der Fakultät für Physik überreicht. Sie ist erst die zweite Person, der diese Auszeichnung zugesprochen wurde. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundeskanzleramt hat Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek am 19. Juni 2013 Mag. Elisabeth Günther den diesjährigen Johanna-Dohnal-Förderpreis für ihr Dissertationsprojekt überreicht. Ihr Projekt zur intersektionellen Analyse von Studienabbrüchen hat eine hochkarätige Fachjury überzeugt. Mit der Expertin des Monats Juni 2013 zeichnet FEMtech zum hundertsten Mal eine Frau in der Forschung bzw. in einem technologieorientierten Beruf aus. In Erinnerung an die Russin Walentina Tereschkowa, die vor 50 Jahren, am 16. Juni 1963, als erste Frau in den Weltraum flog, bildet das Thema "Weltraum" den Schwerpunkt der jüngsten Auszeichnung. Die Wahl der Jury fiel auf die Weltraumarchitektin Dr. Sandra Häuplik-Meusburger vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien. Sie ist damit die hundertste Fachfrau, die diese Auszeichnung erhält. Mit FEMtech macht das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die Leistungen von Frauen in der Forschung und in technologieorientierten Berufen sichtbar und setzt damit einen Beitrag für Chancengleichheit. Juli 2013 Die Deutsche Gesellschaft für Elektronenmikroskopie ehrte Prof. Peter Schattschneider vom Institut für Festkörperphysik mit der "Harald Rose Distinguished Lecture". Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeiten über den sogenannten magnetischen chiralen Dichroismus (EMCD) und seine Anwendungen in der Praxis. Damit lassen sich im Elektronenmikroskop-Nanometer große magnetische Probenbereiche untersuchen. Die Arbeiten von Schattschneider bildeten auch die Basis für die Präparation und Anwendung der erst vor wenigen Jahren nachgewiesenen Elektronen-Vortex-Strahlen. Die "Harald Rose Distinguished Lecture" ist nach dem deutschen Physiker Prof. Dr. Harald Rose benannt, einem Pionier auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie. Der Preis wird ab 2013 von der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie im zweijährigen Rhythmus für besonders herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie verliehen. Die Arbeiten sollen auf dem Gebiet der Teilchenoptik, vorzugsweise dem Gebiet der Elektronenmikroskopie angesiedelt sein. Geehrt werden vor allem Personen, die eine thematische Nähe zu Harald Rose aufweisen. September 2013 Maßgeschneiderte Laserpulse auf unvorstellbar kurzen Zeitskalen erzeugt die Forschungsgruppe von Prof. Andrius Baltuska am Institut für Photonik. Wichtig sind solche Forschungen nicht nur für die Quantentechnologie, die neuartigen Lichtquellen sollen in Zukunft auch ein wichtiges Werkzeug für Chirurgie oder Materialwissenschaft werden. Bereits 2011 erhielt Andrius Baltuska für seine Forschung den ERC Starting Grant, nun erhält er noch weitere Fördermittel im Rahmen der "Proof of Concept-Förderung" des ERC. Die ökoeffiziente Gestaltung der gebauten Umwelt erfordert eine wissenschaftlich fundierte Vorgangsweise – das zeigt sich in der Forschungsarbeit von Prof. Ardeshir Mahdavi vom Institut für Architekturwissenschaften. Internationales Ansehen erlangte er unter anderem durch seine Pionier-Arbeiten im Bereich der Gebäudeperformance-Simulation. Nun wurde er beim diesjährigen Symposium der International Building Performance Simulation Association (IBPSA) in Chambery (Frankreich) zum "IBPSA Fellow" ernannt. Das IBPSA-Fellowship gilt international als besonders prestigeträchtige Auszeichnung.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Wie findet man heraus, welche Moleküle in einer biologischen Probe an welchen Stellen zu finden sind? Prof. Martina Marchetti Deschmann vom Institut für Chemische Technologien und Analytik löst dieses Problem mit Hilfe der Massenspektrometrie und erhielt für ihre Leistungen auf diesem Gebiet nun den Fritz-Feigl-Preis der ASAC (Austrian Society of Analytical Chemistry). Für seine wegweisenden Beiträge zur anorganischen Chemie, zur Materialchemie und den Materialwissenschaften sowie für seinen Einsatz für die Verbreitung chemischen Wissens in Österreich wurde Prof. Ulrich Schubert vom Institut für Materialchemie mit der LoschmidtMedaille der Gesellschaft Österreichischer Chemiker ausgezeichnet. Bilder: Sandra Häuplik-Meusburger © Ernst Kainerstorfer Elisabeth Günther, Gabriele Heinisch-Hosek, Brigitte Ratzer, Anna Steiger © BKA/Andy Wenzel

"HEURIGER" Semsterstart der TU Wien Die TU-MitarbeiterInnen feierten am 11. September 2013 den "HEURIGEN" Semesterstart der TU Wien. Dabei konnten Spenden von mehr als 1.000 Euro für die "ORF-Hochwasserhilfe" gesammelt werden. Team Heurigen Unter dem Motto "HEURIGEN" wurde der TU-Glühweinstand zur "Heurigen-Budl" umfunktioniert. Mit Brötchen, gemeinschaftlichem Kuchenbuffet und typischen HeurigenGetränken gab es ein gemütliches Beisammensein der TU-MitarbeiterInnen. Getreu dem Motto feierten einige der Gäste und Helferleins in Dirndl & Tracht. Als Highlight trat um 18 Uhr der TU Chor auf, der einige seiner Ständchen zum Besten gab. Der musikalische Live Act gefiel dem Publikum sehr gut, und die gute Laune hielt bis in die späteren Abendstunden an. Das Fest stand im Zeichen des guten Zwecks, es gab die Möglichkeit für alle Gäste für die "ORF-Hochwasserhilfe" zu spenden. Es kam ein Betrag von mehr als 1.000 Euro zusammen, mit dem bedürftige Familien, die durch das Hochwasser in Not geraten sind, unterstützt werden können. Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals bei allen helfenden Händen und BesucherInnen recht herzlich bedanken!

In Dirndl wurden typische Heurigen-Getränke ausgeschenkt.

In entspannter Atmosphäre konnte man mit Kolleginnen…

… und Kollegen plaudern.

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Eine kleine Weinverkostung fand im Hof 1 im Hauptgebäude statt.

Der TU Chor animierte mit Klassikern wie „Lollipop“ oder dem „Champagnerlied“ von Johann Strauss zum Mitswingen. Moderne Stücke wie „Try“ von Pink oder „Call me maybe“ von Carly Rae Jepsen rundeten den Auftritt ab.

Vizerektorin Anna Steiger und ihr Team kamen in Tracht.

Hyvää päivää! Tervetuola! Guten Tag, Herzlich Willkommen - Erasmus Staff Week in Finnland Ein Bericht von Kerstin Jagstits (Assistentin der Vizerektorin für Personal und Gender), Heidemarie Pichler (Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung) und Simone Souczek (International Office) Anfang Juni dieses Jahres hieß es für uns drei: Auf nach Helsinki! Im Rahmen des Erasmus-Programms für Mobilität von Hochschulpersonal konnten wir eine Woche in die finnische Welt der Universitäten eintauchen und das oft gepriesene finnische Bildungssystem näher kennenlernen. Kerstin und Heidi bewarben sich für eine "Erasmus Staff Week" an der Metropolia University of Applied Sciences, Simone an der Aalto University. Beide Institutionen Uspenski-Kathedrale, Helsinki befinden sich in Helsinki bzw. in der unmittelbaren Umgebung der Stadt. Wie es der Zufall so wollte, fanden beide Staff Weeks in derselben Woche statt und einer gemeinsamen Reise in den Norden stand nichts mehr im Wege.

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TU|frei.haus – Druckversion der Ausgabe Nr. 28 (Oktober 2013) Die Staff Week ermöglichte einen Austausch mit KollegInnen aus Helsinki und verschiedenen europäischen Ländern. Die Staff Weeks richteten sich zudem an Hochschulpersonal aus unterschiedlichen Bereichen. Somit traf man neben MitarbeiterInnen der Personaladministration oder des International Office auch auf Personen, die im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, ForschungssupportService oder Student Service tätig sind. In Workshops und Vorträgen zu Themen, passend zum eigenen beruflichen Background, wie z. B. Festungsinsel Suomenlinna Internationalisierung von Hochschulen oder Möglichkeiten des HR Service, entwickelten sich spannende Diskussionen, mit dem Resultat, dass Universitäten in Europa mit der Etablierung des Bologna Prozesses vor ähnlichen Herausforderungen wie die TU Wien stehen. Für uns relativ neu und gleichzeitig sehr spannend war die Tatsache, dass mehrere kleine Universitäten zu einer umstrukturiert wurden. Sowohl die Aalto University als auch die Metropolia nutzten diese Gelegenheit, um sich in Finnland und weltweit neu zu positionieren. Die MitarbeiterInnen standen am Beginn vor vielen Fragen, doch wir spürten den Esprit und die Motivation, sich über nationale Grenzen hinweg zu öffnen und die Scheu vor Veränderungen zu verlieren. Die Aalto University besteht nun aus sechs "Schools" (vergleichbar mit unseren Fakultäten), vier davon widmen sich dem technischen Bereich. Mit ca. 20.000 Studierenden ist Aalto etwas kleiner als die TU Wien. Die Aalto University will das Streben Finnlands nach Innovation, um mit großen Ländern konkurrieren zu können, unterstützen. Die Aalto University sieht ihre Aufgabe darin, da sie durch die Fusionierung über unterschiedliche Schools verfügt und somit die Kooperation von Business, Technologie und Design fördert. Neben dem fachlichen Austausch war auch Raum für Sightseeing und geselliges Beisammensein. Bei Spaziergängen durch die Hauptstadt Finnlands und Ausflügen in die nähere Umgebung genossen wir den Anblick und Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und schönsten Plätze des Landes. Wer nun ebenfalls eine Universität in Europa besuchen möchte, um von- und miteinander zu lernen, kann sich auf der Webseite des International Office informieren: http://www.ai.tuwien.ac.at/international/index.php/reisefinanzierungen/tuwangehoerige/erasmus-fortbildung.html Erasmus Stafftraining Weeks werden an vielen europäischen Universitäten das ganze Jahr über angeboten und richten sich oft an MitarbeiterInnen von internationalen Büros. Individuelle Aufenthalte mit spezifischen Weiterbildungsinteressen außerhalb dieser Trainingswochen können nur nach Rücksprache mit der Gastuniversität und mit entsprechender Vorlaufzeit vereinbart werden. Fotos © Kerstin Jagsits

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Eiszeit im Sommer Die Hitze hatte uns im Sommer 2013 fest in Griff. Um den MitarbeiterInnen etwas Abkühlung zu verschaffen, lud Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender, am 1. August frei nach dem Motto "You cannot buy happiness but you can buy ice cream. And that`s kind of the same thing" zum Eisessen ins TU-Hauptgebäude ein. Der neapolitanische Eisverkäufer vom Karlsplatz machte mit seinen Köstlichkeiten die Hitze etwas erträglicher.

Der Andrang war sehr groß.

Im Nu waren die Köstlichkeiten des neapolitanischen Eisverkäufers weg.

TU-Sommerwoche 2013 Von Experimenten im "Zauberlabor" bis zum "flinken Roboter-Insekt": Im Rahmen der TUSommerwoche können Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren derzeit die spannende Forschung an der TU Wien entdecken. Unter dem Motto "Technik & Kinder" wurde an der TU Wien durch das Projektteam "TUKinder" eine Ferienwoche für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren organisiert. Diese Woche war Bestandteil der Sommerbetreuung für Kinder der TU-Angehörigen im Alter von 6 bis 16 Jahren, die in den Monaten Juli und August in Kooperation mit KIWI, Learning Events, ferien4kids, Segelschule "Hofbauer", dem Kinderbüro der Universität Wien und dem Technischen Museum organisiert wurden.

Vizerektorin Anna Steiger und Vizerektor Adalbert Prechtl bei der Eröffnung der TUSommerwoche

Hochkonzentriert: Die Kinder beim Zusammenbau der Lego-Roboter

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Im Informatiklab gab es viel zu entdecken.

Besuch bei den ChemikerInnen im "Zauberlabor"

Getraut haben sich…

… Marlina Paternostro vom Weiterbildungszentrum und Gerhard Paleczny am 17. August 2013. Bild: © Peter Hlavniczka

… Annemarie Brandstätter vom Weiterbildungszentrum und Hans-Peter Brandstätter am 8. Juni 2013.

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Personalia Berufung Hans-Berndt Neuner wurde mit 1. Oktober 2013 zum Universitätsprofessor für Ingenieurgeodäsie an der TU Wien (Department für Geodäsie und Geoinformation) bestellt. Habilitationen Folgende Kollegen erhielten die Lehrbefugnis als PrivatdozentIn: •

Ivona Brandic mit 31. Juli 2013 für das Fach "Praktische Informatik (Practical Computer Science)", Institut für Informationssysteme

Alois Lugstein mit 31. Juli 2013 für das Fach "Festkörperelektronik (Solid State Electronics)", Institut für Festkörperelektronik

Markus Kuba mit 25. Juni 2013 für das Fach "Diskrete Mathematik (Discrete Mathematics)", Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie

Peter Kuhlang mit 25. Juni 2013 für das Fach "Betriebswissenschaften / Industrial Engineering", Institut für Managementwissenschaften

Florian Mittendorfer mit 25. Juni 2013 für das Fach "Theoretische Festkörperphysik (Solid state theory)", Institut für Angewandte Physik

Petr Cintula mit 22. Mai 2013 für das Fach "Computational Logic", Institut für Computersprachen

Hong-Linh Truong mit 29. Mai 2013 für das Fach "Praktische Informatik (Pracitcal Computer Science)", Institut für Informationssysteme

Markus Haslinger, mit 29. Mai 2013 für das Fach "Öffentliches Recht (Public law)", Department für Raumplanung

Jubiläen Wir gratulieren unseren DienstjubilarInnen herzlich! Hinweis: Der Dienstjubiläumsstichtag errechnet sich nicht immer aufgrund des tatsächlichen Eintrittsdatums in die TU Wien, da in manchen Fällen auch spezielle Vordienstzeiten berücksichtigt werden. 25-jähriges Dienstjubiläum: •

Karl Brandl (2.7.2013)

Wolfgang Dörner (1.9.2013)

Fachoberinspektorin Edith Rosta (11.3.2013)

Fachoberinspektor Ewald Haslinger (3.7.2013)

Elisabeth Hofmann (2.7.2013)

40-jähriges Dienstjubiläum: •

Walter Selos (1.6.2013)

Pensionierungen: •

Hans Ehrhardt (30.9.2013)

Johann Pfennig (30.9.2013)

Brigitta Meng (31.12.2013) 59


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Irene Slama (30.09.2013)

Theresia Bruckner (30.9.2013)

Verstorben Die TU Wien musste Abschied nehmen von Hans-Peter Rossmanith, Professor am Institut für Mechanik und Mechatronik, der am 26. Juni 2013 verstarb.

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Politik

TU Austria: Weit über den rot-weiß-roten Tellerrand Die Entscheidung über die Vergabe der Hochschulraumstrukturmittel (TU|frei.haus #27 hat berichtet) für Uni-Kooperationsprojekte wurde Mitte September vom Wissenschaftsminister bekannt gegeben. Die TU Wien erhält für 4 ihrer Projekte Mittel in der Höhe von 4,3 Mio. Euro. Bettina Neunteufl | Büro für Öffentlichkeitsarbeit Vorläufig wurden nur die Kooperationsprojekte aus dem Bereich Lehre bzw. Forschung/Entwicklung und Erschließung der Künste (insgesamt 48 Mio. Euro) genannt. Folgende TUProjekte aus dem Bereich Lehre und Forschung werden unterstützt:

Learning and Innovation Factory LIF

297.060 Euro

Erdbeobachtungsdatenzentrum für Wasserressourcen

1.124.490 Euro

Interuniversitäres Kooperationszentrum für Wasser und Gesundheit

1.203.925 Euro

VSC -Research Center (VSC-RC)

1.700.000 Euro

Summe Bundesmittel

4.325.475 Euro

In einem nächsten Schritt werden im Oktober für Kooperationen in der Verwaltung 15 Mio. Euro ausgeschüttet. Ebenso ausständig sind noch die Beträge, die die TU Wien aus den Kooperationsprojekten in denen sie nicht die Federführung hat, lukrieren wird. Positiv am Gesamtprozess ist, dass die TU Wien mit Ausnahme des VSC-Projektes die vollen, beantragten Projektsummen bekommen hat. Bei anderen Projekten waren deutliche Kürzungen zu verzeichnen.

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Impressum Herausgeber: TU Wien Karlsplatz 13 1040 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Bettina Neunteufl Büro für Öffentlichkeitsarbeit Operng. 11/011, 1040 Wien T: +43-1-58801-41025 M: +43-664-4845028 F: +43-1-58801-41093 freihaus@tuwien.ac.at www.tuwien.ac.at/pr Redaktion: Florian Aigner (Forschung, Menschen, Rundschau), Herbert Kreuzeder (Lehre), Bettina Neunteufl (Chefredaktion), Nicole Schipani (Chefin vom Dienst | Campus, Rundschau, Lehre, Menschen) Weitere AutorInnen dieser Ausgabe: Johanna Amlacher | HTU-Vorsitz, Martin B. Atzwanger | TU Univercity 2015, Albert Blauensteiner | Zentraler Informatikdienst, Paulus Ebner | Universitätsarchiv, Gerald Hodecek | TU Univercity 2015, Kerstin Jagstits | Assistentin der Vizerektorin für Personal und Gender, Eugenijus Kaniusas | Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering, Ute Koch | Stabsstelle Arbeitsrecht, Udo Linauer | Zentraler Informatikdienst, Helga Nesselberger | INTU, Heidemarie Pichler | Personalentwicklung und betriebliche Gesundheitsförderung, Eva Ramminger | Universitätsbibliothek, Harald Rohregger | Gebäude und Technik, Monika Schneider | Büro des Senatsvorsitzenden, Martina Schönerklee | Controlling, Simone Souczek | International Office, Christoph Überhuber | Institut für Analysis und Scientific Computing, Bianka Ullmann | Fachschaft Doktorat, Gudrun Weinwurm | Forschungszentrum Energie und Umwelt Blattlinie: TU|frei.haus, die Zeitschrift für MitarbeiterInnen der TU Wien, informiert über den Alltag an der TU Wien, neue Projekte, Forschungs- und Lehrehighlights sowie Hochschulpolitik.

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