turi2 edition #11 Fußball (in schweren Zeiten)

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FUSSBALLER IN SOCIAL MEDIA

Zwischen Steak und Klopapier Die Ball-Profis auf Instagram und Co – das geht nicht immer gut. Aber während der Spielpause sorgen Challenges in sozialen Netzwerken für den Kick in Krisenzeiten

Fotos: Instagrram

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ranck Ribérys mit Blattgold verziertes Steak, der extra aus London eingeflogene StarFriseur beim RB Leipzig oder Mesut Özils Foto mit dem türkischen Präsidenten – von diesen Fußballer-Fehltritten in den sozialen Netzwerken hat vermutlich jeder gehört. Hohn und Spott, Ärger mit dem Trainer, Geldstrafen vom Verein oder gar der Rücktritt aus der Nationalmannschaft: Ein unüberlegter Post kann für einen Fußball-Star schnell zum Eigentor werden. Das Resümee von Bayern-Star Thomas Müller zum Bling-BlingRind von Team-Kollege Ribéry fällt gewohnt trocken aus: „Mit den sozialen Medien ist es nicht so einfach.“ Dabei lege die Gesellschaft fest, was erlaubt ist und was nicht. Damit es nicht alle naselang zu neuen Fehltritten kommt, die sowohl für Verein als auch Spieler schnell zum Imageschaden werden können, geben einige Vereine ihren Sportlern Richtlinien an die Hand. Beim

Zweitligisten HSV haben die Profis selbst einen Strafenkatalog zusammengestellt. Hier reichen allerdings schon Fotos aus Mannschaftsbus oder Kabine für eine Strafzahlung an die Mannschaftskasse. Das alles hält viele Top-Spieler nicht davon ab, sich auf den beliebten Plattformen im Netz zu tummeln. Allen voran der fünffache Weltfußballer des Jahres Cristiano Ronaldo mit 416 Millionen Followern bei Facebook, Instagram und Twitter. Corona-bedingt zeigt der Portugiese aktuell mal sein HomeWorkout, mal, wie ihm seine Frau mangels Friseur die Haarpracht verschönert. Außerdem beteiligt sich Ronaldo neben anderen TopAthleten an dem von Nike ins Leben gerufenen Living Room Cup. Der Sportartikel-Hersteller fordert in seiner Serie mit Fitness-Challenges dazu auf, gegen Nike-Profisportler anzutreten. Doch das ist nicht die einzige Challenge, die aktuell im Netz kur-

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siert. Die Spielpause in allen Wettbewerben zwingt Spieler und Vereine zu Kreativität. Die gewohnten Inhalte müssen weichen. So zum Beispiel für die #StayAtHomeChallenge, bei der die Profis versuchen, eine Rolle Klopapier so lange wie möglich in der Luft zu halten. RB Leipzigs Verteidiger Marcel Halstenberg nutzt die Challenge im Home Office ein bisschen anders – und räumt per Fuß Töchterchens Spielzeug auf. Maria Gramsch


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