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Stadtgespräche im Museum

Gute Freunde der TU

Preis für Mathedidaktik-Engagement

Kulturgeschichte(n) des Ruhrgebiets geht die Reihe Stadtgespräche im Museum nach, mit der die TU und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Rolle der öffentlichen Kultur im Ruhrgebiet ergründen und in den Fokus stellen wollen.

Eine Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde ist von Vorteil für alle Beteiligten, egal ob es um die Finanzierung von Forschungsvorhaben oder die Spendensammlung für ein Großprojekt wie das IBZ geht.

Der Deutsche Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts hat Prof. Hans-Wolfgang Henn mit dem Archimedes-Preis 2010 ausgezeichnet.

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Ars legendi-Preis für Walter Grünzweig Exzellente Hochschullehre und Internationalität als Chance

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rof. Walter Grünzweig erhält mit dem Ars legendi-Preis dieses Jahr eine der wichtigsten Auszeichnungen für exzellente Hochschullehre. Mit der Auszeichnung würdigen der Stifterverband und die Hochschulrektorenkonferenz die Leistungen des Professors für amerikanische Literatur und Kultur vor allem in der interkulturellen Lehre.

Gemeinsame internationale Seminare seit 15 Jahren Walter Grünzweig sieht in der Internationalisierung der Universitäten eine große Chance – vor allem für die Lehre. Dabei geht es ihm nicht bloß um eine Intensivierung des Studierendenaustausches, sondern um die Internationalisierung der Seminare und Hörsäle als wichtiges Qualitätsmerkmal exzellenter Hochschullehre. Vor fünfzehn Jahren begannen Walter Grünzweig und seine Mitarbeiterinnen mit Lehrveranstaltungen, in denen Dortmunder und ausländische Studierende in gemeinsamen Seminaren lernen. Inzwischen sind diese »Intercultural Classrooms« Markenzeichen für die Lehre in der Dortmunder Amerikanistik. In Veranstaltungen wie »Der Ethno-Krimi in der

deutschen und der amerikanischen Litein der Nominierung der Studierenden. Der ratur« oder »HipHop im transatlantischen Preis, gestiftet von der HochschulrektoKontext« lernen Studierende mit- und renkonferenz und dem Stifterverband für voneinander und erarbeiten gemeinsadie Deutsche Wissenschaft, wurde in dieme Projekte. »Wissem Jahr im Bereich senschaft ist eingeder GeisteswissenZur Person: bettet in kulturelle schaften vergeben. Kontexte«, so Walter Er wird am 10. Mai Walter Grünzweig erhielt seinen Ba- 2010 im Rahmen der Grünzweig, »und unchelor of Arts von der Ohio University. Jahresversammlung terschiedliche kulEr promovierte und habilitierte an der der HRK in Berlin turelle Hintergründe Karl-Franzens-Universität Graz und verliehen. der Studierenden lehrt seit 1994 in Dortmund. Gastprosind wichtige Resfessuren führten ihn nach Slowenien, Walter Grünzweig ist sourcen für die uniItalien, in den Senegal und an ver- seit 2008 Prorektor versitäre Lehre.« Er schiedene deutsche und U.S.-ameri- für Studium an der versteht den Preis kanische Universitäten. Die Schwer- Technischen Univerals Auszeichnung punkte seiner wissenschaftlichen sität Dortmund. In für das gesamte Arbeit liegen in den transatlantischen dieser Position verTeam der AmerikaLiteratur- und Kulturbeziehungen und sucht er, in Zusamnistik, besonders dem internationalen Bildungsaus- menarbeit mit dem aber für seine übertausch. durchschnittlich Hochschuldidaktiengagierten Studieschen Zentrum die renden. Vorgeschlaan seiner Fakultät gen wurde Walter Grünzweig von den gewonnenen Erfahrungen für die Lehre Fachschaften Englisch und Sprachkultur an der Dortmunder Universität insgesamt seiner Fakultät. »Sein Enthusiasmus für zu nutzen – etwa in einem sprachprakdie Amerikanistik, insbesondere aber für tisch-kulturwissenschaftlichen Seminar interkulturelle Konstellationen und Zufür Studierende des Maschinenbau in sammenhänge, ist für viele von uns entenglischer Sprache, in dem US-amerikascheidend gewesen, uns für das Fach zu nische Austauschstudierende als Tutobegeistern und zu engagieren«, heißt es rinnen und Tutoren arbeiten.

Walter Grünzweig vor einer Karte der USA: Enthusiasmus für die Amerikanistik

Rektorin Ursula Gather betont die Bedeutung des Preises für die TU Dortmund: »Die Technische Universität Dortmund hat mit ihren starken kultur- und sozialwissenschaftlichen Anteilen ein einzigartiges interdisziplinäres Profil. Interna-

tionale und interkulturelle Lehrkonzepte sind eine wesentliche Perspektive unserer Universität. Vor kurzem haben wir unser Internationales Begegnungszentrum eröffnet. Wir leben Internationalität.« (unizet)

Bayer und TU Dortmund gründen Forschungsgesellschaft INVITE: Innovationsministerium stellt fünf Millionen Euro zur Verfügung.

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ayer Technology Services GmbH (BTS) und die TU haben die Forschungsgesellschaft INVITE GmbH gegründet, die ein neues Technologiezentrum im Chempark Leverkusen betreiben wird. In dieser »Fabrik der Zukunft« sollen ressourcenschonende, flexible und effiziente Produktionskonzepte entwickelt und getestet werden. Der hierfür erforderliche Neubau wird mit fünf Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt. Der Baubeginn im Werksteil Köln-Flittard ist im Frühjahr 2010, die Fertigstellung soll ein Jahr später erfolgen. Geschäftsführer der INVITE GmbH ist der Verfahrensingenieur Michael Lorenz, der seit 1989 für Bayer in verschiedenen Aufgabenbereichen im In- und Ausland arbeitet. Der gebürtige Kölner war u. a. an Bayer-Standorten in den USA

und Thailand Projektleiter und zuletzt für das Projektmanagement der F&E Projekte von Bayer Technology Services zuständig. »Eine weitergehende, wesentliche Verbesserung von Produktionsverfahren in Punkto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung kann nur mit dem Einsatz gänzlich neuer Technologien gelingen. Wir wollen nicht nur mit Hilfe von Prozessintensivierung, Mikroreaktionstechnik oder modularen, standardisierten Fabrikationseinheiten innovative Reaktions- und Prozesstechniken entwickeln, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes alle Beteiligten wettbewerbsübergreifend in das neue Forschungszentrum „einladen“: Unsere Forschungsarbeiten können und sollen durch die Öffentlichkeit begleitet und gemeinsam gestaltet werden«, sagte Lorenz zur Namensgebung der Forschungsgesellschaft. Der Name leite

sich aus den Begriffen Innovations, Visions und Technologies ab und solle einen Paradigmenwechsel in der europäischen Chemieindustrie widerspiegeln, so Lorenz weiter. Mit INVITE schaffen BTS und die TU eine offene Innovationsumgebung, die zu einer deutlichen Verkürzung der Innovationszeiten führen soll, wie Prof. Metin Tolan, Prorektor für Forschung und Mitglied des Aufsichtsrates der INVITE GmbH erläuterte. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte werden darüber hinaus im Rahmen von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen an Studierende, aber auch an Berufstätige vermittelt. Diese können in Zukunft bei Besuchen im INVITE-Forschungszentrum Wissenschaft und Forschung auf höchstem Niveau hautnah erleben. Die TU zählt zu den führenden europäischen Hochschulen für Bio- und Chemieingenieurwesen und arbeitet seit Jahren eng mit Bayer in vielen F&E-Kooperationen zusammen.

www.tu-dortmund.de/unizet | redaktion.unizet@tu-dortmund.de

Beide Gesellschafter sind Mitglieder des 30 Millionen Euro EU-Forschungsprojektes F3-Factory, das von BTS koordiniert wird. In diesem Projekt arbeiten erstmals 25 Partner aus Hochschule und Industrie gemeinsam über alle Wettbewerbsgrenzen hinweg in einem Konsortium an neuen Technologien und Produktionskonzepten. F3 Factory steht für »Flexible, Fast and Future Factory«: Das Konsortium will mittels schnellerer und flexiblerer Herstellungsverfahren die weltweite Technologieführerschaft der europäischen Chemieindustrie nachhaltig stärken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Ziel ist es, die modulare kontinuierlich betriebene Fabrik (F3 Factory) methodisch zu entwickeln, zugehörige Prozesse und Schnittstellen zu standardisieren und die Eignung der F3 Factory für konkrete Produkte zu demonstrieren. Die Effizienz und Skalierbarkeit von world-sca-

le Anlagen soll dabei mit der Flexibilität einer Batch-Anlage kombiniert werden. Dazu sollen ganzheitliche Strategien zur Prozessintensivierung angewendet werden, um sparsamer mit den eingesetzten Rohstoffen und Energien umzugehen: Zusammen bedingen diese rund 70 bis 80 Prozent der Herstellungskosten und liegen damit meist deutlich über dem Kostenfaktor Arbeit. Im Fokus steht auch die Entwicklung konkreter Produkte wie lösungsmittelfreie Polymere, kundenspezifisch differenzierte Tenside, hochwertige Wirkstoffzwischenstufen und innovative Werkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die Demonstration der technischen Machbarkeit der F3-Produktionskonzepte wird ebenfalls im Technologiezentrum der INVITE erfolgen. (unizet) Kontakt: Prof. Gerhard Schembecker, Tel.: 755-2338, E-Mail: Gerhard.Schembecker@bci.tu-dortmund.de


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Campusfest im Juni Am 19. Juni ist es wieder soweit: Die TU Dortmund feiert das Campusfest. Die Fakultäten, Studierenden und Einrichtungen der Universität präsentieren ihre Angebote tagsüber auf vielfältige Weise der Öffentlichkeit. Eingeladen ist auch in diesem Jahr jeder, der Spaß an Wissenschaft zum Anfassen und schmackhaften, internationalen Imbissen hat. Den ganzen Tag über stellen sich die verschiedenen Fakultäten und Institute vor und geben Groß und Klein die Möglichkeit, einen Tag lang in Forschung und Wissenschaft einzutauchen, sich zu informieren und vor allem: mitzumachen. Jede Fakultät und Einrichtung der Technischen Universität Dortmund bietet am Tag der offenen Tür viele interessante Aktionen, ein Überblick der Angebote findet sich etwa vier Wochen vor dem Campusfest unter www.tu-dortmund.de/ campusfest.

Project RCO: Virtuelle Lehre wird noch bunter Auch erfolgreiche Projekte lassen sich weiter verbessern: Daran arbeiten die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen. Ihre Plattform RuhrCampusOnline (RCO), gefördert von der Stiftung Mercator, wurde vor knapp eineinhalb Jahren eingerichtet. Seitdem hat sich viel bewegt: Das Lehrangebot wurde erweitert, Rahmenbedingungen wurden vereinfacht. Bisher nahmen über 3.800 Studierende an 43 Veranstaltungen verschiedenster Fachrichtungen teil. Ein neues Verfahren soll nun die Förderung für hochschulübergreifende Lehre optimieren. Es richtet sich nach dem Bedarf der einzelnen Universitäten. Zum Pilotvorhaben in der neuen Förderlinie gehören sechs Lehrveranstaltungen der Informatik, die sich z.B. mit Sicherheitsfragen und Datenbankmanagement beschäftigen. Sie werden mit 80.000 Euro aus Geldern der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) unterstützt, damit sie u.a. die Kurse aufzeichnen können. Weitere Fakultäten wie die Theologie sollen folgen. Das Ziel des neuen Vergabemodus ist es, bestehende und besonders gefragte Veranstaltungen als Blended Learning-Angebot zu gestalten und für Studierende der Universitätsallianz anzubieten. Dabei wird geprüft, welche Seminare der anderen Partner in das eigene Studienangebot sinnvoll integriert werden können. Abstimmungen innerhalb der Fakultäten werden zudem vereinfacht, indem zentrale Gremien die Anrechnung der Leistungen für Studierende regeln. »Anfangs mussten die Lehrenden selbst dafür sorgen, dass ihre Veranstaltungen an den anderen UAMR-Universitäten curricular verankert und die Leistungen angerechnet wurden. Heute erfolgen diese Abstimmungsprozesse auf Fakultätsebene. Dadurch sind nicht nur die Dozenten entlastet, die Lehrveranstaltung kann so auch nachhaltig in das Studienangebot eingebunden werden«, beschreibt Projektkoordinatorin Barbara Getto die Verbesserungen. Kontakt: Nicole Engelhardt, Tel. 0203/379-1306, E-Mail: nicole.engelhardt@uni-due.de

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Freunde und Freundinnen der TU Mitgliedschaft in der Freundegesellschaft von Vorteil für alle Beteiligten

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lf Freunde müsst ihr sein«, soll einst Fußball-Bundestrainer Sepp Herberger gesagt haben. Die Freundegesellschaft der TU Dortmund würde Herberger also mehr als stolz machen, denn mittlerweile zählen rund 600 Mitglieder zu den Freunden der Technischen Universität. Über 50 Jahre ist die Gesellschaft der Freunde mittlerweile alt; schon 1958 forderte sie den Bau einer Universität in Dortmund, zehn Jahre später konnte sie sich vom Fordern auf das Fördern der Hochschule verlagern. Zahlreiche Projekte hat die Freundegesellschaft in der Vergangenheit mit finanziert oder initiiert. Und auch in Zukunft werden sich die alten und neuen Freunde der TU nicht ausruhen, sondern weitere Projekte mit anschieben und unterstützen. Als aktuellstes Beispiel ist natürlich das Internationale Begegnungszentrum (IBZ, Foto) an der Emil-Figge-Straße zu nennen, das erst durch die Initiative der Gesellschaft der Freunde (GdF) und eine große Spendensammelaktion von Mitgliedern der GdF gebaut werden konnte. Hier kommt ein weiterer Aspekt der »Freunde« zum tragen: die Arbeit für und mit der Hochschule, für und mit den Professorinnen und Professoren und vor allem für und mit den Studierenden an der TU Dortmund. Denn genau hier setzen die vielen Mitglieder der GdF an: Sie wollen durch ihre Mithilfe Studierende und Leh-

rende an der TU Dortmund unterstützen und motivieren. Allerdings ist die Freundegesellschaft nicht nur als Initiator tätig, sondern ist auch selbst auf die Hilfe anderer angewiesen: nur durch die zahlreichen Mitglieder und Spender kann die GdF überhaupt so gute Arbeit an der und für die Hochschule leisten. Neue Mitglieder sind daher stets willkommen und werden schnell in den großen Kreis der Freunde der TU Dortmund aufgenommen. Gerade die Neuberufenen können sich angesprochen fühlen, denn neben der Lehre an der Hochschule können sie in der GdF Projekte realisieren, weitere Finanzierungsmöglichkeiten ausschöpfen und formlos mit den anderen Mitgliedern der Freundegesellschaft

in Kontakt kommen. So funktioniert die GdF stets in beide Richtungen: sie unterstützt die Hochschule und wird durch die

Mitgliedschaft von den Angehörigen der TU Dortmund unterstützt. Der Nutzen ist auf beiden Seiten groß, wie Veranstaltungen wie »Campus Cantat«, die Errichtung eines Gästehauses für internationale Wissenschaftler in Barop oder die Förderung von Grabungen im Ostjordanland durch Prof. Thomas Pola beweisen.

Bindeglied zwischen Hochschule und Region Liebe Leserinnen und Leser, Außerdem ist die Freundegesellschaft ein unverzichtbares Bindeglied zwischen Universität und der Region geworden. Viele der Freunde sind für Unternehmen, Verbände und Organisationen tätig und stellen oftmals wichtige Kontakte für die Universität, ihre Lehrenden und die Studierenden her. So können Ideen schneller umgesetzt, Projekte schneller angeschoben und Kooperationen schneller geschlossen werden. Gerade hier profitieren Professorinnen und Professoren besonders von einer Mitgliedschaft. (jsk) Der Jahresbeitrag für eine persönliche Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund beträgt 40 Euro, weitere Informationen zur GdF gibt es im Internet: www.freunde-tudortmund.de

Tag der Logistik: LogistikRuhr bringt es auch für Studierende

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ogistik ist eine Jobmaschine – und bietet vielfältige Berufe in einer Branche, die die Wirtschaftskrise gut überstanden hat. Am Tag der Logistik 2010 am 15. April im Signal Iduna Park in Dortmund wurde speziell Studierenden die Chancen der Logistik vor Augen geführt. Referenten und Aussteller boten hierzu vielfältige Informationen und Gelegenheit zum direkten Gespräch. Das Fraunhofer IML, die TU Dortmund und die Graduate School of Logistics der TU zeig-

ten zusätzlich zu den weiteren ausstellenden Unternehmen Chancen auf, neben und nach dem Studium in Dortmund berufliche Perspektiven zu ergreifen. Studierende der Logistik sind die zukünftigen Hauptakteure für den rationellen Austausch von Gütern und Informationen. Flexible und störungsfreie Prozesse müssen geplant, realisiert und optimiert werden. Und die zuständigen Fachleute für die Unternehmen werden jetzt ausgebildet. »Die Logistik steht vor großen Auf-

gaben, um beispielsweise die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Sie wird immer individueller und muss immer ausgeklügelter geplant werden. Das erfordert neben fachlichen Qualifikationen wie Technik- und IT-Kenntnissen auch Teamund Kommunikationsfähigkeit. Hier winken bald auch Führungsaufgaben durch den bevorstehenden Generationswechsel in den Unternehmen«, so Prof. Uwe Clausen, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik. (Fakultät)

Feuer machen erwünscht: Girls Day an der TU für 120 junge Mädchen

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uch die TU Dortmund beteiligte sich in diesem Jahr wieder am bundesweiten Girls Day. Etwa 120 Mädchen erhielten in verschiedenen Bereichen Einblicke in Studienmöglichkeiten und Ausbildungsberufe auf dem Campus. Zehn Schülerinnen hatten sich für das

Thema »Arbeitsschutz und Feuerlöschübung« entschieden und durften erste praktische Erfahrung in der Bekämpfung eines Brandes machen. Lisa Marie Demant von der Gesamtschule Fröndenberg war begeistert von der praktischen Übung, bei der sie einen Dummi mit Hilfe

einer Decke »löschen« musste (s. Foto). Neben den Feuerbekämpferinnen gab es noch zahlreiche andere Gruppen, die zum Beispiel die Bibliothek kennenlernten oder Roboter programmierten. Die TU war in diesem Jahr zum achten Mal beim Girls Day mit dabei. (jsk)

immer wieder haben wir in den letzten Wochen und Monaten unseren Blick auf das wohl markanteste Wahrzeichen der Dortmunder Skyline gerichtet: das leuchtende U auf dem Dach des neu entstehenden Zentrums für Kunst und Kreativität in der Innenstadt. Rund um die Uhr wird auf der Großbaustelle an der Rheinischen Straße gearbeitet, um das ehemalige Kellereihochhaus der Union-Brauerei – das erste Hochhaus Dortmunds, erbaut nach Plänen von Emil Moog in den Jahren 1926 und 1927 – im Kulturhauptstadtjahr 2010 in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. 15.000 Quadratmeter wurden aufwändig saniert und den Bedürfnissen von Kunstschaffenden, Ausstellern und Kreativen angepasst – eine echte Herausforderung für Architekten und Ingenieure. Neben dem Museum Ostwall beziehen der Hartware Medien Kunst Verein (HMKV), der Bereich Kulturelle Bildung, gastronomische Einrichtungen und auch die Technische Universität Dortmund sowie die Fachhochschule Dortmund das Gebäude. Für uns ist es am 28. Mai soweit: Mit der Eröffnung der Ausstellung »tu|kultur« präsentiert sich die TU Dortmund auf der Hochschuletage im U der Öffentlichkeit. Dies ist nur eine von vielen Eröffnungen, die wir in den kommenden Wochen und Monaten im Dortmunder U erleben werden. Vor uns liegt eine spannende Zeit der Annäherung an ein außergewöhnliches Bauwerk, die 2011 in den Ausbau der Hochschuletage münden soll. Das Dortmunder U ist auch Teil der Vision für ein neues Ruhrgebiet und Zeichen für den Wandel einer Industrieregion zu einem Ankerpunkt von Wissenschaft, Innovation und Kreativität. Das U ist so vor allem ein Ort der Begegnung: zwischen Menschen mit unterschiedlichen Geschichten. Daher hat sich die »TU im U« vor allem dem Transfergedanken verschrieben: Auf der Hochschuletage treten nicht nur Kunst und Wirtschaft in Dialog, sondern unsere Universität mit der Stadt, der Region und Besuchern aus aller Welt. Ich freue mich sehr, Sie bald auf unserem »Campus Stadt« zu begrüßen!

Herzlich Spiel mit dem Feuer: In praktischen Übungen lernten die Mädchen, wie man ein Feuer löscht oder mit einer Decke bekämpft.

Ihre

Ursula Gather


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Das Gedächtnis der TU erhalten: Unterlagen gesucht

Studenten im Flugchaos von Bratislava

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er lange forscht, lehrt und an der TU Dortmund wichtige Funktionen wahrgenommen hat, hat einiges an Material gesammelt. Um diese Akten, Korrespondenzen, Skripte, Fotos und anderes mehr für die Nachwelt zu erhalten, bietet das Universitätsarchiv einen sicheren Aufbewahrungsort.

Unter Beachtung personen- und datenschutzrechtlicher Vorgaben ist hier eine dauerhafte und für die künftige Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte nutzbare Dokumentation und Erschließung gewährleistet. Mittlerweile befindet sich bereits eine Anzahl Nachlässe im Bestand des Universitätsarchivs, so z. B. die Unterlagen des Gründungsrektors Martin Schmeißer (1912-1981). Aber auch von den sich im Ruhestand befindlichen Professorinnen und Professoren nimmt das Universitätsarchiv gerne ihre dienst-

lichen Materialien entgegen. Vor einigen Monaten konnte das Universitätsarchiv z. B. die dienstlichen Unterlagen des Theologen und Publizisten Professor Dr. theol. Gerhard J. Bellinger aus seiner aktiven Zeit an der PH Ruhr und an der Universität Dortmund übernehmen. Das Universitätsarchiv versteht sich als Serviceeinrichtung für Forschung, Lehre und Verwaltung, benötigt aber auch die Unterstützung der Hochschulöffentlichkeit. Wenn Sie Materialien abgeben möchten, wenden Sie sich bitte an das Universitätsarchiv der TU Dortmund, c/o UB Dortmund, Vogelpothsweg 76, 44227 Dortmund Kontakt: Dr. Stephanie Marra, Tel. 7555066 und Claudia Weise, Tel. 755-5061, E-Mail: archiv@ub.tu-dortmund.de, Info: www. ub.tu-dortmund/archiv

Mentoring³ für Doktorandinnen: Bewerbung ab jetzt

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m Oktober 2010 startet das Förderprogramm »mentoring³« im Rahmen der Universitätsallianz UAMR mit einer neuen Linie für Doktorandinnen. Die hochschulübergreifende Exzellenzförderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses ist seit bereits fünf Jahren erfolgreich und wird fortgesetzt. Im Zentrum des Programms steht der Aufbau einer Gesprächsbeziehung zu einem erfahrenen Wissenschaftler oder einer Wissenschaftlerin: In persönlichen Gesprächen beraten diese als Mentoren die Teilnehmerinnen bei der Karriereplanung und vermitteln ihr Wissen über Strukturen und Spielregeln im Wissenschaftsbetrieb. Das Mentoring wird durch ein professionelles Rahmenprogramm begleitet. So profitieren die Teilnehmerinnen dreifach durch ein 18-monatiges Mentoring mit einer erfahrenen Spitzenführungskraft aus Wissenschaft und Forschung, durch eine karriererelevante Qualifizierung in sechs Netzwerktreffen (z.B. zum Thema Work-Life-Balance, Arbeitsorganisation) sowie vier bis sechs Wochenendseminaren (z.B. zu Karriereplanung,

Selbstpräsentation) und durch aktive Vernetzung und Austausch mit weiteren Doktorandinnen aus der Ruhrregion. Im jährlichen Wechsel startet im Oktober jeweils eine Programmlinie für Doktorandinnen und Postdoktorandinnen/Habilitandinnen. Der Bewerbungsschluss für die Teilnahme an dem Programm ist jeweils im Juli jeden Jahres. Die Laufzeit jeder Linie beträgt insgesamt zwei Jahre. Die Auswahl der maximal 15 Teilnehmerinnen erfolgt auf Basis eines Bewerbungsbogens und Motivationsschreibens. Doktorandinnen aller Fächergruppen können sich bewerben. Mentoring³ als Teil des Karriereförderungsprogramms der UAMR firmiert unter dem Dach des ScienceCareerNet Ruhr Weitere Informationen – auch zu anderen Karrierefördermöglichkeiten – sowie Unterlagen zur Anmeldung findet man auf der Homepage von mentoring³: www.scn-ruhr.de/mentoring/index.html Kontakt: Bahar Haghanipour, Tel. 7556058, E-Mail: mentoring-hoch3@tudortmund.de

Ausstellung Face to face: Fotografien aus Vietnam

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otos vom alltäglichen Leben mit Behinderung in Vietnam, von Träumen und Hoffnungen, werden in einer Ausstellung seit dem 30. April einen Monat lang im Foyer der Zentralbibliothek präsentiert. Die Bilder der Ausstellung sind von sechzehn Menschen mit Behinderung, die innerhalb weniger Monate gelernt haben, ihre Lebenswelt in Fotografien festzuhalten. Sie mögen blind sein, gelähmt sein, Hör- oder Sprachbeeinträchtigungen haben, aber sie alle lieben das Leben und wollen Schwierigkeiten überwinden. Das Fotografieprojekt gab ihnen eine Möglichkeit, mehr über sich selbst zu lernen, mehr über die Welt »da draußen« und mehr darüber, wie sie mit anderen in Kontakt kommen können. Über fünf Monate hinweg machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes mehr als 8.000 Fotos, begleitet von Workshops zu Fotografie und Kommunikation. Die besten 90 Fotos wurden schließlich in einem gemeinsamen Klärungsprozess und durch Unterstützung des professio-

nellen Kurators James Maxtone-Graham ausgewählt. Umgesetzt wurde das Projekt vom Deutschen Entwicklungsdienst (DED) in Zusammenarbeit mit Paul Zetter, Direktor des »ensemble creative training and development« aus Hanoi und mit Hilfe finanzieller Förderung der W. P. Schmitz-Stiftung. Die Ausstellung wurde zum ersten Mal 2009 im Goethe-Institut-Hanoi gezeigt. Prof. Hölter von der Fakultät Rehawissenschaften hat sie dort gesehen und die Ausstellungsmodalitäten mit dem DED für die TU Dortmund geklärt. Die Universitätsbibliothek Dortmund ist der zweite Ausstellungsort von insgesmt 16 Orten in Deutschland. Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, dem 5. Mai, im Hörsaal E 5 in der Zentralbibliothek auf dem Campus Nord statt. Beginn ist um15 Uhr. Prof. Walter Grünzweig, Prof. Elisabeth Wacker und die Leiterin des Auslandsamtes, Dr. Barbara Schneider, werden die Ausstellung eröffnen. (UB/unizet)

Bericht über eine Exkursionsodyssee mit Novellencharakter von Udo Kittler uf nach Bratislava!« hieß die Devise, denn die EFPTA (European Federation of Psychology Teachers Associations) hatte zu ihrer Tagung eingeladen. Erstmalig würden auch Dortmunder Psychologielehramtsstudenten teilnehmen und sich mit Studierenden der Comenius Universität dort treffen. 60 Teilnehmer aus 13 Nationen wurden erwartet. Seit Januar wurde emsig an der Umsetzung dieser Exkursion gearbeitet, aber »noch vierzehn Tage vor dem Abflug von Köln-Bonn wussten wir nicht, ob wir nach Bratislava kommen. Doch unsere Krisensitzung hat uns gezeigt, dass es Optionen für den Fall der Fälle gab«, erinnern sich Raela Stiller und Elena Kryschko, die maßgeblich an der Planung des Unternehmens beteiligt waren und ihren Gruppenleiter, Dr. Udo Kittler vom Institut für Psychologie, tatkräftig unterstützt hatten. Die Streikandrohung bei den »Kranichen« genau vom 12. bis 16. April stand wie eine erste drohende Wolke über uns – durchaus eine unerhörte Begebenheit, wie wir es aus Novellen kennen. Das wirkliche hereinbrechende Ereignis geschah dann, als die Gruppe am 15. April bereits auf dem Weg zum Bonner Flughafen war. Auf der A1 hinter Remscheid meldete Bratislava, dass acht Kollegen aus Großbritannien in London-Heathrow fest saßen – der Vulkanausbruch auf Island hatte den nordeuropäischen Flugverkehr zum Erliegen gebracht. Erste Ahnungen der Katastrophe, als die Gruppe an Bord geht: Germanwings fliegt noch nach Wien, aber die Hektik am Flughafen war nicht zu übersehen, da die Schließung des Flughafens kurz bevorstand. Fernsehbilder ließen Schlimmes ahnen. Sichere Landung in Wien, schneller Bustransfer nach Bratislava, das Donautal lag im Nieselregen. Unterkunft im Hotel Tatra, Schnuppergang in die Stadt: Eintauchen in eine bis dahin unbekannte, sehenswerte Altstadt. Derweil tagte bereits der EFPTA-Vorstand, analysierte die eingehenden Meldungen von »gestrandeten« Tagungsteilnehmern und fasste wichtige Beschlüsse: Die Studenten erhalten erstmals eine Internetplattform auf der Homepage der EFPTA (www.efpta.org). Die ersten Gespräche mit den Kolleginnen aus Reykjavik, die einen Tag früher angereist waren, ließen erahnen, welche wirkliche Katastrophe sich da ereignet hatte. Sorgen wegen des Exodus

Stehende Ovationen zum Semesterauftakt Das Semesterauftaktkonzert im voll besetzten Audimax war ein Riesenerfolg für das Universitätsorchester der TU. Mit minutenlangem Applaus bedankten sich die Gäste bei den Musikerinnen und Musikern des Ensembles für das vielseitige Programm. In der ersten Hälfte des Konzerts spielten die rund 50 Musiker unter der Leitung von Prof. Werner Seiss die 7. Sinfonie Ludwig van Beethovens. Die Fantasie-Ouvertüre »Romeo und Julia« von Piotr Iljitsch Tschaikowski läutete nach der Pause den zweiten Teil des Konzertes ein. Anschließend wurde der thematische Bogen: Zum Abschluss des Konzerts spielte das Universitätsorchester Auszüge aus dem Musical »West Side Story« von Leonard Bernstein, die gesanglich von TU-Studierenden ausgeführt wurden. Dekan Prof. Günther Rötter, der das Orchester bei der TschaikowskiOuvertüre mit der Bassposaune höchstpersönlich unterstützte, zeigte sich begeistert: »Ein wunderbares Konzert vor tollem Publikum!« (unizet)

Noch gute gelaunt: die studentische Reisegruppe auf dem Weg zur Tagung in Bratislava.

von 1837 standen im Raum – unmittelbar, authentisch, lebendig erzählt. »The Meeting must go on!« sagte der Präsident, und er verstand es, die Tagungsteilnehmer trotz wachsender Sorgen humorvoll und mit viel Empathie durch die einzelnen Veranstaltungen zu führen. Weiterer Spannungsaufbau durch eingehende Nachrichten, deren Eindeutigkeit und Verlässlichkeit mehr und mehr gegen Null gingen. In freien Minuten hing man in der virtuellen Wirklichkeit. Eine Frage der Zeit, wann Wien-Schwechat geschlossen würde.

Riesenwolke über Europa macht normalen Rückweg unmöglich. Die Riesenwolke fächerte sich aus über Mitteleuropa. Am Freitagmittag war klar, dass der Rückweg in die Heimat unter normalen Umständen nicht möglich sein würde. Im Internet erste Warnungen, Flughäfen in den Metropolen zu meiden. Schicksalhafte Bedrohung: Das genehmigte Budget würde nicht reichen, um 13 Personen eine weitere Nacht im Hotel unter zu bringen. Der Berichterstatter machte sich deshalb am Freitagmittag auf den Weg nach Wien, um vor Ort persönlich zu erkunden, welche Optionen für die Rückreise annähernd realistisch wären. Nichtbestätigung bei Germanwings, dass am Sonntag geflogen würde. Wahrnehmung hektisch hin und hereilender Passagiere – dann die Gewissheit Freitagnachmittag, 16.30 Uhr: Wien-Schwechat wird heute geschlossen. Rolltreppe runter zum Mietwagenverleih: Diese Option hoffnungslos, denn wer kann schon

aus Universitätsmitteln 1.000 Euro für ein Auto hinblättern. Zurück nach Bratislava: Der Euroliner nach Dortmund fährt, ja, aber erst am kommenden Mittwoch. Nächste Stufe der Novelle: Unser Protagonist sucht nach Lösungen aus der schicksalhaften Gebundenheit, denn hinter allen Überlegungen lauerte die Gefahr des mangelnden Geldes. Verantwortliches Handeln war gefragt, und auch das Wagnis, Partizipationsrechte erwachsener Studierender auf Zeit auszusetzen. Kampf der Vernunft gegen die Kräfte des Gefühls. Aber: Schrittweise Vergewisserung durch Anrufe in Dortmund: Sei so gut und halte die Europakarte bereit. Der Wendepunkt kam nach dem Abschied von den zurückbleibenden Isländern: Die Entscheidung fiel am Sonntagmorgen, 18. April, 9.15 Uhr. Eine Weisung: Die Dortmunder Gruppe fährt nach Bratislava zum Hauptbahnhof. Dort war um diese Zeit eine relativ entspannte Lage, und das Angebot, für rund 70 Euro pro Person ein Gruppenticket über Wien nach Frankfurt zu erhalten, erwies sich dann als Glücksfall: So konnten wir in Wien in den bereitgestellten Intercity steigen und sahen das Leid der anderen: 300 Meter Menschenschlange am Ticketschalter – die erhielten, wenn überhaupt, Tickets für die nächsten Tage. Ja, es sollen sogar Tickets auf dem schwarzen Markt verkauft worden sein, und die individuellen Schicksale an diesem Tag in Wien wie überall in Europa würden Stoff für mehrere Novellen geben – sie müssten nur gesammelt und kunstvoll verknüpft werden. Unsere Gebundenheit löste sich dann in neu gewonnene Freiheit, als uns unsere Verwandten in Frankfurt abholten. (Kittler)

26. Campuslauf mit Live-Musik und anschließender Party Am 19. Mai startet der 26. Campuslauf. Mit über 1.300 Läuferinnen und Läufern im vergangenen Jahr war der Campuslauf erstmals restlos ausgebucht. Daher wird empfohlen, sich möglichst bald einen Startplatz zu sichern. Drei Laufwettbewerbe stehen zur Auswahl (10, 5 und 2,5 km), außerdem kann beim Campuswalk über fünf Kilometer und beim Mathetower-Run gestartet werden. Elektronische Zeitmessung, Teamwertung und eine offiziell vermessene Strecke runden das Angebot ab. Der erste Startschuss fällt um 17 Uhr. Darüber hinaus kann sich das Rahmenprogramm durchaus sehen lassen: Ab 20.30 Uhr gibt es LiveMusik auf dem Martin-SchmeißerPlatz, danach findet die offizielle Party in der Galerie statt. Wer beim Campuslauf am Start sein möchte, kann sich als Einzelperson oder mit anderen im Team bis zum 12. Mai unter www.campuslauf.tu-dortmund.de anmelden.

Auch wenn die meisten der jungen Studierenden Björn Freitag noch nicht kannten: mit seinem Zucchini-Curry hat der TV- und Sternekoch sie überzeugt. Und sie lernten auch, wie schnell und einfach sich diese raffinierte Delikatesse zaubern lässt. Björn Freitag, dessen Kochkünste der Michelin seit vielen Jahren mit einem Stern adelt, wirbelte an einem Tag zwei Stunden in der TU-Mensa.


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Stadtgespräche im Museum Neue Reihe beleuchtet Kulturgeschichte(n) des Ruhrgebiets

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ulturgeschichte(n) des Ruhrgebiets – jenseits der Kohle – stehen im Mittelpunkt der Reihe »Stadtgespräche im Museum«, mit der die Technische Universität Dortmund und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) an den Start gegangen sind. In 14 moderierten Gesprächen wird Fragen nachgegangen, die der Rolle der öffentlichen Kultur im Ruhrgebiet nachspüren und zu einem neuen Bild des Ruhrgebiets beitragen wollen. Die Ringveranstaltung findet im Rahmen des Programms zur Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 statt. Bislang ist das Ruhrgebiet eher bekannt als eine Region, die von den privaten Initiativen der Industrie geprägt und vornehmlich in wirtschafts- und sozialhistorischer Hinsicht untersucht wurde. In den Stadtgesprächen im Museum soll nun die Rolle der öffentlichen Kultur in dieser Region beleuchtet werden. Sind diese Kulturen der Öffentlichkeit auch immer geprägt von den wirtschaftlichen Strukturwandlungen (von der Hansestadt über die Bauernstadt und die Industrialisierung bis zur Dienstleistungsgesellschaft), so lassen sich doch erstaunliche Tradi-

tionslinien kulturellen Handelns aufzeigen, in denen auch die Kulturhauptstadt Ruhr.2010 keineswegs eine Sonderstellung einnimmt.

Nicht nur Mittelalter, sondern auch die heutige Zeit Die Stadtgespräche sollen die Kulturen der Öffentlichkeit nicht nur in der historischen Tiefe von den mittelalterlichen Städten bis in unsere heutige Zeit, sondern auch in der ganzen Breite ihrer medialen Ausprägungen darstellen. Dazu zählen die regionale Zeitungskultur, die Gestaltung des öffentlichen Raums, die Religionsausübung, die Kunstbewegungen, die Musikkultur, das Fußballwesen, die städtische Selbstdarstellung oder die Repräsentationsformen der Wirtschaft. So wichtig Industrie- und Arbeiterkultur für das Ruhrgebiet waren und sind, so zeigt sich im historischen Weitblick doch, dass die Region weit vielfältigere Kulturen der Öffentlichkeit hervorgebracht hat. Bisher konnten unter anderem Jörn Rüsen, Klaus Tenfelde, Karl Lauschke, Jürgen Link, Horst Pöttker, Wolfgang Sonne,

Christina Stahl, Gabriele Toepser-Ziegert und Barbara Welzel als Redner gewonnen werden. Den Auftakt machte Prof. Michael Stegemann am 22. April mit seinem Vortrag »Klingende Kathedralen aus Feuer und Stahl – von Fabrikmusiken und Musik-

fabriken«. Der Professor am Institut für Musik und Musikwissenschaft der TU Dortmund schlug den Bogen von Künstlern wie Maurice Ravel und anderen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts, die aus ihrer Begeisterung für Maschinen und Fabriken Inspiration für ihre Werke zogen, bis in die heutige Zeit, in der die ehemali-

IFS organisiert Symposium auf internationaler Konferenz

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die Herausgeber sowohl Leser aus der Wissenschaft als auch aus der Praxis erreichen. Die inhaltliche Qualität und Exklusivität der Artikel wird durch ein übliches Reviewverfahren gewährleistet. Kontakt: Frank Lobigs, Tel. 755-4129.

Die Stadtgespräche finden in der Rotunde des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, statt. Der Eintritt ist frei. (unizet)

PD Dr. Karl Lauschke, Prof. Wolfgang Sonne (beide TU) und Museumsdirektor Wolfgang E. Weick (v. l.) hatten, zusammen mit Prof. Horst Pöttker, die Idee zu der Veranstaltungsreihe im Museum für Kunst und Kulturgeschichte.

MedienWirtschaft: Lobigs neuer Mitherausgeber ei der MedienWirtschaft, der führenden wissenschaftlichen Zeitschrift für Medienökonomie und Medienmanagement in Deutschland, gibt es einen neuen Mitherausgeber: Frank Lobigs (Foto) von der TU Dortmund, Professor für Medienökonomie. Lobigs wird als ausgebildeter Diplom-Volkswirt und Diplom-Journalist vor allem volkswirtschaftliche und politische Themen im Bereich der Medienwirtschaft betreuen. Weitere Mitherausgeber der Medienwirtschaft sind Chef-Redakteurin Prof. Insa Sjurts, Direktorin der Hamburg Media School, Prof. Thomas Hess, LMU München, und Prof. Martin Gläser, Hochschule der Medien Stuttgart. Die MedienWirtschaft beschäftigt sich inhaltlich mit aktuellen ökonomischen Fragestellungen im Kontext von Medienunternehmen, Medienmanagement, Medienökonomie und Telekommunikation. Als Zeitschrift der angewandten Forschung wollen

gen Kathedralen der Arbeit selbst zu musikalischen Spielorten werden. Moderiert wurde der Abend von Heike Mund.

eit Oktober letzten Jahres führen Forscher des Instituts für Schulentwicklungsforschung (IFS) in Kooperation mit sieben weiteren internationalen Projektpartnern aus England, Irland, Belgien, den Niederlanden, Slowenien, Zypern und Griechenland das europäische Forschungsprojekt ADDITION (A Dynamic Effective Knowledge Base for Quality in Education) in Primarschulen durch. Die Forschergruppe konnte sich nach Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die European Science Foundation gegen 27 internationale Mitbewerber durchsetzen. Gemeinsam mit dem belgischen Kollegen Prof. Van Damme nutzten Prof. Heinz Günter Holtappels und Michael Pfeifer vom IFS die Expertise der ADDITION-Projektpartner und luden diese ein, in einem internationalen Symposium auf dem 23. »International Congress for School Effec-

tiveness and Improvement« in Kuala Lumpur, Malaysia im Januar diesen Jahres über ihre bisherigen Forschungsbefunde zu berichten. Das Symposium mit dem Titel »The conditions of student achievement: results from international empirical studies« stieß bei den Besuchern der international renommierten Konferenz auf ein großes Interesse, da aktuelle Befunde aus international bedeutenden Studien im Bereich der Schulentwicklungsforschung vorgestellt wurden. So wurde von niederländischen Forschern über ein erfolgreich angewendetes Interventionsprogramm zur Förderung der Lesekompetenz von »Risiko-Schülern« berichtet, belgische Forscher stellten die Befunde ihrer Vergleichsstudie zur Qualität des Mathematikunterrichts in verschiedenen europäischen Ländern vor. Aus deutschen Studien des IFS referierten Prof. Holtappels über Effekte von Organisationslernen und Teamarbeit auf

die Unterrichtsqualität in selbstständigen Schulen und Michael Pfeifer über den Einfluss von elaboriertem Unterricht auf den Lesekompetenzerwerb von Grundschülern mit einem benachteiligten sozioökonomischen Hintergrund. In 2011 wird die ADDITION-Forschergruppe erste eigene Forschungsbefunde präsentieren. (Pfeifer/Holtappels) Kontakt: Michael Pfeifer, pfeifer@ ifs.tu-dortmund.de, weitere Infos: www.ifs-dortmund.de/addition.html

Preisverleihung und Modenschau: Textil ehrt seine besten Studierenden

Neuerscheinung: Soziale Lebenslaufpolitik

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edes Semester verleiht die Gestalterin Wiebke Bartsch drei Textilpreise an besonders herausragende künstlerische Leistungen der Prüflinge in den textilen Fachpraxisseminaren. Der Preis wurde von Wiebke Bartsch initiiert um den Studierenden eine Anerkennung ihrer Leistungen zukommen zu lassen: er besteht aus einer von Bartsch signierten Schneiderschere. Die Auszeichnung ist als Aufforderung zu verstehen, die herausragende kreative Ideenfindung weiter zu führen und in den (zukünftigen) Schuldienst zu tragen. Diesjährige Preisträgerinnen sind: Julia Rentmeister , Katharina Schaffer und Elina Taube. Feierlich verliehen wurden die Textilpreise im Rahmen der Modulabschlussausstellung der Studierenden im Seminar Kulturanthropologie des Textilen. Der Abend wurde fortgesetzt mit einer Mo-

denschau, konzipiert von Silke Wawro, die im Seminar Kulturanthropologie des Textilen seit dem Wintersemester 2009/2010 Lehraufträge in der Gestaltung inne hat. Die etwa 80 Besucher der Modenschau konnten eine halbstündige Präsentation

von humorvollen künstlerischen Entwürfen bestaunen, die in Wawros Seminar »das weiße Hemd« entstanden sind. Die Studierenden setzten sich mit der Wechselwirkung von Trageweise und Lesbarkeit von Kleidung auseinander. (Bartsch)

Blumen für die Preisträgerinnen Elina Taube, Julia Rentmeister und Katharina Schaffer (v. l.)

emografische Megatrends und grundlegende Veränderungen in der Arbeitslandschaft haben uns bewusst gemacht, dass neue sozialpolitische Herausforderungen auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zugekommen sind, die innovative, auf den gesamten Lebenslauf bezogene Lösungen erforderlich machen. Damit gewinnt aus durchaus praktischen Gründen die wissenschaftliche Beschäftigung mit Lebensläufen und deren sozialpolitische Gestaltung insgesamt eine zentrale Bedeutung: Die schnelle und fundamentale Änderung von Lebensläufen erfordert bewusst »lebenslaufsensible« Antworten in unterschiedlichen sozialen Politikfeldern. Das Buch »Soziale Lebenslaufpolitik«, das Prof. Gerhard Naegele (Foto) unter Mitarbeit von Britta Bertermann herausgegeben hat, bietet einerseits die wissenschaftlichen Grundlagen für eine

Lebenslaufforschung »unter sozialpolitischen Vorzeichen«. Andererseits werden Grundlagen für eine »soziale Lebenslaufpolitik« vorgestellt und verschiedene Politikfelder behandelt, in denen besonderer Handlungs- und Gestaltungsbedarf besteht. (unizet)


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unizet  |  Kultur und Gesellschaft

Tag der SINGKulturen: Musiker aus acht Ländern kamen in Dortmund zusammen

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as erste Kulturhauptstadt 2010-Projekt des Faches Musik in der Fakultät Rehabilitationswissenschaften fand am 10. April statt: Der Tag der Singkulturen brachte Musiker und Musikerinnen aus acht verschiedenen Ländern zusammen, die gemeinsam mit Studierenden der TU Dortmund die Musikkulturen ihrer Herkunftsländer reflektierten und natürlich auch in die Praxis umsetzten. »Austausch und gemeinsames Musizieren ist die Basis interkultureller Musikpädagogik auch in der Rehabilitationspädagogik«, sagt Prof. Irmgard Merkt, die zusammen mit dem Büro des »Day of Song« von Ruhr.2010 insgesamt sechs

Workshops und das Abschlusskonzert im Museum für Kunst und Kulturgeschichte organisiert hat. »Übrigens, auch ausländische Studierende bringen ihre Musikkulturen mit, die oft nicht abgefragt werden. Ich freue mich, dass auch Studierende aus Südkorea und dem Kosovo Lieder beigetragen haben.« Die deutschen Kommilitoninnen konnten so ihre ausländischen Kolleginnen von einer ganz anderen und neuen Seite erleben. Das Abendkonzert des »Istanbul Bartók Quartet« (Foto rechts), das musikalisch die drei Kulturhauptstadtländer Türkei, Ungarn und Deutschland in virtuoser Weise verband, endete mit »Standing Ovations«. (Fakultät)

LeWis-Preis, Kunststipendium und Dekanatsübergabe

S1-igartig: Bahnlinie zeigt Ruhrgebiet von anderer Seite

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leich drei Anlässe gab es für die Semestereröffnung der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie Mitte April. Zum einen wechselte die Führung des Dekanats, die Prof. Ernstpeter Maurer von Prof. Norbert Mette übernimmt. Mette sei aber nicht »Alt-Dekan«, wie Prof. Udo Vorholt in seiner Dankesrede betonte, sondern »Past-Dekan«. Ein weiterer Grund zu feiern war die Übergabe der diesjährigen »Lehramt und Wissenschaft«-Preise (LeWis), die die Fakultät für die besten drei Abschlussarbeiten vergibt. Sie gingen an Anne Kohler, Jenieta Jesuthasan und Tobias Krause, die mittlerweile promovieren (Kohler), im Referendariat sind (Krause) oder an ihrem Masterabschluss (Jesuthasan) arbeiten. Ganz besonders freuten sich die Anwesenden auch über die Neugestaltung des fakultätseigenen Konferenzraumes, der

für ein Jahr mit den Werken des Kunststudenten Alf Skolik geschmückt auch als Ausstellungsraum fungiert. Alf Skolik ist der erste Preisträger des Kunststipendiums, das die Fakultät 14 von nun an einmal im Jahr vergeben wird. (jsk) Anne Kohler, Jenieta Jesuthasan und Tobias Krause (v. l.) bekamen ihre LeWisUrkunden vom neuen Dekan der Fakultät, Prof. Ernstpeter Maurer (r.), überreicht.

as Ruhrgebiet und die S1 gehören zusammen wie »Glück auf!« und Braunkohle, Klümpkes und Kiosk, wie Tradition und Moderne. Die S1 ist eine Lebenslinie, eine Aorta, die die Reisenden zur Arbeit, zum Studium, zu modernen Shopping-Centren, historischen Wahrzeichen, ins Kino, das Theater oder zum Rockkonzert bringt (und spät nachts wieder nach Hause). Wie der Zug seit seiner Einführung als Transportmittel hat auch die S1 dazu beigetragen, die Städte im Ruhrgebiet und ihre Kultur maßgeblich zu verändern. Daher ist es nur konsequent, wenn sich die anglistischen KulturwissenschaftlerInnen der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund die S1 im Rahmen von Ruhr.2010 als Handlungsort für eine Aufführung aussuchen. Im Zeitraum vom

25. bis 28. Mai werden jeden Abend Performances aufgeführt: in der S1 jeweils von Dortmund nach Duisburg (Start 18.53 Uhr) und von Duisburg nach Dortmund (Start 21.07 Uhr) bieten Studierende und Lehrende beider Hochschulen ein Programm, das so facettenreich und unvergleichlich wie das Ruhrgebiet selbst ist. Neben verschiedenen Aspekten der Kunst und Kultur im Revier, vorgetragenen Geschichten, Gedichten und Liedern kommen auch Shakespeare, Alice im Wunderland und die Passagiere von Agatha Christies Orient Express in der S1 »zur Ruhr«. Interessierte sind herzlich eingeladen, das Ruhrgebiet von einer anderen Seite kennenzulernen: bei einer Fahrt mit der S1. Kontakt: Christian Lenz, Tel. 755-5887, EMail: christian.lenz@tu-dortmund.de

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Dies und Das Vom 6. Mai bis 23. Juli 2010 findet in der Emil-Figge-Bibliothek die Fotoausstellung »Schule in Japan« statt. Die Ausstellung umfasst 25 Fotografien, die von Prof. Heidemarie Kemnitz, Professorin für Schulpädagogik an der TU Braunschweig, an Schulen in Japan während ihres Forschungsaufenthaltes an der Tokyo Gakugei-Universität gemacht wurden. Die Fotos zeigen verschiedene Aspekte von Schularchitektur, Lern- und Arbeitsräumen, von Unterrichtssituationen und gemeinschaftlichen Arbeitsformen sowie von Schulleben und (Hoch-)Schulfeiern. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Emil-Figge-Bibliothek besichtigt werden. Zudem gibt es einen Eröffnungsvortrag: »Schule in Japan – Versuche zu verstehen« am 6. Mai, um 16.15 Uhr im Raum 2.106, Emil-Figge-Straße 50. (ub) Kontakt: Sabrina Mitze, Tel. 755-5078, E-Mail: Sabrina.Mitze@ub.tu-dortmund.de Alterswissenschaftler der TU Dortmund und der Universität Haifa in Israel haben im April den Grundstein für eine bilaterale Kooperation gelegt. In Haifa tauschten sich Prof. Monika Reichert, Prof. Gerhard Naegele und Anja Ehlers (Fachgruppe Soziale Gerontologie) mit Prof. Ariela Lowenstein, Prof. Ruth Katz und Dafna Halperin (Haifa) über aktuelle Arbeitsfelder aus. Zudem erarbeiteten sie einen Entwurf für einen gemeinsamen Projektantrag. Ziel der Kooperation ist ein bilaterales Forschungsvorhaben, für das bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Mittel akquiriert werden sollen. Die DFG fördert die Intensivierung des wissenschaftlichen Austausches beider Forschergruppen bereits jetzt mit 10.000 Euro. »Dank der DFG-Förderung eröffnet sich die Chance, unsere Forschung um eine weitere, hoch interessante internationale Perspektive zu erweitern«, so Monika Reichert im Anschluss an das Arbeitstreffen in Israel. (Fakultät)

Stadt Kultur Raum Vom Hellweg zur Rheinischen Straße Stadtgeschichte »erwandern«

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er mit offenen Augen durch Dortmunds Innenstadt läuft, kann auf dem früheren Hellweg die Geschichte der Stadt ablesen. Doch eilige Besucherinnen und Besucher nehmen die Bauwerke und kunsthistorischen Zeugnisse oft gar nicht wahr. Mit dem übersichtlichen Flyer Stadt Kultur Raum – Vom Hellweg zur Rheinischen Straße soll sich dies nun ändern. Konzipiert und gestaltet wurde der Flyer von Studierenden des Masterstudiengangs Kulturanalyse und Kulturvermittlung (Sprecherin: Prof. Barbara Welzel): Sarah Hübscher, Elvira Neuendank, Silke Rüsche und Uwe Schrader beschreiben ausführlich die Erinnerungsorte vom Dortmunder Hellweg bis zur Rheinischen Straße. Zusätzlich haben sie eine Karte erstellt, die es anhand von zehn Stationen möglich macht, den historischen Hellweg zu „erwandern“.

Auf den Fotos sind von links nach rechts fünf dieser Stationen zu sehen:

Von Dorstfeld über die Rheinische Straße bis in die City Dorstfelder Kirche: Die 1905 vom Architekten Arno Eugen Fritsche entworfene evangelische Kirche ist - ausgehend von der Rheinischen Straße - als Landmarke weithin sichtbar. Fritsche ließ den zweischiffigen Ziegelbau mit eingestelltem Eckturm im neugotischen Stil ausführen. Ziegelsteine konnten preiswert über Zechen bezogen werden und trotzten der industriellen Luftverschmutzung. St. Anna: Eingebettet in eine Häuserzeile wurde die katholische Kirche bis 1913

fertiggestellt. Sie wurde für polnische Arbeiter der Union Werke nach Plänen von Georg Spelling errichtet. Die zweitürmige, neuromanische Basilika greift im Bauschmuck des Hauptportals die Heilige Familie und weitere alttestamentliche Figuren auf. Der in das Pflaster eingelassene Davidstern und die damit betonte jüdische Tradition führten in den Jahren 1933-45 zu zahlreichen nationalsozialistischen Protesten. Das 1920 fertiggestellte Versorgungsamt wurde ursprünglich errichtet als Verwaltungsgebäude der Union AG für Bergbau-, Eisen- und Stahlindustrie. Diese vereinte seit 1872 Zechen, Hochöfen, Stahl- und Walzwerke, Maschinen- und Brückenbauanstalten. Der fünfgeschossige, monumentale Bau mit frontalem Schriftzug Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat

zeugt vom Selbstverständnis der Union AG, ihrem Stellenwert und Erfolg in Bergbau und Stahlindustrie. Ergänzend zeigt die Fassade eine Auswahl unterschiedlichster Erzeugnisse: unter anderem Anker, Thomas-Birne, Eisenbahnachse und Maschinengewehr. St. Reinoldi: Die im 13. Jahrhundert erbaute romanische Basilika mit ihrem gotischen Chor ist dem heiligen Reinoldus – dem Stadtpatron Dortmunds – geweiht. Der heute über einhundert Meter hohe und weit sichtbare Turm der Kirche galt im Mittelalter als Wunder von Westfalen. Im Innern der Reinoldi-Kirche befinden sich Statuen des heiligen Reinoldus sowie Kaiser Karls des Großen. Der Chorraum ist ausgestattet mit einem aufwändig verzierten Chorgestühl und dem Reliquienhaus. Das um 1420 wahrscheinlich aus

Brügge importierte Altarretabel zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der heute raren niederländischen Kunst um 1400. St. Marien: Die im zwölften Jahrhundert erbaute spätromanische Basilika mit spätgotischem Chor aus der Mitte des 14. Jahrhunderts ist das älteste noch erhaltene Gotteshaus der Stadt. Ursprünglich hatte diese Kirche zwei baugleiche 42 Meter hohe Türme, von denen einer 1805 wegen Baufälligkeit abgetragen wurde. Im Inneren besticht der Marienaltar Conrad von Soests durch seine intensive und kostbare Farbgebung. Auch der um 1385 entstandene Berswordt-Altar ist zum einen ein herausragendes Werk altdeutscher Malerei, zum anderen Zeugnis der im Mittelalter betriebenen Jensseitsvorsorge. (unizet)


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unizet  |  Natur und Technik

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Archimedes-Preis 2010 für Hans-Wolfgang Henn Ehrung für besonderes Engagement in der Mathematikdidaktik

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er Deutsche Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU) hat Prof. Hans-Wolfgang Henn mit dem Archimedes-Preis 2010 ausgezeichnet. Mit dieser Ehrung würdigt der Förderverein das vielfältige und beispielhafte Engagement des Mathematikdidaktikers, der sich nicht nur in der Lehrerausbildung engagiert, sondern auch zahlreiche Lehrerfortbildungen durchführt. Eng verbunden ist Hans-Wolfgang Henn dem Förderverein unter anderem auch durch die Herausgabe des sogenannten »Mathekoffers«: eine Idee des Fördervereins, an dessen Erfolg Wolfgang Henn maßgeblich mitgewirkt hat. Der Preis, der in jährlichem Wechsel für Mathematik und Physik vergeben wird, ist gestiftet vom Schroedel Verlag Hannover und mit 2.500 Euro dotiert. Prof. Hans-Wolfgang Henn ist an der Technischen Universität Dortmund in der Ausbildung von künftigen Mathematiklehrern tätig. Vor seiner universitären Laufbahn war er 20 Jahre lang als Lehrer am Lessing-Gymnasium in Karlsruhe aktiv und davon die letzten zehn Jahre als Fachleiter für Mathematik am Staatlichen Seminar für Schulpädagogik. Er bringe also eine umfangreiche schulische Erfahrung mit und hat diese in seiner Tätigkeit im Rahmen der Lehrerausbildung gewinnbringend eingebracht, so MNU-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Elschenbroich in seiner Laudatio. Und weiter führte er aus: »Er ist kein empiri-

scher Forscher, der auf der PISA-Welle schwimmt, sondern ein Stoffdidaktiker bester Güte. Es geht ihm um realen Unterricht und um Inhalte des selbigen.«

Herz schlägt für Schule und Unterricht Davon zeugen zahlreiche schulbezogene Veröffentlichungen in Zeitschriften wie mathematik lehren, Veröffentlichungen zur Geometrie, Stochastik und vor allem zum Realitätsbezug von Mathematik, zum Beispiel in der ISTRON-Gruppe. Der sinnvolle und kompetente Einsatz neuer Medien wie Computeralgebra und Dynamische Geometrie ist ihm dabei ein besonderes Anliegen. Dass sein Herz für die Schule und den Unterricht schlägt, sieht man neben seinem Engagement in der Lehrerausbildung auch an den zahlreichen Lehrerfortbildungen, die er durchgeführt hat. Stellvertretend kann man den Workshop »Dynamisch Geometrie entdecken« nennen, der wohl der meistgebuchte Kurs im Rahmen des Projekts Mathematik Anders Machen der Deutsche Telekom Stiftung war. In einem Projekt ist Hans-Wolfgang Henn dem Förderverein MNU ganz besonders verbunden: dem Mathekoffer! Dieser basierte auf einer Idee des Fördervereins zum Jahr der Mathematik 2008 und wurde mit finanzieller Förderung der Deutsche Telekom

Hans-Jürgen Elschenbroich (MNU-Vorstandsmitglied). Prof. Dr. Hans-Wolfgang Henn und Arnold a Campo (MNU-Bundesvorsitzender) (v.l.)

Stiftung zum größten Projekt im Jahr der Mathematik. Prof. Henn und sein Team hatten diesen Koffer mit enormem Einsatz herausgegeben und so zum Erfolg geführt. Dabei entstand nicht nur der Mathekoffer als eine Material-Kiste mit einem Paket von Aufgabenkarten, sondern er wurde auch von einer umfangreichen

Lehrerfortbildung wieder im Rahmen von Mathematik Anders Machen flankiert, die von ihm mit konzipiert und häufig selber durchgeführt wurde. Der Mathekoffer stand auch im Mittelpunkt eines Schülertages, zu dem Hunderte von Schülern gekommen waren. Hans-Wolfgang Henn hat seine gesamte Arbeit als Lehreraus-

bildner nicht im didaktischen Elfenbeinturm betrieben. Sein Wirken ist vielmehr davon geprägt, seine wissenschaftliche Forschung und Lehre eng mit der Schulpraxis zu verzahnen. Ihm geht es stets um die Verbesserung der mathematischen Bildung in Deutschland. (Willers/Fakultät)

Produktionstechnik-Tagung: Nobelpreisträger zu Gast an der TU

Zum Gedenkkolloquium: Ein Nachruf auf Hellmut Keiter

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ie Produktionstechnik steht aufgrund veränderter ökonomischer und ökologischer Rahmenbedingungen vor neuen fundamentalen Herausforderungen. Auf der Konferenz »Product Property Prediction – P³«, die am 12. und 13. April an der TU Dortmund stattfand, wurden hierzu neue Lösungsansätze vorgestellt, welche die nächste Generation der Produktionstechnik einleiten. Die internationale Bedeutung der Tagung belegten die namhaften Referenten, die aus dem Bereich Forschung und Entwicklung gewonnen werden konnten. Den

Höhepunkt der Konferenz bildeten dabei die Vorträge von zwei Nobelpreisträgern. Die Eröffnungsrede hielt Prof. Peter Grünberg vom Forschungszentrum Jülich, der 2007 mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Anschließend referierte Prof. Ernst Worrell von der Universität Utrecht, Mitglied des Weltklimarates und Friedensnobelpreisträger des Jahres 2007, zu den zukünftigen Anforderungen an industrielle Energieeffizienz.

drei produktionstechnischen Instituten der Fakultät Maschinenbau der TU Dortmund übernommen: dem Institut für Spanende Fertigung (ISF), dem Institut für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) und dem Lehrstuhl für Werkstofftechnologie (LWT). In dem hochkarätig besetzten Teilnehmerkreis standen neben den Vorträgen auch die Diskussionen mit den Referenten und den Ausrichtern der Konferenz im Mittelpunkt. (unizet)

Die Koordination der »Product Property Prediction«-Konferenz wurde von den

Infos: www.product-property-prediction. com

Prof. A. Erman Tekkaya (Institut für Umformtechnik und Leichtbau), Prof. Dirk Biermann (Institut für Spanende Fertigung), Prof. Ernst Worrell (Universität Utrecht), Prof. Wolfgang Tillmann (Lehrstuhl für Werkstofftechnologie), Prof. Peter Grünberg (Forschungszentrum Jülich) und TURektorin Prof. Ursula Gather (v. l.)

ellmut Keiter wurde 1940 in Hamburg geboren, wuchs aber überwiegend im Ruhrgebiet auf. Nach dem Abitur 1959 studierte er Physik an der Universität Göttingen. Trotz seiner Neigung zur angewandten Physik, besonders zur Akustik auf Grund seiner Leidenschaft zum Klavierspiel, geriet er in die »Fänge« der theoretischen Physik. Er diplomierte bei Friedrich Hund, dem Weggefährten von Max Born und Werner Heisenberg. Hellmut Keiter blieb in der theoretischen Physik, und promovierte über ein Thema aus der Vielteilchentheorie der Elektronen in Festkörpern. Die Promotion erfolgte unter der Betreung von Janos Hajdu, der aber in einem Beitrag im Unireport Sonderheft zu Keiters Emeritierung im Jahre 2006 betonte, dass eigentlich keine Betreuung stattfand, weil sie nicht notwendig war. In den Lern- und Wanderjahre des jungen Wissenschaftlers folgten die post-doc Zeiten in Köln bei B. Mühlschlegel und in Philadelphia bei dem späteren Nobelpreisträger J.R. Schrieffer. Keiter arbeitete über den Kondo-Effekt und entwickelte dazu ausgefeilte Näherungsverfahren. Besondere Aufmerksamkeit fand seine Arbeit mit J. Kimball zur sogenannten Non-Crossing-Approximation für Vielteilchenmodelle. Zurück in Köln habilitierte Keiter und wurde kurz darauf zum H3-Professor ernannt. Er hielt Vorlesungen über die Themen der theoretischen Physik, und legte so den Grundstein für seinem Vorlesungskanon, mit dem er hier in Dortmund den Theorieteil der PhysikVorlesungen mitprägte. Die nächste Station Keiters war das Institut für Festkörperforschung der KFA Jülich, es folgte die PTB Braunschweig, in Verbindung mit der Ernennung zum Honorarprofessor auf Lebenszeit an der Universität Göttingen. Dann kam der Ruf an die junge Universität Dortmund, auf den Lehrstuhl Theoretische Physik I, den er im Jahre 1977 annahm. In Dortmund begann Hellmut Keiter, seine Arbeitsgruppe aufzubauen,

und engagierte sich auch gleich intensiv in der Lehre, wo er mit dem Experimentalphysiker Dietrich Wegener, seinen ersten Integrierten Kurs abhielt. Da war er schon zum ersten Mal Dekan, und zwar zu der Zeit, als die neugegründete Universität mit der PH Ruhr vereinigt wurde. Keiter war dann insgesamt sieben Jahre Dekan, zehn Jahre Mitglied des akademischen Senats, außerdem in vielen weiteren Gremien der Universität tätig. Er leitete auch eine der Rektorfindungskommissionen und war Sprecher des Hochschullehrerrats. Natürlich war er auch außerhalb Dortmunds in vielen Gremien tätig, insbesondere als Gutachter der DFG. Sein Kanon an Pflichtvorlesungen war sehr breit: neben dem Integrierten Kurs, dem Grundkurs der Dortmunder Physik, kamen die Vorlesungen Thermodynamik und Statistik, Festkörpertheorie, Höhere Quantenmechanik, und andere. Im Jahre 1995 bekam er den Lehrpreis der Universität. In seinem Forschungsgebieten war er national und international hoch angesehen und hatte zahllose Kontakte in die USA, nach Japan und China, woher drei seiner vielen Doktoranden kamen. Mit Sorge erfüllte ihn die Entwicklung nach 2000, gerade die vom Gesetzgeber auferlegte Änderung der Universitätsstruktur weg von der akademischen Selbstverwaltung. Ihn bekümmerte die Messung (und Belohnung) der akademischen Leistung allein an Hand von pseudo-objektiven Kriterien wie der Höhe der Drittmitteleinwerbung oder von Zitationszahlen, die immer mehr programmorientierte Forschungsförderung in großen Verbünden In all diesen Entwicklungen sah er eine große Gefahr für die akademische Freiheit und damit der Universität. (Prof. Werner Weber) Den wissenschaftlichen Kolloquiumsvortag hielt Prof. Thomas Pruschke, Universität Göttingen, zum Thema: Vierzig Jahre Non-Crossing Approximation – ein wissenschaftliches Vermächtnis. Hellmut Keiter verstarb am 27. März 2007.


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Ghanaischer Vize-Minister mit Delegation zu Besuch am ISPC

Polymerwissenschaften feiern ersten Absolventen

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kwaaba – Willkommen an der Universität Dortmund« hieß es am 15. April am International Spatial Planning Centre (ISPC) der Fakultät Raumplanung für eine 16-köpfige Delegation aus Ghana unter Leitung von Hon. Elvis Afriyie Ankkrah, dem ghanaischen Vize-Minister für Kommunalverwaltung und ländliche Entwicklung. »Das ist mehr als ein offizieller Besuch. Bei Ihnen fühlen wir uns wie in der Familie«, leitete der Minister seine Begrüßungsworte ein. In der Tat, die Hochschulpartnerschaft der TU mit Ghana besteht seit 25 Jahren. Genau so lange führen die Fakultät Raumplanung und die Kwame Nkrumah University of Science and Technology gemeinsam den Master-Studiengang SPRING durch. Und für die ghanaische Delegation besonders wichtig: Die Partnerschaft mit Dortmund hat über all die Jahre wichtige Impulse für die Ausgestaltung der Dezentralisierung in Ghana gegeben. Die Delegation, bestehend aus Vertretern des Ministeriums sowie Vertretern der Planungs- und Kommunalbehörden, war von Die ghanaische Delegation mit den Vertretern der Fakultät Raumplanung..

der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit zu einer Reise nach Deutschland eingeladen worden. Nach der Begrüßung durch Prof. Einhard Schmidt Kallert und Dr. Anne Weber, einer Vorstellung des ISPC und des SPRING Programms entspann sich eine lebhafte Diskussion, die durch die Perspektive von drei ehemaligen ghanaischen SPRING AbsolventInnen, zurzeit Doktoranden an der Fakultät Raumplanung, und zwei ghanaischen SPRING Studierenden bereichert wurde. So erfuhren die Besucher aus erster Hand von den positiven Lehrund Lernerfahrungen an der TU und den Erfolgsfaktoren von SPRING. Eine Doktorandin hob das gemeinsame wissenschaftliche Arbeiten von Doktorand und Professor auf Augenhöhe hervor. Diese Lernkultur hebe sich deutlich von der ghanaischen ab, die immer noch durch Hierarchieverhalten geprägt sei. Auch der im SPRING Curriculum verankerte starke Praxisbezug und die hohe Rückkehrerquote von Absolventen wurde betont. Der einzigartige Ansatz von SPRING, das gemeinsame Lehrangebot einer deutschen und ghanaischen Planungsfakultät mit der Vergabe eines gemeinsamen Zeugnisses und einer Urkunde, die von beiden Universitäten signiert wird, fand bei den Gästen große Anerkennung. (Fakultät)

ei der feierlichen Überreichung des Masterzeugnisses konnte Thomas Fiedler gleich dreifach strahlen: Er ist der erste Absolvent des neuen Studienganges »Polymerwissenschaften«, er hat den Titel »Master of Science Polymerwissenschaften« mit der Abschlussnote Eins bekommen und er hat auch schon seinen Traumjob gefunden. Seit Jahresbeginn arbeitet Thomas Fiedler in der Wolfsburger Volkswagen-Konzernforschung für Kunststoffe an der Entwicklung von Hochleistungsfaser-Verbundkunststoffen. Bei der Zeugnisübergabe an der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund begründete er seine Studienwahl: »Überzeugt haben mich vor allem das Fächerangebot, die Kombination aus Kenntnissen in den Ingenieur- und Naturwissenschaften, die hier vermittelt werden und die Tatsache, dass vor allem in den Wahlfächern auch viele Dozenten lehren, die direkt aus der Industrie kommen.« Fiedler, der nach seinem Fachhochschuldiplom als Kunststofftechniker einen aufbauenden Studiengang in der Polymerwissenschaft gesucht hatte, freut sich darüber, dass er mit seinem Abschluss nun an der vordersten Front der Forschung im Volkswagen-Konzern mitarbeiten darf. »Wir arbeiten am Einsatz nachhaltiger Materialien und erarbeiten heute das, was in vielleicht 15 Jahren Produktionsreife für alle Modelle haben

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Prof. Gabriele Sadowski (l.) überreichte die Urkunde an Thomas Fiedler, den ersten Masterabsolvent der Polymerwissenschaften.

wird.« Thomas Fiedlers Erfolg ist geradezu ein Bilderbuchbeispiel dafür, dass die Idee des Studienganges richtig war. Voraussetzung für seine Tätigkeit, bei der er im Übrigen zumeist mit Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieuren zusammenarbeitet, sind vertiefte Kenntnisse über Struktur und Eigenschaften von Polymeren. Der Studiengang Polymerwissenschaften ist stark interdisziplinär ausgerichtet und verknüpft naturwissenschaftliche und ingenieur-wissenschaftliche bzw. -materialwissenschaftliche Inhalte. Dies ist eine interessante Möglichkeit, sich mit ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen, ohne einen rein technisch orientierten Studiengang zu wählen. Kontakt: Prof. Jörg Tiller, Tel. 755- 2479, E-Mail: joerg.tiller@bci.tu-dortmund.de, weitere Informationen: www.polymerwissenschaften.de

Abenteuerurlaub für angehende Ingenieurwissenschaftler Bereits zum neunten Mal organisiert die Technische Universität Dortmund in enger Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp und der WILO SE docamp-ing, das Feriencamp für alle, die an einem ingenieurwissenschaftlichen Studium interessiert sind. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe können hier die faszinierende Welt der Architektur, der Informatik, der Elektrotechnik, des Chemie- und Bioingenieurwesens oder des Maschinenbaus entdecken. Auch Schülerinnen und Schüler, die sich für Wissenschaftsjournalistik interessieren, können sich in dem Projekt »Aus dem Camp berichtet...« ausprobieren. Das Camp startet dieses Jahr am 18. Juli. Eine Woche wohnen die DO-Camper in den Zelten auf dem TU Campus und arbeiten gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden an echten Wissenschaftsprojekten wie den Bau eines Metalldetektors oder der Übertragung eines Digitalfotos auf Silizium im Reinraum. Die Anmeldung ist noch bis zum 15. Mai unter www.docamp-ing.de möglich. Infos: Zentrum für Studierendenservice, Information und Beratung (ZIB), Dr. Anna Fizek (Projektkoordination do-camp-ing), Kontakt: 755-3982, E-Mail: info@docamp-ing.de

Forschen in unmittelbarer Nachbarschaft Das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften möchte Messsysteme verfeinern.

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ie Nähe des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften (ISAS) und der TU Dortmund wird seit Ende Oktober 2009 auf den ersten Blick deutlich: Mit der Einweihung des Instituts-Gebäudes auf dem Dortmunder Campus sind die beiden Forschungseinrichtungen auch räumlich zusammengerückt. Wissenschaftlich besteht ebenfalls eine enge Verbindung zwischen dem Institut der Leibniz-Gemeinschaft und der Hochschule – etwa über gemeinsame Forschungsprojekte.

Seit 1952 Grundlagenforschung für die Analytik Seit seiner Gründung im Jahre 1952 beschäftigt sich das ISAS mit anwendungsorientierter Grundlagenforschung für die Analytik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Entwicklung neuer und der Verbesserung bestehender Methoden für die Material- und Lebenswissenschaften. An den Forschungsprojekten arbeiten rund 130 Mitarbeiter – darunter Physiker, Chemiker, Ingenieure, Biologen und Mediziner – in Dortmund und

An-Institute sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Einrichtungen, die aber durch einen Kooperationsvertrag eng an eine Hochschule angebunden sind. An der Technischen Universität Dortmund haben vier Institute diesen Status: das Leibnitz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS), das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung (IfADo), das Institut für Gerontologie (FFG) sowie das Forschungsinstitut Technologie und Behinderung (FTB). Mit welchen Forschungsschwerpunkten sich diese vier Einrichtungen beschäftigen, möchten wir Ihnen in den nächsten Ausgaben der unizet vorstellen. Den Auftakt macht das Leibnitz-Institut für Analytische Wissenschaften, kurz das ISAS.

etwa 30 weitere am Berliner Standort des Instituts. Die vielen Projekte des ISAS verteilen sich auf zwei Forschungsbereiche: »Material- und Grenzflächenanalytik« – also die Untersuchung von Grenzflächen zwischen verschiedenen Materialien – und »Bioanalytik« – beispielsweise die Untersuchung von DNA oder Proteinen. Dabei sind die Projekte völlig unterschiedlich; am ISAS werden Lacke auf einer Stradivari-Geige genauso untersucht wie spezielle Solarzellen, und Biomoleküle werden genauso hergestellt wie Mini-Labore, die so genannten »Labs on a chip«. Ein wichtiges Projekt in Kooperation mit der TU ist zum Beispiel das »Single Cell Labor« an der Fakultät BCI. Dort ist es den Forschern gelungen,

Zellen nicht nur zu isolieren, sondern ihre Reaktionen über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Außerdem nutzen die ISAS-Wissenschaftler den Elektronenspeicherring DELTA auf dem Campus der TU. Der Bereich Bioanalytik ist außerdem an der Einrichtung eines neuen Sonderforschungsbereichs gemeinsam mit dem BCI, der Fakultät Chemie und dem MaxPlanck-Institut für Molekulare Physiologie beteiligt, Bei all diesen vielfältigen und teilweise völlig unterschiedlichen Projekten sind die Analytik und das Verfeinern von Messsystemen die umschließende Klammer und der gemeinsame Fokus. Prof. Norbert Esser, Leiter des Forschungsbereichs Ma-

Der Neubau des Leibnitz-Instituts für Analytische Wissenschaften (ISAS) an der Otto-Hahn-Str. 6b auf dem Campus Nord, das Mutterhaus steht nach wie vor an der Bunsen-Kirchhoff-Str. 11, ein weiterer Standort ist in Berlin.

terial- und Grenzflächenanalytik, bringt das auf den Punkt: »Geeignete Messmethoden sind das wichtigste Werkzeug der Naturwissenschaft. Früher forschte man am ISAS vor allem an der Ultraspurenanalytik, besonders für die Stahlindustrie und Chemische Industrie im Ruhrgebiet. Heute stehen für uns längst andere Anwendungen im Vordergrund: Neue „funktionale“ Materialien und die Analyse biologischer Vorgänge. Messmethoden weiterzuentwickeln bedeutet für uns, die Werkzeuge zur Entschlüsselung von aktuellen Fragestellungen in den Materialund Lebenswissenschaften zu schaffen.« (SBo)

Info: Das ISAS – Leibniz-Institute for Analytical Sciences mit Institutsteilen in Dortmund und Berlin wird gemeinsam von Bund und Ländern institutionell gefördert. Rechtsträger ist die Gesellschaft zur Förderung der Analytischen Wissenschaften e.V.. Das Institut ist seit 1993 vertraglich mit der Technischen Universität Dortmund verbunden und ist Mitglied der Leibniz Gemeinschaft.

Zwei Direktoren stehen dem Dortmunder Institut vor: Prof. Dr. Albert Sickmann (Foto links) steht für den Forschungsbereich II: Bioanalytik. Prof. Dr. Norbert Esser für den Forschungsbereich I: Material- und Grenzflächenanalytik.

Physiker in Nature Nanotechnology Der Arbeitsgruppe von PD Dr. Heinz Hövel vom Lehrstuhl Experimentelle Physik I der TU Dortmund ist es in Zusammenarbeit mit Kollegen der Uni Freiburg gelungen, in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Nature Nanotechnology einen Beitrag zu platzieren. Der Artikel fasst ihre Arbeiten zu den Eigenschaften von kleinsten Metall-Nanopartikeln zusammen. Die Physiker hatten die Partikel auf einen Film aus kugelförmigen C60-Kohlenstoffmolekülen aufgebracht und hierbei festgestellt, dass diese bei Raumtemperatur einen einlagigen Film durchdringen können, einen zweilagigen Film jedoch nicht. Auf Basis dieser Ergebnisse könnte zum Beispiel in der molekularen Elektronik gezielt die Kontaktfähigkeit von Metall-Nanopartikeln durch zu durchdringende bzw. isolierende Filmdicken gesteuert werden. Stefanie Duffe, Niklas Grönhagen, Lukas Patryarcha, Benedikt Sieben, Chunrong Yin, Bernd von Issendorff, Michael Moseler and Heinz Hövel: Penetration of thin C60 films by metal nanoparticles, Nature Nanotechnology, published online April 2010. Info: http://www.nature.com/nnano/journal/vaop/ncurrent/abs/nnano.2010.45.html


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Physikerin in der Pressearbeit

Vier Wettbewerbe: Geschäftsideen aus der TU

Alumna Julia Förster kam über die Physik zum Journalismus.

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enn Julia Förster an ihre Zeit in Dortmund zurückdenkt, dann fallen ihr vor allem die schönen Momente des Studentenlebens ein: die Wohngemeinschaft im Kaiserstraßenviertel, die Freizeit im Revierpark Wischlingen, der Uni-Sport und, wie sie sagt, »vor der Mensa in der Sonne sitzen«. Heute ist die 41-jährige, die 1994 an der TU Dortmund ihr Diplom in Physik gemacht hat, am Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität Hannover (PZH) für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Vom PhysikDiplom zur Pressearbeit: ein nicht ganz alltäglicher Weg, den die Frau aus Hövelhof in Ostwestfalen aber schnell erklären kann: Während des Diploms hatte sie zugestimmt, für ein „Physikerinnen“Projekt einen Erfahrungsbericht zu schreiben, den ihr ein Journalistik-Student dann ordentlich zerrupfte - und sie damit auf eine neue Fährte brachte. »Als ich kurz darauf entschieden hatte, dass Journalismus für mich der bessere Weg ist herauszufinden, was die Welt zusammenhält, hat dieser Student mir geholfen, ein Praktikum beim Tagesspiegel in Berlin zu bekommen.« Mit den ersten gedruckten Texten in der Tasche bewarb sie sich am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover und konnte im Herbst 1994 gleich nahtlos weiterstudieren, jetzt Journalistik mit dem Schwerpunkt »Naturwissenschaft, Medizin, Technik«. 1996 gründete die doppelt Diplomierte zusammen mit einer Kollegin das »context:Redaktionsbüro«, in dem sie mehr als zwölf Jahre freiberuflich arbeitete; zuerst rein (wissenschafts-)jour-

Mathematik vermitteln will und deshalb zuerst mal selbst verstehen muss.« Bisher, fügt sie an, habe sie noch vor keinem Thema journalistisch kapitulieren müssen. Außerdem weiß sie auch den Titel durchaus zu schätzen: »Als DiplomPhysikerin muss ich nicht immer bei null anfangen. Man bekommt häufig einen Vertrauensvorschuss«.

Inhalte spannend zu vermitteln, auch im neuen Job

Julia Förster studierte in Dortmund und arbeitet heute am Produktionstechnischen Zentrum der Leibniz Universität Hannover

nalistisch, mit der Zeit mehr und mehr im Bereich Wissenschafts- und Wissenskommunikation. Texte, Radio-Features, Industriefilme, Messe- und Webauftritte und eine Jugendredaktion entstanden in diesen Jahren; unter den Auftraggebern waren Die Zeit, einslive, die HelmholtzGemeinschaft Deutscher Forschungszentren oder das Science Center phaeno in Wolfsburg. Ihr Physikstudium bedeutet für ihre Arbeit alles – und nichts. »Einerseits nutze ich seit mittlerweile 16 Jah-

ren nichts mehr aus dem Physikstudium, zumindest keine konkreten Ergebnisse«, sagt die Naturwissenschaftlerin, ergänzt aber: »Andererseits und auf eine andere Weise brauche ich es ständig. Es ist Teil meiner Sicht auf die Welt und die Wissenschaft. Das Wissen aus dem Studium in Dortmund - und das ist außer Physik auch die Erkenntnistheorie aus meinem Nebenfach Philosophie - ist mein großes Kapital, wenn ich komplizierte Themen aus Naturwissenschaft, Technik oder

Seit Anfang 2009 ist Julia Förster, die Mutter einer zweijährigen Tochter ist, am PZH verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Sechs Maschinenbauinstitute der Leibniz Universität Hannover haben sich dort unter einem Dach zusammengefunden. Insgesamt forschen etwa 250 Wissenschaftler am Produktionstechnischen Zentrum – ihre Themen reichen von der Mikroproduktion bis zur Fabrikplanung. Und da es ihre Stelle noch nicht sehr lange gibt, ist einiges zu tun in ihrer 30-Stunden-Woche, auch wenn sie eng mit der zentralen Pressestelle der Leibniz Universität zusammenarbeitet. Immer einen Weg zu finden, Inhalte möglichst spannend und relevant auch Menschen zu vermitteln, die keine technische Vorbildung haben, hält sie für die spannendste Herausforderung ihrer Arbeit. Und sie schätzt deren Vielfalt: »Unser erstes Magazin mit Reportagen aus der Produktionstechnik kommt gerade aus der Druckerei, ein neuer Webauftritt ist in der Planung, und im Herbst gibt es in Hannover die nächste lange Nacht der Wissenschaft.« (jsk)

Musikalischer Industrieroboter begeistert hochrangige Besucher bei Hannover Messe

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er Lehrstuhl für Industrielle Robotik und Produktionsautomatisierung (IRPA) konnte seine Roboterkompetenz bei der Eröffnung der Hannovermesse Industrie Mitte April unter Beweis stellen. Die Auftaktveranstaltung im Kuppelsaal des »Hannover Congress Centrum« wurde durch eine High-Tech-Inszenierung der besonderen Art eingeleitet: Ein Trio aus einer Solocellistin, einem VideoJockey und einem Industrieroboter faszinierten das Publikum, bestehend aus hochrangigen Politikern und Wirtschaftsvertretern. Neben Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und der Ministerin

für Bildung und Forschung Annette Schavan durfte auch der italienische Wirtschaftsminister Claudio Scajola erleben, wie das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Maschine in einer multimedialen Gesamtdarbietung aufging. Der von Carsten Scheele und Benjamin Johnen programmierte ABB-Roboter spielte in einer einzigartigen Percussion. Um die Ansteuerung des Roboters möglichst einfach zu gestalten, wurde dieser mit vielen einzelnen Percussion-Sequenzen programmiert und damit zu einem komplexen Musikinstrument umgewandelt: Der Import und die Konvertierung von

MIDI-Daten machte die Programmierung des Roboters sogar so flexibel, dass noch in den Proben vor Veranstaltungsbeginn kurzfristige Anpassungen in der Performance möglich waren. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die zeitliche Synchronisierung zwischen dem Roboter und den weiteren Soundeffekten dar, da das menschliche Gehör bereits geringste zeitliche Abweichungen erkennen kann. Kontakt: Prof. Bernd Kuhlenkötter, Tel.: 755-5611, E-Mail: bernd.kuhlenkoetter@ tu-dortmund.de

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Drei Forscherinnenteams unter der Gesamtleitung von Prof. Monika Reichert, TU Dortmund, hatten knapp zwei Jahre lang in ausgewählten Regionen Nordrhein-Westfalens sechs Kooperations-

netzwerke zur Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen untersucht. Sie analysierten die Kooperation verschiedener Akteure der Demenzversorgung von ärztlichen Angeboten über pflegerische Versorgung bis hin zu Beratung und freiwilligem Engagement in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Ein Schwerpunkt lag auf der Entwicklung von regionalen und überregionalen Handlungsempfehlungen für eine gelingende Vernetzung. Für das Forschungsprojekt hatten sich Wissenschaftlerinnen aus der Sozialen Gerontologie und Lebenslaufforschung, aus dem Institut für Gerontologie und aus der Sozialforschungsstelle Dortmund zusammengeschlossen. Das Bundesgesund-

heitsministerium förderte EVIDENT im Rahmen der Initiative Leuchtturmprojekt Demenz mit rund 327.000 Euro. Im Rahmen einer Abschlusskonferenz stellte das Projektteam in der Dortmunder Sozialforschungsstelle rund 80 Informierte die Gäste der EVIDENTAbschlusskonferenz über die Förderinitiative „Leuchtturmprojekt Demenz“: Dr. Jörg Rudolph vom Bundesministerium für Gesundheit.

Bis Ende Juli 2010 können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Ideen in mehreren Wettbewerben für Zuschüsse bewerben. Folgende Fristen sind zu beachten: Am 10. Mai startet in Dortmund der »start2grow«-Wettbewerb. Der Fokus des Wettbewerbes liegt auf Informationstechnik und Neue Technologien. Themenabende, ein Handbuch Businessplan, Vorlagen einer Finanzierungsplanung und ehrenamtlich tätige Coaches unterstützen. Der Gewinner des Wettbewerbes erhält ein Preisgeld von 15.000 Euro. »start2grow« ist ein Partner des von der TU Dortmund koordinierten Netzwerks »Gründungen aus der Wissenschaft in Dortmund und Region« G-DUR. Weitere Informationen unter: www.g-dur-online.de Bis 30. Juni können sich Wissenschaftler-Teams für eine Förderung im Rahmen der Maßnahme »EXISTForschungstransfer« bewerben. Das Programm unterstützt herausragende forschungsbasierte Vorhaben, die auf ihrem Weg in eine Unternehmensgründung mit aufwändigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Die Transferstellen und Gründungslotsen der Dortmunder Hochschulen helfen gerne bei einer Antragstellung. Weitere Informationen unter: www.exist.de Bis 28. Juni können Hochschuleangehörgige Anträge auf einen Zuschuss von bis zu 300.000 Euro im Rahmen der Maßnahme »Science to Business Pre Seed« stellen. Der Wettbewerb soll es den Hochschulen in NRW ermöglichen, aus exzellenten Forschungsergebnissen Prototypen zu entwickeln, innovative Ideen und Erfindungen voranzutreiben und diese in Kooperation mit der Wirtschaft oder durch Gründung neuer Unternehmen umzusetzen. Weitere Informationen unter: www.ziel2-nrw.de Am 20. Juli dieses Jahres endet die Frist für eine Antragstellung in der neuen Wettbewerbsrunde »Go-Bio« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Gründungsoffensive Biotechnologie fördert Projekte über sechs Jahre mit durchschnittlich 2,2 Millionen Euro. Bewerben können sich jüngere, in der Forschung bereits erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Medizinerinnen und Mediziner mit mehrjähriger Klinikerfahrung und Personen mit mehrjähriger Erfahrung in Forschung und Entwicklung in Unternehmen. Weitere Informationen unter: www.go-bio.de

Spielte die Percussions-Elemente während der Inszenierung: der ABB-Industrieroboter.

Demenz-Forschungsprojekt EVIDENT: Konferenz schloss zweijährige Untersuchungen ab n Deutschland sind heute Schätzungen zufolge 1,2 Millionen Menschen der Altersgruppe 65 plus an einer Demenz erkrankt. Im Zuge des demografischen Wandels wird diese Zahl bis 2050 voraussichtlich auf zwei Millionen ansteigen. Die vernetzte Versorgung dieser wachsenden Personengruppe und ihrer pflegenden Angehörigen stand im Mittelpunkt des Forschungsprojektes mit dem Titel EVIDENT, das Ende März mit einer Konferenz abgeschlossen wurde.

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Gästen aus Wissenschaft und Versorgungspraxis zentrale Ergebnisse vor. Zu den Gastrednern gehörte neben Dr. Jörg Rudolph vom Bundesministerium für Gesundheit auch Marisol Otero von der Radboud Universität in Nijmegen, Niederlande. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten zudem die Möglichkeit, sich in vier Foren mit unterschiedlichen Schwerpunkten über Innovationspotenziale und Handlungsperspektiven für Netzwerke in der Demenzversorgung zu informieren. (Fakultät) Mehr Informationen zu den Projektergebnissen und zu den Inhalten der Abschlusskonferenz unter www.leuchtturm-evident.de

Kontakt: Sebastian Hanny, Tel.: 7555522, E-Mail: sebastian.hanny@tu-dortmund.de

Impressum Herausgeber: Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat für Öffentlichkeitsarbeit) Chefredaktion: Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, E-Mail: redaktion.unizet@tu-dortmund.de Layout: John-Sebastian Komander Weitere Mitarbeit: Uta Baier, Stephanie Bolsinger (SBo), Sylvia Ebbes (Vertrieb), Jürgen Huhn (Fotos), JohnSebastian Komander (jsk), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz), Internet: www.tu-dortmund.de/unizet Basisgestaltung: grimm.design, Düsseldorf ISSN: 1439-1198 »unizet« erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit.


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